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Copyright 2018 beim

Autor: Friedhelm Schutt

Herstellung und Verlag:

BOD - Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN: 9783752819403

Inhaltsverzeichnis:

Einleitung

Kaum ein Thema ist unter den Menschen und über alle Zeiten hinweg von so zentraler Bedeutung, wie die Fortpflanzungsfähigkeit, die Geschlechtsreife und der etwas mühsame Übergang dahin im Alter des zweiten Lebensjahrzehnts.

Die Eltern machen aus lauter Verlegenheit meist ein großes Geheimnis um das Thema Sex, um die körperlichen Gelüste und Freuden, die jeder empfindet.

Auch über Geschlechtskrankheiten oder ganz natürliche Vorgänge wird geschwiegen. So kommt es, dass die Eltern plötzlich im Jugendalter ihres Nachwuchses Schwierigkeiten haben, offen mit ihnen über diese Fragen zu sprechen. Die jungen Leute sind gezwungen mit Gleichaltrigen hinter vorgehaltener Hand Informationen auszutauschen, im Fernsehen, in Zeitschriften oder im Internet in kleinen Schritten nach den Fakten zu suchen. Was bleibt sind Unsicherheiten - und die Geheimniskrämerei setzt sich fort.

Dieses Buch soll helfen, die Fragen der Jugendlichen zu beantworten und die Selbstverständlichkeit und Natürlichkeit der Pubertät, von Sex, den Schutz- und Verhütungsvorkehrungen, den gesundheitlichen Risiken und den vielen intensiven Glücksgefühlen beschreiben.

Entwicklungsgeschichte und
Analogien im Tierreich

Wenn wir einige hunderttausend Jahre zurückgehen, ähnelten die Menschen den Affen. Millionen Jahre davor gab es kleine warmblütige Säugetiere, die vielleicht den Ratten ähnelten. (Die davor in unserer Entwicklungsgeschichte liegenden echsenartigen und fischähnlichen Tiere lassen wir hier einmal außer Betracht, weil bei ihnen die Befruchtung meist außerhalb des Körpers stattfand). Aber alle Wesen in unserer Vorgeschichte nutzten die Genweitergabe durch Befruchtung einer weiblichen Eizelle durch Samenzellen eines männlichen Partners. Doch der Geschlechtsakt glich einem triebgesteuerten und auf Nachwuchsproduktion gerichteten kurzen Akt.

Z.B. bei den Bonobos – einer Affenart in Afrika – ist der Geschlechtsakt auch ein sozial wichtiger Vorgang. Bei Stress bauen die Affen die überschießende Aggression durch eine geschlechtliche Vereinigung ab.

Bei den Menschen ist der Sex ein Vertrauensbeweis für den geliebten Partner, eine Geben und Nehmen von Zärtlichkeit, ein Garant für psychisch-soziale Ausgeglichenheit und Liebe und einfach eine Freude an dem schönsten Gefühl, das die Natur uns mitgegeben hat. Der eigentliche zur Fortpflanzung ausgeführte Geschlechtsakt bleibt die Ausnahme.

Bordelle erfüllen die Aufgabe, Singles oder überbordende Sexbedürfnisse gegen Geld zu befriedigen.

Anatomische und hormonelle
Veränderungen bei Jungen

Testosteron

Etwa ab dem 10. Lebensjahr wird bei den Jungen das Hormon Testosteron gebildet.

Es wirkt auf den Aufbau der Muskelmasse und fördert die Entwicklung der Spermien (Samenzellen), indem die Hoden- und Penisentwicklung gefördert werden. Nun sind auch die Schwellkörper, die sich während einer Erektion mit Blut füllen, entwickelt. Der Penis kann, wenn er voll ausgebildet und aufgerichtet ist, im Durchschnitt zwischen 12 und 17 cm lang sein, sich steil nach oben aufrichten und einen Durchmesser von rund 4,5 cm besitzen. Dieses Maß ist später für die Nutzung eines Kondoms sehr sinnvoll, weil der Gummi dann nicht abrutschen und seine Verhütungsaufgabe erfüllen kann.

Behaarung

Auch die Körperbehaarung, wie Brusthaare, Schamhaare, Bartwuchs wird durch Testosteron gefördert und im Laufe des Lebens aufrechterhalten.

Das Haupthaar wird nicht durch Testosteron bestimmt.

Körperbau

Der Aufbau von Knochen und Knorpeln wird durch das Hormon gemeinsam mit dem Schilddrüsenhormon gefördert. Also sind die Muskelpakete an Armen, Beinen, Bauch und Rücken nicht nur auf entsprechendes Muskeltraining zurückzuführen, sondern werden stark von der Hormonproduktion bestimmt.

Verhalten

Testosteron verstärkt die Lust auf Sex (Libido-Steigerung), aber hebt auch die Lebenslust und das Durchhaltevermögen z.B., weil mehr rote Blutkörperchen gebildet werden, die für die Muskelversorgung wichtig sind.

Ein sowohl positiver als auch negativer Effekt ist das Anheben der Aggressivität. Positiv insofern, weil der Mann seine Gene weitergeben will, Führungsqualitäten aufbaut und durchsetzungsstärker wird. Negativ, weil sich der Mann weniger unter rationaler Kontrolle hat, er also auch unvernünftiger handelt. Soziale Sensibilität werden unterdrückt, die Kampfbereitschaft erhöht.

Dunklere Hautpartien

Mit der Pubertät nimmt die Haut der Brustwarzenvorhöfe, des Penis und des Hodensacks eine dunklere Farbe an. Auch die Oberschenkelinnenseiten verfärben sich dunkler. Das ist völlig normal.

Stimme

Die Stimme wird in der Pubertät dunkler – das liegt am Wachstum des Kehlkopfs (hervortretender Adamsapfel) und dem Längenwachstum der Stimmbänder.