Wolfgang Krieger (Hrsg.)

in Verbindung mit Andreas Hilger und Holger M. Meding

Die Auslandsaufklärung des BND

Veröffentlichungen der Unabhängigen

Historikerkommission zur

Erforschung der Geschichte des

Bundesnachrichtendienstes 1945 – 1968

Herausgegeben von Jost Dülffer,

Klaus-Dietmar Henke, Wolfgang

Krieger und Rolf-Dieter Müller

BAND 13

Wolfgang Krieger (Hrsg.)

in Verbindung mit Andreas Hilger

und Holger M. Meding

Die Auslandsaufklärung des BND

Operationen, Analysen, Netzwerke

Ch. Links Verlag, Berlin

Editorischer Hinweis:

Stellen, an denen einzelne Informationen durch den Bundesnachrichtendienst nicht freigegeben wurden, sind durch Schwärzungen kenntlich gemacht.

 

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.

Der Ch. Links Verlag ist eine Marke der Aufbau Verlage GmbH & Co. KG

1. Auflage, Juni 2021

entspricht der 1. Printauflage vom Mai 2021

© Aufbau Verlage GmbH & Co. KG

www.christoph-links-verlag.de

Prinzenstraße 85, 10969 Berlin, Tel.: (030) 44 02 32-0

Reihenentwurf: Stephanie Raubach, Berlin

Lektorat: Dr. Bert Hoppe, Berlin

Satz: Andrea Päch, Berlin

ISBN 978-3-96289-118-3

eISBN 978-3-86284-499-9

Inhalt

Vorbemerkung

Wolfgang Krieger: Einleitung

Was ist und wie arbeitet ein Auslandsnachrichtendienst?

Von der Org zum BND

Die Beiträge im Einzelnen

Archivbestände und Einschränkungen bei der Freigabe der Manuskripte

Andreas Hilger: Blick durch den Eisernen Vorhang. Der westdeutsche Nachrichtendienst und der »Sowjet-Kommunismus«, 1946 – 1968

Einführung: Organisation Gehlen und BND im Kalten Krieg, 1945 – 1968

I.      Aufbau und Konsolidierung, 1945 – 1956. Der westdeutsche Nachrichtendienst zwischen Besatzungspolitik und bundesdeutscher Souveränität

1.  Auftakt: US-Army und Organisation Gehlen

2.  Konsolidierung und Übergang: CIA und Org

3.  Zeit des Übergangs: Bundesregierung und Org

II.     Ausbau und Krisen, 1956 – 1968: Der Bundesnachrichtendienst und die Dynamik internationaler Beziehungen

1.  Auftrag, Organisation und Personal

2.  Informationsbeschaffung

3.  Berichtswesen und Resonanz

III.    Pullach und die Welt im Kalten Krieg, 1945 – 1968

Andreas Hilger und Sabrina Nowack: Die BND-Spionage in Südosteuropa 1956 – 1968. Personal, Sicherheit, Operationen

Einführung: Die Organisation Gehlen und Südosteuropa

I.      Ostaufklärung 1956 – 1968: Profil einer Dienststelle

1.  Auftrag: Aufklärung und Abwehr

2.  Strukturen und Personal

3.  HUMINT: Die Seele der Beschaffung – Agenten

II.     1956 – 1958: Kontinuitäten im Wandel

1.  Eine Bestandsaufnahme

2.  Umbrüche

III.    1959 – 1963: Krisen

1.  Der BND und seine Gegner

2.  Untiefen der Gegenspionage

IV.    1964 – 1968: Konsequenzen

1.  Stagnation der Aufklärung

2.  NS-Belastung, Sicherheit und Beschaffung

V.     Fazit

Der BND und der Wandel der Zeiten

BND-Spionage in Südosteuropa 1956 bis 1968 – Personal, Sicherheit und Operationen

Tilman Lüdke: Die Aktivitäten von Organisation Gehlen und BND im Nahen Osten, 1946 – 1968

Einführung: Der Nahe Osten als Konfliktregion

I.      Allgemeine Faktoren und Entwicklungen

II.     Die regionale Situation

1.  Schwerpunkt Ägypten

2.  Syrien

3.  Regimewechsel

4.  Sicherheit und Waffenhandel

5.  Nachrichtendienstliche Kooperationen

6.  Konflikte und Krisen

7.  Entwicklungspolitik

III.    Deutsches Personal im Nahen Osten

1.  Altnazis im Nahen Osten

2.  Militärberater und »Militärmissionen«

3.  Deutsche Raketenspezialisten in Ägypten

4.  Schillernde Figuren: Waffenhändler und Glücksritter

5.  Nuklearwaffen

6.  Die Lotz-Bauch-Affäre

7.  Deutsche in Ägypten im Fokus der Israelis

IV.    Mitarbeiter und Quellen: Ausbildung, Rekrutierung und Erfahrungen

1.  Das Netz »Konstantin«

2.  Der Fall »Demosthenes«

V.     Fazit

Wolfgang Krieger: Die BND-Auslandsoperationen in Nordafrika – eine Fallstudie zu Richard Christmann in Tunesien und Algerien

Einführung: Nordafrika als Operationsgebiet der Organisation Gehlen und des BND

I.      Anwerbung

II.     Tätigkeit in Tunesien

III.    Verdacht der Tätigkeit gegen westliche Partner des BND

IV.    Abschaltung

V.     Terrorismusexperte? Der Staudamm von Fréjus

VI.    Nachlese

Holger M. Meding: Organisation Gehlen und Bundesnachrichtendienst in Lateinamerika

Vorbemerkung

Einführung

I.      Lateinamerika als deutscher Aufklärungsraum in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts

II.     Der Aufbau von Geheimdienststrukturen der Organisation Gehlen und des BND in Lateinamerika

1.  Autonome Netze

2.  Kontrollierte Strukturen. Der Aufbau von Residenturen

3.  Tarnzeitschriften und infiltrierte Organisationen

4.  Alcazar – eine hispanische Verbindungslinie

III.    Operative Geheimdienstarbeit des BND in Lateinamerika

1.  Argentinien: Das Zerreißen eines Netzes

2.  Guatemala: Ein Diplomat als geheime Sonderverbindung

3.  Kubakrise: Die Stationierung sowjetischer Raketen

4.  Kuba: Lauschangriffe

5.  Venezuela: Beschwerliches Ringen um Zugang

6.  ■■■■■: Aggressive Operationen

7.  Brasilien: Die Befreiung des deutschen Botschafters

IV.    Bedrohliche Vergangenheit: BND-Mitarbeiter mit NS-Hintergrund

V.     Netze und Verbindungen früherer NS-Propagandisten im Lateinamerika-Beschaffungsapparat des Bundesnachrichtendienstes

1.  Vom Propagandaministerium zur Auslandsaufklärung

2.  Pressefinanzierung durch den BND

3.  Vom Abwehragenten zur Spitzenquelle des BND

4.  Eine Penetrationsquelle in der Guerilla

5.  Gratwanderungen

6.  Ein NS-Dissident als BND-Solitär

VI.     Ergebnisse und Nutzung der nachrichtendienstlich gewonnenen Erkenntnisse

VII.   Der Fall Eichmann

Jutta Braun: Hans Georg Schulz. Einflussagent in der »Frontstadt Berlin«

I.      Einleitung

II.     »Milieusicherheit«: Zur Biographie von Hans Georg Schulz

III.    Hans Georg Schulz und der Pressekrieg zwischen Ost und West

IV.    Das Netz von »V-5744«

V.      Der »Zwischenfall im Nashorn-Haus« und die Puschkin-Note

VI.    Vom Mitarbeiter zum Verräter?

VII.   Fazit

Wolfgang Krieger: Der Fall Langemann und der Strategische Dienst – eine Fallstudie

Einführung: Einblicke in die Denk- und Arbeitsweisen des BND

I.      Ein geheimnisvoller Dienst im Dienst

II.     Dr. Langemann

III.    Der Arbeitsbereich Langemanns

IV.    Geheimagent im Nebenamt

V.      Der Sonderfall »Ferrari«

VI.    Dr. Langemann wird Schriftsteller

VII.   Die Rekonstruktion des »Vorfalls Dr. Langemann«

Anhang

Abkürzungsverzeichnis

Quellen- und Literaturverzeichnis

Personenregister

Angaben zu den Autorinnen und Autoren und Herausgebern

In der Forschungsreihe zur Geschichte des BND sind bisher erschienen

Vorbemerkung

Die Geschichte des Bundesnachrichtendienstes 1945 – 1968

Die Unabhängige Historikerkommission zur Erforschung der Geschichte des Bundesnachrichtendienstes 1945 – 1968 (UHK) wurde im Frühjahr 2011 berufen und sechs Jahre mit insgesamt 2,2 Millionen Euro aus Bundesmitteln finanziert. Die Kommission sowie ihre zeitweilig zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denen zuallererst gedankt sei, hatten im Bundeskanzleramt und im Bundesnachrichtendienst freien Zugang zu allen derzeit noch klassifizierten und bisher bekannt gewordenen Akten des Untersuchungszeitraums. Nach vorbereitenden »Studien« (www.uhk-bnd.de) legt sie ihre Forschungsergebnisse nun in mehreren Monografien vor. Die UHK hatte sich verpflichtet, die Manuskripte durch eine Überprüfung seitens des BND auf heute noch relevante Sicherheitsbelange freigeben zu lassen. Dabei ist sie bei keiner historisch bedeutsamen Information einen unvertretbaren Kompromiss eingegangen.

Das Forschungsprojekt zur Geschichte des BND unterscheidet sich von ähnlichen Vorhaben insofern, als es sich nicht auf die Analyse der personellen Kontinuitäten und Diskontinuitäten zur NS-Zeit beschränkt, sondern eine breit gefächerte Geschichte des geheimen Nachrichtendienstes aus unterschiedlichen Perspektiven bietet. Eine Bedingung der Vereinbarung mit dem BND war es gewesen, dass die UHK den Rahmen und die Schwerpunkte ihrer Forschung selbst festlegt. Gleichwohl waren auf einigen Feldern Einschränkungen hinzunehmen, namentlich bei den Partnerbeziehungen und den Auslandsoperationen des Dienstes.

Die Zusammenarbeit mit dem Bundeskanzleramt, vertreten durch Herrn Ministerialdirigent Hans Vorbeck, war ausgezeichnet. Bei den BND-Präsidenten Ernst Uhrlau, der das Projekt durchsetzte, Gerhard Schindler, der es förderte, und Bruno Kahl, der die Erträge erntet, stieß die Arbeit der Kommission auf wachsendes Verständnis und Entgegenkommen.

Jost Dülffer, Klaus-Dietmar Henke (Sprecher), Wolfgang Krieger, Rolf-Dieter Müller1

1  Die Herausgeber Jost Dülffer, Klaus-Dietmar Henke und Rolf-Dieter Müller können sich mit diesem Band nicht voll identifizieren.