Die 60 Top-Wanderungen und Ausflüge,
5 Rundreisen plus GPS-Tracks
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Auf Madeira liegen viele Ortschaften zwischen den Bergen und dem Atlantik – so auch der »Garten des Meeres«, Jardim do Mar an Madeiras sonniger Südwestküste.
= Ausflug = Wanderung
Unterwegs auf Madeira
Madeiras beliebteste Wanderwege
Die schönsten Feste auf Madeira
Tipps und Infos für Unterwegs
Hilfreiche Adressen
Madeira in Zahlen
Funchal und Umgebung
Kultur, Geschichte und Natur an Madeiras Südkante
Entdeckertour
Von der quirligen Hauptstadt direkt in die Natur
1Funchal
Stadtrundgang durch die Fenchelbucht
2Funchal
Durch das São-Pedro-Viertel zur Fortaleza do Pico
3Jardins do Palheiro
Gartenbaukunst und Artenfülle im Blandy‘s Garden
4Botanischer Garten und Monte
Zwei Gärten, zwei Seilbahnen und eine Wallfahrtskapelle mit Kaisergrab
5Vom Hotelviertel nach Câmara de Lobos
Flanierweg über die Küstenpromenade
6Cabo Girão
Über die Levada do Norte von Estreito de Câmara de Lobos zum Cabo Girão
7Curral das Freiras
Vom Nonnental zum Aussichtsfelsen Eira do Serrado
8Pico Grande
Von der Boca da Corrida zum Kraxelberg hoch über dem Nonnental
9Fajã dos Padres
Mit der Seilbahn in eine andere Welt
10Cristo Rei
Von Caniço de Baixo zum Cristo Rei
11Von Camacha ins Paradiestal
Entlang der Levada da Serra do Faial
12Vom Pico do Arieiro zum Pico Ruivo
Felsiger Höhenweg zwischen den höchsten Gipfeln Madeiras
Südwesten und Paul da Serra
Sonnige Hänge und grüne Höhen
Entdeckertour
Hübsche Küstenorte und eine imposante Hochebene: Rundfahrt durch Madeiras Südwesten
13Calhau da Lapa
Abstieg zum kristallklaren Wasser
14Ribeira Brava
Handelsstadt mit hübscher Kirche
15Ponta do Sol
Im sonnenverwöhnten Bananental
16Levada do Moinho und Levada Nova
Aufregende Rundtour bei Lombada da Ponta do Sol
17Calheta
Zwei Sandstrände, ein ungewöhnliches Museum und viel Zuckerrohrschnaps
18Prazeres
Im Reich der Vogelscheuchen
19Küstenrundweg im Südwesten
Von Paul do Mar über Jardim do Mar nach Prazeres
20Levada Nova da Calheta
Über die »Neue Levada« nach Ponta do Pargo
21Ponta do Pargo
Am westlichsten Ende der Insel
22Nossa Senhora da Boa Morte
Ein aussichtsreiches Kapellchen im Ortsteil Cabo
23Levada das 25 Fontes und Levada do Risco
Durch den Reitertunnel in den Lorbeerwald von Rabaçal
24Levada do Alecrim
Über die Rosmarin-Levada zu spektakulären Wasserfällen
25Levada do Paul
An der Südkante der Hochebene
26Pico Ruivo do Paul
Aussichtsreiche Kurztour auf die höchste Erhebung Paul da Serras
27Bica da Cana und Pináculo
Rund um den »Zuckerhut« bis zum Vulkanschlot Pináculo
28Vom Encumeada-Pass ins Folhadal
Tiefgrüne Levada-Tour mit Tunnel und Wasserfall
29Chão dos Louros
Lorbeerwald-Spaziergang mit lauschigem Picknickplatz
Der Norden
Steile Spektakel auf Madeiras rauer Seite
Entdeckertour
Entlang der Nordküste von West nach Ost
30Fajã da Quebrada Nova
Abstieg zur Klippenküste von Achadas da Cruz
31Porto Moniz
Lavapools und Spuren der Walfänger
32Levada da Ribeira da Janela
Von Lamaceiros ins Tal des »Fensterflusses«
33Fanal
Uralte Lorbeerbäume und grandiose Aussichten
34Von Seixal nach Chão da Ribeira
Durch die Weinberge an der Küste entlang ins bäuerliche Hochtal
35Levada da Fajã do Rodrigues
Tunnel-Tour ins Tal der Ribeira do Inferno
36São Vicente
Ein hübscher Dorfkern und faszinierende Vulkanhöhlen im Tal des heiligen Vinzenz
37Von Ponta Delgada nach Arco de São Jorge
Über den Caminho Real entlang der Nordküste
38Von Lombo do Urzal zu den Anfängen der Levada dos Tornos
Levada-Tour tief im Tal von Boaventura
39Levada do Rei
Durch den Lorbeerwald von São Jorge zum Ribeiro Bonito
40Küstenrundweg bei São Jorge
Über historische Pflasterpfade zum alten Cais
41Santana
Im Reich der strohbedeckten Häuschen
42Levada do Caldeirão Verde
Durch den Lorbeerwald zum »Grünen Kessel« und in den »Höllenkessel«
43Pico Ruivo
Von der Achada do Teixeira auf leichten Wegen zum höchsten Gipfel Madeiras
44Rocha do Navio
Auf steilem Pfad ins Naturreservat
45Balcões
Spaziergang durch den Lorbeerwald zum Aussichtsbalkon von Ribeiro Frio
46Levada do Furado
Von Ribeiro Frio zum Portela-Pass
47Penha de Águia
Knackige Kurztour auf den Adlerfelsen
48Porto da Cruz
Wellen, Rum und eine tolle Landschaft
49Larano – Boca do Risco – Funduras
Ein grandioser Küstensteig und ein wundervoller Wald
Ostmadeira und Porto Santo
Wo alles begann: Madeiras Osten und Porto Santo
Entdeckertour
Ostmadeira – geschichtsträchtige Buchten und eine faszinierende Landzunge
50Ponta de São Lourenço
Durch die Felsküstenlandschaft im äußersten Ostzipfel
51Caniçal
Die Welt der Wale
52Levada do Caniçal
Levada-Spaziergang im Tal von Machico
53Pico do Facho
Von Caniçal über den Fackelberg nach Machico
54Machico
Geschichtsträchtige und feierfreudige Strandstadt
55Santa Cruz
Flanierstädtchen am Flughafen
56Santo António da Serra
Zum Sonntagsmarkt und zum Parkspaziergang auf die feuchten Höhen
Entdeckertour
Porto Santo – unterwegs auf der Insel des Heiligen Hafens
57Vila Baleira
Porto Santos Hauptstadt
58Vom Porto dos Frades zum Penedo do Sono
Küstenwanderung um die Südostspitze
59Pico Branco e Terra Chã
Grandiose Aussichten und ein wunderschöner Küstenbergpfad
60Pico do Castelo und Pico do Facho
Ein anstrengender Aufstieg und eine gemütliche Runde um den höchsten Gipfel
Kleiner Sprachführer Portugiesisch
Tourenübersicht
Register
Bildnachweis und Impressum
Tief im Tal von Lombada da Ponta do Sol (Tour 16)
Vogelscheuchenkunst in Prazeres (Tour 18)
Die Bucht von Machico mit dem Pico do Facho (Touren 53 und 54)
Madeira, die »Perle des Atlantiks«, ist ein Phänomen. Es gibt kaum einen richtigen Strand (nur auf der Nachbarinsel Porto Santo) und keine Partymeilen mit Sangria-Eimern. Dennoch – oder vielleicht gerade deswegen – verlieben sich unzählige, vor allem naturbegeisterte Besucher in die grüne und zerklüftete Insel, die zu rund zwei Dritteln aus Naturparks besteht. Viele Urlauber sind so fasziniert von der schier unerschöpflichen Fülle an Wanderwegen, dass sie immer wieder kommen, um Madeira wandernd zu erkunden.
Madeira ist ein Wanderparadies. Die Vulkaninsel bietet so gut wie alles, was das Wanderherz begehrt: von leichten Spaziergängen auf Uferpromenaden über aussichtsreiche Küstenwanderungen auf alten Verbindungswegen bis hin zu sportlichen Hochgebirgstouren. Doch darüber hinaus gibt es noch eine Besonderheit: die Levadas. Über die eigentlich zur Bewässerung und Energiegewinnung angelegten Wasserkanäle freuen sich auch die Wanderer, kann man über sie doch mehr oder weniger eben in Täler gelangen, die sonst völlig unzugänglich wären. Oft geht es denselben Weg zurück, doch die Eindrücke sind immer anders. Für Streckenwanderungen muss man manchmal auf Busse oder Taxis zurückgreifen, in einigen Fällen sind aber auch Rundwege möglich.
Manche Wanderwege auf Madeira sind sehr beliebt – aus gutem Grund, sie führen einfach durch wunderschöne Landschaften (siehe Kasten »Madeiras beliebteste Wanderwege«). Dadurch werden einige Pfade jedoch zu regelrechten Wanderautobahnen, hier hilft es, entweder sehr früh, oder – sofern die Lichtverhältnisse es erlauben – später am Tag zu kommen. Wer das »A-Programm« absolviert hat, kann sich den unbekannteren Wegen zuwenden, Madeira bietet schließlich ein fantastisches Repertoire an tollen Wandermöglichkeiten.
Einer der chilligsten Orte: die Maktub-Bar in Paul do Mar (Tour 19)
Am Steilhang zwischen Arco de São Jorge und Boaventura (Tour 37)
Bei der Auswahl empfiehlt es sich, vorher auf der Seite des Tourismusverbands den aktuellen Zustand der markierten Wege zu prüfen, denn manchmal müssen diese aus Sicherheitsgründen gesperrt werden. Auf das Wetter sollte man ebenso achten wie auf die richtige Ausrüstung und die eigene Kondition, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Madeira ist eben sehr steil, nicht jeder Abhang ist gesichert. Im Zweifelsfall kehrt man lieber um, als dass man sich in Gefahr begibt.
Bereits kurz nach der Entdeckung der Insel im 15. Jahrhundert stellten die ersten Siedler fest, dass das Klima im Südteil Madeiras milder, im Nordteil hingegen feuchter ist. Für die Landwirtschaft – vor allem für den boomenden Zuckerrohranbau – eignete sich der sonnige und gut zugängliche Süden am besten. Und deshalb begann man Wasserkanäle anzulegen, um die Felder des Südens mit dem Wasser aus höheren Gefilden und später auch von der Nordseite zu bewässern. Bis heute versorgen Levadas die Bauern und vor allem die vielen Bananenterrassen mit Wasser; im 20. Jahrhundert kam die Energiegewinnung in Wasserkraftwerken hinzu. Entlang der Kanäle führen schmale Pfade für die levadeiros, die für die Instandhaltung und Wasserzuteilung zuständigen Levada-Arbeiter. Man schätzt, dass es zwischen 2000 und 5000 Levada-Kilometer sind, je nachdem, ob man die Verzweigungen mitzählt oder nicht. Manche Levadas sind sehr schmal, ausgesetzt und ungesichert, einige sind sogar lebensgefährlich, viele führen abschnittsweise durch Tunnel. Andere jedoch kann man mit etwas Trittsicherheit und Schwindelfreiheit prima erwandern.
Bevor im 20. Jahrhundert die ersten, oftmals noch sehr abenteuerlich verlaufenden Fahrstraßen gebaut wurden, war man auf Madeira zu Fuß unterwegs. Der Warenverkehr konnte teilweise mit Schiffen abgewickelt werden, wobei vor allem die Nordküste war für den Schiffsverkehr viel zu steil und rau war. Es entstanden die sogenannten Veredas – Verbindungswege zwischen den Ortschaften und über die Bergpässe. Mitte des 19. Jahrhunderts gab die portugiesische Krone den Ausbau der wichtigsten Trampelpfade in Auftrag: Es wurden teilweise Pflastersteine verlegt, sodass die Pfade nun auch mit Ochsenkarren befahren werden konnten. Der längste der sechs caminhos reais ist 180 Kilometer lang und umrundet die Insel. Manche Abschnitte wurden später zu Fahrstraßen ausgebaut, andere verfielen. Jetzt kümmert sich ein Verein um die »Wiedergeburt« der Königswege als historische Wanderwege, schließlich bieten sie die beste Möglichkeit, Land und Leute zu Fuß kennenzulernen.
Madeira hat ganzjährig seinen Reiz, nicht ohne Grund wirbt die »Insel des ewigen Frühlings« mit dem Slogan »Madeira all year!«. Im Hochsommer, wenn der Atlantik zum Baden am angenehmsten ist, kann es zum Wandern etwas heiß sein, über 1000 Höhenmetern wird es aber oft schon merklich kühler. Mit regnerischen Tagen ist im Sommer weniger zu rechnen, im Winter muss es dann aber auch mal Niederschlag geben, damit die Insel schön grün bleibt. Im Winter liegt im Hochgebirge manchmal sogar Schnee, dann haben Wanderer dort nichts verloren. Generell ist es im Norden feuchter, grüner und saftiger als im Süden, häufig hängen sich die Wolken des Nordostpassats in die Berge. Zu jeder Zeit des Jahres kann man auch mal windige Tage erwischen, die sich dann vor allem auf den Flugverkehr auswirken. Grundsätzlich gilt jedoch: Selten ist das Wetter überall auf der Insel gleich, die Topografie sorgt für viele verschiedene Mikroklimas. Eine Wetter-App kann dann helfen, die jeweils beste Ecke für eine Wanderung auszuwählen.
Das milde Klima, der fruchtbare vulkanische Boden und die vielen verschiedenen Höhenstufen sorgen dafür, dass auf Madeira Pflanzen aus allen Teilen der Welt wachsen: Tropische Früchte auf den fruchtbaren Küstenebenen, Bananen und Wein, Kartoffeln, Bohnen und anderes Gemüse an den terrassierten Hängen, Getreide in den Hochtälern und auf den Plateaus. Es gibt Bäume aus aller Herren Länder, manchmal fühlt man sich wie in einem mitteleuropäischen Laubwald, und dann steht man plötzlich im duftenden Eukalyptuswald. Letzterer wird für die Zellulose- und Papierproduktion angebaut, ist jedoch aus ökologischen Gründen äußerst bedenklich. Die verheerenden Waldbrände der letzten Jahre loderten vor allem in den leicht entzündlichen Eukalyptushainen. Ursprünglich war Madeira von Lorbeerwäldern bedeckt, heute ist davon nur noch etwa ein Fünftel erhalten. Die endemische Lorbeerwaldvegetation, die man vor allem bei Wanderungen in Rabaçal und an der Nordseite der Insel bewundern kann, steht heute unter Naturschutz, auch die UNESCO hat die Laurissilva zum Welterbe erklärt. Insgesamt gibt es etwa 150 endemische Pflanzenarten auf Madeira, die omnipräsente Königin-Strelitzie gehört jedoch nicht dazu.
Blumenpracht auf dem Mercado dos Lavradores in Funchal (Tour 1)
Wer die »Blumeninsel« in ihrer vollen Pracht erleben will, sollte im Frühjahr kommen, wenn sich in den Parks und Vorgärten die meisten Blüten öffnen. Zum Blumenfest im Mai werden in Funchal Blütenteppiche auf den Straßen ausgebreitet und ein farbenfroher Umzug mit Blumenkindern und geschmückten Wagen organisiert.
Zu den Klassikern der madeirischen Küche, die in keinem typischen Lokal fehlt, gehören die saftigen Rindfleischspieße espetadas und der gerne mit einer Madeirabanane zubereitete Degenfisch espada com Banana. Die traditionelle madeirische Küche ist geprägt von einfachen, deftigen Fisch- und Fleischgerichten, die mit Pommes frites oder frittierter Polenta serviert werden. Gemüse wird vor allem zu Suppen verarbeitet, vegetarische Gerichte finden erst sehr langsam ihren Weg auf die Speisekarten. Allmählich wächst die Zahl der experimentierfreudigen, jungen Küchenchefs, die die traditionelle Inselküche neu interpretieren und ihre Gäste damit überraschen.
Maracuja, Anona, Baumtomate & Co. in der Markthalle von Funchal (Tour 1)
Die meisten Tafelweine stammen vom portugiesischen Festland, auf Madeira wird eben vor allem Madeirawein produziert. Sehr beliebt ist das inseleigene Bier »Coral« und die Maracuja-Limonade »Brisa«. Nach dem Essen – und auch zu jeder anderen Tageszeit – lieben die Portugiesen ihren Espresso, auf Madeira bica genannt. Madeiras süffiger Mini-Cocktail »Poncha« schmeckt vor allem in den urigen Berglokalen, erst recht nach einer nasskalten Wanderung, schließlich steckt die frisch angerührte Mischung aus Zuckerrohrschnaps, Honig und Zitronen- bzw. Orangensaft voller Vitamine.
MADEIRAS BELIEB-TESTE* WANDERWEGE
Die Gipfeltour vom Pico do Arieiro zum Pico Ruivo (Tour 12)
Zu den 25 Quellen im Lorbeerwald von Rabaçal (Tour 23)
Vom Forsthaus von Queimadas zum Caldeirão Verde (Tour 42)
Zum Aussichtsbalkon Balcões bei Ribeiro Frio (Tour 45)
Auf die Landzunge Ponta de São Lourenço im tiefen Osten (Tour 50)
(*damit aber auch die am meisten begangenen Wege!)
Auf Madeira gibt es eine riesige Auswahl an Hotels und Ferienwohnungen – vom Hostel bis zur Luxusherberge ist alles dabei. Sogar Zelten oder »Glamping« ist möglich. Es stellt sich vor allem die Frage, ob man zentral und städtisch im Großraum Funchal/Caniço nächtigen möchte (wobei Caniço vor allem von deutschen Touristen geprägt ist), oder ob man eher die Ruhe und die Nähe zur Natur sucht. Wer in einer hübsch renovierten Quinta in einer abgelegenen ländlichen Region Urlaub macht, ist in der Regel auf einen Mietwagen angewiesen, während man von Funchal aus auch Chancen hat, per Bus über die Insel zu reisen. Normalerweise reicht es, einen Standort zu wählen und von dort aus Tagesausflüge zu unternehmen, es gibt allerdings auch Ecken, von wo aus man etwas länger unterwegs ist. Am verkehrsgünstigsten für sternförmige Inselerkundungen ist definitiv die Südküste um Funchal und Caniço. Wer hauptsächlich zum Wandern kommt, wird hingegen die Nähe zur Natur in den Dörfern der Nordküste oder im Südwesten lieben. Die Übernachtungspreise schwanken zwischen der Hauptsaison (Sommer, aber auch Silvester, Ostern und Blumenfest) und der Nebensaison (z. B. November). Auf Porto Santo, wo es neben den großen All-Inclusive-Resorts auch ein paar kleinere und familiärere Hotels gibt, variieren die Preise enorm in der Zeit zwischen den Sommerferien (Juni bis September) und dem Rest des Jahres.
Blick über Funchal vom Pool des Hotels Monte Carlo
Früher gehörte in jeden ordentlichen portugiesischen Haushalt eine auf Madeira bestickte Tischdecke. Madeira-Stickereien (bordados da Madeira) sind sehr filigran und kostbar, die Frauen sitzen monatelang an einem Exemplar. Sie werden mit einem Gütesiegel versehen, um den Markt vor ostasiatischen Kopien zu schützen.
Die einst so wichtige Branche wird dennoch immer kleiner: In den 1920er-Jahren stickten rund 70 000 Frauen die besonderen Muster, heute gibt es nur noch etwas mehr als 2000 bordadeiras. Ganz ähnlich geht es den Korbflechtern in Camacha: Madeira-Korbmöbel (und andere Korbflechtarbeiten) wurden ab Mitte des 19. Jahrhunderts kommerzialisiert, hatten im 20. Jahrhundert ihre Blütezeit und finden nun kaum noch Abnehmer.
Zu den berühmtesten Erzeugnissen Madeiras gehört nach wie vor der Madeirawein, früher wie heute die große Liebe der Engländer. Wer richtig gute Tropfen sucht, ist gut beraten, besser auf einen Qualitätswein zu setzen und etwas mehr Geld für seinen Malvasia, Boal, Verdelho oder Sercial auszugeben – aus der Allerweltstraube Tinta Negra hingegen werden eher die günstigeren Weine produziert. Diese können aber zum Beispiel prima für die Bratensoße genutzt werden.
Madeirawein ist ein gutes Mitbringsel, und je nach Alter der Flasche auch eine Geldanlage, denn hier heißt es: je älter, desto besser (und teurer!).
Die allseits beliebte Poncha da Madeira (eine »gesunde« Mischung aus Zuckerrohrschnaps, Honig und frisch gepressten Zitronen- bzw. Orangensaft) trinkt man besser frisch in einer Bar, die fertigen Flaschen stecken voller Konservierungsstoffe und haben geschmacklich nicht mehr viel mit dem Original gemein. Wer zu Hause Poncha mixen mag, kauft sich z. B. in Calheta oder Porto da Cruz einen madeirischen Aguardente (Zuckerrohrschnaps) zum Mitnehmen.
Gut für den Heimtransport geeignet ist auch der haltbare Honigkuchen bolo de mel oder Blumenzwiebeln vom Markt, mit denen man für das Madeiraflair im eigenen Garten sorgen kann.
DIE SCHÖNSTEN FESTE AUF MADEIRA
Februar/März: Carnaval (Funchal)
Mai: Festa da Flor – Blumenfest (Funchal)
Juni: Festival do Atlântico – Atlantikfestival (Funchal); Mercado Quinhentista – Mittelaltermarkt (Machico)
Juli: Semana do Mar – Meereswoche (Porto Moniz)
August: Nossa Senhora do Monte – Marienwallfahrt (Monte)
August/September: Festa do Vinho – Weinfest (Estreito de Câmara de Lobos/Funchal)
September: Festival Colombo – Kolumbusfest (Porto Santo); Festa da Nossa Senhora da Piedade – Bootsprozession und Fischerwallfahrt (Caniçal)
November: Festa da Castanha – Kastanienfest (Curral das Freiras)
Dezember: Natal e Fim do Ano – Weihnachtsdekoration, Silvesterfeuerwerk u. a. (Funchal)
Wer nicht auf einem Kreuzfahrtschiff oder der eigenen Jacht unterwegs ist, erreicht Madeira in der Regel mit dem Flugzeug. Die Fähre zwischen den Kanaren, Madeira und der Algarve (ca. 24 Std. von Portimão nach Funchal, www.madeira-ferry.pt) verkehrt nur von Juli bis September. Wöchentliche Direktflüge aus Mitteleuropa (ca. 4 Std. Flugzeit) bieten – vor allem im Sommerhalbjahr – Lufthansa, Eurowings, Austrian Airlines und Ferienfluggesellschaften wie Condor, TUIfly, easyJet oder Edelweiss Air an. Tägliche Verbindungen mit Umstieg in Lissabon kann man bei der portugiesischen Fluglinie TAP buchen. Ab Lissabon beträgt die Flugzeit noch ca. 1,5 Stunden. Immer wieder kommt es vor, dass Flüge wegen ungünstiger Winde nach Porto Santo, auf die Kanaren oder gar zurück zum Festland umgeleitet werden müssen.
Die rot-gelben Wanderwegmarkierungen der »PR« weisen auf Madeira den richtigen Weg.
Wer Porto Santo zum Ziel hat, kann mit Binter (www.bintercanarias.com) von Madeira hinüberfliegen oder ab Funchal die Fähre Lobo Marinho (www.portosantoline.pt) nehmen.
Vom Cristiano-Ronaldo-Flughafen nach Funchal (ca. 20 km) verkehrt der Aerobus (5 € pro Strecke, Hin- und Rückfahrt 8 €); alternativ kommt man mit dem Taxi oder dem vorab gebuchten Privattransfer bzw. Shuttle (z. B. www.madeira-airport-transfers.com, ab 6 €) zum Ziel.
Automieter müssen über 21 Jahre alt sein und seit mindestens einem Jahr den Führerschein besitzen, zudem braucht man für die Buchung eines Mietwagens die üblichen Ausweispapiere sowie eine gültige Kreditkarte. Fast alle internationalen und www.procivmadeira.pt