Inhalt

  1. Cover
  2. Über dieses Buch
  3. Über die Autorin
  4. Titel
  5. Impressum
  6. Prolog
  7. Kapitel eins
  8. Kapitel zwei
  9. Kapitel drei
  10. Kapitel vier
  11. Kapitel fünf
  12. Kapitel sechs
  13. Kapitel sieben
  14. Kapitel acht
  15. Kapitel neun
  16. Kapitel zehn
  17. Kapitel elf
  18. Kapitel zwölf
  19. Kapitel dreizehn

Über dieses Buch

Er darf sie nicht lieben

Jahrelang hat er versucht, sich von ihr fernzuhalten. Denn Chance war als Bodyguard Angestellter ihres Vaters. Doch jetzt wird er von ihm beauftragt, Gwen zu beschützen – rund um die Uhr. Und je länger Chance bei ihr ist, desto größer wird sein Verlangen nach ihr. Nie wollte er eine Frau so sehr wie sie.

Doch Chance begreift bald, dass er nicht der Einzige ist, dessen Interesse Gwen weckte. Irgendjemand ist dort draußen, der sie bedroht und nicht aufgibt, bis er sie zerstört hat. Chance weiß, wenn er den Stalker nicht überführen kann, wird er die einzige Frau verlieren, die er je liebte.

Heiße Bodyguards, die durchs Feuer gehen für die Frauen, die sie beschützen sollen. Doch nicht alle Bodyguards sind so unschuldig, wie sie scheinen. Eine explosive Mischung aus Spannung und Leidenschaft.

Über die Autorin

New-York-Times-Bestsellerautorin Cynthia Eden schreibt düstere Romantic Suspense und sexy Paranormal-Romance-Romane. Sie hat Soziologie und Kommunikationswissenschaften studiert. Eden gehörte bereits dreimal zu den Finalisten des RITA® Award – sowohl in den Kategorien Romantic Suspense als auch Paranormal Romance. Seit 2005 ist sie Vollzeitautorin und hat bislang über 70 Romane und Kurzgeschichten veröffentlicht.

CYNTHIA EDEN

DARK OBSESSION

WATCH ME

Aus dem amerikanischen Englisch von
Maximilian Boßeler

beHEARTBEAT

Für meine Leser! Ihr seid meine Rockstars! Vielen Dank.

Prolog

»Wie viel?«

Chance Valentine hob langsam den Blick und sah dem Mann, der ihm gegenübersaß, in die grellblauen Augen.

»Du weißt, dass ich jeden Preis zahlen kann«, sagte Will Hawthorne und beugte sich vor. »Kommen wir also zur Sache, es gibt viel zu tun.«

Chance sah ihn gleichgültig an. »Du hast dein eigenes Security-Team. Ich weiß wirklich nicht, was ich noch für dich tun kann.« Will Hawthorne hatte einen Arsch voll Geld – und Arsch war in diesem Falle ein Schlüsselwort. Der Mann hatte sich überall Feinde gemacht, war Konkurrenten auf die Füße getreten – auf die Füße gestampft –, während er sich an die Spitze der Geschäftswelt hochgearbeitet hatte. Außerdem war er Chance’ ehemaliger Boss.

»Sie traut sonst niemandem aus dem Team. Sie schüttelt jeden Bodyguard ab, den ich auf sie ansetze.«

Sie.

Auf einmal fiel es Chance deutlich schwerer, seine gleichgültige Miene aufrechtzuerhalten.

»Gwen vertraut dir«, sagte Will. Seine blauen Augen verengten sich. »Nutze dieses Vertrauen. Komm ihr näher. Bleib in ihrer Nähe.«

Der Kerl wusste nicht, was er da verlangte. »Deine Tochter hat viele …«

»Meine Tochter spricht im Moment so gut wie gar nicht mit mir, aber das heißt nicht, dass ich nicht weiß, was gerade bei ihr los ist. Erinnerst du dich an das Arschloch, mit dem sie sich vor ein paar Monaten eingelassen hat? Der hatte so viel Dreck am Stecken, ich habe immer noch Albträume.«

Unter dem Tisch ballte Chance die Hände zu Fäusten. Ja, er erinnerte sich an den Mann. Er erinnerte sich auch daran, wie sehr er ihn hatte fertigmachen wollen. Chance war nicht entgangen, was der Kerl in der Vergangenheit abgezogen hatte. Und er hätte niemals zugelassen, dass Ethan Barclay Gwen wehtat.

Niemand tat Gwen weh.

Das war einmal Chance’ Mantra gewesen. Doch dann hatte er ihr das Herz gebrochen.

»Ich mache mir Sorgen um sie. Gwen ist nicht mehr dieselbe seit diesem Wichser Barclay.«

Chance räusperte sich. »Eine schwierige Trennung heißt nicht, dass die Frau rund um die Uhr einen Bodyguard braucht.«

»Jemand ist hinter ihr her. Heißt das vielleicht, dass sie Schutz braucht?«

Plötzlich war Chance angespannt. »Das wäre ein guter erster Satz für dieses Gespräch gewesen.« Anstatt in mein Büro zu stürmen und mir irgendwas von einem Job zu erzählen. Den großen Macker zu geben, deine übliche Geschäftsmannnummer abzuziehen.

Will nickte. »Ich vermute, es ist Barclay. Ich glaube, er ist hinter ihr her. Manche Männer können einfach nicht loslassen, Chance.«

Leider wusste Chance nur zu genau, wovon er sprach. »Hast du Beweise, dass er dahintersteckt?«

Will schürzte die Lippen. »Nein, aber irgendjemand ist in das Haus meiner Tochter eingebrochen. Jemand hat sie so oft angerufen, dass sie in den vergangenen zwei Monaten zweimal ihre Nummer wechseln musste. Wie schon gesagt, spricht sie nicht viel mit mir, aber ich werde sie bestimmt keiner Gefahr aussetzen. Ich will, dass du dich darum kümmerst. Ich will, dass du in ihrer Nähe bleibst.«

Aber was, wenn Gwen das nicht will?

»Du kennst diesen Barclay …« Will seufzte. »Ich möchte kein Risiko eingehen. Ich kann nicht. Gwen muss beschützt werden.« Er neigte den Kopf in Chance’ Richtung. »Deine Firma soll doch groß werden, oder? Du und deine Freunde, ihr wollt doch das gefragteste Sicherheitsunternehmen in D.C. sein? Ich kann dir dabei helfen, das weißt du. Wenn ich mit den richtigen Leuten spreche, wirst du mehr Kunden haben, als du bedienen kannst.«

Ja, das war Chance bewusst. Er wusste auch, dass Will in der Lage war, seine Kunden zu vergraulen.

Chance arbeitete schon seit Jahren in der Security-Branche. Einmal hatte er sogar den Präsidenten geschützt. Er beherrschte die Kunst, in jemandes Nähe zu bleiben, zum Schatten eines Klienten zu werden und dabei Ausschau nach möglichen Gefahren zu halten. Immerhin war er drei Jahre lang der Chef von Wills Security-Firma gewesen. Und das war sicher keine leichte Aufgabe.

Den Präsidenten zu schützen war ein Kinderspiel im Vergleich zu einem Job bei Hawthorne Industries.

Jetzt hatte sich Chance endlich selbstständig gemacht. Er und zwei seiner engsten Freunde hatten all ihre Ersparnisse in diese Firma gesteckt. In D.C. boomte das Personenschutzgeschäft, und er stand kurz davor, sich ein Stück von der Torte zu sichern.

Würde Will die richtigen Hebel ziehen … Oh ja, dann gäbe es Torte ohne Ende.

Und was ist mit Gwen?

Er sah sie in Gedanken vor sich, wie es nur zu oft passierte. Die bildhübsche Gwen. »Seit wann vertraust du mir deine Tochter an?« Die Worte klangen harscher, als Chance es beabsichtigt hatte.

»Das tue ich nicht. Ich habe oft gesehen, wie du sie anschaust.« Will biss die Zähne zusammen. »Aber ich weiß auch, dass du sie beschützen würdest. Sie lässt sonst niemanden an sich ran. Gwen ist zu klug. Wie schon gesagt, sie hängt jeden ab, den ich auf sie ansetze.«

»Und du glaubst, mich wird sie nicht abschütteln?«

»Ich weiß, dass sie das bei dir nicht schaffen wird«, sagte Will bestimmt.

Nein, das würde sie nicht. Chance rieb sich das Kinn und spürte den Bartschatten darauf. »Ich sehe mir die Sache an«, sagte er schließlich. »Dann werden wir sehen, ob wirklich jemand hinter ihr her ist oder ob du nur ein paranoider Bastard bist.« Bei Will übte er keine vornehme Zurückhaltung. Andere taten das. Chance nicht.

Er ließ sich von Wills Geld und Macht nicht einschüchtern. Das hatte er nie getan. Würde er nie. »Ich möchte eine Sache klarstellen … Ich mache das für sie. Wenn sie in Gefahr ist, werde ich die Gefahr eliminieren. Hier geht es nicht um dich oder irgendein Versprechen, von dem du denkst, du könntest es mir geben.«

Mit zufriedener Miene stand Will auf. »Ich mag ein paranoider Bastard sein, aber in meiner Welt zahlt sich das aus.« Er hob eine Augenbraue. »Du übernimmst den Fall?«

»Ich werde auf Gwen aufpassen.« Chance hatte ab dem Moment gewusst, dass er zustimmen würde, als Will Gwens Namen ins Spiel brachte. Er hatte es schon einmal bei ihr versaut, aber diesmal …

Vielleicht kann ich es wiedergutmachen.

»Gut, sehr gut.« Will strich sich über den bereits makellos glatten Anzug. »Ich will, dass du rund um die Uhr an ihrer Seite bist. Behalte sie im Auge, bis du und dein Team den Kerl, der hinter meiner Tochter her ist, gefunden und ausgeschaltet habt.« Er zögerte. »Da ist noch etwas … Sag Gwen nicht, wer dahintersteckt, kapiert? Sie soll nicht wissen, dass ich dich auf sie angesetzt habe.«

Das war ein riesiges »noch etwas«. Er sollte Gwen also anlügen?

»Wenn sie erfährt, dass du für mich arbeitest, wird sie dich genauso abhängen wie die anderen.«

»Ich bin kein Anfänger.« Er passte nicht das erste Mal auf Gwen auf. Damals hatte sie nicht einmal bemerkt, dass er da war.

»Sag nichts. Nicht, bis es absolut notwendig wird.« Die Falten um Wills Augen wurden noch tiefer. »Wir wissen beide, dass sie mich auch so schon genug hasst. Wir müssen ihr nicht noch einen weiteren Grund geben.«

Gwen und Will hatten eine … temperamentvolle Beziehung. Das lag vor allem daran, dass Will glaubte, er müsse alles und jeden um sich herum kontrollieren.

Und Gwen wollte nicht kontrolliert werden.

»Beschütze sie. Find heraus, wer zum Teufel hinter meiner Kleinen her ist. Und –« Will griff nach seinem Mantel. »Ich werde dafür sorgen, dass du mehr Kunden kriegst, als du zählen kannst.«

»Ich kann mir meine Kunden selbst beschaffen.« Er brauchte die Unterstützung dieses Typen nicht. Aber Gwen – wenn sie wirklich in Gefahr war …

»Nimm die Hilfe an, die ich dir anbiete.« Will hielt Chance’ Blick. »Gwens Sicherheit hat für mich oberste Priorität.« Er zögerte. »Übernimmst du den Fall?«

»Ich werde auf sie aufpassen.« Als könnte er sich jemals von Gwen abwenden. Nicht von ihr.

»Gut.« Will nickte ihm zu und ging zur Tür. Als er gegangen war, hörte Chance, wie er sich in der Lobby mit jemandem unterhielt.

Chance machte keine Anstalten, ihm zu folgen. Gwen. Mein Gott, würde er sich wirklich wieder mit ihr in die Fluten stürzen? Er war schon einmal nur mit Mühe über sie hinweggekommen. Und bis heute besuchte sie ihn in seinen Träumen, jede Nacht.

Es klopfte leise an der Tür. Er hob den Blick und winkte einen seiner Partner herein, Lex Jenson. Lex trat ein und schloss die Tür hinter sich. »Das ist also der große Macker.«

Chance schnaubte. »Er hat uns gerade damit beauftragt, seine Tochter zu schützen.« Er fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. »Oder hat es zumindest versucht.« Ich will sein Geld nicht. Nicht für Gwen.

Lex riss die Augen auf. »Gwen? Deine Gwen?«

Sie war nicht sein. Das war das Problem.

Zumindest bisher nicht …

»Er glaubt, jemand ist hinter ihr her.« Chance griff nach seiner Jacke. Warum hier noch herumtrödeln? Er wusste, wo sie wohnte. Er konnte sich sofort an die Arbeit machen. »Will möchte, dass wir herausfinden, wer. Und ich soll Gwen rund um die Uhr überwachen, bis der Typ ausgeschaltet ist.«

Chance eilte an Lex vorbei.

Der packte ihn am Arm. »Du hast mir erzählt, was zwischen euch beiden passiert ist, als ihr das letzte Mal zusammen wart.« Mit seinen grünen Augen sah er Chance prüfend an. »Ich dachte, sie wollte dich nie wiedersehen. War das nicht der Grund, warum du dich aus dem Staub gemacht und diese Firma mit Dev und mir gegründet hast?«

Nein, das war nicht der Grund gewesen.

»Gwen ist wichtig.« Er sah seinen Freund grimmig an. »Wir dürfen es auf keinen Fall vermasseln.«

Chance ging an seinem Kollegen vorbei und streckte die Hand nach dem Türgriff aus.

»Solange du sie nicht vögelst«, murmelte Lex, »dürfte alles glattgehen.«

Er biss die Zähne zusammen. Sorry, Alter, in der Hinsicht kann ich nichts versprechen.

Chance hatte schon viel zu lange die Finger von Gwen gelassen. Sie war die Frau, die er am meisten begehrte. Die ihn reizte und seine Selbstbeherrschung mit einem Blick in tausend Stücke reißen konnte.

Überwachung, rund um die Uhr – das würde die Hölle.

Oder das Paradies.