Dass die Ausflügler auf die Idee kamen, ein gemütliches Picknick zu machen, ist nichts Besonderes. Sie waren schließlich nicht die ersten, die Essen und Getränke in einen Korb packten und einen Sonntagsausflug machten. Schließlich war es ein ruhiger, sonniger Tag im Juli. Ein Ausflug ins Grüne war da doch etwas Schönes. Nein, was auffällig war, waren nicht die Picknickkörbe. Es war der Ort, an dem sie es sich gemütlich machten.
Es war ein Schlachtfeld. Am 21. Juli 1861 zogen einige Einwohner von Washington, D.C., mit Pferd und Wagen nach Manassas, um zuzusehen, wie ihre Nordstaatentruppen den, wie sie meinten, kurzen Aufstand niederschlagen würden. Sie wollten es sich auf Decken gemütlich machen, ihr Hühnchen genießen und die Truppen aus der Ferne anfeuern.
Einer der Soldaten beschrieb sie als „einen Haufen Schaulustiger … Sie kamen auf alle möglichen Arten herbei, manche in schicken Kutschen, andere auf Reitpferden und wieder andere in zweirädrigen Wagen ohne Verdeck, zu Pferd oder sogar zu Fuß … Es war Sonntag und anscheinend hatten sich alle freigenommen.“5
Ein Reporter der London Times berichtete: „Die Zuschauer waren ganz aufgeregt und eine Damen mit Opernglas … war ganz außer sich [beim Klang einer] außergewöhnlich lauten Explosion … ,Meine Güte, wie aufregend! Ist das nicht phänomenal?‘“6
Es dauerte nicht lange, bis die Realität sie einholte. Beim Klang der Gewehrschüsse, dem Anblick von Blut und den Schreien der verwundeten Soldaten wurde den Menschen bald bewusst, dass das kein Picknick war. Väter packten ihre Kinder und Ehemänner riefen nach ihren Frauen. Sie sprangen auf ihre Pferde und in ihre Wagen. Einige „gerieten mitten in die Truppen der Nordstaaten, die auf dem Rückzug waren“.7 Ein Zuschauer – ein Kongressabgeordneter aus New York – wurde von den Südstaatlern aufgegriffen und beinahe sechs Monate gefangen gehalten.8
Das war das letzte Mal, dass Zuschauer mit Picknickkörben auf ein Schlachtfeld gingen. Oder doch nicht?
Könnte es sein, dass wir den gleichen Fehler begehen? Könnte es sein, dass wir von einer ähnlich falschen Annahme ausgehen? Könnte es sein, dass wir es heute noch genauso machen wie damals die Bürger von Washington? In der Bibel wird deutlich, dass um uns ein erbitterter Kampf tobt.
Denn wir kämpfen nicht gegen Menschen, sondern gegen Mächte und Gewalten des Bösen, die über diese gottlose Welt herrschen und im Unsichtbaren ihr unheilvolles Wesen treiben. Darum nehmt all die Waffen, die Gott euch gibt! Nur gut gerüstet könnt ihr den Mächten des Bösen widerstehen, wenn es zum Kampf kommt. Nur so könnt ihr das Feld behaupten und den Sieg erringen. Bleibt standhaft! Die Wahrheit ist euer Gürtel und Gerechtigkeit euer Brustpanzer. Macht euch bereit, die rettende Botschaft zu verkünden, dass Gott Frieden mit uns geschlossen hat. Verteidigt euch mit dem Schild des Glaubens, an dem die Brandpfeile des Teufels wirkungslos abprallen. Epheser 6,12–16
In der Bibel wird auch der reale Feind unseres Glaubens genannt: der Teufel. Das griechische Wort für Teufel ist Diabolos. Dieses Wort hat den gleichen Wortstamm wie das Verb diaballein, was wiederum spalten bedeutet.9 Der Teufel spaltet, trennt und treibt Keile zwischen Menschen und zwischen Menschen und Gott. Im Garten Eden trieb er einen Keil zwischen Adam und Eva und Gott und würde das Gleiche auch in Ihrem Fall tun. Er möchte Ungläubige in die Hölle bringen und den Gläubigen das Leben zur Hölle machen.
Klingt das für Sie irgendwie mittelalterlich? Gehören Unterhaltungen über den Teufel für Sie eher in den Bereich „Aberglauben“ oder „überfromm“? Wenn ja, stehen Sie damit nicht allein da. Einer Studie des amerikanischen Barna-Instituts zufolge „stimmten vier von zehn Christen (40 %) uneingeschränkt der Aussage zu, dass Satan ‚kein lebendes Wesen, sondern ein Symbol für das Böse‘ sei. Weitere zwei von zehn Christen (19 %) stimmten dieser Ansicht ‚eher‘ zu. Nur eine Minderheit (35 %) gab an, Satan sei für sie real. … Der Rest der Umfrageteilnehmer war sich nicht sicher, was er in Bezug auf die Existenz Satans glaubte.“10
Das bedeutet: Etwa die Hälfte aller Christen glaubt nicht daran, dass es den Satan wirklich gibt.
Der Spott und die Skepsis, mit der man seine Person derzeit betrachtet, gefallen ihm vermutlich sehr. Solange er nämlich nicht ernst genommen wird, kann er ungestört Böses tun. Wenn man nicht feststellen kann, was die Ursache für ein Problem ist, wie will man diese Ursache dann bekämpfen? Der Teufel möchte Ihr Leben zerstören, ohne damit in Verbindung gebracht zu werden.
Aber Gott lässt das nicht zu.
Die Bibel führt die Aktivitäten des Satans auf seine Rebellion zurück, die sich irgendwann zwischen der Erschaffung des Universums und seinem Auftreten als Schlange im Garten Eden ereignete. Als Gott die Welt erschuf, „betrachtete Gott alles, was er geschaffen hatte, und es war sehr gut!“ (1. Mose 1,31). Am Anfang war alles gut. Jeder Wassertropfen, jeder Baum, jedes Tier und, wenn man den Blick etwas weitet, jeder Engel. Aber irgendwann zwischen den Ereignissen in 1. Mose 1 und denen in 1. Mose 3 hat einer der Engel einen Aufstand gegen Gott angezettelt und wurde aus dem Himmel verbannt. Der Prophet Hesekiel beschreibt diesen Fall sehr anschaulich:
So spricht Gott, der Herr: Du warst der Inbegriff von Weisheit und vollendeter Schönheit. Du hast in Eden gewohnt, dem Garten Gottes. […] Du warst ein glänzender Engelwächter. Du hattest Zutritt zum heiligen Berg Gottes und bist zwischen den feurigen Steinen umhergegangen. Du warst untadelig in deinem Verhalten von dem Tag an, als du geschaffen wurdest, bis zu dem Tag, als Unrecht bei dir entdeckt wurde. Hesekiel 28,12–15 (NL)
Zu wem sprach Gott? Dieses Wesen
Wer kann das anderes sein als Satan? Diese Prophetie ist meines Erachtens nichts anderes als eine Beschreibung von Satans Fall.
Dein ausgedehnter Handel hat dich grausam werden lassen und du hast gesündigt. Deshalb habe ich dich vom Berg Gottes verbannt. Aus der Mitte der feurigen Steine habe ich dich vertrieben, du mächtiger Wächter. Deine Schönheit hat dein Herz zum Hochmut verführt. Du hast deine Weisheit verdorben, weil dir dein Glanz so wichtig war. Deshalb habe ich dich auf die Erde geworfen und dich vor Königen erniedrigt, damit sie sich über deinen Anblick freuen können. Hesekiel 28,16–17 (NL)
Luzifer war stolz geworden. Er war nicht länger damit zufrieden, Gott anzubeten; er wollte selbst angebetet werden (Jesaja 14,12–15). Er war nicht länger damit zufrieden, sich vor Gottes Thron niederzuwerfen; er wollte selbst darauf sitzen. Kein Wunder, dass Gott Stolz so verhasst ist (Sprüche 6,16–17; 8,13). Kein Wunder, dass Paulus Timotheus drängte, neuen Christen nicht so schnell Leitungsaufgaben zu übertragen, „damit er nicht stolz wird, schon so früh ein Amt innezuhaben, und der Teufel seinen Stolz benutzt, um ihn zu Fall zu bringen11“ (1. Timotheus 3,6; NL).
Satan kam durch seinen Stolz zu Fall und wurde als Folge davon aus dem Himmel verstoßen. Jesus beschrieb diesen Rauswurf mit den Worten: „Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen“ (Lukas 10,18). Ein Blitz fährt schnell und dramatisch zur Erde. Als Satan fiel, war es genauso.
Er wurde zwar aus dem Himmel verbannt, aber nicht aus unserem Leben. „Seid besonnen und wachsam! Denn der Teufel, euer Todfeind, läuft wie ein brüllender Löwe um euch herum. Er wartet nur darauf, dass er einen von euch verschlingen kann“ (1. Petrus 5,8). Er kommt nur, „um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten“ (Johannes 10,10). Sie freuen sich darüber, dass Sie so viel Glück haben? Satan will es Ihnen stehlen. In Ihrem Leben läuft alles rund? Er wird versuchen, Ihnen Sand ins Getriebe zu werfen. Sie lieben Ihren Ehepartner? Satan würde nur zu gern Ihre Ehe zerstören. Er wird versuchen, Sie davon abzuhalten, so zu leben, wie es Gottes Absichten für Ihr Leben entspricht, und wird alles tun, um Sie aus dem Gleichgewicht zu bringen und Ihre Beziehung zu Ihrem Retter zu beeinträchtigen.
Tun Sie diese Gedanken nicht leichtfertig ab.
Werfen Sie einen Blick in die Bibel. Dort können Sie nachlesen, was bislang geschehen ist. Von der ersten bis zur letzten Seite begegnen wir darin einer arroganten, antigöttlichen Kraft, die sehr gerissen und mächtig ist. Das ist der Teufel, die Schlange, der Starke, der brüllende Löwe, der Böse, der Ankläger, der Gott dieser Welt, der Mörder, der Herrscher dieser Welt, der Fürst der unsichtbaren Mächte, Beelzebub und der Vater aller Lügen. Er hat ein Sammelsurium geistlicher Mächte unter sich: Gewalten, Herrscher, Fürsten, Gebieter, Götter, Engel, unreine und böse Geister.
Satan taucht bereits ganz am Anfang im Garten Eden auf, und auf den letzten Seiten der Bibel wird berichtet, dass er am Ende einmal ins Feuer geworfen wird. Er versuchte, David zu Fall zu bringen, brachte Saul von seinem Weg mit Gott ab und griff Hiob an. Er kommt in den Evangelien vor, in der Apostelgeschichte, in den Briefen von Paulus, Petrus, Johannes, Jakobus und Judas. Wer sich ernsthaft mit der Bibel befasst, muss auch Satan ernst nehmen.
Jesus nahm ihn jedenfalls ernst. In der Wüste wurde er zwar von ihm auf die Probe gestellt, doch er tappte nicht in dessen Fallen (Matthäus 4,1–11). Für ihn ist Satan ein Dieb, der den Menschen die Gute Nachricht wieder aus dem Herzen reißt (Markus 4,15; Matthäus 13,19). Unmittelbar vor der Kreuzigung verkündete Jesus: „Jetzt wird der Teufel, der Herrscher dieser Welt, entmachtet“ (Johannes 12,31). Für Jesus war Satan keine mythologische Gestalt und auch kein Symbol für irgendetwas. Für ihn war der Teufel ein übernatürlicher Narzisst. Und als Jesus uns beibrachte, wie wir beten können, sagte er nicht: „… erlöse uns von vagen negativen Gefühlen“. Er sagte: „Befreie uns von dem Bösen“ (Matthäus 6,13).
Wir spielen dem Teufel in die Hände, wenn wir behaupten, dass es ihn nicht gäbe. Den Teufel gibt’s echt.
Aber – und das ist das Wichtigste – der Teufel ist im Grunde schon besiegt. Würde Satan die Bibel lesen (was er vermutlich nicht tut), wäre er völlig entmutigt, denn aus so vielen Versen geht hervor: Seine Tage sind gezählt.
„Auf diese Weise wurden die Mächte und Gewalten entwaffnet und in ihrer Ohnmacht bloßgestellt, als Christus über sie am Kreuz triumphierte“ (Kolosser 2,15). Satan war fest davon überzeugt, dass er den Sieg davontragen würde, aber Jesus hat dem einen Riegel vorgeschoben. Bis zum Jüngsten Gericht werden Satan und seine Lakaien in gewisser Weise an der kurzen Leine gehalten und können auf dieser Welt schalten und walten. Doch an diesem besonderen Tag wird Jesus Satan dann in den Feuersee werfen, aus dem er niemals zurückkehren wird (2. Petrus 2,4; Judas 6). Das Böse ist heute immer noch am Werk, und wir scheinen dem oftmals nichts entgegensetzen zu können, aber Gott wird das letzte Wort haben und den endgültigen Sieg davontragen.
Mein Freund Carter Conlon ist seit mehr als zwanzig Jahren Pfarrer in einer New Yorker Gemeinde. Aber seine Jugend hat er zum großen Teil auf einer Farm verbracht. Er erzählte mir einmal von einem Erlebnis in der Scheune, das ihm die Stellung Satans verdeutlichte: In dieser Scheune lebte eine Katzenfamilie. Die Mutter konnte man oft auf dem Feld bei der Mäusejagd beobachten. Sie jagte und spielte mit ihrem Opfer, bis die Maus völlig erschöpft war. Dann schleppte sie den kleinen Nager zu ihren Jungen, um ihnen beizubringen, wie man jagt und tötet. Carter erinnert sich noch heute daran, dass sich die Maus auf die Hinterbeine stellte, als sie die Kätzchen erblickte, und sich zum Kampf bereit machte. Der kleine Nager entblößte seine gelblichen Zähnchen und drohte mit seinen kleinen Pfötchen. Dann versuchte die Maus zu fauchen. Sie hatte in dieser Situation nur eine einzige Chance: Sie musste die Kätzchen davon überzeugen, dass sie in Wirklichkeit eben keine besiegte, kümmerliche, unterlegene Maus war. Sie musste sie davon überzeugen, dass sie nicht schon verloren hatte. Im Grunde mussten die Kätzchen nicht einmal mehr kämpfen, um die Maus zu besiegen.12
Und entsprechend hat Jesus die teuflische Ratte auch schon besiegt. Behalten Sie den Teufel im Auge, aber lassen Sie sich nicht von ihm einschüchtern. Lernen Sie, ihn an seinem Tun zu erkennen. Er hat nur ein Ziel: Er will stehlen, schlachten und umbringen, also wenden Sie sich im Gebet an Gott, wann immer Sie von Raubüberfällen, Tod und Zerstörung hören. Der Begriff Teufel geht auf das altgriechische Wort Diábolos zurück, was wörtlich übersetzt Durcheinanderwerfer im Sinne von Verwirrer, Faktenverdreher und Verleumder bedeutet, also können Sie sich denken, wer hinter all den Scheidungen, der Ablehnung und der Isolation steckt. Werfen Sie einen Blick in die Bibel, und schauen Sie doch einmal, welche Verheißungen Gott uns im Hinblick auf Satan gemacht hat:
Denn Gott, von dem aller Friede kommt, wird bei euch den Satan bald endgültig besiegen und euch über ihn triumphieren lassen. Römer 16,20
Denn Gott, der in euch wirkt, ist stärker als der Teufel, von dem die Welt beherrscht wird. 1. Johannes 4,4
Gott steht treu zu euch. Er wird auch weiterhin nicht zulassen, dass die Versuchung größer ist, als ihr es ertragen könnt. 1. Korinther 10,13
Unterstellt euch Gott und widersetzt euch dem Teufel. Dann muss er von euch fliehen. Jakobus 4,7
Er [der Teufel] schnaubt vor Wut, denn er weiß, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleibt. Offenbarung 12,12
Darum nehmt all die Waffen, die Gott euch gibt! […] Die Wahrheit ist euer Gürtel und Gerechtigkeit euer Brustpanzer. Macht euch bereit, die rettende Botschaft zu verkünden, dass Gott Frieden mit uns geschlossen hat. Verteidigt euch mit dem Schild des Glaubens, an dem die Brandpfeile des Teufels wirkungslos abprallen. Epheser 6,13–16
Soldaten wissen, dass man nicht in kurzer Hose und Flipflops aufs Schlachtfeld geht. Sie bereiten sich sorgfältig vor. Sie nehmen alle Waffen mit in den Kampf, die ihnen zur Verfügung stehen. Und wir sollten das Gleiche tun. Jede Auseinandersetzung ist ein Kampf mit Satan und seinen Mächten. Denn: „Wir sind zwar Menschen, doch wir kämpfen nicht mit menschlichen Mitteln. Wir setzen die mächtigen Waffen Gottes und keine weltlichen Waffen ein, um menschliche Gedankengebäude zu zerstören“ (2. Korinther 10,3–4; NL).
Von welchen Waffen spricht Paulus hier? Von Gebet, Anbetung und der Bibel. Wenn wir beten, zapfen wir Gottes Kraftquelle an. Wenn wir anbeten, tun wir das, was Satan nicht tun wollte: Wir unterstellen uns Gott, der allein auf dem Thron sitzt. Wenn wir die Bibel ergreifen – unser Schwert –, machen wir es wie Jesus in der Wüste: Als Satan ihn auf die Probe stellte, trat er ihm mit der Wahrheit der Bibel entgegen. Und da Satan extrem allergisch gegen die Wahrheit ist, ließ er Jesus schließlich in Ruhe.
Wenn wir Gott loben und anbeten, wird Satan nicht lange bleiben.
Satan mag zwar teuflisch böse sein, aber er wird am Ende nicht den Sieg davontragen.
Ich habe auch mehrmals erlebt, dass ich schon vorher wusste, wer aus einer Auseinandersetzung als Sieger hervorgehen würde. Als Pastor kann ich die Footballspiele, die sonntags stattfinden, oft nicht live sehen, weil ich in dieser Zeit auf der Kanzel stehe. Aber da ich die Spiele aufnehmen kann, beklage ich mich nicht darüber.
Leider kommen aber nach dem Gottesdienst oft wohlmeinende Gemeindemitglieder auf mich zu, die per Textnachricht erfahren haben, wer gewonnen hat, um mich auf dem Laufenden zu halten. Ich habe schon ernsthaft darüber nachgedacht, mir ein Schild mit der Aufschrift: „Nix verraten! Ich hab’s aufgenommen.“ umzuhängen.
Vor allem an ein Spiel kann ich mich noch lebhaft erinnern. Meine geliebten Dallas Cowboys waren der haushohe Favorit. Ich hatte die Aufnahmezeit sorgfältig eingestellt und freute mich darauf, mir nachmittags die Touchdowns anzuschauen. Ich erwähnte das Spiel mit keinem Ton und vermied sogar jeden Augenkontakt mit Leuten, von denen ich glaubte, dass sie mir vielleicht das Ergebnis verraten könnten. Ich hatte mein Auto fast erreicht, als ein begeisterter Footballfan mir zurief: „Max, hast du schon gehört? Die ,Cowboys‘ haben gewonnen!!!“
Grrrr.
Da ging sie hin, meine Vorfreude. Die Spannung löste sich schlagartig auf. Ich würde nicht mehr nervös auf der Stuhlkante herumrutschen. Es gab keinen Grund mehr, an den Nägeln zu knabbern oder mir die Augen zuzuhalten. Doch obwohl ich das Ergebnis schon kannte, wollte ich mir das Spiel trotzdem ansehen. Dabei stellte ich erfreut fest, dass ich es jetzt ganz stressfrei anschauen konnte! Im zweiten Viertel lagen die Cowboys zurück, aber das beunruhigte mich nicht. Ich kannte ja das Ergebnis. Sechs Minuten vor Schluss verloren wir den Ball. Aber ich brach nicht in Panik aus. Ich wusste, wer am Ende der Sieger sein würde. In der Schlussminute brauchten wir noch einen Touchdown. Kein Problem. Der Sieger stand ja schon fest.
Genauso ist es bei Ihnen. Zwischen dem Moment, in dem Sie diese Worte lesen, und dem Abpfiff werden Sie immer wieder Grund haben, sich Sorgen zu machen. Sie werden den Ball verlieren. Es wird so aussehen, als hätte der Teufel die Oberhand. Irgendeine teuflische Macht wird Ihnen Ihre Träume und Ihre Bestimmung stehlen wollen. Das Gute scheint zu verlieren. Aber Sie müssen sich keine Sorgen machen. Wir beide wissen, wie das „Spiel“ ausgeht.
Wenn Sie also das nächste Mal seinen stinkenden Atem spüren, dann erinnern Sie ihn an die Verheißung, die er so ungern hört: „Denn Gott, von dem aller Friede kommt, wird bei euch den Satan bald endgültig besiegen und euch über ihn triumphieren lassen“ (Römer 16,20).
Um Sie herum tobt eine Schlacht, also packen Sie nicht den Picknickkorb.
Allerdings steht der Ausgang der Schlacht auch schon fest – Gott hat gesiegt –, also würdigen Sie den Teufel keines Blickes.
Kapitel 4
Ein Erbe Gottes
Als seine Kinder aber sind wir – gemeinsam mit Christus –
auch seine Erben.
Römer 8,17