Nr. 540

 

Der Weise von Break-2

 

Vorstoß ins Reich der Ysteronen

 

von Kurt Mahr

 

 

Seit Dezember des Jahres 3586, als die SOL unter dem Kommando der Solgeborenen auf große Fahrt ging und mit unbekanntem Ziel in den Tiefen des Sternenmeeres verschwand, sind mehr als zweihundert Jahre vergangen, und niemand hat in der Zwischenzeit etwas vom Verbleib des Generationenschiffs gehört.

Schließlich ist es jedoch soweit – und ein Mann kommt wieder in Kontakt mit dem verschollenen Schiff. Dieser Mann ist Atlan. Die Kosmokraten entlassen ihn, damit er sich um die SOL kümmert und sie einer neuen Bestimmung zuführt.

Gegenwärtig schreibt man an Bord des Schiffes den November des Jahres 3791, und der Arkonide hat trotz seines relativ kurzen Wirkens auf der SOL bereits den Anstoß zu entscheidenden positiven Veränderungen im Leben der Solaner gegeben – ganz davon abgesehen, dass er gleich nach seinem Erscheinen die SOL vor der Demontage rettete.

Gegenwärtig ist Atlan mit der abgekoppelten SZ-2 in der Kleingalaxis Flatterfeld unterwegs. Seine selbstgewählte Mission besteht darin, das Geheimnis des Volkes der Nickeldiebe zu enträtseln.

Diese Expedition führt die SZ-2 erst zu dem seltsamen Volk der Pluuh, dann weiter zu einem einsamen Planeten – und dort begegnet den Solanern DER WEISE VON BREAK-2 ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Atlan – Der Arkonide stößt ins Reich der Ysteronen vor.

Girgeltjoff – Ein Ysterone an Bord der SZ-2.

Palo Bow und Brooklyn – Zwei Magniden an Bord der SZ-2.

Halbfuß – Sprecher der Buhrlos.

Traug-Tul-Traug – Ein verstoßener Ysterone.

1.

Girgeltjoffs erster Bericht

 

»Ich war auf dem Weg zu meiner Zelle. Ich hatte es eilig; ich wollte nicht auf der Straße sein, wenn das Unvermeidliche eintrat. Ich spürte die Erregung der Menge, durch die ich mir mühselig einen Weg bahnte. Vor kurzer Zeit hatte ich auf dem Khadsch gestanden und den Worten gelauscht, die verkündeten, dass die letzte Expedition unbemerkt verlaufen war. Die Tantrik, die von den Nickelsuchern hinterlassen worden waren, meldeten tiefe Ruhe in den Raumsektoren, in denen statt blühender Planeten jetzt nur noch kosmische Staubwolken ihre Bahnen um kinderlose Sonnen zogen.

Die Periode der Scham war vorüber. Niemand hatte unsere Schandtat bemerkt – mit Ausnahme der Wesen, die wir von ihren Planeten hatten verschwinden lassen, bevor wir diese zerstörten und uns des lebenswichtigen Metalls bemächtigten, das sie in ihrem Innern bargen. Lebenswichtig? Ich glaubte nicht daran. Ich selbst war das beste Beispiel dafür, dass ein Ysterone ohne das Metall auskommen konnte. Aber konnte ich jemand zu meiner Meinung bekehren? Wenn ich darüber zu sprechen begann, wie ich über das Metall empfand, lachten sie mich aus und nannten mich Girgeltjoff, den Nichtswisser, den Unerfahrenen, den Zurückgebliebenen. Und wenn ich auf meinem Thema beharrte, dann wurden sie ernst und warfen mir vor, ich verstoße gegen das Tabu.

Die Erregung der Menge wuchs. Meine Zelle war nicht mehr weit; aber wenn das Schlimmste eintrat, dann war ich auch dort nicht sicher. Es waren immer nur ein paar hundert Ysteronen, ein halbes Tausend, die der Drang nach einer neuen Expedition überkam. Er übermannte sie wie ein Rausch, und sie kamen nicht eher wieder zur Vernunft, als bis die Expedition unterwegs war. Niemand wusste im Voraus, in welchem Teil unserer Heimat der unwiderstehliche Drang ausbrechen würde. Die Erregung, die die Ysteronen ergriff, wenn die Tantrik meldeten, dass niemand unsere jüngste Schandtat entdeckt hatte, war allgemein. Der Drang dagegen erfasste jeweils nur einen kleinen Teil der Bevölkerung. Dort, wo der Drang auftrat, herrschte für geraume Zeit das Chaos – bis die vom Drang Berauschten sich organisiert und unter dem begeisterten Jubel der übrigen Bevölkerung ihre Expedition vom Stapel gelassen hatten.

Diesmal, fürchtete ich, befand ich mich mitten im Drangwirbel. Nie zuvor hatte ich miterlebt, wie kleine Gruppen innerhalb der Menge einander durch stets lautere Zurufe aufpeitschten, wie durch dröhnende Gesänge die Hysterie entfacht wurde, wie sich die breite Straße zu einer Szene wandelte, auf der sich verzückt schreiende, vom Drang berauschte Bacchanten tummelten.

Kreise bildeten sich. Die Ysteronen fassten einander bei den verkümmerten Händen. Die Kreise drehten sich, schneller und immer schneller. Der hundertfältige Wirrwarr der dröhnenden Stimmen wurde zu einem rhythmischen Gesang, der die Zellenwände und den Boden der Straße erzittern ließ.

Das Metall – das Metall – das Metall holen wir!

Jemand griff nach mir und wollte mich in einen der tanzenden Kreise ziehen. Ich wich dem Griff aus. Meine Zelle war nur noch wenige Schritte entfernt. Ich erreichte die Tür und öffnete sie. Augenblicke später war ich im Innern meines Heims. Die Tür schloss sich selbsttätig und dämpfte das hysterische Singen der Menge.

Ich lehnte mich gegen die Wand und atmete erleichtert. Für den Augenblick war ich in Sicherheit. Die nächsten Stunden würden lehren, ob ich mich dem Rausch entziehen konnte.«

 

*

 

»Ich aß, vor Furcht zitternd und ohne zu wissen, was ich zu mir nahm. Der Gesang war lauter geworden – aber nicht laut genug, als dass ich nicht hätte hören können, wie gegen Zellentüren gepocht wurde.

›Heraus, ihr Schläfer!‹, gellte der Ruf.

Das Pochen kam näher. Die Berauschten suchten nach Gleichgesinnten. Wehe dem, der in seiner Zelle gefunden wurde und nicht sofort bereit war, mit ihnen zu tanzen und zu singen! Die unter dem Einfluss des Drangs standen, schreckten nicht davor zurück, den, der ihre hysterische Begeisterung nicht teilte, zu misshandeln. Davon hatte ich gehört – sogar davon, dass der eine oder andere, der sich dem Taumel nicht hatte anschließen wollen, unter den Händen der Tobenden den Tod gefunden hatte.

Etwas knallte gegen meine Tür. Kurz darauf hörte ich eine laute Stimme.

›Lasst ab! Das ist meine Zelle!‹

›Und du bist mit uns, Bruder?‹

›Ich bin mit euch!‹

Ich hatte mich in die hinterste Ecke des Wohnraums verkrochen. Jetzt aber schöpfte ich Hoffnung. Ich kannte die Stimme. Sie gehörte Verjangat, meinem Freund – einem meiner wenigen Freunde. Girgeltjoff, der Nichtswisser, war nicht sonderlich beliebt. Verjangat hatte mich vor dem Toben der johlenden Horde bewahrt. Wäre er nicht eingeschritten, hätten die Berauschten die Tür eingerannt und mich nach draußen gezerrt. Der unendliche Weltraum und das heilige Tabu mochten wissen, was dann aus mir geworden wäre.

Ein paar Minuten später knallte es von neuem gegen die Tür. Das Schloss sprang auf; Verjangat kam hereingetaumelt. Der Schwung, mit dem er sich gegen die Tür geworfen hatte, trug ihn bis an die Rückwand meiner Zelle. Ich trat schnell herbei und verschloss den Eingang.

›Wenn sie dich fassen, bist du verloren‹, stieß Verjangat hervor. ›Warum willst du dich der Expedition nicht anschließen?‹

›Willst du es etwa?‹, antwortete ich mit einer Gegenfrage.

›Ich fühle den Drang‹, antwortete mein Freund. ›Ich kann mich ihm nicht mehr lange widersetzen. Wenn ich dir helfen soll, muss es schnell geschehen.‹

›Helfen? Warum solltest du mir helfen müssen? Sie pochten an meine Tür, und du wiesest sie zurück. Ich bin hier sicher. Ich warte, bis die Expedition unterwegs ist.‹

Verjangat war ärgerlich.

›Du Narr! Hast du noch nie einen Drang erlebt? Sie geben keine Ruhe, bis sie nicht sicher sind, dass alle, die in diesem Sektor leben, sich ihnen angeschlossen haben.‹ Er wischte mit der Hand durch die Luft. ›Oh ja, ich habe sie zurückgewiesen. Aber bevor sie zum Khadsch aufbrechen, werden sie noch einmal alle Zellen untersuchen.‹

Das Gefühl der Erleichterung wich. Die Angst packte mich von neuem.

›Nein, ich habe noch nie einen Drang erlebt‹, antwortete ich. ›Was soll ich tun?‹

›Du musst den Sektor auf dem schnellsten Weg verlassen‹, sagte Verjangat. ›Du brauchst ein Versteck. Komm mit mir – ich weiß eines!‹

Er griff mich bei der Hand. Als die Tür sich öffnete, drang das frenetische Gebrüll der Berauschten auf uns ein.

›Das Metall – das Metall – das Metall holen wir!‹

Die primitive Melodie, der pochende Rhythmus, das vielstimmige und doch eintönige Geschrei – sie alle vereinigten sich und verschmolzen zu einem Phänomen von hypnotischer Wirkung. Verjangat zerrte mich mit sich. Wir schlossen uns tanzenden Kreisen an und verließen sie wieder, sobald sich die Gelegenheit ergab. Die Berauschten schenkten uns keine Beachtung, solange wir nur mit ihnen tanzten und schrien. Ich bemerkte, dass Verjangat die Richtung zum Khadsch eingeschlagen hatte. Warum ausgerechnet dorthin? Zum Khadsch würden die Tobenden sich wenden, wenn der Rausch sich ihrer vollends bemächtigt hatte. Ich beobachtete meinen Freund mit Sorge. Ich sah, wie der Ausdruck seiner Augen sich wandelte. Als er in meine Zelle kam, war er aufgeregt, ansonsten aber sachlich und besonnen gewesen. Ich sah, wie die Besonnenheit von ihm wich. Seine Augen begannen zu leuchten. Seine Worte, mit denen er den Gesang begleitete, wurden lauter und eindringlicher.

Ich selbst war es, der Verjangat aus dem letzten Kreis der Tanzenden riss. Hätte ich es nicht getan, er hätte mich vergessen und sich ohne Zögern den vom Drang Berauschten angeschlossen. Meine Handlung brachte ihn halbwegs wieder zu sich; aber ich erkannte, dass ich keinen Augenblick mehr verlieren durfte.

›Wo ist das Versteck?‹, fuhr ich ihn an.

Vor uns lag ein verhältnismäßig ruhiger Abschnitt der Straße, die zum Khadsch führte.

›Dort vorne‹, stieß er hervor. ›Komm mit!‹

Ich sah seine Mundwinkel zucken und die Lippen sich bewegen. Er sang den Gesang der Berauschten; aber es kam kein Laut aus seinem Mund. Noch ein paar Minuten, und mein Freund Verjangat war ebenfalls dem Drang verfallen.

Wir erreichten den Khadsch. Hoch ragten die Wände ringsum auf. An ihnen entlang liefen die Rampen, die zu den Wohnzellen der Bevorzugten führten. Ich zögerte unwillkürlich, als Verjangat auf eine der Rampen zusteuerte.

›Was soll ich dort?‹, fragte ich ängstlich.

›Ich kenne eine leere Zelle‹, antwortete mein Freund hastig. ›Ihr Bewohner hat vor kurzem das Tabu erreicht. Bis man sie wieder vergibt, werden ein paar Tage vergehen. Bis dahin bist du sicher!‹

Der Gedanke, mich in der Zelle eines Toten zu verstecken, war mir nicht angenehm. Aber gewiss war es besser, als von den Berauschten zur Teilnahme an der Expedition gepresst zu werden. Ich folgte Verjangat. Drunten auf der Sohle des Khadsch befanden sich nur wenige Ysteronen, und ihre Aufmerksamkeit war auf den rhythmischen Lärm gerichtet, der aus der Straße drang. Sie wussten, dass unter dem Einfluss des Drangs eine neue Expedition vorbereitet wurde. Ihre Rufe gellten über die Weite des Platzes, und aus den Zellen, die den Khadsch säumten, kamen deren Bewohner, um sich das Schauspiel nicht entgehen zu lassen. Ich blickte ängstlich die Rampe empor. Wir befanden uns halbwegs zwischen der Sohle und der Decke des Khadsch. Falls sich irgendwo über uns eine Tür öffnete, war ich verloren. Girgeltjoff, der Nichtswisser, hatte nichts mit den Bevorzugten zu tun – aber sie alle kannten mich und meine Eigenart. Wenn sie mich hier sahen und den Lärm aus der Straße hörten, würden sie wissen, dass ich versuchte, dem Drang zu entfliehen. Das aber war schändlich. Sie würden mich aufhalten und zur Rede stellen – und das weite All mochte wissen, was dann geschah.

Verjangat blieb plötzlich stehen und wies auf eine Tür.

›Dort ... dort ist es!‹, keuchte er.

Seine Augen waren zur Decke des Khadsch hinauf gerichtet und loderten in gefährlichem Feuer. Ich hastete auf die Tür zu, öffnete sie und zwängte mich in eine finstere Zelle. Noch bevor sich der Eingang wieder schloss, sah ich durch den Türspalt, wie Verjangat sich umwandte und die Rampe hinabstürmte. Ich hörte seinen brüllenden Gesang:

›Das Metall – das Metall – das Metall holen wir!‹

Er war dem Drang erlegen. Ich tastete mich an der Wand der Zelle entlang, bis ich den Beleuchtungsschalter fand. Für die luxuriöse Einrichtung, die mich umgab, hatte ich nur einen kurzen Blick. Ich wusste seit geraumer Zeit, dass die Bevorzugten bequemer lebten als die durchschnittlichen Ysteronen.

Meine Aufmerksamkeit richtete sich auf den fernen Gesang, der jetzt immer deutlicher aus der Straßenmündung hervorquoll. Ohne Zweifel hatte sich Verjangat den Berauschten längst angeschlossen.«

 

*

 

»Unter frenetischem Gebrüll drang die Menge aus der Mündung der Straße hervor auf die weite Fläche des Khadsch. Der Rhythmus des Gesangs machte die Wände zittern. Dann aber ertönte, scheinbar aus dem Nichts, eine mächtige Stimme, die den Lärm mühelos übertönte.

›Seid ihr bereit?‹

Die Menge schwieg für den Bruchteil einer Sekunde. Dann gellte ihr Schrei:

›Wir sind bereit!‹

Ich hatte die Tür einen Spalt geöffnet und blickte hinab. Ringsum, an den Rändern des Khadsch, standen die Neugierigen, nach Tausenden zählend. Sie umgaben die Schar der Berauschten, nicht mehr als fünfhundert, die unter dem Einfluss der dröhnenden, körperlosen Stimme plötzlich ruhig geworden war.

›Dann sei es!‹, donnerte die Stimme. ›Das Metall! Holt das Metall!‹

Ein Schrei wie aus einer einzigen Kehle stieg zur Decke des Khadsch empor. Ein dumpfes, vibrierendes Rumoren war zu hören. Ich sah voller Staunen, wie die Wand des Khadsch sich auf der gegenüberliegenden Seite zu öffnen begann. Die Mündung eines finsteren Tunnels wurde freigelegt. Die Neugierigen, die sich in der Nähe der Öffnung befanden, wichen hastig beiseite. Die Schar der Berauschten dagegen setzte sich in Bewegung. Mit dröhnenden Schritten marschierten die vom Drang Erfassten auf den Tunnel zu, und von neuem ertönte ihr primitiver Gesang:

›Das Metall – das Metall – das Metall holen wir!‹

Ich sah zu, bis der letzte von ihnen verschwunden war. Der letzte war übrigens mein Freund Verjangat; ich erkannte ihn deutlich trotz der großen Entfernung. Traurigkeit nahm mich gefangen. Wie sollte ich Verjangat jemals wieder begegnen, nachdem er an einer ... Schandtat teilgenommen hatte?

Die Gefahr für mich war vorüber. Ich eilte die Rampe hinab und erreichte die Sohle des Khadsch, noch bevor sich die Tunnelmündung vollends wieder geschlossen hatte. Die Straße, die zu meiner Zelle führte, lag zu meiner Linken. Vor wenigen Augenblicken noch war sie von tosendem Lärm erfüllt gewesen; jetzt bot sie sich mir verlassen und schweigend dar. Ich gelangte unbehindert zu meiner Zellentür. Im Innern der Zelle sah ich mich um und bedauerte einen flüchtigen Atemzug lang, dass sie nicht so behaglich eingerichtet war wie das Quartier, in dem ich mich versteckt hatte. Aber der Gedanke besaß kein Gewicht. Mein Denken konzentrierte sich auf den Augenblick, an dem Verjangat und der Rest der Expedition zurückkehren würde.

Ich versuchte, mir die Siegesfeier vorzustellen. Denn siegreich würde die Expedition sein, daran bestand kein Zweifel, mit einer Beute von Millionen von Tonnen des lebenswichtigen Metalls. Man würde die zurückkehrenden Helden mit Ehren überhäufen – und dann übergangslos in die Periode der Scham eintreten. Der Scham, die jeden Ysteronen überfiel, ob er an der Expedition teilgenommen hatte oder nicht. Der Scham, die daher rührte, dass wiederum blühende Welten zerstört worden waren, nur damit unser unersättlicher Hunger nach dem Metall gestillt werde. Begierig würde jeder auf die Stimme lauschen, die die Anzeigen der Tantrik verkündete. Und wenn die Tantrik über Wochen hinweg meldeten, dass kein intelligentes Wesen sich dem Ort unserer jüngsten Schandtat genähert hatte, dann würde sich die Scham allmählich legen – und dann war es Zeit für einen neuen Drang, der irgendwo in der Weite unserer Heimat fünfhundert Ysteronen erfasste und mit unwiderstehlicher Kraft dazu bewog, zu einer neuen Expedition, einer neuen Schandtat aufzubrechen.

Ich verstand das nicht. Wenn wir uns unserer Taten schämten, warum begingen wir sie? Eine solche Frage kam natürlich nur Girgeltjoff, dem Nichtswisser, in den Sinn. Ich brauchte das Metall nicht. Alle anderen Ysteronen waren überzeugt, dass sie ohne das Metall nicht leben könnten. Sie begleiteten die Expeditionen mit ihrer Begeisterung und unterwarfen sich der unausweichlichen Periode der Scham, weil sie glaubten, auf andere Weise nicht existieren zu können.

Im Grunde aber, meine ich, empfinden sie genauso wie ich.

Ich – Girgeltjoff, der Nichtswisser.«

2.

 

Atlans Blick flog über die kleine Gruppe derer, die der Aufzeichnung zugehört hatten. Dann wandte er sich in Richtung der kleinen Schaltkonsole.

»Optische Darstellung?«, fragte er.

»Die Informationen reichen für die Herstellung eines zuverlässigen Bildes nicht aus«, antwortete der Computer.

»Bjo?«

Der Katzer schüttelte den Kopf.

»Ich war dabei, als Girgeltjoff den Bericht sprach«, sagte er. »Er war aufrichtig, soviel kann ich sagen. Er hat uns keine erfundene Geschichte aufgetischt. Aber seine Gedanken bezüglich der Umgebung, in der sich das Erlebnis abspielte, waren vage – fast so, als ...«

»Als wolle er die Erinnerung verdrängen?«, fiel ihm Sternfeuer ins Wort.

»Das ist eine Möglichkeit.«

»Was ist der Khadsch?«, fragte Atlan den Computer.

»Unbestimmt. Wahrscheinlich eine große freie Fläche, ein Platz innerhalb der Umwelt, die als ›Heimat‹ bezeichnet wird.«

»Und was ist ›Heimat‹?«

dem Ysterioon unserer