Über dieses Buch

Cover

In den Schluchten der kolumbianischen Anden sucht Maqroll nach seinem Glück. In der Mine Amirbar, benannt nach dem Stöhnen, das die Luft erzeugt, wenn sie ihre Höhlen betritt, schürft er nach Gold. Doch viel leichter als ihre Schätze gibt die Erde die Zeichen der Grausamkeit ihrer Bewohner preis.

Álvaro Mutis

Álvaro Mutis (1923–2013) verbrachte einen Teil seiner Kindheit in Brüssel, kehrte jedoch jedes Jahr nach Kolumbien zurück. Das Land ist die Inspirationsquelle seines Schreibens. Seit 1956 lebte der Autor in Mexiko. 2001 wurde er mit dem Premio Cervantes geehrt, 2002 mit dem Neustadt-Literaturpreis.

Peter Schwaar

Peter Schwaar (*1947) studierte Germanistik und Musikwissenschaft, war Redakteur und ist seit 1987 freiberuflich tätig als Übersetzer u. a. von Tomás Eloy Martínez, Carlos Ruiz Zafón, Zoé Valdés und Adolfo Bioy Casares.

Dieses Buch gibt es in folgenden Ausgaben: Taschenbuch, E-Book (EPUB) – Ihre Ausgabe, E-Book (Apple-Geräte), E-Book (Kindle)

Mehr Informationen, Pressestimmen und Dokumente finden Sie auch im Anhang.

Álvaro Mutis

Das Gold von Amirbar

Roman

Aus dem Spanischen von Peter Schwaar

Die Abenteuer und Irrfahrten des Gaviero Maqroll

E-Book-Ausgabe

Unionsverlag

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Impressum

Dieses E-Book enthält als Bonusmaterial im Anhang 2 Dokumente

Die Originalausgabe erschien 1990 bei Editorial Norma, Kolumbien.

Die deutsche Erstausgabe erschien 1995 im Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main.

Ein Band im Zyklus der Maqroll-Romane: Der Schnee des Admirals, Ilona kommt mit dem Regen, Ein schönes Sterben, Die letzte Fahrt des Tramp Steamer, Das Gold von Amirbar, Abdul Bashur und die Schiffe seiner Träume, Triptychon von Wasser und Land.

Originaltitel: Amirbar

© by Álvaro Mutis 1990 und seinen Erben

Alle Rechte vorbehalten

Umschlaggestaltung: Peter Löffelholz

ISBN 978-3-293-31067-4

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Version vom 09.07.2020, 10:12h

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Zur Erinnerung an meinen Großvater Jerónimo Jaramillo Uribe, der einmal am Coello-Fluss im Departement
Tolima Gold suchte.

Das Leben ist eine einzige Abfolge von Niederlagen. Es gibt mehr oder weniger täuschende Fassaden. Aber auch hinter den schönsten schimmert immer und immer wieder die Niederlage durch, was den Menschen jedoch nicht daran hindert zu triumphieren, denn im Grunde wird er erst vom Tod wirklich besiegt, aber auch das eigentlich nur, weil ihm der Tod jede Möglichkeit nimmt, entgegen alle Vernunft zu behaupten, er könne ihm nichts anhaben. Also hat er den Tod sogar zu seinem Verbündeten gemacht und rechnet fest damit, dass er ihm all den Ruhm gibt, den ihm das Leben vorenthalten hat.

Pierre Reverdy, »Le livre de mon bord«

… denn Frauenzimmer in den Mienen scheinet eine Sache des Teufels, und ist bewiesen, daß es keinerlei Vortheil bringet, indem man sie dort arbeiten lässet. Im Gegentheil, Eifersucht und Gewalt-Thaten, die hiemit verbunden, sind für alle von großer Gefahr.

Shamuel de Corcéga, »Wahrhafftige Geschichte
der Mienen, so die Juden in den Bergen von Axurtel
sonder Gewinn bearbeitheten«,
Druckerei Capmany, 1776, Sóller, Mallorca

Die außergewöhnlichsten Tage meines Lebens verbrachte ich in Amirbar. In Amirbar ließ ich ein Stück meiner Seele und einen großen Teil der Energie zurück, die meine Jugend angefacht hatte. Vielleicht kam ich gelassener von dort herunter, ich weiß nicht, aber auch endgültig müde. Was danach folgte, war nur noch ein Überleben im harten täglichen Abenteuer – wenig. Nicht einmal der Ozean hat mir meine Fähigkeit, im Wachzustand zu träumen, wiedergeben können, die ich in Amirbar verlor, ohne dafür etwas zu erhalten.«

Diese Worte des Gaviero hatten mich nachdenklich gestimmt. Da er nie ein Freund solcher Vertraulichkeiten gewesen war, sondern seine Reisen immer in knappen Worten geschildert hatte, ohne daraus Schlussfolgerungen zu ziehen oder irgendeine Moral abzuleiten, machte mich die Erwähnung seiner Tage in Amirbar ganz besonders neugierig. Matt, wie er war, und erschöpft von der langen Behandlung, der er sich unterziehen musste, um die Malaria auszukurieren, die ihn zugrunde zu richten drohte, hatte der Gaviero Dinge gesagt, die einen aufschlussreichen Blick in die verborgene Welt der Niederlagen gewährten, welche er sonst immer eisern unter Verschluss hielt. Er hatte sie gesagt, als wir in Northridge bei meinem Bruder Leopoldo im Hof in der Sonne lagen, mitten im durchscheinenden, endlosen Sommer von San Fernando Valley in Kalifornien. Offenkundig gab er damit seinem Wunsch Ausdruck, Erinnerungen die Schleusen zu öffnen, die er bis jetzt aus irgendeinem Grund ängstlich für sich behalten hatte. Im Verlauf unserer Freundschaft hatten sich viele Gelegenheiten ergeben, bei denen er Episoden aus seinem Leben erzählte. Nie hatte er jedoch die Tage in Amirbar erwähnt, sodass ich damals nicht wusste, was es mit diesem Namen auf sich hatte.

In den darauf folgenden Wochen, während er wieder zu den nötigen Kräften kam, um an die peruanische Küste zu reisen, schilderte er uns tatsächlich seine Erlebnisse als Goldsucher in den Anden und das Scheitern seiner wunderlichen Projekte im Stollengewirr von Amirbar. Doch bevor ich sie für meine Leser niederschreibe, muss ich ihnen die Umstände unserer damaligen Begegnung schildern, denn sie sind für Maqrolls Wesen und Schicksal so bezeichnend, dass man sie unmöglich ausklammern kann.