Überleben im Organisationszoo

Claudia Hupprich

Davor Bakara (Illustrationen)

Überleben im Organisationszoo

Vom erfolgreichen Umgang mit Meeting-Gorillas, Panik-Kaninchen und Krawall-Wildschweinen

Enttäuscht vom Affen, schuf Gott den Menschen. Danach verzichtete er auf weitere Experimente.

Mark Twain

Inhaltsverzeichnis

Geleitwort

Einführung

Kapitel 1 – Der ganz normale Alltagswahnsinn

Wenn Ineffizienz ihr Unwesen treibt

E-Mail-Pingpong für Fortgeschrittene

Darf’s ein bisschen mehr sein?

Das Imperium schlägt zurück

Eintopf aus der Gerüchteküche

Das kann man sich kaum ausdenken

Kapitel 2 – Willkommen im Organisationszoo

Der Meeting-Gorilla

Das Panik-Kaninchen

Die Giftspritzen-Tarantel

Der Schaumschläger-Hahn

Der Bürokraten-Uhu

Der Pascha-Koala

Das Ideen-Eichhörnchen

Das Krawall-Wildschwein

Wer sind die anderen?

Kapitel 3 – Antriebsfaktoren der Zoobewohner

In welchen Farben schillert das Tier?

Vier Tiere im Quadrat

Die Diversität des Ozeans

Tierische Teams

Alles eine Frage der Kultur

Kapitel 4 – Spielalltag im Zoo

Wenn der Köder lockt

Hab ich dich, du Schuft!

Von der Sandkiste zur Kanzel

Der will doch nur spielen

Die kommunikative Köder-Schule

Spielvarianten der Zoobewohner

Kapitel 5 - Erfolgsstrategien im Organisationszoo

Klarheit gewinnen

Entscheiden und umsetzen

Kapitel 6 - Special für Führungskräfte

Lehnen Sie die Richterrobe konsequent ab

Holen Sie Mitarbeiter elegant vom Sockel

Geben Sie dem Controller eine Pause

Seien Sie Führungskraft und nicht Therapeut

Kapitel 7 - Der Ausgang im Organisationszoo

Die Diversität der Anderen wertschätzen

Klarheit über den eigenen Standort gewinnen

Gestalten und manifestieren

Über die Autorin

Über den Illustrator

Dankeschön

Quellen und Lesetipps

Stichwortverzeichnis

Versuche niemals jemanden so zu machen, wie du selbst bist. Du solltest wissen, dass einer von deiner Sorte genug ist.

Ralph Waldo Emerson

Geleitwort

Wie einfach könnte doch das Leben sein, wenn jeder Mensch so »ticken« würde, wie wir das erwarten. Nur schöne Überraschungen, 100 % gelungene Kommunikation, permanente Harmonie im Miteinander zu Hause und im Berufsalltag. Das Leben wäre dann einfach, allerdings auch einfach langweilig. Denn genau die Vielfalt und Diversität von uns Menschen macht unsere Gesellschaft spannender, bunter und auf jeden Fall reicher.

Wenn wir jedoch genau dieser Vielfalt im Alltag begegnen, kommt es häufig zu Überraschungen oder Stress kommt auf, weil zum Beispiel die Mitarbeiterin, der Kollege, die Kundin oder der Geschäftspartner nicht so reagieren, wie wir das erwartet haben. Missverständnisse kosten uns Zeit (als Unternehmen oft auch Geld) und rauben uns Energie.

Wenn Sie wissen möchten, wie Sie mit Ihren völlig andersdenkenden Mitmenschen oder vermeintlich schwierigen Menschen ganz entspannt und mit viel Leichtigkeit umgehen können, dann ist das vorliegende Buch genau das richtige für Sie.

Claudia Hupprich lädt Sie in diesem Buch zu einem spannenden und humorvollen Ausflug in den Organisationszoo ein. Dort gibt es jede Menge illustre Bewohner zu bestaunen: Vom Meeting-Gorilla über das Panik-Kaninchen bis hin zum Krawall-Wildschwein.

Nach der Lektüre dieses Buchs werden Sie solche »Zoobewohner« in Ihrem Umfeld nicht nur erkennen, sondern in der Zukunft auch gelassen mit den verblüffenden Verhaltensweisen dieser Tierchen umgehen können. Viel Spaß beim Lesen!

Ihre Conny Gärtner

Unternehmerin, Netzwerk-Profi und Repräsentantin des BVMW (Bundesverband mittelständische Wirtschaft)

Einführung

Kennen Sie das? Sie sitzen in einer Besprechung und es läuft gefühlt genauso wie unzählige Male vorher. Eigentlich kennen Sie schon längst das Skript. Die Diskussion geht hin und her ohne erkennbare Fortschritte. Die Effizienz ist im Keller, man dreht sich wieder im Kreis. Man wird nach 60 Minuten maximal einen Minimal-Konsens haben. Wahrscheinlicher ist es jedoch, dass ein neues Meeting anberaumt wird.

Was bei genauem Hinschauen überrascht ist, dass ohne Absprache, aber scheinbar doch orchestriert, alle Beteiligten sich nach einem imaginären Drehbuch richten. Die Rollen sind klar verteilt: der Vielredner, die Skeptikerin, der Ängstliche, die Anklägerin, der Clown, die Lästerbacke. Die Liste an möglichen Besetzungsalternativen in solchen Meetings erscheint endlos.

Und die vorhersagbaren Reaktionen und eingenommenen Rollen der Kolleginnen und Kollegen beschränken sich nicht nur auf das Verhalten in unzähligen Meetings, sondern sind auch im generellen organisatorischen Alltag allzu präsent.

Da ist das Gespräch in der Kaffeeküche oder der Small Talk im Aufzug, der einen gefühlt die Augen rollen lässt. Gleiches gilt für die wiederkehrende Auseinandersetzung mit dem Kollegen aus der Nachbarabteilung. Manches Mal möchte man den Kopf aufgrund der jeweiligen Situation schütteln, ein anderes Mal werden die eigenen Werte buchstäblich in den Grundfesten erschüttert.

In Coachings höre ich oft Sätze wie zum Beispiel: »Der Job wäre in Ordnung, wenn da nicht immer die nervigen Kollegen wären: Dauernörgler, Machtmenschen, Schaumschläger, Intriganten & Co.«

Dies sind Aussagen von Menschen, die eigentlich immer gerne zur Arbeit gegangen sind. Individuen, die etwas bewegen möchten und dann auf andere Mitmenschen treffen, die ihnen den Arbeitsalltag schwermachen. Kollegen, die einen tagtäglich frustrieren, deren Handeln man nicht nachvollziehen kann. Kolleginnen, mit denen es immer wieder zu teils sinnfreien Machtkämpfen kommt. Menschen, deren Verhalten für jede Menge Frust sorgt oder deren Jammertiraden man kaum noch erträgt.

Wenn solche Mitmenschen Ihnen den buchstäblich letzten Nerv rauben, dann ist dieses Buch genau das Richtige für Sie.

Denn Sie werden eine völlig neue Perspektive auf dieses manchmal arg schräge Verhalten von Kolleginnen und Kollegen kennenlernen.

Ein neuer Blickwinkel mit einem Augenzwinkern, mit der richtigen Dosis Humor, damit Sie in Zukunft das schräge Verhalten anderer gelassen nehmen und angemessen reagieren können. Egal ob im Besprechungsraum, in der Online-Konferenz oder in der Kaffeeküche.

Darüber hinaus hält das Buch für Sie einen Blick hinter die Kulissen bereit, indem es das manchmal kaum nachvollziehbare Verhalten anderer Menschen erklärt.

Es zeigt Ihnen, warum Menschen im organisatorischen Alltag so unterschiedlich sind, was sie antreibt und was nicht, und vor allem wie Sie in der Zukunft einfacher mit Ihren Mitmenschen im organisatorischen Kontext klarkommen können.

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen und auch jede Menge Spaß und Aha-Momente bei der Umsetzung.

Und ich bin mir sicher, dass Sie Ihr berufliches Umfeld nach dem Lesen dieses Buchs in einem ganz anderen Licht sehen werden.

Ihre Claudia Hupprich

P.S. Noch zwei Gedanken zum Schluss dieses Einführungskapitels.

Wenn man ein Buch schreibt, ist eine der obersten Maxime natürlich auch die Lesbarkeit. Aus diesem Grund verwende ich oft die männliche Form eines Begriffs, da mich selbst als Leserin oft Formulierungen wie »Managerinnen und Manager« oder »Teamleiterinnen und Teamleiter« oder »gegenderte« Ausdrücke vom Inhalt tendenziell eher ablenken. Das ist natürlich reine Geschmackssache.

Wenn Sie also zum Beispiel »der Manager«, »der Teamleiter« oder »der Unternehmer« lesen, sind selbstverständlich damit auch immer Managerinnen, Teamleiterinnen oder Unternehmerinnen gemeint.

Und Sie werden in diesem Buch verschiedene Protagonisten kennenlernen, die immer wieder in unterschiedlichen Situationen aus dem Organisationsalltag auftauchen.

Alle Namen und die jeweils beschriebenen Situationen sind selbstverständlich frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit mit realen Personen wäre rein zufällig.

Aber eben typisch für den Alltag im Organisationszoo.

 

Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge einen Schatten.

Karl Kraus