Charlotte Schüler
Do it yourself.
#Einfach plastikfrei leben
IMPRESSUM
Copyright für die deutsche Ausgabe: © 2020 by Südwest Verlag, einem Unternehmen der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Straße 28, 81673 München
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Projektleitung: Nina Sahm
Redaktion: Susanne Schneider
Layout und Illustrationen: Josefine Britz
Satz und E-Book Produktion: Satzwerk Huber, Germering
Bildredaktion und Leitung der Fotoproduktion: Sabine Kestler
Fotografie: Alle Fotos stammen von Susanne Krauss, mit Ausnahme von:
U1 (o. re., Mi. li.), Bild 1, Bild 2, (re.), Bild 3: Charlotte Schüler
U1 (u. li.): Tasha Cherkasova (Shutterstock)
Bild 4: igishevamaria (Adobe Stock) Wir danken Lieblingsglas (www.lieblingsglas.de) für die freundliche Unterstützung der Fotoproduktion.
Umschlaggestaltung: Vera Schlachter, München
Litho: Longo AG, Bozen
ISBN 978-3-641-25662-3
V002
www.suedwest-verlag.de
INHALT
DO IT YOURSELF – GAR NICHT SO SCHWER
BASICS RUND UMS PLASTIKFREIE LEBEN
#EINFACHPLASTIKFREILEBEN
WARUM SOLLEN WIR PLASTIK VERMEIDEN?
TIPPS FÜR DEN EINSTIEG
LOW-BUDGET-TIPPS
MEINE TIPPS FÜR FORTGESCHRITTENE
DO IT YOURSELF!
BAD
DIE PLASTIKFREIE GRUNDAUSSTATTUNG
DIYS FÜRS GESICHT
DIYS FÜR DEN KÖRPER
DIYS FÜR DIE HAARE
DIYS FÜR DIE ZÄHNE
HAUSHALT
DIE PLASTIKFREIE GRUNDAUSSTATTUNG
DIYS ZUM WASCHEN
DIYS ZUM PUTZEN
DIYS ZUM EINRICHTEN
LEBENSMITTEL
DIE PLASTIKFREIE GRUNDAUSSTATTUNG
DIYS FÜR LEBENSMITTEL UND KÜCHENHELFER
UNTERWEGS
DIE PLASTIKFREIE GRUNDAUSSTATTUNG
DIYS FÜR UNTERWEGS
FAZIT
NACHHALTIGER DRUCK
DANKSAGUNG
REGISTER
IMPRESSUM
DO IT YOURSELF – GAR NICHT SO SCHWER!
Hey!
Schön, dass du dabei bist und die Welt ein Stückchen verändern möchtest!
Bevor wir mit den Do it yourselfs anfangen, stell ich mich kurz bei dir vor. Ich heiße Charlotte, komme aus München und habe vor einigen Jahren angefangen, mein Leben immer plastikfreier zu gestalten. Der Wunsch ist mir natürlich nicht einfach ganz spontan gekommen. Das war ein längerer Prozess, erst einmal gedanklich so weit zu kommen, dass ich das wirklich anpacken möchte und dass ich meine Gewohnheiten nach und nach geändert habe, um immer mehr Plastik im Alltag einzusparen. Die Umstellungen waren mal leichter, mal etwas schwieriger, mal gingen sie superschnell, mal haben sie einige Anläufe gebraucht. Alles in allem waren die Umstellungen zu immer weniger Plastik im Leben alle machbar und hatten zum Glück nie wirklich mit Verzicht zu tun. Dann hätte das bei mir wahrscheinlich auch gar nicht so gut geklappt, denn ich wollte mein Leben nicht komplett umkrempeln und auf viel Liebgewonnenes verzichten, sondern eben möglichst nur so gestalten, dass ich nicht einen riesigen Müllhaufen auf unserer Welt hinterlasse.
Aber wie kam es eigentlich genau dazu? Den ersten Impuls dazu habe ich durch meine liebe Mama bekommen. Sie war gerade dabei, in einer kleinen Manufaktur ein Produkt zu entwickeln – ein »Kochsackerl«. Die Idee war, dass sich in dem Sackerl schon alle trockenen Zutaten für die jeweiligen Gerichte befanden. Dabei ist ihr aufgefallen, dass es nur Plastikverpackungen für Produzenten im Angebot gab. Sehr widersprüchlich natürlich, wenn man ein hochwertiges Bioprodukt aus der Region in eine Plastikverpackung packt. Also musste eine andere Lösung her. Wir haben dann zusammen in Handarbeit alle Lebensmittel in Papiertüten gepackt. Anfangs war ich natürlich verwundert, warum es meiner Mama so wichtig war, kein Plastik zu verwenden. Aber nach einigen Gesprächen und Artikeln habe ich langsam das ganze Ausmaß des Problems und die Folgen unseres Plastikkonsums begriffen.
Mit dieser Erkenntnis musste sich natürlich auch einiges zu Hause ändern. Am Anfang – das muss ich ehrlich zugeben – ist es mir nicht so leichtgefallen, weil es einfach so viele Dinge in allen Lebensbereichen betrifft und mir für viele Produkte auch keine Alternative eingefallen ist. Meine Mama hat dann recht schnell ihre Manufaktur zur Plastikfreien Zone weiterentwickelt – einem Laden in München-Haidhausen mit dazugehörigem Onlineshop. Ich habe dort öfter ausgeholfen und habe mit dem wachsenden Produktsortiment des Ladens auch immer mehr plastikfreie Alternativprodukte kennengelernt und ausprobiert. Das hat natürlich ungemein geholfen und ich wurde konstant mit dem Thema »plastikfrei leben« konfrontiert. Anfangs wurde ich da ziemlich überrumpelt, denn meine Mama hatte sich schon länger damit beschäftigt und war auch von Anfang an sehr konsequent. Da gab es Phasen, in denen ich das Gefühl hatte, dass die Veränderungen mir aufgedrängt werden und dass vieles komplizierter wird. Einmal wollte ich zum Beispiel spontan mein neues WG-Zimmer streichen. Doch meine Mama meinte, dass auch in Wandfarbe Plastik enthalten ist. Aus meinem Plan, schnell in den Baumarkt zu fahren und gleich anzufangen zu streichen, wurde erst mal nichts. Ich recherchierte einen halben Tag, wo es die plastikfreie Kreidefarbe gibt und wo ich die richtigen Farbpigmente herbekomme. Ein paar Tage später hatte ich auch alles zusammen und konnte endlich mit dem Streichen anfangen. Der ganze Aufwand hat sich natürlich gelohnt – denn wer will schon Plastik mit der Wandfarbe einatmen? Doch zu dieser Zeit schien für mich aus jedem einfachen Prozess eine komplizierte Aktion zu werden. Ich hatte für mich selbst noch nicht endgültig entschieden, dass ich bei dem ganzen Plastikkonsum nicht mehr mitmachen möchte. Daher empfand ich es als störend, wenn mir die Veränderungen aufgedrängt wurden und ich mich für jede Plastiktüte oder jede Einwegverpackung rechtfertigen musste. Ich habe mich aber schnell daran gewöhnt und mit der Zeit hat mir der neue plastikfreie Alltag auch einfach gut gefallen. Dadurch ist mir auch nochmals viel bewusster geworden, wie viel Müll wir eigentlich verursachen und wie schädlich Plastik ist.
Nachdem meine Mama den Laden eröffnet hatte, habe ich mit kleinen Schritten angefangen: Zunächst hatte ich immer eine Edelstahlflasche dabei – die mich übrigens bis heute begleitet. Eine Brotzeitbox folgte und dann kamen andere Bereiche wie mein Bad oder meine Einkäufe dazu. Natürlich gab es auch mal Rückschritte, wenn ich nicht weiterkam. Aber wenn etwas nicht geklappt hat oder für mich nicht umzusetzen war, habe ich einfach bei einer anderen Sache weitergemacht. Es gibt ja genug zu ändern. Mittlerweile betrachte ich diese Momente auch nicht mehr als Rückschritte – sie gehören zum Prozess einfach dazu. Es heißt ja nicht, dass es für immer so bleiben muss, aber manches lässt sich eben nicht von heute auf morgen verändern. Das war zum Beispiel bei meiner ersten plastikfreien Zahnbürste so. Die war aus etwas grob verarbeitetem Holz und hatte Schweineborsten. Ich war schon beim ersten Anblick nicht ganz überzeugt, aber habe es immerhin ausprobiert. Nach dem Zähneputzen war mein Mund jedoch ganz wund und einige Borsten sind während des Putzens auch ausgefallen. Für mich keine gute Lösung, deswegen habe ich vorerst meine alte Zahnbürste weiterbenutzt. Das war natürlich nicht der Punkt, an dem das ganze Plastikfrei-Projekt gescheitert ist. Statt bei der Zahnbürste habe ich dann lieber woanders nach einer Lösung gesucht.
So ging das etwa zwei Jahre und ich habe immer Stück für Stück plastikfreie Alternativen in mein Leben einziehen lassen. Dann bin ich im Jahr 2016 von meiner WG in eine eigene Wohnung gezogen – zum Glück nur mit einigen Koffern und Kisten. Als ich zum ersten Mal die komplett leeren Zimmer gesehen habe, wurde mir klar: Hier sollte kein Plastik (beziehungsweise so wenig wie möglich) einziehen. In der eigenen Wohnung konnte ich ganz andere Sachen durch plastikfreie Alternativen ersetzen als noch in der WG. Manches ging schnell, manches wiederum war etwas schwerer. Da ich in der Zeit so viel neues Wissen rund ums plastikfreie Leben gesammelt habe und ich zeigen wollte, dass der umweltbewusste Alltag nicht langweilig sein muss, habe ich angefangen, meinen Weg ins plastikfreiere Leben online zu dokumentieren. Zuerst habe ich die Alternativprodukte mit Bildern aus dem Alltag auf meinem Instagram-Account @plastikfrei_leben gezeigt. Da die Texte unter den Bildern schnell immer länger wurden und ich mich zu der Zeit sowieso in meiner Ausbildung als Mediengestalterin mit Websitedesign beschäftigt habe, kam im Herbst 2016 noch der Blog Plastikfreileben.de hinzu. Seitdem folgt mir eine motivierte Community auf den Accounts und der Austausch macht großen Spaß.
Mittlerweile gibt es viele Projekte rund ums plastikfreie Leben. Ich gebe nicht mehr nur online meine Tipps weiter, sondern bin auch in ganz Deutschland mit Vorträgen und Workshops unterwegs. Im April 2019 ist mein erstes Buch Einfach plastikfrei leben erschienen und seit Februar 2020 könnt ihr euch meine Tutorials rund um den Alltag ohne Plastik auf dem Portal Sinnsucher.de ansehen.
Als ich mit den Veränderungen begonnen habe, war ich noch ein ganz schöner Paradiesvogel und ich wurde oft verwundert angesehen, wenn ich auf Plastik verzichtet habe. Aber seitdem hat sich zum Glück enorm viel entwickelt. Immer mehr Menschen haben sich für ein plastikfreies Leben entschieden und es gibt immer mehr Möglichkeiten, Plastik einzusparen. Durch die wachsende Zielgruppe konnten sich auch viele neue Firmen entwickeln und Produkte auf den Markt bringen, die es uns erleichtern, ohne Plastik zu leben, oder es wandern auch wieder zahlreiche Produkte in die Läden, die schon unsere Großeltern benutzt haben. Dank der größeren plastikfreien Sortimente und immer mehr Unverpackt-Läden auch in kleineren Städten wird der Verzicht auf Plastik immer einfacher. Jeden Tag fangen noch mehr Leute damit an und es ist eine tolle große Bewegung entstanden. Schön, dass du auch dabei bist!
Basics rund ums plastikfreie Leben