Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek
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© 2015 Petra Konecny
Alle Rechte besitzt die Autorin
TCVM@web.de
Herstellung und Verlag
Bod - Books on Demand GmbH, Norderstedt
1. Auflage 2015
Grafiken und Fotos: Petra Konecny
Foto der Autorin: Dieter Seibold
Satz: Petra Konecny
ISBN 9783738695434
Wichtiger Hinweis:
Die Autorin und der Verlag weisen ausdrücklich darauf hin, dass die im Buch beschriebenen Techniken zu keiner Zeit eine Alternative zu einer erforderlichen tierärztlichen Untersuchung und Behandlung darstellen.
Wir empfehlen dringend, die allgemein gültigen Sicherheitshinweise im Umgang mit Pferden zu beachten und einzuhalten. Die Autorin und der Verlag übernehmen keine Haftung für Unfälle, Verletzungen oder sonstige Schäden, die in Zusammenhang mit der Anwendung der in diesem Buch beschriebenen Techniken stehen. Die Informationen in diesem Buch wurden mit Sorgfalt recherchiert und zusammengestellt, trotzdem kann für Ungenauigkeiten oder Fehler keine Haftung übernommen werden.
Im Rahmen meiner Ausbildung zur TCVM-Therapeutin tauchte als Alternative zur Nadelung immer wieder die Akupressur und das Ausstreichen von Meridianen auf. Das energetisierende Klopfen und Schaben, sowie das Streichen, die Meridiandehnung und die Akupressur kannte ich bereits durch meine Ausbildung als Tai-Chi-Lehrerin und verschiedenen Kursen der Thai-Massage.
Daraufhin fragte ich meinen Dozenten Michael Kempa, welches Buch er mir zum Weiterlesen und zum Vertiefen meiner bereits vorhandenen Kenntnisse empfiehlt. Die Antwort viel dergestalt aus, dass es zwar ein paar wenige Bücher auf dem Markt gibt, er mir diese aber nicht wirklich empfehlen kann. Ich solle doch selber eins schreiben. Daraufhin beschloss ich, dieses Buch doch selbst zu schreiben.
Petra Konecny
Schon in ihrer Schulzeit interessierte sich Petra Konecny für energetische Übungssysteme wie Yoga und autogenes Training. Bereits an den Projekttagen im Wirtschaftsgymnasium unterwies sie zusammen mit der Religionslehrerin ihre Mitschüler in Yoga.
Während ihrer Studienzeit an der Hochschule für Medien in Stuttgart zur Diplom-Wirtschaftsingenieurin (FH) besuchte sie im Uni-Sport, Stuttgart, die Karate und Vovinam-Viet-Vo-Dao Trainingseinheiten. Aufgrund von Knieproblemen musste sie dann während ihrer Berufstätigkeit das harte Shotokan-Karate einstellen und wandte sich deswegen dem Tai Chi zu. Lies sich dann von Toyo und Petra Kobayashi zur Tai-Chi-Lehrerin ausbilden und gab ab und zu Kurse in der Volkshochschule und betätigte sich als Kräutersammlerin.
Es folgten berufsbegleitend zu ihrer Tätigkeit als Werbeleiterin und Dozentin für Marketing, Medientechnik, Kommunikation und Gestaltung, Weiterbildungen in Tai-Chi, Qi Gong, Reiki, energetischem Heilen und traditioneller Thaimassage.
Anschließend widmete sie sich wieder ihrer Beruflichen Weiterentwicklung und begann ein Fernstudium an der Uni Rostock zum Master of Arts Medien & Bildung. Eine aus heiterem Himmel notwendige Bandscheiben-Operation warf sie gesundheitlich sehr zurück. Um sich selbst zu helfen und ihre Schmerzen erträglich zu halten, lies die Autorin sich als Dorntherapeutin für Menschen, Pferde und Hunde ausbilden. Zeitgleich absolvierte sie ein Fernstudium zur geprüften Tierheilpraktikerin, welches sie im September 2013 dann abschloss. Anschließend lies sie sich von Michael Kempa zur TCVM-Therapeutin ausbilden.
Zudem ist die Autorin passionierte Reiterin, als Kind besuchte sie bereits mehrere Voltigierkurse und bewunderte Gharib, den sie unbedingt kaufen wollte, wenn sie groß war.
Reitstunden waren damals für sie unerschwinglich. Einstweilen widmete sie sich deswegen ihrem Hund, einem Dackel-Pekinesen-Mischling, der unter ihrer Pflege 17 Jahre alt wurde. Mittlerweile gilt sie als Hundeflüsterin und kann Hunde intuitiv lesen. Sie ist in Dressur und Springen bis zur Klasse L ausgebildet.
Innerhalb ihrer Studienzeit legte sie dann die Prüfung zum großen Reitabzeichen ab und während ihrer Berufstätigkeit bildete sie ihre wertvolle braune Araberstute, in mehreren Linien von Gharib abstammend, als Reit- und Fahrpferd aus.
Daneben begleitete sie als Beifahrerin eine Zeit lang einen lokal bekannten Turnierfahrer und erwarb das kleine Fahrabzeichen. Leider verstarb ihre Stute 15-jährig, im besten Alter, nach einer Kolik-OP. Für die Autorin brach eine Welt zusammen, das Liebste was sie hatte wurde ihr genommen. Daraufhin nahm sie ihre Ausbildung zur THP in Angriff und kaufte sich ihre Hispano-Araberstute Fay, im Alter von 9 Jahren, die damals nur noch ein seelisches Wrack und ein Gerippe war und päppelte diese auf. Diese steht nun, wovon Sie sich selbst überzeugen können, geduldig für Aufnahmen für das Buch Modell.
Durch ihren Lebensgefährten machte sie in den vergangenen Jahren auch noch Bekanntschaft mit unterschiedlichsten Katzen, wogegen sie sich als typischer Hundemensch erst einmal sträubte. Mittlerweile umgarnen und sprechen auch fremde Katzen mit ihr. Zwei sind ihr zugelaufen, die seit 5 Jahren nun bei ihr leben.
Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) ist eine Zusammenfassung der verschiedenen Strömungen in der jahrtausend alten Geschichte der Chinesischen Medizin. Die Experten gehen davon aus, dass sie in China vor mehr als 2000 Jahren entstanden ist, andere sprechen sogar von mehr als 6000 Jahren.
Während der Han-Dynastie wurden die vier Klassiker der Chinesischen Medizin verfasst: Huang Di Nei Jing (Klassiker des Gelben Kaisers zur inneren Medizin), Nan Jing (Klassiker der Wandlungen) Shang Han Za Bing Lun (das Buch über Kälteübel) heute unterteilt in Shan Han Lun (Klassiker der Kräutermedizin) und Jin Gui Yao Lue (Verschreibungen der goldenen Schatzkiste) und Shen Nong Ben Cao Jing (die klassische Materia Medica).
Diese vier Klassiker gelten momentan noch als Grundlagenwerke. Es gibt kaum ein aktuelles Buch, welches sich nicht auf wenigstens eines dieser vier bezieht.
In der Mitte des 20. Jahrhunderts erwachte das Interesse an der TCM wieder, als deutlich wurde, dass die westliche Medizin trotz ihres Fortschritts Grenzen hat und die TCM insbesondere bei der Therapie von chronischen Erkrankungen der westlichen Medizin durchaus überlegen ist.
Mao Tse Tung verfolgte in den 50iger Jahren das Ziel, die eigenen medizinischen Ressourcen zu aktivieren und systematisieren, um die eigene Bevölkerung unabhängig und kostengünstig medizinisch versorgen zu können. Die spirituellen und philosophischen Aspekte aber lehnte Mao konsequent ab und entwurzelte die TCM dadurch.
In den 70iger Jahren erfuhr die fernöstliche Heilkunst einen bemerkenswerten Aufschwung. Parallel dazu erkannte die WHO die Bedeutung der TCM in der Gesundheitsvorsorge. Seit den 80iger Jahren wird versucht, die spirituellen Aspekte in der TCM-Ausbildung zu berücksichtigen, um so dem ursprünglichen und ganzheitlichen Ansatz gerecht zu werden und somit eine Renaissance zu erreichen.
Die Traditionelle Chinesische Veterinär-Medizin hat sich, ebenso wie die TCM, über mehrere tausend Jahre entwickelt und ist ebenso wie die TCM eine Erfahrungsmedizin. Sie ist sehr eng mit der TCM verknüpft.
Die ältesten Aufzeichnungen über Tier-Akupunktur stammen aus China und sind aus der Yin- und Shang-Periode (1300-1027 v. Chr.). Im Jahre 900 v. Chr. ist die Anwendung der Moxibustion bei Pferden durch den chinesischen Reitergeneral Sun Yang erstmal festgehalten worden.
Anfangs wurden für Tiere überwiegend verschiedene Akupunkturpunkte benannt, aber keine Leitbahnen im eigentlichen Sinne. Bei Schweinen wurden beispielsweise 60 Akupunkturpunkte benannt. In der Tang-Periode (618-907 n. Chr.) erreichte die Pferdezucht ihren Höhepunkt. Während dieser Zeit wurden dann die Akupunktur-punkte in Meridiane eingeteilt und die klassische Akupunkturlehre vorangetrie-ben. Sun Yang beschäftigte sich über-wiegend mit der Akupunktur von Pferden und wurde in manchen Schriften schon als Tierarzt bezeichnet.
Bei der TCVM handelt es sich somit um eine 3000 Jahre alte Erfahrungsmedizin, die auch in heutiger Zeit vorangetrieben wird. Heutzutage wird in der TCVM das ganzheitliche Befinden eines Tieres untersucht, was in der Schulmedizin häufig vernachlässig wird. Insbesondere wird nach auffälligen energetischen Störungen, gleich welcher Art gesucht. Dafür braucht der Therapeut Erfahrung und Sensibilität, denn das Tier kann sich nicht verbal äußern, wo es weh tut.
So geschieht dies auch vor der Anwendung der Meridian-Massage für Tiere. Um die Meridian-Massage erfolgreich anwenden zu können, sind Grundkenntnisse in der TCM/TCVM erforderlich. Diese vermittle ich nun hiermit dem geneigten Leser.
Die meisten Tierbesitzer bringen ihre Schützlinge erst zum TCVM-Therapeuten, wenn sie schon eine schulmedizinische Karriere hinter sich haben. Besser wäre es vorbeugend 2-3 mal im Jahr seinen Liebling zu einem Check-up zu bringen und einige Sitzungen Meridian-Massage oder Akupunktur zu gönnen. Dies kann im Vorfeld einigen ernsthaften Krankheiten vorbeugen.
Wer das nicht will, erhält hier mit diesem Buch eine fundierte Anleitung, um das Wohlbefinden und die Abwehrkräfte seines Lieblings zu steigern und das Ganze selbst in die eigene Hand zu nehmen.
Wer dies sich nicht zutraut oder praktische Anleitung erfahren will, kann sich gerne eine Teilnahme an einem meiner Seminare gönnen und mich dabei persönlich kennen lernen.
Häufig erhält man auch eine schulmedizinische Diagnose und dazu die entsprechenden Medikamente zur Unterdrückung der Symptome, doch die Therapie der eigentlichen Ursache wird nicht angegangen.
In der westlichen Medizin wird nach Befunden gesucht, in der östlichen fragt man nach dem Befinden. Das Ziel dabei ist es, den Gesundheitszustand eines Lebewesens zu verbessern durch das Wiederherstellen des energetischen Gleichgewichtes von Körper, Geist und Seele.
Die TCM und TCVM betrachten ein Lebewesen als Mikrokosmos in einem Makrokosmos, bei dem alle Aspekte im Gleichgewicht sein sollen. Deswegen wird der vorbeugenden Gesundheitspflege, dem Yangsheng, umfassende Aufmerksamkeit gewidmet. Denn Vorbeugen ist besser als Heilen. Dazu zählen die Einnahme von Kräuter(tees), Tai-Chi, und Massagen, sowie eine gemäßigte Lebensführung ohne Exzesse. Aber dies setzt Wissen, Anleitung und Selbstverantwortung voraus. Es hält sich hartnäckig das Gerücht, dass früher ein chinesischer Arzt nur vom Patienten bezahlt wurde, solange dieser gesund war. Wurde der Patient krank, musste der Arzt ihn kostenlos ohne Vergütung behandeln. War die Gesundheit wieder hergestellt, wurde der Arzt wieder bezahlt. Und wie es im Leben so ist, an jedem Gerücht ist etwas Wahres dran.
Die TCM ist ein sehr vielfältiges Therapiesystem. Es basiert auf den fünf großen Säulen der Akupunktur und Moxibustion, der Arzneimittelkunde, der Ernährung nach den fünf Elementen, manueller Therapie und dem Qi-Gong, Tai-Chi und Kungfu. (Wir werden uns hier näher mit der manuellen Therapie beschäftigen.)
Alle fünf Säulen werden sowohl für die Vorbeugung als auch für die Behandlung von Krankheiten eingesetzt. Wer heilt hat Recht. Man trennt in der TCM auch nicht so strickt zwischen Krankheit und Gesundheit. Wann ist ein Lebewesen krank? Wenn es 20 Prozent seiner eigentlichen Leistungsfähigkeit eingebüßt hat - oder 80 Prozent?
Im Westen ist es üblich kleinere Beschwerden zu ignorieren oder zu unterdrücken, solange bis es nicht mehr geht. Erst wenn man sich richtig schlecht fühlt, tritt man den Gang zum Arzt an und der soll es dann richten. Selbst etwas dafür zu tun und seine Lebensweise zu hinterfragen, das ist unüblich.
Ein wichtiger Anlass für die Unzufriedenheit mit der westlichen Medizin liegt in der dort üblichen Trennung von Körper, Geist und Seele. In der TCM wird der Mensch als eine Einheit gesehen und somit ganzheitlich behandelt.
Qi Schriftzeichen
Das Qi ist eigentlich das Namenlose ebenso wie das Tao. Das eine Namenlose aus dem sich alles bildet. Es ist materiell genauso wie immateriell, es ist Anfang und Ende zugleich. Es ist Materie als auch Energie (siehe Quantenphysik).
Der Begriff Qi (auch häufig Chi oder Ki geschrieben) wird in der westlichen Welt oft als Lebensenergie, Vitalkraft oder Lebenskraft bezeichnet. Diese Lebenskraft, die Grundlage allen Lebens, bildet die Basis der chinesischen Naturbeschreibung von der Antike bis zur Neuzeit.
Nach dem Taoismus durchdringt das Qi das ganze Universum und alles was lebt. Verlässt das Qi den Körper stirbt das Individuum.
Das Qi ist ständig in Bewegung, fließt, und bringt Wandlungen hervor. Jede Stagnation des Qis bedeutet eine Behinderung der Lebensvorgänge. Das Qi muss aus seinen Auswirkungen und Funktionen erkannt werden.
Das Qi stammt aus drei Quellen:
Mit der Lunge wird das Qi aus der Atemluft aufgenommen, das sogenannte Da Qi. Es kommt aus der Luft von oben ist also dem Yang zugeordnet.
Aus der Nahrung wird durch die Verdauung im Magen und Milz-Pankreas-System durch Trennung des Klaren vom Trüben das Nähr-Qi chinesisch Gu-Qi gewonnen. Das Nähr-Qi wird zum Yin gezählt, da es aus der Erde kommt.
Das Qi des Atems wird, zusammen mit dem Qi aus der Nahrung zum Zong Qi, oder auch Qi der Mitte genannt, umgewandelt.
Der dritte Ursprung des Qi im Körper ist das Erb-Qi oder Ursprungs-Qi, chinesisch Yuan Qi oder Quell-Qi genannt. Dabei handelt es sich um die von den Eltern ererbte Lebenskraft. Dieses Qi erhält man beim Zeugungsakt von den Eltern. Es wird nach chinesischer Auffassung in den Nieren gespeichert. Dieses Erb-Qi bestimmt weitestgehend die individuelle Konstitution des einzelnen Lebewesens und ist für das spezifische Wachstum und die Entwicklung des Lebewesens verantwortlich.
Nach traditioneller Auffassung durchströmt die Lebensenergie Qi den Körper in Meridianen, vergleichbar mit Quellen, Bächen und Flüssen, die das Land durchziehen und sich anschließend ins Meer ergießen. Die Meridiane lenken das durchfließende Qi, welches einerseits in den oberflächlichen Schichten des Körpers zirkuliert. Andererseits ziehen die Meridiane in das Körperinnere, das Qi fließt somit auch im Inneren zwischen den inneren Organen, vergleichbar dem Blutkreislauf. Jede Organfunktion ist Ausdruck des Wirkens und der Bewegung von Qi.
Das Qi erfüllt im Körper mannigfaltige Funktionen. Das Qi steuert erheblich das Wachstum und die Entwicklung des Körpers. Es ist für die Erwärmung des Körpers zuständig als auch für die Verteidigung des Körpers gegenüber pathogenen (krankmachenden) Faktoren wie Hitze, Wärme, Kälte, Nässe, Trockenheit und Wind. Es übernimmt die Steuerung von allen Wandlungsprozessen im Körper wie beispielsweise Verdauung und Ausscheidung. Auch die Säfte-Regulation ist dem Qi zugeordnet, wie das Schwitzen, die Urin-Ausscheidung und die Verdauungssäfte-Regulation. Das Qi sorgt außerdem dafür, dass die Organe an ihrem Patz gehalten werden.
Darüber hinaus ist es auch für die Regulation der geistigen Funktionen, im chinesischen Shen genannt, zuständig. Dazu zählen die psychische Aktivität und Vitalität, das Bewusstsein und wohin die Aufmerksamkeit gerichtet wird.
Der chinesische Begriff Xue wird häufig mit dem deutschen Wort Blut übersetzt, das ist aber nur ein Teilaspekt des Xues. Das Xue hat eine viel weitergehende Bedeutung im chinesischen als das Blut. Das Xue ernährt und befeuchtet den Körper. Die Säfte zählen also ebenso zum Xue. Das Qi und das Xue treten im menschlichen Körper zusammen auf. Wobei das Qi als bewegende Kraft dem Yang zugerechnet wird, wohingegen das Xue den Yin-Aspekt darstellt. Des Weiteren beherbergt es das Shen (siehe dort).
Darunter versteht man alle Körperflüssigkeiten außer dem Blut, diese werden aus der aufgenommenen Nahrung gewonnen. Wobei das Jin den klaren dünnflüssigen Anteil repräsentiert wie z.B. Tränen, Speichel und Schweiß und das Ye den trüben dickflüssigen, wie z.B. Gallenflüssigkeit, Gelenkschmiere und Liquor.
Unter Shen versteht man den substanzlosen Aspekt des Qi, also das Bewusstsein oder den Geist aber auch die Kreativität. Es bestimmt erheblich die Persönlichkeit eines Menschen oder Tieres. Lebewesen mit viel Glanz in den Augen haben ein waches Bewusstsein. Lebewesen die Disharmonien im Shen aufweisen, erkennt man an ihrer Langsamkeit, Vergesslichkeit, Schlaflosigkeit und unangebrachten Reaktionen auf die Außenwelt.
Das Jing wird häufig mit Lebens-Essenz oder Struktiv-Potential übersetzt. Es ist Teil des Funktionskreises der Niere. Das Jing bestimmt überwiegend die Konstitution und die Anpassungsfähigkeit eines Individuums. Der vorgeburtliche Anteil des Jing kann nicht mehr aufgefüllt werden und deswegen ist großes Augenmerk darauf zu legen, es zu bewahren z.B. durch Übungen des Qi-Gong oder Tai-Chi. Wenn uns im westlichen Sinne „etwas an die Nieren geht“ schwächt dies unser Jing.
| Yin | Yang |
| Materie | Energie |
| Dunkelheit | Licht |
| Mond | Sonne |
| Winter | Sommer |
| Nacht | Tag |
| Schatten | Sonne |
| weiblich | männlich |
| Ruhe | Aktivität |
| Erde | Himmel |
| innen | außen |
| flach | rund |
| Raum | Zeit |
| Westen | Osten |
| trocken | feucht |
| kalt | heiß |
| Norden | Süden |
| rechts | links |
Die Monade, das Zeichen für Yin und Yang
Die traditionelle chinesische Medizin hat ihre Wurzeln im Taoismus. Das Tao, das oberste Naturprinzip, das Weltgesetz, wird von Laotse im Tao Te King beschrieben. Das Tao wird häufig als Sinn, Weg oder das Eine (Namenlose) übersetzt. Aus ihm (das Eine) entsteht im Wechselspiel der komplementären Kräfte Yin und Yang (die Zwei). Aus diesem Dualismus der komplementären Yin- und Yang-Kräfte entstehen alle Dinge, auch die Lebenskraft Qi.
Die Begriffe Yin und Yang gehören zu den wenigen, die nicht übersetzt werden und wurden, da jede Übersetzung in eine westliche Sprache nur Teilaspekte der Bedeutung wiederzugeben vermag. Das Konzept des Yin-Yang ist vielleicht das wichtigste und umfassendste in der TCM. Die Theorie von Yin und Yang geht davon aus, dass jedes Ding oder jede Erscheinung zwei Aspekte hat, einen Yin-Aspekt und einen Yang-Aspekt, welche zwar gegensätzlich, aber auch voneinander abhängig sind. Das Eine ist ohne das Andere nicht denkbar.
Yang bedeutet die sonnenbeschienene Seite des Tales oder Berges, während Yin die Schattenseite, das Kühle, das Dunkle meint. Diese Vorstellung hat sich in den jeweiligen Schriftzeichen erhalten. Der Himmel ist Yang, die Erde Yin, männlich ist Yang, weiblich Yin, warm ist Yang, kalt ist Yin, aktiv Yang, passiv Yin.