Cover

Buch

Als sie spätabends durch die vereiste Landschaft eines Moores fährt, gerät Miriam Singer auf einmal in Panik. Von starken Halluzinationen heimgesucht, bleibt ihr nichts anderes übrig, als anzuhalten. Plötzlich steht ein Fremder neben ihrem Auto, der ihr seine Hilfe anbietet. Und der Teil von Miriams ganz persönlichem Alptraum wird …

Am selben Abend besucht Kriminalkommissarin Nele Karminter ein Seminar bei der Psychologin Dr. Sternberg. »Vier von hundert«, enthüllt die Ärztin ihrem Publikum. »Einer von fünfundzwanzig Menschen hat kein Gewissen. Wir bezeichnen ihn als Soziopathen, geläufiger ist der Ausdruck Psychopath, und er kennt nur ein Ziel: Gewinnen!«

Für Nele Karminter wird aus Dr. Sternbergs beeindruckender Theorie nur allzu schnell grausame Praxis. Denn in einer verlassenen, einsam gelegenen Schweinemastanlage stößt ihre Kollegin Anouschka Rossberg nach einem Hinweis auf eine furchtbar zugerichtete Leiche. Ein Fund, der Neles gesamtes Team in Aufruhr versetzt.

Derweil untersucht der Privatdetektiv Alexander Seitz den Fall der verschwundenen Daniela Gerstein. Doch kaum hat er eine erste ernsthafte Spur gefunden, überschlagen sich die Ereignisse. Denn Alexanders Recherchen und Neles Ermittlungen haben mehr miteinander gemein, als es den Anschein hat, und ein hochintelligenter Soziopath par excellence wird ihnen zeigen, zu was er fähig ist …

Autor

Andreas Winkelmann, geboren im Dezember 1968, entdeckte schon in jungen Jahren seine Leidenschaft für unheimliche Geschichten. »Der menschliche Verstand erschafft die Hölle auf Erden, und dort kenne ich mich aus«, beschreibt er seine Faszination für das Genre des Bösen. Er lebt heute mit seiner Familie in einem einsamen Haus am Waldesrand nahe Bremen.

Von Andreas Winkelmann sind im Goldmann Verlag

außerdem lieferbar:

Tief im Wald und unter der Erde. Thriller (46955)

Hänschen klein. Thriller (47125)

Blinder Instinkt. Psychothriller (47338)

Andreas

Winkelmann

Bleicher Tod

Psychothriller

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Originalausgabe November 2011

Copyright © 2011 by Andreas Winkelmann

Copyright © dieser Ausgabe

by Wilhelm Goldmann Verlag, München,

in der Verlagsgruppe Random House GmbH,
Neumarkter Str. 28, 81673 München.

Umschlaggestaltung: UNO Werbeagentur, München

Umschlagmotiv: Hintergrund: FinePic®, München
Blatt (1/3 U1) : Getty Images / Kenny Williamson
Blut: Getty Images / Renphoto

Th · Herstellung: Str.

Satz: omnisatz GmbH, Berlin

ISBN 978-3-641-06610-9
V004

www.goldmann-verlag.de

Für

alle starken Frauen

dieser Welt

Seit Stunden lag sie auf einem Gitter aus eckigen Metallstreben, die ihr schmerzhaft ins Fleisch drückten. Darunter war ein Hohlraum, aus dem ekelerregender Gestank aufstieg. Sobald sie sich bewegte, rasselten die Ketten, mit denen sie an das Gitter gefesselt war, und das Geräusch hallte in einer scheinbar endlosen Halle gespenstisch wider. Die Ketten ließen ihr einigen Bewegungsspielraum, aber es tat weh, mit nackter Haut über das grobe Metall zu rutschen. Von vollkommener Dunkelheit umgeben, hatte sie die Abmessungen ihres Gefängnisses ertasten müssen. Oben, unten, rechts, links, überall hatte sie unter ihren Fingern und Zehen rauen Putz gespürt. Anscheinend war sie von Mauern umgeben, die sich nach oben hin in einen großen Raum öffneten.

Sie wusste weder, wie sie hierhergekommen war, noch wo sie sich befand. Sie wusste nur, dass ihre Träume vorbei waren, noch ehe sie begonnen hatte, sie zu leben.

Über das Schreien, Flehen, Weinen und das Gezerre an den Ketten bis zur Erschöpfung war sie längst hinaus. Die bittere Kälte setzte ihrem nackten Körper immer mehr zu, stahl ihre Kraft und ihre Hoffnung. Niemand hatte sie schreien hören und niemand würde ihr zu Hilfe eilen, das hatte sie verstanden, und trotzdem wollte sie sich nicht damit abfinden, hier sterben zu müssen.

Die Stille war entsetzlich. Wenn sie ganz ruhig war und den Atem anhielt, hörte sie absolut nichts. Sie ertrug diese Stille nicht mehr, ertrug es nicht, dass sich überhaupt nichts veränderte.

Warum kam er nicht zurück? Wenn sie nur mit ihm sprechen könnte, dann würde alles wieder gut werden.

Als er dann wirklich kam, bereute sie ihren Wunsch.

Dem feinen Sprühregen, der plötzlich auf sie niederging, konnte sie nicht entkommen, ganz gleich, wie hastig sie über die Metallstreben rutschte. Die kalten Tropfen überzogen ihre Haut mit einem gleichmäßigen Film, und als sie schon glaubte, das Schlimmste überstanden zu haben, bissen die Tropfen zu.