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© mauritius images/Alamy S. Vidler
Alles so schön bunt hier: Stand auf dem Chatuchak Weekend Market
Geduld bei Thip Samai: Nach langer Warteschlange wirst du mit den leckersten Bratnudeln belohnt. >>>>
Früher war die Khao San Road ein schrilles Paradies für Back-packer. Heute kommen sogar die Thais – zum Gucken. >>>> >>>>
Der Chatuchak Weekend Market ist ein Markt der Superlative. Hier findet man – alles! >>>>
Der Mah Boon Krong- (MBK)Shoppingtempel ist der beste klimatisierte Souvenir-Basar: gigantische Auswahl zu kleinen Preisen. >>>>
Im Glastunnel des riesigen Aquariums im Sea Life Bangkok Ocean World können nicht nur die Kids den Haien die Stirn bieten. >>>>
Viel los in der Sampeng Lane. In dieser Ladengasse brummt das Geschäft und lebt das alte China noch. >>>>
Wenn die Thais an Songkran ihr Neujahr feiern, bleibt kein Auge trocken – auch kein Faden, den du am Leib trägst. >>>>
© Laif/hemis: F. Guiziou
Grand Palace und Wat Phra Kaeo >>>>
Palast und Tempel sind ein Gebäudeensemble wie aus einem orientalischen Märchen
p Tipp: In den schattigen Wandelgängen der Galerie warten zauberhafte Motive aus dem Ramakien auf Foto-Enthusiasten, etwa der zähnefletschende Dämonenkönig Ravana Karte
Wat Pho >>>>
46 goldene Meter von Kopf bis Fuß: Milde lächelnd streckt sich der Buddha im Kloster aus
p Tipp: Warte auf eine Lücke im Andrang und versuch, ein gutes Foto der riesigen Fußsohle mit den vielen buddhistischen Symbolen zu machen Karte
Lumphini Park >>>>
Klassische Konzerte hören, Tai-Chi üben oder Tretboot fahren – diese grüne Lunge bietet jede Menge Abwechslung Karte
Jim Thompson House >>>>
Feinster Thai-Stil in Teakholzbauten: Die ehemalige Residenz des Amerikaners, der die Seidenherstellung wieder zum Leben erweckt hat, ist eine Kunst-Schatztruhe (Foto) Karte
Thonburi >>>>
Auf Wasserstraßen unterwegs: Das einstige „Venedig des Ostens“ mit seinen Kanälen kannst du in diesem Stadtteil vom rasenden Boot aus auch heute noch erleben
p Tipp: Wenn hier die Kids jauchzend im Wasser spielen, musst du schnell sein beim „Vorbeischießen“, sprich Auslösen ... Karte
Wat Benjamabophit >>>>
Aus weißem Carrara-Marmor ist dieser Traum von einem Tempel gebaut. Und Buddha ist hier überall Karte
The Dome >>>>
Hier speist es sich einfach himmlisch – zum Beispiel im höchst- gelegenen Open-Air-Restaurant der Welt
p Tipp: Auch die Skybar eignet sich bestens fürs Bangkok-Panorama, nicht nur zum tollen Feuerwerk beim Fest Loi Kratong Karte
Siam Paragon >>>>
Luxuriös und gigantisch: Der Shoppingtempel, der als Südostasiens größter gilt, ist die reinste Glitzerwelt Karte
Calypso Cabaret >>>>
Im abgedrehten Ambiente ziehen die Showgirls eine rasante Travestierevue ab
p Tipp: Hier bekommst du ein tolles Motiv von den strahlenden „ladyboys“ – überall sonst lassen sich die Herren Damen dafür nämlich extra bezahlen Karte
Siam Niramit >>>>
Bühnenspektakel der Superlative: 150 Darsteller erzählen die Geschichte und die Mythen des Königreichs Siam Karte
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© M. Sasse
Goldene Dämmerung: Wat Phra Kaeo
© mauritius images/Alamy K. Poynton
Das moderne Museum of Siam präsentiert die Geschichte und Kultur des Königreichs gewürzt mit unverkrampftem Humor und viel Kreativität. Hier erfährst du auf faszinierende multimediale Weise, was typisch thai ist, thainess eben.
Bangkoks wichtigste Shoppingmeile liegt an der Skytrain-Route. Auch wenn es regnet, gelangt man trocken in die Kommerztempel (Foto), zum Beispiel direkt in das riesige Einkaufszentrum Central World. Der überdachte Skywalk macht’s möglich.
Draußen regnet es, und du tauchst ab – in den gläsernen Tunnel unter dem Haifischbecken in der riesigen Sea Life Bangkok Ocean World. Auch Pinguine, Mantas, viele bunte Fischschwärme und sogar einen Dschungel gibt’s hier.
Du bist modetechnisch trendbewusst? Dann gehst du bei schlechtem Wetter am besten in die Platinum Fashion Mall. Vor allem für Frauen ist sie ein Paradies: Mehr als 80 Prozent der Läden sind nur für Damen ...
Was machen Beyoncé und Brad Pitt gemeinsam in Bangkok? Sie warten nur auf dich – aber Pech gehabt: leider nur als lebensechte Plastiken im Wachsfigurenkabinett Madame Tussauds. Neben all den globalen Berühmtheiten ist auch die thailändische Prominenz vertreten.
© mauritius images/RosaIreneBetancourt 10/Alamy
Abseits ausgetretener Pfade darf man (noch!) ohne Obolus und Massenandrang sehenswerte Klöster besuchen. Der Wat Bowonniwet ist eine Oase der Ruhe mit Fischteichen, exquisiten Wandmalereien und Gläubigen in tiefer Zwiesprache mit Buddha.
Im Lumphini Park kannst du gratis an Fitnessgeräten trainieren. Und mehr noch: Von Dezember bis Februar gibt das Bangkok Symphony Orchestra sonntägliche Konzerte bei freiem Eintritt. Bring (von Dezember bis Februar) doch einen Picknickkorb mit zum „Concert in the park“!
So viele Must-sees in Bangkok – das kann ganz schön stressen. Gut, dass es auch kleine Oasen gibt, in denen du entspannen kannst, bevor du zum nächsten Highlight losziehst. Die meisten Parks kosten Eintritt, nicht so der ehemals königliche Garten in der Nähe des Grand Palace, der Suan Saranrom.
Im Bangkok Doll Museum kannst du die Puppen zwar nicht tanzen lassen, aber die kleinen Schönheiten gratis bestaunen – zum Spielen sind sie viel zu schade. Nur wenn du eine der handgefertigten Puppen mit nach Hause nehmen willst, kostet’s.
Kostenloser Einblick: Welche Trends in der thailändischen Kunstszene gerade angesagt sind, zeigt dir das Bangkok Art and Culture Centre. Schon das futuristisch gestylte Kunsthaus selbst ist ein Hingucker (Foto).
© mauritius images/DorlingKindersley ltd/Alamy
Der Regen fällt, die Kids quengeln, die Laune ist im Eimer? Das muss nicht sein! Im Funarium können sich die Kleinen auf einem riesigen überdachten und klimatisierten Spielplatz austoben, während die Eltern ihre Kaffeestunde genießen.
Dream World ist die thailändische Variante von Disneyland: Themenpark und Phantasialand, Traumgarten und Spielplatz mit allem, was Kinderherzen wünschen. Da bekommen selbst Eltern Lust, mitzutoben (Foto).
Hier kommt man Schlangen, auch giftigen, mal so richtig nah. Aber ganz ohne Risiko, denn die Königskobras und anderen Arten werden hinter Glas gehalten. In der Snake Farm, der zweitältesten Schlangenfarm der Welt, kann man dabei zusehen, wie das Gift gewonnen wird und erfährt allerhand zu den Tieren und zur Forschung.
Mitten in der Großstadt Drachen steigen lassen? In Bangkok ist das möglich, auf der großen Freifläche Sanam Luang (vor dem Grand Palace) und im Lumphini Park. Dort bieten auch Händler die bunten Kunstvögel an. Drachensaison ist, wenn Wind über Bangkok weht – meist Mitte Februar bis Ende April.
Das können deine Kids im Children’s Discovery Museum: Ob als kleine Feuerwehrfrau, Hobbyarchäologe oder Architekt im Sandkasten. Das Ganze bei freiem Eintritt.
© mauritius images/Cultura/Henn Photography
Weitverzweigte Kanäle (klongs) durchziehen den Stadtteil Thonburi wie ein Spinnennetz. Mit Booten (Foto) kannst du tief eintauchen in eine Welt, wo noch schindelgedeckte Holzhäuser ins Wasser gepfählt sind.
In eine Barmeile zum Shoppen? In der Patpong findest du Läden neben Go-go-Bars, und jeden Abend bauen Straßenhändler ihre Stände auf. Wenn du dich nicht von Schleppern in eine Sexshow lotsen lässt, kannst du hier mit der ganzen Familie bummeln.
Auf den ersten Blick scheint jeder zweite Shop in Bangkok eine Schneiderei zu sein. Aber nicht jeder ist auch ein Meister seines Fachs. Wer also mit Schnäppchenpreisen lockt und dazu Schlepper vor der Tür stehen hat, näht oft mit heißer Nadel. Geh lieber zu etablierten Profis wie Pinky Tailor.
Schatztruhe für Flohmarktfreunde: Auf den Talad-Rod-Fai-Nachtmärkten gibt es ein riesiges Sammelsurium von Kunst und Trödel, von Altem und Antikem. Jedes Wochenende bis Mitternacht kannst du originelle Stücke finden.
Fast Food auf dem Gehsteig: An den Straßen der Metropole zaubern Garköche köstliche Snacks und Mahlzeiten. Da sich einzelne Stände meist nur auf wenige Gerichte konzentrieren, können sie diese nahezu in Perfektion zubereiten und zum kleinen Preis anbieten, etwa in der Yaowarat Road.
© mauritius images/Alamy C. O. Cecil
Bangkoks wilder Verkehr ganz hautnah: unterwegs im Tuk-Tuk
© mauritius images/Alamy E. Tang
Bangkok mit Überblick: Mit dem Skytrain geht es schnell und bequem durch die Stadt
Bangkok zwischen Himmel und Erde, Gestern und Heute: Spitzenköche kreieren Gourmetkost in edlen Rooftop-Restaurants im 60. Stock, unten brutzeln fliegende Straßenköche in ihren rollenden Garküchen Fleischspießchen auf Holzkohlefeuern. Eine blitzblanke U-Bahn flitzt durch den Untergrund, auf stillen Kanälen paddeln Gemüseverkäuferinnen. In Clubs feiern die jungen Wilden zu dröhnenden Bässen, während in den Klöstern Mönche in Meditation versunken sind.
Bangkok ist eine Megacity, typisch thailändisch und kosmopolitisch zugleich. Sie vereint Tradition und Moderne, hält die Vergangenheit fest und nimmt Besucher gleichzeitig mit auf eine Reise in die Zukunft. Eine Metropole voller faszinierender Gegensätze und permanent im Wandel. Die Stadt greift nach den Sternen: Immer höher werden die Apartmenttürme am Fluss Chao Phraya, immer größer und eleganter die Shoppingcenter. Bangkok setzt Trends: Thailands Hauptstadt hat sich innerhalb weniger Jahre zur Design- und Fashionhochburg Südostasiens gemausert. Boutiquehotels locken stilbewusste Traveller mit individuell dekorierten Zimmern. Architekten entwerfen futuristische Hochhäuser wie den MahaNakhon Tower, der wie ein gigantischer, aus Legosteinen errichteter Wolkenkratzer wirkt.
Bangkok ist auf den ersten Blick das reine Chaos: Vielspurige Highways zerschneiden den Großstadtdschungel mit seinen Betonbauten und Staus. Über die Gehsteige schieben sich Menschenmassen zwischen fliegenden Händlern und Garküchen hindurch und müssen Mopedfahrern ausweichen, die das Trottoir als Schleichweg benutzen. Die Thais haben sich daran gewöhnt. „ Mai pen rai“ , sagen sie, „das macht nichts.“ Wer in Bangkok nicht gelassen bleibt, strapaziert seine Nerven.
Vielleicht geht es dir so wie vielen Besuchern, die zum ersten Mal in Thailands Metropole kommen: Sie wollen so schnell wie möglich wieder raus aus diesem Moloch. Es gibt kein eigentliches Zentrum, keine klare Trennung zwischen Wohn- und Geschäftsvierteln. Hier ist alles überall gleichzeitig. Aber wer ohne Vorbehalte auf Entdeckungstour geht, wird bald herausfinden, dass Bangkok selbst im größten Durcheinander eine Stadt der positiv gestimmten Menschen ist. Und wer hinter die moderne westliche Fassade schaut, kann erkennen und auch erleben, dass die Metropole noch immer voller Tradition und Exotik steckt.
Nur kurz währt die Dämmerung in den Tropen. Schneller als die Sonne über dem Horizont aufsteigt, frisst sich der Morgenverkehr fest. Ein Taxi ist eingekeilt auf einer Brücke über einem klong, einem Kanal. Der Fahrer trommelt mit dem Daumen seinen Frust aufs Lenkrad. Plötzlich hält er inne und lächelt entschuldigend. Sein Blick fällt aufs Wasser, auf eine alte Frau in einem Holzboot. Sie paddelt mit kurzen Schlägen, gleitet mühelos voran. Jetzt grinst der Fahrer. Er weiß: Wenn das ganze moderne Bangkok wie ein Spuk verschwände, wäre es keine Tragödie. Nach der Lehre Buddhas ist nichts von Bestand in diesem Leben. Regentropfen werden zu Meeren, Meere zu Regentropfen. Ein ewiger Kreislauf. Die Thais würden einfach wieder zum Paddel greifen.
Um 1900 lebten bereits eine halbe Million Menschen in der Hauptstadt des damaligen Siam. Bangkok war schon eine große Stadt, aber keine Großstadt. Eher eine Ansammlung von Dörfern, in denen Handwerker und ihre Familien lebten. Reismühlen und Sägewerke säumten den Chao Phraya, Thailands längsten Strom, der mitten durch die Metropole fließt. Die meisten Häuser waren aus Holz. Nur einige Geschäfts- und Regierungsgebäude, die Tempel und Paläste wurden aus Stein errichtet. Deshalb wirst du auch nur wenige private Bauten entdecken, die hundert Jahre alt oder älter sind. Das erste Automobil knatterte zwar schon 1897 durch Bangkok, aber nur wenige Kilometer Straßen waren damals gepflastert.
Der Fluss und die Kanäle bildeten die wichtigsten Verkehrswege, übrigens nicht ganz ungefährliche: Noch um 1900 schwammen Krokodile im Chao Phraya. Wer sich traute, eins zu fangen, konnte sich von den Behörden eine Belohnung abholen. Frühe Reisende aus dem Westen beschrieben Bangkok als das „Venedig des Ostens“, als eine amphibische Stadt, in der Kinder mit dem Paddel in der Hand aufwuchsen. Längst sind viele Kanäle zugeschüttet oder zu Asphaltpisten geworden. Aber den Stadtteil Thonburi zerteilt noch immer ein Netz von Wasserwegen. Wer selbst ein Boot chartert und dorthin vordringt, wo die Touristenschiffe nicht mehr genug Wasser unterm Kiel haben, sieht auch heute noch das Bangkok von einst. Palmen werfen ihre Schatten auf schindelgedeckte Pfahlhäuser an grünen Ufern. Eine alte Frau kocht Reis auf einem Ofen, der wie ein durchlöcherter Blumentopf aussieht. Eine „schwimmende“ Marktfrau gleitet in ihrem mit großen Körben voll Knoblauch und Chilis, Tomaten und Gurken beladenen Boot zu ihrer Kundschaft. Auf einem Anlegesteg meditiert ein Mönch in orangefarbener Robe. Und ein paar Meter weiter planschen Kinder im Wasser. Es gibt sie weiterhin, diese Plätze, an denen selbst im hektischen Bangkok noch Ruhe herrscht.
Vieles hat sich verändert, seit König Rama I. im Jahr 1782 die Hauptstadt Siams von Thonburi in das unbedeutende Dorf Bangkok auf der anderen Seite des Chao Phraya verlegte. Er taufte die neue Hauptstadt Krung Thep: Stadt der Engel. Auch wenn sich im internationalen Sprachgebrauch „Bangkok“ durchgesetzt hat, nennen die Thais seit Jahr und Tag ihre Kapitale bei ihrem schöneren Namen. Heute ist die Metropole das mit großem Abstand bedeutendste Wirtschaftszentrum des Landes. Im Großraum Bangkok wird über ein Drittel des Bruttoinlandsprodukts erwirtschaftet. Die Millionenstadt zieht Landflüchtlinge auf Jobsuche an wie ein Magnet. Laut Statistik leben rund 9 Mio. Menschen in der Hauptstadt, doch die exakte Zahl ihrer Bewohner kennt niemand ganz genau. Denn ein großer Teil stammt aus den armen Provinzen des Landes, vornehmlich aus dem dürregeplagten Nordosten, und ist nach wie vor in den Heimatorten gemeldet.
So wuchert Bangkok in die Breite und schießt in die Höhe. Als 1970 das Hotel Dusit Thani mit seinen 23 Stockwerken eröffnet wurde, sagten Skeptiker: Höher geht’s nicht, und verwiesen auf Studien, nach denen die Hauptstadt Jahr für Jahr tiefer im Schwemmland versinkt. Heute ragt ein Meer von Wolkenkratzern bis in die Dunstglocke über der Stadt. Etwa der 2019 eingeweihte, 70 Stockwerke hohe Magnolias Waterfront Residences Tower, Teil des gigantischen Icon Siam-Projekts, der das Dusit Thani zum Zwerg degradiert hat. Bis 2022 soll mit dem Grand Rama 9 Tower (615 m) das höchste Gebäude Südostasiens in Bangkok in den Himmel ragen.
Bangkok ist auch das unbestrittene kulturelle und religiöse Zentrum Thailands. Rund 95 Prozent der Thais bekennen sich zum Buddhismus, der Lehre des Siddhartha Gautama, genannt Buddha. Vom älteren Geisterglauben haben sie deswegen aber nicht abgelassen. Damit die Geister nicht heimatlos umherschwirren, muss ihnen ein Haus gebaut werden. Meist ist es kaum größer als ein Vogelhäuschen und steht auf einem Pfosten im Garten, in der Hofeinfahrt oder auf dem Parkplatz. An keinem Morgen wird versäumt, den unsichtbaren Nachbarn Opfergaben darzubringen: Blumen, Reis, ein Glas Wasser, Räucherstäbchen. Diese Spiritualität bestimmt das alltägliche Leben in Bangkok ebenso wie die Rushhour auf der Sukhumvit Road, einer der größten Verkehrsadern der Stadt.
Wer nach Bangkok kommt, wird schnell das typische „Aroma“ der Stadt wahrnehmen, erzeugt von qualmenden Bussen, knatternden Tuk-Tuks und den unzähligen Autos oder Motorrädern. Staus sind an der Tagesordnung: Wo sich die vielspurigen Hauptstraßen Ploenchit, Rama I und Ratchadamri treffen, stehen nicht selten alle Räder still. Nur hoch über der Kreuzung geht es voran: im Skytrain. Eine Augenweide ist die Hochbahnstrecke nicht. Doch selbst hier, an diesem urbanen Albtraum einer Kreuzung, ist Bangkok anders als jede andere Metropole mit Verkehrsproblemen. Der Duft von Räucherstäbchen legt sich über die Abgasschwaden, klassische Thai-Musik dringt durch Pfeifengetriller und Motorenlärm. Und auch die grazilen Tänzerinnen in ihren glitzernden Prunktrachten sind keine Sinnestäuschung. Sie tanzen um eine vergoldete Statue des Hindugottes Brahma im Erawan Shrine. Zu diesem pilgern Bauarbeiter und Bankdirektoren, Barmädchen knien neben Hausfrauen mit Lotosblüten in den gefalteten Händen.
Natürlich ist Bangkok voller Sehenswürdigkeiten, die ein touristisches Muss sind. Aber das Leben in seiner ganzen Vielfalt entdeckst du erst, wenn du dich unter die Menschen mischst – beim Eintauchen ins Labyrinth der Märkte oder bei der Atempause in einem wat, einem der 400 Klöster der Stadt. Nach dem Besuch in einem pompösen Einkaufszentrum voller Glitzerpracht geht es mit einem klong-Boot durch eine Welt, in der die Zeit stillzustehen scheint. Es sind diese Gegensätze, die eine Reise nach Bangkok zum unvergesslichen Erlebnis machen.
© Dumont Bildarchiv: C. Heeb
Schwimmende Märkte versorgten die Städter schon lange bevor es Supermärkte gab
1782
König Rama I. verlegt die Hauptstadt vom sumpfigen Thonburi ans andere Ufer in das Dorf Ban Makok
1863
Die erste Straße wird gepflastert: die Charoen Krung
1932
Die erste Brücke über den Chao Phraya: Memorial Bridge
1946
König Bhumibol Adulyadej wird als König Rama IX. ernannt und 1950 gekrönt
1973
Bei Studenten-Unruhenlässt General Kittikachorn auf die Demonstranten schießen, 70 von ihnen sterben
2010
Eskalation der langen Auseinandersetzungen zwischen Regierungsanhängern und – gegnern
2015
Ein Bombenanschlag erschüttert die Innenstadt am Erawan-Schrein
2016
Das Jay Fai im alten Chinesischen Viertel erhält als erste Garküche Thailands einen Michelin-Stern
2022
Voraussichtliche Eröffnung einer weiteren U-Bahn-Linie