Über dieses Buch:

Nicht jugendfrei – ein Buch für erwachsene Genießer. Wie geil ist das denn? Manche Frauen sind so versaut, dass sie es immer und überall wollen … und damit ist ganz sicher kein Kuschelsex gemeint! So wie Tessa, die Firmenchefin, die im Konferenzraum richtig hart rangenommen werden muss – und ausgerechnet in ihrem jüngsten Mitarbeiter den gnadenlosen Rittmeister findet, der sie so unterwirft, wie sie es braucht. Oder Jooly, die goldblonde Versuchung mit den großen Brüsten und dem extrageilen Arsch, der dringend versohlt werden will. Und natürlich die blutjungen Freundinnen Tamara und Cindy, die sich doch tatsächlich einbilden, mit Männern spielen zu können – bis sie an einen echten Kerl geraten, der die jungen Fohlen mit harter Hand zu seinen willenlosen Sklavinnen macht! Aber auch die Freunde erfahrener Frauen kommen in diesem Buch auf ihre Kosten: Eine echte Stute wird schließlich mit jeder Erfahrung geiler …

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Sammelband-Originalausgabe Oktober 2020

Ein eBook des venusbooks-Verlags. venusbooks ist ein Verlagslabel der dotbooks GmbH, München.

Die Original-Copyrightangaben der für diesen Sammelband zusammengestellten Romane finden Sie am Ende dieses eBooks.

Copyright © der Sammelband-Originalausgabe 2020 venusbooks Verlag. venusbooks ist ein Verlagslabel der dotbooks GmbH, München

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Titelbildgestaltung: venusbooks Verlag, München, unter Verwendung eines Bildmotivs von Adobe Stock/deagreez

eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (ts)

ISBN 978-3-95885-683-7

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Die heiße Stute: Zugeritten!

herausgegeben von Lilly Lindberg

1000 Seiten geiler Sex: Erotik-Sammelband

venusbooks

Shayla Fields
MEINE CHEFIN, DIE SCHLAMPE

Sie ist schön, sie ist erfolgreich – und sie ist extrem geil: Tessa, die Chefin eines IT-Unternehmens, genießt ihre Macht in vollen Zügen. Zur Befriedigung ihrer triebhaften Bedürfnisse nimmt sie sich rücksichtlos, was sie braucht: Ein harter Fick im Konferenzraum, ein Blow-Job im Fahrstuhl oder ein Quickie mit dem Praktikanten – Tessa lässt nichts anbrennen und verschont niemanden. Nur einer kann es mit ihrem Heißhunger aufnehmen: Daniel, der Auszubildende. Und der weiß genau, wie er dem versauten Frauenzimmer zeigen kann, wo es langgeht …

Kapitel 1

»Das machst du super, mein Kleiner«, gurrte Tessa. »Und was für einen starken prallen Schwanz du hast. Komm, pack richtig zu und spritz mich mit der Sahne voll.« Daniel stöhnte. Die vulgären Worte seiner Chefin, die da geil und hemmungslos vor ihm kniete, waren eigentlich zu derb für seinen Geschmack, aber sie erfüllten ihren Zweck. Du versautes Stück willst, dass ich abspritze? Kannst du haben.

Er drückte die üppigen Brüste noch fester um seinen Schwanz, der im Sekundentakt dazwischen vor- und zurückschnellte. Noch nie hatte er solche großen Dinger in den Händen gehabt. Geschweige denn seinen Schwanz damit massiert. Schwer, mütterlich, aber nicht schlaff, sondern fest und von alabasterweißer, zarter Haut bedeckt, die einen perfekten Kontrast zu den hellbraunen Nippeln bildete. Genau das Material, aus dem Tittenfick-Träume sind, dachte er.

Tessa quittierte seine Stöße mit zufriedenem Seufzen, fuhr mit perfekt manikürten Fingernägeln über seine Hüften, seine Arschbacken und sah zu ihm auf. Daniel erschauerte. Gleichzeitig merkte er, wie er aggressiv wurde.

Da kniete sie auf dem Büroteppich, die blonde eiskalte IT-Expertin Theresa Steinhardt, vor deren Verhandlungsgeschick internationale Geschäftspartner sich fürchteten. Tessa war nicht nur seine Chefin, sie war auch locker doppelt so alt wie er. Was tat er hier eigentlich? Wie konnte das überhaupt passieren?

Indem sie ihn ausgetrickst hatte. Nachdem das kurze Gespräch zum Thema Ausbildungsverkürzung beendet war, hatte sie sich einfach vor seinen Augen die Bluse aufgeknöpft, ihren BH ausgezogen und war vor ihn getreten. Bevor er begriff, was vorging, ging sie in die Hocke, knöpfte ihm die Jeans auf, holte seinen Schwanz raus und lutschte ihn steif. Hundertmal in Internetpornos gesehen. Nun passierte es ihm selbst. Und auch noch mit seiner Chefin. Gegenwehr zwecklos. Als ob sie ahnte, dass er jeden Morgen auf exakt diese Phantasie genüsslich masturbierte und ins Taschentuch spritzte. Jetzt streckte sie auch noch die Zunge raus und leckte die Tröpfchen von der Eichel, ohne dabei den sorgfältig aufgetragenen Lippenstift auch nur einen Millimeter zu verwischen.

Verrückt, dachte er. Die ganze Situation war verrückt. Das kann mich meine Lehrstelle kosten, verdammt. Die Tür ist nur angelehnt. Was mache ich, wenn gleich einer der lieben Kollegen reinplatzt? Die Story geht doch ruckzuck in der ganzen Firma rum, auch in der Berufsschule, und dann −

Sein Schwanz entschied, dass das jetzt der falsche Moment für solche Gedanken war. Seine Eier zuckten, sein Schwanz glitschte nass vom eigenen Geilsaft zwischen den Brüsten, wurde bei jedem Stoß von Tessas Lippen gelutscht, bevor sie ihn wieder zurückflutschen ließ. Daniel warf den Kopf zurück, schloss die Augen und ergab sich der Situation. Also gut, ich fick deine Titten, du geile Schwanzlutscherin, jetzt kriegst du meinen Saft ins Gesicht, du hast es so gewollt −

Ein ganz leises, schmatzendes Geräusch war zu hören. Daniel konnte nicht widerstehen, öffnete die Augen und sah wieder nach unten. Sie schluckt tatsächlich, dachte er fassungslos, während den dritten dicken Spritzer in das Gesicht seiner Chefin abfeuerte.

Sie leckt das cremige Zeug auf, als sei sie am Verhungern. Was für ein Bild. Weiße Spritzer in ihrem Haar, auf der Wange, am Mund, am Hals, wo sich kleine Rinnsale bildeten, die sich auf den wogenden Brüsten sammelten. Sie schluckte und leckte sich das Sperma von den roten Lippen, stülpte sie über die zuckende Eichel und saugte, krallte dabei ihre Nägel in Daniels Pobacken und bettelte förmlich darum, dass er nicht aufhörte zu spritzen. Das Bild stachelte Daniel zu immer neuen Mini-Fontänen an, bis er sich schließlich erschöpft rückwärts auf den Bürostuhl sinken ließ.

Das Telefon klingelte. Augenblicklich ging mit der Chefin eine Verwandlung vor sich. Sie stand auf, ging zum Tisch, nahm das Telefon.

»Steinhardt IT-Services. Ja, ich bin’s persönlich. Herr Bräuer, ich grüße Sie. Schön, dass Sie so schnell zurückrufen. Also, es geht um …«

Geschäftsmäßig kühl, als sei nichts gewesen. Daniel merkte, dass er für sie aufgehört hatte zu existieren. Dieser Stimmungswechsel war zuviel für ihn. Wie konnte sie so schnell umschalten? Und wieso behandelte sie ihn jetzt wie Luft? Es war, als hätte die letzte Viertelstunde gar nicht stattgefunden. Wäre da nicht das Sperma, das Tessa von den schaukelnden Brüsten tropfte.

Kapitel 2

»Ich will sie doch nur mal lecker vögeln, weißt du. Ohne dass sie mich gleich auffrisst und so rumkommandiert«, sagte Daniel. »Ich kam mir vor wie ihr Spielzeug, das war echt kein gutes Gefühl. Und wie sie mit meinem Schw…«

Bianca hustete.

Lange, laut und ausführlich. Was nicht an dem Grill-Sandwich lag, das sie sich für die Mittagspause gekauft hatte. Sie wollte nur, dass Daniel endlich die Klappe hielt.

Seit einer Viertelstunde hörte sie sich in allen klebrigen Details an, was er an diesem Morgen im Büro seiner Chefin erlebt hatte.

Auch wenn zwischen ihnen die tabulose Kommunikation normal war, dieses Thema stellte eine Ausnahme dar. Es nervte Bianca. Ja, Daniel war ihr bester Freund, sie waren Kumpelfreunde, die sich gegenseitig alles anvertrauen konnten. Bevor Daniel in die Firma kam, war Bianca die einzige Auszubildende gewesen. Nun war sie im zweiten Lehrjahr und Steinhardt IT hatte mit Daniel einen weiteren Lehrling eingestellt. Und welche ein Glück, in Biancas Abteilung. Man hatte sie sogar in ein eigenes Büro gesetzt, das sie sich nur stundenweise mit zwei freiberuflichen Programmierern teilten. Die übrige Zeit waren sie ungestört.

Vom ersten Tag an verbrachten sie fast jede Mittagspause zusammen, redeten über Gott und die Welt, besuchten am Wochenende Konzerte, halfen sich bei den Zwischenprüfungen der Berufsschule und teilten sich im Urlaub ein Pensionszimmer am holländischen Strand, wo sie beide einen Surfkurs besuchten. Sie waren beste Freunde. Und trotzdem.

Bianca ahnte, dass sie sich etwas vormachte. Ganz langsam, übertönt vom Trubel in Firma und Berufsschule war in den letzten Wochen etwas entstanden, das über freundschaftliche Zuneigung hinausging. Sie wusste, sie war dabei, sich in Daniel zu verlieben. Nicht mit Schmetterlingen im Bauch und dem ganzen Kribbelgedöhns, so wie bei ihren bisherigen Freunden. Es war ein ruhigeres, tieferes Gefühl. Und es war neu. Daniel war der erste, bei dem sie es spürte. Dummerweise schien er nichts dergleichen für sie zu empfinden, sonst wäre es ihm wohl kaum möglich gewesen, sich in einen Büro-Quickie mit der Steinhardt zu stürzen. Oder?

»Soso, die Steinhardt war dir also zu dominant.« Sie versuchte, möglichst gelangweilt zu klingen und schüttelte sich die braunen Locken aus dem Gesicht. »Und weiter? Was ist dein Problem?«

»Ich mag’s lieber eine Nummer sanfter«, gestand Daniel. »Und ganz so passiv bin ich eigentlich auch nicht. Die ist so derbe rangegangen, als sei sie der Kerl und ich das Weibchen!«

»Warum hast du dann mitgemacht?«

»Warum wohl? Guck sie dir doch an!«

»Ja, ich weiß, der fleischgewordene Männertraum und das legendäre Blasmündchen, bla, bla, bla, ich kann’s nicht mehr hören«, motzte Bianca. »Mein Mitleid hält sich in Grenzen. Es hat dich keiner gezwungen, oder?« Missmutig trank sie von ihrem Wasser.

»Naja, gezwungen nicht, aber …«

»Aber? Hat sie dich vergewaltigt?«

»Nein, natürlich nicht. Obwohl, irgendwie schon …«

Nun lachte Bianca herzhaft.

»Daniel, du schaffst mich. Du willst mir ernsthaft erzählen, dass sie dich überrumpelt hat? Und du armes hilfloses Wesen musstest gegen deinen Willen in ihren schwanzverschlingenden Busen ejakulieren? So ein Pech aber auch. War bestimmt ganz schrecklich für dich.«

»Ach menno«, muffte Daniel. »Wenn du es so sagst, klingt’s wie eine Comedy-Nummer! Außerdem kann mich das in Schwierigkeiten bringen. Die ist unsere Chefin. Wenn ich nein gesagt hätte, dann wäre sie womöglich beleidigt gewesen und hätte mir Stress gemacht!«

»Hattest du Spaß?«

»Klar.«

»Dann mecker nicht. Du weißt doch, wie sie ist.«

»Nein, wie denn?«, fragte Daniel. Bianca zog ungläubig die Augenbrauen hoch.

»Du verscheißerst mich, oder?«

»Keinen Schimmer, was du meinst.«

»Ehrlich nicht?« Bianca konnte es kaum glauben. »Das weiß doch jeder in der Firma. Die Frau hat in den letzten zwei Jahren die halbe Belegschaft durchgevögelt. Die nimmt sich jeden Kerl vor, der nicht bei drei auf dem Baum ist.«

»Was soll das denn heißen?«

»Genau das, was ich sage. Nimm zum Beispiel den Lohmeyer aus der Disposition.«

»Kenne ich. Er wurde vor drei Monaten Vater, oder?«

»Genau. Er ist Tessas erste Wahl, wenn sie in den Arsch gefickt werden will.«

»Was bitte?«

»Analsex, was dachtest du denn? Sie lässt ihn vorher ein bisschen mit ihrer Muschi spielen, damit er in Stimmung kommt, aber dann heißt es umdrehen und rein mit dem Ding. Sie steht angeblich drauf, wenn es wehtut. Und er darf nicht eher weg, als bis sie um Gnade winselt und er abgespritzt hat.«

Daniel schüttelte wortlos den Kopf.

»Das hätte ich nie gedacht.«

Verstohlen musterte sie ihn von der Seite, wie er neben ihr saß und Cola trank. Er wirkte erschöpft und ratlos. Kein Wunder, dachte sie bitter, die Chefin hat ihn ja auch ausgesaugt bis zum letzten Tropfen. Der Gedanke fühlte sich unangenehm an. Gleichzeitig merkte sie, wie es zwischen ihren Schenkeln zu kribbeln begann. Auf eine seltsame Weise genoss sie es, ihren Freund mit den Beschreibungen der lüsternen Chefin zu konfrontieren. Offenbar wusste er tatsächlich nichts davon.

Tja, mein Lieber, du hast mich mit deiner Fickgeschichte zugetextet, nun bin ich dran und geb dir mal ein paar Bilder, die du so schnell nicht vergisst.

»Die beiden Außendienstler vom SAP-Service können da auch ein Lied von singen. Markus und Frank. Mit denen hat sie schon seit Monaten regelmäßige Dates.«

»Nach Feierabend?«

»Nein, am helllichten Tag hier im Büro.«

»Aber ich dachte, die seien schwul?«

»Nur einer. Die Steinhardt spielt mit denen so ein schräges BDSM-Ding. Markus darf Frank nur ficken, wenn der sich gleichzeitig um die Chefin kümmert. Er schleckt ihr die Möse aus, und wenn sie das erste Mal gekommen ist, darf Markus ran. Vorher nicht. Und weil das nicht immer funktioniert, bearbeiten die beiden das geile Luder leicht mit vereinten Kräften. Frank kümmert sich um die Fotze, während Markus ihren Arsch mit einem Dildo bearbeitet.

»Woher zum Teufel weißt du das eigentlich alles?«, fragte Daniel verdutzt.

»Oooooch, die lieben Kollegen tratschen gerne. Außerdem gibt’s tausend Handyfotos«, sagte Bianca. »Die Chefin filmt sich manchmal selber bei diesen Aktionen. Kann gut sein, dass euer kleines Date auch in ihrem Handyspeicher gelandet ist.«

»Scheiße, bloß nicht. Wozu macht sie das?«

»Denk mal scharf nach. Wozu schaust du dir deine Internetpornos an?«

Daniel wurde rot.

»Na siehst du. Tja, und letzte Woche war unser Zusteller vom Blitzkurier fällig.«

»Dieser Hübschling?«

»Richtig. Er kam mit einer persönlichen Dokumentensendung zu Tessa, du hast ihn zur Vordertür reingelassen, weißt du noch? Blieb eine Viertelstunde in ihrem Büro. Wir haben schon Wetten abgeschlossen, ob er sie wieder abblitzen lässt, denn an dem hat sie sich schon ein paarmal die Zähne ausgebissen. Aber als er ging, sah er aus, als hätte er eine Runde im Wäschetrockner gedreht.«

»Sie hat sich vom Kurierfahrer vögeln lassen?«

»Eher umgekehrt. Sie hat sich über ihn hergemacht und ihn fachgerecht geritten. Die Steinhardt lässt sich nicht vögeln, das müsstest du doch wissen.« Diese kleine Spitze konnte sich Bianca nicht verkneifen.

»Ich hatte keine Ahnung«, sagte Daniel leise. »Das heißt, die treibt es wirklich mit jedem.«

»Schnellmerker.«

»Aber wie kann es sein, dass sie damit durchkommt?«, fragte er. »Das ist sexuelle Belästigung! Nötigung! Wenn das bekannt wird, dann …«

»Wach mal auf, du süßer Träumer«, sagte Bianca. »Es ist doch alles bekannt, wie bekannt soll’s denn noch werden?«

»Sie hat so einen guten Ruf in der Branche.«

»Was meinst du denn, woher der kommt? Nochmal langsam zum Mitschreiben: Theresa Steinhardt tut und lässt, was sie will, genau das ist ihr Erfolgsrezept. Sie macht kein Geheimnis daraus, dass sie nymphoman veranlagt ist. Sie geht offensiv los und hat Sex mit jedem, nach dem ihr grade der Sinn steht. Und sie spricht offen darüber. Was jedem Finsterling, der auch nur darüber nachdenkt, sie damit zu erpressen, sofort den Wind aus den Segeln nimmt.«

»Eine unverwundbare Superfrau«, murmelte Daniel. »Die dauergeile große blonde Schwester von Lara Croft.«

»Und sie hat einen guten Instinkt. Mit jemandem, der ihr ernsthaft Böses will, würde sie sich nie einlassen. Selbst wenn morgen ein Video bei YouTube steht, das sie frisch tätowiert beim Gang Bang mit der gesamten Microsoft-Führungsriege zeigt, so what? Ihr Ruf als hochqualifizierte IT-Frau ist darüber erhaben und wird durch solche kleinen Schweinereien eher gefestigt. Die Szene mag Exzesse. Es gibt keinen, der ihr deswegen ans Bein pinkeln würde. Es sei denn, sie will genau das.«

Bianca kicherte und wollte zu einer weiteren Episode ansetzen, doch dann sah sie Daniels entsetztes Gesicht und ließ es bleiben. Eine Natursekt-Geschichte würde ihn eindeutig für heute überfordern.

»Also meinte sie gar nicht mich«, stellte er resigniert fest. »Das war nichts Persönliches? Ich war nur zufällig verfügbar, also hat sie sich mich genommen? So wie im Pornokino, wo die Typen ihre Schwänze ins Gloryhole stecken und irgendwer auf der anderen Seite dran rumspielt? Egal wer?«

Seine Stimme wurde ganz zittrig. Diese Erkenntnis schien ihn ins Schleudern zu bringen. Bianca konnte sehen, wie es in ihm arbeitete. Armer Daniel, dachte sie. So sensibel und trotz seiner beträchtlichen Erfahrung mit Frauen naiv. Einsehen zu müssen, dass er an diesem Freitagmorgen nur ein austauschbares Sexspielzeug gewesen war, ging ihm ans Selbstwertgefühl. Er wirkte so geknickt, dass sie sich erbarmte.

»Ja, es ist Oberkante Hardcore, diese emotionslose Rumfickerei. Meins wär’s auch nicht, ich hab’s lieber mit Gefühl. Und mit jemandem, dem ich vertrauen kann. Aber hey, mach dich deswegen nicht fertig. Du hattest Spaß, verbuch es unter Erfahrungen und vergiss die Sache. Ein Nachspiel brauchst du echt nicht zu befürchten. Bis Montag hat sie das schon wieder vergessen.«

»Na, so schwach war die Nummer mit mir auch wieder nicht«, protestierte er kleinlaut. Bianca ging nicht darauf ein. Alles, was sie dazu sagen konnte, würde es nur schlimmer machen.

»Pass künftig einfach besser auf, dass du mit ihr nicht alleine im Büro bist, dann lässt sie dich in Ruhe. Wenn du ihr nicht signalisierst, dass du es auf eine Wiederholung anlegst, wird sie sich auch nicht nochmal an dich ranschmeißen.«

Schmeiß dich lieber mal ein bisschen an mich ran, dachte sie. Merkst du nicht, dass ich die ganze Zeit schon darauf warte? Sie sagte es nicht. Aber die Bilder kamen von selbst und ließen sich nicht unterdrücken. Daniels schlanker, durchtrainierter Surferbody. Braungebrannt, gut duftend, kraftvoll. Die Hände mit Silberschmuck, die seine Hose öffneten und einen erigierten Schwanz herausschnellen ließen, den sie dann endlich, endlich einmal zu spüren bekommen würde. Schon oft hatte sie es sich vorgestellt. Sich ausgemalt, wie er die Initiative ergriff, zu ihr kam und sie in die Arme nahm, an sich zog und küsste, ihr die Klamotten vom Körper streichelte. Ohne zu fragen. Ohne Unsicherheit oder Zweifel. Fordernd, zärtlich, lüstern, selbstsicher …

Pah, dachte sie. Wunschdenken. Das Gegenteil war der Fall.

Offenbar stand er mehr darauf, von einer älteren Frau überwältigt zu werden. Ausgerechnet die Chefin, dieser abgebrühte Doppel-D-Titten-Vamp streckte nun seine Fühler nach Daniel aus. Das ging ihr gegen den Strich. Man müsste den Spieß mal umdrehen und diese Frau richtig durchnehmen. Ohne dass sie sich wehren kann. Damit sie mal sieht, wie das ist, wenn − Huch?

Bianca spürte, dass der fiese Gedanke sie durchzuckte wie ein elektrischer Schlag. Wieso eigentlich nicht? Wieso es der Chefin nicht mit gleicher Münze heimzahlen? Wieso nicht mit ein paar guten Kumpels einen Plan aushecken, die Steinhardt irgendwo abpassen, sie flachlegen und mal anständig durchficken lassen? Nicht nur einmal, sondern immer wieder, in alle Löcher, solange bis sie genug hat und eine ganze Weile keinen Schwanz mehr sehen will? Vielleicht wäre ihr das eine Lehre? Natürlich durfte man dabei keine Gewalt anwenden. Aber es gab ja Möglichkeiten. Man könnte die Chefin dazu zu bringen, dass sie vor lauter Geilheit um die raue Behandlung bettelte. Alles eine Frage der richtigen Strategie. Und der richtigen männlichen Mitspieler. Hmmm … Was Daniel wohl davon hielt? »Was meinst du, sollen wir heute Abend was trinken gehen?«, fragte sie.

Kapitel 3

»Ich soll – was?«

Die Männerstimme aus der Telefon-Freisprechanlage klang ehrlich verblüfft.

»Theresa Steinhardt morgen im Parkhaus der IHK abpassen und vernaschen«, antwortete Bianca.

»Äh …«

»Wieso äh? Bist du nun scharf auf sie oder nicht? Seit Wochen erzählst du mir, wie gerne du sie mal ficken würdest, das ist jetzt deine Chance.«

»Äh …«

Bianca musste ein Kichern unterdrücken.

Ob an einem Montagmorgen in diesem Büro schon einmal so ein Gespräch geführt worden war?

Daniel saß ihr gegenüber und verfolgte das Gespräch mit Spannung. Da Bianca auf Mithören geschaltet hatte, entging ihm kein Wort. Bislang war der Gesprächspartner allerdings eher einsilbig.

Der Mann am anderen Ende der Leitung war Berthold, genannt Bear. So sah er auch aus. Er arbeitete als Türsteher in Biancas und Daniels Lieblingsdisco. Ein imposantes Testosteronpaket von einem Mann – mit einer Schwäche für starke Frauen. Natürlich wusste er, wer Tessa Steinhardt war, schließlich kursierten die Geschichten über ihre sexuellen Eskapaden auch in der Clubszene. Die beiden waren sich einmal kurz begegnet, doch Bear hatte sich benommen wie ein Gentleman, ihr an der Tür die Hand gereicht, das rote Samtband zum VIP-Eingang ausgehängt und sie durchgewunken. Formvollendetes Benehmen.

Wenn man einmal von dem überdurchschnittlich großen Ständer absah, der sich durch seine schwarze Anzughose so kräftig nach draußen drückte, als ob er gleich den Stoff sprengen und Tessa Steinhardt nacheilen wollte.

Bianca wusste, Bear war scharf auf die Frau. Dass es ihm die Sprache verschlug und er außer einem verdatterten Äh nichts rausbekam, war allerdings erstaunlich. Normalerweise war er bei Frauen alles andere als schüchtern. Hatte er Zweifel? War ihm die IT-Lady eine Nummer zu groß? Okay, dann würde sie ihm das Abenteuer mal schmackhaft machen.

»Das muss dir nicht peinlich sein«, begann sie noch einmal. »Auf die Chefin sind viele scharf, ist ja keine Schande. Nur ist es normalerweise nicht einfach, an sie ranzukommen. Du weißt ja, was man sich erzählt. Eine uneinnehmbare Festung, absolute Einbahnstraße. Sie ist naturgeil und braucht es ständig, aber sie sucht sich ihre Kerle selbst aus. Nicht umgekehrt. Es sei denn, du läufst ihr genau im richtigen Moment und in der richtigen Stimmung über den Weg.«

»Und das ist ausgerechnet morgen im Parkhaus?«

»Genau das versuche ich dir zu sagen. Ich kenne sie, und ich sitze grade vor ihrem Terminkalender. Du willst sie mal richtig lecker ficken? Dann nutz deine Chance und sei morgen rechtzeitig im IHK-Parkhaus.«

»Ja schon«, meinte Bear, »aber ich kann sie doch nicht einfach …«

»Doch, kannst du. Sie wird morgen wegen irgendwelchem Papierkram bei der Kammer sein und gegen elf Uhr wieder zu ihrem Auto gehen.«

»Und da soll ich sie einfach über die Haube legen? Das geht nicht.«

»Wieso denn nicht?«

»Da sind doch überall Kameras.«

»Seit wann ist das ein Hinderungsgrund? Vor der Webcam spritzt du doch auch, was das Zeug hält. Hast du mir selbst erzählt.«

Bianca staunte über sich selbst. Noch nie hatte sie das Wort »ficken« so deutlich und genüsslich ausgesprochen. Überhaupt war das Telefonat eins der schrägsten, das sie je geführt hatte. Spritzen, ficken, naturgeil, das war eigentlich gar nicht ihr Niveau. Aber nach anfänglichem Lampenfieber machte ihr die Sache Spaß. Sie bekam immer mehr Lust, das Gespräch auf eine noch härtere Ebene zu drängen.

Bear lachte gutgelaunt.

»Eins zu null für dich, das stimmt. Aber mal im Ernst. Im Parkhaus sitzt immer einer vom Sicherheitsdienst vor den Monitoren.«

»Na, dann hat der wenigstens auch mal ein bisschen Spaß bei seiner Schicht. Stell dir mal vor, das wäre doch witzig: Du vögelst die Steinhardt in den siebten Himmel, und der Securitymann holt sich genüsslich auf eure Show einen runter.«

»Es sei denn, die Dame zickt rum. Dann hab ich sofort den Kollegen am Hals, und eine Minute später die Polizei. Nee, Bianca. Diese Sorte Ärger kann ich in meinem Job gar nicht brauchen.«

»Das wird nicht passieren.«

»Nein?«

»Nein. Die Kameras werden nur eine spontane Begegnung zwischen zwei Parkhauskunden zeigen, sonst nichts. Du bedrängst sie ja nicht, du klaust ihr auch nicht die Handtasche. Du sprichst sie gaaaaaanz zivilisiert an, wenn sie am Automaten steht und das Ticket bezahlen will. Frag sie nach Kleingeld, rede ein bisschen versaut mit ihr und schau ihr dabei auf die Möpse. Die Dinger sind nicht zu übersehen …«

Bear pfiff durch die Zähne.

»Wem sagst du das, Schätzchen. Auf die hab ich schon etliche Male abgespr…, ähm, ja, sie sind wirklich sehr ansehnlich.«

»Na also. Dann freu dich schon mal drauf, sie morgen live in die Hände zu bekommen. Sie trägt garantiert wieder eins von ihren tief ausgeschnittenen Oberteilen, das macht sie immer bei Behördengängen. Natürlich ohne BH drunter. Erleichtert die Kommunikation ungemein.«

»Kann ich mir lebhaft vorstellen.«

»Und sei bloß nicht schüchtern, sie steht drauf, wenn ein Mann ihr zeigt, dass er geil auf sie ist, das törnt sie unheimlich an.«

»Sicher?«

»Ganz sicher.«

Bianca improvisierte so überzeugend, dass Daniel nur den Kopf schütteln konnte. Bear schien es ähnlich zu gehen. Er war hörbar interessiert, aber noch nicht überzeugt.

»Genauso sicher kann mir das aber auch eine Anzeige wegen sexueller Belästigung einbringen, falls sie keine Lust hat …«

»Blödsinn«, fiel sie ihm ins Wort. »Du sollst sie ja nicht vergewaltigen. Nur etwas härter rangehen, wenn ihr zur Sache kommt«, hängte sie dran.

»Und wie soll ich das einfädeln? Mal ganz praktisch gedacht. Ich meine, Vorspiel ist ja nicht. Wie stellst du dir das vor?«

»Mensch, Bärchen, muss ich dir gestandenem Kerl das wirklich erklären? Du bist doch hier der Frauenversteher. Du gehst mit ihr ganz brav vom Ticketautomaten zurück zum Auto, redest ein bisschen versautes Zeug, ohne sie anzufassen. Mach ihr klar, dass du sie anbetest und unglaublich scharf auf sie bist«, schloss sie ihre Anweisungen ab. »Sie muss merken, dass du kein notgeiler Blödmann bist, der alles bespringt, was sich bewegt, sondern ein Connaisseur.«

»Ein was?«

»Ein Kenner. Ein Mann mit viel Erfahrung, der hohe Ansprüche hat und weiß, was gut ist. Zeig ihr, dass du sie vergötterst und wirklich sie meinst. Ganz persönlich. Lass sie zufällig spüren, dass du einen Schwanz in der Hose hast, der das genauso sieht. Sie muss begreifen, dass du der Mann bist, der ihr den Fick des Jahres bescheren wird, aber nur, wenn sie sich an Ort und Stelle drauf einlässt. Kontrollverlust und so. Du weißt doch, wie das läuft, ich hab gesehen, wie elegant du am Wochenende immer deine Mädels horizontal laberst.«

»Naja, das sind Mädels. Aber Tessa Steinhardt ist eine richtige Frau, die kennt sich aus mit Männern. Ob die wirklich drauf anspringt?«

»Ich garantiere dir, spätestens wenn ihr am Auto seid, läuft sie aus. Könnte lustig werden, sie trägt nämlich nur selten Unterwäsche. Du kommst ohne Umwege ins Vergnügungszentrum. Rock hochschieben, Hose auf und rein mit deinem Spaßbringer. Was du ansonsten mit ihr machst, überlasse ich dir. Nur gründlich ficken musst du sie, das ist wichtig. Ach ja, soviel ich weiß, rasiert sie sich täglich.«

Treffer, versenkt.

Daniel verschluckte sich an seinem Kaffee. Bear ächzte im gleichen Moment. Bianca wusste, er war überzeugt. Sie hatte ihm absichtlich genau dieses Bild eingebaut. Als Türsteher war er nicht leicht aus der Ruhe zu bringen, aber eine gepflegte reife Frau, die vor Geilheit auslief und wollte, dass er seinen dicken Schwanz in ihrem gierigen Pfläumchen versenkte, mit dieser Vorstellung konnte man ihm ganz schnell weiche Knie bescheren. Genau der richtige Moment, um das Gespräch zu beenden.

»Dann ist alles klar für morgen?«, fragte sie. »Kann ich drauf zählen, dass du mitspielst?«

»Ja. Tschau.« Klick.

Mehr kam nicht mehr. Bianca ahnte warum. Ob er einen Ständer in der Hose hatte? Sie hätte zu gerne gewusst, ob er in diesem Moment seinen Schwanz streichelte und sich Erleichterung verschaffte. Oder ob er sich nur ein wenig Vorfreude gönnte und sich seine Geilheit für morgen aufhob? Wenn er klug war, würde er genau das tun.

Sie setzte sich bequemer hin und merkte, dass die Jeans zwischen ihren Schenkeln einen klebrigen Fleck bekommen hatte. Na sowas, staunte sie. Wusste gar nicht, dass mich so ein bisschen versautes Gerede anschärft. Wieder was gelernt. Ob Daniel auch drauf angesprungen war?

»So«, sagte sie und überlegte. »Der Dienstag wäre unter Dach und Fach. Bleiben noch drei Tage.«

»Und du meinst, wir sollen das wirklich die ganze Woche durchziehen?«, fragte Daniel.

»Aber sicher doch.«

Bianca war Feuer und Flamme für das, was sie beide beim letzten Feierabendbierchen ausgeheckt hatten. Aus der vagen Idee war übers Wochenende ein handfester Plan geworden, den galt es nun umzusetzen.

Ab morgen würde sich Theresa Steinhardt sehr, sehr wundern. Jeden Tag aufs Neue. Bis Freitag. Bianca konnte es kaum erwarten. Etwas in ihr brannte darauf, Tessa Steinhardt eine Lektion zu erteilen. Diesmal würde nicht sie das Spiel diktieren, sondern die Männer. Sie wäre in einer völlig neuen Position: ein wehrloses Objekt, das sich dem jeweiligen Eroberer hingeben muss, um Spaß zu haben. Mehr oder weniger freiwillig. Ohne Gewalt natürlich. Obwohl. Nun, ein wenig wehtun würden sie ihr schon. Wenn auch nicht körperlich. Nein, Verletzungen davontragen würde nur das übergroße Ego der Chefin.

»Was steht für Mittwoch bei ihr auf dem Plan?«, fragte sie.

Daniel sah wieder auf den Monitor, klickte sich im Kalender eine Seite weiter und studierte die Termine der Chefin.

»Übermorgen ist eine ganze Menge eingetragen. Erst Pilates, dann Brunch mit den Kollegen der Backbone-Verwaltung wegen diesem Sicherheits-Zertifikat. Danach Termin mit dem Typen von der Bundesnetzagentur, da gab’s irgendwelche Probleme mit einem Callcenter und illegalen Akquiseaktionen. Dann um vierzehn Uhr spätes Mittagessen mit einem Bewerber für unsere freie Entwicklerstelle. Um sechzehn Uhr dann das Mittwochsmeeting hier im Konferenzraum, danach …«

»Und was treibt sie privat?«, unterbrach Bianca seine Aufzählung.

»Hmmm, lass mal sehen. Hier steht Chanel und ein Smiley dahinter. Was glaubst du, was das bedeutet?«

»Ich kombiniere mal, Madame geht shoppen? Chanel. Stimmt, ich erinnere mich, sie erzählte mal, dass sie dort Stammkundin sei. Nun, Geschmack hat sie, das muss man ihr lassen. Was macht sie noch?«

»Moment, nicht so schnell«, sagte Daniel und grinste. »Sie geht shoppen bei Chanel? In diesem megaschicken Flagship-Store? Wo man mit Champagner und einem persönlichen Berater begrüßt wird, der einem die Sachen hinterherträgt und mit in die Anprobe kommt?«

»Jaaaaa?«, machte Bianca. »Wieso weißt du das?«

»Weil ich einen der Stil-Berater dort kenne. Ein Ex-Freund meiner Schwester. Cooler Typ, er surft auch. Und ein Mode-Junkie. Die Fashion Week in New York ist seine Religion, er lebt für die großen Designer, deshalb auch der Job bei Chanel. Viele denken ja, er sei schwul, weil er so grazil ist und sich immer die schicksten Fummel gönnt. So eine altmodisch-androgyne Mischung aus Johnny Depp und K.D. Lang, du weißt schon.«

»Sehr schön, aber wie hilft uns das weiter?«

»Er spielt mit dieser sanften, verträumten Masche. Und ich sag dir, er kann das. Ein Frauenkenner und Don Juan wie aus dem Kino. Nach dem, was meine Schwester erzählt hat jedenfalls. Vor allem Ü40-Frauen werden bei ihm angeblich reihenweise schwach. Deswegen hat sie sich ja auch von ihm getrennt. Zu viele Nebenfrauen. Ich denke, die Steinhardt ist genau sein Fall. Und umgekehrt. Vor allem wenn sie glaubt, sie hätte es mit einem harmlosen Softie zu tun, mit dem sie umspringen könnte …«

So einem wie mit mir, hörte Bianca ihn in Gedanken bissig hinzufügen. Kein Zweifel, ihm ging das unfreiwillige Abenteuer von Freitag immer noch nach. Sie verstand und musste schmunzeln. In solchen Momenten hatte er wenig von seiner jungenhaften Art an sich, sondern wirkte männlich, erwachsen und offensiv.

»Du meinst, er könnte ihr dort ein wenig beim Anprobieren behilflich sein?«, nahm sie seine Idee auf. »Zum Beispiel. Man müsste nur dafür sorgen, dass er derjenige ist, der …«

»… der unsere Chefin übermorgen begrüßt, ihr den Schampus in die Hand drückt und mit ihr Klamotten probieren geht«, vervollständigte Bianca den Satz. »Daniel, das ist spitze. Und wenn sie wirklich denkt, der Mann sei schwul …«

»… fällt sie gleich doppelt aus allen Wolken, wenn er sich plötzlich unverhofft über sie hermacht. Genial. Wie heißt er eigentlich?«

»Lauryn.«

»Wie Lauryn Hill, die Hip-Hop-Sängerin?«

»Keine Ahnung, ist nicht meine Szene. Aber so heißt er. Seine Eltern waren Hippies, vermutlich fanden sie es cool, ihm einen Mädchennamen zu geben.«

»Das klingt toll«, meinte Bianca. »Lauryn, der schlaue schöne Frauenversteher und eine scharfe Mittvierzigerin, die ihn total unterschützt. Hahaha, da hab ich sofort einen Film im Kopf!«

»Wenn das bei dir schon so gut funktioniert, dann klappt’s bestimmt auch bei der Chefin. Ich ruf ihn gleich mal an und frage ihn, ob er Lust auf so ein kleines Abenteuer hat.« Er nahm sein Handy, dann hielt er inne. »Hm, was soll ich ihm denn genau sagen?«

»Sag ihm einfach die Wahrheit. Dass am Mittwoch eine äußerst anspruchsvolle Kundin zu ihm kommt, die nicht nur modische Bedürfnisse hat, und dass er sich vollumfänglich um sie kümmern soll.«

»Und was genau soll er mit ihr machen?«

Bianca witterte eine Chance und konnte nicht widerstehen.

»Was möchtest du denn, das er mit ihr macht?«

Sie betonte jedes Wort ihrer Gegenfrage. Mit diesem kleinen Satz überschritt sie eine bisher unantastbare Grenze in ihrer Freundschaft. Natürlich redeten sie beide häufig über Sex. Ausgiebig und detailliert. Aber ganz konkrete Phantasien auszuformulieren, explizit statt nur kumpelhaft, das war eine neue Ebene.

Daniel zögerte. Er schaute auf das Telefon in seiner Hand. Komm, trau dich, dachte Bianca und sah ihn aufmunternd an. Dann half sie ihm.

»Er könnte ihr ja erstmal die Sachen ausziehen …«

»Alles, genau.«

»Auch die Unterwäsche?«, fragte sie lauernd.

»Natürlich«, sagte er und wurde sicherer. »Nur so kann man neue Klamotten richtig anprobieren.«

»Wenn Frauen allzu verspannt sind, macht das aber keinen Spaß.«

»Richtig. Also wird er ihr beim Entspannen helfen.«

»Und wie?«

»Er wird sich ihren Arsch vornehmen.«

»Diesen geilen runden Weiberarsch …«, half Bianca.

»… mit den drallen Backen, zwischen denen man seinen Schwanz ganz prima parken kann.«

»Och, nicht nur dazwischen, der muss sie schon richtig rannehmen.«

»Vorher lecken, dann flutscht’s besser. Aber sie soll ruhig ein bisschen leiden. Lauryn ist groß und stark, er wird sie einfach von hinten nehmen und ihr das Ding reindrücken und sie dann sauber bis zum Anschlag in den Arsch ficken.«

»Ein Arschfick bei Chanel? Sehr gut«, sagte Bianca. Zufrieden sah sie, wie Daniel unruhig auf seinem Stuhl herumrutschte.

»Und vielleicht nicht nur die beiden …«, wagte er den nächsten Vorstoß.

»Sondern?«

»Du weißt schon.«

Natürlich wusste Bianca. Aber sie wollte, dass er es aussprach.

»Mit anderen.«

»Einer Frau?«

»Auch, ja.«

»Sag es«, bat sie und schaute ihn auffordernd an. »Beschreib es mir.«

»Ich will, dass noch zwei dazukommen. Die junge Kollegin von Lauryn und ein Kunde, der zufällig im Geschäft ist.«

»Beschreib sie mir«, wiederholte Bianca. »Wie sehen sie aus? Was machen sie?«

»Der Mann könnte der gelangweilte Gatte einer Kundin sein, die seit Stunden Sachen anprobiert. Die Kollegin ist Asiatin. Gertenschlank …«

»Kleine stramme Brüste …«, half sie.

»Kleine stramme Brüste«, echote er. »Gelenkige Beine. Ganzkörper-enthaart.«

»Der gelangweilte Ehemann beobachtet sie schon die ganze Zeit, stimmt’s?«

»Genau. Die Kleine ist auch scharf auf ihn, aber da der Laden voll ist und die Gattin außerdem eine eifersüchtige Furie …«

»Man müsste die beiden zu Lauryn und der Chefin bugsieren, nicht?«

»Hach ja.« Daniel seufzte. Und schwieg.

Die Worte schwebten zwischen ihnen hin und her, bildeten versaute kleine Szenen und sorgten dafür, dass der feuchte Fleck in Biancas Hose größer wurde. Sie musste etwas tun. Sie schob die Hand hinein und begann zu reiben. Mit dem Handballen drückte sie gegen ihren Kitzler und begann, ihr Becken im gleichen Takt zu bewegen. Ob Daniel es sah, war unwichtig. Obwohl, sollte er es doch ruhig sehen.

Dann erst registrierte sie, wie sein Arm sich bewegte. Vor und zurück. Unauffällig, aber nicht unauffällig genug. Was trieb er denn da unter dem Tisch? Heiliges Kleenex, der wichst! Mit mir zusammen! Sofort schoss ein feuchter Schwall gegen ihre Hand.

»Du stellst dir so ein Viererding vor, richtig?«, fragte sie und rieb fester.

»Sowas kann ich nicht beschreiben, das ist doof«, murmelte Daniel.

»Du meinst, man kann nicht beschreiben, wie die Asiatin in der Anprobe vor der Chefin in die Knie geht und ihr die Möse leckt? Damit sie sich locker macht und Lauryn ihren Arsch besser bearbeiten kann?«

»Ooooh, das ist gut …«

»Und der ältere Kunde schnappt sich einfach die Asiatin und fängt an, sie von hinten zu ficken, richtig? Ihr Mund rumst mit jedem Stoß gegen die Möse der Chefin, das tut weh, aber sie steht ja drauf. Und dann wird’s sahnig.«

»Jaaaaah …«

Der Point of no return. Daniel hatte ihn erreicht. Nun war alles egal. Ob die Tür aufging und Kollegen reinkamen, oder die Chefin auftauchte, oder das Telefon klingelte. Alles unwichtig. Bianca versank in seinen Augen, sah seinen flackernden Blick, das Beben der Nasenflügel, den heftig klopfenden Puls am Hals und das Muskelspiel des rechten Arms, dessen Hand sein kostbares Stück wichste und spritzen ließ. So nah, dachte sie. Wir beide, so geil und willig, nur getrennt durch zwei Designer-Schreibtische.

Dann war es vorbei. Sein Blick wurde wieder klar, der Atem beruhigte sich. Für eine endlos lange Sekunde sahen sie einander in die Augen, schweigend, ohne zu blinzeln.

»Daniel …«, begann Bianca leise.

»Ich will nicht drüber reden«, blockte er ab und senkte den Blick. Den Geräuschen nach zu urteilen versuchte er, sich mit einem Taschentuch möglichst schnell trockenzulegen und die Hose wieder zuzuknöpfen. Bianca fühlte das Abreißen ihrer Verbindung wie das Zuschlagen einer Tür.

»Okay. Also machen wir weiter. Wir müssen noch was für Donnerstag und Freitag klarmachen.«

Mechanisch nahm sie wieder ihr Smartphone zur Hand und scrollte durch die Namensliste. Sie wusste nicht, was sie suchte. Aber alles war besser, als diesen seltsamen Moment noch weiter in die Länge zu ziehen.

Kapitel 4

Was für eine gigantische Zeitverschwendung, dachte Theresa Steinhardt, hängte sich ihre große Ledertasche über die Schulter und machte sich auf den Weg zum Parkhaus. Ihre Absätze klackten überlaut auf den Marmorboden des IHK-Flurs. Vielleicht würde das Geräusch wenigstens einige dieser Mitarbeiter hier aufwecken. Tessa war sauer. Geschlagene zwei Stunden hatte sie mit Engelszungen auf den Sachbearbeiter eingeredet, ihm die Powerpoint-Präsentation vorgeführt, ihn mit unmerklichen, effektiven rhetorischen Tricks dorthin gebracht, wo sie ihn haben wollte und sich die benötigten Papiere samt Sondergenehmigungen ausstellen lassen. Dann erst gab dieser sprechende Bleistift zu, dass er den Fall nicht alleine entscheiden durfte, sondern zur finalen Freigabe die Unterschrift eines bestimmten Vorgesetzten brauchte. Und der befand sich im Urlaub. Wieso sagte dieser Typ das nicht gleich?

Tessa war sauer. Nach zwei Stunden rückte er damit raus! Zwei Stunden, in denen er ihr wie hypnotisiert auf das bordeauxfarbene enge Oberteil gestarrt hatte, unter dem ihre Brüste auffordernd wogten. Natürlich hatte sie bewusst auf einen BH verzichtet. Tessa hätte unter anderen Umständen nicht einmal etwas dagegen gehabt, dem Mann nach erfolgreichem Abschluss der Verhandlungen für ein paar Sekunden einen deutlicheren Einblick zu gewähren, sozusagen als Belohnung. Aber so? Nee, Freundchen.

Wie immer, wenn sie sich ärgerte, spürte sie dieses grimmige Kribbeln. Heute ganz besonders. Mit der Faust hieb sie auf die Ruftaste des Aufzugs zum Parkhaus und wartete.

Nach einer Minute brummte es, der Lift hielt und die Türen öffneten sich. Im Aufzug befand sich nur eine Person. Ein zierliches weibliches Wesen, allerhöchstens Anfang zwanzig. Vielleicht auch jünger.

Tessa murmelte einen Gruß, drückte den Knopf fürs Parkhaus und stellte sich links neben die Unbekannte. Diese schenkte ihr keine Beachtung und sah kühl geradeaus. Tessa musterte sie von der Seite. Zart, vornehm blass, mit feinen Gesichtszügen und langem schwarzen Haar, das am Hinterkopf mit einer Spange zu einem lockeren Knoten zusammengefasst war. Das ärmellose anthrazitfarbene Etuikleid ließ sie noch schlanker wirken, als sie war.

In der rechten Hand hielt sie zwei Wechselfestplatten samt Kabel, in der linken einen kleinen Alukoffer mit Aufklebern diverser Software-Hersteller. Über dem Arm hing ein schwarzer Blazer. War sie etwa auch eine Computer-Fachfrau?

Die Türen schlossen sich, der Aufzug setzte sich in Bewegung. Unwillkürlich zeichnete Tessa mit dem Blick die Konturen der zierlichen Gestalt nach, musterte zärtlich den Schwung des schmalen Schwanenhalses, die kaum hervorstehenden kleinen Brüste, die knabenhafte Taille, die ebenso schmalen Hüften. Was sie wohl unter dem Kleid trug?

Jedenfalls keine Strumpfhosen, dachte Tessa und spürte Neid. Dieses Wesen benötigte keinen BH, keine Stützstrümpfe und vermutlich keine Cellulitecreme. Unschuldige, makellose glatte Haut an den Beinen, ohne ein einziges Härchen. Auf einmal stieg ihr ein delikater Duft nach Bergamotte und Vanille in die Nase. Ein Parfum? Nein, eine Bodylotion. Stilsicher bis ins Detail, dachte Tessa. Ob sie sich überall so gründlich enthaarte wie an den Beinen?

Tessa fühlte sich ertappt. Im Metallfeld gegenüber an der Aufzugswand spiegelten sich zwei Gesichter. Ihr eigenes und das der unbekannten Schönheit, das sie ansah und jetzt die Spur eines Lächelns zeigte. Kein freundliches unverbindliches Guten-Tag-Lächeln, nein, ein feines, leicht maliziöses Lächeln, das eben noch nicht da gewesen war. Dazu zog sie eine Augenbraue hoch. Spöttisch? Genervt?

Nein, dachte Tessa. Amüsiert. Worüber denn? Und warum fühle ich mich so seltsam?

Jetzt hielt der Aufzug auch noch an, auf halbem Weg, die Türen öffneten sich, doch niemand kam. Offenbar hatte ein Scherzkeks draußen gedrückt und es sich anders überlegt. Viele Sekunden vergingen. Dann plingte es, und die Fahrt ging weiter.

Die Berührung am Arm war kaum spürbar. Tessa registrierte sie dennoch überdeutlich. Kühle glatte Haut. Unbemerkt war die Schöne näher gerückt. Ganz zart berührten sich jetzt ihre nackten Oberarme. Ich weiß genau, dass ich mich nicht bewegt habe, dachte Tessa. Wieder eine Berührung. Tessa suchte in der Spiegel-Reflexion nach einem Indiz dafür, dass die Fremde es auf Tuchfühlung anlegte, doch sie fand nichts. Nur kühle, spöttische Unnahbarkeit. Und doch drängte sie sich eindeutig von links an sie heran.

Tessas Schutzpanzer hatte einen winzigen Riss bekommen. Diese unbekannte Schöne war ein bemerkenswertes Kaliber. So kühl und dabei ungeheuer erotisch. Eigentlich hatte sie nichts mit Frauen am Hut. Sie war zu hundert Prozent hetero und nur durch eine spürbare Portion Testosteron in Wallung zu bringen. Und dennoch passierte hier etwas, das sie reizte. Wärst du ein Kerl, würde ich dich einfach nehmen, ein bisschen mit dir ficken und die Sache wäre klar. Dieser Duft!

Sie zwang sich, den Kopf nicht zu drehen und weiter geradeaus zu schauen, wo sich ihr Blick mit dem der Unbekannten kreuzte, und streckte die linke Hand seitlich aus. Ihr Handrücken stieß gegen den Saum des Kleides. Genau dort, wo die feine Naht verlief, an der das graue Stöffchen endete und die duftige weiche Haut der Oberschenkel begann. Keine Reaktion.

Sie ließ die Hand zentimeterweise nach vorne gleiten und fuhr mit dem Zeigefinger ein Stückchen unter den grauen Stoff. Nur zwei Zentimeter. Es war eine eindeutige sexuelle Geste. Entweder macht sie mit, oder sie knallt mir eine, dachte Tessa. Und wartete. Die Fremde schien es nicht einmal zu spüren. Oder doch?

Mit einer beherzten Bewegung schob sie die Hand noch weiter vor und fuhr dann nach oben. Ein schmales Band aus Satinstoff. Glattes dünnes Material, unter dem sich jedes noch so kleine Detail abzeichnete. Da war er, der schmale Möseneingang, fest geschlossen, vollkommen haarlos wie bei einem Teenager, so weich und warm nach einer Berührung verlangend. Der Kitzler war kaum zu ertasten, noch ganz klein und brav schlummerte er in den Hautfalten, die ihn wie eine Blütenknospe umschlossen.

Tessa fuhr mit den Fingerspitzen darüber, ließ die Nägel über den Stoff gleiten. Ein Zucken, gefolgt von einem heftigen Pochen war die Antwort. Augenblicklich begannen die Schamlippen anzuschwellen und öffneten sich, nur wenige Millimeter, doch die Reaktion war eindeutig.

Nun duftete es nicht mehr nach Bergamotte und Vanille. Sondern eindeutig weiblich. Die Haut der Unbekannten schien von Hitzewallungen durchglüht. Noch immer keine äußerliche Reaktion. Doch, ihr Atem beschleunigte sich. Nur minimal, aber erkennbar. Nun erwachte Tessas Jagdtrieb.

Du magst das? Ich auch. Und du bist süß, meine Kleine, dachte sie. Wie praktisch, dass du gerade die Hände voll hast. So kannst du dich nicht wehren. Noch immer sahen sie sich im Spiegelbild in der hässlichen Metallplatte gegenüber an. Sie lächelte der Frau zu und erhöhte den Druck in ihrer Hand. Kein Zurückweichen, im Gegenteil, die Unbekannte stemmte sich spürbar dagegen! Wunderbar. Tessa streichelte das noch immer unschuldig wirkende Lustzentrum und spürte, wie die Schamlippen unter dem Satinstoff auseinanderglitten. Sie drückte mit dem Mittelfinger zu, schon sickerte Nässe durch den Stoff.