Sandy Sponhauer
Das Flügelkind
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Inhaltsverzeichnis
Titel
Vorwort und Einführung
Eins, So beginnt es nun
Zwei, Bettinas Anatomiebericht
Drei, Am Tag zuvor
Vier, Ein fairer Vergleich
Fünf, Hoffnung! Kraftspender der Seele
Sechs, Im weichen Licht der Nacht
Sieben, Erbin des Thrones Schleierfall
Acht, Wesen der Farbenpracht
Neun, Ein Gefühl, doch in jeder Welt gleich
Zehn, Mit der Natur im Einklang
Elf, Schlag der Hoffnung und Befreiung
Zwölf, Kontrast zwischen Stille und Kampf
Dreizehn, So folgt der Abschied
Trauergefühle, Sehnsucht nach der Elfe
Schlusswort, Sindelzimts Wege
Auf dem Pfad von A-T Entertainment
Impressum neobooks
Kurzes Vorwort
Willkommen in einer Kurzgeschichte von Sandy Sponhauer. Es handelt sich hier zwar um eine Kurzgeschichte, doch ist genau diese eine Schlüsselgeschichte und betrifft die „Kriegerin der gekreuzten Schwerter - Saga“. Hiermit wird zum einen das Ende der Buchreihe und zum anderen der Beginn einer neuen Buchreihe namens „Märchenmond Auralis“ eingeleitet. In dieser Kurzgeschichte treffen die Leserin und die Leser bekannte Charaktere wieder und lernen neue Figuren der Folge-Buchreihe kennen.
Zur Geschichte
Wir befinden uns mitten im Finale von „Kriegerin der gekreuzten Schwerter, Band 4, Band der letzten Befehle“. Kaßandhra, die Anführerin der Teufelsreiterinnen, ist zurückgekehrt und weit gefährlicher als in „Band 1“. Die Welt steht im Kampf gegen Kaßandhra und ihrer Teufelsreiterinnen nicht gut da. Zudem geschieht in einem Labor in der Wüste ein kleines unscheinbares Ereignis, das den Verlauf von „Band 4“ drastisch verändern kann. Das allerdings ahnt noch niemand.
Einleitung
Gemeinsam mit den Doktoren Dina und Mark Marino befindet sich Günther Uhlenkamp, besser bekannt unter dem Namen „Doc“, in Kairo und versucht einen Weg zu finden, wie Kaßandhra zu bezwingen ist. Doch ganz unerwartet erhält Dina einen Anruf aus dem Labor in der Wüste, im dem sie die Leitung führt. Sie und das Team, bestehend aus Bergungs- und Archäologiefachleuten, befassen sich dort auf dem abgesperrten Gebiet mit den Überresten einer Schlacht vergangener Tage. Knochen und Helme, Waffen und Schilde sind dort in Massen zu finden.
Von Wind und Sand verschleiert, sind viele Fundstücke tief verborgen, denn die Wüste gibt ihre Geheimnisse nur widerwillig frei. Diese Ausgrabungsstätte wurde bereits am Anfang des 2. Bandes von „Kriegerin der gekreuzten Schwerter“ erwähnt. Die Hintergründe, wie diese Männer dort ihr Grab fanden, sind in „Kriegerin der gekreuzten Schwerter, Band 3, Der wahre Kuss der Kaßandhra“ zu lesen. Jetzt verlangt das Team nach der Anwesenheit ihrer Leiterin, doch für Dina ist ein Verlassen der Gruppe in Kairo nicht möglich. Aber Doc, als 1. Chief der Ausgrabungsmannschaft, bot an, dass er in der Wüste nach dem rechten sehe und genau dort liegt der Schauplatz dieser Kurzgeschichte. Und genau dieses Labor möchten wir den Leserinnen und den Lesen vorab ein wenig näherbringen.
Das Hightech-Labor:
Das Labor der ägyptischen Regierung steht auf einem Gelände mit der Größe von 24 Fußballfeldern und befindet sich knapp zwei Stunden nördlich von Alexandria. Aufgrund des Standortes des Labors hat es viel Ähnlichkeit mit einem Labor der Weltraumforschung oder auch der Tiefseeforschung. Temperaturen von vierzig Grad sind hier keine Seltenheit.
Daher verfügt das Labor über hochmoderne Klimaanlagen und Kühlsysteme.
Finanziert wird diese Anlage von der ägyptischen Regierung und dem ägyptischen Militär.
Alle Funde sind unverzüglich zu melden!
Für den Transport der Artefakte stehen dem Team zwei LKW‘s der mittleren Größe zur Verfügung.
Im Aufenthaltsraum steht ein Fernseher. Dieses Gerät ist das einzige Auge zur Außenwelt (und wichtig für den Leser).
Die Krankenstation ist mit acht Betten ausreichend ausgestattet. Unterteilt mit einem Flur in der Mitte, gibt es zwei große Räume mit je vier Betten. Die Wände zwischen Flur und Bettentrakt zu beiden Seiten bestehen aus Glas. So ist stets eine Sicht der Besucher auf den Patienten möglich, ohne das Zimmer betreten zu müssen. Eine Schutzmaßnahme im Quarantänefall.
Die Schlafunterkünfte sind in einzelnen Kabinen eingeteilt. In den Kabinen gibt es einen Schlafbereich und einen Wohnbereich und ein kleines Bad. In diesen Wohneinheiten kann jeder Bewohner seine ganz privaten Wohnverhältnisse schaffen.
Sandsturmschutzmaßnahmen:
In diesem Labor wurden keine Außenfenster verbaut. So werden im Falle eines Sandsturmes gefährliche Splitter vermieden. Die Tore 1 – 4 sind im Falle eines Sandsturmes geschlossen zu halten. Eintritt und Austritt ist dann nur über die Schleuse möglich.
Grundrissplan des Labors
AL Eins und AL Zwei stehen für:
Artefaktlagerung.
Die leitenden Positionen:
Leiter dieser Einrichtung ist die Ägyptologin Dr. Dina Marino. Sie ist dem einen oder anderen womöglich aus „Kriegerin der gekreuzten Schwerter“ bekannt.
Dinas 1. Chief ist der Mathematiker Dr. Dr. Günther Uhlenkamp. Mit dem Spitznamen „Doc“ ist auch er dem einen oder anderen aus der bereits erwähnten Fantasiesaga bekannt.
Als 2. Chief kommt hier Dr. Gerhard Käpten zum Tragen. Als Leiter der Ausgrabungsgrube trägt er große Verantwortung. Auch ihm wurde vom Team ein Spitzname zugeteilt: Käp.
Dr. Bettina Zimmermann, 3. Chief und Mannschaftsärztin und gute Seele der Truppe. Mit fast vierzig und alleinstehend, opfert sie viel Zeit für diese Einrichtung.
Das Assistenz-Team:
Hannes Nordmann, LKW-Fahrer und Ausgrabungshelfer, ist der Hauptfahrer und das lässt er sich auch nicht nehmen.
Alfred Kossens, genannt Alf, ist LKW-Fahrer und Ausgrabungshelfer.
Volker Riedel, LKW-Fahrer und Ausgrabungshelfer. Aufgrund seiner Gesichtsform nennt ihn jeder „Die Ratte“.
Tai, (Nachname unbekannt), der koreanische Einsame. Er überzeugte durch hervorragende Kochleistung. Außerdem ist er technisch begabt und er fungiert im und um dem Labor auch noch als Hausmeister.
„Und nun wünschen wir Ihnen, liebe Leserinnen und liebe Leser viel Vergnügen und viel Spaß beim Wechsel der Geschichten.“
(Sandy Sponhauer)
Es ist der 30. Juni und ein sonniger Tag. Schon jetzt, am späten Vormittag ist die Sonne fleißig und erhitzt die Luft, den gelblichschimmernden Sand und die Straßen. Doc ist heute Morgen um 8 Uhr in Kairo gestartet und ist schon lange unterwegs. Er wird sein Labor in wenigen Minuten erreichen. Seine Gedanken liefen schon während der ganzen Fahrt hierher auf zwei Bahnen. Seine Hauptsorge: Kaßandhra, die Kriegerin der gekreuzten Schwerter. Schon vor zwei Jahren brachte sie Tod und Zerstörung. Genährt von einem alten Fluch war sie schon damals kaum zu bremsen. Hoffentlich wird es diesmal nicht so schlimm (Allerdings sollte seine Hoffnung diesbezüglich in naher Zukunft gewaltig zerschlagen werden). Die anderen Gedanken betreffen sein Labor in der Wüste. Was war es, was sein 2. Chief am Telefon nicht sagen wollte oder konnte? Auch dort gibt es etwas, das nach Klärung verlangt. Endlich kann er es sehen: Das Labor, das ein Geheimnis hütet.
„So beginnt der Anfang vom Tod der einen Geschichte, mit der Geburt einer neuen Geschichte. Beides ist eins, doch auch jedes für sich.“
(Sandy Sponhauer)
Gegen 10 Uhr stoppt Doc den Wagen, welchen das Militär zur Verfügung gestellt hatte und geht zur Schleuse. Schon vor der Schleuse wartet Bettina auf ihren Chef und begrüßt diesen freundlich. „Schön dass du herkommen konntest. Wir wissen, dass ihr gerade viel um die Ohren habt“, (Mit „ihr“ meint sie wohl ihn selber, sowie Dina und Mark Marino). Gemeinsam mit Bettina tritt er durch die Schleuse. „Wo ist der Rest vom Team?“, möchte Doc wissen. „In der Ausgrabungsgrube“, antwortet sie und berichtet Doc, dass es Käp war, der diese Anweisung gab. Und das war die richtige, wie Docs Kopfverhalten bestätigt. Auf dem hallenden Flur fragt Doc: „Habt ihr was Unerwartetes gefunden? Oder warum sollte ich kommen?“
„So in etwa“, mehr sagt Bettina nicht. Sie schweigt und geht weiter. „Wir müssen zur Krankenstation“, weist Bettina zum nächsten Schritt. Doc hingegen ist alles andere als erfreut. Sorgen plagen ihn. Sorgen um Teammitglieder. So wird seine Stimme lauter. „Was? Was ist passiert?“, fragt er scharf. „Bitte bleib jetzt ganz ruhig“, fleht Bettina leise und geht weiter. Vorbei an Docs Büro, ihrem eigenen bis die dann die Krankenstation erreicht. Leise führt sie ihren Chef zu einem Krankenbett. Dort liegt jemand und rührt sich nicht. „Sieh mal“, sagt sie leise und Doc tritt näher an das Bett heran. So wie es aussieht, liegt dort ein bewusstloses Mädchen. Das erste, was Doc ins Auge sticht, sind die Ohren des Mädchens. Diese haben nicht die typische Muschelform, wie sie bei Menschen üblich ist. Nein, diese hier laufen spitz nach oben zu. Fast fünfzehn Zentimeter messen sie.
„Wer ist das?“, fragt Doc und Bettina formuliert diese Frage um und sagt: „Nicht wer, sondern was ist sie?“
Und so hebt sie die Decke und Doc bekommt einen freien Blick auf ihren entkleideten Körper, der auf der Seite liegt. Und er starrt auf sie. Doch es ist nicht ihre Figur, oder ihre Beine oder Brust, was Docs Blicke auf sich zieht. Es ist das Gebilde, welches an ihrem Rücken angewachsen ist. Flügel – Es sind Flügel, Flügel in Form wie sie unsere heimischen Schmetterlinge tragen. Und so kann Doc nur eine Frage stellen: „Ist das etwa eine Elfe?“ Doc sieht Bettina an und fragt noch: „Wo kommt die überhaupt her?“
„Das erzähle ich dir gleich alles“, antwortet Bettina leise. „Wissen die anderen davon?“, fragt Doc, ohne seinen Bick von der, nun ja was auch immer sie ist zu wenden. „Natürlich!“, nickt Bettina. „Die haben sie schließlich gefunden.“
„Weiß es sonst noch jemand?“
„Nein. Wir wollten erst mit einem von euch reden.“ Und Bettina hat noch eine kleine Info für ihren Chef. So sagt sie liebevoll: „Unsere Jungs haben sie Flügelkind getauft.“ Doc zieht die Augenbraue hoch und dürfte sich seinen Teil denken. Die beiden verlassen die Krankenstation und begeben sich in Docs Büro. „Eine Elfe! Sowas verrücktes“, gibt Doc leise von sich, als er sich setzt. „Ja, nun weißt du ja, warum Käp gestern Abend angerufen hat“, antworet Bettina, während auch sie Platz nimmt. „Ich habe eine Anatomieuntersuchung durchgeführt.“ Doc scheint nun tief in sich gekerht.
„Hast du einen Bericht davon?“, fragt er sie. Bettina bestätigt dies und Doc fragt: „Kann ich den lesen?“
„Natürlich!“, sagt sie und hält ihm gleich ihren Bericht hin, den sie bereits auf seinen Schreibtisch gelegt hatte. „Danke“, antwortet Doc und bittet Bettina nun zu gehen.
Sie solle doch bitte nach dem Flügelkind sehen. Doc lehnt sich in seinem Stuhl zurück und möchte sich nun selber von dem überzeugen, was dort auf seiner Krankestation liegt und wie viel Mensch in dem Flügelkind steckt. Nun wird Doc sehr interessante Dinge erfahren …
Der Bericht vom Flügelkind
Untersuchung wurde durchgeführt von Dr. Bettina Zimmermann, 3. Chief.
29. Juli 2014. Beginn: 16:03 Uhr.
Punkt 1: Gesamtbild & äußere Abtastung.
Punkt 2: Innere Organe. Blut.
Punkt 3: Besonderheiten, (Flügel, Ohren, Nägel).
Punkt 4: Kleidung.
Punkt 5: Äußere Verletzungen.
Eigentliche Entdeckung, (Sprachaufzeichnung).
„Hier muss ich mich auf die Aussagen unserer Teammitglieder beschränken. Laut ihrer Aussage gab es am heuten Tag eine Art Wirbel. Sie nannten es ein Schwarzes Loch aus dem ein Eisklumpen schoss. In seinem Inneren verbag sich ein Lebewesen, welches wir im AL2 aus dem Eis befreiten.“
Reanimierung, (Sprachaufzeichnung).
„Nachdem wir das Flügelkind aus dem Eis befreien konnten, stellte ich fest, dass die Erfrierungen nicht all zu tief waren. Schon kurz nach Ablösen der Eisschichten war es möglich ihre Gliedmaßen im gesunden Maße zu bewegen. Es war kein Puls und keine Atmung festzustellen. Das veranlasste mich zum Versuch des Wiederbelebens. Mit Hilfe des Defibrillators in Verbindung mit einer Herz-Lungen-Massage war es uns gelungen Puls und Atmung zu reaktivieren. Die Patientin blieb trotzdem bewusstlos. Doch die Atmung und der Puls lagen schnell im stabilen Bereich.“
Punkt 1: Gesamtbild, äußerliche Abtastung, (Sprachaufzeichnung).
„Die Patientin ist schätzungsweise zwischen achtzehn und zwanzig Jahren alt. Jedenfalls von den Gesichtszügen her. Ihr Gewicht dürfte zwischen fünfzig und fünfundsechzig Kilogramm liegen. Bei einer Größe von einem Meter fünfundsechzig ein gesundes Gewicht.“
„Die Figur der Patientin entspricht der einer sechzehn- bis zwanzigjährigen jungen Frau. Sie ist schlank, aber nicht dünn. Ihr Körper macht einen gesunden kräftigen Eindruck.“
„.“