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Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie, detaillierte bibliographische. Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.
Text und Übersetzung – Text and translation – Texte et translation
Karin Karrenberg: Deutsch/Englisch; German/English; Allemand/Anglais
Franck H. Dr. Karrenberg: Deutsch/Französisch; German/French; Allemand/Français
Gestaltung – Layout – Conception graphique
Franck H. Dr. Karrenberg, K31, Düsseldorf, Germany
Urheberrecht – Copyright – Droit d'auteur
Karin Karrenberg, Atelier K31, Düsseldorf, Germany; www.Ka-Karrenberg.de
© 2015, VG Bild-Kunst, Bonn, Germany: für die Werke von – for the works by – pour les oeuvres de Karin Karrenberg;
www.bildkunst.de/en/service-for-users/artist-search.html
Druckherstellung und Verlag – Print and publisher – Impression et éditeur
BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt, Germany, 2015; www.bod.de
120 Seiten, pages; 101 Abbildungen, illustrations; ISBN 978-3-7392-9011-9
ÜBER FOTOGRAFIE – ON PHOTOGRAPHY – SUR LA PHOTOGRAPHIE OLDE HUT ULFT 1
Es gilt für alles was in meine Bilderwelt eingearbeitet wird zu entscheiden, ob eine Fotografie, ein Gemälde oder eine Grafik entsteht. In Anlehnung an Man Ray möchte ich die Entscheidung zwischen Fotografie und Malerei so beschreiben: ich fotografiere, was mir schon wie ein Bild begegnet. Und ich male, was ich nicht fotografieren kann, weil ich die Bildwirklichkeit, die sich beim Sehen spontan in meiner Fantasie einstellt, erst auf der Leinwand herstellen muß. So äußerte der Künstler und Freund François Morellet aus Cholet in Frankreich in zweitausendundelf über meine künstlerische Arbeit, daß ich mit Ölfarben fotografiere.
Bilderwelten sind immer individuell und doch gewollt oder unbewußt eingebunden in Tradition. Sie knüpfen an eine bestimmte Stelle an. So ist auch meine Bilderwelt in einer bestimmten Tradition zu sehen, wie ich das nur rückblickend auf eine langjährige fotografische Tätigkeit feststellen kann. Es ist etwas von der Tradition eines Karl Blossfeld zu sehen, der wie ich fasziniert war von den Formen der Natur. Oder es ist die Art von William Eggleston, der nach neunzehnhundertundsiebzig ungewöhnliche Ansichten von Alltagsgegenständen zeigte. Meine Fotografie ist auch „Straight Photography” im Sinne eines Paul Strand und genaue Beobachtung wie bei Robert Häusser. Sie steht in meinem Werk parallel neben der Malerei. Meine über vierzig Jahre umfassende Aktivität im Bereich der künstlerischen Fotografie setzt nach neunzehnhundertundsiebzig ein, als Fotografie oft mit dem so genannten Fotorealismus oder Hyperrealismus in Malerei übersetzt wurde. Reine Fotografie hatte damals noch meist den Charakter des Dokumentarischen und Abbildhaften und stand erst ansatzweise gleichwertig neben der Malerei. Was sich daraus in der „Becher-Schule” entwickelte blieb der breiten Masse noch verborgen. Das dokumentarische Festhalten – im Sinne des Ehepaares Becher und der nachfolgenden Fotografengeneration – war nie mein fotografischer Ansatzpunkt.
Fotografie und Malerei knüpfen also immer an. Die spezifische Sicht ist jedoch in beiden Medien immer neu. Das erstaunt besonders bei der Fülle gegenwärtiger Kunstproduktion.
Die Welt sehen wie ein Meer von Farben oder wie ein abstraktes Gebilde; die Welt erleben wie einen Film, in ihr Kontraste oder die Vielfalt oder die Wiederholung von Strukturen und Formen entdecken; oder die Welt verstehen wie eine Collage, die alles auf einmal umfaßt; oder als Assemblage, als etwas, das einmal gefundene Kategorien wieder aufhebt, bestimmt den Unterschied.