Ralph Skuban

DIE
BUTEYKO
METHODE

Der Autor dieses Buches erteilt keine medizinischen Ratschläge. Die vorgestellten Techniken verstehen sich nicht als Empfehlungen zur Behandlung körperlicher, seelischer oder medizinischer Erkrankungen im Sinne des Ersatzes einer medizinischen Therapie. Die Absicht des Autors ist lediglich, Kenntnisse und Praktiken allgemeiner Natur weiterzugeben, die Sie auf Ihrem persönlichen Entwicklungsweg und in Ihrem Streben nach Wohlsein unterstützen können. Insoweit Sie die Übungen und Informationen für sich nutzen, übernehmen Autor und Verlag keine Haftung für Ihre Hand-lungen.

1. Auflage 2020

© Crotona Verlag GmbH & Co. KG

Kammer 11, D-83123 Amerang

www.crotona.de

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Umschlaggestaltung: Annette Wagner unter Verwendung von 170831606 shutterstock.com

ISBN 978-3-86191-218-7

Inhalt

Vorwort von Patrick McKeown

„Du musst ein Buch darüber schreiben!“ von Nella Skuban

Über dieses Buch

Wie Sie dieses Buch lesen und mit ihm arbeiten können

Es war einmal der gesunde Atem

Der Verlust der natürlichen Atmung

Wie atemgesund sind Sie?

Die Balance von CO2 und Sauerstoff

Richtiges und falsches Atmen

Richtiges Atmen beginnt in der Nase

Mundatmung und ihre Folgen

Wie sieht Ihr Atemmuster aus?

Die vier Stationen des Atems

Ursachen einer unnatürlichen Atmung

Natürliches Atmen: Zwerchfellatmung

Die Entdeckung einer Epidemie

Nervöse Herzen überall

Atemgesundheit ist messbar

Akute und chronische Überatmung

Homöostase

Der Weg des Atems

Der Controller

Dialog mit dem Controller: Beispiel Asthma

Zurück zum natürlichen Atmen

Atemgesundheit am Tag und in der Nacht

Buteyko in der Praxis

Natürliches Atmen: „Goldener Gürtel“

Die Kontrollpause

Die Buteyko-Atemübungen

Über Buteyko hinaus: Langsames Atmen

Atemgesundheit für Kinder

Richtig atmen im Yoga und Sport

Der Atem im Yoga

Gut atmen beim Sport

Zum Schluss: Geben Sie Acht auf sich!

Anhang

Konstantin P. Buteyko – Leben und Arbeit

Die Übungen in der Übersicht

Atemtagebuch

Buteykos Liste chronischer Erkrankungen

Die Atemvolumina

Danksagung

Glossar

Literatur

Anmerkungen

„Sie sollten sanft atmen, sanft.“

Dr. Konstantin P. Buteyko (1923—2003)
Arzt und Wissenschaftler
zu einem um Luft ringenden Asthmatiker

Vorwort

von Patrick McKeown

Der Atem ist ein einfaches und zugleich komplexes, vielfach missverstandenes Phänomen. Er hat die Kraft, uns zu heilen, denn eine gute Atmung verbessert die Durchblutung, erhöht die Sauerstoffzufuhr zu den Geweben, weitet die Atemwege und beeinflusst die autonomen Funktionen des Körpers. Von innen heraus unterstützt der Atem uns bei allen Aktivitäten und fokussiert unseren Geist.

Dr. Ralph Skuban hat ein fesselndes Buch geschrieben, in welchem er die Atmung bis in jene Tiefen auslotet, die es braucht, um selbst einer fundierten Praxis nachzugehen oder auch Atemwissen an andere weiterzugeben. Ich möchte ihnen seine Expertise, seine Erfahrung und sein Engagement sehr ans Herz legen, denn er leistet Pionierarbeit im Bestreben, den Atem zu erforschen, und stellt dessen Zusammenhänge viel umfas-sender dar, als das üblicherweise geschieht. Seine Arbeit hat das Potenzial, das Leben von tausenden Menschen zum Positiven zu verändern.

Eine schlechte Atmung schwächt uns. Sie verursacht kalte Extremitäten, Nasenverstopfung und verengte Atemwege; sie führt zu Schnarchen, Schlafapnoe, psycho-logischen Störungen und Herzerkrankungen. Deshalb erfordert die Atempraxis ein grundlegendes Wissen zur Physiologie. So ist es zum Beispiel wichtig, etwas über die Funktionen von Nase und Mund sowie die Verbindung von Nase und Zwerchfell im Atemprozess zu wissen; über die entscheidende Rolle des Kohlendioxids für die Stabilisierung des Blut-pH-Wertes und die Sauerstoffversorgung von Geweben und Organen, einschließlich des Gehirns; oder über den Zusammenhang von Atmung und Körperhaltung, und so weiter …

Alte Techniken, wie wir sie zum Beispiel in der Tradition des Yoga finden, sind durchdrungen von tiefem Atemwissen. Sie lehren uns eine sanfte, langsame und diaphragmatische Atmung – Praktiken, die wir heute in einem breiteren Zusammenhang wiederentdecken. In der Atempraxis geht es eben ganz und gar nicht darum, heftig durch den Mund zu atmen und dabei die Lungen aufzublähen, sondern im Gegenteil, den Atem sanfter und langsamer werden zu lassen – so sanft, dass wir kaum noch wahrnehmen, wie die Luft durch die Nase in die unteren Regionen der Lunge strömt. Auf diese Weise induzieren wir eine Entspannungsreaktion und stimulieren den heilsamen Vagusnerv. Bewusstes und langsames Atmen wirkt in den ganzen Tag hinein, denn der Atem ist unser ständiger Begleiter – ein Begleiter, den wir leider meist vernachlässigen. Stattdessen sollten wir uns seiner immer bewusst sein, ob wir uns gerade ausruhen, spazieren gehen, Sport treiben oder schlafen, und darauf achten, dass wir sanft und langsam atmen.

Die Atmung hat drei wichtige Dimensionen, die gleichzeitig zusammenwirken, um alle Systeme des Körpers zu unterstützen: Zum einen die biochemische Dimension, bei der es um die Menge der Luft geht, die wir atmen. Diese beeinflusst unsere Durchblutung und Sauerstoffversorgung und spielt eine wichtige Rolle für die Blutgefäße, vor allem von Lunge und Herz. Zum anderen ist da die biomechanische Seite der Atmung: Eine optimale Zwerchfellaktivität steht in engem Zusammenhang mit Kraft, Gleichgewicht, Bewegung, Emotionen und Schmerzsensibilität. Schließlich die Dimension der Kohärenz: Die Atmung systematisch zu verlangsamen, hilft allen Körpersystemen, sich zu erholen und optimal zu funktionieren. Diese drei Dimensionen sind aufs Engste miteinander verknüpft und haben ihre gemeinsame Basis in der Nasenatmung. Geht eine verloren, leidet der gesamte Körper. Die bei vielen Menschen beobachtbare Gewohnheit, schnell und stark in die Brust zu atmen, führt zu Dysbalancen und Erkrankungen auf allen Ebenen des Organismus.

Nun wünsche ich Ihnen viel Freude beim Lesen dieses Buches und der wertvollen Informationen, die Sie darin finden können. Begleiten Sie Ralph Skuban auf seiner Reise, in der er den Atem und seine reichen Möglichkeiten erforscht – vom Alltag bis hin zum geheimen Wissen der alten Yogis.

Patrick McKeown,
Autor von Oxygen Advantage
(Erfolgsfaktor Sauerstoff )
www.buteykoclinic.com

„Du musst ein Buch darüber schreiben!“

von Nella Skuban

Als Ralph begann, sich mit der Buteyko-Methode zu beschäftigen, da hatte ich zunächst keine Ahnung, worum genau es dabei geht, außer dass es sich um eine bestimmte Atemmethode handelt. Es ist Ralphs Wesen, die Dinge auszuforschen und sich ganz intensiv in eine Praxis hineinzubegeben. Diese oft jahrelangen Experimente an sich selbst sind nicht nur ein wichtiger Wegweiser in seinem Schaffen, sondern auch die Grundlage seiner Publikationen und seines Unterrichts.

Der Umstand seines begeisterten Forschens war also nicht neu für mich. Was jedoch anders war, waren die offensichtlichen Ergebnisse, die diese neue Praxis schon nach erstaunlich kurzer Zeit mit sich brachte und selbst für mich als Außenstehende deutlich sichtbar waren. Angefangen von durchschlafenen Nächten ohne Schnarchen bis hin zu einer größeren Ausgeglichenheit und Ruhe im Alltag. Dazu kamen einige der im Buch erwähnten positiven Wirkungen, von denen Ralph mir berichtete.

Da ich selbst seit vielen Jahren einer eigenen Körper- und Atempraxis nachgehe, war ich nicht unbedingt auf der Suche nach etwas Neuem. Dennoch machte mich die ganze Sache irgendwie neugierig. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass so frappante Veränderungen innerhalb so kurzer Zeit möglich sein können. So begann mein eigener Weg zu Buteyko. Ich ließ mir von Ralph die ersten einfachen Übungen und grundlegenden Ideen dahinter erklären. Lustigerweise war ich kurze Zeit später bei einem hervorragenden Osteopathen, der selbst starker Asthmatiker war und mir von einer Atemtechnik aus Russland erzählte, die ihm sehr geholfen hatte. Als ich Buteyko erwähnte, konnte er kaum glauben, dass ich diesen Namen kannte; ich wiederum war von der Synchronizität erstaunt.

Buteyko hat nicht nur meine eigene Praxis verändert, sondern auch die Art und Weise, wie ich als Yogalehrerin unterrichte. Ich war noch nie eine Verfechterin von starker und geführter Atmung bei den Körperübungen (Asanas), obwohl ich selbst auch einige Jahre einen dynamischen Yogastil praktiziert habe, in dem häufig eine laute und forcierte Atmung proklamiert wird, die man teilweise durch den ganzen Raum hört. Das fühlte sich für mich nicht richtig an. In meinem eigenen Unterricht, in dem sich sowohl dynamische als auch sanfte Elemente finden, habe ich es immer so gehalten, dass der Atem möglichst natürlich fließen soll – je sanfter und leiser, desto besser. Ein sanfter Atem geht Hand in Hand mit einem ruhigen Geist, das steht schon so im Yogasutra, einer der ältesten Quellen des Yoga. Genau diese Beobachtung mache ich, wenn ich in meine Klassen schaue. Buteyko hat mein Gefühl von der Richtigkeit einer sanften Atmung noch untermauert.

Einige Monate nachdem ich mit der Praxis begonnen hatte, sagte eine langjährige Schülerin, die regelmäßig in meinen Unterricht kommt, dass sie nicht genau wüsste, was es sei, aber mein Unterricht hätte sich irgendwie verändert – so als ob eine große Ruhe über mich gekommen wäre, und die strahle während des Unterrichts auf sie ab. Das freute mich natürlich, und ich habe darüber nachgedacht. Ich merke, wie mir Buteyko ein tiefes Atembewusstsein nicht nur in der Yoga-Praxis, sondern vor allem auch im Alltag gibt, wie ich es mit Pranayama oder anderen Atemtechniken, die ich vorher geübt habe, nicht erleben konnte. Die Bewusstheit des langsamen und sanften Atmens führt einen automatisch in eine größere Ruhe. Es geht gar nicht anders. Und so stelle ich mir eine Welt vor, in der alle Menschen ruhig und sanft atmen. Wäre das nicht sicherlich eine sehr viel friedlichere Welt?

Meine morgendliche und abendliche Buteyko-Atempraxis kann ich mir in der Zwischenzeit aus meinem Leben nicht mehr wegdenken. Sie ist die Konstante, die mir sehr genau spiegelt, wie es um meinen Körper und Geist bestellt ist. Sie ist die Methode, mit deren Hilfe ich mich nach langen, anstrengenden Unterrichtstagen erstaunlich schnell wieder regenerieren kann. Buteyko hat nicht nur meine Wahrnehmung für mich selbst geschärft, sondern auch die für meine Schüler und meine gesamte Umgebung. Gleichzeitig ist die Schlichtheit dieser Praxis genial. Zu Anfang sagte ich einmal zu Ralph:

„Das ist der heilige Gral! – Du musst ein Buch darüber schreiben!“

Jetzt, einige Jahre später, nach intensiver Recherchearbeit und vielen hunderten von Praxisstunden, ist es so weit. Ich bin Ralph aus tiefstem Herzen dankbar, dass er dieses Buch geschrieben hat. Zum einen ehrt es Konstantin Buteyko, den Mann, der Mitte des letzten Jahrhunderts durch Beobachtung und kluge Schlussfolgerungen die Methode der Atemnormalisierung entwickelte und sie unbeirrt verfolgte, trotz aller verbalen und physischen Anfeindungen, denen er sich damit aussetzte. Zum anderen ist es ein umfassendes Buch rund um das Thema Atmung geworden – eines, das über die Buteyko-Methode im engeren Sinn noch hinausweist.

Möge dieses Wissen nun hoffentlich etwas weiter in die Welt hinausgetragen und einem breiteren Publikum zugänglich werden. Die Buteyko-Methode birgt für die Menschen, die gewillt sind, sich einer regelmäßigen Atempraxis zu widmen, ein großes Heilungspotenzial.

Nella Skuban
www.skuban-akademie.de

Atmen

Leben

Gesundheit

Über dieses Buch

In diesem Buch geht es um die fundamentale Bedeutung der Atmung für unser Leben; und darum, was bei so vielen von uns nicht mehr richtig läuft mit dem Atmen, verursacht durch die Art und Weise, wie wir leben. Natürlich geht es besonders auch darum, wie wir auf praktische und einfache Weise zurückfinden können in einen natür-lichen, gesunden Atemprozess in allen Lebenssituationen, und wie wir am Atem arbeiten können für mehr Leistungsfähigkeit und Ausgeglichenheit. Weil die Atmung der grundlegendste Lebensprozess überhaupt ist, gibt es nichts, das nicht davon betroffen wäre. Verbessert sich die Atmung, so verbessert sich alles im Leben.

Meine persönliche Auseinandersetzung mit der Atmung begann zunächst so wie bei uns allen: mit einer ersten Einatmung nach der Geburt. Nach neun Monaten behüteten Seins im warmen Schoß der Mutter falteten sich meine Lungen nach dem Austritt aus dem Geburtskanal zum ersten Mal vollständig auf. Von nun an musste ich Luft atmen. Das lief nicht immer gut. Mit drei Jahren entwickelte ich eine schwere chronische Bronchitis. Ich erlitt mehrfach lebensbedrohliche Erstickungsanfälle. Wochenlange Krankenhaus- und Kuraufenthalte sollten folgen. Irgendwann wuchs ich zum Glück heraus aus diesem Problem. Meine Eltern können mir heute nicht mehr sagen, wie mein Atemmuster damals aussah: Ob ich sanft, leise und durch die Nase atmete; oder ob ich durch den Mund atmete und in die Brust hinein, so wie es heute über die Hälfte aller Kinder tun; ob mein Atem schnell war oder langsam, rhythmisch oder ungleichmäßig; und schließlich: Ob meine Atemzüge groß waren oder nicht. Meine Eltern und auch das medizinische Personal, das mich betreute, wären wohl noch nicht einmal auf die Idee gekommen, den Atem auf diese Aspekte hin anzuschauen; denn viele Zusammenhänge beginnt man erst in den letzten Jahren besser zu verstehen.

In meinem späteren Beruf als Leiter einer stationären Einrichtung für Pflegebedürftige begegnete der Atem mir wieder, diesmal im Zusammenhang mit dem Ende des Lebens. Haben Sie schon einmal am Bett eines Sterbenden gewacht und bemerkt, wie sehr sich in den letzten Tagen und Stunden seine Atmung intensiviert? Die Atemzüge werden groß und laut hörbar, man spürt förmlich die Anstrengung, die damit verbunden ist. Der Atem verliert sein feines, rhythmisches Fließen. Das Weiche wird hart – der Tod kündigt sich an. Eine letzte Ausatmung beendet dann das Leben und schließt den Kreis, der mit der ersten Einatmung bei der Geburt begann. Die Dauer unseres Lebens können wir deshalb treffend auch als die Zahl der Atemzüge beschreiben, die wir tun.

Die Atmung hat freilich nicht nur mit der Dauer unseres Lebens zu tun, sondern besonders auch mit dessen Qualität. Je mehr Atembewusstheit wir entwickeln, umso klarer können wir erkennen, dass unser körperliches, emotionales und mentales Wohlsein unmittelbar mit der Atmung korreliert und jede Erfahrung ihren Spiegel im Atem hat: Ob wir ängstlich sind oder entspannt, freudig erregt oder wütend, traurig, ekstatisch oder gelassen, jeder Moment hat seine ihm eigene Atmung. Atembewusstheit lässt uns verstehen, dass unsere Wachheit, Klarheit und Konzentrationsfähigkeit sich erheblich steigern, wenn die Atemgesundheit zunimmt, ebenso unsere emotionale Stabilität und Resilienz.1 Auch unsere Schlafqualität, Leistungsfähigkeit und Energie hängen von der Qualität unserer Atmung ab.

Wenn hier von Qualität die Rede ist, meine ich vor allem die natürliche Qualität des Atems. Wir könnten es auch die gesunde, normale oder, etwas technischer ausgedrückt, funktionale Atmung nennen. Ich selbst spreche gerne vom sanften Atmen. Dieses ist in unserer Zeit alles andere als selbstverständlich, sondern, im Gegenteil, bei vielen aus den Fugen geraten. Es ist im Grunde der Normalfall, dass die meisten sich genau damit schwertun. Immer mehr Menschen haben ihre natürliche Atmung verloren und sind in dysfunktionalen Atemmustern gefangen, vor allem in der chronischen Hyperventilation oder Überatmung, wie man auch sagt.2 Das bedeutet, dass jemand mehr atmet, als es den Bedürfnissen seines Körpers entspricht, oder, anders formuliert, mehr Luft atmet, als sein Körper gut verkraften kann.

Dies führt zu gravierenden gesundheit-lichen Problemen und chronischen Erkrankungen: Asthma, Kurzatmigkeit, Schlafproble me, Schnarchen, Schlafapnoe3, Herz- Kreislauf-Erkrankungen, Unruhezustände, Panikattacken und vieles andere mehr sind derart verbreitet, dass man nicht übertreibt, wenn man von einem Massenphänomen spricht. Edward Newton, ein Mediziner aus Neuseeland, nennt die Überatmung eine „stille Epidemie“. „Es ist eine Epidemie“, sagt er, „weil so viele davon betroffen sind. Und sie ist still, weil ihre Symptome so selten von den Ärzten erkannt werden, an die die Notleidenden sich wenden.“4 Die Betroffenen gehen oft von einem Arzt zum anderen und erfahren doch immer wieder nur symptomatische Therapien. Das zugrunde liegende Problem – eine dysfunktionale At-mung – wird meist nicht gesehen. Fällt die Atmung einem Arzt dann doch einmal auf, hält man sie meist für eine Nebenwirkung der Probleme, an denen sie leiden, nicht jedoch für deren Ursache.5 Keine Heilung also für chronische Erkrankungen, dafür werden die Patientenakten immer dicker. In Großbritannien prägte man für dieses Phänomen eigens einen Begriff, das so genannte Dicke-Akten-Syndrom.6

Damit komme ich zu jenem russischen Arzt, dessen Name diesem Buch seinen Titel gab: Dr. Konstantin Buteyko. Ich begegnete seiner Arbeit während meiner Recherchen zu einem Buchprojekt über Pranayama, die Atempraxis des Yoga. Darin geht es sehr viel darum, den Atem zur Ruhe zu bringen und immer wieder Atempausen zu üben, mit dem Ziel, die Gesundheit zu fördern und, dies vor allem, den Geist zu beruhigen. Die uralten Texte des Yoga begründen ihre Praxis nicht auf wissenschaftliche Weise im heutigen Sinne dieses Begriffes, vielmehr sind Ihre Methoden das Resultat einer praktischen Selbsterforschung, eingebettet in philosophische Vorstellungen über die Welt und den Menschen. Doch gibt es nicht vielleicht auch wissenschaftliche Argumente, so fragte ich mich, die für einen langsamen und sanften Atem sprechen, wie die alten Yogis ihn lehrten? Und auch dafür, ab und an einmal eine Atempause zu machen?

Die Antwort ist: Ja, solche Gründe gibt es. Buteyko leistete in diesem Zusammenhang, beginnend in den 1950er Jahren, Pionierarbeit. Seine Forschungen und Methoden schenkten zahllosen Menschen Linderung und Heilung durch einfach umzusetzende Atempraktiken und Lebensempfehlungen. Wohl gerade deshalb, weil sich auf so einfache Weise so viel mehr Gesundheit herstellen lässt – und das ganz ohne Medikamente und Nebenwirkungen – wurde Buteyko von Berufskollegen angefeindet, man trachtete ihm gar nach dem Leben.7 Das Einfache freilich ist, wenn es denn funktioniert, auch das Geniale. Und dass die Methode der Atemnormalisierung nach Buteyko funktioniert, weiß ich aus persönlicher Erfahrung zu berichten.

Auch die neuere Forschung findet immer mehr Belege für die gesundheitliche Bedeutung einer natürlichen Atmung sowie für die negativen Auswirkungen dysfunktionaler Atemmuster, insbesondere der Überat-mung.

Dies ist vor allem ein Buch über die Gesundheit, über ein Zurück-zur-Natur aus der fundamentalen Perspektive des Atems. Wenn wir ihm unsere Aufmerksamkeit schenken, ihn systematisch beobachten, schulen und normalisieren, dies auf eine Weise, die sich einfach in den Alltag integrieren lässt, können wir uns von belastenden chronischen Erkrankungen befreien und neue Kraft im Leben finden.

Doch auch wenn Sie nicht krank sind, sondern die Macht der Atmung für sich nutzen möchten, um leistungsfähiger zu sein und mit weniger Energieaufwand mehr zu erreichen, ist dies ein Buch für Sie.

Der Atem ist ein ungeheuer spannendes Phänomen. Antike Hochkulturen setzten ihn mit unserer Seele gleich, so grundlegend ist er.8 Etwas darüber zu wissen und mit ihm zu arbeiten, macht aus unserem Leben ein gutes Leben.

Wie Sie dieses Buch lesen und mit ihm arbeiten können

Je mehr Atemwissen man hat, umso sinnvoller erschließt sich die Atempraxis; denn alles, was wir hier praktisch üben, ist theoretisch wohl begründet und erfahrungsbasiert. Man begreift dann, was man tut und warum man es so und nicht anders macht. So können Sie also mit diesem Buch arbeiten, indem Sie es ganz einfach von vorne bis hinten durchlesen und dabei in den Kosmos der Atmung und des Atmens eintauchen.

Vielleicht ist es Ihnen aber wichtig, so schnell wie möglich mit der Atempraxis zu beginnen. In diesem Fall lesen Sie bitte das erste Kapitel Es war einmal der gesunde Atem und springen dann ins dritte Kapitel Zurück zum natürlichen Atmen. Während Sie dann Ihre tägliche persönliche Atempraxis aufbauen, können Sie sich, so Sie das möchten, nach und nach den anderen Kapiteln zuwenden und praxisbegleitend Ihr Atemwissen erweitern und vertiefen.

Der erste Teil Es war einmal der gesunde Atem will Ihnen einen fundierten Einstieg in die Thematik geben. Wir sehen uns an, was eine natürliche Atmung kennzeichnet und welche Folgen es für unsere Gesundheit hat, wenn eine solche nicht mehr gegeben ist – ein Problem, das heutzutage massenhaft anzutreffen ist, bei Kindern und Erwachsenen gleichermaßen. Natürlich werden wir der Frage nachgehen, warum das so ist: Was sind die Ursachen einer dysfunktionalen Atmung? Sie können mit den Informationen in diesem Teil Ihre eigene Atmung systematisch betrachten und bewerten, sowohl hinsichtlich problematischer Symptome, die Sie vielleicht erfahren, als auch im Blick auf Ihr individuelles Atemmuster.

Wir beschäftigen uns auf leicht verständliche Weise auch mit der wichtigen Rolle des Kohlendioxids für unseren Atemprozess, das die meisten Menschen für reines Gift halten, obwohl es tatsächlich ein überlebensnotwendiges Gas ist, ohne das die At-mung sich gar nicht vollziehen kann.

Zentralen Raum in diesem Teil des Buches nimmt die Nase ein: Lesen Sie bitte die Kapitel Richtiges Atmen beginnt in der Nase und Mundatmung und Ihre Folgen mit besonderer Aufmerksamkeit. Ich versichere Ihnen, dass Sie so gut wie nie mehr durch den Mund werden atmen wollen, wenn Sie verstehen, welch kardinale Funktionen die Nase in unserem Leben einnimmt und welch drastischen Folgen die so weit verbreitete Gewohnheit der Mundatmung hat. Allein die konsequente Anwendung der Nasenatmung im Leben – am Tag und in der Nacht – sichert Ihnen ein mit Geld nicht aufzuwiegendes Plus an Gesundheit und Wohlbefinden.

In diesem Buchteil finden Sie auch zwei praktische Übungen: Die vier Stationen des Atems zeigen Ihnen, wie Sie eine systematische Atembeobachtung durchführen können – ein entspannender Weg, seinen Atem wahrzunehmen und zur Ruhe kommen zu lassen, und eine gute Voraussetzung für die natürliche Zwerchfellatmung, mit der dieser Teil des Buches dann abschließt.

Der zweite Teil heißt Die Entdeckung einer Epidemie und zeichnet zunächst nach, wie das Thema der dysfunktionalen Atmung, vor allem das Problem der Überatmung und deren Folgen, zunehmend ins Bewusstsein der Medizin gerückt ist, ein Prozess, der im Grunde immer noch in seinen Anfängen steckt, obgleich er doch schon vor 150 Jahren begann – seltsam genug, wenn man bedenkt, dass vieles an praktischem Wissen seit Jahrtausenden schon zum Kulturgut der Menschheit gehört, vor allem in den östlichen Traditionen.

Den Schwerpunkt dieses Teils bildet der Ablauf des gesamten Atemprozesses, dargestellt am Weg des Atems, von der Nase hinein in die Zellen unseres Körpers. Hier sehen wir uns die Funktion des CO2 etwas genauer an und reisen weiter hinein in den faszinierenden inneren Kosmos, der in seinen Dimensionen letztlich ebenso unbegreiflich bleiben muss wie die Weiten des Weltalls. Nach der Lektüre dieses Buchteils werden Sie mit so manchem Mythos rund ums Atmen endgültig aufräumen und, geht es Ihnen so wie mir, der großen Weisheit der Natur mit noch mehr Respekt und Demut begegnen: Es gibt so viel zu verstehen, und doch bleibt all unser Wissen immer infinitesimal klein angesichts der Komplexität des Seins.

Der Weg des Atems führt uns am Ende zu jener Instanz, die ich den Controller nenne, unser Atemzentrum im Gehirn, das ei-gent lich aus zwei Zentren besteht – einem unwillkürlichen und einem willkürlichen. Diese Informationen stellen das eigentliche Bindeglied zur Praxis dar: Weiß man, wie der Controller arbeitet, versteht man, warum die Buteyko-Methode funktioniert.

Das Kapitel schließt ab mit einem kurzen Fokus zum Thema Asthma, die am weitesten verbreitete chronische Erkrankung welt weit, die zudem vollkommen „unnötig“, weil zu 100% reversibel ist, indem man die Atmung zurückführt in ihr natürliches Muster – jenes, das wir mit in dieses Leben brachten, das uns aber irgendwann verloren ging durch die Art und Weise, wie wir leben. Eine gute Atempraxis ist wortwörtlich lebens verändernd.

Der dritte Teil Zurück zum natürlichen Atmen ist ganz der Praxis gewidmet. Schritt für Schritt lernen Sie Methoden kennen, wie Sie Ihrem Atem Gutes tun können. Methoden, die zahllosen Menschen auf der Welt in kurzer Zeit geholfen haben, belastende Symptome zu überwinden. Wie weit das Spektrum dabei reicht, erfahren Sie bereits im ersten Teil des Buches. Wenn es Ihnen dabei so geht wie mir, als ich zum ersten Mal davon gehört habe, werden Sie ziemlich überrascht sein, wie weitreichend die Konsequenzen für Ihre körperliche, emotionale und mentale Gesundheit sind, wenn Sie nicht richtig atmen, beziehungsweise welches Heilungspotenzial einem natürlichen Atemprozess innewohnt.

Jeder kann einer Atempraxis nachgehen, die sich zumindest um die grundlegendsten Dinge kümmert. Sollten Sie sich dennoch nicht vorstellen können, jeden Tag etwas Zeit für eine systematische Atempraxis aufzubringen, beherzigen Sie zumindest die Hinweise im Kapitel Atemgesundheit am Tag und in der Nacht. Sie sind die sprichwörtliche „halbe Miete“ und können Ihnen einen erheblichen Zugewinn an Gesundheit und Wohlbefinden schenken, ohne dass Sie hierfür Zeit oder Kosten aufwenden müssten. Ich finde, das klingt nach einer Einladung, die man nicht ausschlagen kann!

Der vierte Teil widmet sich Yoga und Sport, Praktiken, die Abermillionen von Menschen weltweit lieben und jeden Tag üben.

Dem Thema Yoga, mit dem ich berufsbedingt sehr verbunden bin, nähern wir uns, indem wir zunächst die Rolle des Atems im klassischen Yoga beleuchten, um, im Kontrast dazu, den modernen Yoga des Westens und die Rolle des Atems darin anzuschauen. Wenn Sie Yogalehrer/in sind, werden Sie dort Informationen finden, wie Sie den Atem im Kontext der Körperarbeit optimal adressieren können und was Sie dabei besser vermeiden sollten. Abgerundet wird das Kapitel über Atem im Yoga mit ein paar einfachen Varianten klassischer Atemübungen, die sich sehr gut vertragen mit den Ideen, um die es in diesem Buch geht und die alle Menschen gut ausführen können.

Das Kapitel Gut atmen beim Sport wendet das thematisierte Atemwissen schließ-lich konkret auf sportliche Aktivitäten an. Am Beispiel des Laufens – das analog auch gut auf andere Sportarten übertragen werden kann, die ihrer Natur nach rhythmisch sind, wie zum Beispiel Schwimmen, Rudern oder Radfahren – sehen wir, wie sich das bewusste Atmen ins Training einbeziehen lässt, so dass der Sport Sie nährt und Sie Leistungszuwächse mit Genuss aufbauen und erzielen können.

Das Buch hat schließlich noch einen umfangreichen Anhang mit zusätzlichen Informationen: So finden Sie ein Kapitel über das Leben von Konstantin Buteyko, dem vieles geschuldet ist, was in diesem Buch thematisiert ist. Ich selbst verdanke ihm, einen perfekten Weg gefunden zu haben, nachhaltig Gesundheit und Wohlsein zu erleben sowie diese vielen anderen Menschen vermitteln zu können. Neben weiteren Materialien und Informationen in diesem Teil findet sich auch ein kurzes Glossar, zahlreiche Anmerkungen zum Text, Literaturbelege und Hintergrundinformationen. Für das Verständnis dessen, was im Text steht, müssen Sie dies nicht alles lesen. Es sind Dinge, die das Gesagte vertiefen, erläutern und ergänzen. Sie selbst können darüber entscheiden, wie tief Sie in das Thema Atmung eintauchen wollen. Es ist, wie ich finde, auf jede Weise eine spannende Reise!

Es war einmal der gesunde Atem

„Die modernen Menschen entwickelten
die miserabelste Atmung der Geschichte.
Keiner atmet schlechter im Königreich der Tiere.“
9

James Nestor, amerikanischer Publizist

Der Verlust der natürlichen Atmung

Die Atmung ist der vitalste Prozess des Lebens. Die Natur sorgt dafür, dass sich bei unserer Geburt mit einem ersten großen Atemzug die Lungenflügel auffalten. Von diesem Moment an atmen wir Luft und bleiben dabei bis zum Ende unseres Lebens. Niemand musste uns erklären, wie man atmet, denn dieses intuitive Wissen haben wir mit ins Leben gebracht. Es wurde uns in die sprichwörtliche Wiege gelegt.

Im Laufe des Lebens, oft schon in Kinder-jahren, beginnen sich jedoch bei vielen von uns Veränderungen im Atemmuster herauszubilden. Wir bemerken das nicht, denn die wenigsten von uns schenken ihrem Atem jemals besondere Aufmerksamkeit. Man hat uns ja auch nie gesagt, dass der Atem ein hochsensitiver Prozess ist, der auf alles reagiert, was wir erleben, und alles abbildet, was geschieht: Jeder Lebenszustand hat seinen eigenen Atem, er ist wie ein Spiegel unseres Seins.10 Und umgekehrt gilt, dass die Art, wie wir atmen, zurück auf uns und unser Befinden wirkt – auf Körper, Gefühle und Gedanken.11

Unser Leben und Verhalten verändert den Atem, und unser Atem verändert unser Leben. Leider hat man uns auch nicht erklärt, was bei Naturvölkern einst ganz selbstverständlich war: Was es heißt, richtig zu atmen.12 Ja, man kann auch falsch atmen, und Millionen tun genau das. Die Weisheit des richtigen Atmens – diese Kunst – ist unserer Kultur verloren gegangen. Die meisten gehen tatsächlich davon aus, dass der Atem ein rein autonomer Prozess sei, der immer schon von selber richtig laufe. Manche, darunter sogar Ärzte, meinen, um den Atem solle man sich am besten gar nicht kümmern, mehr noch: Je weniger man ihn überhaupt wahrnehme, desto besser sei das.13 Wurden Sie bei einer medizinischen Vorsorgeuntersuchung schon einmal nach Ihrer Atmung gefragt? Hat der Arzt Ihre Respirationsrate gemessen, sein rhythmisches Gleichmaß angesehen oder mit Ihnen über Nasen- und Zwerchfellatmung gesprochen, über das Minutenvolumen gar?

Den Atem am besten noch nicht einmal wahrnehmen? Ich bin da völlig anderer Meinung – und mit mir die alten Yogis, die Weisen Tibets und viele Atemexperten der heutigen Zeit, darunter natürlich auch Konstantin Buteyko, für den Atembewusstheit rund um die Uhr der Schlüssel zur Gesundheit war, seiner eigenen wie der seiner Patienten.

Der Atem ist ein Spiegel. Er ist formbar, zum Guten wie zum Schlechten. Wenn unsere Lebensgewohnheiten unsere Atemgewohnheiten prägen und diese sich – meist aufgrund von Stress, Sorgen, Ängsten oder auch infolge erlebter Traumata – in eine unnatürliche, dysfunktionale Richtung entwickeln, hat das Folgen, zuweilen drastische: Es kann zu schweren Erkrankungen führen. Dysfunktionale Atemmuster gibt es viele. Um nur einige zu nennen: Das Atmen durch den Mund anstatt durch die Nase. Die energiefressende Brust- statt der entspannten Zwerchfellatmung. Das beschleunigte und agitierte Atmen anstelle eines ruhigen und langsamen Atemflusses. Eine harte und erratische Atmung mit unphysiologischen Unterbrechungen anstelle des weichen und regelmäßigen Fließens. Das laute Schnarchen in der Nacht, statt des stillen Schlafes. Meist gehen diese ungesunden Atemmuster zusammen – bilden ein Muster – und führen in das weit verbreitete und zugleich folgenreichste dysfunktionale Atemmuster: die chronische Hyperventilation. Das meint: Gewohnheitsmäßig mehr zu atmen, als notwendig.14

Die chronische Form der Hyperventilation darf nicht verwechselt werden mit der akuten, die ein krisenhafter Ausnahmezu-stand ist, in dem jemand so stark atmet, dass sogar Ohnmacht eintreten kann. Ich benutze daher in diesem Buch immer wieder auch den Begriff Überatmung. Er ist weniger stark mit der Idee der akuten Hyperventilation assoziiert. Überatmung kann durchaus auf recht subtile Weise geschehen: Man sieht es einem Menschen nicht unbedingt an, wenn er chronisch hyperventiliert.

Schlaf: Einschlaf- und Durchschlafprobleme, unruhiger oder unterbrochener Schlaf, schlafbezogene Atemstörungen wie Schnarchen oder obstruktive Schlafapnoe (OSA), Albträume, nächtlicher Harndrang

Leistungsfähigkeit: Chronische Erschöpfung, Burnout, Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, nachlassende Gedächtnisleistungen, geringe physische und psychische Belastbarkeit, sexuelle Probleme: nachlassende Libido und Erektionsstörungen16

Nervensystem: Schwindel, Kopfschmerzen, Migräne, Taubheitsund Schweregefühle, Kribbeln in den Händen oder Füßen, erhöhte Schmerzsensibilität, übermäßige Licht- und Lautstärke-Empfindlichkeit, „Blackouts“, Probleme mit dem Sehen, Tinnitus

Psyche: Anspannung, Unruhe, Unausgeglichenheit, Agitiertheit, Sorgen, Phobien, Panikattacken, Depressionen

Herz-Kreislauf-System: Herzklopfen, Arrhythmien, beschleunigter Puls, erhöhter Blutdruck, Brustenge, Brustschmerzen, verengte Blutgefäße, kalte Extremitäten

Atmungssystem: Asthma, Kurzatmigkeit, angestrengte Atmung, häufig trockene und verstopfte Nase, laufende Nase, häufiges Seufzen, Gähnen, Schnäuzen, Niesen, Husten, Räuspern

Muskelapparat: Verspannungen, Krämpfe, Schmerzen (häufig im Bereich von Nacken, Schultern, Rücken), Zittern, Schwäche, Steifheit

Immunsystem: Erkältungen, Rhinitis, Heuschnupfen, Hautprobleme (z.B. Ekzeme), Allergien

Verdauungssystem: Sodbrennen, Blähungen, Flatulenzen, Bauchschmerzen, Durchfall, trockener Mund und Hals, Schluckbeschwerden, Mundgeruch

Wie man sieht, hat die Überatmung gravierende Folgen auf allen Ebenen unseres Wesens. Sie ist ein systemisches Problem, das Körper, Psyche und Geist gleichermaßen betrifft.

Das sollte nicht überraschen, denn um nochmals den Eingangsgedanken zu diesem Kapitel aufzugreifen: Die Atmung ist der vitalste Lebensprozess, noch grundlegender als unsere Ernährung und Flüssigkeitsversorgung. Wo wir auf Nahrung Wochen oder sogar Monate verzichten können, auf Wasser immerhin noch ein paar Tage, da erlaubt uns die Natur nur wenige Minuten, nicht mehr zu atmen, bevor der Tod eintritt. Wenn beim Atmen etwas schiefläuft, hat dies Folgen auf allen Ebenen, ganz egal, was wir sonst für unsere Gesundheit tun mögen: Wir können uns gesund ernähren, auf Alkohol, Rauchen und andere Stimulanzien verzichten; wir mögen Joggen, ins Fitness-Studio gehen, Yoga machen, in Urlaub fahren und uns regelmäßig entspannen, dazu Ärzte, Physiotherapeuten, Psychologen und Heilpraktiker konsultieren – wenn wir nicht richtig atmen, nützt das alles nichts. Der Atem ist das Fundament. Geht er falsch, hat das Folgen.

Dysfunktionale Atmung: Zahlen und Fakten

Je mehr man sich mit dem Atem beschäftigt, mit seiner unschuldigen Natürlichkeit ebenso wie mit seiner zivilisationsbedingten Entgleisung, vor allem damit, wie weit letztere verbreitet ist und welche Folgen das nach sich zieht, kann einem fast schwindelig werden. Ein unphysiologischer Atemprozess provoziert nicht nur belastende Symptome, sondern führt langfristig zu schwerer Krankheit und einer Verkürzung der Lebenserwartung, so zum Beispiel im Falle der obstruktiven Schlafapnoe (OSA), einer schlafbezogenen Atemstörung mit potenziell lebensbedrohlichen Auswirkungen: Sie ist zu einem globalen Massenphänomen geworden und zerrüttet den Schlaf ebenso wie die Biochemie von einer Milliarde Menschen.

Die weltweiten Schäden für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden lassen sich in Zahlen gar nicht ausdrücken. Die nachfolgenden Daten und Fakten rund um das Thema der dysfunktionalen Atmung habe ich deshalb nicht im Bemühen um eine vollständige und systematische Übersicht zusammengestellt, sondern um Ihnen ein Gefühl dafür zu geben, wie massiv die Probleme einer unnatürlichen Atmung, insbesondere der chronischen Hyperventilation, sind, und wie wichtig es ist, eine natürliche und gesunde Atmung zu kultivieren:

Weltweit leiden fast eine Milliarde Menschen an obstruktiver Schlafapnoe (OSA), einer schlafbezogenen Atemstörung mit verheerenden Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf- und Nervensystem. Das sind 12% der Weltbevölkerung. Die Zahlen für Deutschland sind noch dramatischer: Mit sechsundzwanzig Millionen Betroffenen leiden hierzulande 32% der Bevölkerung unter OSA, und nur die allerwenigsten wissen von ihrem gravierenden Gesundheitsproblem, weil eine große Dunkelziffer zu vermuten ist.17

Die meisten unter ihnen sind Schnarcher, doch 6% schnarchen nicht, haben aber dennoch OSA.18 Eine solche geht grundsätzlich mit der schädlichen Mund- und Brustatmung einher.

40% der Menschen leiden unter einer chronisch verstopften Nase, etwa die Hälfte atmet gewohnheitsmäßig durch den Mund. Dabei häufen sich Schnarchen und OSA um ein Vielfaches: 40% der Erwachsenen schnarchen zumindest gelegentlich, von den über 40-jährigen sogar 60%.19

Schnarchen erhöht die Müdigkeit am Tage um den Faktor Fünf. Selbst gelegentliche Schnarcher verursachen drei Mal so viele Verkehrsunfälle wie Menschen, die im Schlaf richtig atmen.20 Insgesamt gehen etwa 20% aller Verkehrsunfälle auf das Konto von Übermüdung aufgrund eines nicht ausreichend erholsamen Schlafes, und jeder vierte Autofahrer ist schon einmal am Steuer eingeschlafen.21

Eine verstopfte Nase, Allergien und Rhinitis erhöhen das Risiko, an Asthma zu erkranken, um das Dreifache. Mund- und Brustatmung sind Auslöser dieser Probleme. Sie sind besonders bei Kindern weit verbreitet: Fast 60% im Grundschulalter sind chronisch in der Mund- und Brustatmung.22

Unter den Menschen mit Diabetes (Typ II) leiden über 70% an OSA.23 Überatmung versetzt den Körper in einen permanenten Stressmodus, dies führt zu einer vermehrten Ausschüttung von Glukose, das Risiko von Diabetes nimmt zu.

Immer mehr Menschen finden keinen erholsamen Schlaf mehr. Allein in den letzten acht Jahren nahmen die Schlafstörungen bei Erwachsenen im Alter von fünfunddreißig bis fünfundsechzig Jahren um 66% zu.24

Chronische Hyperventilation erhöht den Blutdruck und damit das Risiko, an einer Herzkreislauferkrankung zu versterben, um ein Mehrfaches.

14% der Erwachsenen leiden unter der einen oder anderen Form einer Angststörung, deretwegen sie zum Arzt gehen.25 Angststörungen gehen typischerweise immer mit Überatmung einher.

Chronische Überatmung verdreifacht das Risiko einer Depression. Nimmt man Angststörungen und Depressionen zusammen, so sind davon etwa 18% der Menschen betroffen.26 Zwischen 2013 und 2017 – innerhalb von nur vier Jahren also – hat sich die Einnahme von Antidepressiva in Deutschland verdoppelt. Die Zahlen in anderen Ländern sind ähnlich.

15% der Kinder und 8% der Erwachsenen leiden unter Asthma, das sind acht Millionen Menschen in Deutschland, Tendenz steigend. Über 70% der Asthmatiker leiden auch unter OSA.27

Dysfunktionale Atemmuster korrelieren stark mit zahlreichen weiteren gesundheitlichen Problemen, viel zu viele, um sie an dieser Stelle aufzählen zu können. Der amerikanische Zahnarzt und Schlafexperte Steven Lambert nennt 170 Erkrankungen in diesem Zusammenhang.28 Buteykos Liste ist ähnlich lang. (Sie können sie im Anhang zum Buch finden.)

Erkrankungen mit einer Korrelation zu schlafbezogenen Atemstörungen oder dysfunktionaler Atmung generell sind neben den schon genannten Problemen: Demenz, Parkinson, Epilepsie, Diabetes, Schilddrüsenerkrankungen, COPD (Bronchitis, Asthma, Emphyseme), Entzündungen der Atemwege, Herz- und Gefäß-schäden, Bruxismus, Restless-Legs-Syndrom, posttraumatisches Stresssyndrom, Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom (ADS/AHDS), Psoriasis, Allergien … um nur einige zu nennen.29

Angesichts dieses geradezu erschreckenden Panoramas, ein Ausschnitt nur des Gesamt-problems, kommt man nicht umhin, die Atmung des Menschen, wie sie sich uns heute zeigt, schlicht als eine Katastrophe globalen Ausmaßes zu betrachten: Kein Wesen auf diesem Planeten atmet schlechter als der Mensch, wie der Publizist und Atemforscher James Nestor sehr zutreffend bemerkt.30

Wie atemgesund sind Sie?

Es ist Zeit, dass Sie sich nun ein erstes Bild Ihrer eigenen Atemgesundheit machen: Ein atembezogenes Self-Assessment in Form eines Fragebogens, der Symptome abfragt.31 Welche Punkte der nachfolgenden Aufstel-lung typischer Überatmungs-Symptome treffen auf Sie zu? Die Höhe des sich ergebendes Wertes stellt Ihren Symptom-Score dar.

0 = nie, 1 = manchmal, 2 = oft, 3 = immer, 4 = immer und intensiv

Symptome

Datum:

(0-4)

ATMUNGSSYSTEM

 

beschleunigte, anstrengende Atmung, unregelmäßige Atmung, Atemaussetzer

 

Kurzatmigkeit in Ruhe und/oder beim Reden

 

schnell außer Atem bei physischer Aktivität

 

Unvermögen, einen befriedigenden, großen Atemzug zu tun

 

trockener Mund, Hustenreiz, Räuspern

 

Seufzen, extra tiefe Atemzüge

 

Gähnen, auch wenn man nicht müde ist

 

verstopfte oder laufende Nase

 

Atembeklemmung, das Gefühl, zu wenig Luft zu bekommen

 

HERZ-KREISLAUFSYSTEM

 

Druck und/oder Schmerzen in der Brust

 

Herzklopfen, Herzrasen, unregelmäßiger Herzschlag

 

VERDAUUNGSSYSTEM

 

Übelkeit, Durchfall, Bauchschmerzen

 

trockener Mund, Schluckschwierigkeiten

 

Sodbrennen, Rülpsen, Blähungen, Flatulenzen

 

NEUROLOGISCHES SYSTEM

 

Schwindel, Schwächegefühl

 

Taubheitsgefühle, Kribbeln

 

heiße Schauer, kaltes Gesicht, Finger, Füße

 

Zittern, Muskelschwäche

 

angespannte Muskulatur, Schmerzen, Krämpfe

 

Kopfschmerzen

 

Erhöhte Schmerz-Sensibilität

 

PSYCHOLOGISCH / EMOTIONAL

 

Aufregung, Angst, Anspannung, aufgedreht, aufgeregt, nervös, sprunghaft, unruhig

 

Konzentrationsprobleme, Gedächtnisschwierigkeiten

 

Benommenheit, Verwirrtheit, „neben sich selbst stehen“

 

SYMPTOM-SCORE

 

Addieren Sie die eingetragenen Werte, um Ihren persönlichen Symptom-Score zu ermitteln. Je höher der Wert, desto wichtiger ist es, dass Sie sich Ihrem Atem zuwenden und mehr Atemgesundheit entwickeln. Wenn Sie Ihre Atempraxis aufbauen, können Sie immer wieder darauf zurückkommen und Veränderungen sehen.

Mit der Kontrollpause (CP), die zentrale Bedeutung in der Buteyko-Praxis hat, werden Sie ein weiteres und noch wichtigeres Instrument kennenlernen, um zu verläss-lichen Aussagen über Ihre Atemgesundheit zu kommen. Weiter unten werden wir uns mit der CP noch genau beschäftigen, hier nur so viel: Sie misst die Zeitdauer, in welcher man völlig entspannt und bequem in der Atempause nach einer natürlichen Ausatmung verbleiben kann. Je besser diese sich durch Ihre Atempraxis entwickelt, desto niedriger wird auch Ihr Symptom-Score sein.

Die Höhe Ihres Symptom-Scores und der Kontrollpause hat wesentlich mit dem Thema zu tun, auf das wir jetzt zu sprechen kommen: Die Bedeutung von CO2 für unsere Atmung und Gesundheit.

Die Balance von CO2 und Sauerstoff

Dass wir Sauerstoff brauchen, muss man wohl niemandem erklären, er ist der Brennstoff, der uns am Leben hält. Doch CO2 brauchen wir ebenso, es erfüllt lebenswichtige Funktionen: Unterschreitet es in unserem Körper eine bestimmte Grenze, macht uns das nicht nur krank, sondern kann uns sogar umbringen, weil dies den Säure-Basen-Haushalt so schädigt, dass grundlegende vitale Prozesse nicht mehr regelrecht ablaufen können.

Wichtig zu wissen ist, dass das notwendige CO2 ausschließlich in unserem eigenen Stoffwechselprozess entsteht, denn in der Atemluft kommt es in physiologisch relevanter Menge nicht vor: Unser Körper benötigt die 200-fache Menge des in der atmosphärischen Luft vorhandenen CO2, um seine innere Balance aufrechtzuerhalten.32 Und mit jeder Ausatmung geben wir etwas davon ab. Atmen wir mehr als notwendig, dann atmen wir auch mehr CO2 aus, als gut für uns ist, das heißt: mehr, als unser Körper laufend erzeugt. So geraten wir in einen CO2-Mangel (eine Hypokapnie), was große Probleme nach sich zieht.33

Warum ist CO2 so wichtig?

Als natürliches Relaxans entspannt CO2 die glatte Muskulatur in verschiedensten Körperstrukturen: In Blutgefäßen und Atemwegen, in Verdauungstrakt, Blase und Gebärmutter. Das hat systemische Wirkungen – hier ein kurzer Überblick:

CO2 ist ein natürlicher Bronchodilatator, es öffnet und weitet unsere Atemwege und erleichtert so den Atemprozess.

Seine gefäßerweiternde Wirkung entlastet das Herz, indem es Blutdruck und Herzrate senkt. Das Herz muss weniger arbeiten.

Der Relaxans-Effekt erhöht die Durch blutung im ganzen Körper und optimiert damit die Sauerstoffversorgung.

Für eben diese ist auch noch eine weitere Funktion von CO2 essenziell: In seiner Gegenwart nämlich nimmt die Bereitschaft der roten Blutkörperchen zu, den an sie gebundenen Sauerstoff in Zellen, Gewebe und Organe zu entlassen – der so genannte Bohr-Effekt, über den wir im zweiten Teil des Buches ausführlich sprechen. Das bedeutet: Mehr CO2 im System bringt auch mehr Sauerstoff in die Zellen.

Die entspannende und gefäßerweiternde Wirkung von CO2 macht sich auch in Magen und Darm bemerkbar: Unsere Verdauung funktioniert besser.

CO2 hat eine sedative Wirkung: Die Nervenzellen feuern weniger, wenn mehr davon im System verbleibt, mit anderen Worten: Wir sind gelassener.

Es ist ein natürliches Antihistaminikum, wirkt anti-entzündlich und anti-allergisch und unterstützt so unser Immunsystem.

CO2 spielt eine bedeutende Rolle in der Synthese und Regulation von Hormonen und Enzymen, die nicht optimal funktionieren, wenn ein CO2 -Mangel vorliegt.

Es ist die entscheidende Substanz zur Regulation des pH-Wertes, mithin der Sicherstellung eines stabilen Säure-Basen-Gleichgewichtes, und trägt damit zur Aufrechterhaltung aller physiologischen Prozesse bei.

CO2 steuert maßgeblich den Atemantrieb, indem es das Atemzentrum im Gehirn veranlasst, die Atemmuskulatur zu aktivieren: Ohne CO2 würden wir schlicht nicht mehr atmen und ersticken.

Folgen eines CO2-Mangels

Man sieht: CO2 ist wahrlich alles andere als ein Abfallgas. Ist jemand in der Überatmung, verliert er zu viel davon. Die sich hieraus ergebenden Probleme einer Hypokapnie leiten sich im Grunde logisch aus dem Gesagten ab:

Die glatte Muskulatur in den Atemwegen kontrahiert. Die Folge sind Bronchospasmen und Atemprobleme, wie man sie zum Beispiel von Asthma her kennt, oder eine chronisch verstopfte Nase: Sie wiederum führt in die schädliche Mundatmung, welche die Überatmung noch steigert und weitere Probleme verursacht (siehe hierzu das Kapitel Richtiges Atmen beginnt in der Nase).

Bei einem CO2-Mangel verengen sich die Blutgefäße. Die Durchblutung reduziert sich und damit auch die Sauerstoffversorgung.34

Diese Sauerstoffmangelsituation wird noch verschärft, weil sich bei einer Hypokapnie wegen des genannten Bohr-Effekts der Sauerstoff fester an die roten Blutkörperchen bindet, so dass weniger davon in die Zellen gelangt. Mit anderen Worten: Eine Hypokapnie führt immer auch zu einem Mangel an Sauerstoff (Hypoxie).

Auf eine Hypoxie reagiert besonders das Gehirn empfindlich: Schwindel, Agitiertheit oder Panikattacken sind die mögliche Folge. Diese Stress-Situation lässt die Neuronen heftiger feuern, wir geraten in Unruhe und Aufregung, erleben Ängste, vielleicht sogar Panik, oder entwickeln depressive Verstimmungen. Auch die Gefahr von Migräne und epileptischen Anfällen nimmt zu.

Ebenso wenig wie das Gehirn toleriert das Herz diese Situation: Es „klopft“, schlägt unrhythmisch (so genannte Arrhythmien) oder es treten Brustenge und -schmerzen auf, ähnlich einer Angina pectoris.

Die Kontraktion der glatten Muskulatur des Darmes führt zu einer schlechteren Verdauung, zu Koliken, Blähungen, Bauchschmerzen und anderen Problemen.

Die vermehrte Ausschüttung von Histamin unter den Bedingungen einer Hypokapnie fördert allergische Reaktionen und entzündliche Prozesse.

Mehr Glukose wird ins Blut ausgeschüttet und bewirkt Unregelmäßigkeiten des Blutzuckerspiegels. Auch Diabetes ist eine mögliche Folge eines hyperventilationsbedingten chronischen CO2-Mangels.

Verstärkt werden Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol in den Blutstrom gepumpt: Unser Gesamtsystem wird bei chronischer Überatmung chronisch nach oben geregelt. Wir sind, biologisch betrachtet, in einer permanenten Kampf- oder Flucht-Situation, die sich nicht löst.

Auch der Muskeltonus nimmt zu, Krämpfe können auftreten, ebenso ermüdende und schmerzende Muskeln, weil der Stoffwechsel des Muskels bei Hypoxie zur anaeroben Energiegewinnung übergehen muss und dabei Milchsäure entsteht.35

CO2 und Stress

Weil CO2 ein Relaxans ist, also entspannend auf unseren Organismus wirkt, steht ein Mangel also für das Gegenteil: Stress.temporäredas