Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Schleswig-Holstein – 1200 Jahre Geschichte im Überblick

1. Akt:

2. Akt:

3. Akt:

RÜCKBLICK

Vorwort

Dem englischen Staatsmann Lord Palmerston, Premier Minister
Großbritanniens und einflussreicher Politiker in den für Schleswig-Holstein
so entscheidenden Jahren von 1850 bis 1865, wird folgendes Wort nachgesagt:
Nur 3 Personen hätten jemals die ach so komplizierte Geschichte von
Schleswig-Holstein verstanden.
Der Eine sei der Prinzgemahl der englischen Königin gewesen, der leider
verstorben sei. Der Zweite sei ein Gelehrter gewesen, der darüber verrückt
geworden sei, und der Dritte sei er selber gewesen – er jedoch habe alles
wieder vergessen…
Dass die Geschichte von Schleswig-Holstein dann letztlich doch nicht so
verwirrend ist, wie es auf den ersten Blick den Anschein haben könnte,
zeigt der folgende Text.

Trotz der Berücksichtigung vieler verschiedener und gesicherter Quellen,
erhebt die vorliegende Arbeit nicht den Anspruch, von wissenschaftlicher
Natur zu sein. Diese Arbeit soll jedoch einen Überblick geben über alle
wichtigen Daten und Ereignisse in und um Schleswig-Holstein, sowie deren
Hintergründe. Und zwar: Kurz und bündig! Wer diese Arbeit gelesen und
verinnerlicht hat, wird ganz sicher „mitreden“ können.

Der Autor

Der Name „Schleswig-Holstein“ leitet sich ab von den ehemaligen Herzogtümern Schleswig und Holstein. Der Name des Landesteils Schleswig geht zurück auf die Stadt Schleswig, die als neue Siedlung an einer Schlei-Wiek gegründet wurde, nachdem Heithabu zerstört worden war. Der Name des Landesteils Holstein bezieht sich auf den Stamm der Holsten, die als nordelbischer Teil der Sachsen im „Holz“, d.h. im großen Wald zwischen Elbe und Eider, lebten.

Schleswig-Holstein – 1200 Jahre Geschichte im Überblick:

Um 600 n.Ch.: Nach Abwanderung der Angeln und Sachsen in Richtung England ist Schleswig-Holstein nur noch dünn von verbliebenen Angeln und Sachsen besiedelt. Im Westen des Landesteils Schleswig landen die aus den Niederlanden und Ostfriesland stammenden Friesen und dringen tief ins Landesinnere vor, wo sie dauerhaft sesshaft werden. Die Stadt Flensburg soll von dem friesischen Ritter Fleno gegründet worden sein. Von Norden wandern Dänen ein, von Osten Slawen und von Süden Sachsen aus dem norddeutschen Raum. In Haithabu, einer um 780 n.Ch. gegründete Friesensiedlung, errichten dänische und schwedische Wikinger ab 800 n.Ch. einen Handelsplatz. Über die Treene, Sorge und Eider fahren sie zur Nordsee und in die Welt – bis ins Mittelmeer und ins Schwarze Meer.

Um 800: Die Franken Karls des Großen unterwerfen in den Sachsenkriegen auch die nordelbischen Sachsen. Die Nordgrenze des bis in die Pyrenäen und bis nach Rom reichenden Frankenreiches ist seitdem die Eider – allerdings ab 974 für ca. 50 Jahre die Schlei. Nach der Teilung des fränkischen Reiches fällt Holstein wie der gesamte östliche Reichsteil an das ostfränkisch-deutsche Reich.

Ab ca. 1000: Nördlich der Eider bildet sich das dänisch beherrschte Herzogtum Schleswig aus, es gehört jedoch nicht zum dän. Königreich, die Grenze zu diesem ist die Königsau bei Kolding. Zum Herzogtum Schleswig gehören auch die Inseln Alsen, Aerö, Fehmarn und die nordfriesischen Inseln mit Helgoland. Südlich der Eider bildet sich die Grafschaft Holstein. Von da aus werden die Slawen von den Deutschen unterworfen und christianisiert und ihr Land in die Grafschaft Holstein und im ostfränkisch – deutschen Reich, dem späteren „ Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation“ eingegliedert.

1060: Heithabu wird endgültig zerstört.

Ab 1111: Der deutsche Kaiser Lothar von Supplinburg setzt – nach dem Aussterben der Billunger – Adolf I. von Schauenburg als Graf von Holstein ein, 1143 wird Lübeck gegründet. Die Bevölkerung in Holstein und dem südlichen Schleswig nimmt besonders durch deutsche Einwanderung zu, es werden viele Städte, Orte und Klöster gegründet und Kirchen gebaut. Zeit der deutschen Ostkolonisation: u.a. Mecklenburg wird erobert. Lauenburg geht an die Askanier (latinisiert: Grafen/ Herzogs-Geschlecht derer von Aschersleben/ Herzöge von Sachsen-Lauenburg) und scheidet vorläufig aus der Geschichte Schleswig-Holsteins aus. Ähnliches gilt für Hamburg und Lübeck. Obwohl auf holsteinischem Boden gelegen, können sie sich als Reichs- und Hansestädte überwiegend der fürstlichen Macht in Schleswig-Holstein entziehen.

Bereits seit einiger Zeit gibt es Auseinandersetzungen mit den Dänen, die die inneren Wirren des Deutschen Reiches ausnutzend, ihr Reich nach Süden ausdehnen wollen.

Zur gleichen Zeit im Deutschen Reich: Gegensatz zwischen Welfen und Staufern. Das deutsche Reich versinkt im Chaos:

1180: Der mächtige Herzog Heinrich der Löwe, Inhaber der Herzogtümer Bayern und Sachsen, zu dem die Grafschaft Holstein gehört, wird gestürzt, geächtet und flieht nach England.
1190: Kaiser Barbarossa stirbt auf den 3. Kreuzzug
1197: Sein Sohn Kaiser Heinrich VI. stirbt überraschend in Süditalien.
1198: Doppelwahl: Der Welfen-Herzog Otto von Sachsen und der Staufer Philipp von Schwaben werden zum deutschen König gewählt.
1206: Philipp von Schwaben siegt in der Schlacht von Wasserberg.
1208: Philipp von Schwaben, gekrönter deutscher König, wird ermordet. Sein unterlegener welfischer Gegner wird 1209 als Otto IV. deutscher König und Kaiser, wird jedoch 1211 vom Papst mit dem Kirchenbann belegt, danach wird Friedrich II. im Reich als Gegenkaiser gewählt. Die Entscheidung fällt in Flandern:
1214: Schlacht von Bouvines – Friedrich II. und die Franzosen siegen über Otto und die Engländer. Friedrich II. wird 1215 zum Kaiser gekrönt.
1214: Der um die Macht ringende Friedrich II, verzichtet zugunsten des dän. Königs Waldemar II. auf die von ihm eroberten nordelbischen Gebiete, dennoch bereits
1215/1216: versucht Otto von Sachsen erfolglos die nordelbischen Gebiete zurückzuerobern.

Der Ausgleich zwischen Welfen und Staufern erfolgt 1235 als der Sohn Ottos Herzog des neu geschaffenen Herzogtums Braunscheweig-Lüneburg wird.

Ab 1200: