Laszlo Kreisz

Am
Anfang
war…

Auf der Suche nach dem Ursprung unseres Seins

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Copyright © Verlag “Die Silberschnur” GmbH

ISBN: 978-3-89845-198-7

eISBN: 978-3-89845-881-8

1. Auflage 2019

Verlag “Die Silberschnur” GmbH · Steinstraße 1 · D-56593 Güllesheim

www.silberschnur.de

Email: info@silberschnur.de

INHALT

Vorwort

1. UNGLAUBLICHES UND FANTASTISCHES –

Gottes rätselhaftes Universum

• Über die angeblich “zufällige” Entstehung von allem aus dem Nichts

• Der Urknall zum Ersten – Woher bitte kam die Energie?

• Der Urknall zum Zweiten – Der Tag ohne gestern?

• Sonne, Erde, Jupiter – Zu viele Zufälle für ein bedeutungsloses Sonnensystem

• Ich sehe was, was du nicht siehst – Die Sache mit dem “Dunklen”

• Paralleluniversen – Platz genug für “Gott” und alle “Seelen”

• Wenn “Seelen” mit Lichtgeschwindigkeit reisen – Interview mit dem Physiker Prof. Markolf H. Niemz

• Sieben auf einen Streich – Die verschwundenen sieben Dimensionen

• Wenn eine Nadel auf ihrer Spitze balanciert – Die Faszination der 60. Stelle hinterm Komma

• Das Ende von allem – Wenn das Universum vor Kälte erstarrt

2. SPUKENDE TEILCHEN UND SCHWINGENDE FÄDEN –

Auf den Spuren des Geistes, der einst alles erschuf

• Das Atom – Gottes “Perpetuum mobile”

• Worüber alle reden, und wovon keiner weiß, was es ist…

• Welle oder Teilchen? Körper oder Seele? – Alles nur eine Frage der Perspektive!

• Vom “Beamen”, “Spuken” und der Entstehung von Etwas aus dem Nichts…

• String-Theorie – Das Geheimnis der vibrierenden Fäden

• Das Unendliche ist weit – vor allem gegen Ende…

• Wenn Tote leiblich auferstehen – Wie real und unumkehrbar ist die Zeit?

• Chaos oder Logos – DAS ist hier die Frage…

• Wenn ich mal nicht weiter weiß, bemühe ich den Zufall halt…

• Phi – Oder das Geheimnis des “Goldenen Schnitts”

• Schöpfung ohne Schöpfer? – Was sagen Wissenschaftler dazu?

3. WUNDERBARES LEBEN, WUNDERBARER ZUFALL –

oder doch wunderbarer “Gott”?

• Biologie im Schweinsgalopp – Was Sie für das Verständnis dieses Kapitels unbedingt wissen müssen

• Schöpfung oder Zufall? – Auf der Suche nach dem Ursprung des Lebens

• Alles wird gut – Darwin, Gott und die manipulierte Evolution

• Darwin im Kreuzverhör – Richter Johnson und Darwins Evolutionstheorie

• Aus dem Neandertal hinaus ins Weltall – Über die “zufällige” Entstehung eines vernunftbegabten Herrentieres

• Gewitter unter der Schädeldecke – Wunderwerk menschliches Gehirn

• Rätsel des Lebens – Die vermeintliche Enthüllung eines Phänomens

• Von “Hebammen für Einzeller” und “diplomatischen Schimpansen” – Wie geist- und seelenlos sind unsere tierischen Kumpane?

• Das Leben und der “liebe Gott” – Zwei Biologen, zwei Meinungen

4. ZU GUTER LETZT

• Epilog 1 – Warum Naturwissenschaften die Welt niemals erklären können

• Epilog 2 – Henne oder Ei, Geist oder Materie?

Schlusswort und Vorschau

Anmerkungen

Literatur- und Medienverzeichnis

Über den Autor

Rückblick Teil 1

Vorschau Teil 3

Vorwort

Viele Menschen haben einen tief verwurzelten Glauben daran, dass die Welt, wie wir sie kennen, kein Zufallsprodukt ist, sondern dass hinter allem doch ein – wie auch immer gearteter – “Schöpfergeist” steht. Gibt es diesen aber wirklich – einen “Gott”, der das Universum und damit auch unsere Erde und das Leben darauf “erschuf”? Zweifler verweisen in unseren Tagen immer wieder auf die Erkenntnisse der modernen Naturwissenschaften. Diese legen doch eindeutig nahe, so sagen sie, dass alles, was wir heute kennen, nichts weiter als ein Produkt des Zufalls sei. “Wir brauchen Gott nicht, um unsere Welt erklären zu können”, betonen Skeptiker und stützen sich dabei stets auf ihren ach so nüchternen Menschenverstand und auf die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse unserer Tage.

Mithin gibt es also zwei Gruppen von Menschen: Die einen meinen, die Welt bereits in Gänze, oder zumindest in weiten Teilen verstanden zu haben. Sie sind oft eingefleischte Materialisten, die behaupten, es gäbe nichts auf der Welt, was nicht gemessen, gewogen oder erklärt werden könne – und schon gar nicht sollte man an so naiv anmutende “Dinge” wie “Gott”, “Schöpfung”, “Seele”, “Geist” oder “Jenseits” glauben. Die anderen hingegen sagen: “Doch, doch, das gibt es. Das weiß und fühle ich ganz genau!” Stellt man allerdings gläubigen Zeitgenossen konkrete Fragen, fragt man sie z. B., wo soll “Gott” oder das “Jenseits” denn ihrer Ansicht nach sein, oder wie soll es möglich sein, dass die “Seelen Verstorbener” unter uns weilen können, ohne dass wir von deren Existenz auch nur das Geringste bemerken, so schweigen die Betreffenden oft, weil sie auf derlei Fragen keine Antworten geben können.

Meines Erachtens sind beide der oben skizzierten Einstellungen falsch. Es ist falsch, aus einem kurzsichtigen Materialismus heraus die Existenz eines “Schöpfers” kategorisch abzulehnen. Ebenso ist es aber auch falsch, an einen solchen “nur” zu glauben, ohne diesen Glauben mit dem “gesunden Menschenverstand” zu hinterfragen. Meiner Meinung nach liegt die Wahrheit in der goldenen Mitte, in der Harmonisierung von Gefühl und Verstand, von Wissen und Glauben, von Intuition und Intellekt. Und genau das will dieses Buch versuchen.

Eine Klarstellung vorweg: Wenn im Folgenden von “Gott” oder “Schöpfer” die Rede sein wird, so meine ich mit diesen Begriffen mitnichten einen “Gott” oder einen “Schöpfer” wie dies von unseren christlichen Kirchen Land auf, Land ab gepredigt wird. Mit “Gott” ist auch nicht etwa der “Gott” einer anderen Religion wie Islam, Hinduismus, Judentum etc. gemeint. Gemeint ist damit vielmehr ein “religions- und konfessionsloser Schöpfer”, ein “Jemand” oder “Etwas”, der oder das die “Schöpfung” zwar (zumindest aus Sicht des Autors) fraglos bewirkt hat, ansonsten aber ein regelrechtes Phänomen darstellt. Ein Phänomen, welches von niemandem und von keiner (!) Religion umfassend erklärt oder definiert werden kann. Ein Phänomen, auf das folglich auch keine Religion dieser Welt einen wie auch immer gearteten “Anspruch” erheben darf.

Bevor wir uns auf den folgenden Seiten mit Themen wie “Urknall”, “dunkle Materie”, “spukende Teilchen” oder “schwingende Fäden” etc. beschäftigen, und uns dabei fragen, ob und inwiefern solche Phänomene der Natur einen Hinweis auf die Existenz eines “Schöpfergeistes” liefern, möchte ich noch ein paar kurze, dafür aber wichtige Hinweise sowie eine kurze Danksagung “loswerden”.

Wie erwähnt, wollen wir uns auf den folgenden Seiten dieses Buches auf eine kleine (und ich hoffe spannende) Expedition in die Natur begeben, um dort nach eventuellen Spuren eines “Schöpfergeistes” zu suchen. Wenn wir dies tun, so müssen wir uns notgedrungen auch mit Themen der Naturwissenschaften, die ja die Natur untersuchen und erkunden, befassen. Folgerichtig geht es in diesem Buch auch um naturwissenschaftliche Themen, wir beschäftigen uns mit diesen aber stets in ALLGEMEINVERSTÄNDLICHER Form. Es gibt also KEINEN Grund, dieses Buch gleich zur Seite zu legen, nur weil darin so “verpönte” Wörter wie “Mathematik”, “Physik” oder “Biologie” etc. vorkommen. Ich behaupte, jeder “normale” Mensch wird die Ausführungen in den folgenden Kapiteln problemlos verstehen – selbst dann, wenn er in der Schule in den Fächern Mathematik, Physik oder Biologie nur mit einem “ausreichend” oder gar “mangelhaft” glänzte…

Und nun zu meiner kurzen Danksagung und zu einem überaus wichtigen Hinweis diesbezüglich: Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle ausdrücklich bei dem Diplom-Physiker Christoph Olczak und dem Diplom-Biologen Sascha Nicklisch, beide Doktoranden an der Universität zu Köln, für ihre wissenschaftliche Beratung bei der Erstellung dieses Buches. Viele Stunden haben wir drei miteinander über die neuesten Erkenntnisse der Physik und der Biologie, aber auch über “Gott” und seine “Schöpfung” diskutiert – beide oben genannten Wissenschaftler sind übrigens, das nur nebenbei bemerkt, bekennende Atheisten und glauben folglich nicht an der Existenz eines “Schöpfers”. Herr Olczak wie auch Herr Nicklisch haben es im Rahmen unserer langen Gespräche, die wir miteinander geführt hatten, allerdings nicht geschafft, mich von ihrer atheistischen Weltanschauung zu überzeugen. Umgekehrt ist es mir sicherlich auch nicht gelungen, sie von meiner Sichtweise zu überzeugen. Dennoch waren unsere Diskussionen sehr fruchtbar, wie ich finde, und ich hoffe, die beiden sehen die “Sache” genauso.

Sowohl Christoph Olczak als auch Sascha Nicklisch haben sich, und das muss ich den beiden zugute halten, redlich Mühe gegeben, mir in ihren jeweiligen Fachgebieten die Ansichten der herrschenden Meinung der Physik und Biologie nahe zu bringen. Das ist ihnen sicher in weiten Teilen auch bestens geglückt. Dennoch gebe ich auf den folgenden Seiten nicht immer und überall die herrschende Meinung der Naturwissenschaften wieder, da ich der Ansicht bin, dass deren Erkenntnisse in vielerlei Hinsicht auch anders, als dies für gewöhnlich geschieht, interpretiert werden können.

Sollten also naturwissenschaftlich bewanderte Leser meines Buches beim Lesen desselbigen auf Aussagen und Interpretationen treffen, die der herrschenden Meinung der Naturwissenschaften widersprechen, so liegt dies nicht an meinen beiden wissenschaftlichen Beratern, sondern an meiner “sturen Weigerung”, mich in bestimmten Punkten der Standardmeinung von Physik und Biologie zu unterwerfen. Ich denke, es ist eine sehr bequeme Betrachtungsweise unserer Welt, wenn wir aus dem, was wir als “richtig” erkannt zu haben meinen (!), einen Rückschluss darauf ziehen, was nun im Gegenzug “falsch” sein müsse. Hierzu ein kleines Beispiel:

In meiner Jugend habe ich mit wachsender Begeisterung die Fernsehserie “Kung Fu” gesehen. Hauptperson der Serie war ein junger Mann namens Quai Chang. Dieser ist im jugendlichen Alter einem buddhistischen Kloster beigetreten, weil er unbedingt Shaolin-Mönch werden wollte. Während seiner Ausbildung wurde Quai Chang von seinen Lehrern nebst anderem auch in der Kunst der Meditation unterwiesen. Eines Tages wurde dem Jungen von seinem Lehrer folgende Aufgabe gestellt: “Meditiere über die Frage, ob ein Fettfleck auf einem blütenweißen Blatt Papier heller oder dunkler ist als das Blatt selbst.”

Ich weiß heute zwar nicht mehr genau, welche Antwort Quai Chang seinem Lehrer gab, ich weiß aber noch die Erwiderung des Lehrers. Dieser versuchte seinem Schüler klarzumachen, dass obige Frage nicht eindeutig zu beantworten ist. Betrachtet man das Papier nämlich gegen (!) das Licht, erscheint der Fleck heller, betrachtet man es mit (!) dem Licht, so erscheint er dunkler… Wohl gemerkt: Ein und derselbe Fleck, ein und dasselbe Blatt Papier – und dennoch ist der Fleck je nach Perspektive mal heller, mal dunkler als das Blatt selbst. Und was ist die Moral der Geschichte?! Alles im Leben ist offenbar nur eine Frage der Betrachtungsweise. Folglich können scheinbar widersprüchliche Aussagen je nach Standpunkt wahr und falsch zugleich sein. Auch Johann Wolfgang v. Goethe hat diese Paradoxie unserer Welt erkannt. Er sagte einst:

Wenn etwas wahr ist, warum kann dann
nicht auch das Gegenteil davon wahr sein…?

So sehe ich das auch!

1. Kapitel

Unglaubliches und Fantastisches –

Gottes rätselhaftes Universum

Die Natur hat Vollkommenheit, um zu zeigen,
dass sie das Abbild Gottes ist,
und Mängel, um zu zeigen,
dass sie nur das Abbild ist…

(Blaise Pascal, französischer Mathematiker
und Physiker)

In diesem und den folgenden Kapiteln dieses Buches geht es sprichwörtlich um alles. Genauer gesagt, geht es darum, wie alles um uns herum entstanden ist. Wie entstand der Raum? Wie entstand die Zeit? Wie das Universum mit all seinen Sternen und Galaxien? Und, last but not least, wie entstand das Leben und mit ihm die “Krone der Schöpfung”, genannt Mensch? Bevor wir uns in den folgenden Kapiteln mit diesen und zahlreichen weiteren Fragen der “Schöpfungsgeschichte” befassen, möchte ich dem Leser kurz aufzeigen, wie einst die Welt nach Ansicht unserer (nicht selten atheistisch geprägten) Wissenschaftler ohne Einfluss eines intelligenten “Schöpfers” angeblich rein “zufällig” entstanden sein soll.

Über die angeblich “zufällige” Entstehung von allem aus dem Nichts

Wenn man sich als einigermaßen interessierter Mensch in der Welt umschaut oder gar einen faszinierten Blick hinaus in die unendlichen Weiten unseres Universum wagt, taucht eine Frage unweigerlich auf: Wie entstand einst all das, was uns heute umgibt? Wie entstand das Universum mit seinen Milliarden und Abermilliarden von Sternen und Planeten? Wie entstanden Raum und Zeit? Wie wurde vor Milliarden von Jahren aus toter Materie Leben? Nach herrschender Meinung unserer Wissenschaftler gab es vor knapp 14 Milliarden Jahren nichts von all dem, was wir heute kennen. Es gab keine Erde, keine Sonne, kein Universum, ja es gab damals noch nicht einmal ein einziges brauchbares Atom. Ebenso gab es keinen Raum und auch keine Zeit. Das Einzige, was es damals gab, war eine brodelnde, Milliarden und Billionen Grad heiße “Energiesuppe”.

Vereinigt in einem winzigen Punkt, der so genannten “Anfangssingularität”, brutzelte diese Energiesuppe eine endlos lange Zeit nutzlos vor sich hin, bis – ja, bis sie dann irgendwann (angeblich rein “zufällig”) mit einem riesigen Knall explodierte. Nach diesem ersten Knall in der Geschichte unseres Universums, von Wissenschaftlern schlicht Urknall genannt, gab es plötzlich alles das, was wir heute kennen. Plötzlich gab es einen Raum, plötzlich gab es eine Zeit und es gab auch das, was wir heute Atome bzw. Materie nennen. Und plötzlich gab es auch die Naturgesetze, denen ab sofort jegliche Materie im Universum zu gehorchen hatte.

Wenn wir oben gesagt haben, dass es nach dem Urknall “plötzlich” Materie bzw. Atome gab, so war dies nicht ganz richtig. Denn zunächst entstanden nicht etwa vollständige Atome, sondern lediglich deren Bausteine, wie z. B. die so genannten Quarks. Und es gab damals auch mitnichten etwa schon alle uns heute bekannten Atome bzw. Elemente, wie Eisen, Kupfer, Kohlenstoff etc. Genau genommen bestand das Universum damals aus fast nur einer einzigen Atomsorte, nämlich aus Wasserstoff. Wie aber entstanden dann die anderen Elemente wie Kohlenstoff, Stickstoff, Eisen und so weiter?

Nun, die meisten Elemente außer dem oben erwähnten Wasserstoff, der bereits nach dem Urknall in rauen Mengen zur Verfügung stand, sind bei näherer Betrachtung nichts anderes als “gemeiner Sternenstaub”. Sie wurden nämlich durch die später entstandenen Sonnen bzw. so genannten “Supernovae” (“gestorbene” bzw. kollabierte Sonnen) “erbrütet” bzw. erzeugt. Aus den so erzeugten Atomen bzw. chemischen Elementen entstanden dann andernorts im Universum weitere Objekte wie Monde, Planeten etc.

Damit wären wir bei der Entstehungsgeschichte unseres Sonnensystems. Im Zentrum desselbigen steht unsere gute alte Sonne, der Energiespender unserer Erde. Was viele nicht wissen: Unsere Sonne ist eine wahre Perle im Universum. Als so genannter “G-Stern” ist sie weder zu groß noch zu klein, weder zu heiß noch zu kalt, um auf unserer Erde die Entstehung von Leben, wie wir es kennen, zu ermöglichen. Nur fünf von hundert Sonnen in unserer Galaxie sind mit unserer Sonne vergleichbar. 95 von hundert hingegen sind entweder deutlicher kleiner oder deutlich größer, deutlich kälter oder deutlich heißer als unsere Sonne. Ein Leben, wie wir es kennen, hätte um solche Sonnen wohl kaum entstehen können – sagen uns zumindest viele unserer Wissenschaftler.

Nach Entstehung unserer Sonne vor ca. 4,6 Milliarden Jahren bildeten sich um sie herum aus dem oben erwähnten Sternenstaub zahlreiche Planeten wie Mars, Venus, Saturn, Jupiter – und eben auch unsere Erde. Von den insgesamt acht Planeten unseres Sonnensystems (acht, weil Pluto im Jahre 2004 offiziell seinen Status als Planet verloren hat) ist nach unserem gegenwärtigen Wissensstand nur auf der Erde die Entstehung von Leben möglich gewesen. Zufall? Ja, sagen viele Wissenschaftler. Ob diese mit ihrer Ansicht richtig liegen, werden wir in einem der folgenden Abschnitte zu klären versuchen.

Apropos Leben: Wie entstand eigentlich vor Milliarden von Jahren aus toter Materie das, was wir heute “Leben” zu nennen pflegen? Viele unserer atheistisch geprägten Wissenschaftler geben einem Schöpfergott noch nicht einmal bei dieser Frage eine wie auch immer geartete Chance. Selbst das Leben, so sagen sie, entstand einst rein zufällig aus toter Materie. Im Laufe der Jahrmillionen bildeten sich im oder am Wasser der Ozeane die ersten organischen Bausteine, die sich dann (angeblich abermals zufällig) zu den ersten Einzellern zusammenschlossen, sagen sie. Aus den ersten einfachen Einzellern entstanden später höher entwickelte Einzeller, diese schlossen sich dann irgendwann zu einfachen Mehrzellern zusammen, aus denen dann einige Jahrmillionen später komplexere Mehrzeller wurden – und so weiter. Nichts sei an dieser Entwicklung außer “Mutation” und “Selektion”, die beiden angeblich alleinigen Triebfedern der Evolution, beteiligt gewesen – und schon gar nicht etwas “Göttliches”, behaupten sie. War es aber wirklich so? Wir werden uns auch mit dieser Frage in einem der folgenden Abschnitte noch ausführlich beschäftigen.

Summa summarum können wir Folgendes festhalten: Wenn wir der Mehrheit unserer Naturwissenschaftler Glauben schenken, so ist alles in uns und um uns herum nichts weiter als ein Produkt von Väterchen Zufall. Ob dies wirklich so ist, oder ob vielleicht eher dem 1965 verstorbenen elsässischen Arzt und Philosophen Albert Schweitzer Recht zu geben ist, wenn dieser behauptet

“Der Zufall ist das Pseudonym, das der liebe Gott wählt,
wenn er inkognito bleiben will…”

werden wir in den folgenden Kapiteln dieses Buches zu klären versuchen.

Der Urknall zum Ersten –

Woher bitte kam die Energie?

Dass es vor rund 13,7 Milliarden Jahren in der Tat so etwas wie einen Urknall (englisch “Big Bang”) gegeben haben dürfte, daran bestehen aus Sicht der Mehrheit unserer Wissenschaftler gegenwärtig keine Zweifel. Wir sind mit modernen Messinstrumenten in der Lage, die Auswirkungen des Big Bang zu messen und damit das Ereignis als solches mehr oder minder schlüssig nachzuweisen. Astronomen und Astrophysiker sind heutzutage sogar in der Lage, in der Zeit zurückzublicken – und zwar immerhin bis knapp 300.000 Jahre nach dem eigentlichen Big Bang.

Ausgangsmaterial für den späteren Urknall war eine Art “Energiesuppe”, die nach Ansicht unserer Wissenschaftler unglaublich heiß gewesen muss. Mit anderen Worten: Sie besaß eine unvorstellbare Menge an Energie. Aus dieser Energiesuppe entstand nun durch den oben mehrfach erwähnten Urknall all das, was uns heute in unserem Universum begegnet. Alles! Unser Kosmos besteht aber nach Ansicht unserer Wissenschaftler aus Hunderten von Milliarden Galaxien. Die Schätzungen diesbezüglich variieren zum Teil erheblich. Jede Galaxie beherbergt ihrerseits Hunderte von Milliarden Sterne. Auch deren Zahl kann nur grob geschätzt werden. Um zahlreiche dieser Sterne kreisen Planeten, wie wir das von unserem Sonnensystem kennen. Die Planeten ihrerseits werden wiederum oft von Monden begleitet, genau wie unsere Erde.

Die Gesamtzahl der Sterne im Kosmos beträgt nach einer aktuellen Schätzung der Konferenz der International Astronomical Union1, Sydney, 70 Sextillionen – das ist eine 7 mit 22 Nullen…

70.000.000.000.000.000.000.000

Nach Angaben von Astronomen ist die Zahl der Gestirne im All damit rund zehn (!) Mal höher als die Zahl von Sandkörnern an sämtlichen (!) Stränden und in allen (!) Wüsten unserer Erde zusammengenommen… Und diese Zahl bezieht sich lediglich auf die Sterne, die wir mit unseren heutigen Teleskopen wirklich sehen können. Simon Driver, Wissenschaftler an der Australien National University, geht sogar nach einem Bericht von BBC-Online2 von Juli 2003 davon aus, dass die wirkliche Anzahl aller Sterne im gesamten Kosmos nahezu unendlich sein dürfte.

Wenn wir uns diese wahrlich gigantische Zahl an Sternen im Universum vergegenwärtigen, dann muss doch die Frage gestattet sein: Wie viel Energie bedarf es eigentlich, um siebzig Sextillionen Sterne in unserem Universum zu erzeugen?! Über Planeten, Monde und so weiter wollen wir an dieser Stelle gar nicht erst reden… Weil die Zahl siebzig Sextillionen so riesig und daher für die meisten von uns so unvorstellbar ist, hier ein kleines Rechenbeispiel zur Verdeutlichung dieser Größenangabe:

Angenommen, die von Astronomen vermutete Zahl der Sterne beträgt wirklich 70 Sextillionen. Wären Sie, der Leser dieses Buches, Gott und hätten von der ersten Sekunde der Erdentstehung bis heute (die Erde ist immerhin rund 4,5 Milliarden Jahre alt) jede Sekunde (jede Sekunde!) einen Stern im Universum erschaffen, wären Sie bis heute mit den 70 Sextillionen Sonnen noch längst nicht fertig… Genauer gesagt: Sie hätten erst rund ein fünfhunderttausendstel (!) aller Sterne des Universums erschaffen… Anders ausgedrückt: Sie müssten rund 500.000-mal (fünfhunderttausend) die gesamte Erdgeschichte immer wieder und immer wieder durchleben und rund 500.000-mal Sekunde für Sekunde immer wieder einen Stern erschaffen, um die Zahl 70 Sextillionen zu erreichen… Unglaublich!

Unser Universum beherbergt also, wie gesagt, ca. 70 Sextillionen Sterne bzw. Sonnen. Nur Sonnen! Hinzu kommen unzählige Planeten, Monde und so weiter. Es gibt also in unserem Kosmos eine unglaubliche Anzahl von Objekten, die nach dem Urknall aus der zuvor erwähnten “Energiesuppe” entstanden sein müssen. Nach der so genannten Einsteinschen Masse-Energie-Äquivalenz (das ist die “Sache” mit dem E=mc2) könnte man nun die Energiemenge ausrechnen, die erforderlich war, diese ganzen Objekte in unserem Kosmos zu erzeugen. Die Zahl, die bei dieser Berechnung herauskommen würde, wäre eine gigantische, und daher für Otto Normalsterbliche kaum vorstellbar. Ist es wirklich möglich und wahrscheinlich, dass diese unglaubliche Menge an Energie einfach irgendwo von alleine entstanden ist? Ist es möglich und wahrscheinlich, dass sie irgendwo nutz- und ziellos “herumstand”, um irgendwann zufällig “bang” zu machen und damit ebenso zufällig unser Universum zu erzeugen? Ist diese Annahme wirklich möglich oder gar wahrscheinlich…?

Oder ist es etwa viel wahrscheinlicher, dass eine solche Energiemenge von “irgendjemandem” oder “irgendetwas” bewusst erzeugt bzw. bereitgestellt wurde, um daraus gezielt unser Universum entstehen zu lassen? Ob wir diesen Jemanden oder dieses Etwas nun Gott nennen, Schöpfer oder was auch immer, ist dabei nebensächlich. Dass es ihn aber bei der Entstehung unseres Universums gegeben haben dürfte, ist zumindest aus Sicht des Autors

mehr als wahrscheinlich…

Der Urknall zum Zweiten –

Der Tag ohne gestern?

Viele Atheisten behaupten unter Berufung auf die Urknalltheorie, dass es einen Gott schon deswegen nicht geben könne, weil alles erst mit dem Urknall entstanden sei. Vor dem Urknall gab es weder Raum noch Zeit, sagen sie. Und wenn es keinen Raum gab, wo soll dann Gott die Welt erschaffen haben, fragen sie? Und wenn es keine Zeit gab, dann gab es wohl auch keinen Zeitpunkt der “Schöpfung”, argumentieren sie. Daraus folgt ihrer Meinung nach, dass es weder eine “Schöpfung” noch einen “Schöpfer” je gab bzw. gibt. Diese Argumentation klingt fraglos schlüssig. Doch ist sie wirklich wasserdicht? Gab es vor dem Urknall wirklich weder Zeit noch Raum für eine “gottgewollte Schöpfung”?

Wenn Wissenschaftler vom Urknall bzw. vom Big Bang sprechen, dann sprechen sie gerne auch von dem “Tag ohne gestern”. Warum? Nun, weil beim Urknall, so jedenfalls die Hypothese unserer Physiker, nicht nur die uns bekannte Materie, sondern auch die Naturgesetze sowie Raum und Zeit entstanden sind. Was aber versteht die Physik unter “Zeit”? Etwas vereinfacht könnte man sagen: Physiker definieren Zeit als Unterschied zwischen zwei Zuständen. Dazu ein kleines Beispiel:

Sie werden sicher nicht bestreiten, dass zwischen morgens 6:00 Uhr, wenn Ihr Wecker klingelt, und abends 23:00 Uhr, wenn Sie wieder ins Bett gehen, Zeit vergangen ist. Sie merken dies beispielsweise daran, dass die Sonne während dieser Zeit auf- und wieder untergegangen ist, dass Sie im Büro während Ihrer Arbeitszeit jede Menge Probleme zu bewältigen hatten, dass Sie am Abend im Bistro um die Ecke eine nette junge Dame (einen netten jungen Mann) kennen gelernt haben oder dass Sie zwischen 6:00 Uhr am Morgen und 23:00 Uhr am Abend einige graue Haare mehr bekommen haben – Sie also gealtert sind. Wenn Sie das alles zwischen 6:00 Uhr morgens und 23:00 Uhr abends erlebt haben, dann hat sich Ihr eigener Zustand bzw. der Zustand Ihrer Umwelt also verändert. Offenbar gibt es also Unterschiede zwischen dem Zustand morgens 6:00 und abends 23:00 Uhr. Und immer dann, wenn es Unterschiede zwischen Zuständen gibt, ist laut Physik Zeit vergangen.

Gut. Wenn dem aber so ist, und wenn unsere Wissenschaftler zudem behaupten, mit dem Urknall hätten Raum und (!) Zeit ihren Anfang gehabt, dann bedeutet dies im Gegenzug, dass es vor (!) dem Urknall keine (!) Zeit gegeben hat. Bevor wir auf diesen Punkt näher eingehen, sollten wir eine Frage zu klären versuchen, nämlich die Frage: Was bedeutet es, wenn Physiker sagen, vor dem Urknall hätte es weder Zeit noch Raum gegeben? Das bedeutet schlicht, dass es keine Zeit (und keinen Raum) gab nach unserem heutigen (!) Verständnis. Vor dem Urknall herrschten nämlich vollkommen andere Zustände, vollkommen andere Regeln und Naturgesetze, als dies heute der Fall ist. Wir können diese mit unserer heutigen Physik weder deuten noch erklären. Wenn wir es aber nicht können, dann können wir auch nicht ausschließen, dass es damals vielleicht DOCH eine (wenn auch “anders geartete”) Zeit gab – womöglich eine “Zeit der göttlichen Schöpfung”. Ob diese Annahme berechtigt ist oder nicht, wollen wir im Folgenden zu klären versuchen.

Lassen Sie uns diesbezüglich logisch vorgehen – “logisch” im Sinne dessen, was wir (!) aus unserer heutigen (!), menschlichen (!) Sicht als “logisch” ansehen. Versuchen wir dabei ganz einfach von dem uns Bekannten auf das uns Unbekannte zu schließen. Zugegeben, diese Vorgehensweise, von Wissenschaftlern oft als “induktive Beweisführung” bezeichnet, ist nicht “das Gelbe vom Ei”. Sie führt nämlich unter Umständen zu falschen Schlussfolgerungen. Doch wenn wir uns Gedanken machen über etwas, was vor dem Urknall war, wenn wir gleichzeitig, wie oben geschehen, feststellen, dass wir gar nicht die Möglichkeit haben, den Zustand vor dem Urknall mit unserer heutigen Physik zu erkunden, dann bleibt uns schlicht nichts anderes übrig, als die oben vorgeschlagene Vorgehensweise der “induktiven Beweisführung” zu praktizieren.

Diese beginnt mit der Beobachtung unserer uns bekannten Welt. In dieser sehen wir, dass alles, was existiert, irgendwann entstanden ist. Mit anderen Worten: Im gesamten (!) Universum gibt es nichts (!), überhaupt (!) nichts (!), was nicht irgendwann entstanden wäre. Der gesamte Kosmos, sämtliche Sonnen und Planeten, ja jedes einzelne Atom ist irgendwann entstanden. Wenn diese Regel für alles (!) im Universum zutrifft, dann gibt es in unserer real existierenden Welt nicht ein einziges (!) “Ding”, das nicht irgendwann entstanden wäre. Wenn dem aber so ist, dann ist sicher die Annahme gestattet, dass auch die besagte “Energiesuppe”, aus der später alles um uns herum entstanden ist, ihrerseits ebenfalls irgendwann entstanden sein müsste.

In unserer Welt ist es aber so: Wenn etwas irgendwann entstanden ist, dann gab es vor der Entstehung dieses “Etwas” einen Zustand ohne das später entstandene “Ding”. Beispiel: Unsere Sonne entstand vor ca. 4,6 Milliarden Jahren. Bevor sie entstand, war dort, wo sie heute zu finden ist, eben keine (!) Sonne – das leuchtet sicher jedem ein. Übertragen auf die besagte “Energiesuppe” bedeutet es: Wenn diese irgendwann entstand, dann folgt daraus, dass es vor (!) Entstehung der Energiesuppe einen Zustand gab ohne (!) sie. Wie dieser Zustand genau aussah, soll uns hier nicht weiter interessieren. Fakt ist, dass es nach den Gesetzen unserer heute (!) geltenden Logik einen solchen Zustand gegeben haben müsste.

Nun lassen Sie uns das oben Gesagte kurz zusammenfassen. Die Beobachtung unserer uns bekannten Welt legt den Schluss nahe:

1.Dass etwas, was existiert, irgendwann entstanden ist und

2.dass es, bevor dieses “Etwas” entstand, einen Zustand gab ohne (!) dieses “Etwas”.

Bezogen auf die “Energiesuppe” können wir also aus unserer Beobachtung schließen: Irgendwann entstand vermutlich unsere Energiesuppe, und bevor (!) sie entstand, gab es einen Zustand ohne (!) sie. Nun zurück zu unserer obigen Definition der Zeit: Wir sagten, Zeit vergeht immer dann, wenn sich der Zustand von etwas ändert. Daraus folgt, wenn es irgendwann einen Zustand gab ohne (!) Energiesuppe, wenn dann irgendwann die Energiesuppe entstand, und wenn danach eben diese Energiesuppe “bang” machte, um unser Universum zu erzeugen, dann gab es offensichtlich Änderungen in Zuständen und damit gab es auch eine (wie auch immer geartete) Zeit vor der Entstehung der uns bekannten Zeit.

Wenn es aber vor dem Urknall bereits eine (wie auch immer geartete) Zeit gab, dann fragt man sich mit Recht: Was bitte war vor dem Urknall? Gab es vielleicht in der Zeit vor dem eigentlichen “Big Bang” doch so etwas wie einen “Schöpfungsakt” eines “intelligenten Schöpfergeistes”, dessen Produkt schlussendlich der Urknall und damit unser Universum war bzw. ist? Und noch etwas: Wenn wir uns vorstellen, irgendwo im Nirgendwo befindet sich eine Energiesuppe, die fröhlich vor sich “hindampft”, und sie macht dann irgendwann zum Zeitpunkt des Urknalls “bang”, dann muss sich doch in dieser Energiesuppe im “Augenblick des Bangs” etwas ereignet haben. Mit anderen Worten: Es muss eine Ursache dafür gegeben haben, dass es überhaupt (!) “bang machte” bzw. einen Grund dafür gegeben haben, warum es just in dem Moment knallte, als es geknallt hat. Etwas unterschied also den Zustand der Energiesuppe im “Zeitpunkt des Bangs” von dem vor dem “Bang”. Aber was?! Ist dieser Unterschied vielleicht das, was man mit dem eigentlichen “Schöpfungsakt” gleichsetzen könnte? War der Auslöser für den alles erschaffenden Urknall vielleicht

“Gottes Hand”, die ein “brennendes Streichholz”
in einen “Benzinkanister” warf…?

Sonne, Erde, Jupiter –

Zu viele Zufälle für ein bedeutungsloses Sonnensystem

Die Unterstellung, bei den unglaublichen Weiten unseres Universums mit dessen Milliarden und Abermilliarden von Galaxien und Sextillionen von Sonnen, könnte es nur ein einziges Sonnensystem geben, welches Leben hervorbringen könnte, wäre reichlich vermessen. Dennoch: Wer sich mit Astronomie und Astrophysik ein wenig intensiver beschäftigt, weiß, unser Sonnensystem ist summa summarum eine wahre Perle im Universum. Warum dies so ist, soll nun im Folgenden ein wenig intensiver beleuchtet werden.

Unser Weltraum ist für uns Menschen selbst zu Beginn des dritten Jahrtausends noch ein Buch mit sieben Siegeln. Wir kennen lediglich einen Bruchteil dessen, was wir als “unser” Universum bezeichnen. Und obwohl dies so ist, wissen wir dennoch jede Menge über die uns umgebenden Sterne, Planeten und Galaxien. Je weiter wir hinausblicken in die unglaublichen Weiten des Alls, je mehr Sterne und Galaxien wir entdecken und erforschen, umso mehr merken wir, dass unser Sonnensystem etwas ganz Besonderes darstellt im gesamten Universum. “Jedes System im Universum ist einzigartig. Wahrscheinlich findet man, trotz der riesigen Anzahl, keine zwei identischen Systeme im gesamten Kosmos” – könnte an dieser Stelle der kritische Leser mit Recht einwenden. Richtig, kann ich da nur sagen. Nach gegenwärtigem Wissensstand der Astronomie bzw. Astrophysik ist unser Sonnensystem aber das einzige (!), welches Leben, sogar intelligentes Leben hervorgebracht hat. Das wiederum macht unser Sonnensystem sehr wohl zu etwas ganz Besonderem in den Weiten unseres Universums.

Schon unsere Sonne, unser aller Energiespender, um den sich sämtliche Planeten unseres Sonnensystems drehen, ist ein recht seltenes Exemplar unter den uns bekannten Sternen des Weltalls. Ohne uns in astrophysikalischen Details zu verlieren, können wir getrost sagen, dass die überwiegende Mehrzahl aller Sonnen, die wir kennen, ganz und gar ungeeignet gewesen wäre, um unserem lebensspendenden Planeten Erde als Energiequelle zu dienen. Wir haben mit unserer Sonne also mächtig viel Glück gehabt – oder hat da vielleicht jemand anderer die Finger im Spiel gehabt außer “Väterchen Zufall”…?

Auch die Planeten unseres Sonnensystems bzw. deren Anordnung um die Sonne sind “Mutter Natur” (oder “Vater Gott”?) wahrlich gut gelungen. Ob Merkur, Venus, Erde oder Jupiter – sie alle bewegen sich (mit einer minimalen Abweichung) nahezu in einer (!) Ebene um unsere Sonne. Auch dieser Umstand ist nach unserem heutigen Kenntnisstand bei Leibe nicht selbstverständlich in den “unendlichen Weiten” des Alls. Rätselhaft und bemerkenswert ist zudem die Tatsache, dass in unserem Sonnensystem die Planeten, die aus dichter Materie bestehen, wie Merkur, Venus, Erde oder Mars, sich auf sonnennäheren Bahnen bewegen, während sich andere Planeten, die aus weniger dichter Materie bestehen, wie der Gas-Riese Jupiter, auf sonnenferneren Bahnen unsere Sonne umkreisen. Eine Planetenkonstellation, die vergleichbar wäre mit unserem Planetensystem, haben Astronomen in unserer Galaxie bis heute nicht gefunden. Das bedeutet selbstverständlich nicht (!), dass in unserer Galaxie oder gar im gesamten Universum kein zweites Planetensystem existiert, das auch nur im Entferntesten vergleichbar wäre mit unserem. Das bedeutet aber sehr wohl (!), dass wir bis heute nichts gefunden haben, was auf die Existenz eines anderen, mit unserem vergleichbaren Sonnensystem hindeuten würde – und das heißt schon einiges…

Der aus unserer Sicht wichtigste und faszinierendste Planet unseres Sonnensystems ist fraglos unser Mutterplanet Erde. Nur sie hat es nach heutigem Kenntnisstand der Wissenschaft geschafft, Leben zu generieren und dauerhaft zu beherbergen. Dabei muss ein Planet, welcher dieses Kunststück fertig bringt, zahlreiche besondere Eigenschaften besitzen. Dazu gehört unter anderem die Drehgeschwindigkeit des Planeten um die eigene Achse. Die Eigendrehung von Planeten bestimmt nämlich unter anderem das Klima, das auf dem betreffenden Himmelskörper herrscht. Wie jeder von uns weiß, dreht sich die Erde in 24 Stunden um die eigene Achse. Eine vollständige Drehung unseres Globus um die eigene Achse bezeichnen wir als einen Tag. Würde sich die Erde deutlich schneller drehen, als sie dies tatsächlich tut, hätten wir auf unserem Planeten ein “höllisches” Wetter mit Windgeschwindigkeiten von 500 km/h und mehr. Nie und nimmer hätte Leben bei solchen Stürmen die Chance, sich zu entwickeln. Aber welch ein Zufall (?): Die Erde dreht sich weder zu langsam noch zu schnell, sondern genau mit der richtigen Geschwindigkeit.

Von großer Bedeutung für die Entstehung von Leben ist auch eine möglichst stabile Achse des Leben beherbergenden Planeten. Für die Stabilität der Erdachse sorgt unter anderem unser guter alter Mond. Er hat auch dafür gesorgt, dass die ursprünglich deutlich schnellere Rotationsgeschwindigkeit der Erde mit der Zeit merklich verlangsamt wurde. Somit hat der auf den ersten Blick so nutzlos erscheinende Erdtrabant eine geradezu maßgebliche Funktion übernommen bei der Entstehung dessen, was wir lapidar “Leben” nennen.

Leben entsteht, wie wir heute wissen, nicht plötzlich und auf einen Schlag. Vielmehr braucht es Zeit, viel Zeit, bis sich aus unbelebter Materie irgendwann komplexe Lebewesen entwickeln. Daher ist für die Genese des Lebens ein Höchstmaß an Kontinuität (Beständigkeit) unerlässlich. Eine permanente Bedrohung für jegliches Leben bilden Asteroiden und Meteoriten. Diese durchs All rasenden “Steinbrocken” können, sofern sie die Oberfläche eines Planeten treffen, jegliches Leben auf demselbigen innerhalb kürzester Zeit vernichten. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Meteorit bzw. Asteroid die Erde trifft, beträgt nach Angaben von Astronomen ca. 1:150.000.000. Mit anderen Worten: Grob gerechnet alle 150 Millionen Jahre trifft ein großer Meteoritenbrocken aus dem All unseren Mutterplaneten Erde. Welche Folgen ein solcher Treffer haben kann, haben uns die Dinosaurier vor Augen geführt. Nach Ansicht vieler Wissenschaftler ist ihr Aussterben auf einen solchen Asteroiden- bzw. Meteoriteneinschlag zurückzuführen.

Verantwortlich für den glücklichen Umstand, dass nur ca. alle 150 Millionen Jahren ein Meteorit bzw. Asteroid unsere Erde trifft, ist ein bestimmter Planet unseres Sonnensystems, nämlich Jupiter. Jupiter ist mit Abstand der größte Planet unseres Sonnensystems. Er ist schwerer als alle (!) anderen Planeten wie Venus, Merkur, Erde, Mars etc. zusammen (!). Jupiter erfüllt eine ganz besondere Funktion für unsere Erde. Er fängt mit seiner großen Masse viele Asteroiden ein, die sonst die Erde treffen würden. Mit (!) Jupiter trifft ein schwerer Asteroid, wie erwähnt, ca. alle 150 Millionen Jahre unseren Planeten. Ohne (!) Jupiter wäre dies ca. alle 100.000 Jahre der Fall. Gäbe es aber auf der Erde alle 100.000 Jahre einen großen Asteroiden-Einschlag wie zu Zeiten der Dinosaurier, hätte sich auf der Erde niemals komplexes oder gar intelligentes Leben entwickeln können. Damit wirkt Jupiter quasi wie ein Schutzschild für unsere Erde.

Wie man es aus den oben Gesagten unschwer entnehmen kann, ist unser Sonnensystem (jedenfalls nach unserem heutigen Kenntnisstand) etwas ganz Besonderes im All. Ob dieses “ganz besondere” Sonnensystem nichts weiter ist als ein zufällig entstandener Haufen von Himmelskörpern, oder ob bei der Entstehung von Sonne, Erde, Jupiter und Konsorten eine “intelligente Hand” im Spiel gewesen ist, weiß in Wahrheit niemand. Wenn die Entstehung unseres Sonnensystems aber wirklich nur rein zufällig geschehen sein sollte, wie viele Wissenschaftler behaupten, dann war dieser “Zufall” aber wahrlich

verdammt intelligent, vorausschauend und bedacht…

Ich sehe was, was du nicht siehst –

Die Sache mit dem “Dunklen”

21.08.2006: Auf der Internet-Seite des Röntgensatelliten Chandra3 veröffentlichen US-Wissenschaftler erstmals eine bemerkenswerte Entdeckung Auf der renommierten, deutschsprachigen Internetseite www.wissenschaft.de liest sich diese Meldung wörtlich wie folgt:

Auf der Spur der Dunklen Materie – Forscher weisen die rätselhafte Materieform mit einer Gravitationslinse nach

Astronomen haben einen Nachweis für die Existenz so genannter Dunkler Materie erbracht. Diese Form von Materie ist unsichtbar und konnte bisher nicht direkt beobachtet werden, obwohl sie nach Schätzungen von Forschern den überwiegenden Teil der Materie im gesamten Kosmos ausmacht. Die Wissenschaftler um Douglas Clowe von der Universität von Arizona in Tucson wiesen nun in einem etwa 3,4 Milliarden Lichtjahre entfernten Galaxienhaufen die Anziehungskraft der Dunklen Materie auf Licht nach.

Was man Mitte/Ende des 20. Jahrhunderts in Astrophysiker-Kreisen zwar vermutet und auch theoretisch errechnet hatte, wird am 21. August 2006 zur Gewissheit: Es gibt da draußen in den unglaublichen Weiten des Alls ein “Ding”, ein “Etwas”, was es nach dem “gesunden Menschenverstand” eigentlich gar nicht geben dürfte. Wissenschaftler bezeichnen dieses “Ding” schlicht als “Dunkle Materie” bzw. “Geistermaterie”.

Zu den ersten Astronomen, die sich mit dem Thema “Dunkle Materie” beschäftigten, gehörte neben der US-amerikanischen Astronomin Vera Rubin, der Australier Ken Freeman. Im Juni 1970 veröffentlichte Freeman von der Australian National University eine Studie über Spiralgalaxien, in der er darauf hinwies, dass in diesen Objekten “unsichtbare Materie von beträchtlicher Masse” vergleichbar der Masse der sichtbaren Materie vorhanden sein müsse. Hätte man einige Jahre zuvor behauptet, es gäbe da draußen in den unglaublichen Weiten des Alls eine Materie, die sich voll und ganz von der uns bekannten Materie unterscheidet, und die zudem Eigenschaften an den Tag legt, die gemessen an unserer Alltagserfahrung ganz und gar “paradox” sind, wäre man sicher glatt als “Spinner” oder “Phantast” abgestempelt worden.

Was aber ist nun so besonderes an dieser Dunklen Materie? Was macht sie für Wissenschaftler so interessant? Um es kurz zu machen: Dunkle Materie hat die Besonderheit, dass sie mit Strahlung in keiner Weise eine Wechselwirkung eingeht. Das bedeutet nichts anderes, als dass dieses “Etwas” ganz und gar unsichtbar ist. Es reflektiert keine Strahlung, es verschluckt keine Strahlung, es verdeckt nichts und es wirft auch keinen “Schatten”. “Es” ist einfach da, man merkt seine Existenz an der Gravitationskraft, die es ausübt, und doch ist “es” für uns unsichtbar… Um es mal etwas salopp auszudrücken: Wenn wir (rein spekulativ selbstverständlich) unterstellen würden, die “Seelen der Toten” bestünden aus einem ähnlichen Material, so könnte just in diesem Moment die Seele Ihrer verstorbenen Großmutter zwei Zentimeter vor Ihrer Nasenspitze stehen und Ihnen tief in die Augen schauen – und Sie würden davon nichts, aber auch rein gar nichts mitbekommen…

Zur Klarstellung: Es sind nicht etwa irgendwelche “durchgeknallten Esoteriker”, die uns etwas von dieser ominösen “Dunklen Materie” bzw. “Geistermaterie” erzählen. Nein, es sind Naturwissenschaftler, Astrophysiker, die die Existenz dieses merkwürdigen “Dings” bereits vor Jahrzehnten errechnet und nunmehr im August 2006 mit ihren Apparaturen im Universum unmittelbar beobachtet haben.

Dunkle Materie ist dabei keinesfalls nur eine “winzige Prise Geheimnis” in den unglaublichen Weiten des Weltalls. Nein, dunkle Materie bildet die Masse dessen, was wir Universum nennen. Wissenschaftler wissen heute: Dunkle Materie muss etwas vollkommen anderes sein, als die uns bekannte “leuchtende” Materie. Wäre dunkle Materie so wie die uns bekannte leuchtende Materie, würde sie den Himmel regelrecht verdunkeln. Licht von Sternen und anderen Galaxien könnte gar nicht zu uns gelangen.

Dass es Dunkle Materie gibt bzw. geben muss, wissen wir, wie gesagt, seit ungefähr Mitte des 20. Jahrhunderts. Man weiß es, weil man ihre Wechselwirkung mit leuchtender Materie festgestellt hat bzw. weil man berechnet hat, dass es Dunkle Materie geben muss, damit bestimmte Vorgänge im Universum überhaupt erklärbar sind. Ein solcher Vorgang, der ohne die Existenz von Dunkler Materie nicht erklärbar wäre, ist beispielsweise die Rotationsgeschwindigkeit von Galaxien. Manche dieser Objekte rotieren so schnell, dass sie eigentlich durch die Zentrifugalkraft davonfliegen müssten. Sie tun das aber nicht. Und sie tun’s nicht, weil es da draußen eine Kraft gibt, die sie am Davonfliegen hindert. Und diese Kraft ist die Schwerkraft, die Gravitationskraft der Dunklen Materie. In der Zeitschrift GEO (Ausgabe 1/2002) vergleicht der Wissenschaftler Mario Livio vom Space Telescope Science Institut in Baltimore das Zusammenwirken von leuchtender und Dunkler Materie mit einer Zirkusnummer, bei der zwei weiße Hände scheinbar frei agieren, weil der, der sie bewegt, vor dem schwarzen Hintergrund unsichtbar bleibt. Ein treffender Vergleich, keine Frage. Es fragt sich nur, wer (!) bitte zieht da eigentlich vor dem dunklen Hintergrund welche (!) Fäden…?!

Über den Anteil von Dunkler Materie in unserem Universum gehen die Meinungen unserer Wissenschaftler teilweise auseinander. Manche von ihnen vermuten, dass der Anteil von Dunkler Materie an unserem Universum mindestens 75 Prozent betrage. Andere wiederum behaupten rund 90 Prozent der uns im Universum umgebenden Materie sei “dunkel”. So oder so, ob 75 oder 90 Prozent, ein Großteil unseres Alls besteht jedenfalls offenbar aus etwas, was die menschliche Vorstellungskraft übersteigt. Doch nicht genug damit. Ist Dunkle Materie schon abstrus genug, da draußen in den unglaublichen Weiten des Alls gibt es etwas, was noch merkwürdiger ist als Dunkle Materie… Die Rede ist von der so genannten “Dunklen Energie”. Wissenschaftler vermuten, dass diese “Dunkle Energie” unter anderem dafür verantwortlich ist, dass unser Universum ständig expandiert. Es expandiert dabei nicht etwa, wie man es vermuten würde, linear (also gleichmäßig) oder mit abnehmender Geschwindigkeit. Vielmehr dehnen sich Objekte, die sich weiter draußen im Weltall befinden, schneller aus als Objekte, die weniger weit entfernt sind. Da “draußen” gibt es also offenbar irgendeine Kraft, die die Expansionsgeschwindigkeit des Universums beschleunigt. Aber WAS?