Mein Dank geht an Peter Windsheimer für das Design des Titelbildes. Des Weiteren an Ariane und Michael Sauter.

Für Schäden, die durch falsches Herangehen an die Übungen an Körper,
Seele und Geist entstehen könnten, übernehmen Verlag und Autor keine Haftung.

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Waltrop-Germany

Herstellung und Verlag:

BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt.

ISBN: 9783752827644

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Inhaltsangabe:

  1. Gertrudenberger Höhlen in Osnabrück
  2. Heilige Bäume
  3. Das Julfest
  4. Die Lautmagie der jüdische Quabbalah
  5. Papus – Der Gedanke
  6. Ein Aufsatz – Über Runen und Hakenkreuze
  7. Liste der Runenbücher
  8. I-E-O-U-A
  9. Der Lebensbaum – der Weihnachtsbaum – der Lichterbaum = Yggdrasil
  10. Vril, die Runen der Planeten
  11. Die Links- und Rechtsdrehung des Hakenkreuzes
  12. Sprüche, schön und wunderbar
  13. Die Herkunft der Runenschrift
  14. Von Loki übermittelt

Vorwort:

Diese neunte Ausgabe meiner Sonderheft-Reihe „Über wahre Runen-Mysterien“ wird die letzte Ausgabe sein, denn ich habe die Zahl Neun erreicht, die Zahl des Rhythmus und der Vollendung, die Zahl des Futhorks, denn 2 x 9 ist 18. Das heißt aber nicht, dass ich die Beschreibung der Runen-Mysterien beendet habe, denn es gibt noch sehr viel darüber zu berichten. Nur wird dies alles in der neuen Zeitschrift „Von öst-westlichen Runen-Mysterien – Hermetische Runen-Zeitschrift nach den Lehren von Franz Bardon“ fortgesetzt.

Alaf Sig Runa

1. Gertrudenberger Höhlen in Osnabrück:
Ignatzius

Von den Runenhöhlen, die es in Osnabrück gibt, und zwar am Gertrudenberg, habe ich in Marbys „Runenbücherei“ Ausgabe 7/8 vor paar Jahren gelesen. Es handelt sich nämlich um Höhlen zum Praktizieren der Runen! Ich habe damals angefangen zu recherchieren und stieß auf ein Verein, der sich mit diesen Höhlen als Kulturerbe beschäftigte. Leider musste ich sehen, dass es so wie überall auch hier versucht wird, die Germanengeschichte zu zerstören und zwar mit Zementschlämme. D. h., irgendeine Behörde wollte die ganzen Höhlen zuschütten lassen, weil sie angeblich einsturzgefährdet waren. Ein Verein hat dagegen gekämpft und eine Petition gestartet, die ich auch unterschrieben habe. Dieser Verein war erfolgreich und die Zerstörung der Höhlen konnte man abwenden, aber der Zugang zu den Höhlen war für alle untersagt. Nach langem Kampf konnte man den Bürgermeister soweit bringen, dass der Zugang zu den Höhlen freigegeben worden ist, zwar befristet, aber das ist nur der Anfang. Und nun war ich dort und konnte mir alles ansehen. Ich habe noch einige Bekannte mitgenommen und wir haben jede Menge Fotos gemacht.

Der Leiter dieser Führung hat einiges Interessantes zu diesen Höhlen erzählt, das ich stichwortartig niedergeschrieben habe:

Insgesamt hatte man im Bunker Platz für über 4000 Menschen!

So jetzt zu den Fotos, die ich aus finanziellen Gründen leider in schwarzweiß veröffentlichen muss:

Gertrudenberger Kirche

Osnabrücker Dom

Blick von der Kirche nach Osnabrück

Eingang zu den Höhlen:

Der Bunkerbereich

Sanitäranlagen im Bunkerbereich

WC aus dem 2 Weltkrieg immer noch erhalten. Die Extremente vernichtete man mit Torf.

Auf dem Boden sieht man sehr gut die Zementschlämme

Links sieht man sehr gut die Stromleitungen aus dem 2 Weltkrieg

Ausgang zur Brauerei

Die anliegenden Höhlen

Es war eine sehr interessante Erfahrung für mich, das mit eigenen Augen zu sehen, worüber F. B. Marby in seiner Runenbücherei 7/8 geschrieben hat. Ich bin wirklich gespannt, wie sich die ganze Sache entwickelt und bin absolut zuversichtlich, dass irgendwann wieder die Zeit kommen wird, wo man diese Höhlen wieder nicht nur als Lager nutzen wird, sondern für einen höheren Zweck – zur Einweihung in die Runenmysterien.

2. Heilige Bäume
Zusammengestellt von Pagan

Die Magie führt das Tragen eine Stückchens Eibenholzes als bestes und sicherstes Mittel gegen jedwede Bezauberung an. Dementsprechend werden in manchen Gegenden Südeuropas den Kindern heute noch kleine, aus Eibenholz geschnittene Kreuze als Amulett gegen Bezauberung um den Hals gelegt. Das funktioniert aber nur, wenn man die entsprechenden Götter oder göttlichen Eigenschaften in Form von Runen in das Holz ritzt, denn dann kommt erst das wahre Leben hinzu!

Durch die Wiederbelebung der heidnischen Naturreligionen wurde das Interesse an den Baumkulten geweckt, die zu den ältesten religiösen Praktiken der Erdmutter in Europa gehören. Der Baum ist gleichsam der Vertreter der Mutter Erde, die als Gottheit verehrt wurde. Durch sein Wurzelwerk steht der Baum in Verbindung mit dem Reich der Erdgöttin. Reste dieses Kultes finden sich in der Mythologie der Griechen, Germanen und Kelten. Im prähistorischen Kreta wurden Bäume als Erscheinung der Götter verehrt. Der thessalische König Erysichthon wurde nach der Sage von der Göttin Demeter getötet, als er die heilige Eiche fällen ließ. Zeus war die Eiche, Athena der Olivenbaum, Apollo der Lorbeer, Dionysos die Platane und Aphrodite die Myrte heilig. Der römische Schriftsteller Tacitus berichtet in seiner „Germania“: Die Germanen verehren Haine und Wälder. Eine besondere Rolle spielte die große Esche Yggdrasil, an dem sich Odin neun Nächte aufhängt, um das Wissen der Runen zu bekommen. Die Bäume sind auch Träger mantischer Fähigkeiten. In Island ritzte man Zeichen in eine Rottanne und erhielt wahrsagende Träume, wenn man unter diesem Baum schlief. Eine andere Geschichte belegt die Kraft des Baumes: Ein Kind ist schwer krank. Es wird Winter. Aus dem Fenster heraus sieht es einen Baum, an dem die Blätter immer weniger werden. Der Zustand des Kindes wird immer kritischer, die entscheidende Nacht naht. Es ist nur noch ein Blatt am Baum. Das Kind denkt sich: Wenn das Blatt morgen früh noch am Baum ist, werde ich wieder gesund. Das Blatt ist noch da, das Kind wird wieder gesund. Im Nachhinein stellt sich heraus, dass das Blatt nicht mehr da war und es nur von einem alten Maler an die Wand gemalt worden ist mit der Bitte um Hilfe. Und der Baum half! Berühmt war die Eiche im Zeusheiligtum von Dodona in Epirus, das als das älteste Orakel in Griechenland galt. Den Bäumen werden vielerorts ebenfalls Heilkräfte zugeschrieben, besonders in Frankreich und Deutschland. Ein Kranker schlüpft durch einen gespaltenen Baum und streift auf diese Weise sein Leiden ab. Dieser Baumkultus wurde noch lange nach der Christianisierung – in Bayern noch 1594 – als eine Form der Klein- oder Dorfmagie praktiziert. Die christlichen Missionare führten einen erbitterten Kampf gegen diese Überreste der heidnischen Religion. In den Beichtbüchern des Mittelalters ist von dem „Anbeten der Bäume“, „Kult gegenüber Bäumen“, „Glaube an geheime und zukunftsdeutende Kräfte der Bäume oft die Rede.“ So steht es im „Lexikon der Esoterik“!

In die symbolträchtige Eiche wurde vor vielen Jahrhunderten die Gottheit gezogen als sein irdisches Ebenbild. Sie wurde für Rituale und für soziale Verhältnisse genutzt in alter Zeit. Dann verkam der Glaube und sie wurde als Ort des Gerichtes verwendet, weil das richtige Urteil eingegeben vom Gott Wodan verhängt wurde. Sie hieß früher „Ravenbaum“, eine Anspielung auf die beiden Raben von Wotan, welche die Gedanken verkörpern. Somit wurde dieser Gott angerufen, sie stellt ihn dar, beschützt die Menschen unter seinen Ästen, denn er symbolisiert auch den Lebensbaum. Er verwirklicht den Ritus durch seine Präsenz und die Runen, die man unterhalb seiner Äste sang, kamen besser zur Auswirkung. Selbst ein Bischof, der über dieses Geheimnis wusste, aß unterhalb des mächtigen Baumes, um seinen Einfluss sich einzuverleiben.

Diese Eiche, von der ich spreche, heißt Femeiche, wurde früher Rabenseiche, Ravenseiche oder Erler Eiche genannt, und liegt in Erle (NRW) im nordrhein-westfälischen Kreis Borken. Ihr Alter liegt zwischen 600 und 850 Jahren und ist eine der ältesten Eichen Deutschlands. Die Stieleiche steht in der Nähe einer Pfarrkirche. Unter der Eiche wurden nachweislich bis zum 16. Jahrhundert Femegerichte abgehalten. Sie gilt als der älteste und bekannteste Gerichtsbaum in Mitteleuropa. Seit über 100 Jahren ist die durch Blitzeinschläge, Stürme, Einflüsse des Menschen und ihr hohes Alter gezeichnete Eiche als Naturdenkmal eingetragen. Der Stamm ist seit etwa 250 Jahren hohl und besteht nur noch aus Splintholz. Die Stammhülle, die von Stangen zusammengehalten wird, umschließt einen Hohlraum mit einem Durchmesser von beinahe drei Metern.

Der Ort Erle liegt am Rande des Westmünsterlands, auf der Schwelle vom fränkischen Rheinland zum sächsischen Hamaland, in einer typischen Heidelandschaft innerhalb des Naturparks Hohe Mark-Westmünsterland, drei Kilometer südöstlich von Raesfeld an der Bundesstraße 224, nicht unweit des gleichnamigen Schloss eines Nekromanten, worüber wir anderen Ortes bereits berichtet haben. Die Eiche steht südwestlich der Ortsmitte am Rande eines Neubaugebietes direkt neben dem ältesten Haus von Erle, dem alten Pastorat, auf etwa 60 m Höhe über Normalnull.

Zu germanischer Zeit galt sie als Thingplatz, zur Verehrung der Götter. Später verkam sie zur Gerichtsstätte, da der gerechte Einfluss der Götter dort vorherrschte. Nach einer Sage saß der Gott Odin selbst als Richter unter der Eiche, seine beiden Raben, Hugin und Munin, hockten in den Zweigen des Baumes.

Foto der Fem-Eiche von Pagan

3. Das Julfest
Pagan

Nun, nach all den Jahren wurde mir mein Wunsch erfüllt. Jetzt erst, nach all dieser Zeit, darf ich mein Leben nach den Göttern ausrichten.

Vor Jahren schrieb ich Ariane in einer bestimmten Situation einen Brief, gefüllt mit vielen Verständnisfragen bezüglich des „Nordischen“ Glaubens, der Runen und wie es sich mit bestimmten Göttern verhält. Mein Brief wurde mir in einer Art und Weise beantwortet, wie ich es nie für möglich gehalten hätte. Das allein zu erfahren, ist eine tiefe Erfüllung. Kurzum, sie sagte, es ist unsere Kultur und dessen Gut. Ich möchte euch die Situation nicht vorenthalten und habe den Text weiter unten niedergeschrieben. Wahrscheinlich musste alles genauso kommen, damit ich jetzt in dieser Form euch davon berichten kann. Es fühlt sich nicht falsch an, darüber zu schreiben. Selbst jetzt beim Schreiben muss ich darüber schmunzeln und ein wohliger Schauer überkommt mich.

Zurück zum Eigentlichen: Von Tag zu Tag erfahre ich durch die Runenpraxis mehr über mich bzw. erlebe die Runen im „Raunen“ und in der jeweiligen Stellung. Das äußert sich im Erleben von bestimmten Ideen, Eingebungen von Gefühlen bis hin zum Erleben von tatsächlichen Zuständen, also Dinge, welche mir zuvor allein durch die hermetische Praxis unbekannt waren. Das „magische“ hermetische Leben ist mit den germanischen System nicht im Geringsten zu vergleichen.

Zum Beispiel möchte ich jetzt sagen, dass meine Tage jetzt wesentlich strukturierter gestaltet sind, was nicht allein durch meine Disziplin zu erklären ist, sondern durch die Gunst der Wesenheit, welche hinter der Rune steht. All dies lässt sich nicht allein auf die Vorgehensweise der Runen-Exerzitien reduzieren. Ich verdanke also diese Umsetzung des „Rhythmus“ dem Wesen, dem Gott Ra, der Rit-Rune. Ich habe sie jetzt fast 9 Monate lang hindurch

  • 2 x täglich, also morgens und abends, praktiziert;
  • auf einem Fell stehend, wie Gott mich schuf;
  • vor meinem Altar mit dem jeweiligen Singen der Havamal-Strophe und raunen der Rune praktiziert;
  • mit Glöckchen und entsprechenden farbigen Kerzen die Runenübung initiiert;
  • dazu die alltäglich wechselnden Verehrungen in Form von Morgen- und Abendweihe bzw. Gebete und dem jeweiligen Verhalten bzw. mit den analogen Meditationen durchgeführt;
  • bis hin zu der Auswahl der Speisen/Speiseopfer (kein Fleisch), Trankopfer (Weine z. B. Met) für den jeweiligen Gott des Tages praktiziert;
  • zudem lasse ich jetzt noch zusätzlich die Übungen aus dem Adepten einfließen.

Anhand dieses Praxis-Berichtes möchte ich euch Mut zusprechen und euch auch gleichwohl auffordern, wieder im Einklang mit unseren Göttern zu leben. Denn wer mit den Göttern lebt, erlebt, erfährt somit am eigenen Leib seine Kultur. Die Güter aus dieser wechselnden Beziehung mit den Göttern ist Heilung.

Ausgehend von dem Wesen der Rit-Rune und von dem Bericht des Jul-Festes: „Dem Sonnenwende Fest, Altgermanische Weihnachtsbräuche“ von S.A.K – Über wahre Runenmysterien. Band I S.72. ff. – fiel es mir wie Schuppen von den Augen, jene Feste wieder durchpraktizieren, zu beleben und somit erfahrbar und für uns wieder nutzbar zu machen. Denn … wenn schon ein jeder (all) Tag der Woche einem bestimmten unserer Götter und einen spezifischen Aspekt geweiht einhergeht und steht, wie verhält es sich dann mit den großen Feiertagen wie Bspw. dem Weihnachtsfest – besser gesagt unserem Jul-Fest?

So wie ich herausgefunden habe, orientierten sich unsere Ahnen (Priester, besser: Seidrmen) nicht nur am Sonnenkalender, sondern auch an einem Mondkalender. Die jeweilige Differenz der Tage zwischen dem Sonnen und Mondkalender nannten unsere Ahnen die 12 Raunächte.

Man nennt es die zeitlose Zeit. Die Uihinaht (Weihe-Nacht) sollte eigentlich am 21. 12 sein. Das christliche „Fest“ orientierte sich wie bei allen anderen Festen auch an dem Germanischen. Es wurde einfach übergestülpt. Was das für unsere Glaubenskultur in Folge für jeden Einzelnen bis heute bedeutet, ist klar. So wurde das „Weihnachtsfest“ um drei Tage vorverlegt und am 6. Januar (Hartung) findet man den Dreikönigstag (die Heiligen Drei Könige), was ebenfalls Bezug nimmt auf die wahre und rechtmäßige Analogie zur Trinität von Odin-Hönir-Loki.

Ab dem 21.12 gelten also die Raunächte. Es gibt vielerlei Vermutungen, warum diese Nächte gerade so heißen. Der für mich plausibelste Grund ist folgender: In gerade dieser Jahreszeit wehen insbesondere stürmische Winde. So wie wir es auch in diesem Jahr wieder erleben durften und auch wieder werden. Somit wurden diese Nächte als rau, kalt und windig erlebt. Es heißt, dass in den 12 Nächten Odin-Wuotan-Allvater (er hat viele Namen – vgl. die Edda!) selbst in seinem Wagen auf der Jagt wäre. So entstehen die Stürme in jener Jahreszeit. Sein Gefolge sind in dem Sinn seine dienstbaren mächtigen „Geister“. In Anlehnung an die magische Evokation behaupte ich, dass es mindestens 72 sind.

In dieser Nacht sollte man bestimmte Dinge tun und auch manches unterlassen. Hermetisch wichtig ist aber folgendes … und zwar behalten wir im Hinterkopf einfach das Mondjahr und deren immense Bedeutung. Nicht nur die passive Bedeutung und Weiblichkeit des Mondes, auch die vier (4) things (Treffen) in einem Jahr jeweils zum 10. des Monats, welche einem der vier Elemente-Fürsten unterstanden, sondern vielmehr die wahrhaft magnetische Anziehungskraft in einem Fest der Lichtweihe, welche elektromagnetisch ist. Hinter der Auferstehung Baldurs-Balders steckt offenbar ein Wunsch. Vergleiche bitte hierzu das Begräbnis des Balders. Dieser bekam von Odin den Ring Draupnir, welcher hier das Symbol der Ewigkeit, Göttlichkeit als auch Einheit und vor allem hier Sinnbild diesen wiederkehrenden Rhythmus ist, somit auch die Wunschkraft, welche immer in dieser Zeit in uns erweckt wird. Dies wird durch das Tun Lokis vollbracht, welcher für die irdische Entwicklung zuständig ist, dessen Schöpfer er nach der germanischen Trinität darstellt. Das, was noch halbwegs dem degenerierten umgestalteten Weihnachtsfest anhaftet, ist materiell, also pervertiert in Konsum, der Wunsch nach „Dingen“, d. h., von Gott getrennte sein, dem Zustand der sogenannten „Syn“, das Leben in Abkehr von den Göttern. Ein Verhalten, das den Menschen beschreibt, welcher von den Göttern abgewandt lebt und handelt. Ziehe vergleiche zu den „Sünden“ und man erkennt sofort, zu was dieser Zustand benutzt wurde und wer dann abgeleitet von dem, einen Sünden-Katalog erstellte, um uns zu Knechten, um noch mehr Macht zu erlangen, um uns noch weiter von den Göttern fort zu führen. Der Zustand der „Syn“ ist zwar ein andauernder, aber keinesfalls ein permanenter, in einer ununterbrochenen Folge bestehender.

Der Wunsch also sich selbst in seinen Eigenschaften zu verwandeln (Charakterveredelung – Seelenspiegel nach Bardon) ist demnach in hohem Maße mental und erfährt erst dann seine vollkommene Ganzheit im Bewusstsein des zielorientierten, göttlichen Erreichenwollens und fortwährenden Kampfes, dem „Streben“ und „Halten“ und „Umsetzen“! So wie es die „Germanen“, oder besser gesagt, die geistig reinen Menschen (egal welcher Herkunft) machten. Dies gipfelt nur noch in der Gottverbundenheit. Das bedeutet: Wer erkennt, kann sich mental neu ausrichten. Streben ist erkennen und anerkennen. Somit hat allein der Wunsch schon automatisch eine höhere Qualität. Das „Halten“ ist dem Glauben analog und wird materiell durch unser Tun, sprich dem „Umsetzen“ wahr. Wenn ich an den Gesetz festhalte, glaube ich doch auch dem Wort von Christus, ich „halte“ mich daran fest, ich glaube seinem Wort, dem Wort Gottes.

In der letzten Rau-Nacht wird Freya verehrt. Ihren Charakter hat das Märchen Frau Holle-Hold-Hehl-Verhehlen scheinbar erhalten. Auch scheint die Göttin Hel ihren Namen davon erhalten zu haben. So sind einige Attribute dieser Göttin wegweisend, polar etc. Wie bekannt wird der Fleißige belohnt und der Faule bestraft. Die beiden führen den Namen Goldmarie und Pechmarie.

Göttin Freya mag es nicht, wenn man faul und unnütz in den Tag lebt. Die Mädchen stehen deswegen am Ende der langen Arbeit unter dem „Bogen“ und erhalten ihre Belohnung für ihr Tun. Wie es für die beiden endet, setze ich einfach als bekannt voraus. Zudem ist es stellvertretend als Symbol für den Menschen, welcher den hermetischen Weg geht. Und hervorheben mag ich noch, wie sehr Goldmarie ihren Charakter wandelt, sie gern die Aufgaben von Frau Holle ausführt und auch dann gern Zeit mit ihr verbringt. Sind dass nicht einfach veranschaulicht schöne Eckpunkte göttlich-menschlicher Beziehung?

Das ganze Jahr hindurch, besonders an Freitagen sollte man fleißig sein. Alles mit Liebe machen. Der erste Freitag im neuen Monat galt oder gilt immer noch als Herz Jesu Freitag, zu welchen man Fisch bei den Katholiken aß. Ein Überbleibsel, welches unter anderem an dem Magnetismus erinnern soll. Aber selbst das ist fast vergessen.

Nun, in den 12 Nächten soll man genau genommen ein wenig anders sein, denn wenn man das ganze Jahr hindurch tüchtig (Tugend–haft ist), sollte man in dieser Zeit alle Arbeit niederlegen, Zeit mit seiner Familie verbringen, entspannen und ausruhen, Spiele machen, sich erholen. Alles aktive – gleichsam wie der Winter – herunterfahren. Aber Sie will auch, dass wir in unser Wesen schauen. Dafür dient die Ruhe! Wir sollen Rückschau halten. Alles, was nicht zur Jul gehört, sollte fallengelassen werden. Alle Gedanken und Eigenschaften, welche schädlich und schlecht sind, welche die Harmonie stören, wird von Odin mit seinem Gefolge für immer fortgetragen! Jul gilt hier als Wegweiser zur charakterlichen Einstellung „Licht“ in unser Dunkel zu bringen. Für uns heißt das nicht nur Introspektion, sondern wie auch nun offensichtlich, eine unglaubliche Hilfe!

Jeden Tag zu den Nächten dachte ich über bestimmte mir eigene Eigenschaft nach, welche ich nicht haben möchte oder umwandeln müsste. Diese gab ich Odin und seinem Gefolge mit. Ich habe es plastisch in Gedanken und Erinnerungen getan. Unterstützt habe ich all dies mit geweihten Kuchen. Ich habe mich ebenfalls an dem Stollengebäck orientiert und auch da herausgefunden, dass dieser nicht nur dem Jesus Kind nachempfunden wurde, sondern auch dem der Is-Rune. So nehmen wir quasi durch bewusstes Essen diese Rune in uns auf. Ich habe Stollen gebacken und als Füllung Mohn verwendet. Es ist klar, dass ich den Kuchen auch geweiht habe. Diese „Macht“ hat jeder Mensch, umso mehr er durch die Runen mit den Göttern lebt. Nach dem Verzehren des Kuchens sollte man sich zu Bett legen. Die Träume, welche man in der Nacht erlebt, stehen für das kommende Jahr. Bleigießen oder andere Bräuche, um in die Zukunft schauen zu wollen, scheinen unter anderem in diesem ihrem Ursprung zu haben. Wir wissen auch, welcher Gott ein Auge dafür hergab!

Den Weihnachtsbaum wählte ich nach einem bestimmten Gesichtspunkt. Mir sagte Johannes, wenn man von oben auf den Baum schaut, ergibt es die sechs (6) Arme der Hagal-Rune. Am Ende des Festes schneidet der „Hausvater“, man meint wahrscheinlich den verbunden Zustand als auch den Hausmann-Ehemann-Partner, diesen „Quirl“ ab und wickelt ihn in einem Tuch. Diesen übergibt der Hausvater seiner Partnerin mit feierlichen Segenswünschen! Fortan darf dieser Quirl nicht mehr von Männerhand berührt werden, was vielleicht wegen dem Magnetismus/Wunschkraft herrühren kann. Die Frau des Hauses hängt diesen dann an dem höchsten Punkt des Hauses, z. B. an den Dachgiebel, ein Symbol der Ar-Rune, auf. Zu Beginn des neuen Festes wird dieser dann mit einem Dank-Gebet verbrannt.

Nun, ich habe all das praktiziert und wurde von meiner Familie unterstützt, und ich muss sagen, dass dies für mich das erste „Weihnachten“ war, was ich erlebt habe, im Einklang mit den Göttern. Natürlich erhebt dieser kleine Bericht keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Momentan ist dies, wie ich finde, das wichtigste Fest für uns. Alle anderen werde ich ebenfalls durch praktizieren und ergründen und in mein Leben re-integrieren. Ich denke, dass ich das mithilfe der Rit-Rune zustande bringen könnte. Ich würde es so sehr begrüßen und mir wünschen wollen, dass wir all das nach und nach aus der Versenkung herausholen. Weil, wie gesagt, wenn die All-Tage jene wichtige Bedeutung und Tragweite innehaben, welchen ungeahnten Sinn liegt dann in den nicht ausgelebten Tagen inne, die noch im Verborgenen ruhen. Vieles ist erst durch Ausüben erfahrbar. Somit auch dieser Bericht. Wenn ich träumen darf, was ich mir noch wünschen würde, was geschieht mit uns und unserer Kultur, wenn wir uns der „Syn“ (Sünde) abwenden und unsere liebenden Göttern wieder einladen, ein wesentlicher Teil von unserem Leben zu werden?

*

So, nun zu dem oben erwähnten Erlebnis: Ich war damals sehr krank, das Telefon war nicht zu benutzen, und ich war quasi ans Bett gefesselt. Und so schrieb ich diesen Brief mit all meinen Fragen über die Götter. Als ich ihn fertig geschrieben hatte, dachte ich nur, wie ich ihn nun Ariane zukommen lassen könnte. Auch hatte ich ihr, als ich dort lag, aus Holzperlen und einem kleinen geschnitzten Holz-Kreuz einen „Rosenkranz“, besser gesagt, ein kleines schmuckes Armband gefertigt. Das gab ich mit in den Brief hinein. Nur war noch die Frage, wie ich ihr das doch bloß zukommen lassen könnte. Urplötzlich klopfte es an meiner Wohnzimmertür. Was damals nicht sonderbar war, weil bei mir der Treffpunkt von Vielen war. Ich stand auf und schleppte mich zur Tür. Chris stand dort, unerwartet vor meiner Tür, denn unsere Freundschaft war an jenem Punkt schon zerrüttet. Er lebte damals bei dem Sohn der Magier-Familie.

Ich: „Hallo. Ich habe gerade noch gedacht, wie ich Ariane den Brief geben könnte und jetzt stehst du vor meiner Tür! Hier, nimm ihn bitte mit, wenn du wieder gehst!“ (In der Biographie „Allzu Unmenschliches“ kommt dieselbe Person vor, namens Chris).

„Ähhh. Ja. Hallo. Du, ich soll dir auch einen klärenden Brief von Ariane geben! Sie hatte schon versucht, dich anzurufen, aber euer Telefon ist ja …“.

Ich nickte nur. Ungläubig nahm ich ihren Brief mit den bereits schon geschriebenen Antworten entgegen. Ich sagte: „Was für ein Zufall!“

Chris lachte verwirrt und schüttelte den Kopf: „Jaaa …“, lachte er: „Ich wunder mich hier über rein gar nichts mehr!“ Dann nahm er den Brief für Ariane, steckte ihn in seinem kleinen Rucksack und verschwand lächelnd wieder …

4. Die Lautmagie der jüdische Quabbalah
Hohenstätten

Ich habe es mir zu Aufgabe gemacht, mich mit der Quabbalah der Juden eingehend auseinander zusetzen. All dies, was ich hier niederlege, hat Erich Bischoff in seinen Schriften über die Schöpfersprache Anfang des 20. Jahrhunderts zusammengetragen. Ich besorgte mir all seine Bücher und noch einige mehr, um mein Studium durchzuführen. Des Weiteren habe ich den kompletten Sohar in meiner Sammlung, sodass ich all dies hier Geschriebene belegen kann. In folgenden Bücher findet der Leser meine Darstellungen vertreten:

  • Bischoff – Babylonisch-Astrales – im Weltbilde des Talumd und Midrasch
  • Bischoff – Die Elemente der Kabbala Teil 1+2
  • Bischoff – Wunder der Kabbala
  • Bischoff – Die Kabbalah – Einführung in die jüdische Mystik
  • Bischoff – Das Buch vom Schulchan aruch
  • Blau – Das altjüdische Zauberwesen
  • Sefer Jezirah
  • Der babylonische Talmud – 12 Bände
  • Die Mischna
  • Das Buch Bahir
  • G. Scholem – Sämtliche Werke
  • Knorr von Rosenroth – Aesch Mezareph
  • Buchmann-Naga – Schlüssel zu den 72 Gottesnamen der Kabbala
  • Fortune – Die mystische Kabbala
  • Liebenfels – Arithosophikon 1-3
  • Jellinek – Geschichte der Kabbala
  • Jellinek – Midrasch
  • Jellinek – Auswahl kabbalistischer Mantik
  • Jellinek – Philosophie und Kabbala
  • Reichstein – Praktisches Lehrbuch der Kabbala
  • Langer – Die Erotik der Kabbala
  • Bloch – Die Kabbala auf ihren Höhepunkt
  • Ahrens – Hebräische Amulette mit mag. Zahlenquadraten
  • Jochai – Aus dem heiligen Buche Sohar
  • Misses – Jüdische Geheimlehre 1-2
  • Kolb – Die Offenbarungen
  • Müller – Der Sohar und seine Lehre
  • Papus – Die Kabbala
  • Frank – Die Kabbalah
  • Buber – Baal-Schem
  • Buber – Jüdische Bewegung 1-2
  • Brafmann – Das Buch vom Kahal 1-2
  • Günzig – Die Wundermänner
  • Ortag – Jüdische Kultur
  • Benedikt – Die Kabbala 1-2
  • Brecher – Magie und magische Heilarten im Talumd
  • Grötzinger – Jüdisches Denken

Aber speziell habe ich mich auf die Grundlagenwerke wie das Sefer Sohar gestützt (komplett ca. 3000 Seiten pdf) und den 12-bändigen Talmud. Denn hier befinden sich die Quellen, die durch nichts ersetzt werden können. Doch dazu später mehr.

Die Analogien zur Lautmagie (Quabbalah) von Franz Bardon:

Selbst im alchemistischen Buch von Knorr von Rosenroth „Aesch Mezareph“ bezieht sich der Autor auf die Quabbalah und deren 10 Sephiroth in analoger Weise. Er behauptet sogar, dass das „Rätsel, die Heilkräfte und den Reichtum zu bekommen, ganz nah ist, doch für den, dem die Weisheit und das reine Herz fehlt, dem bleibt das Geheimnis auf immer verschlossen.“ (S.5) Denn (S.8): „Aber sei gewiss, die Geheimnisse der Weisheit unterscheiden sich nicht von den hohen Geheimnissen der Kabbala.“ Knorr von Rosenroth verwendet alle Symbole der Alchemie und erklärt sie analog dem quabbalitischen Lebensbaum, welcher ja den Körper des Adam Kadmon entspricht. So sind die 7 Metalle, die 7 Elemente, die 7 Farben den 7 Sephiroth analog, welche mit Hilfe der 22 Buchstaben (Runen) aufgeschlüsselt werden können. Damit gleicht er sich der hermetischen Philosophie des Orden der Goldenen Dämmerung und der kleinen Schrift von Seila Orienta über Alchemie an. Denn der Ausdruck Kabbalah bedeutet: Überlieferung im Sinne der traditionellen Geheimlehre. An dieser Stelle möchte ich für diejenigen Leser, die mit diesem äußerst schwer verständlichen Zweig des Okkultismus noch nicht vertraut sind, einige Zeilen aus dem vorzüglichen Sammelwerk von Papus „Die Kabbala“ anführen, die in gedrängter Kürze eine kleine Richtschnur geben sollen:

„Die praktische Kabbala beruht auf folgender Theorie. Die hebräischen Buchstaben entsprechen ganz genau den göttlichen Gesetzen, die die Welt gebildet haben. Jeder Buchstabe (Rune) vertritt ein hieroglyphisches Wesen, eine Idee und eine Zahl. Diese Buchstaben kombinieren heißt die Gesetze oder die wesentlichen Prinzipien der Schöpfung erkennen.

Dieses System von 22 Buchstaben, die der göttlichen Trinität, den 12 Zeichen des Tierkreises und den 7 Planeten entsprechen (3+12+7=22), entwickelt sich in 10 Kategorien, die die 10 Sephirot sind. Dieses System, mit dem die Lehren des Pythagoras vielfach Verwandtschaft zeigen, hat Eliphas Levi in treffender Weise charakterisiert.

Wir zitieren hier nur die Meister der geistigen Wissenschaft, weil es uns nicht erlaubt ist, mehr als einige allgemeine Grundsätze zu geben – wir wollen nur einen Überblick über diese Wissenschaft geben, die viel schwieriger und komplizierter ist, als man gewöhnlich glaubt.

Als Beweis mögen die folgenden Zeilen dienen, die wir einem der bedeutendsten neueren Kabbalisten entlehnen: „Es gibt zwei Arten der Kabbala und ich muss mit besonderem Nachdruck auf den Unterschied zwischen ihnen verweisen.

Die eine, die Kabbala des Buchstabens, ist die, die alle Philologen kennen, die manche analysiert und klassifiziert haben. Sie ist es, die sich noch nach dem Tode der wahren Wissenschaft erhält, während diese einem Gerippe gleicht, das unter dem furchtbaren Wust der talmudistischen Studien begraben ist.

Es gibt keinen Rabbiner, so unwissend er auch sein mag, der nicht einige Brocken davon kennen würde, von dieser Kabbala, die sich auf Zaubertalismanen befindet, auf Pergamentamuletten der Juden usw.