Läuft bei mir – nicht
abgelehnte Stellen:
2007: Universität Leipzig, wissenschaftlicher Mitarbeiter
2013: Max-Planck-Gesellschaft, Leiter Max Planck Research Group
2014: Universität Jena, Professur für Versorgungsforschung
2016: Max-Planck-Institut für demografische Forschung, Associate Professor
abgelehnte Forschungsgelder:
2012: DFG-Sachbeihilfe
2013: ERC Starting Grant
2015: DFG-Sachbeihilfe
2016: DFG-Sachbeihilfe
abgelehnte Preise und Stipendien:
2009: Forschungsstipendium, Deutsche Gesellschaft für Andrologie
2015: Communicator-Preis, DFG
abgelehnte Artikel in wissenschaftlichen Fachzeitschriften:
Journal of the American Medical Association, British Medical Journal, JCEM, Lancet, Circulation, PLOS Genetics, PLOS Medicine, European Heart Journal, Diabetes Obesity and Metabolism, Journal of Clinical Epidemiology, Diabetologia, European Journal of Endocrinology, Journal of Endocrinology, International Journal of Cardiology, International Journal of Obesity, Clinical Endocrinology, Obesity, Archives of Internal Medicine, International Journal of Andrology, Hypertension, International Journal of Epidemiology, Journal of Hypertension, Arteriosclerosis, Thrombosis, and Vascular Biology, Atherosclerosis, Hypertension, Thrombosis and Haemostasis, Journal of Andrology, European Urology, Atherosclerosis, European Journal of Cardiovascular Prevention & Rehabilitation, Diabetes Care, Hormones & Behavior, Molecular and Cellular Endocrinology, Journal of Molecular Endocrinology, Maturitas
abgelehnte Manuskripte bei Verlagen:
Heyne, Rowohlt, Piper, Fischer, Blessing, Campus, Schwarzkopf & Schwarzkopf, Südwest, dtv Taschenbuch
Erfolg ist etwas sehr Eigenartiges. Er funktioniert anders, als ich dachte. Ich bin 32 Jahre alt, einer der jüngsten Professoren Deutschlands und Spiegel-Bestsellerautor. Mehr als 176.488 Stunden habe ich im System des lebenslangen Lernens zugebracht: Abitur, Diplom, Promotion und Habilitation. Aber trotzdem bleibt das vage Gefühl, über die wirklich wichtigen Dinge nicht informiert worden zu sein.
Ziele finden? Visionen entwickeln? Misserfolge verdauen? Persönliche Stärken erkennen? Ungewissheit aushalten? Nicht zu sprechen von: Was will ich? Wohin gehe ich? Was macht mich zufrieden?
Die üblichen Bildungsantworten haben meinen dringenden Lebensfragen nicht geholfen. Viel Theorie, kaum Praxis. Klar, ich habe auch Bücher gelesen. Unzählige Ratgeber, Selfmanagement-Anleitungen und Lebensführungshelfer behaupten genau zu wissen, wie es geht. Aber irgendwie verkünden alle dasselbe Rezept:
Nur warum kaufen dann so viele Menschen diese Bücher?
Ich glaube, weil kaum jemand dort ankommt, wo er ursprünglich hin wollte. Scheinheilige Glücksformeln, Über-Nacht-reich-und-glücklich-Anleitungen und ausgefeilte Selbstoptimierungstechniken laufen gnadenlos ins Leere – alles Quatsch!
Die Zeit ist reif für einen Anti-Ratgeber. Warum?
Weil wir verkehrt herum herangehen, stets nur auf das schauen, was fehlt, statt auf das, was schon da ist. Dabei ist es viel leichter zu wissen, was man nicht will.
Es ist leichter, das Falsche zu vermeiden, als nur Richtiges zu tun (wenn etwas schiefläuft, merkt es jeder sofort). Und es ist leichter, falsche Verhaltensweisen abzulegen, anstatt neue zu entwickeln (dies ist fast unmöglich).
Dazu versammelt dieser Anti-Ratgeber insgesamt 32 der gängigsten Ratgeberirrtümer und erklärt, warum diese Ratschläge euch nicht weiterhelfen und worauf ihr stattdessen wirklich achten müsst. Diese Life Hacks beschreiben Strategien, Fähigkeiten und Tricks, welche das Leben leichter und besser machen. Es geht dabei aber nicht um Standardrezepte zur Selbstoptimierung. Es soll kein Buch der Antworten sein, sondern ein Buch der Fragen. Erfolg ist nämlich eine sehr persönliche Angelegenheit. Jeder versteht etwas anderes darunter. Um das zu verdeutlichen, habe ich zur Entspannung vorneweg meine Biografie des Scheiterns gestellt.
Am Anfang steht natürlich die Frage nach dem Ziel. Denn wer sein Ziel nicht kennt, findet den Weg nur schwer. Also lautet die erste Frage: Worauf richte ich meine Zeit, Aufmerksamkeit und Talente aus? Wie sieht das gute Leben für mich aus?
Schnell wird klar, dass das gute Leben unendlich viele Gesichter haben kann: Freunde, Familie, Reisen, Natur, Musik, gute Gespräche, Bücher, Immobilien, Autos …
Alles ist doch alles, was ich will. Obwohl es aber unendlich viele Ziele geben kann, sind nur vier davon wirklich wichtig. Also, welche Koordinaten hat das gute Leben?
Während das klassische Dilemma zwei Entscheidungsmöglichkeiten bietet (Kaffee oder Tee?), umfasst das Tetralemma (s. Abbildung) vier Dimensionen: Gesundheit, Freunde & Familie, Zufriedenheit und finanzielle Unabhängigkeit. Damit vereint es zwar die wesentlichen vier Koordinaten eines guten Lebens, aber der Kniff beim Tetralemma ist, dass diese nicht gleichzeitig realisiert werden können.
Der Mythos vom »Alles ist möglich« ist, was er ist: ein Mythos. Die Zeit ist der größte Gleichmacher der Welt. Jeden Tag gibt es für jeden von uns nur 24 Stunden zu verteilen. Ob jung oder alt, arm oder reich, gesund oder krank, ein Tag ist ein Tag und für uns alle gleich lang. Deshalb muss es so sein, dass mehr Zeit für das eine (Karriere, Familie) weniger Zeit für das andere bedeutet (Sport, Muße). Umso wichtiger ist es, aus den unendlich vielen möglichen Wünschen und Zielen die vier wichtigsten auszuwählen. Diese vier Ziele sind die entscheidenden Zubringer auf dem Weg zum guten Leben.
Sei dabei möglichst spezifisch. Statt nur allgemein »Gesundheit« als Ziel anzugeben, sage genau: Ich möchte 15 Prozent Körperfettanteil, 7 Stunden Schlaf, 2-mal wöchentlich den Trainingsplan absolvieren, inklusive 10 Klimmzügen, und auf Wurst und Milchprodukte verzichten. Je spezifischer, desto besser.
Ziel #1 _______________________
Ziel #2 _______________________
Ziel #3 _______________________
Ziel #4 _______________________
Diese vier Ziele sind die Bausteine deines Lebens. Zur Schärfung des nötigen Wichtigkeitsbewusstseins ist das Tetralemma genau das richtige Werkzeug. Wenn du nicht weißt, wie das gute Leben aussehen soll, wer dann?