Ausblick von der Bastei zur Stadt Wehlen, TOUR 11 .
Die Touren im Überblick
Leicht |
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Panoramarunde bei Bad Schandau |
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Im Auf und Ab über die Tafelberge |
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Wo man Feen und Trolle vermutet |
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Einsam wandernd im Elbsandsteingebirge |
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Auf einsamen Pfaden unterwegs |
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Ein ruhiges Tal erwartet uns |
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Wanderung mit Kulturgeschichte |
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Zum Katzfels bei Cunnersdorf |
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Wanderung im Bielatal |
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Der Malerweg – Etappe 1 |
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Der Malerweg – Etappe 8 |
Mittel |
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Barbarine auf dem Pfaffenstein |
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Unterwegs im Gelobtbachtal |
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In die Kirnitzschklamm an der Grenze |
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Malerische Felsen mitten im Wald |
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Klassiker im Elbsandsteingebirge |
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Große Rundtour am linken. Elbufer |
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Wanderung mit zweimaliger Schifffahrt |
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Auf den höchsten Berg des Gebirges |
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Durch den Böhmerwald in Tschechien |
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Unterwegs auf dem Kögler Naturpfad |
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Die Sächsische Schweiz in Miniatur |
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Kurzausflug zum Prebischtor |
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Der Malerweg – Etappe 3 |
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Der Malerweg – Etappe 7 |
Schwer |
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Vom Campingplatz zu den Wasserfällen |
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Tafelberge in einer Elbschleife |
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Wanderung mit Klettervergnügen |
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Aufregende Stiegenwanderung |
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Der Malerweg – Etappe 2 |
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Der Malerweg – Etappe 4 |
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Der Malerweg – Etappe 5 |
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Der Malerweg – Etappe 6 |
PIKTOGRAMME ERLEICHTERN DEN ÜBERBLICK
leicht |
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mittel |
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Gehzeit |
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Höhenunterschied |
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mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar |
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Seilbahn |
ZEICHENERKLÄRUNG ZU DEN TOURENKARTEN
Wandertour mit Lawfrichtung |
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Tourenvariante |
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Ausgangs-/ Endpunkt der Tour |
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Wegpunkt |
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Bahnlinie mit Bahnhof |
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Tunnel |
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Parkmöglichkeit |
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Hafen |
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Autofähre |
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Flugplatz |
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Burg/Schloss |
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Windmühle |
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Mühle |
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Hotel, Gasthof, Restaurant |
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Jausenstation |
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Schutzhütte, Berggasthof (Sommer/Winter) |
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Schutzhütte, Berggasthof (Sommer) |
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Unterstand |
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Grillplatz |
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Information |
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Museum |
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Bademöglichkeit |
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Bootsverleih |
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Sehenswürdigkeit |
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Ausgrabung |
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Kinderspielplatz |
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schöne Aussicht |
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Aussichtsturm |
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Wasserfall |
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Randhinweispfeil |
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Maßstabsleiste |
Die 33 schönsten Aussichtstouren
Exklusiv für Sie als Leser:
MIT GPS-DATEN ZUM DOWNLOAD
unter: gps.bruckmann.de
Vorwort
Einleitung
DIE TOUREN
Klassiker im Elbsandsteingebirge
1Barbarine auf dem Pfaffenstein2:30 Std.
Klassische Felsnadeln und imposante Höhlen
2Unterwegs im Gelobtbachtal5:00 Std.
Malerisches Tal mit anschließenden Aussichtspunkten
3Vom Campingplatz zu den Wasserfällen5:00 Std.
Fantastische Ausblicke von den Schrammsteinen
4Panoramarunde bei Bad Schandau4:00 Std.
Zu den Aussichten auf die Sächsische Schweiz
5Im Auf und Ab über die Tafelberge2:30 Std.
Mit Einkehr zum Kleinhennersdorfer Stein
6Wo man Feen und Trolle vermutet2:30 Std.
Entspannte Wanderung durch den Uttewalder Grund
7In die Kirnitzschklamm an der Grenze5:00 Std.
Große Nationalparkrunde bei Hinterhermsdorf
8Tafelberge in einer Elbschleife4:30 Std.
Spannende Tour am Kleinen und Großen Bärenstein
9Malerische Felsen mitten im Wald5:00 Std.
Unterwegs zum Winterstein und zum Goldsteig
Über Stufen zu den Aussichten
10Einsam wandernd im Elbsandsteingebirge4:00 Std.
Wandertour zum Kleinen und Großen Pohlshorn
11Klassiker im Elbsandsteingebirge3:30 Std.
Durch die Schwedenlöcher hinauf zur Bastei
12Wanderung mit Klettervergnügen4:30 Std.
Abenteuerwanderung in der Häntzschelstiege
13Aufregende Stiegenwanderung4:00 Std.
Über Starke Stiege und Rotkehlchenstiege
14Auf einsamen Pfaden unterwegs4:00 Std.
Von Krippen bis auf den Kohlbornstein
15Ein ruhiges Tal erwartet uns3:30 Std.
Durch das Polenztal an Hohnstein vorbei
16Große Rundtour am linken Elbufer7:30 Std.
Die linkselbischen Tafelberge in Kombination
17Wanderung mit zweimaliger Schifffahrt3:30 Std.
Von Rathen über die Bastei nach Wehlen und zurück
18Auf den höchsten Berg des Gebirges7:00 Std.
Über die Tyssaer Wände zum Hohen Schneeberg
19Wanderung mit Kulturgeschichte4:00 Std.
Am Ufer der Elbe entlang bis zur Kaiserkrone
20Durch den Böhmerwald in Tschechien6:00 Std.
Das Tal der Kirnitzsch auf der tschechischen Seite
Grenzenloses Wandern
21Unterwegs auf dem Kögler Naturpfad8:00 Std.
Sehr gut informiert durch die Böhmische Schweiz
22Zum Katzfels bei Cunnersdorf3:00 Std.
Aussichten im beinahe unberührten Terrain
23Die Sächsische Schweiz in Miniatur4:30 Std.
Mit Aussichten und Flusswanderung zum Lilienstein
24Kurzausflug zum Prebischtor3:30 Std.
Eindrucksvoller Torbogen auf tschechischer Seite
25Wanderung im Bielatal2:30 Std.
Zwischen Kletterern am Herkulesfelsen
26Der Malerweg – Etappe 14:30 Std.
Von Liebethal nach Wehlen
27Der Malerweg – Etappe 25:00 Std.
Von Wehlen nach Hohnstein
28Der Malerweg – Etappe 34:00 Std.
Von Hohnstein nach Altendorf
29Der Malerweg – Etappe 47:00 Std.
Von Altendorf nach Neumannmühle
30Der Malerweg – Etappe 55:00 Std.
Von Neumannmühle nach Schmilka
31Der Malerweg – Etappe 66:30 Std.
Von Schmilka nach Gohrisch
32Der Malerweg – Etappe 75:00 Std.
Von Gohrisch nach Weißig
33Der Malerweg – Etappe 84:00 Std.
Von Weißig nach Pirna
Bruckmanns Tourenfinder
PS:
Register
Impressum
Die Barbarine ist gut zu erkennen, TOUR 1.
An manchen Aussichtspunkten helfen Infotafeln weiter, TOUR 2.
Die Wanderwege sind gut ausgeschildert, TOUR 3.
Auch Höhlen hat die Sächsische Schweiz viele zu bieten, TOUR 5.
Steinhäufchen am Wegesrand, TOUR 13
Für diesen Sonnenaufgang lohnt sich das frühe Aufstehen, TOUR 11.
Unterwegs in der Felsenburg Bastei, TOUR 17
Geschnitzte Eule an einer Einkehrmöglichkeit, TOUR 15
Fast immer wandert man mit Aussicht, TOUR 22.
Besser als jedes Katzenvideo, TOUR 22
Manchmal ist man zwischen hohen Felswänden unterwegs, TOUR 25.
Bezaubernde Städtchen warten auf die Wanderer, TOUR 28.
Ausblick vom Hohen Schneeberg, TOUR 5
Liebe Leser,
in Deutschlands Regionen gibt es Landstriche, die sich zuweilen ähneln und bei denen rein optisch eine gewisse Verwechslungsgefahr lauert. Und es gibt Landschaften, die in Deutschland einmalig sind. Dazu zählt neben dem Wattenmeer und den Alpen auch das Elbsandsteingebirge in Sachsen. Rechts und links des noch jungen Elbtals erheben sich traumhafte Tafelberge, wie man sie in keinem anderen Bundesland findet. Zirkelstein, Kaiserkrone, Lilienstein, Königstein, Papststein und Rauenstein sind nur einige, die die Silhouette im Süden Sachsens prägen. Sie bieten mit ihren meist abgeflachten Plateaus eine markante Optik. Das Gute: Sie lassen sich relativ leicht erwandern oder erklimmen. Schlüpfen Sie in Ihre Wanderschuhe und lernen Sie die Aussichten von jedem dieser Tafelberge kennen. Blicken Sie vom Gohrisch auf den Königstein, bevor Sie dort die Festung besichtigen – mit Blick über das Elbtal und zum Lilienstein. Die Wanderwege in der Sächsischen Schweiz verlaufen immer wieder auf und ab, oftmals über Stufen oder Leitern. Das können auch mal über 800 Stufen am Stück sein wie bei den Brandstufen oder den Schwedenlöchern. Aber auch das ist ein unvergleichliches Erlebnis. Über die Schwedenlöcher gelangt man übrigens zur Bastei. Die Basteibrücke gilt als das Wahrzeichen der Sächsischen Schweiz und ist in ein beliebtes Fotomotiv und Ziel jedes Reisenden im Elbsandsteingebirge. Neben den Tafelbergen erheben sich zahlreiche Felsnadeln im und um den Nationalpark Sächsische Schweiz. Ob das die bei Kletterern beliebten Herkulessäulen im Bielatal sind oder die majestätisch aufragenden Schrammsteine oberhalb der Elbe – sie alle prägen die Landschaft genauso wie die Tafelberge – und sie bieten ebenfalls wunderbare Panoramen. Übrigens: Landschaftsräume enden nicht unmittelbar an einer Staatsgrenze. Das Elbsandsteingebirge zieht sich südwärts bis nach Tschechien. Dort liegt der höchste Gipfel in der Region, der Hohe Schneeberg. Er beherbergt die Dresdner Aussicht, von der man fast bis zur sächsischen Landeshauptstadt sehen kann. Gleich in der Nähe erheben sich die schroffen Tyssaer Wände und nahe der Staatsgrenze erlebt man mit dem Prebischtor eine Naturschönheit, die ihresgleichen sucht.
Es gibt jede Menge Rastmöglichkeiten, TOUR 7 .
Es gibt also viel zu erwandern, zu erleben und zu entdecken. Dieser Reiseführer soll Ihnen dabei eine hilfreiche Unterstützung sein. Haben Sie viel Spaß auf den Touren im Elbsandsteingebirge!
Michael Moll
Einleitung
Grüne Landschaften auf jeder Tour, TOUR 9
Die Sächsische Schweiz ist genau richtig für Erholungssuchende als auch für Aktivurlauber. Egal, ob Wanderer, Kletterer oder Radreisender oder ob man einfach nur mit seiner Kameraausrüstung frühmorgens auf der Suche nach einem schönen Landschaftsmotiv ist, fündig wird hier jeder. Die markanten Felsen im Elbsandsteingebirge bieten vielerlei Möglichkeiten für einen angenehmen Aufenthalt, den man zusätzlich noch mit einer Städtetour durch das sogenannte Elbflorenz, also Dresden, kombinieren kann.
Dabei ist kaum eine andere Landschaft in Deutschland unverwechselbar wie das Elbsandsteingebirge zwischen Pirna und der tschechischen Grenze. Markante Felsformationen erheben sich aus dem Blätterwirrwarr der Wälder und ragen oberhalb der Elbe weit in die Höhe. Die Felsen sind das ganze Jahr über eine Naturschönheit, ob im Sommer, wenn sie über den grün leuchtenden Baumkronen zu schweben scheinen und zahllose Kletterer aus Nah und Fern anlocken, oder im Winter, wenn der mittlerweile selten vorkommende Schnee eine glitzernd weiße Krone auf den abgeflachten Felsen bildet.
Rund drei Wochen vor der Wiedervereinigung wurde die Sächsische Schweiz zum Nationalpark erklärt, eine der letzten Amtshandlungen, die in der Deutschen Demokratischen Republik ausgeführt wurden. Er gehört zu den kleineren Nationalparks in Deutschland und erstreckt sich über zwei räumlich voneinander getrennte Gebiete. Beide befinden sich östlich der Elbe. Schon früh, nämlich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, wurde das Gebiet des heutigen Nationalparks für Besucher mit zahlreichen Wanderwegen erschlossen. Mitte desselben Jahrhunderts begann man zudem mit der »Wanderung in der Vertikalen« und entdeckte die Sächsische Schweiz als Klettergebiet, das sich bis heute großer Beliebtheit erfreut. Der Nationalpark Sächsische Schweiz reicht bis an die deutsch-tschechische Grenze, wo auf tschechischer Seite die Böhmische Schweiz beginnt und sich mit dem Nationalpark Böhmische Schweiz das entsprechende Pendant anschließt. Im Rahmen des Umweltschutzes und der Förderung des sanften Tourismus in den beiden Regionen wird bereits seit einigen Jahren grenzüberschreitend zusammengearbeitet.
Bei aller Freude über die markanten Felsformationen der Sächsischen Schweiz darf man darüber hinaus natürlich den Fluss nicht übersehen, der Namensgeber für das Elbsandsteingebirge war. Die Elbe entspringt im Riesengebirge, wo sie noch den tschechischen Namen Labe trägt, und überquert südöstlich von Bad Schandau die Grenze. In mehreren weiten Schleifen fließt sie durch das enge Tal unterhalb der steil aufragenden Felsen. Mit dem Erreichen von Pirna verlässt die Elbe die Sächsische Schweiz und durchquert später die Landeshauptstadt Dresden. Auch an ihrem Ufer lässt es sich entspannt wandern, während auf dem Fluss Ausflugsschiffe pendeln, von denen aus man einen herrlichen Blick auf das berühmte Basteigebiet oder die Festung Königstein genießen kann.
Übernachtung
Eine Vielzahl an Möglichkeiten hält das Elbsandsteingebirge bereit, um sein Haupt zu betten und sich für die Erlebnisse des nächsten Tages zu stärken. Klassisch sind die Gastgeberverzeichnisse der örtlichen Tourismusbüros, aber die meisten Übernachtungsmöglichkeiten sind ohnehin im Internet vertreten, wo man sie insbesondere für die Ferienzeiten vorab reservieren sollte.
Pensionen: Wer als Selbstversorger unterwegs ist und ein wenig sparen möchte, der wird bei der riesigen Auswahl an Privatzimmern und Ferienwohnungen sicherlich fündig. Meistens sind diese sehr schön gelegen, können aber auch schon mal in einer gewöhnlichen Wohnsiedlung Pirnas liegen. Der Einrichtungsstil hängt natürlich sehr vom Eigentümer ab und kann von topmodern bis zu historisch reichen. Man sollte sich auf jeden Fall nicht wundern, wenn Gästebücher aus der Zeit der DDR im Regal stehen.
Hütten: Wer sich auf die Suche nach einer klassischen Wanderhütte macht, wird nicht zwangsläufig fündig. Beim genaueren Hinsehen stellt sich meistens heraus, dass die eine oder andere Wanderhütte eher eine Pension oder gar ein Hotel ist. Diese bieten dann wiederum jeglichen Komfort, sind aber auch auf Wanderer eingestellt und erlauben praktischerweise auch die nur einmalige Übernachtung.
Der Klassiker in der Region: Treppenstufen, TOUR 10
Jeder Aufstieg wird mit einer Aussicht belohnt, TOUR 11 .
Boofen: Boofen ist nicht nur eine Art der Übernachtung, sondern gleichzeitig Mundart, denn es leitet sich vom umgangssprachlichen Wort pofen für schlafen ab. Daher gibt es Boofen in dieser Form bzw. unter diesem Namen nur in der Sächsischen Schweiz. Gemeint ist ein Biwakplatz in freier Natur, so zum Beispiel in einer Höhle oder an einem Überhang der Sandsteinfelsen. Allerdings ist darauf zu achten, dass das Boofen im Nationalpark nur an gekennzeichneten Stellen erlaubt ist und auch nur von Kletterern ausgeübt werden darf. Denn das Biwakieren in einer Boofe stammt traditionell von den Bergsteigern im Elbsandsteingebirge, die während ihrer Klettertour eine Übernachtungsmöglichkeit benötigten.
Camping & Wohnmobilstellplätze: Ein gutes Dutzend Campingplätze laden Zelt- und Wohnwagentouristen zum Übernachten auf ihren Plätzen ein. Die Ausstattungen reichen dabei von einfach bis komfortabel, meist mit sehr schöner Lage und natürlich der Möglichkeit, seine Wäsche zu trocknen oder das Wohnmobil an die Stromversorgung anzuschließen. Im Vergleich zu anderen deutschen Flusstälern wie dem Weserbergland, der Mosel oder dem Mittelrheintal hinkt das Elbtal in der Sächsischen Schweiz jedoch bei Wohnmobilstellplätzen hinterher. So gehört der Wohnmobilstellplatz in Struppen beispielsweise zum Campingplatz, wo auch Wohnwagen und Zelttouristen unterkommen. Hervorzuheben ist hier Pirna mit einem Stellplatz für acht Wohnmobile im Schlosspark von Schloss Sonnenstein und einem kostenlosen Übernachtungsplatz am Elbufer, wo Wohnmobile für eine Nacht geduldet werden.
Rastbank am Zirkelstein, TOUR 2
Ausrüstung
Die geringste Ausrüstung braucht man beim Wandern, das mal vorweg. Immerhin reicht ein Paar gute und sichere Wanderschuhe, mit denen jeder auf den Waldwegen und Wurzelpfaden der Sächsischen Schweiz unterwegs sein kann. Doch um alle Wege der Region zu erwandern, sollte man viel Zeit mitbringen. Die Gesamtlänge aller Wanderwege beträgt über 1000 Kilometer. Die Auswahl reicht dabei von einfachen Rundkursen, auf denen auch Familien mit Kinderwagen auf ihre Kosten kommen, und barrierefreien Wegen, die eigens für Rollstuhlfahrer klassifiziert wurden, da hier besonders die Wegbeschaffenheit und das Streckenprofil eine große Rolle spielen.
Die Basteibrücke ist ein beliebtes Reiseziel, TOUR 11 .
Eine Besonderheit bilden die Stiegentouren, die sich an erfahrene Wanderer richten. Diese Stiegen sind fest im Fels installierte Trittstufen, die zwischen engen und hohen Felswänden das Wandern in der Vertikalen ermöglichen. Auf manchen Stiegen wird zusätzlich ein Klettersteigset zur Sicherung empfohlen. Aufgrund der Enge und der Höhe sind solche Stiegentouren nicht für jedermann geeignet. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind oftmals erforderlich. In manch schmaler Felskluft ist es auch hilfreich, wenn man kein Problem damit hat, sich durch Engstellen zu winden. Einige dieser Engstellen sind so schmal, dass hier eine Einbahnregelung gilt, weil es einfach keinen Platz für entgegenkommende Wanderer gibt.
Wer mehr als nur eine Tageswanderung unternehmen und dennoch auf Gepäck verzichten möchte, kann auf einen Gepäcktransport zurückgreifen. Diese Variante bietet sich vor allem auf dem Malerweg an (s. Touren 26–33). Dieser 112 Kilometer lange Wanderweg ist in acht Etappen unterteilt und gilt als Hauptwanderweg im Elbsandsteingebirge. Dabei handelt es sich beinahe um einen Rundwanderweg, der im Norden von Pirna beginnt und durch die schönsten Abschnitte der Sächsischen Schweiz bis zur tschechischen Grenze führt. Dort wechselt man auf die linke Seite der Elbe und genießt die Landschaft auf dem Rückweg nach Pirna. Seinen Namen erhielt der Weg übrigens durch die zahlreichen Maler, die hier unterwegs waren und die spektakulären Landschaften auf Leinwand bannten. Der berühmteste von ihnen dürfte Caspar David Friedrich gewesen sein, der hier sein Werk Der Wanderer über dem Nebelmeer schuf.
Anforderungen
Die Schwierigkeitsgrade hängen vom Zustand der Pfade und Wege sowie der Beschaffenheit des Geländes ab.
Leicht: Spaziergänge auf guten, meist ebenen Wegen mit geringen Steigungen mit einer Dauer von bis zu drei Stunden.
Mittel: Wanderungen mit einer Dauer von mehr als drei Stunden und geringen Steigungen bzw. Spaziergänge von geringerer Dauer mit teils schwierigen Wegbedingungen, z. B. hervorstehende Baumwurzeln oder umgestürzte Bäume.
Schwer: Längere Wanderungen mit Steigungen von mehr als 500 Höhenmetern, die Trittsicherheit und Schwindelfreiheit voraussetzen.
Gehzeiten
Die Angaben im Buch sind nur als ungefähre Näherungswerte und ohne Pausen zu verstehen. Diese hängen natürlich von der eigenen Kondition und Geschwindigkeit ab.
Einkehrmöglichkeiten
Nicht alle Touren führen an Einkehrmöglichkeiten vorbei. Daher ist auf Rucksackverpflegung zu achten. Außerdem sollte man sich vor Antritt der Wanderung am Ausgangspunkt über die Öffnungszeiten der anvisierten Einkehrmöglichkeit informieren. Sie können saisonbedingt unterschiedlich ausfallen.
Naturschutz
Natürlich sind die Wege nicht zu verlassen, Pflanzen sollten nicht unnötig gepflückt werden, und Tiere sind in Ruhe zu lassen. Am besten erlebt man die Sächsische Schweiz, wenn man sich selbst leise durch die Landschaft bewegt und Gespräche während der Wanderung in angemessener Lautstärke führt. Bewährt hat sich die Regel, dass man nie mehr als seinen Fußabdruck hinterlassen sollte. Besonders das Zurücklassen von Verpackungsmüll ist gedankenlos und nicht nachvollziehbar. Wer seine Verpackung gut gefüllt in die Natur bringen konnte, kann sie anschließend auch leer wieder mitnehmen, um sie im Mülleimer zu entsorgen. Nachkommende Menschen und natürlich auch die hier lebenden Tiere möchten die Natur ebenfalls genießen. Das gilt auch für unnötiges Zertrampeln und Abreißen von Pflanzen. Und auch wenn Steine totes Material sind, bleiben Felsritzungen für immer bestehen und sind keine Schönheit, sondern ein unnötiger Eingriff in die Natur.
Für eine besondere Vegetation sorgt die skurrile Felslandschaft der Sächsischen Schweiz. In den engen und zum Teil tiefen Schluchten zwischen den Felswänden und Nadeln ist es auch an heißen Tagen deutlich kühler und es bildet sich ein Mikroklima, das eher an kalt-feuchte Keller erinnert. So wachsen in diesen eher schattigen Lagen Pflanzen, die man sonst oftmals nur in Hochgebirgslagen vorfindet. Dazu gehört zum Beispiel das Zweiblütige Veilchen, das normalerweise in Höhen von über 1000 Metern gedeiht. Finden kann man es überwiegend rechts der Elbe, so unter anderem im Uttewalder Grund oder im Amselgrund. Vorkommen gibt es zwar auch im Kirnitzschtal, diese sind aber durch Hochwasser gefährdet.
Ebenfalls selten sind in Mitteleuropa verschiedene Farnpflanzen, die aber im Bereich des Nationalparks anzutreffen sind oder dort zumindest einmal wuchsen. Ein Beispiel ist der Englische Hautfarn, der Mitte des 19. Jahrhunderts im Uttewalder Grund entdeckt wurde, aber durch menschliche Einflüsse leider in der Region ausstarb.
Die Sächsische Schweiz ist waldreich. Weit verbreitet ist die Stieleiche, doch Rotbuchen, Weißtannen und Kiefern trifft man bei Wanderungen durch die Wälder an. Vor allem die Kiefer fällt durch ihre meist einsame Lage auf. Beinahe jeder zweite Baum in der Sächsischen Schweiz ist eine Fichte und sogar die größte Fichte Sachsens wächst in der Region. Man findet sie in der Kirnitzschklamm, sie ist über 60 Meter hoch und wächst bereits seit fast 400 Jahren.
Verlaufen ist kaum möglich, TOUR 12 .
Klima und Reisezeit
Die beste Zeit zum Wandern in der Sächsischen Schweiz liegt zwischen April und Oktober, wenn die Temperaturen am ansprechendsten sind. Allerdings muss man dann mit heftigen Sommergewittern rechnen. Doch auch im Herbst und Winter kann sich die Sächsische Schweiz sehen lassen, insbesondere, wenn der Tag mit Nebel beginnt und aus dem Nebelmeer die einzelnen Felstürme nach oben ragen. Trotz der Bezeichnung Gebirge ist im Elbsandsteingebirge mit heftigen Schneefällen eher selten zu rechnen.
Dichte Wälder in engen Tälern, TOUR 6
Über Stock und Stein wandert man vielerorts.
Beim Wandern gibt es viel zu entdecken.
Engstellen gehören zum Wandern in der Sächsischen Schweiz dazu .
Den Tafelberg Königstein erkennt man gut an der gleichnamigen Festung.
Eines der Wahrzeichen in der Sächsischen Schweiz ist zweifelsohne die Barbarine. Wie ein Fels in der Brandung, möchte man beinahe sagen, wäre hier doch Brandung, ragt die Felsnadel in die Höhe. Beim Anblick der Barbarine gibt es zudem drumherum Aussicht pur.
Tourencharakter
Grundsätzlich eigentlich leichte und kurze Tour, die jedoch durch Engstellen und Eisenleitern eher als mittel einzustufen ist und Trittsicherheit erfordert.
Ausgangs-/Endpunkt
Bushaltstelle Pfaffendorf Ortsmitte
Anfahrt
Mit dem Bus 244a ab Kleingießhübel via Cunnersdorf; mit dem Auto in Königstein die B172 verlassen und der Beschilderung nach Pfaffendorf folgen. Entweder bis zum Parkplatz an der Haltestelle oder 500 m weiter bis zum Wanderparkplatz
Gehzeiten
Rundweg ab Bushaltestelle – Kreuzung am Waldrand 0:20 Std. – Berggaststätte Pfaffenstein 0:45 Std. – Barbarine 1:00 Std.– Aussichtspunkt Quirl 1:40 Std.– Diebskellerhöhle 1:50 Std.
Beste Jahreszeit
Ganzjährig
Einkehr
Berggaststätte Pfaffenstein, Pfaffensteinweg 1, 01824 Königstein, Tel. 035021/594 10, www.pfaffenstein.com
Hinweis
Trittsicherheit erforderlich; Kinder sollten wegen Absturzgefahr beaufsichtigt werden; Hundebesitzer wählen besser den »bequemen Aufstieg«, siehe Beschilderung und Hinweis im Text.
Auf dem Weg zur Barbarine durchquert man zunächst das Naturschutzgebiet Paffenstein auf dem gleichnamigen Tafelberg. Nicht die schlechteste Voraussetzung für eine tolle Wanderung. Außerdem sind es nur wenige Meter, bis wir das überschaubare Zentrum vom nahe gelegenen Ort Pfaffendorf verlassen haben. Gleich neben der Haltestelle und dem Parkplatz verläuft ein schmaler Trampelpfad zwischen zwei Häusern hindurch. Kaum erblickt, hat man schon die ersten leichten Höhenmeter absolviert. Am Sportplatz wenden wir uns nach links und spazieren zunächst auf dem asphaltierten Landwirtschaftsweg. Keine Sorge, der Asphalt verschwindet noch. Vor uns erhebt sich bereits deutlich sichtbar der Tafelberg Pfaffenstein und man ahnt schon, dass der Untergrund dort alles andere als asphaltiert ist.
Parallel zu den Häusern von Paffendorf