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Inhaltsverzeichnis

 

1. Einleitung

2. Faszination und Ekel

2.1 Gefühle und Emotionen

2.2. Entstehung und Einflüsse

2.3. Bisherige Forschungen zu Emotionen

3. Unterrichtsmethoden

3.1 Sozial- und Arbeitsformen

3.2 Vor- und Nachteile der jeweiligen Methode

4. Hypothesen

4.1 Zu erwartende Ergebnisse aufgrund der Hypothesen

4.2 Bisherige spezifische Forschungen zu Ekel

5. Umfrage

5.1 Auswahl der Fragen

5.2 Probanden

6. Durchführung

6.1 Fragebogen

6.2 Datenerhebung

7. Ergebnisse

7.1 Tabellarische Auswertung

7.2 Schriftliche Auswertung

8. Ergebnisse und Diskussion der Ergebnisse im Hinblick auf die Hypothesen

8.1.Ergebnisse

8.2 Diskussion der Ergebnisse

9. Mögliche Alternativen

10. Anhang

Abbildungen der einzelnen Fragen im Vergleich Gruppe 1 zu Gruppe 2

Standardabweichung, Mittelwert und Median der einzelnen Fragen

11. Quellenangabe

Bücher in alphabetischer Reihenfolge

Artikel in alphabetischer Reihenfolge

Abbildungen

 

1. Einleitung

 

Das Sezieren zählt zu den gängigen Methoden für das Studium der Humanbiologie. Es dient den Studenten sich mit anatomischen und funktionalen Wissensinhalten näher auseinander zu setzen und durch das praktische Arbeiten eine Vertiefung des Gelernten zu erreichen. Die Humanbiologie macht wiederum, den größten Teil der Gesundheitserziehung an den Schulen aus und ist somit nicht aus der Schulpraxis weg zu denken. Um die Gesundheit und Lebensqualität von Schülern zu steigern, ist eine adäquate Gesundheitserziehung unverzichtbar. Wieso ist das Sezieren, dann keine gängige Methode in der Schulpraxis? Mit dieser Frage beschäftigt sich die folgende wissenschaftliche Hausarbeit. Dafür wurde eine schriftliche Umfrage mit Studenten der pädagogischen Hochschule Heidelberg durchgeführt. Es gilt heraus zu finden, ob die angehenden Lehrer und Lehrerinnen, durch bestimmte Einflüsse, abgeneigt sind, in ihren späteren Unterrichtsstunden das Sezieren als Arbeitsform durchzuführen. Es ist vorstellbar, dass ein Lehrer es meidet am tierischen Original zu arbeiten, wenn er selbst demgegenüber kritisch eingestellt ist. Seine Einstellung wiederum kann durch Vorerfahrungen oder selbst gewählter Ernährungsweise beeinflusst sein. Die Vorerfahrungen sind entweder negativ oder positiv emotional belastet und prägen die Einstellung der Person zur Arbeit mit Organen im Original dauerhaft.

 

Die hier untersuchten Einflüsse sind Vegetarismus und die spezifischen Emotionen Ekel und Faszination. Gefühle und Lernen, ist kein neues Themengebiet in der Pädagogik.

 

Schon Johann Heinrich Pestalozzi ging, in seinem Credo zum ganzheitlichen Lernen „ mit Kopf, Herz und Hand“ darauf ein, dass Gefühle ernst genommen und in einen Lernprozess mit einbezogen werden sollten. Auch Jean Jaque Rousseau erkannte, dass Gefühle wünschenswert für das Bildungsgeschehen sind. (vgl. Huber, 2013, S.50)

 

Nun soll hier, aber nicht untersucht werden, welche Gefühle wünschenswert während einer Sezierung sind und hervorgerufen werden sollen, sondern ob Gefühle einen starken Einfluss darauf haben, dass angehende Lehrer bei einer bestimmten Arbeitsform abweisend reagieren. Wie diese Gefühle und Emotionen entstehen und in wie weit sie prägend oder lernhemmend wirken können, wird in den Eingangskapiteln beschrieben. In dieser Arbeit wird nicht ausdrücklich das Empfinden von Schülern während einer Sezierung thematisiert und genauer untersucht. Dennoch müssen bei emotionsbelastenden Arbeitsweisen (wie z.B. dem Umgang mit toten Tieren), immer das Wohlergehen der Schüler von der Lehrperson berücksichtigt werden. Eine Unterrichtsstunde sollte niemals eine traumatisierende Wirkung auf die Schüler haben, auch wenn diese dann länger in Erinnerung bleibt. So ist der Lernerfolg doch fraglich, ebenso wie die anschließenden Reaktionen der Schüler und Eltern.

 

Es gibt natürlich noch weit mehr Arbeitsformen, die für humanbiologische Lerninhalte in Frage kommen, daher werden hier auch auf diese eingegangen und die jeweiligen Vor- und Nachteile genauer betrachtet. Für die genauere Auseinandersetzung mit den hemmenden Einflüssen gegenüber dem Sezieren, sind in dieser Arbeit fünf Hypothesen aufgestellt worden. Auf diese wird nach der allgemeinen Auswertung des Umfragebogens, genauer eingegangen.

 

Die Auswahl der spezifischen Emotionen Faszination und Ekel, erschließt sich aus der Unterrichtspraxis. Da diese beiden Gefühlszustände bei einer Sezierung am wahrscheinlichsten zu erwarten sind. Es ist eher weniger anzunehmen, dass die Emotionen Wut, Trauer, Neid, Begierde oder Hass, um eine Auswahl zu nennen, beim Anblick von tierischen Organen bei Lehrern oder Schülern wahrzunehmen sind. Es ist eher zu beobachten, dass Personen fasziniert, desinteressiert oder angeekelt, bei einer derartigen Arbeitsweise reagieren.

 

Als Verfasserin dieser Arbeit interessiert es mich besonders herauszufinden, warum manche meiner Kommilitonen, eine so für mich faszinierende Art zu unterrichten, schon während des Studiums ablehnen oder es in ihrer späteren Lehrerlaufbahn nicht in Betracht ziehen werden diese einzusetzen. Als mehrfache Tutorin in den Seminaren Humanbiologie eins und zwei an der pädagogischen Hochschule Heidelberg, konnte ich die verschiedensten Reaktionen bei den Studenten beobachten, wenn Ihnen fast allwöchentlich Organe zum Sezieren vorgelegt wurden. Vorher war ich der Auffassung, wenn sich eine Person für das Studium der Biologie entscheidet, sie auch Begeisterung für das Sezieren hegt. Doch diese unterschiedlichen emotionalen Reaktionen, die ich beobachtet habe, lassen mich meine Meinung überdenken. Das Sezieren, als Lernarbeitsform für die Anatomie und Gesundheitsbildung im humanbiologischen Unterricht, ist für mich eine logische und nicht weg zu denkende Methode im Schulalltag. Auch wenn ich in meiner eigenen Schullaufbahn, nie in den Kontakt mit Organen im Original gekommen bin, so hat mir dies mein Studium und meine Tätigkeit als Tutorin doch sehr deutlich gemacht. Daher ist es mir ein Anliegen die Ursachen und Zusammenhänge für das Einsetzen dieser Unterrichtsform herauszufinden.