getanzte lieder Uwe Kraus 33 Gedichte
alle Rechte liegen beim Autor © Uwe Kraus Kaiserslautern Eselsfürth 2017
-1-1979 jene die
sich verrannten -bekannten sich
ich bin gegen eine wand getanzt?
in den kristallen wegen?
bahnen sich da die alten bilder
von märklin
und legoeisenbahnen
die sich in der liebe zeichnen
und erweichen
sich in bildern
als ich lieder sang
aus lautlosen stimmenmündern
die vergangenes erstellen
und in einem gebastelten glasschiff gestellt sich erleben?
Als ich durch den thales kopfes halse zog
gegen stofftiergewirr
und endlicher stimmenentfaltung
begegnete ich in meinem korallenhaus
der fabel die zu spinnen anfing
und mich härtete.
Erlebe ich das wir in einem mir?
der weg zeigt bilder
schilder der begangnen wege
die sich türmen in der last
von freiheit und
in der hohlen hand gebannt
zwischen alice und pitje puck
seh ich das DU in einem wir
das sich führt und Wirr
zeichnen sich die erinnerungen!
-2-Rätsel
Donnernd in sich erzählt der lustgott
von der verwandlung
des in uns zu dir über.
Du erzählst den steinigen ring
Der sich rundet in zeichen
Und rätseln.
Der stein der zeit
die hohe erklärung
die niedere auferstehung des ALSO:
wir bin ich
wenn ich über dir bin in mir?
Wer in mir über dem ich steht der steht über sich in sich
Wer bin ich?
Ich drehte das bild
Gesalzen
Erscheint der blutsverwandte
Im über sein
In ich verdreht der dreifaltigkeit:
Du stehst gebärtigt im negativen wir bin ich
Wenn ich über dir stehe!
Ich sprach verdreht
NIEDER MIT DIR!
HOCH MIT DEM GEFALTETEN ICH
ich bin
du warst.
Ich verstand.
-3-Du kannst denn du willst musst gesagt wollen / will ICH?
Ich wollte erkunden
in den gesprengten atmosphären der turmhaften gebäude der
hymnen
die sich zeichnen durch die diabolik des weisenden urmutterwegs:
Logik ethik ontologie u. metaphysische systeme
Des in sich gedrehten.
Ich wollt ich wär hymne
nicht gedicht nicht sonett
in den sphären der feder der Urmutter des seins.
Ich wollt ich wär der rhythmus des atlantiks gelenkt durch ein
Plasmatisches chrom aus den schwingenden organen
Des vergehenden pastells
Ich wollt ich wär ein beschienenes liebendes lied
Gesungen durch tausend zungen die es verschmelzen in den melodien der kehlköpfe
Eine metapher ein licht ein diamantenes band.
Ein sichtiges verlierendes reimgebilde
Das sich rundet in der sprache des weisen der die liebe durch die sterne lernte.
Ich wollt ich wär wahrheit
Ein bild der reinheit gesalbt und beschlossen durch einen krampfhaften finder der mich suchte:
Ich will hymne sein quadratisch die welt bestehlen
Rund den duktus der sprache formen in der höhe des raumes.
Ich will bild sein bild allegorie und wahnige
Wahrheit bestehend durch zeit
Fallend durch steine gerundet in sandigen erdschächten
Ich wollte geschrieben werden durch die zeile der fehlenden buchstaben
u. verbildert in büchern mich selbst lesen.
Ich will DU sein.
-4-breitbild
Golden gefasst die mitte des schnitts
biegend durch das bild michelangelos
Wie ein verzogenes licht im 16:9.
Öfter wiegt sich der wind und schneidet durch die mitten der plastikhüllen die bilder des leisen wehens:
Von satellit zu satellit.
Sterne hüpfen tanzend gebrochen in sternschnuppenadern auf den augen des monitors.
Elementarfläche: 70/55
Ich tanze in den reigen der bilder
Wandernd verschmilzt der tango in die
Additive farbmischung.
Goldener schnitt wie fernbedienung
zapping all over the channels:
werbung:
gefrierkühltruheneisbeutel götter aus staub
im pal.
Moviechannel gemittigt das kunstwerk aus der reproduzierbarkeit.
Michelangelo weine nicht.
-5-Das dichterlied
Atmosphärisch singt das lied. in sich das lied.
Gefallen aus zweistimmiger tonlage das grau der wolken
Des nachmittags.
Melodisch bestückt rückt der moment
In den sinfonischen melodie baukasten.
Ich spiele auf der tonleiter das a
es wird c und rundet sich in ein wortbild der tastatur.
Präludiere ich den worten meines gehirns
Die sich entfügen durch die zeilen
Der berührungen der assoziation
von a nach z.
Alphabetisch reimt sich das gefüge in ein blatt
Mit jedem a ein b eine idee
ein wortlaut
gefallen aus tiefen der schizophrenie
die wächst in begegnungen der erkenntnis
der stimmen in sich
die innen vergehen in gefallenen bruchstücken
der harmonie der worte
die nach aussen dringen und nach innen sich suchen
um wege nach oben zu finden.
-6-Der große gig
stille glockenschläge vom nordlicht her.
gepolt das eis.
Getrommelt steht die zeit die sich wie ein dom erbaut in den sturmfluten der meere.
Es sind so viele lieder zu singen hinter den mauern
Der stunden
Die sich brechen in wellen der relativität.
Blau beklebt die minute der wogenden gottheit
Umrandet und adlersleicht geschaffen in den mauern der ozeane.
Singend tanzt ein genie
Im gepanzerten antlitz
Verschoben die augen gefallen
in wirrnis und fragment gebrochen gerandet
entstellt: wasserseelen aquaminor.
Klebend in sich gedrückt bestückt und verrückt
Das monument des sängers der in den hallen der meere seine schwingen singen lässt.
ER bindet schlingen um mich
du bindest schlingen in uns
geklebt schwingen wir durch seine schlingen.
Stille.
Der schall verlor sich die schlinge verzog sich
gegenteilig floß der strom des lichts in ein nichts.
Lautleises zirpen vom nordrand.
Stille.
Laute begegnungen des singenden sinfonischen magiers durch
Ein präludium der höhe.
Ein wellenschlag ein breiter ton der die winde erbeben lässt.
Eine minute beschwingt das licht durch die adern der zeit.
ER bindet mich durch seine schlingen.
Ich finde mich im gehaupteten ton
Und erhebe den choral:
Wir schwingen durch die meere poseidon!
Du schwingst
ich schwinge in deinen foxtrott
du bindest die zeichen
ICH SINGE.
Wir fließen in uns.
unsere stimmen verzeichnen sich.
Sah ich dich schwingen
In den tonlagen des goldenen kalbs,
so singe ich mit dir den gesang des kanons der meeresboten.
Die visionen beklemmen sich
Das bild erreicht mich von fernher.
Ich sang -
- Dich im traum zu boden.
Der choral verflog in den hallen des meeresdomes.
Und wieder kleben die stunden in der stille vom norlicht
Auf den türmen der götter.
-7-instrumental
schwingt sich in die haut des cocon
ein schrei ein blähendes organ ein stille ruf: explosion
unter den lungenflügeln
in frierender ängstlicher masse
ein wortschwall
ein morbides instrument: implodiert bin ich
in den flügen die mir hauch versprachen
und mich in transparent gefasst entstellt
verstellt enthob/
entstellt entflogen war ich
gestellt verschoben
verflogen die asche des feuers
das glimmt in den spalten unserer gehirne:
ich wanderte von einem pol/
brach hindurch vor deine tore
und es zog ein strich