Fruktoseintoleranz verstehen für Dummies
Fruktoseintoleranz verstehen für Dummies
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1. Auflage 2021
© 2021 Wiley-VCH GmbH, Weinheim
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Coverfoto: © pilipphoto / adobe.stock.com
Korrektur: Frauke Wilkens, München
Print ISBN: 978-3-527-71783-5
ePub ISBN: 978-3-527-83510-2
Dr. med. Matthias Robert absolvierte das Studium der Medizin in Rumänien, den USA, Schottland und Berlin; die fachärztliche Ausbildung in Düsseldorf und Berlin. Als Internist und Ernährungsmediziner ist er in Berlin in eigener Praxis niedergelassen. Zusätzlich hat er eine Ausbildung in Traditioneller Chinesischer Medizin und chinesischer Arzneimitteltherapie. Seine Leidenschaft gilt aber der Diagnostik und Behandlung der Nahrungsmittelunverträglichkeiten und des Reizdarms. Er hält gelegentlich Vorträge, äußert sich ab und an im Fernsehen und Radio zu diesen Themen und hat auch ein Buch sowie Artikel über Nahrungsmittelunverträglichkeiten geschrieben. Außerdem ist er Autor des Buches Reizdarmbeschwerden lindern für Dummies.
Viele Patienten, die ich in meiner Sprechstunde sehe, klagen über Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Bauchkrämpfe und/oder Durchfall. Meist vermuten sie einen Zusammenhang mit Gluten, Histamin oder einem allgemeinen Problem mit der Darmflora. Geht es Ihnen vielleicht auch so? Sie haben Verdauungsbeschwerden und wissen nicht, wo sie herkommen?
Interessanterweise vermuten nur wenige Patienten, dass ihre Beschwerden mit einer deutlich häufiger auftretenden Erkrankung im Zusammenhang stehen, nämlich der Fruktoseintoleranz. Dabei ist die Fruktoseintoleranz unangefochten die Nummer eins in der Rangliste der diagnostizierten Nahrungsmittelunverträglichkeiten, jedenfalls bei mir. Und zwar mit Abstand! Ist die Fruktoseintoleranz nicht exotisch genug? Zu banal? Zu naheliegend? Sehen viele den Wald vor lauter Bäumen nicht? Dabei ist der Mechanismus dieser Unverträglichkeit sehr interessant, die Diagnostik gar nicht so schwierig und die Therapie im Prinzip einfach und absolut Erfolg versprechend.
Haben Sie die Vermutung, dass bei Ihnen eine Fruktoseintoleranz vorliegt, und deshalb zu diesem Buch gegriffen? Herzlichen Glückwunsch, dann sind Sie schon einen Schritt weiter als viele meiner Patienten und auf einem guten Weg, Ihre Beschwerden zu lindern.
Also machen Sie es sich gemütlich, lehnen Sie sich zurück und lesen Sie, was es mit der Fruktoseintoleranz auf sich hat.
Fruktoseintoleranz verstehen für Dummies ist nicht für meine Arztkollegen geschrieben und kann und soll kein Fachbuch sein. Es ist für Sie geschrieben, wer immer Sie sind und was immer Sie machen. Und obwohl Sie höchstwahrscheinlich nicht in einem medizinischen Gebiet tätig sind, werden Sie in diesem Buch doch mit einigen fachlichen Details konfrontiert. Das liegt in der Natur der Sache, denn dieses Buch hat schließlich ein Arzt geschrieben, der sich mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten auskennt.
Es ist kein Ratgeber aus Sicht eines Betroffenen oder die Schilderung eines persönlichen Umgangs mit dem Krankheitsbild. »Mein Leben mit Fruktoseintoleranz« oder so ähnlich heißen solche Bücher gerne. Und die müssen nicht schlecht sein.
Ich erlaube mir, einen ziemlich umfangreichen Überblick über die Grundlagen, Diagnostik und Therapie der Fruktoseintoleranz zu geben. Weil ich der Ansicht bin, nur wer die Grundlagen versteht, der ist auch in der Lage, das Problem als Ganzes zu begreifen. Und weil ich schon dabei war, gibt es auch noch einige allgemeine Informationen über Fruktose und warum sie unter Umständen schädlich für Sie sein kann, auch wenn keine Intoleranz vorliegt. Das Kapitel über die Ernährung bei Fruktoseintoleranz habe ich von Frau Jessica Scheugenpflug kritisch gegenlesen lassen, die als Diätassistentin in Berlin tätig ist und einen Großteil meiner Patienten sehr erfolgreich ernährungstherapeutisch begleitet.
Wenn Sie sich fragen, warum Sie ausgerechnet dieses Buch lesen sollten, obwohl es doch schon einige Bücher zu dem Thema gibt, dann wäre meine Antwort: Weil ich weiß, wovon ich schreibe, denn dieses Buch basiert auf meinen Erfahrungen mit sehr vielen Patienten, die wegen ihrer Verdauungsprobleme zu mir in die Praxis gekommen sind und bei denen eine Fruktoseintoleranz häufig der Auslöser der Beschwerden war.
So furchtbar viele Konventionen gibt es in diesem Buch gar nicht. Einige Begriffe sind kursiv geschrieben, um sie hervorzuheben. Vor allem Fachausdrücke. Auch Namen von Fachzeitschriften, denen ich wichtige Hinweise verdanke und im Buch wiedergebe. Wenn ich Internetadressen angebe, dann sind diese in Schreibmaschinenschrift
gedruckt.
Sie sollten natürlich alles lesen. Ich finde, jedes Thema verdient eine umfassende Betrachtung, deswegen bemühe ich mich, möglichst viele Hintergrundinformationen und Grundlagen zu liefern, damit Sie das Problem wirklich verstehen und nicht nur lückenhaftes Wissen erhalten. Das ist meist das Hauptproblem mit vielen medizinischen Themen: Ein bestimmter Aspekt wird herausgepickt und dabei der Gesamtblick aufgegeben.
Wenn Sie aber lieber nur bestimmte Kapitel lesen möchten, dann können Sie das natürlich auch tun. So Sie die Grundlagen nicht interessieren (sollten sie aber!), können Sie gleich das Ernährungskapitel aufschlagen und sich damit beschäftigen. Mein Rat ist aber: Lesen Sie ruhig noch mehr, meist findet sich irgendein Detail, das Ihnen hilft, etwas zu verstehen – oder zu erkennen –, was Ihnen bisher verborgen blieb.
Hoffentlich sind Sie nicht empört, weil im Titel dieses Buches »für Dummies« steht. Zugegeben, ein wenig verwirrend. Dabei ist dieses »für Dummies« nicht beleidigend gemeint, sondern ein Understatement. Denn erstaunlich viele Leser kennen sich mit den in dieser Buchreihe behandelten Themen relativ gut aus. Manche sogar ziemlich gut.
Für den schnellen Überblick über den Inhalt des Buches – oder falls Sie doch an einem bestimmten Thema größeres Interesse haben – hier alle Teile von Fruktoseintoleranz verstehen für Dummies kurz zusammengefasst:
Treten Beschwerden nach dem Essen auf – und »nach dem Essen« kann relativ weit gefasst sein, in diesem Fall ungefähr 30 bis 120 Minuten –, dann liegt die Vermutung, unter einer Nahrungsmittelunverträglichkeit zu leiden, nahe. Manchmal ist ein Zusammenhang leicht herzustellen, zum Beispiel immer wenn Blähungen nach Milch oder Milchprodukten auftreten.
Häufig ist das aber nicht so einfach erkennbar. Daher widmet sich der erste Teil dieses Buches der Frage, wie Sie (und Ihr Arzt oder Ihre Ärztin) vorgehen sollten, wenn Sie den Verdacht haben, unter einer Fruktoseintoleranz zu leiden. Sie erfahren, warum der Atemtest so wichtig ist und welche Aussage er auch über das Erkennen einer Fruktoseintoleranz hinaus hat. Ebenfalls in Teil I beschrieben sind die Untersuchungen, die eventuell bei Ihnen durchgeführt werden, um die Fruktoseintoleranz von anderen Erkrankungen abzugrenzen, die auch mit Verdauungsbeschwerden einhergehen.
Nachdem die Diagnose steht, muss nun etwas gegen die Beschwerden getan werden. In diesem Teil geht es um die Behandlungsmöglichkeiten bei Fruktoseintoleranz. Wenn Sie vermuten, dass eine Umstellung Ihrer Ernährung im Vordergrund steht, dann liegen Sie absolut richtig. Dabei ist nicht nur die Fruktosemenge wichtig, die Sie am Tag zu sich nehmen – und die individuell verschieden sein kann –, sondern es gibt da ein paar Tricks und Kniffe, die Ihnen das Leben (und die Ernährung) erleichtern. Außerdem erfahren Sie etwas über ein Enzym, das eine ganz besondere Fähigkeit hat und das Sie bei Fruktoseintoleranz einnehmen können. Welche Rolle Probiotika spielen – und ob sie überhaupt eine spielen – und was sonst in der Therapie hilft oder nicht, das steht alles in diesem zweiten Teil.
Dass eine Fruktoseintoleranz ein gesundheitliches Problem sein kann, wissen Sie nun bereits. Aber den Mechanismus kennen Sie noch nicht. Wie es zu einer Fruktoseintoleranz kommt, ist Thema des dritten Teils. Dass Fruktose sonst in unserer Ernährung auch ein Problem ist, selbst wenn keine Unverträglichkeit vorliegt, das war Ihnen vielleicht bisher noch gar nicht so klar. Und welche Rolle die Leber dabei spielt. Deswegen lesen Sie in diesem Teil Grundsätzliches über Fruchtzucker. Was er ist, wo er vorkommt, warum er schädlich sein kann und welche Folgen das für Sie hat. Ach, und wenn Sie schon dabei sind … was Sorbit ist und warum es bei einer Fruktoseintoleranz ein zusätzliches Problem bedeutet.
Dieser Teil ist typisch für die … für Dummies-Bücher und darf auch in diesem Buch nicht fehlen. In diesem Teil finden Sie die zehn häufigsten Fragen bei Fruktoseintoleranz, die zehn wichtigsten Erkrankungen, die von ihr abzugrenzen sind, und zehn Tabellen für den schnellen Überblick.
Und schließlich gibt es noch ein Glossar zum schnellen Nachschlagen von im Zusammenhang mit Fruktoseintoleranz häufig verwendeten Begriffen.
Sie fangen bei Kapitel 1 an, was irgendwie naheliegt. Ich jedenfalls würde so vorgehen. Sie können aber auch gleich beim Hintergrundwissen beginnen, wenn Sie zumindest schon grob über die vorherigen Teile Bescheid wissen. Oder Sie lesen nur den Teil über die Ernährung bei Fruktoseintoleranz, weil die bei Ihnen schon diagnostiziert wurde und die Mechanismen Sie ohnehin nicht so sehr interessieren. Was schade wäre, denn die sind wirklich interessant. Meiner Meinung nach haben Sie den größten Nutzen, wenn Sie das Buch am Anfang beginnen und am Ende aufhören. Das ist aber nur meine Meinung!
Teil I