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Du hast Zeit,
du hast Licht.
Die Ewigkeit
hast du nicht.
Fang einfach an.
Anfanghund
Freundin sagt: Mach mehr Hund.
Mach ein Gedicht mit Hund.
Mach Gedichte mit Hunden, denn:
Die Leute hassen Gedichte, doch sie
lieben Hunde, das hebt sich auf,
prompt spielst du nie mehr auswärts.
Nach einem Hund kannst du
praktisch alles behaupten. Und füg
am Ende einen Hund hinzu, dann
gehst du auf Nummer Sicher und
machst die Menschen glücklich.
Endehund.
Mohnrot, rapsgelb, himmelblau.
Wochen voller Mücken und Fische.
Rot das Fischblut, die Kirschen, dein
Nacken und der Abendhorizont.
Gelb der Eidotter, die Butter,
der Amselschnabel, die Hälfte der Wespen.
Blau dein Kleid, das Meer, der
Himmel und die Kornblumen.
Drei Farben. Rot, Gelb, Blau. Wie von
Macke gemalt. So war das.
Vor etwa 6.000 Jahren
tauchte ich auf, ein dünner
Typ auf dem Marktplatz.
Was ist das für einer, fragten
sich die Leute, der quatscht
die ganze Zeit, aber gut,
hören wir mal, was er sagt.
So begann ich Geschichten
zu erzählen, selbsterfundene und
von Vorgängern geklaute, brachte
die Leute zum Lachen und
Weinen und bat am Ende um
ein wenig zu essen. Meist
kam ich damit so einigermaßen
durch, ohne allzuviel
arbeiten zu müssen.
Mir gegenüber sitzt eine
junge Literatin, sie sagt,
sie schreibe für sich selbst,
also ohne billige Affekte
und Gekünsteltes.
Nicht für ein Publikum.
Spannungslinien finde sie
ermüdend, Pointen gar gräßlich,
lineare Geschichten seien höchstens
Kindern angemessen. Sie
lebt von Preisen und
Stipendien und lacht über
mich Knecht, der ich jeden Tag schufte,
der ich mich unter ständigen
Einfallszwang stelle, um meinen
Gönnern zu Dienst zu sein.
Und ich dachte zurück, wie das
war, vor 6.000 Jahren, ich hielt
mich damals für frech, ja beinahe
dreist.
Glutnester suchen,
draußen in der Nacht,
mit der bloßen nackten
Hand aufnehmen, zum
Mund hinaufheben,
Luft reinpusten,
bis sie heller leuchten, bis
ich Feuer fange, brenne,
wieder Fackel bin und
zündeln kann.
Leben ist ja nur
ein Palindrom
für seltsames Wandern,
wie kaum etwas
kein Anagramm ist
für gar nichts.
Was ich damit sagen will,
ist viel, doch weniger
wär auch nicht mehr.
Solange die Sonne,
die große Glucke,
die Ur-Uhr da oben,
den Ozean wärmt,
ist Zeit und das
Mögliche auch.
Glückliche Künstler
Kurz vor Weihnachten sitzen im Ristorante
glückliche Künstler,
alle haben von ihren Auftraggebern
Geld bekommen,
jeder möchte
die Rechnung übernehmen,
der Kellner bringt
Pizza.
Eben sah ich bei Terra X
ein wundervolles Bild
aus der Serengeti:
Um den Kadaver eines
toten Elefanten scharten sich
friedfertig die sonst so
verfeindeten Löwen, Hyänen und Geier.
Die Löwen ließen den Aas-Spezialisten
den Vortritt, weil sie bessere
Werkzeuge haben, die Haut des
Elefanten zu durchtrennen.
Fleisch wird genug für
alle da sein.
So ist das Paradies.
Es braucht nur einen
toten Elefanten dafür.
Mir fällt partout auf Heim kein
so zwingend geiler Reim ein,
geschweige denn auf Heimat.
Viel lieber würd ich wer sein,
der auf sich selbst nen Reim hat.
Bin grade ohne Ort und Wort,
ein Halbfinalakkord,
nicht aufgelöst und kaum