© Kurt Wolf Hofa-Akademie Heidelberg

Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN: 9783743144828

2. Auflage 2016

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Gliederung

1. Aufgabe der Kosten- und Leistungsrechnung

Aufgabe 1.1

  1. Beschreiben Sie den Geld- und Güterstrom in einem gastgewerblichen Betrieb!
  2. Welche Aufgaben hat die Kosten- und Leistungsrechnung?

2. Grundlagen der Kosten- und Leistungsrechnung

Aufgabe 2.1

  1. Nennen Sie die Merkmale des Kostenbegriffes!
  2. Begründen Sie die Notwendigkeit der Abgrenzung von Kosten und neutralen Aufwendungen!
  3. Bilden Sie je ein gastronomisches Beispiel für neutrale Aufwendungen, Zweckaufwand/Grundkosten und Zusatzkosten.

Aufgabe 2.2

Definieren Sie die folgenden Begriffe:

Geben Sie auch die Bezeichnungen der Salden der jeweils zusammengehörenden Paare an!

Aufgabe 2.3

Ordnen Sie die Abgrenzungsmerkmale Einzahlung/Auszahlung, Einnahmen/Ausgaben, Aufwand/Ertrag und Kosten/Leistung den Begriffen Rentabilität, Liquidität und Wirtschaftlichkeit zu!

3. Kostenartenrechnung

Aufgabe 3.1

  1. Welche Aufgaben hat die Kostenartenrechnung?
  2. Nach welchen Kriterien können Kostenarten gegliedert werden?

Aufgabe 3.2

Zur Ermittlung eines betriebswirtschaftlich "richtigen" Betriebsergebnisses übernimmt der Deputy Chief Controller im Hotel "Schnorrenbacher Hof" die Kosten und Erlöse, wie sie von der Finanzbuchhaltung erfasst worden sind. Sie sind jedoch zu ergänzen durch Zusatzkosten aufgrund folgender Gegebenheiten:

1 Da erfahrungsgemäß jährlich rund 5% der durchschnittlichen Warenbestände durch Verlust, Schwund und Diebstahl "untergehen", sollen kalkulatorische Wagnisse in entsprechender Höhe angesetzt werden. Für den Betrachtungszeitraum wurde der Anfangsbestand dieser Waren mit 40.000,00 €, der Endbestand mit 25.000,00 € ermittelt. In welcher Höhe ist das Beständewagnis anzusetzen?

2 In den letzten Jahren sind jeweils ca. 2% des Jahresumsatzes an Gewährleistungskosten (Rückerstattungen, nachträgliche Preisminderungen, usw.) angefallen. Im Betrachtungszeitraum wird ein Nettoumsatz von insgesamt 4.250.000,00 € erwartet. Welcher Betrag ist als Gewährleistungswagnis anzusetzen?

3 Wie hoch sind

3.1 die tatsächlich eingetretenen Wagnisse 95.000,00 € betragen,

3.2 die tatsächlich eingetretenen Wagnisse 75.000,00 € betragen?

4 Das Gehalt des Geschäftsführers einer vergleichbaren Hotel-GmbH beträgt im Jahr ca. 75.000,00 €. Im "Schnorrenbacher Hof" liegt die Leitung in Händen des Inhabers. Seine Tochter hilft halbtags unentgeltlich bei Sekretariatsarbeiten aus; eine vollbeschäftigte Sekretärin wäre jährlich mit 36.000,00 € zu entlohnen. Berechnen Sie die kalkulatorischen Kosten.

5 Am Jahresende wurden für eine Hypothek über 600.000,00 € zu 6,5% und für ein Darlehen über 245.000,00 € zu 8,5% die fälligen Zinsen per Bank überwiesen. Kalkulatorisch sollen jedoch 8% Zinsen auf das gesamte betriebsnotwendige Kapital angesetzt werden, das mit 2.112.500,00 € errechnet wurde. In welcher Höhe sind Grundkosten, Zusatzkosten und neutraler Aufwand entstanden?

Aufgabe 3.3

Nehmen Sie zu den folgenden Aussagen begründet Stellung:

  1. Die bilanziellen Abschreibungen einer Rechnungsperiode sind immer höher als die kalkulatorischen.
  2. Die in der Kosten- und Leistungsrechnung verrechneten kalkulatorischen Abschreibungen sind stets Zusatzkosten.
  3. Mit Preisindizes können Tageswerte aber keine Wiederbeschaffungskosten in der Zukunft ermittelt werden.
  4. Kalkulatorische Zinsen werden vom betriebsnotwendigen Vermögen berechnet.
  5. Die kalkulatorischen Zinsen sollen die Verzinsung des Eigenkapitals erfassen.
  6. Kalkulatorische Wagnisse gehören nicht zu den Kosten die mit Ausgaben verbunden sind.
  7. Der kalkulatorische Unternehmerlohn ist steuerlich abzugsfähig.
  8. Der kalkulatorische Unternehmerlohn dient ausschließlich dazu die Personalkosten des Betriebes vollständig zu erfassen.

Aufgabe 3.4

Das Hotel "Höhenblick" legt aus der Summenbilanz folgende Angaben vor:

04 00 00 Technische Anlagen und Maschinen 430.000,00 €
05 00 00 Betriebs- und Geschäftsausstattung 170.000,00 €

Abschlussangaben:

(1) Bilanzmäßige Abschreibungen:
20% auf 0400 00 vom Anschaffungswert 555.000,00 €
15% auf 0500 00 vom Anschaffungswert 250.000,00 €
(2) Kalkulatorische Abschreibungen:
15% auf 0400 00 vom Wiederbeschaffungswert 620.000,00 €
20% auf 0500 00 vom Wiederbeschaffungswert 270.000,00 €

Wie hoch sind in den beiden Fällen jeweils die Grundkosten, die neutralen Aufwendungen, der Zweckaufwand und die Zusatzkosten?

Aufgabe 3.5

Ein Küchenherd, der für 50.000,00 € angeschafft wurde, ist in den ersten beiden Nutzungsjahren folgendermaßen abgeschrieben worden:

bilanzmäßig: 20% linear
kalkulatorisch: 12,5 % vom geschätzten Wiederbeschaffungswert in Höhe von 75.000,00 €.
  1. Erläutern Sie die bilanzmäßigen und kalkulatorischen Auswirkungen der Abschreibung auf das Betriebsergebnis und die Gewinn- und Verlustrechnung.
  2. Wie hoch sind in diesem Fall die Grundkosten, die neutralen Aufwendungen, der Zweckaufwand und die Zusatzkosten?
  3. Welches Ziel verfolgt die Kostenartenrechnung mit der Berechnung der kalkulatorischen Abschreibungen vom Wiederbeschaffungswert?

Aufgabe 3.6

Berechnen Sie die kalkulatorische Abschreibung einer Maschine, wenn zu Wiederbeschaffungswert abgeschrieben werden soll und der Anschaffungswert 11.000,00 € betrug. Die Nutzungsdauer ist mit 5 Jahren anzusetzen, wobei Ihnen folgende Preisindizes für die Jahre 2 - 5 zur Verfügung stehen: 1,05; 1,1; 1,075; 1,09.

Aufgabe 3.7

Ein Hersteller von Fertigmenüs kalkuliert in seiner Kostenrechnung im Jahre 20.. mit folgenden Kosten:

  1. Anlagewagnis: Die durchschnittlichen Aufwendungen betrugen in den letzten 5 Jahren 12.500,00 € jährlich. Aufgrund einer Betriebserweiterung sowie erwarteter Kostensteigerungen soll die Wagnisprämie um 15 % erhöht werden.
  2. Vertriebswagnis: Die statistische Abteilung stellt fest, dass in den letzten 6 Jahren durchschnittlich 3% der Forderungen, bezogen auf ihren Nettowert, ausgefallen sind. Der durchschnittliche Forderungsbestand beträgt z. Z. 12.037,50 € (Bruttowert).
  3. Ausschusswagnis: Infolge der Überbeschäftigung der letzten Monate nahm der Ausschuss auf 2,5% der verbrauchten Lebensmittel zu. Der arbeitstägliche Verbrauch beträgt 1.400,00 €. Es wird an 240 Tagen im Jahr gearbeitet.
  1. Wie hoch sind die gesamten Wagniskosten?
  2. Wie hoch sind der neutrale Aufwand, die Grundkosten bzw. die Zweckaufwendungen und die Zusatzkosten, wenn die eingetretenen Wagnisverluste entweder 23.650,00 € oder 22.950,00 € betragen?

Aufgabe 3.8

Ein Dampfgerät mit einem Anschaffungswert von 7.350,00 € wird bilanziell linear abgeschrieben. Die betriebliche Nutzungsdauer beträgt 7 Jahre. Kalkulatorisch soll vom Wiederbeschaffungswert in Höhe von 10.850,00 € abgeschrieben werden.

Wie hoch sind die neutralen Aufwendungen und die Zusatzkosten?

Aufgabe 3.9

Berechnen Sie die Abschreibungsbeträge!

  1. Eine am 16.01. angeschaffte Bohnermaschine hat einen AW von 6.400,00 €. Die Nutzungsdauer beträgt 4 Jahre. Sie wird kalkulatorisch digital und bilanzmäßig linear abgeschrieben.
  2. Im September dieses Jahres wurde unsere Bar neu gestaltet. Die Einrichtung hat einen Anschaffungswert von 18.000,00 €. Die Nutzungsdauer wird auf 10 Jahre geschätzt. Ermitteln Sie die Abschreibungsbeträge am Ende des ersten Jahres, wenn für die Kostenrechnung degressiv und bilanziell aber linear und zeitanteilig abgeschrieben werden soll!
  3. Eine Maschine, die im Jahr 01 für 14.000,00 € angeschafft wurde und eine Nutzungsdauer von 5 Jahren hat, wird kalkulatorisch zum Wiederbeschaffungswert abgeschrieben. Der Preisindex für das Jahr 04 beträgt 1,05. Laut Anlagekartei sind bisher insgesamt 7.340,00 € abgeschrieben worden.

Aufgabe 3.10

Hotel-Restaurant Holzer OHG wird von den Gesellschaftern Fritz und Kunibert Holzer betrieben. Für die beiden Gesellschafter soll auf der Grundlage des Umsatzes des vergleichbaren Hotel-Restaurants Neamonitakis GmbH der kalkulatorische Unternehmerlohn berechnet werden.

Umsatz der Neamonitakis GmbH 4.600.000,00 €
Vergütung für drei Geschäftsführer insgesamt 144.000,00 €
Umsatzbeteiligung je Geschäftsführer 0,75 %
Umsatz der Holzer OHG 4.200.000,00 €
Entnahmen der Gesellschafter
Fritz Holzer 32.000,00 €
Kunibert Holzer 38.000,00 €
  1. Buchen Sie privaten Barentnahmen.
  2. Berechnen Sie den kalkulatorischen Unternehmerlohn.
  3. Warum ist es wichtig, dass der Unternehmerlohn nicht überhöht angesetzt wird.

Aufgabe 3.11

Wie sind die Kosten einzuteilen nach:

Aufgabe 3.12

1 Nennen Sie vier Kosteneinflussgrößen und geben Sie jeweils ein Beispiel!

2 Wenn die maximale Kapazität eines Hotels bei 512 Übernachtungen pro Tag, die optimale bei 500 und die tatsächliche Auslastung bei 460 Übernachtungen liegt, wie hoch ist dann:

2.1 der Beschäftigungsgrad bei optimaler Auslastung

2.2 der Beschäftigungsgrad bei tatsächlicher Auslastung?

2.3 der Beschäftigungsgrad bei tatsächlicher Auslastung bezogen auf die optimale Kapazität?

3 Wie entwickeln sich die Stückkosten bei:

Aufgabe 3.13

Aus der Kostenrechnung eines Hotelbetriebes sind folgende Werte für Kostenverläufe verschiedener Leistungen bekannt:

Leistung A - variable Stückkosten bei jeder Ausbringungsmenge bis zur Kapazitätsgrenze 5,00 €; fixe Kosten 20.000,00 €;

Leistung B - variable Stückkosten bis zu einer Produktion von 1000 Stück 5,00 €, dann Steigerung der variablen Stückkosten bei einer Produktionserhöhung um 100 Stück 2%/Stück; bei einer weiteren Produktionserhöhung um 100 Stück 3%/Stück und nochmals bei einer weiteren Produktionserhöhung bis zur Kapazitätsgrenze um 10%/Stück, jeweils bezogen auf die Ausgangssituation. Die fixen Kosten betragen 20.000,00 €.

Leistung C - es besteht die gleiche Kostensituation wie bei Leistung B, jedoch mit dem Unterschied, dass die variablen Stückkosten bei den genannten Produktionserhöhungen um die angegebenen Prozentsätze sinken.

  1. Beschreiben Sie die Kostenverläufe A, B und C in Abhängigkeit von der Ausbringungsmenge!
  2. Erläutern Sie jeweils beispielhaft, wie es zu den Kostenverläufen A, B und C kommen kann!

Aufgabe 3.14

Stellen Sie graphisch dar:

Gehen Sie dabei von linearen Kostenkurven aus, bezeichnen Sie die Kurven exakt und geben Sie die Unterschiede zwischen den beiden Darstellungen an.

Aufgabe 3.15

Ein Caterer stellt in seinem Hauptbetrieb ein Menü her, von dem in der vergangenen Abrechnungsperiode 40.000 Stück produziert und zu 500.000,00 € verkauft wurden. Die fixen Kosten betrugen dabei 180.000,00 €, die proportional variablen Kosten 260.000,00 €. Die Kapazität beläuft sich auf 48.000 Stück.

  1. Mit welchem Beschäftigungsgrad arbeitete der Betrieb in der vergangenen Abrechnungsperiode?
  2. Ermitteln Sie den Break-even-point rechnerisch und zeichnerisch. Stellen Sie auch den Gewinn in der Grafik dar. (x-Achse: 2 cm = 10.000 Stück; y-Achse: 1 cm = 50.000 €)
  3. Wieviel Stück sind zu erzeugen und abzusetzen, damit der Gewinn 8% beträgt?

Aufgabe 3.16

Das 250-Zimmer-Hotel "Europa" in Ludwigshafen hatte im November 3.000 Zimmerbelegungen, die Gesamtkosten in Höhe von 212.500,00 € verursachten. Im Dezember konnten 4.000 Zimmerbelegungen mit 250.000,00 € Gesamtkosten erreicht werden. Die Gesamtkosten verlaufen linear. Der Nettoverkaufspreis pro Zimmer und Übernachtung betrug 67,50 €.

  1. Wie hoch sind die variablen Stückkosten?
  2. Berechnen Sie die monatlich fixen Gesamtkosten!
  3. Bei welcher monatlichen Auslastung liegt die Nutzenschwelle?

Aufgabe 3.17

Ermitteln Sie für die beiden Kostenfunktionen den kritischen Punkt rechnerisch:

K(1) = 2x + 30 000

K(2) = x + 45 000

Erläutern Sie die beiden Kostenfunktionen!

Aufgabe 3.18

Ein Unternehmen produziert seine Erzeugnisse mit einem Verfahren, das bei einer Produktionsmenge von 10.000 Stück Fixkosten in Höhe von 40.000,00 € und variable Kosten von insgesamt 10.000,00 € verursacht. Die Anlage soll modernisiert und erweitert werden. Das in Frage kommende neue Verfahren verursacht Fixkosten von 60.000,00 € und variable Stückkosten von 0,50 €.

  1. Welche Menge muss mindestens hergestellt werden, wenn mit dem neuen Verfahren kostengünstiger produziert werden soll als mit dem alten?
  2. Würden Sie die Anschaffung des neuen Verfahrens empfehlen, wenn die unter günstigsten Bedingungen maximal zu erwartende Absatzmenge bei 41.000 Stück liegt?

Aufgabe 3.19

Der Caterer Fritz Keller steht vor der Entscheidung, eine neue Kaffeeanlage für die Kantine einer Großbank anzuschaffen. Zur Wahl stehen zwei Projekte, entweder die Anlage A oder die Anlagen B und C.