Dirk Walbrecker

Sindbad, der Seefahrer

Reihe: Walbreckers Klassiker

Kuebler Verlag

Das Buch:

Wer möchte nicht in diese fantastische orientalische Welt reisen, mit SINDBAD DEM SEEFAHRER ? Wer möchte nicht an seinen spannenden Abenteuern teilhaben ?

Vor vielen hundert Jahren wurden sie in Indien und Arabien erfunden, die zauber-vollen ERZÄHLUNGEN AUS 1001 NACHT. Eine der unterhaltsamsten und originellsten ist die von Sindbad – hier neu erzählt, zum Vergnügen der ganzen Familie !

Der Autor:

Dirk Walbrecker, geboren in Wuppertal, seit 1965 in München und jetzt in Landsberg am Lech lebend, Vater von 3 leiblichen Töchtern und inzwischen auch von zahlreichen literarischen Kindern.

Nach diversen Studien (u.a. Germanistik und Pädagogik) viele Jahre beim Film und einige Jahre in der Schule gearbeitet.

Seit 1986 freiberuflicher Autor: Drehbücher, Hörspiele, Hörbücher sowie Bilderbücher, Kinder- und Jugendromane. Zahlreiche Auszeichnungen und in 15 Sprachen übersetzt.

In den letzten Jahren häufig auf Lesereisen, um jungen Menschen live und lebendig Freude an Literatur und allem Musischen zu vermitteln.

Zudem Schreibwerkstätten verschiedenster Art und Thematik für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.

Nähere Informationen, Unterrichts-Materialien etc. unter: www. dirkwalbrecker.de

Walbreckers „Klassiker für die ganze Familie“

im Internet: www.walbreckers-klassiker.de

Impressum

Neu vom Autor durchgesehene Ausgabe

© 2014 Kuebler Verlag GmbH, Lampertheim

Alle Rechte vorbehalten

Bildmaterial: © – fotalia.com,

ISBN Buchausgabe 978-3-942270-86-1

ISBN Digitalbuch: 978-3-86346-176-8

Walbreckers Klassiker

Sindbad, der Seefahrer

Neu erzählt von Dirk Walbrecker

Sindbad, der Seefahrer

Es war zur Zeit des Kalifen Harun er-Raschid, den man auch den „Beherrscher der Gläubigen“ nannte, dass in der Stadt Bagdad ein Mann namens „Sindbad, der Lastenträger“ lebte. Er war ein armer Mann, denn die Mühsal, für andere Menschen schwere Lasten auf dem Kopf zu tragen, wurde nur kärglich gelohnt.

Eines Tages nun – es war drückend heiß – war Sindbad wieder einmal mit schwerer Last unterwegs. Dem guten Mann rann der Schweiß, es fehlte nicht viel und der Arme wäre unter der Last zusammengebrochen. Da führte ihn sein Weg am Hause eines Kaufmanns vorbei. Dort war die Straße frisch gefegt, mit Wasser gesprengt und die Luft war angenehm kühl. Gleich neben der Eingangstür befand sich eine Bank und Sindbad beschloss, eine kurze Rast einzulegen. Er stellte seine Last ab und wie er so gedankenverloren da stand, spürte er, wie ihm ein fremder und höchst lieblicher Duft aus dem Hause entgegenwehte. Sindbad ließ sich kurzerhand auf der Bank nieder, um sich einen Augenblick diesem Wohlgefühl hinzugeben. Er lauschte, denn aus dem Fenster kam der Klang von Saiteninstrumenten und von Stimmen. Er hörte Weisen, die ihm sehr gefielen. Dazu war vielstimmiger Vogelgesang zu vernehmen: Turteltauben, Spottdrosseln, Amseln, Nachtigallen und Wachteln sangen um die Wette.

Den Lastenträger hielt es nicht lange auf der Bank – er musste diesen Reizen nachgehen. Das Haus stand offen und der Eingang führte direkt in einen weitläufigen Garten, der von seinem Besitzer mit großem Geschmack gestaltet war. Dort liefen junge Knaben, Sklaven, Eunuchen und verschiedene Diener umher, die Sindbad nicht weiter beachteten. Der war jetzt ganz benommen von den Düften, die aus dem Hause drangen: Köstliche, würzige Speisen, von denen der Lastenträger nur träumen konnte, schienen dort serviert zu werden.

Da wurde Sindbad von einer seltsamen Stimmung ergriffen und sein Blick richtete sich gen Himmel: „Gepriesen seist du, Herr und Schöpfer und Spender aller Wohltaten!“, sprach er. „Von ganzem Herzen bereue ich vor dir meine Fehltaten und bitte dich um Vergebung all meiner Sünden! Du, o Herr, kannst nicht zur Rechenschaft gezogen werden ob deines Tuns. Du machst reich, wen du willst, und du machst arm, wen du willst. Du erhöhst denjenigen, dem du deine Gunst schenkst und du erniedrigst diejenigen, die dir nicht so genehm sind. Wahrlich: Es gibt keinen Gott außer dir und nichts und niemand übertrifft deine Macht und deine Pracht! Manchen deiner Diener schenkst du deine Gnade: So lebt wohl der Herr dieses Hauses dank deiner Gunst in Freuden und Reichtum und darf sich an lieblichen Düften, köstlichen Speisen und edlen Getränken erfreuen. Und so müssen andere wie ich das Leben mit Mühsal und Entsagung verbringen. Doch ich will, o Herr, mit meinem Schicksal nicht hadern. Du bist weise und wirst wissen, wie du das Leben deiner Geschöpfe bestimmst.“

Nachdem Sindbad, der Lastträger, diese Worte gesprochen hatte, begab er sich zurück zu der Bank, um seinen beschwerlichen Weg mit der Traglast fortzusetzen. In diesem Moment aber trat aus dem Haus ein Diener. Er war zierlich gewachsen und noch ziemlich jung an Jahren. Er war von wunderschönem Aussehen und prachtvoll gekleidet. Der fasste den Lastenträger einfach bei der Hand und sagte zu ihm: „Folge mir und dem Rufe meines Herrn! Er wünscht dich zu sprechen!“

Sindbad wurde verlegen und wollte sich weigern, aber der Diener ließ ihn nicht los. Er forderte ihn auf, seine Last beim Türhüter in der Vorhalle abzustellen und sodann führte er ihn in das Innere des Hauses. Und dort kam der arme Lastenträger aus dem Staunen nicht mehr heraus: Welchen Raum sie auch betraten ... alles war mit größter Schönheit und Pracht ausgestattet. Und beim Betreten der großen Halle schließlich liefen Sindbad Schauder der Verwunderung über den Rücken: Gesang und Saitenspiel von vielen wunderhübschen Mädchen empfingen ihn. Es roch nach exotischen Kräutern und nach frischen Blumen, mit denen der Raum rundum geschmückt war.

Ein riesiger Tisch war dort üppig gedeckt ... eine Tafel, an der vornehme Herrschaften Platz genommen hatten. Am Kopfe, sozusagen am Ehrenplatz, saß ein älterer, stattlicher Herr. Sein Antlitz war von edelmännischem Aussehen und von Stolz geprägt und seine Wangen zierte ein grauer Bart, der ihm noch mehr Würde verlieh. Ihm und den anderen Gästen wurde eine Vielfalt feinster Speisen serviert. Weine von erlesensten Trauben wurden kredenzt und zum Dessert standen vielerlei Naschwerk und bunte Früchte bereit.

Sindbad, der Lastenträger, war verwirrt ob all der Pracht und Fülle und er stand erst mal da wie erstarrt: So etwa hatte er sich das Paradies vorgestellt!

„Bei Allah“, sprach er leise zu sich, „du hast mich wohl in das Haus eines Sultans oder eines Königs geführt ...“

Er machte eine tiefe Verbeugung und küsste den Boden zum Ausdruck seiner Unterwürfigkeit. Kaum vernehmbar murmelte er einige Worte des Grußes und der Wertschätzung und verharrte so in einer Haltung der Demut und Ergebenheit.

„Seid von Herzen willkommen!“, sprach jetzt der Herr des Hauses und machte ein Zeichen, der Gast möge nähertreten und an der Tafel Platz nehmen.

Der Lastenträger folgte der Aufforderung und setzte sich, wie verlangt, neben den Gastgeber. Und zu seiner Verwunderung wurde ihm sogleich eine reichliche Auswahl von den köstlichen Speisen vorgesetzt. „Im Namen des Herrn“, murmelte Sindbad dankbar und begann, sich an dem Essen zu laben.

„Gepriesen sei Allah“, murmelte der Lastenträger, nachdem er gesättigt war.

Er wusch sich seine Hände und dankte dem Herrn des Hauses für die großzügige Bewirtung.

„Segen über dich!“, sprach der Hausherr. „Dies sei dir von Herzen gegönnt. Doch nun verrate mir bitte deinen Namen und in welchem Gewerbe du tätig bist!“

„Hoher Herr“, erwiderte der Gefragte, „man nennt mich Sindbad, den Lastenträger. Ich verdiene meinen Lohn, indem ich für andere Menschen ihr Hab und Gut auf meinem Kopfe transportiere.“

Der Hausherr schien amüsiert und lächelte: „Ich muss dir etwas verraten. Ich trage nämlich denselben Namen wie du. Mich heißt man Sindbad, den Seefahrer!“

Da wunderte sich Sindbad, der Lastenträger und er lauschte mit großer Neugier den weiteren Worten seines Namenvetters: „Ich habe einen Wunsch, mein lieber Gast. Ich würde gerne noch einmal die lobpreisenden Worte hören, die du sprachst, als du meinen Garten betreten und deinen Blick gen Himmel gerichtet hast!“

Da wurde Sindbad, der Lastenträger, sehr verlegen. Denn er konnte nicht ahnen, dass man ihn belauscht hatte und seine Worte sogleich dem Hausherrn überbracht worden waren.

„Bei Allah“, sagte er zu Sindbad, dem Seefahrer, „bitte sei nicht böse auf meine vorlaute Zunge. Die Last des Lebens und der Mangel an so vielem lassen uns einfache Menschen manchmal so dahinreden.“

„Schäme dich nicht, mein Bruder!“, wandte sich der Hausherr in freundlichem Ton an seinen Namensvetter. „Du bist jetzt hier zu meinem Bruder geworden. Du sollst frank und frei sprechen. Selten war es, dass ich so Lobpreisendes und Treffendes aus eines Menschen Munde vernahm.“

Das Lob tat Sindbad, dem Lastenträger, sehr gut: „Gepriesen seist du, Herr und Spender aller Wohltaten ...“, begann er mit den gleichen Worten, die er zuvor im Garten gesprochen und beglückt lauschte ihm Sindbad, der Seefahrer.

Und als der Lastenträger schließlich mit einer Geste der Ergebenheit geendet hatte, ergriff wieder der Hausherr das Wort: „Gelobt seist du, lieber Bruder, für deine Achtung gegenüber unserem Herrn und Schöpfer. Doch nun lausche du gemeinsam mit meinen Gästen meiner Geschichte! Ich möchte dir erzählen, wie es mir in meinem Leben ergangen ist. Was ich alles erleben und erleiden musste, bis ich hier zu meinem Wohlstand kam und in diesem meinem Hause einziehen durfte. Denn wisse: All dieser hiesige Reichtum konnte mir erst nach viel Mühsal, großen Plagen und Schrecknissen zuteilwerden. Sieben lange, abenteuerliche Reisen waren mir bestimmt. Jede einzelne davon ist verknüpft mit einer Geschichte voll wundersamer Ereignisse und wisse auch: Alles, was ich erlebt habe, war vorbestimmt. Es ist mein ganz persönliches und einmaliges Schicksal, dem ich nie entrinnen konnte, so sehr ich mir dies auch oft genug gewünscht habe.“

Meine erste Reise

Nun höre, wie alles begonnen hat:

Ich hatte einen Vater, der war Kaufmann und er zählte zu den Vornehmen im Volke. Er besaß viel Geld und Gut, aber er starb schon, als ich noch ein kleiner Junge war. Viel Reichtum, bares Geld, manchen Gegenstand von großem Wert sowie reichlich Grund und Boden hinterließ er mir. Aber erst als ich zu einem jungen Mann herangewachsen war, durfte ich dies alles in Besitz nehmen. Mit einem Male konnte ich es mir leisten, mich an den feinsten Speisen zu laben, die edelsten Weine zu kosten und viele Freunde zu rauschenden Festen einzuladen. Ich genoss es, mich mit den teuersten und prächtigsten Gewändern zu kleiden. Ich lebte in Luxus und größter Sorglosigkeit dahin, bis das schreckliche Erwachen kam:

Fast mein gesamter Besitz, all mein Reichtum waren in Saus und Braus verbraucht und verlebt! Ich zählte nicht mehr länger zu den Wohlhabenden!

In diesen Stunden der Ernüchterung und des Er­wachens fielen mir drei Sprüche unseres Herrn Salomo ein, die mein Vater mir einst liebevoll ans Herz gelegt hatte:

„Der Tag des Todes ist leichter zu ertragen als der Tag der Geburt.“

„Ein lebendiger Hund ist von größerem Nutzen als ein toter Löwe.“

„Im Grab ist angenehmer zu liegen als in Armut zu leben.“

Und so machte ich mich nach kurzem Nachsinnen daran, das Wenige, das mir noch an Hausrat und Kleidern verblieben war, einzusammeln und zu veräußern. Außerdem verkaufte ich meinen letzten Grundbesitz, sodass mir schließlich von all meinem Hab und Gut gerade mal dreitausend Dirhems übrig blieben.

*

So fasste ich den Entschluss, eine Reise anzutreten, die mich in fremde Länder führen sollte. Dazu stattete ich mich mit der nötigen Ausrüstung aus und bestieg zusammen mit einer Gruppe von Kaufleuten in Basra ein Schiff. Von dort aus ging es aufs weite Meer hinaus und die Tage und Nächte vergingen wie im Fluge. Wir besuchten Insel nach Insel, Land nach Land. Und überall, wo wir anlegten, trieben wir Handel und tauschten wertvolles Gut gegen besseres ein. So erreichten wir eines Tages eine Insel, die von weitem so wunderschön wirkte, wie man sich nur das Paradies vorstellt. Die Anker wurden ausgeworfen, die Landungsplanke ausgelegt und alle, die sich auf dem Schiff befanden, gingen an Land.

Als Erstes galt es, Holz zu sammeln und Feuerstellen zu errichten. Dort konnten die einen beginnen, eine anständige Mahlzeit zu bereiten. Und ich gehörte zu denen, die Lust hatten, die Insel zu erkunden. Nichts und niemand störte die paradiesische Idylle und nach wenigen Stunden trafen wir wieder alle am Strand zusammen, um gemeinsam zu essen, zu trinken und uns danach dem Spiel hinzugeben. Nur der Kapitän war zurück an Bord gegangen, um nach dem Rechten zu schauen. Und genau der schreckte uns plötzlich auf: „Achtung, Leute, ihr seid in größter Gefahr! Lasst alles stehen und liegen! Kommt sofort an Bord! Rennt so schnell ihr könnt!“

Panik brach aus. Ein jeder guckte suchend umher. Auch ich spähte verwirrt nach der Bedrohung. Doch nichts deutete auf eine erkennbare Gefahr.

„Leute, beeilt euch!“, schrie der Kapitän erneut. „Er bewegt sich schon…“

Ich verstand nichts. Doch ich war wie die anderen losgerannt, um möglichst schnell auf dem Schiff zu sein. Dann aber, kurz bevor ich es erreicht hatte, glaubte ich, meinen Füßen nicht trauen zu dürfen: Tatsächlich bewegte sich die Insel unter mir! Sie schien vor meinen Augen zu sinken. Und zu meinem Entsetzen sah ich, dass es für manche meiner Gefährten zu spät war. Sie ertranken und mit ihnen versanken Dinge, die wir zurückgelassen hatten: Kleider, Kochkessel und andere Gerätschaften. Ja, die ganze Insel schien auf rätselhafte Weise in die Fluten zu tauchen.

„Was geht hier vor?“, riefen einige der Geretteten in allergrößter Verwirrung.

„Das, was wie eine Insel aussah, ist gar keine!“, hörte ich gerade noch den Kapitän rufen. „Wir sind auf einem Riesenfisch gelandet. Sand und allerlei Gewächs hat sich auf seinem gigantischen Rücken gesammelt. Er hat vielleicht nicht einmal bemerkt, wie wir ihn bestiegen haben. Erst unser Feuer, das sich immer tiefer in seine Haut schmorte, hat ihn aufgeweckt. Seht, jetzt wird er das Feuer löschen!“

In diesem Augenblick begann sich das Monster tatsächlich noch heftiger zu bewegen. Es dauerte nicht lange und das Paradies war in der Tiefe verschwunden. Das tosende Meer verschluckte das rätselhafte Wesen und mit ihm alles, was sich auf ihm befand. Auch ich versank hilflos in den Fluten ...

Doch Dank an Allah, den Erhabenen, denn er rettete mich vor dem Ertrinken! Ich tauchte nämlich wieder auf und konnte nach Luft schnappen. Und gleich vor mir schwamm ein Holzzuber, in dem meine Gefährten gewaschen hatten! Ich griff danach und dann gelang es mir sogar, ihn zu besteigen. Nun musste ich nur noch kräftig mit den Beinen paddeln, um mit allerletzter Anstrengung unser Schiff zu erreichen. Wild wurde ich von den Wellen mal nach links, mal nach rechts geworfen und dann wollte ich meinen Augen nicht trauen: Auf dem Schiff hatte man die Segel gesetzt, der Kapitän hatte offenbar den Befehl zur Weiterreise gegeben. Ohne sich um die Ertrinkenden zu kümmern, entschwand der Rest der Mannschaft vor meinem verzweifelten Blick. Sehnsüchtig sah ich dem Schiffe nach, bis es den Horizont erreicht hatte. Das Ende war gekommen, der Tod war mir gewiss.

Die Dunkelheit brach herein und mit ihr kamen die Nachtgeister. Um mich herum schwappten Wellen und Wogen und längst hatte mich die Todesangst in festem Griff. Immer wieder wurde ich untergetaucht. Ich schluckte Wasser. In meinen Beinen bekam ich Krämpfe und nur mit letzter Anstrengung konnte ich mich der totalen Erschöpfung und der Müdigkeit erwehren.

Wie ich diese Nacht überstand, war mir ein Rätsel. Dass ich am nächsten Tag irgendwann dank günstiger Winde an ein Eiland getrieben wurde, war ein Wunder. Schon am Rande der Bewusstlosigkeit nahm ich plötzlich wahr, dass über mir Astwerk ragte. Ich musste nur nach Zweigen greifen, die weit über das Wasser reichten. Dann konnte ich mich mit allerletzten Kräften gen Strand hangeln: Nach unendlichen Stunden im Salzwasser spürte ich endlich wieder festen Boden unter meinen Sohlen. Doch an Gehen war nicht zu denken. Meine Füße waren nicht nur geschwollen, sie waren wund und von Fischen angebissen. Vor lauter Todesangst hatte ich im Wasser davon nichts mitbekommen. Nun aber fiel ich vor Schmerz und Erschöpfung nieder. Ich verlor die Besinnung und sank in einen bleischweren Schlaf.