Sachregister
AAT (Anglo-Australian Telescope)
Abell
Ads (Anti-de-Sitter-Raum)
Ads/CFT-Korrespondenzvermutung
Allgemeine Relativitätstheorie
Altruismus
Antifragilität, Strategie der
Antimaterie
Attraktoren
– fraktale
– informationelle
– multifraktale
– nichtphysikalische fraktale
BaBar-Experiment
Bekenstein´sche Grenze
Benford´sches Gesetz
Bestätigungsfehler
Bewusstsein
– Einheit des
– individuiertes
– nichtlokales
– Realität und
– spirituelles
– Wahrnehmung des
BICEP2 (Background Imaging of Cosmic Extragalactic Polarization)
Bifurkation
– sukzessive
Big Bang siehe Urknall
Big Crunch (großes Zusammenkrachen)
Big Freeze (große Abkühlung)
Big Rip (großes Zerreißen)
Boltzmann-Konstante
Boson
Bottom-Quark
Bullet Cluster
Casimir-Effekt
CCC (Conformal Cyclic Cosmology)
CDT (Causal Dynamic Triangulation)
CFT (konforme Feldtheorie)
Chaos
– Ordnung und
Chaosforschung
Charm-Quark
Cheap Talk (Spieltheorie)
CMB (Cosmic Microwave Background)
COBE (Cosmic Background Explorer)
Computer-Gehirn-Geist-Metapher
CPT-Symmetrie
CSD (Critical Slowing Down)
Delayed-Choice-Quantum-Eraser-Experiment
Determinismus, kollektiver
Dimension
– fraktale
Dimensionalität
Dissonanz, kognitive
DNA (Desoxyribonukleinsäure)
Doppelspaltexperiment
Down-Quark
Ebola
ECKS (Einstein-Cartan-Kibble-Sciama-Theorie)
EDA (elektrodermale Aktivität)
EGGS (Evaporating Gas Globules)
Eichboson
Eichsymmetrie
Eichtransformation
Einheit i, imaginäre
Elektron
Elementarteilchen
EM (elektromagnetische Wechselwirkung)
Emergenz
– kritische
ENCODE (Encyclopedia of DNA Elements)
Energie
– Bausteine der
– dunkle
– Materie und
Energieerhaltungssatz
Entropie
– Informationsfluss der
– maximale
– thermodynamische
Erfahrung, außerkörperliche (AKE)
Erwartung, affirmative
Euler’sche Zahle
Evolution
– Emergenz und
– kreative
Exzessentropie
Fair Sampling
Feigenbaum-Punkt
Feigenbaum-Zahl
Feldtheorie
Fermion
Fernbeeinflussung
Fernwahrnehmung
Fibonacci-Folge
Flächenlichtmodulator siehe SLM
Fourier-Transformation
Fraktale
– selbstaffine
Freie-Energie-Technologie
GALEX (NASA Galaxy Evolution Explorer)
Gammastrahlenblitz siehe GRB
Ganzfeld-Effekt
Gastrointestinalsystem
Gauß’sche Zahlenebene
Gauß-Kurve
Gehirn
– Bewusstsein und
Geist-Körper-Effekte
Gene
– epigenetische Einflüsse und
Genexpression
Gen-Kultur-Koevolution
Genom
Geometrie
– fraktale
– hyperbolische
Gleichgewichtstheorie siehe Steady-State-Theorie
Globuli, evaporierende gasförmige siehe EGGS
Gluon
Goldener Schnitt (Phi/φ)
Grand-Tack-Hypothese
Gravitation
– Allgemeine Relativitätstheorie und
– Entropie und
Gravitationslinseneffekt
Gravitationswelle
Graviton
GRB (Gamma-Ray Burst)
Grenze, holografische
Große Vereinheitlichte Theorie siehe GUT
Großer Hadronenspeicherring siehe LHC
Gruppenverhalten
GUT (Grand Unified Theory)
H1N1 (Virus)
Heisenberg’sche Unschärferelation
Herz
Higgs-Boson
Higgs-Feld
Higgs-Mechanismus
Hofstadter-Schmetterling
Holografie
– hochauflösende
Hologramm
– haptisches
– kosmisches passim
Hořava-Quantengravitation
Hulse-Taylor-Pulsar
Impulsraum
Inertialsysteme
Inflation, kosmische
Information
– Entropie und
– entropische Maximierung der
– Erster Hauptsatz der (Infodynamik)
– Evolution und
– ideales Universum und
– integrierte
– Kausalität und
– Komplexität und
– Nichtlokalität der
– Physikalität von
– physische Realität und
– Verteilung von
– Zweiter Hauptsatz der
Informationsentropie
– Emergenz und
– maximale
– Prinzip der Selektion und
Informationsmuster, fraktale
Informationstheorie
Interferometer, holografisches
Internet
Invarianz (Beständigkeit)
– universelle
iso-Propylcyanid (Molekül)
Iteration
Julia-Menge
– fraktale
»Junk«-DNA
Kausalität (Ursächlichkeit)
Kleine-Welt-Netzwerk
Klimawandel
Kognitive-Dissonanz-Reduktion
Kohärenz
Kollektivverhalten
Kommunikation
– interdimensionale
– interzelluläre
Komplexität
– als fraktale Revolution
– Massensterben und
Komplexitätssprung
Konflikte
Kontrolle, Vorhersehbarkeit und
Kooperation
Körper, platonische
Landauer-Prinzip
Lebenszone siehe Zone, habitable
Lepton
LHC (Large Hadron Collider)
Licht
– Eigenschaften des
– Interferenz des
– kohärente Fokussierung des
– Kohärenz des
– positive Interferenz des
– Wellenlänge des
Lichtgeschwindigkeit
– konstante
LIGO (Laser Inferometer Gravitational-Wave Observatory)
LISA (Laser Interferometer Space Antenna)
Logarithmus
– binärer
– dekadischer
Lorentz-Invarianz
Lorentz-Transformation
LQP (Loop-Quantengravitation)
Lucas-Folge
Mandelbrot-Menge
Masse
Masse-Energie-Zustand
Materie
– Bausteine der
– dunkle
– Geist und
Maxwell’sche Gleichungen
Māyā-Materialismus
Mikrowellenhintergrundstrahlung
Milanković-Zyklen
M-Theorie
Multiversum
Musik
Muster, fraktale
MWI (Many Worlds Interpretation)
Myon
Nahtoderfahrung (NTE)
Netzwerke, soziale
Neutrino
Nichtlokalität
– universelle
Noceboeffekt
Noosphäre
Nukleosynthese
Nullpunktenergie
Panspermie
Parapsychologie
Pathfinder (Satellit)
Pauli-Prinzip
Phänomen, transpersonales
Phasenraum
Photon
– bosonisches
– Polarisation des
Placeboeffekt
Planck’sches Wirkungsquantum
Planck-Einheit
Planck-Konstante
Planck-Länge
Planck-Masse
Planck-Skala
Planck-Temperatur
Planck-Zeit siehe Planck-Einheit
Polarität
Potenzgesetz
– harmonisches
– holografisches
– skaleninvariantes
Präkognition
Priming
Prinzip, holografisches
Proteinbiosynthese
Psi-Phänomen
Punktualismus
QCD (Quantenchromodynamik)
QED (Quantenelektrodynamik)
Quantenfeldtheorie
Quantengravitation
Quanteninformation
Quantenmechanik
Quantenteleportation
Quantentheorie
Quark
Quasar
Qubits (Quantenbits)
Raum
– Geometrie des
Raum-Zeit
– Energie, Materie und
– Expansion der
– flache Geometrie der
– Grenzen der
– Information und
– Invarianz der
– Krümmung der
– Pixelierung der
– vierdimensionale
– zweidimensionale
Rauschen, rosa
Realität
– holografische
– informationelle
– informationelle physische
– Muster der
– Myopie der
– Natur der
– nichtphysikalische
– physikalische
– Raumaspekt der
– Struktur der
Reinkarnation
Relativgeschwindigkeit
Relativitätstheorie
Resonanz
Resonanzwinkel-Libration
Retrokausalität
RNA (Ribonukleinsäure)
RNG (Random Number Generator)
Rote-Königin-Hypothese
Schleifenquantengravitation
Schmetterlingseffekt
Schöpfung, Harmonik der
Schrödinger-Gleichung
Schwarzer Schwan
Schwarzes Loch
– dunkle Materie und
– Informationsentropie des
Sechs Grade der Trennung (Six Degrees of Separation)
Selbstaffinität
Selbstähnlichkeit
Selbstorganisation
Selbstwahrnehmung
Separation Fallacy (Trennungsirrtum)
Simplizität (Einfachheit)
Six Numbers (Sechs Zahlen)
– Dimensionen (D)
– Energie und Materialdichte (Ω)
– Glattheit des Raums (Q)
– kosmologische Konstante (Λ)
– starke Kernkraft (ɛ)
– Verhältnis elektr. Kräfte und Gravitationskraft (N)
Skaleninvarianz
SLM (Spatial Light Modulator)
SO(10) GUT
SoS (Systems of Systems)
Spezielle Relativitätstheorie
Spin
Spin-Spin-Wechselwirkung
Spirale, logarithmische
Steady-State-Theorie
Strange-Quark
Stringtheorie
SUSY (Supersymmetrie)
Symmetrie
– diskrete
– Invarianz und
– kontinuierliche
– Translationsinvarianz und
– universelle
Symmetriebrechung
System
– Koeffizienten des
– komplexes
– Nichtlinearität des
– selbstorganisierte Kritikalität des
– System von siehe SoS
– Transition und
Tauon
Technosphäre
Telepathie
Thermodynamik
– Erster Hauptsatz der
– Hauptsätze der
– Zweiter Hauptsatz der
Titus-Bode-Reihe
Top-Quark
Torsion
Torus
Transfer-RNA (tRNA)
Transition
Translationsinvarianz
Translationssymmetrie
Triangulation, kausale dynamische siehe CDT
T-Symmetrie
Überwachung
Ultraviolett-Katastrophe
Ungleichheit, soziale
Universum passim
– Evolution des
– Form des
– ideales
– ideales Gleichgewicht und
– Informationsmuster und
– Lebensdauer des
– Lebenszyklus des
– Struktur des
– toroidales
Up-Quark
Uratemzug
Urknall
Urknalltheorie
Vakuumenergie
Vakuumkatastrophe
Van-der-Waals-Kräfte
Veränderungsblindheit
Viele-Welten-Theorie siehe MWI
VLT (Very Large Telescope)
Wahrnehmung
– außersinnliche
– informationelle
– multidimensionale
– nichtlokale
– präkognitive
– telepathische
Wasser
Wechselwirkung, fundamentale
Weisheit, acht Wegweiser zur
Welle-Teilchen-Dualismus
Welle-Teilchen-Komplementarität
Welle-Teilchen-Phänomen
Weltformel
Weltraumvakuum
Weltsicht, kosmologische
WiggleZ-Projekt (WiggleZ Dark Energy Survey)
WIMP (Weakly Interacting Massive Particle)
Wirklichkeit
WMAP (Wilkinson Microwave Anisotropy Probe)
W-Teilchen
Wurmloch
Yin-Yang-Komplementarität
Zahl i, magische
Zahlen, komplexe
Zahlen, natürliche
Zeit
Zipf´sches Gesetz
Zone, habitable
ZPE (Zero Point Energy) siehe Nullpunktenergie
Z-Teilchen
Zufall
Zufallszahlengenerator siehe RNG
Zugunglück-Galaxienhaufen
Zwei-Zustands-Quantensystem
Buch
Dr. Jude Currivan liefert uns einen anregenden und äußerst inspirierenden Blick auf den Kosmos, das Bewusstsein und die Rolle menschlicher Wahrnehmung bei der Gestaltung dessen, was wir als Realität bezeichnen. Sie erklärt auf spannende und revolutionäre Weise, dass das Universum ein Hologramm ist, das seine natürlichen Merkmale in Form von selbstähnlichen Informationsmustern und einer harmonischen Ordnung verkörpert, und vereint umfangreiche wissenschaftliche Erkenntnisse und spirituelle Einsicht.
Autorin
Dr. Jude Currivan ist Quantenphysikerin, Heilerin und Archäologin. Sie studierte in Oxford und an der University of Reading. In ihrer Arbeit verbindet sie wissenschaftliche Erkenntnisse mit altem spirituellem Wissen. Sie bereiste mehr als siebzig Länder und arbeitete mit Weisheitshütern aus den unterschiedlichsten Traditionen zusammen. Dr. Currivan lebt in Wiltshire, England.
Jude Currivan
Das kosmische Hologramm
Wie holografische Informationsstrukturen unsere Realität formen
Aus dem amerikanischen Englisch von Franz Leipold
Die amerikanische Originalausgabe erschien 2017 unter dem Titel »The Cosmic Hologram. In-formation at the Center of Creation« bei Inner Traditions International Ltd. in Rochester, USA.
Dieses Werk wurde vermittelt durch die Literarische Agentur Thomas Schlück GmbH, 30827 Garbsen.
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Deutsche Erstausgabe Februar 2020
© 2020 Wilhelm Goldmann Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH,
Neumarkter Str. 28, 81673 München
Originalausgabe: © 2017 Inner Traditions International Ltd., Rochester, VT, USA
Copyright © 2017 by Jude Currivan
Published by arrangement with Inner Traditions International Ltd., Rochester, VT, USA
Umschlaggestaltung: UNO Werbeagentur GmbH, München
Umschlagmotiv: FinePic®, München
Lektorat: Ralf Lay, Mönchengladbach
JG ∙ Herstellung: cb
Satz und E-Book Produktion: Satzwerk Huber, Germering
ISBN 978-3-641-23502-4
V001
www.goldmann-verlag.de
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Für alle, die sich nicht nur fragen,
wie unser Universum beschaffen ist,
sondern auch, warum es so ist,
und für alle, die bereit sind, dem Nachweis zu folgen –
wo auch immer er uns hinführen wird.
Inhalt
Vorwort von Ervin László
Einführung: Indras Netz
Teil 1
Wie man ein ideales Universum schafft
1 Information
2 Anweisungen
3 Bedingungen
4 Zutaten
5 Rezept
6 Behältnis
7 Das perfekte Ergebnis
Teil 2
Holografisches Universum und Information
8 Allgemeine Muster
9 Informationsdesign für die Evolution
10 Holografische Verhaltensweisen
Teil 3
Gemeinsame Schöpfung im kosmischen Hologramm
11 Wer erschuf unser ideales Universum?
12 Außergewöhnliche Phänomene
13 Mit-Schöpfer
14 Evolution des Bewusstseins
Dank
Anmerkungen
Register
Vorwort
Dieses Buch ist eine Meisterleistung. Es stellt die Frage, woraus Sie ein Universum erschaffen würden, wenn Sie es denn vorhätten. Und wie Sie das zusammensetzten, was Sie benötigen, um es zu erschaffen. Solche Fragen stellt normalerweise jemand, der etwa einen Kuchen backen will. Fragen nach dem »Was?« und dem »Wie?« sind jedoch bei allem erlaubt, einschließlich des Universums, das die Gesamtheit jeglicher Dinge bildet.
Die Lektüre dieses Buches bietet Ihnen allerdings weit mehr als einen angenehmen intellektuellen Zeitvertreib. Es ist voller seriöser Informationen über das, was in der Welt existiert und geschieht, sowie darüber, wie es miteinander verbunden ist. Und es ist eines der an Informationen reichhaltigsten Bücher, die ich je gelesen habe. Bei der Lektüre fühlt man sich, wie gesagt, ein wenig an einen Meisterbäcker erinnert, der einem das Rezept für einen perfekten Kuchen präsentiert. Allerdings dient dieses Rezept dazu, das ideale Universum zu schaffen beziehungsweise zu verstehen. Es kann kein ehrgeizigeres Vorhaben geben, als zu versuchen, die Formel für dieses Rezept zu finden.
Es stellt sich dabei heraus, dass es ein noch ambitionierteres Unterfangen gibt, und dieses Buch spricht es an. Es geht nicht nur darum herauszufinden, was das Universum ist und wie es zusammengehalten wird, sondern auch, warum das so ist. Dieses »Warum« trifft auch auf unsere Existenz im Universum zu; es fragt nach der Bedeutung und dem Zweck unseres Seins.
Wir erfahren, dass die Frage nach dem »Warum« nicht verlangt, Zuflucht bei einer transzendentalen Instanz zu suchen oder aus dem Stegreif Vermutungen über das Wesen der Realität anzustellen. Die Frage kann unvoreingenommen gestellt werden, und man kann innerhalb der erweiterten Räume der Wissenschaft eine sinnvolle Antwort darauf finden, die sich an den neuen Grenzen abzeichnen.
Dieses Buch verschaffte mir ein ausgesprochenes »Aha-Erlebnis«. Obwohl mir viele Fakten und Theorien, die es anspricht, bereits bekannt waren, habe ich sie hier auf eine neue und überzeugende Weise wiederentdeckt. Es ist ein Erkenntnisgewinn par excellence, denn es erweitert nicht nur mein Wissen im Allgemeinen, sondern es erhellt auch mein Verständnis für die grundlegende Natur aller Dinge und die Identität des Maestros, der sie geschaffen hat.
Der Begriff »Kosmos« stammt aus dem Griechischen und bedeutet ursprünglich »Weltordnung«. Die tiefgründigere Perspektive, die uns dieses Buch bietet, sieht den Kosmos als integrales, von Natur aus zusammengehörendes Ganzes, dessen Voraussetzungen in den Entdeckungen wurzeln, die am Beginn des 21. Jahrhunderts zutage getreten sind.
Das kosmische Hologramm bringt uns die Information nahe, die ein ideales Universum geschaffen hat – unser Universum. Es möchte den Leser dazu anregen, den gesamten kohärenten kosmischen Kuchen zu probieren, den Jude Currivan für uns angerührt hat. Lassen Sie sich’s schmecken! Das ist ein Hochgenuss, an den sich alle aufgeschlossenen und intelligenten Leserinnen und Leser immer gern erinnern werden.
Ervin László
Dr. Ervin László ist Wissenschaftsphilosoph, Systemtheoretiker und klassischer Pianist. Er wurde zweimal für den Nobelpreis nominiert und hat über 75 Bücher und mehr als 400 Artikel und Facharbeiten publiziert. Außerdem ist er Gründer und Präsident des Club of Budapest, eines Thinktanks für globale Fragen, und des Ervin László Institute for Advanced Study (ELIAS). Er lebt in der Toskana.
Einführung
Indras Netz
Stellen Sie sich ein schimmerndes Netz aus Licht vor, ohne Anfang und ohne Ende. An jedem Knoten seines Gitters sitzt ein funkelnder Edelstein, und diese Myriaden vielschichtiger Juwelen reflektieren und spiegeln einander in allen Regenbogenfarben – eine stetig wechselnde Illumination. Seine unendliche Einheit manifestiert sich in unzähligen kreativen Edelsteinen, durch die seine immerwährende Entwicklung kontinuierlich beflügelt und vorangetrieben wird.
Vor circa 3 000 Jahren oder noch eher wurde dieses altertümliche numinose Bild des Universums erstmals in den heiligen indischen Texten des Atharvaveda erwähnt und als Indras Netz bezeichnet. Mit diesem Instrument erschuf die vedische Gottheit Indra, der Gott des Himmels, die Erscheinung der gesamten Welt. Heute wird seine Offenbarung von ganzheitlicher Realität und Selbstreflexion auf allen Stufen des Daseins wiederentdeckt und in einer weniger poetischen, aber gleichsam majestätischen und wissenschaftsbasierten Sprache neu formuliert.
Obwohl diese Revolution im 21. Jahrhundert durch brandneue Forschungsergebnisse eingeleitet wurde, werden ihre Auswirkungen uns alle unmittelbar beeinflussen. Denn wir müssen umdenken und nicht nur das korrigieren, was wir über das physikalische Universum zu wissen glauben, sondern auch die Wahrnehmung unserer selbst und der Natur der Realität an sich.
Ich habe seit meiner Kindheit versucht zu verstehen, was Realität wirklich ist, und habe mich dazu gedrängt gefühlt, ein Leben lang immer wieder zu fragen, nicht nur wie, sondern auch warum das Universum so ist, wie es ist. Mein wissenschaftliches Streben nach Antworten begann, als ich etwa fünf Jahre alt war. Meine ohnehin wachsende Begeisterung für Astronomie wurde an diesem Weihnachtstag mit einem Geschenk meiner Eltern belohnt: The Boys’ [!] Book of Space des britischen Astronomen Patrick Moore.
Einige Jahre später erregte die Quantenwelt meine Aufmerksamkeit und veranlasste mich schließlich am Ende meiner Teenagerzeit zu Beginn der Siebzigerjahre, ein Magisterstudium der Physik an der Oxford University aufzunehmen. Dabei spezialisierte ich mich auf Quantenphysik, erforschte die physikalische Welt in ihren winzigsten Dimensionen und die Kosmologie der Relativitätstheorie. Ich strebte danach, das Universum sowohl in seiner Gesamtheit als auch unter seinen extremsten Bedingungen zu verstehen. Es war eine aufregende Zeit – eine Zeit nicht lange nach der Bestätigung, dass der Urknall den Beginn des Universums darstellt; eine Zeit, die erfüllt war von dem neu entdeckten Phänomen der Schwarzen Löcher. Vor allem versuchte ich, meine eigene, sich erweiternde Sichtweise auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnis unseres physikalischen Universums zu untermauern.
Allerdings wurde mir schon damals die fundamentale Unvereinbarkeit von Quanten- und Relativitätstheorie bewusst, denn diese Theorien von Raum und Zeit sind vollkommen verschieden; und zu der Zeit, als ich in Oxford studierte, hatte es die wissenschaftliche Forschung über ein halbes Jahrhundert lang nicht geschafft, die beiden Theorien zusammenzuführen.
In meinem zweiten Studienjahr teilte ich meine Hoffnungen, dass man endlich einen Weg aus dieser Sackgasse finden möge, mit einem meiner Lehrer, Dennis Sciama. Er war gerade von der Universität Cambridge nach Oxford gewechselt und lud mich freundlicherweise ein, an einem kurz darauf stattfindenden Vortrag über Schwarze Löcher und die sogenannten Singularitäten teilzunehmen, die man in ihrem Zentrum vermutete. Der Vortrag sollte von zwei wegbereitenden Wissenschaftlern gehalten werden. Da es sich um ein Doktorandenseminar handelte, war ich vermutlich die jüngste Teilnehmerin, als Stephen Hawking, der bereits unter einer degenerativen Erkrankung des motorischen Nervensystems (amyotrophe Lateralsklerose) litt, und sein Kollege Roger Penrose beschrieben, wie der gravitationsbedingte Kollaps eines massereichen Sterns theoretisch zur Existenz solcher Raum-Zeit-Singularitäten führt.
Heute gelten beide als weltberühmte Wissenschaftler, doch schon damals wurde ihre Brillanz erkannt, und beide waren im Begriff, als Mitglieder in die renommierte Royal Society aufgenommen zu werden, deren Präsident einst Isaac Newton gewesen war.
Inspiriert von diesem Seminar und ermutigt durch Dennis, schrieb ich eine Abhandlung über Schwarze Löcher und die neu aufkommenden Überlegungen, wie ihr Verhalten Einblicke liefern könnte in die Theorie einer Quantengravitation (die das Ziel hat, Quanten- und Relativitätstheorie in Einklang zu bringen, indem sie einen Weg findet, Gravitation zu quantisieren). Ich reichte meine Abhandlung bei einem Universitätswettbewerb ein und war glücklich, den Preis zu gewinnen, der – für mich als ständig in Geldnot schwebender Studentin höchst erfreulich – immerhin mit 25 Pfund dotiert war. Ich würdigte jedoch nur am Rande, dass sich meine Schlussfolgerungen in dieser Abhandlung als wahr erweisen sollten: »Unser Wissen über das Verhalten von Materie unter solch extremen Bedingungen ist im Moment noch so begrenzt, dass sich die Bildung von Schwarzen Löchern und Singularitäten als das geringste unserer Probleme erweisen könnte.«
Denn trotz der brillanten Leistungen von Wissenschaftlern wie Hawking, Penrose und vielen anderen mussten Forscher über vierzig Jahre später aufgrund der Entdeckungen von sogenannter dunkler Materie und dunkler Energie – deren Natur immer noch unbekannt ist – einräumen, dass ihre kosmologische Weltsicht, wie sie durch die kontinuierliche Weiterentwicklung noch immer widersprüchlicher grundlegender Theorien dargestellt wird, heute lediglich in der Lage ist, gerade mal 5 Prozent des Universums zu erklären. Der Rest »fehlt« nach gegenwärtigem Verständnis einfach.
Für mich ist es jedoch wesentlich wichtiger, als diese bis heute ungelöste Unvereinbarkeit und den Mangel an Erklärungen (wie es zumindest von der Mainstream-Wissenschaft interpretiert wird) zu verstehen, wie man die Natur des Bewusstseins verstehen, erfassen und integrieren kann.
Seit Beginn meines lebenslangen Bestrebens, die wahre Natur der Realität zu begreifen, war ich fasziniert von der Weisheit alter Kulturen wie der Ägyptens oder des vedischen Indien. Beide Traditionen trachteten danach, die Welt und die Wahrnehmung von Realität anhand von Begriffen zu erklären, die ich in meinen eigenen Erklärungsversuchen wiedererkennen sollte. Ihre Kosmologie meinte Bewusstsein, und für sie bildete eine kosmische Intelligenz die Grundlage des Universums; hauptsächlich in Bezug auf seinen Ausdruck in physischer Form sahen sie in dieser alles umfassenden grundlegenden Intelligenz all das, was wir als Realität bezeichnen.
Im eigentlichen Sinn versuchten diese Betrachtungsweisen, nicht nur das Rätsel zu erklären, auf welche Weise das Erscheinungsbild unseres Universums aus solch tieferer Realität entspringt, sondern auch die Bedeutung und den Sinn allen Lebens zu verstehen.
Die Wissenschaft hat bis heute gebraucht, um endlich mit den jahrhundertealten metaphysischen Erkenntnissen und Erfahrungen von Weisen, Schamanen und Sehern gleichzuziehen, die durch die Metapher von Indras Netz beschrieben sind. In dieser Hinsicht zwingend ist die Hypothese des holografischen Prinzips, die zuerst von dem holländischen theoretischen Physiker Gerardus’t Hooft in die Diskussion eingebracht wurde. 1993 machte er den Vorschlag, dass es zur Beschreibung sämtlicher Information im Bereich eines offensichtlich dreidimensionalen Raumes eine äquivalente Beschreibung als Hologramm dieser Information gibt, die nur auf den zweidimensionalen Rand lokalisiert ist.1
Im Folgenden wollen wir Hinweisen auf den Grund gehen und überprüfen, ob unser Universum tatsächlich ein kosmisches Hologramm ist, das seine natürlichen Merkmale in Form von selbstähnlichen Informationsmustern und einer harmonischen Ordnung verkörpert, die allen physikalischen Erscheinungen auf allen Ebenen des Seins zugrunde liegen.
Nachdem ich die Entwicklung dieser holografischen Sichtweise mehr als zwanzig Jahre lang verfolgt habe, scheint es mittlerweile, als hätten wir eine Wahrnehmung der Realität, die wirklich das Potenzial hat, eine »Theorie von allem« zu sein, ein umwälzendes, wissenschaftlich fundiertes Modell zu bieten. Diese »Weltformel« impliziert, dass Information, Bewusstsein und letztendlich kosmische Intelligenz den Grundzustand und das alles durchdringende Fundament der gesamten Welt bilden.
Dieses zutiefst beflügelnde neue Verständnis gründet nicht nur auf den Entdeckungen und Einsichten der Wissenschaft im 20. Jahrhundert, sondern geht weit über sie hinaus.
Um das holografische Prinzip zu verstehen, beginnt die wegweisende Wissenschaft des 21. Jahrhunderts auch die Tatsache zu verinnerlichen, dass Information tatsächlich fundamental wichtiger ist als Materie, Energie, Raum und Zeit. Wir werden sehen, dass sich das kosmische Hologramm in vielen unterschiedlichen Bereichen wissenschaftlicher Forschung erschließt, von der winzigsten physikalischen Ebene der Planck-Skala, noch viel winziger als die eines Quants, bis zur größten Skala unseres gesamten Universums einschließlich jeden dazwischen liegenden Niveaus – und einschließlich der Realität unseres täglichen Lebens.
Wir werden sehen, wie miteinander verbundene Konzepte – inklusive Quanteninformation, neue und entwicklungsgeschichtlich ursprüngliche Komplexität, das holografische Prinzip, fraktale Geometrien und Entropieprozesse –, die schrittweise durch neue Entdeckungen und experimentelle Nachweise bestätigt werden, sehr deutlich zeigen, dass die gesamte Wahrnehmung der physischen Welt einer tieferen Ebene von informativer Realität entspringt.
Ein umfassendes Verständnis bildet sich gerade heraus, doch die Wissenschaft benötigt mehr Zeit und noch weitere Entdeckungen, um diese unglaubliche Vision des kosmischen Hologramms vollständig zu bestätigen und zu würdigen. Dennoch ist – selbst in dieser Anfangsphase – sein Potenzial, unsere Sicht der Realität und unseren Platz im Kosmos zu revolutionieren, mach meiner Ansicht viel zu wichtig, um es allein den Wissenschaftlern zu überlassen.
Das kosmische Hologramm ist das Äquivalent des 21. Jahrhunderts zu Indras Netz. Es zeigt – ähnlich wie der wundervolle Schokoladenkuchen meiner Mutter –, wie all die notwendigen Informationen in Form von Anweisungen, Bedingungen, Zutaten, einem Rezept und einem Behältnis vom allerersten Beginn von Raum und Zeit vorhanden waren, um unser »ideales« Universum zu schaffen. Ein Universum, in dem sich eine ständig zunehmende Komplexität weiterentwickeln konnte bis zu dem Punkt, an dem Individuen mit eigenem Bewusstsein entstanden, die dazu fähig und entsprechend wissbegierig sind, die wahre Natur der Realität und ihren eigenen Platz und Zweck im Kosmos zu verstehen (und die Schokoladenkuchen mögen).
Wir werden auch die Rätsel untersuchen, die uns das Licht aufgibt. Es verbindet die Elemente der bekannten physischen Welt miteinander und weist solche außergewöhnlichen Eigenschaften und Strukturen auf, dass es die maximale Kreativität der Information von dem ermöglicht, was Einstein als kosmischen Geist bezeichnete, um sich selbst auszudrücken und innerhalb des Universums zu entwickeln. Und es ist unser Universum, eines von vielen Universen innerhalb eines unendlichen und ewigen Multiversums aus kosmischen Parallelwelten; es ist das Universum, in dem wir uns zu Lebewesen entwickelt haben, die sich ihrer selbst bewusst sind.
Ich hoffe, Sie werden genauso erstaunt und begeistert sein, wie ich es immer war, dass unser ideales Universum, wie Einstein es einmal formuliert hat, auf wundervolle Art und Weise dazu fähig ist, seine unglaubliche Komplexität aus einigen Grundprinzipien zu entwickeln und zu manifestieren, die »so einfach wie möglich, aber nicht einfacher« sind. Tatsächlich werden wir seine wichtigsten Erkenntnisse als ständigen Wegweiser nutzen, um die Seriosität unserer Suche zu gewährleisten.
Vor allem werden wir die zunehmend starken Hinweise überprüfen, dass die Wahrnehmungen unseres Geistes und unseres Herzens, unserer inneren und äußeren Sinne, die mikrokosmischen Juwelen in Indras Netz darstellen, durch das die äußere Erscheinung der gesamten Welt des kosmischen Hologramms erschaffen, erfahren und erforscht wird.
Teil 1
Wie man ein ideales Universum schafft