© Thomas Meyer, Düsseldorf 2009

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ISBN-13: 978 3 8448 8566 8

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Vorwort

Das Mittelalter – eine zeitliche Einordnung

Die großen politischen Nationen des Mittelalters

Die Geschichte der Söldner & Landsknechte

Waffen, Rüstzeug und Kriegsgerät des Mittelalters

Die Belagerung von Stadt und Burg

Die offene Feldschlacht

Das Leben im Heerlager

Anhang, Literaturverzeichnis, Bildnachweis

Landsknecht mit Frau

Vorwort

Landsknechte und Söldner, das sind Figuren, die unsere Phantasie beflügeln. Dabei drängen sich uns Bilder auf, die unsere Vorstellung vom Mittelalter bis zum 30-jährigen Krieg prägen.

Europa im Mittelalter, das ist in der distanzierten heutigen Vorstellung vornehmlich ein mehr oder weniger wirres Gebilde aus politischen und religiösen Streitigkeiten, die in oftmals jahrelangen Kriegen und Auseinandersetzungen mit häufig wechselnden Siegern und Besiegten ausgefochten wurden. Sicherlich wird man einer Betrachtung des mittelalterlichen Europas alleine aus der militärischen Sicht nicht gerecht, dennoch war der Krieg auch in dieser Epoche eine normative Kraft, deren Folgen sich bis in die Entwicklung des heutigen Europas ausgewirkt haben.

Aus dieser Dominanz der militärischen Auseinandersetzung als Mittel der Konfliktlösung erklären sich auch das große Interesse und die stetig wachsende Beschäftigung mit der mittelalterlichen Kriegskunst Europas.

Reenactment und Living History sind Strömungen, die sich mit der Wiedergabe von historischen Ereignissen wie großen Schlachten aber auch fiktiven Begebenheiten mit möglichst detailgetreuer Durchführung beschäftigen. Archäologen und Militärhistoriker verwenden seit der Mitte des letzten Jahrhunderts diese Technik, die zur Sicherung von Annahmen und Schaffung neuer Erkenntnisse führen soll und kann.

Bei der Beschäftigung mit den militärischen Auseinandersetzungen im mittelalterlichen Europa wird schnell klar, das hier zum Teil erhebliches technisches und handwerkliches Know How genutzt wurde, über das heute zum Teil viele falsche Vorstellungen existieren und nur wenige konkrete Tatsachen allgemein bekannt sind.

Deshalb soll hier versucht werden neben einer zeitlichen und räumlichen Einordnung der politischen Verhältnisse vor allem auch den technischen, kulturellen und handwerklichen Tatsachen Raum zu schaffen.

Das Aufkommen von Söldnern und Landsknechten war vor allem eine Entwicklung des Hoch- und Spätmittelalters. Getrieben war diese Entwicklung von den sich in den hochmittelalterlichen Schlachten abzeichnenden Veränderung in Bewaffnung und Schlachttaktik. So wandelten sich die frühen lehnsgestützten Truppen zu den größten Schlachthaufen ihrer Zeit. Die Entstehung der Söldner- und später der Landskenchthaufen muss also im politischen und gesellschaftlichen Umfeld seiner Zeit betrachtet werden.

Das Mittelalter – eine zeitliche Einordnung

Wenn wir über das Mittelalter sprechen, dann konzentrieren wir uns gedanklich in der Regel auf die Zeit um 1000 bis 1200 nach Christus. In der europäischen Geschichte bezeichnet der Begriff Mittelalter tatsächlich jedoch eine viel längere Epoche, nämlich die zwischen der Antike und der Neuzeit, also etwa um 500 bis 1500 nach Christus. Anfang und Ende von Früh-, Hoch- und Spätmittelalter können jedoch nicht präzise bestimmt werden, da die Übergänge hier fliesend waren.

Das Frühmittelalter schließt an die Spätantike an. Früher wurde die "Völkerwanderungszeit" dem Frühmittelalter zugerechnet. Heute rechnet man die Völkerwanderungszeit eher der Spätantike zu. Dadurch wird der Beginn des frühen Mittelalters ungefähr in die Mitte des 6. Jahrhunderts datiert. Als Zeitraum für das Ende des Frühmittelalters wird unter anderem die Gründung des Heiligen Römischen Reiches durch Otto I., den Grossen 962 oder das morgenländische Schisma von 1054 betrachtet. In dieser Phase wurde die vom griechisch-römischen Mittelmeerraum ausgehende imperiale Struktur durch eine Europa fast vollständig abdeckende Zergliederung durch mehr oder minder große Feudalsysteme abgelöst.

Eine gemeinsame christliche Glaubenshaltung und eine in Ständen organisierte Gesellschaft bilden die Grundzüge dieser neuen Struktur. Die Anfänge dieser neuen europäischen Entwicklung sind gezeichnet vom Niedergang der römischen Kultur. Bildung, Handel oder Rechtswesen befinden sich zum Ende des 5. Jahrhunderts vollständig in Stagnation. Die frühmittelalterliche Gesellschaft lebte von der Viehzucht und dem Ackerbau. Erst langsam beginnt unter dem Wirken der christlichen Kirche eine Stabilisierung der Situation. Mit dem Fränkischen Reich, das Karl der Große im 9. Jahrhundert gründet, ist diese Phase dann endgültig abgeschlossen, die Feudalzeit beginnt. Mit ihm findet auch eine Belebung von Kunst, Bildung und Handel statt.

Das Hochmittelalter kann zeitlich etwas genauer eingegrenzt werden als das Frühmittelalter. Allgemein wird damit die Epoche von der Mitte des 11. Jahrhunderts bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts bezeichnet.

Der Wandel im 11. Jahrhundert bestand aus einem enormen Bevölkerungswachstum, das bis ins 14. Jahrhundert dauerte. Durch dieses Bevölkerungswachstum mussten neue Siedlungs- und Anbaugebiete erschlossen werden. Die Produktionsmethoden der Landwirtschaft mussten verbesserte werden, um die zusätzlichen Menschen zu versorgen. Dadurch wiederum wurden Handwerk und Handel gefördert, und damit die Geldwirtschaft. Neue Märkte entstanden, die wiederum die Kassen der Städte füllten. Die Kirche mit dem herausgebildeten Papsttum entwickelte nach innen eine klare Hierarchie, nach außen kämpfte sie mit den weltlichen Herrschern um die Vormacht. Bildung wurde in den Vordergrund gerückt.

Das Hochmittelalter war auch die Blütezeit des Rittertums, das sich in Folge der Kreuzzüge neu definierte. Mit dem Bemühen der Feudalherren, ihre Machtpositionen zu festigen, geht der erste Bau von Burgen einher. Sie dienen zur besseren Kontrolle des Landes und der Bevölkerung sowie des Handels und der Landwirtschaft, und sie dienten ihren Herren als geschützte Stützpunkte für deren Expansionsbestrebungen.

Als Spätmittelalter wird die Epoche von der Mitte des 13. Jahrhunderts bis zum 15. Jahrhundert bezeichnet. Im 14. Jahrhundert breitete sich eine Reihe von Hungersnöten und Seuchen wie die große Hungersnot von 1315 und der Schwarze Tod, der von 1347 bis 1353 grassierte, aus und reduzierten die Bevölkerung Europas auf etwa die Hälfte. Der Hundertjährige Krieg zwischen Frankreich und England brach aus. Die Einigkeit der katholischen Kirche wurde durch das Grosse Schisma erschüttert. Der 200 Jahre dauernde Konflikt mit den Arabern hatten die Kriegsführung und auch die Gesellschaft verändert. Die Verlierer jener Ära waren vor allem die Lehnsherren und das Rittertum. Doch auch das Papsttum musste Autorität einbüssen, ebenso das Kaisertum. Die Erfindung des Buchdrucks hatte enormen Einfluss auf die europäische Gesellschaft. Sie erleichterte die Verbreitung des Geschriebenen und demokratisierte das Lernen, eine wichtige Voraussetzung für die spätere protestantische Kirchenreformation. Mit dem Erreichen der Renaissance neigte sich dann dass Mittelalter dem Ende zu.

Die großen politischen Nationen des Mittelalters

Wie auch in heutiger Zeit waren die Schicksale der einzelnen europäischen Nationen schon im Mittelalter eng miteinander verknüpft. Schauen wir uns daher zuerst die politische Entwicklung der mittelalterlichen Wurzeln Deutschlands in einer kurzen zeitlichen Übersicht an. Wir werden feststellen, dass diese immer wieder auch durch andere Nationen beeinflusst wurde.

Um ca. 800 nach Christus beginnt die Zeit, aus der die Karolinger hervor gehen werden. Ludwig der Fromme, der Sohn Karls des Großen, konnte zunächst noch die Einheit des Frankenreichs wahren. Zum Nachfolger im Amt des Kaisers bestimmte er Lothar I., seinen ältesten Sohn. Dessen Brüder Ludwig der Deutsche und Karl der Kahle wurden mit kleinen Teilreichen abgefunden. Im Vertrag von Verdun von 843 wurde das Reich der Franken in ein Mittelreich sowie ein ostfränkisches und ein westfränkisches Teilreich geteilt. Lothar erhielt dabei das Mittelreich mit Italien sowie die Kaiserwürde.

Daraus konnte er allerdings keine Herrschaftsbefugnisse über die anderen Teilreiche mehr ableiten. Karl der Kahle bekam den Westteil zugesprochen und Ludwig der Deutsche den Ostteil. 881 konnte der ostfränkische König Karl der Dicke nach neuerlichem Erreichen der Kaiserwürde das Fränkische Reich nochmals kurze Zeit bis 887 vereinigen. Doch schon mit Ludwig dem Kind starb 911 der letzte ostfränkische Karolinger.

Damit brach die Zeit Ottonen an. In Folge der Spaltung des Reiches kam es im Ostfrankenreich bald zum Fall des Königtums und einzelne Adelsfamilien erreichten in den Stammesgebieten den Aufstieg zu Herzögen. Nach dem Tod des letzten ostfränkischen Karolingers Ludwig dem Kind wählten diese Stammesherzöge den Frankenherzog Konrad I. anstelle des westfränkischen Karolingers zu ihrem König und stellten damit den Bestand des Königreichs auf eine vollkommen neue Basis. Dem folgte der Herzog Heinrich I. von Sachsen aus dem Geschlecht der Ottonen. Ihm gelang es, das ostfränkische Reich zu festigen und gegen Überfälle von Ungarn und Slawen zu verteidigen. Zu seinem Nachfolger bestimmte Heinrich I. seinen Sohn Otto I., den Großen. Weil sich die Stammesherzöge aber gegen Otto wendeten, berief er sich zur Sicherung seiner Macht auf die Kirche.

Das Reichskirchensystem bot bei der Lehenvergabe den Vorteil, dass Geistliche wegen des Zölibats ihr Lehen nicht vererben konnten. Im Jahr 955 besiegte Otto I. dann in der Schlacht auf dem Lechfeld die Ungarn entscheidend. In den Jahren 950 bis 963 wurde Böhmen und Polen unterworfen. Beim zweiten Italienfeldzug erreichte er 962 die Kaiserkrönung. Nach der Heirat mit Adelheid von Burgund nannte Otto sich König der Langobarden. Durch seinen Anspruch auf Süditalien geriet Otto der Große in Konflikt mit dem byzantinischen Kaiser. Bereits sein Sohn Otto II. erlitt 982 gegen die Araber eine vernichtende Niederlage. Bald danach gingen auch die Gebiete östlich der Elbe durch einen Aufstand der Slawen 983 größtenteils wieder verloren. Der letzte Ottonenkönig, Heinrich II., konnte sich schließlich gegen Polen und Ungarn nicht behaupten.

Die kirchliche Reformation wird schon vom Salier Konrad II. unterstützt, den die deutschen Fürsten 1024 zum König wählen, und der 1032 das Königreich Burgund für sich erwarb. Sein Nachfolger Heinrich III. setzte 1046 die rivalisierenden Päpste ab und erreichte die Lehnsherrschaft über Polen, Ungarn und Böhmen.

Heinrich der IV., der sich wegen der Laieninvestitur mit dem Papst zerstritt, konnte den über ihn verhängten Kirchenbann 1077 nur durch seinen Gang nach Canossa beenden. Dennoch führte ein Bündnis von deutschen Fürsten mit dem Papst dazu, dass Rudolf von Schwaben zum Gegenkönig wurde. Erst 1084 konnte sich Heinrich nach seinem Sieg über Rudolf zum Kaiser krönen lassen. Eine Stärkung der kirchlichen Position erfolgte erst, als sein Sohn Heinrich V. mit der Hilfe der Fürsten den Kaiser absetzte und sich mit der Kirche aussöhnte. Sein Sohn Heinrich V. verbündete sich schließlich mit den Fürsten gegen den eigenen Vater und erreichte 1105 die Absetzung des Kaisers.

Als mit Heinrich V. 1125 der letzte Salier starb, wählten die Fürsten den eher schwachen Sachsenherzog Lothar III. von Supplinburg zum König. Durch die Unterstützung der mächtigen Welfen für Lothar III. gegen den schwäbischen Herzog, den Staufer Friedrich, wurde ein das ganze 12. Jahrhundert andauernder Streit zwischen Welfen und Staufern begründet.

Ein Teil der Fürsten, die mit der Wahl Lothars III. nicht einverstanden waren, entschieden sich für den Staufer Konrad III., der bis 1135 Gegenkönig blieb. Nach dem Tod Lothars 1138 wurde Konrad III. schließlich doch König.

Konrad III. erkannte dem Welfen Heinrich dem Stolzen die Herzogtümer Bayern und Sachsen ab, doch die in Sachsen eingesetzten Askanier konnten sich nicht behaupten, so dass der Sohn Heinrich des Stolzen, Heinrich der Löwe, 1142 das Herzogtum Sachsen wieder erhielt. Friedrich I. erstrebte den Ausgleich, indem er seinen Vetter, den Welfen Heinrich der Löwe, 1156 auch noch mit dem um Österreich verkleinerten Herzogtum Bayern belehnte. Friedrich erreichte seine Kaiserkrönung, besiegte die nach mehr Selbständigkeit strebenden lombardischen Städte und nach einem Aufstand ließ er 1162 Mailand völlig zerstören.

Als Alexander III. Papst wurde und nicht der von Friedrich favorisierte Viktor IV., begann der Kampf um die Vorherrschaft zwischen Kaiser und Papst erneut. Alexander exkommunizierte Friedrich, nachdem auf der Synode von Pavia von einem pro kaiserlichen Gremium Viktor als legitimer Papst anerkannt worden war. Friedrich I. begab sich 1166 auf seinen vierten Italienzug, um die Wahl Viktors militärisch durchzusetzen. 1167 eroberte das kaiserliche Heer Rom, musste die Stadt aber wegen einer Malariaepidemie verlassen. Die norditalienischen Städte schlossen sich daraufhin zum Lombardenbund zusammen und verbündeten sich mit Alexander III. Vor Friedrichs fünftem Italienfeldzug versagten ihm mehrere Fürsten die Waffenhilfe. 1176 unterlag Friedrich I. bei Legnano den Mailändern. Er musste deshalb im Frieden von Venedig Alexander III. als Papst anerkennen. Im Gegenzug erreichte er die Lösung des Banns. 1180 ließ Friedrich I. den immer mächtiger werdenden Heinrich den Löwen, der zudem die Italienpolitik des Kaisers nicht mehr unterstützte, ächten und entzog ihm seine Herzogtümer sowie seine Lehnsherrschaften in Mecklenburg und Pommern.

1183 schloss Friedrich Frieden mit den Lombarden. Dadurch gestärkt, konnte er 1186 die Krönung seines Sohnes Heinrich mit der Krone der Lombardei erreichen. Ab 1187 übernahm Friedrich I. die Führung der Kreuzfahrerbewegung.

1190 starb er beim 3. Kreuzzug in Kleinarmenien. Friedrichs Sohn Heinrich VI. wurde dank der Heirat mit der normannischen Prinzessin Konstanze 1194 König von Sizilien. Damit erreichte das Reich einen Höhepunkt seiner Ausdehnung. Heinrich betrieb auch eine ambitionierte Mittelmeerpolitik. Sein Versuch, das Reich in eine Erbmonarchie umzugestalten, scheiterte jedoch. Als Heinrich VI. 1197 mit 32 Jahren an einer Seuche starb, kam es 1198 zu einer Doppelwahl des Staufers Philipp von Schwaben und des Welfen Otto IV. Papst Innozenz III. favorisierte Otto, doch gelang es Philipp, diesen nach und nach zu isolieren.

Nach der Ermordung Philipps 1208 wurde Otto IV. schließlich dennoch König. Als er jedoch Anspruch auf Sizilien erhob, wurde er 1210 gebannt. Der Papst unterstützte nun den Staufer Friedrich II. Die folgende Auseinandersetzung zwischen Welfen und Staufern wurde 1214 durch die Schlacht bei Bouvines zugunsten Friedrichs II. entschieden. Friedrich II. regierte sein Reich von seiner Heimat Sizilien aus und vernachlässigte die Verhältnisse im Deutschen Reich. Zum König ließ er 1220 seinen minderjährigen Sohn Heinrich wählen. Die Regierung in Deutschland überließ er Vertrauten, die die Vormundschaft über Heinrich ausübten. Friedrich kam nur noch einmal nach Deutschland, als er 1235 seinen Sohn Heinrich absetzte und dessen Bruder Konrad IV. wählen ließ.

Als Friedrich II. seinen Machtbereich auf die lombardischen Städte auszuweiten versuchte, kam es zum Machtkampf mit Papst Gregor IX. Wegen eines nicht unverzüglich erfüllten Kreuzzugsversprechens bannte der Papst den Kaiser 1227. Dennoch begab sich Friedrich ins heilige Land und erreichte die kampflose Übergabe Jerusalems. Zurück in Italien bekämpfte er die päpstlichen Invasionstruppen und wurde schließlich vom Bann gelöst. Dennoch blieben die Spannungen bestehen, die schließlich 1239 zu einer erneuten Bannung durch Papst Gregor führte. Der Konflikt setzte sich auch fort, als Innozenz IV. Gregors Nachfolge antrat. Innozenz erklärte den Kaiser gar 1245 für abgesetzt. Mit militärischen Mitteln ging Friedrich gegen die oberitalienischen Städte vor. Bevor es jedoch zu einer endgültigen militärischen Konfrontation kommen konnte, verstarb Friedrich II. im Dezember 1250.

Nach dem Tod Friedrichs II. tobte der Kampf des Papstes mit Hilfe des französischen Grafen Karl von Anjou gegen die Staufer weiter, wobei Sizilien den Staufern verloren ging. 1268 wurde der letzte Staufer, der sechzehnjährige Konradin, in Neapel öffentlich hingerichtet. Während des so genannten Interregnums von 1250 bis 1273 herrschten im Reich teils mehrere Könige gleichzeitig. Der König stützte sich nur mehr auf ein geringes Reichsgut und musste zur Machtsicherung versuchen, seine Hausmacht zu erweitern. Die Landesfürsten wählten daher meist einen schwachen Kandidaten zum König, um so ihre eigene Stellung nicht zu gefährden. Zudem versuchten ausländische Mächte, die Königswahl zu beeinflussen.