Weitere Titel der Autorin

Janusmond

21 - Zahlen des Todes (Leana Meister, Band 2)

Über dieses Buch

Eine Frau, die kaltblütig und methodisch mordet … und eine Kommissarin, die ihren Platz noch finden muss.

Die Hitze des Hochsommers lastet auf der Stadt: In einem Rosengarten in Düsseldorf wird ein Toter entdeckt – grotesk in Szene gesetzt. Einen Tag später findet die Kölner Polizei eine ähnlich inszenierte Leiche in ihrer Marina.

Das Spezialisten-Team vom LKA um Leana Meister erstellt ein Profil: Die Mörderin agiert kühl, schnell und geplant. Weitere Morde vollstreckt sie in aller Öffentlichkeit mit solch ruhiger Gelassenheit, dass Leana Meister ahnt: Diese Frau hat nichts mehr zu verlieren.

Die Fahndung gerät zu einem Wettkampf zweier hochintelligenter Frauen, denen das Schicksal alles abverlangt. Die Zahl 18 ist der Schlüssel zu ihrer beider Leben …

Der erste Fall für Leana Meister – jetzt als eBook von beTHRILLED: mörderisch gute Unterhaltung.

Über die Autorin

© privat

Mia Winter ist das Pseudonym von Stefanie Koch, die 1966 in Wuppertal geboren wurde. Sie ist weit gereist und hat nach einem Studium in Frankreich lange dort gelebt. Heute wohnt sie in Düsseldorf. Mehr Infos unter www.stefanie-koch.de

Mia Winter

18

Zahlen des Todes

Thriller

beTHRILLED

Für Ingeborg

Prolog

»Können Sie uns helfen? Bitte!« Das Mädchen mit den filigranen Gesichtszügen zupfte an Monikas schäbigem Mantel.

Monikas Hände lösten sich vom Brückengeländer. Sie wusste nicht, wie lange sie dort schon stand. Langsam drehte sie sich zu der vierköpfigen Familie um. Wie aus der Werbung, dachte sie mit einem bitteren Geschmack im Mund. Ein gut aussehender Mann, eine verletzlich wirkende Mutter, zwei blonde, adrette Mädchen. Alle in warme Mäntel gehüllt. Die Mädchen trugen Handschuhe und Mützen. Ein eisiger Wind fegte über die Rheinbrücke, der den Kindern rosige Wangen machte und einem die Tränen in die Augen trieb.

»Helfen?«, fragte Monika.

»Ja.« Der Mann lachte verlegen. »Wir sind noch neu in der Stadt und verfahren uns oft. Wir wollen zu einem Dreikönigsfest in Oberkassel.« Er kramte einen Zettel aus seiner Jeanstasche und las: »Belsenplatz?«

Monika zeigte auf die andere Rheinbrücke. »Da wären Sie besser dort lang. Aber es macht nichts. Fahren Sie bis zum Ende dieser Brücke, und biegen Sie dann nach rechts ab. Dort sind überall Fahrradwege. Das ist sicherer mit den Kindern. Kurz vor der nächsten, der Oberkasseler Brücke, biegen Sie links ab und fahren dann schon auf den Belsenplatz zu.«

Monika starrte den Mann an. Ihr Mund wurde trocken. Lange zurückgedrängte Erinnerungen explodierten in ihrem Kopf. Sie kannte ihn.

»Vielen Dank!« Frei und unbeschwert rief er: »Tretet tüchtig in die Pedale, los!«

Monika blickte der kleinen Familie nach. Ein Schluchzen entrang sich ihr, dann stieg Übelkeit in ihr auf. Weil das jüngere der beiden Mädchen sich immer wieder zu ihr umsah, kämpfte Monika dagegen an, doch kaum war die Familie aus ihrem Blickfeld verschwunden, beugte sie sich über das Geländer und würgte. Die Dämonen der Vergangenheit holten sie ein und lachten sie aus.

Noch einmal umfasste sie das Geländer, um ihrem Leben in den kalten Fluten des Rheins endlich ein passendes Ende zu setzen, da tauchte das lachende Gesicht des Mannes vor ihr auf, und mit einer ihren Geist völlig durchdringenden Klarheit erkannte Monika, dass es auch noch ein anderes Ende ihrer Geschichte gab.

Sie ließ das Geländer los.