Kreuzfahrt
Madeira und Kanarische Inseln
Der praktische Reiseführer für Ihren Inseltrip
Impressum
Copyright © 2015 by arp
Herausgeber by arp, Ledererstraße 12, 83224 Grassau, Deutschland
Überarbeitete Ausgabe August 2018
Alle Rechte vorbehalten
Das Werk ist urheberrechtlich geschützt und darf auch auszugsweise nur mit Genehmigung des Herausgebers wiedergegeben werden.
Covergestaltung by arp
Fotos und Text Angeline Bauer
Besuchen Sie uns im Internet: http://www.by-arp.de
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Dieser Reiseführer ist ein praktischer Begleiter auf Ihrer Kreuzfahrt. Hier finden Sie nicht nur Informationen über die Inseln, sondern auch Tipps, Adressen, Links und Telefonnummern, die helfen, Ausflüge auf eigene Faust zu gestalten. Damit ersparen Sie sich in der Vorbereitungsphase Ihrer Kreuzfahrt mühevolles Recherchieren. Auch Fragen über das Reisen per Schiff werden beantwortet. Was kann ich gegen Seekrankheit tun? Woher kommen die Lebensmittel, die man unterwegs verzehrt? Was passiert mit dem Schmutzwasser? Wird genug zu meiner Sicherheit getan? - Und vieles mehr.
Tipp: Lesen Sie den Reiseführer bereits vor Abreise, damit Sie sich auf die örtlichen Gegebenheiten einstellen können und vor unangenehmen Überraschungen sicher sind! Wichtige Informationen finden Sie auch in den letzten Kapiteln.
Auf eine reiche Bebilderung haben wir aus Kostengründen verzichtet, sonst ließe sich der günstige Preis unseres Reiseführers nicht halten. Sollten Sie ein Auto mieten, erhalten Sie bei Nachfrage Kartenmaterial vom Vermieter.
Hinweis: Wir überarbeiten den Reiseführer regelmäßig. Doch Links, Telefonnummern und andere Gegebenheiten können sich von einer auf die andere Minute verändern.
Inhaltsverzeichnis:
Ein kleiner Kreuzfahrtratgeber
Das Einschiffen
So findet man sich auf dem Schiff zurecht
Stürme auf dem Atlantik und mögliche Folgen
Was man gegen Seekrankheit tun kann
Landausflüge auf dem Schiff buchen oder selbst organisieren?
WLAN und Internet auf Kreuzfahrtschiffen
Heiraten auf See
Die Inseln
Die Blumeninsel Madeira
Wissenswertes über Madeira
Geschichte Madeiras
Azulejos – Wandbilder aus ‚kleinen Steinen‘
Ankunft mit dem Schiff
Über das Wandern auf Madeira
Das Hochgebirge
Ausflüge auf Madeira
Rundfahrten, Wanderungen, Biken und ein interessanter Stadtrundgang
Geführte Wanderungen – Bike-Touren - Rundfahrten
Ein Tag in Funchal –Stadtrundgang mit genauer Wegebeschreibung
Museum Christiano Ronaldo
Casino da Madeira
Teatro Municipal Baltazar Dias – Stadttheater von Funchal
Kloster Santa Clara
Igreja de São Pedro – Kirche St. Peter
Museum Frederico Freitas – Casa da Calçada
Universo de Memórias João Carlos Abreu – ein ‚verrücktes Museum‘
Museum Quinta das Cruzes
Câmara Municipal do Funchal - Rathaus
Mercado dos Lavradores - die Markthalle
Cathedrale Sé -
Blandy's Wine Lodge – das Weinmuseum von Funchal
Monte - Ausflug auf den geschichtsträchtigen Hausberg Funchals
Sightseeing mit dem Hop on – Hop off Bus
Öffentliche Verkehrsmittel und Taxi
Autofahren und Fahrzeuge mieten auf Madeira
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Insel
Câmara de Lobos
Cabo Girão – das Kap der Umkehr
Paul da Serra
Porto Moniz
Santana
Machico
Naturreservat Ponta do Sao Lourenco
Camacha
Feste auf Madeira
Karnevalsumzüge
Blumenfest mit Blumenkorso - immer am zweiten Wochenende nach Ostern
Atlantik-Festival – mit Feuerwerk & Musik
Wein-Rallye
Essen und Trinken – Madeiras Spezialitäten
Die Kanarischen Inseln
Die Entstehung des Archipels, Flora und Fauna
Die Geschichte der Kanaren
Lanzarote
César Manrique
Arrecife - die Hauptstadt von Lanzarote
Ein kleiner Stadtrundgang
Nordost-Tour
Tahiche - Fundacion de Cesar Manrique
Teguise – die königliche Stadt
Famara-Gebirge und Haria
Mirador del Río
Cueva de los Verdes
Jameos del Agua
Jardín de Cactus – Kaktusgarten
Südwest-Tour
Das Weinanbaugebiet La Geria
Yaiza
Der Timanfaya-Nationalpark
Die Dromedare von Lanzarote
Weitere Tipps wie Sie Ihre Ausflüge selbst gestalten können
Autovermietung mit Standort Kreuzfahrthafen Lanzarote
Ausflug mit dem Linienbus
Taxi – Tarife und mehr
Fuerteventura
Puerto del Rosario
Inselrundfahrt
Antigua
Tiscamanita
Ajuy
Betancuria
Tefía - Das Ecomuseo La Alcogida
La Oliva
El Cotillo
Playas de Corralejo
Die Insel Los Lobos
Tipps und Links für Fuerteventura
Geführte Ausflüge von diversen Anbietern
Gran Canaria
Der Hafen von Las Palmas
Las Palmas
Das Rathaus von Las Palmas
Kathedrale Sta. Ana
La Casa de Colón
Plaza de Cairasco
Die Stadt mit dem Rundfahrtbus erkunden
Tourenvorschläge mit dem Mietauto
Der Osten
Telde
Ingenio
Barranco de Guayadeque
Agüimes
Der Süden
Der Westen – von den Dünen bis Puerto de las Nieves
Der Norden
Gáldar
Santa María de Guía und das Cenobio de Valerón
Firgas
Arucas
Die Altstadt
Taxifahrten und Tarife, Mietwagen und mehr
Mietwagen
Geführte Landausflüge
Einkaufen in Las Palmas
Teneriffa
Rundgang durch Santa Cruz de Tenerife
Plaza de España
Iglesia de San Francisco de Asís
Plaza del Principe de Asturias
Tenerife Espacio de las Artes und das Museo de la Naturaleza y el Hombre
Mercado de Nuestra Señora de África – Die Markthalle von Santa Cruz
Iglesia Nuestra Señora de Concepción
La Laguna – die einstige Hauptstadt
Rundgang
Alvarado Bracamonte oder Casa de los Capitanes Generales
Convento und Iglesia Santo Domingo
Plaza del Adelantado
Musen de Historia de Tenerife in der Casa Lercano
Catedral de La Laguna
Teatro Leal
Iglesia de Nuestra Señora de la Concepción - die erste Pfarrkirche Teneriffas
Ein Strandtag an der Playa de las Teresitas
Ausflug zum Teide (Te-ide gesprochen)
Der Teide
Aufstieg zum Teide
Auto mieten
Mit dem Bus fahren
Geführte Ausflüge - Inseltrips
La Gomera
San Sebastián de la Gomera
Ein kurzer Stadtrundgang durch San Sebastián
Torre del Conde - der Grafenturm
Iglesia de Nuestra Señora de la Asunción
Kolumbus-Museum (Museo Casa de Colón)
Ein Strandtag auf La Gomera
Der Nationalpark Garajonay
Was es sonst noch zu sehen gibt
Agulo
Los Organos – die Orgelpfeifen
Hier finden Sie Whalewatching und geführte Ausflüge
Mit dem Taxi fahren
Mietwagen
Mit dem Bus fahren
La Palma
Santa Cruz de la Palma
Ein Stadtrundgang
Die Avenida Maritima und die Balkone von Santa Cruz de La Palma
Ausflug zur Wallfahrtskirche der Virgen de las Nieves
Ein Strandtag auf La Palma
Mit dem Bus nach Los Llanos de Aridane
Die Nordroute mit dem öffentlichen Bus
Los Tilos - Biosphärenreservat Lorbeerwald mit Besucherzentrum
Urwaldschlucht mit Wasserfall – eine kurze Wanderung ab Besucherzentrum Los Tilos
Cueva de Belmaco (Archäologischer Park)
La Zarza (Archäologischer Park im Norden der Insel)
Eselwanderungen - Ausflug für Individualisten, Tierfreunde und Familien mit Kindern
Santo Domingo
Acropark Canarias (Hochseilgarten im südlichen Drittel der Insel)
Mit dem öffentlichen Bus fahren – Routen und Infos
Auto mieten am Hafen von La Palma
Mit dem Taxi fahren
Eine Inselrundfahrt
Infos und praktische Tipps für Madeira und die Kanaren
Klima auf Madeira
Klima auf den Kanaren
Zollbestimmungen
Waren mit an Bord nehmen
Post
WLAN, Telefonieren vom Festnetz oder vom Handy
Essen und Trinken – Spezialitäten der Kanaren
Trinkgeld
Auto mieten – was zu beachten ist
Verkehrsbestimmungen
Was tun wenn ... Telefonnummern und Adressen für Notfälle
Konsulate
Pannen- und Notfallhilfe der Automobilclubs
Falls Ihre Geldkarte verloren ging
Nützliche Vokabeln - Spanisch
Nützliche Vokabeln – Portugiesisch
Weiteres aus unserem Verlag
Zu Ihrer Info: Der Flug ohne Zwischenstopp dauert nach Gran Canaria oder Teneriffa etwa vier Stunden. Die Zeitverschiebung auf Madeira und den Kanaren beträgt eine Stunde, Sie müssen Ihre Uhr während der Hinreise zurück- und auf der Heimreise wieder vorstellen. Die Landessprache auf Madeira ist Portugiesisch, die auf den Kanaren Spanisch. In touristischen Einrichtungen wird hier wie dort meist Englisch und manchmal auch etwas Deutsch gesprochen. Auf allen Inseln ist der Euro die offizielle Landeswährung. Es gibt in den Hafenstädten Bankautomaten, aber auch auf dem Schiff kann man gegen die üblichen Bankgebühren Geld abheben.
Kreuzfahrten sind in. Immer mehr Schiffe werden gebaut, die immer größer sind und immer weiter durch die Weltmeere fahren. Die einen lieben es, so zu reisen, die anderen haben Bedenken - aus Angst, seekrank zu werden oder einen Schiffskoller zu erleiden, sich einer Kleiderordnung unterordnen zu müssen oder sich auf einem Schiff schrecklich zu langweilen. Wieder andere sagen, Kreuzfahrtschiffe sind Dreckschleudern und verpesten das Meer …
Die Sache mit der Kleiderordnung wird längst nicht mehr so heiß gegessen wie gekocht. Auf den Schiffen stehen üblicherweise mehrere ‚à la carte-Restaurants‘ und Buffetrestaurants zur Auswahl. Dazu kommen ‚à la carte-Restaurants‘, in denen man bezahlen muss. Allgemein wird bei Tisch gediegene Kleidung erwartet.
Wird zum Captains Dinner geladen, sind das kleine Abendkleid und mindestens Jackett und Krawatte angesagt, gerne aber schwarzer Anzug oder Smoking. Der Kapitän und seine hochrangigen Offiziere warten dann am Eingang zum Speisesaal und begrüßen die Gäste mit Handschlag, dabei wird man mit dem Kapitän vom Schiffsfotografen fotografiert. Schließlich gibt es ein festliches Menü, an dem der Kapitän und seine hochrangigen Offiziere teilnehmen. Niemand wird aber gezwungen, am Captains Dinner teilzunehmen. Wer den Abend lieber gemütlich in Jeans und T-Shirt verbringen möchte, erhält auch in den Snack- oder Buffetrestaurants vorzügliches Essen.
Auf den Schiffen der AIDA-Flotte geht es insgesamt lockerer zu. Dort fällt das Captains Dinner ganz weg, dafür gibt es einen ‚bunten Abend‘, an dem der Kapitän teilnimmt. Auch gibt es auf der AIDA-Flotte, abgesehen von den Restaurants, in denen man reservieren und bezahlen muss, keine ‚à la carte‘-Restaurants. Man bedient sich generell selbst am Buffet. Damit fällt auch eine Kleiderordnung weg. Dass man trotzdem nicht halbnackt oder in Badeklamotten zum Essen geht, versteht sich von selbst.
Langweilen muss sich auf einem Schiff niemand. Gefahren wird meist nachts, in den Morgenstunden in einem neuen Hafen angelegt. Ausnahmen sind ein bis zwei Seetage pro Woche. Sie werden von den Reedereien wenn möglich auf den Tag nach und vor dem Flug gelegt, damit man ausgeruht in den Urlaub starten kann beziehungsweise nach Hause kommt.
Es gibt jeden Abend Programm im Theater, eine Menge Bars, Spielautomaten, Roulette und Black Jack, man kann tanzen gehen oder in der Kabine fernsehen. Will man tagsüber keine Landausflüge machen oder ist frühzeitig zurück, kann man es sich im Wellnessbereich gutgehen lassen, schwimmen, im Fitnesscenter trainieren, joggen und Ballspielen, lesen oder diverse Kurse besuchen. Auch Animation für Groß und Klein gibt es auf jedem Schiff.
Für die Sicherheit an Bord wird bestens gesorgt. Manchem mag es lästig sein, dass immer beim Betreten des Schiffes Körper und Taschen abgescannt werden, doch diese Vorsichtsmaßname dient letztendlich der eigenen Sicherheit. Messer und Waffen aller Art dürfen nicht mit an Bord.
Der eigenen Sicherheit dienen auch die Seenotrettungsübungen, die immer dann stattfinden, wenn neue Gäste an Bord kommen. Laut international vorgeschriebener Bestimmungen müssen sie auf jedem Kreuzfahrtschiff innerhalb der ersten 24 Stunden durchgeführt werden, und jeder Passagier ist verpflichtet, daran teilzunehmen. ‚Bettenwechsel‘ ist meist einmal pro Woche. Bleibt jemand zwei oder drei Wochen an Bord, muss er auch zwei- oder dreimal an diesen Rettungsübungen teilnehmen. Mitreisende, die sich dem zu entziehen versuchen, werden aus den Kabinen geholt, und alle übrigen Passagiere stehen sich an Deck so lange die Beine in den Bauch, bis auch der letzte endlich erschienen ist. Selbst das Bordpersonal muss regelmäßig an gesonderten Seenotrettungsübungen teilnehmen. Natürlich sind diese Übungen ‚lästig‘, doch im Notfall muss man die Fluchtwege kennen und wissen, in welches Rettungsboot man zu steigen hat. Es ist bestimmt keine ‚verlorene Zeit‘, wenn man sich klar macht, dass es um das eigene Leben geht.
Um die Passagiere vor Epidemien zu schützen, werden auf ‚Mein Schiff‘ und AIDA Handdesinfektionsgeräte eingesetzt. Noch am Kai, also bevor man das Schiff überhaupt betritt, sollte sich jeder Passagier die Hände desinfizieren, auch später an Bord nach jedem Toilettengang und immer, wenn man die Speisesäle betritt. Man hält sie in das Gerät, das etwas Desinfektionsmittel versprüht, und Keime haben keine Chance mehr! Auf anderen Schiffen kommen diese Geräte häufig erst zum Einsatz, wenn an Bord bereits Krankheitsfälle aufgetreten sind – doch dann ist es ja leider schon zu spät.
Hauptsächlich geht es bei dieser Vorsichtsmaßnahme um das Norovirus, einen der häufigsten Erreger infektiöser Magen-Darm-Erkrankungen. Es führt zu Erbrechen und starken Durchfällen, die einen erheblichen Flüssigkeitsverlust nach sich ziehen. Übertragen wird das Virus über direkten Kontakt zu Infizierten oder durch Gegenstände wie Handläufe, Türgriffe und so weiter. Wer einmal spätnachts durch das Schiff geht, wird feststellen, dass während die Passagiere schlafen, ein Reinigungstrupp unterwegs ist. Alle zwei bis drei Tage werden solche Dinge wie Treppengeländer, Aufzugkabinen, Spielautomaten und Türgriffe desinfiziert. Toiletten werden selbstverständlich täglich mehrmals gereinigt.
Auch Essenwaren können Überträger von Viren sein. Deshalb gehen Lebensmittel, die übrig blieben, vom Speisesaal direkt in die Vernichtungsmaschine und werden auch nicht an die Crew weitergereicht.
Apropos Essen - alle Speisen an Bord werden aus Grundnahrungsmitteln in den Bordküchen selbst hergestellt. Dass alles vorhanden ist, was dazu gebraucht wird, dafür sorgt der ‚Provision Master‘ des Schiffes.
Nehmen wir als Beispiel ein relativ kleines Schiff mit ‚nur‘ 3000 Passagieren und Besatzungsmitgliedern. Um sie versorgen zu können, benötigt man etwa zwölf bis dreizehn Tonnen Ware täglich. Dazu gehören neben Lebensmitteln und Getränken auch Toilettenartikel, Reinigungsmittel, Schreibwaren und das was in den Boutiquen verkauft wird. All diese Dinge müssen mitgeführt werden, denn so große Mengen an Lebensmitteln für bis zu fünf Schiffe, die in der Hauptsaison in den Inselhäfen anlegen, könnten dort gar nicht hergestellt werden. Nahrungsmittel mit einer geringen Haltbarkeitsdauer wie Salat, Gemüse, Joghurt, Eier oder Milch werden vom nahen Festland angeliefert. Alles andere - auch Fleisch und Fisch, natürlich tiefgekühlt - kommt in Containern je nach Reederei aus Hamburg oder einem anderen europäischen Umschlaghafen. Nur ab und zu, wenn sich die Möglichkeit ergibt, wird vor Ort frischer Fisch eingekauft. Um all das lagern zu können, sind bei einem Schiff unserer angenommenen Größe etwa 2000 Quadratmeter Lager- und Kühlräume nötig, die sich in den Unterdecks befinden.
Der Tagesverbrauch an Wasser beträgt etwa 200 Liter pro Kopf, das macht bei 3000 Personen an Bord etwa 600 000 Liter. Das Schiff verfügt deshalb über eine eigene Wasseraufbereitungs- und Kläranlage.
Was aber passiert mit dem Müll? Lediglich Lebensmittel, die entsorgt werden müssen, werden ins Meer abgelassen, nachdem sie zu Mus zerkleinert wurden. Alles Weitere wird getrennt. Müll, der sich aufbereiten lässt, wird an Land abgegeben und wiederverwertet, der Rest in der Verbrennungsanlage verbrannt. Die Waschmittel an Bord, auch die Duschmittel in den Kabinen, sind selbstverständlich biologisch abbaubar.
Bleibt als Umweltsünde noch das Schweröl, das Schiffe tanken. Bei der herkömmlichen Verarbeitung von Rohöl entstehen zwanzig Prozent Benzin, vierzig Prozent Heizöl und Diesel, vierzig Prozent verbleiben als Schweröl. Es handelt sich also um ein Abfallprodukt, das zur Befeuerung von Kraftwerken und Industrieanlagen sowie zum Antrieb von Schiffen benutzt wird. Weil bei der Verbrennung von Schweröl deutlich mehr Abgase erzeugt werden als bei der Verbrennung von Benzin oder Diesel, steht es bei umweltbewussten Menschen in Verruf.
Mit diesem Problem beschäftigen sich auch die Ingenieure. Sie arbeiten mit Erfolg daran, Schiffsmotoren zu entwickeln, die auch mit Dieselöl betrieben werden können, und neue Systeme zur Verdrängung des Wassers am Bug sollen den Treibstoffverbrauch minimieren. Auch ist zu bedenken, dass die Kreuzfahrt nur etwa zwei bis drei Prozent der gesamten Schifffahrt ausmacht, die übrigen 97 Prozent gehen auf das Konto aller Verbraucher, ob sie das nun für gut befinden oder nicht.
Dass Kreuzfahrtschiffe tatsächlich keine Dreckschleudern mehr sind, konnte ich am Hafen von Santa Cruz de Teneriffe beobachten. Eine Fähre lag neben einem Kreuzfahrtschiff, beide Schiffe waren angeworfen. Der Ausstoß der Fähre war schwarz, den des Kreuzfahrtschiffes sah man kaum.
Welche ist die richtige Kabine für mich?
Die Wahl der Kabine ist durchaus wichtig, denn man möchte sich ja auf See erholen und nicht gestresst wieder nach Hause fahren. Ob ich mich für eine Innen-, Außen- oder Balkonkabine entscheide, hat sicher auch mit dem Urlaubsbudget zu tun. Doch es gibt noch andere Kriterien, die zu bedenken sind.
Für Menschen, die im Urlaub das Bedürfnis haben, sich zurückzuziehen, weil sie schon im Berufsleben ständig unter Leuten sind, ist eine Balkonkabine sicher das Geeignetste. Sie haben immer einen freien Liegestuhl und garantiert kein Remmidemmi um sich. Die Sonnenanbeter unter ihnen sollten sich die Route vorab genau ansehen und dann entscheiden, ob ihre Kabine Backbord, Steuerbord oder gar im Heck liegen soll. Backbord ist die linke Seite des Schiffes, Steuerbord die rechte, das Heck liegt hinten.
Mietet man eine Außenkabine ohne Balkon, sollte man darauf achten, dass die Joggingroute nicht am Fenster vorbeiführt oder Rettungsboote die Sicht versperren.
Geht man im Urlaub aber gerne unter Menschen und hält sich nur zum Schlafen und Umziehen in der Kabine auf, reicht eine Innenkabine vollkommen. Die ist jedoch nicht für Menschen geeignet, die sich schnell eingeengt fühlen oder gar Platzangst haben. Und wer auf Seegang empfindlich reagiert, nimmt am besten eine Kabine in der Mitte des Schiffes (siehe unten).
Wichtig ist auch, ob man alleine, als Paar oder mit der ganzen Familie reist. Im Allgemeinen verfügen Schiffe über Familienkabinen. Sie sind etwas größer und haben ein oder zwei zusätzliche Klappbetten. Eine gute Möglichkeit für Familien: Man bucht eine Außenkabine mit Fenster oder Balkon und als Schlafkabine für die Kleinen die gegenüberliegende Innenkabine dazu. Andere Kabinen sind durch eine Verbindungstür miteinander verbunden. Und selbstverständlich gibt es für Rollstuhlfahrer gesonderte Kabinen mit großen, rollstuhlgeeigneten Bädern.
Überraschenderweise hört man auf einem Schiff nicht die üblichen Hotelgeräusche wie Fernsehen, Dusche und Toilette aus den Nachbarzimmern oder Lachen, Reden und lautes Gehen vor der Tür. Dafür gibt es vor allem bei Seegang die typischen Schiffsgeräusche, die durch die Bewegung des Schiffes entstehen – leise dumpfe Schläge, Knarren und Schnarren. Der Geräuschpegel neben Fahrstühlen oder über den Maschinenräumen kann etwas höher sein.
Bei Ankunft am Hafen legen die Passagieren an einer Check-In-Station ihr Ticket und den Ausweis vor, erhalten daraufhin eine Bordkarte aus Plastik mit ihrer Zimmernummer und ihrem Foto. Sie gilt auf dem Schiff als Zahlungsmittel, ist der Schlüssel zur Kabine und wird bei Betreten, aber auch bei Verlassen des Schiffes am Kontrollposten eingescannt. So weiß die Schiffsführung immer, wer sich an Bord befindet und wer noch fehlt, und es kann ausgeschlossen werden, dass Menschen unbefugt an Bord gelangen. Für diese Karte wird entweder das Passfoto verwendet oder, falls nötig, vor Ort ein neues Foto gemacht.
Unter Umständen behält die Rederei die Pässe die gesamte Reise über ein, damit sie bei Ankunft in den Häfen von den Zollbehörden kontrolliert werden können. Deshalb nimmt man am besten auch die Kennkarte mit auf die Reise, um sich an Land ausweisen zu können.
Anfangs erscheint einem das Schiff als Labyrinth. Zwar kann man auf den Deckplänen, die neben allen Aufzügen hängen, ersehen, wo zum Beispiel die Rezeption, die Speisesäle, die Bars oder der Pool liegen. Aber in welcher Richtung befindet sich nun eigentlich das Heck und wo der Bug, und wie finde ich zu meiner Kabine zurück? Am einfachsten orientiert man sich an den Kabinennummern. Steigen sie an, geht es zum Heck, steigen sie ab, zum Bug. Auch werden für gewöhnlich Schiffsführungen angeboten - allerdings frühestens am Tag nach Ablegen.
Der Atlantische Ozean ist nach dem Pazifischen Ozean der größte der Erde. Mit all seinen Nebenmeeren und dem Arktischen Ozean nimmt er ein Fünftel der gesamten Erdoberfläche ein und grenzt mit Ausnahme von Australien an alle Kontinente.
Rings um Madeira und die Kanaren zeigt sich der Atlantik vor allem im Herbst, Winter und Frühjahr immer wieder einmal stürmisch, und es kann zu heftigen Windböen und hohem Wellengang kommen. Dann sind die Kapitäne der Kreuzfahrtschiffe gezwungen, die Route zu verändern (der Fachausdruck heißt ‚umrouten‘), denn das Leben der Passagiere und die Sicherheit der Schiffe gehen vor Einhaltung der Fahrpläne. Das kann bedeuten, dass ein Schiff einen vorgesehenen Hafen nicht anlaufen kann und deshalb eine andere Strecke nehmen oder einen oder mehrere Tage in dem Hafen bleiben muss, in dem es gerade liegt. Vor allem der Hafen von La Palma scheint seine Gefahren zu bergen, weshalb er bei schwerem Wetter gemieden wird. Welchen Hafen das Schiff ersatzweise anläuft bzw. ob es in einem Hafen bleibt, hängt davon ab, wo freie Liegeplätze zur Verfügung stehen. Schiffe, die für diesen Tag ohnehin angemeldet waren, haben immer Vorrang.
Seekrank kann man auch im Bus, im Auto oder Flugzeug werden. Weiß man, dass man diesbezüglich anfällig ist, sollte man eine Kabine mittschiffs oder alternativ im vorderen Teil und auf den unteren Decks buchen, denn dort schaukelt es am wenigsten. Ganz generell spürt man Wellengang auf größeren Schiffen weniger, und neuere Schiffe liegen ruhiger, da sie über Stabilisatoren verfügen.
Ausgelöst werden die Beschwerden, weil die Sinnesorgane widersprüchliche Informationen erhalten. Heißt: das was man sieht (die starre Umgebung), passt nicht zu dem, was man fühlt (das Schaukeln). Das kann das Gehirn zuerst einmal nicht miteinander in Einklang bringen. Doch es ist so flexibel, dass es sich bald schon den neuen Umständen anpasst und man das Schaukeln gar nicht mehr bemerkt. Umgekehrt kann es passieren, dass man an Land plötzlich das Gefühl hat zu schwanken, weil das Gehirn noch immer versucht, Schaukelbewegungen auszugleichen.
Machen sich erste Anzeichen von Seekrankheit bemerkbar, nimmt man am besten eine Vitamin-C-Tablette (vorsorglich von zu Hause mitbringen), geht an die frische Luft, bleibt möglichst mittschiffs und richtet den Blick auf ein festes Ziel außerhalb des Schiffes – das kann ein fester Punkt am Horizont sein, eine Insel, die untergehende Sonne oder ein anderes Schiff. Auch Ablenkung ist hilfreich: Musik aus dem CD-Player, fernsehen oder sich mit dem Partner unterhalten. Nur auf Alkohol sollte man verzichten.
Erste Symptome von Seekrankheit sind häufiges Gähnen und leichte Kopfschmerzen. Schließlich kommen Schwindel und Unwohlsein hinzu. Wird es schlimmer, fröstelt man und hat kalten Schweiß, spürt Übelkeit, muss sich vielleicht sogar erbrechen. Hält Letzteres mehr als zwei Tage an, sollte man den Schiffsarzt aufsuchen, denn aufgrund des hohen Flüssigkeitsverlustes dehydriert man und benötigt Infusionen.
Zu Ihrer Info: Der Schiffsarzt führt eine ganz normale Praxis mit festen Öffnungszeiten. Man muss ihn privat bezahlen, bekommt aber zu Hause von den meisten Kassen die Rechnung erstattet.
Selbstverständlich ist der Kapitän eines Kreuzfahrtschiffes über einen Wetterumschwung frühzeitig informiert und wird schweres Wetter möglichst umfahren oder unter Umständen gar nicht erst auslaufen (siehe oben). Für ihn gilt immer: Die Sicherheit der Passagiere und des Schiffes ist wichtiger als ein angegebenes Ziel zur vorgegebenen Zeit zu erreichen.
Alles hat seine Vor- und Nachteile. Die Ausflüge, die man auf dem Schiff buchen kann, werden von den Reedereien nur vermittelt, veranstaltet werden sie von ortsansässigen Agenturen. Natürlich behalten die Reedereien eine Vermittlungsgebühr ein, deshalb sind diese Ausflüge meist teurer als von anderen Anbietern. Andererseits bewegt man sich mit Schiffsausflügen immer auf der sicheren Seite. Sollte so ein Ausflugsbus unterwegs eine Panne haben, wird das Schiff auf seine Passagiere warten oder einen Pannennotdienst organisieren. Hat man mit einem Leihwagen eine Panne, wartet das Schiff nur eine begrenzte und relativ kurze Zeit. Hat es erst einmal abgelegt und bleibt man zurück, ist man für alles Weitere selbst verantwortlich.
Tipp: Nehmen Sie auf ihre Landgänge immer ein Handy mit! Gibt es ein Problem, haben Sie z.B. einen Unfall, rufen Sie die Notfallnummer Ihres Schiffes an, die Sie auf Ihrer Bordkarte finden. Die Reederei wird versuchen zu helfen und vielleicht eine kurze Zeit auf Sie warten. Es gibt jedoch auch Reedereien, die kein Pardon kennen und deren Schiffe pünktlich abfahren, auch wenn noch nicht alle Passagiere an Bord sind.
Im Allgemeinen findet jeder unter den Sightseeing-Touren ein Angebot, das ihm gefällt. Darunter gibt es Inselrundfahrten mit allerhand Besichtigungen, Stadtführungen, Wandern, Strandausflüge, Jeepfahrten, sportlich anspruchsvolle Radausflüge mit Fahrrädern, die das Schiff zur Verfügung stellt, oder Ausflüge zu Golfplätzen. Die Schwierigkeitsgrade der Ausflüge sind angegeben, sie reichen von leicht über moderat und anspruchsvoll bis extrasportlich.
Nachteil bei all diesen Ausflügen sind nicht nur die höheren Kosten - man kann nicht selbst bestimmen, wo man aussteigt, wie lange man wo bleiben möchte, und man läuft immer im Pulk der anderen mit. Man wird vielleicht öfter, als einem lieb ist, in irgendeinem unschönen Gasthaus zu einer zwanzigminütigen Toilettenpause abgesetzt. Und leider mussten wir auf einer Kreuzfahrt nach Finnland und Russland schon die bittere Erfahrung machen, dass Ausflüge eine einzige Katastrophe waren. Beschwert man sich dann bei der Reederei, wird man an die Veranstalter verwiesen, und dort rennt man schlichtweg mit dem Kopf gegen die Wand. Zum Glück kommt so etwas nur selten vor.
Vorteile der selbst organisierten Ausflüge: Man ist unabhängiger, und sie sind meist um einiges kostengünstiger. Nachteil: Bei stürmischem Wetter kann es vorkommen, dass das Schiff nicht den vorgesehen Hafen anlaufen kann. Ausflüge, die man auf dem Schiff gebucht hat, werden dann automatisch storniert. Selbstorganisierte Ausflüge, die vorab bereits bezahlt wurden, verfallen ohne Rückerstattung. Deshalb: Falls Sie Ihre Ausflüge selbst organisieren, vereinbaren Sie mit den Veranstaltern im Falle einer Wetternotlage möglichst eine Rückzahlung.
Von Kajak- oder Kanuexkursion ist auf den Kanaren abzuraten. Man schaukelt nur auf dem bewegten Atlantik herum, kann nicht anlegen und bekommt nichts zu sehen, was nicht auch zu Fuß zu erreichen wäre.
Auf einigen der Kanarischen Inseln werden Wal-Beobachtungs-Touren angeboten. Die Wahrscheinlichkeit, auf so einer Wal-Tour einen der Meeressäuger beobachten zu können, ist relativ hoch, weil sich in den kanarischen Gewässern so viele Wal- und Delfinarten tummeln, wie an nur wenigen Orten der Welt. Der Grund: Das vom Passatwind mit Sauerstoff angereicherte Wasser bietet ihnen einen optimalen Lebensraum. Vor allem im Frühjahr können hier bis zu siebenundzwanzig verschiedene Arten der Meeressäuger gesichtet werden, darunter Grindwale, Schnabelwale und Rauzahndelfine. Manche von ihnen durchstreifen die Gewässer auf ihrem Weg durch die Weltmeere, andere sind in der Gegend heimisch. Eine Garantie, den Tieren zu begegnen, gibt es aber leider nicht.
Die Bootsführer, die eine Lizenz für ‚Sanftes Whalewatching‘ haben, müssen sich an die Auflagen des Tierschutzes halten und werden von Experten begleitet, die Auskunft über die Meeressäuger geben können. Die Touren dauern je nach Veranstalter zwischen zwei und fünf Stunden.
Zu Ihrer Info: Wir zeigen Ihnen im Anschluss an jede Inselbeschreibung verschiedene Möglichkeiten auf, wie Sie Ihren Landausflug selbst gestalten können.