Marquis de Sade

Juliette

oder Die Vorteile des Lasters

Marquis de Sade

Juliette

oder Die Vorteile des Lasters

Veröffentlicht im Null Papier Verlag, 2019
3. Auflage, ISBN 978-3-943466-87-4

null-papier.de/138

null-papier.de/katalog

Inhaltsverzeichnis

Au­tor und Werk

I.

II.

III.

IV.

V.

VI.

Nach­wort

Iso­la­ti­on und Schreib­zwang

Noir­ceuils Zier­pup­pe

Der arme Bau­er Mar­tin de Gran­ge

Die Ver­su­chung des Pa­ter Clau­di­us

Der Vul­kan

Kurz­de­fi­ni­ti­on der Be­grif­fe Sa­dis­mus und Sa­do­ma­so­chis­mus

Dan­ke

Dan­ke, dass Sie sich für ein E-Book aus mei­nem Ver­lag ent­schie­den ha­ben.

Soll­ten Sie Hil­fe be­nö­ti­gen oder eine Fra­ge ha­ben, schrei­ben Sie mir.

 

Ihr
Jür­gen Schul­ze

Newslet­ter abon­nie­ren

Der Newslet­ter in­for­miert Sie über:

htt­ps://null-pa­pier.de/newslet­ter

Autor und Werk

Nach­dem Ju­li­et­te das Klos­ter­stift ver­las­sen hat, in dem sie auf­ge­wach­sen ist, wird sie zur er­folg­rei­chen Pro­sti­tu­ier­ten. Auf ih­rem Weg durch die Bet­ten der fei­nen Ge­sell­schaft be­geg­net sie Noir­ceuil, dem Mör­der ih­rer El­tern. Der von ihr wi­der­wil­lig be­wun­der­te Gift­mi­scher macht sie mit Staats­mi­nis­ter Saint-Fond be­kannt. Durch die­sen ge­langt sie in einen Kreis hoch­mö­gen­der Per­ver­ser. Ehr­geiz des er­lauch­ten Zir­kels ist es, mit­tels sa­do­ma­so­chis­ti­scher Prak­ti­ken, mög­lichst vie­le Frau­en zu Tode zu fol­tern. Ju­li­et­te fin­det an der Idee Ge­fal­len und tö­tet eine Ge­spie­lin, die sich ihr zu­vor ver­wei­gert hat. Da­rauf­hin ver­si­chert sich Saint-Fond ih­rer Diens­te als Mord­ge­sel­lin. Al­ler­dings macht Ju­li­et­te sich an­greif­bar, als der Mi­nis­ter plant, zwei Drit­tel der fran­zö­si­schen Be­völ­ke­rung ver­hun­gern zu las­sen. Auf der Flucht vor ih­rem Ver­fol­ger lernt sie Graf Lor­sa­gne ken­nen, den sie hei­ra­tet, um ihn zu be­er­ben, so­bald er aus dem Weg ge­räumt ist.

Sie be­gibt sich - fi­nan­zi­ell sa­niert - nach Ita­li­en. Eine Aus­nah­me­er­schei­nung, un­ter den dor­ti­gen Gleich­ge­sinn­ten, ist der be­gab­te Min­ski: Die schmack­haft zu­be­rei­te­te Kam­mer­zo­fe Ju­li­et­tes ser­viert er auf nack­tem Mäd­chen­rücken. Zum Des­sert prä­sen­tiert Min­ski einen raf­fi­nier­ten Mecha­nis­mus, mit des­sen Hil­fe 16 Men­schen gleich­zei­tig ums Le­ben ge­bracht wer­den kön­nen.

Im zi­vi­li­sier­ten Flo­renz so­wie in Nea­pel wohnt Ju­li­et­te Auf­füh­run­gen bei, de­ren Reiz im künst­le­risch in­sze­nier­ten Mas­sen­mord be­steht. Selbst­ver­ständ­lich schaut sie nicht nur un­be­tei­ligt zu: Ei­ni­gen ih­rer Freun­din­nen ver­hilft Ju­li­et­te zu aku­ter Sterb­lich­keit.

Se­xu­el­le Be­geg­nun­gen mit amo­ra­li­schen Macht­ha­bern be­stim­men die Hand­lung des Ro­mans. Da­rin schil­dert der Au­tor aus­führ­lich zahl­rei­che ver­bre­che­ri­sche, sa­do­ma­so­chis­ti­sche Sze­nen. Ru­he­punk­te sind le­dig­lich die welt­an­schau­li­chen Äu­ße­run­gen der Pro­tago­nis­ten.

„Ju­li­et­te oder die Vor­tei­le des Las­ters“ ge­hört ur­sprüng­lich zu ei­nem zehn­bän­di­gen Werk de Sa­des, das 1797 un­ter dem Ti­tel „Die neue Jus­ti­ne oder das Un­glück der Tu­gend - so­wie die Ge­schich­te der Ju­li­et­te, ih­rer Schwes­ter“ er­scheint. Sechs der zehn Bän­de um­fas­sen die „Ju­li­et­te“, wel­che als amo­ra­li­scher Ge­gen­ent­wurf zu ih­rer tu­gend­haf­ten Schwes­ter Jus­ti­ne kon­zi­piert ist. Bei­de Ro­ma­ne sa­gen aus, dass Tu­gend sich nicht loh­ne, Las­ter sich hin­ge­gen aus­zah­le. De Sade geht da­von aus, dass der Mensch trieb­haft zur Zer­stö­rung des Mit­menschen an­ge­legt, das Gute dem­nach un­na­tür­lich sei. Be­reits die 1787 ge­schrie­be­ne Ur­fas­sung der „Jus­ti­ne“ – „Ju­li­et­te“ ent­steht 1796 als Fol­ge­ro­man – ent­hält die­se Grund­aus­sa­ge.

Der 1740 ge­bo­re­ne Do­na­ti­en-Alphon­se-François de Sade führt das ex­zes­si­ve Le­ben jun­ger Ari­sto­kra­ten, bis sei­ne Or­gi­en selbst für die zü­gel­lo­sen Sit­ten je­ner Epo­che un­trag­bar wer­den. Er wird mehr­fach zu Fes­tungs­haft und zum Tode ver­ur­teilt. Die To­des­ur­tei­le wer­den wie­der auf­ge­ho­ben. Sämt­li­che Schrif­ten ver­fasst der Mar­quis in Haft, ver­zeich­net je­doch kaum wirt­schaft­li­che Er­fol­ge, zu­mal er sich zu den ein­träg­lichs­ten Ro­ma­nen, „Jus­ti­ne“ und „Ju­li­et­te“, nicht be­kennt. Das Ende sei­nes Le­bens ver­bringt er in ei­ner Ir­ren­an­stalt, wo er Schreib­ver­bot er­hält und in Iso­la­ti­on ge­hal­ten wird. Dort stirbt de Sade im Jahr 1814. Sei­ne Grab­stät­te ist heu­te nicht mehr auf­find­bar.

Be­ein­flusst ist das li­te­ra­ri­sche Schaf­fen de Sa­des ei­ner­seits vom Schrift­tum der Auf­klä­rung (un­ter an­de­rem von Thi­ry d’Hol­bach und Vol­taire), an­de­rer­seits von sei­ner Wahr­neh­mung des An­ci­en Ré­gime. Es herrscht das Recht des Stär­ke­ren, der le­dig­lich durch einen noch Skru­pel­lo­se­ren auf­ge­hal­ten wird. Mo­ti­va­ti­on ist der Trieb zum Bö­sen, der kei­ner Recht­fer­ti­gung be­darf: Ein Mord kann um des Tö­tens wil­len ge­sche­hen, ohne je­den Zweck, aus ei­ner blo­ßen Lau­ne her­aus.

I.

Jus­ti­ne und ich wur­den im Klos­ter Pan­the­mont er­zo­gen, Sie wis­sen, dass die­se Ab­tei be­rühmt ist und dass aus ihr die hüb­sche­s­ten, aus­schwei­fends­ten Frau­en von Pa­ris her­vor­ge­hen; Eu­phro­si­ne, je­nes jun­ge Mäd­chen, das sich aus dem El­tern­haus ent­fernt hat­te, um sich in die Arme der Wol­lust zu wer­fen, war dort mei­ne Ge­nos­sin ge­we­sen, und da ich von ihr und ei­ner ihr be­freun­de­ten Non­ne die ers­ten Grund­sät­ze der Moral zu hö­ren be­kom­men hat­te, muss ich, wie ich glau­be, Ih­nen vor­erst so­wohl von der einen, wie von der an­de­ren er­zäh­len.

Die Non­ne, um die es sich han­delt, hieß Dél­ben. Sie war seit fünf Jah­ren Äb­tis­sin des Hau­ses und drei­ßig­jäh­rig, als ich ihre Be­kannt­schaft mach­te. Man konn­te un­mög­lich hüb­scher sein. Ihr Ge­sichts­aus­druck war sanft, ihre Haa­re blond, und große blaue Au­gen er­reg­ten das In­ter­es­se je­der­manns. Als Op­fer des Ehr­gei­zes ih­res äl­te­ren Bru­ders, der da­durch rei­cher wer­den woll­te, war die Dél­ben mit zwölf Jah­ren in ein Klos­ter ge­steckt wor­den, und erst nach lan­gen in­ne­ren Kämp­fen hat­te sie sich an den Ge­hor­sam ge­wöhnt; sehr früh reif und mit al­len Phi­lo­so­phen ver­traut, hat­te sich die Dél­ben in ih­rer Ab­ge­schie­den­heit bloß zwei oder drei Freun­din­nen be­wahrt; die be­such­ten und trös­te­ten sie, und da sie sehr reich war, konn­te sie sich alle Bü­cher und Er­leich­te­run­gen ver­schaf­fen, die sie woll­te.

Eu­phro­si­ne war fünf­zehn Jah­re alt, als ich Freund­schaft mit ihr schloss, und sie war seit acht­zehn Mo­na­ten Schü­le­rin der Dél­ben, als bei­de mir vor­schlu­gen, an mei­nem drei­zehn­ten Ge­burts­tag mich ih­rer Ge­sell­schaft an­zu­schlie­ßen. Eu­phro­si­ne war braun, groß und sehr schlank, hat­te sehr hüb­sche Au­gen und viel Geist und Leb­haf­tig­keit. Ich brau­che Ih­nen wohl nicht zu sa­gen, dass der Hang zur Wol­lust bei Frau­en, die von der Welt zu­rück­ge­zo­gen le­ben, der ein­zi­ge Be­weg­grund zum ver­trau­li­chen Ver­kehr ist. Die Obe­rin, die sich mit mei­ner Er­zie­hung be­fas­sen soll­te, lud mich ei­nes Ta­ges zum Früh­stück ein. Es war un­glaub­lich heiß, und die au­ßer­or­dent­li­che Glut der Son­ne diente so­wohl ihr wie der mit­an­we­sen­den Eu­phro­si­ne als Ent­schul­di­gung für die Be­klei­dung, in der ich sie vor­fand. Sie wa­ren näm­lich bei­de, von ei­nem Ga­ze­hemd ab­ge­se­hen, das durch ein großes ro­tes Band fest­ge­hal­ten war, ganz nackt.

»Seit Sie in die­ses Haus ein­ge­tre­ten sind«, sprach Ma­da­me Dél­ben zu mir und küss­te mich leicht auf die Stirn, »habe ich im­mer ge­wünscht, Sie nä­her ken­nen­zu­ler­nen; Sie sind sehr hübsch und schei­nen Geist zu be­sit­zen und der­ar­ti­ge jun­ge Mäd­chen ha­ben ein An­recht auf mich. Aber Sie er­rö­ten ja, klei­ner En­gel, das ver­bie­te ich Ih­nen; die Scham ist ein Hirn­ge­spinst, sie ist eine Ge­wohn­heit. Die Na­tur, die den Mann und das Weib nackt ge­schaf­fen hat, kann ih­nen un­mög­lich auch Scham für die­sen Zu­stand ein­ge­flö­ßt ha­ben. Aber wir wer­den über all dies noch plau­dern, jetzt ent­klei­den Sie sich, wie wir es sind.« Dann nä­her­ten sich die bei­den Schel­min­nen mir la­chend, und als ich mich in dem­sel­ben Zu­stand be­fand wie sie, be­gann die Dél­ben mich mit Küs­sen zu be­de­cken, die einen ganz an­de­ren Cha­rak­ter tru­gen. »Wie schön mei­ne Ju­li­et­te ist«, rief sie be­wun­dernd aus. »Wie ihre hüb­schen klei­nen Brüs­te schon zu zit­tern be­gin­nen. Sie sind grö­ßer wie dei­ne, Eu­phro­si­ne, ob­wohl sie erst drei­zehn Jah­re alt ist.« Die Fin­ger un­se­rer ent­zücken­den Obe­rin kit­zel­ten die Ro­sen­spit­ze mei­ner Brüs­te, und ihre Zun­ge wand sich in mei­nen Mund hin­ein. Sie be­merk­te bald, dass ihre Lieb­ko­sun­gen auf mich so stark ein­wirk­ten, dass mir bei­na­he übel wur­de.

»Teu­fel!«, rief sie aus, denn sie konn­te sich nicht län­ger hal­hal­ten. »Schä­men wir uns nicht län­ger mehr, mei­ne Freun­din­nen, weg mit al­lem, was die Rei­ze der Na­tur vor un­se­ren Au­gen ver­birgt!« Und sie warf den dün­nen Schlei­er, der sie bis­her be­deckt hat­te, von sich, so­dass sie nun­mehr un­se­ren Au­gen schö­ner als Ve­nus er­schi­en. Eu­phro­si­ne, die es ihr rasch nach­mach­te, zeig­te mir nicht eben­so­viel Rei­ze, aber da­für, wel­che Au­gen und wel­chen Geist be­saß sie. Sie kön­nen sich vor­stel­len, wie ich durch den An­blick der bei­den er­regt war. Im Tau­mel des sü­ßes­ten Rau­sches trug mich die Dél­ben auf ihr Bett, be­deck­te mich mit Küs­sen. »Ei­nen Au­gen­blick«, sprach sie mit glü­hen­dem Ge­sicht, »ord­nen wir un­se­re Ver­zückun­gen ein we­nig, denn nur so ge­nießt man wahr­haf­tig.« Bei die­sen Wor­ten spreiz­te sie mei­ne Bei­ne aus­ein­an­der, leg­te sich platt auf das Bett mit dem Kopf zwi­schen mei­ne Schen­kel und leck­te mich, wäh­rend mei­ne Ge­nos­sin ihr den glei­chen Dienst leis­te­te.

Die Hure war leb­haft er­regt und ver­schlang gie­rig die Er­güs­se, die ihre wol­lüs­ti­gen Be­we­gun­gen in mir her­vor­rie­fen. Manch­mal un­ter­brach sie sich, um mich in mei­nem Freu­den­tau­mel zu be­ob­ach­ten. »Wie schön sie ist!«, rief die­ses Freu­den­mäd­chen aus: »Kitz­le mich, Eu­phro­si­ne, ich möch­te in ih­ren Er­güs­sen er­trin­ken.« Ei­ni­ge Au­gen­bli­cke spä­ter rief sie aus: »Wech­seln wir jetzt ein we­nig, Eu­phro­si­ne, war­tet, mei­ne klei­nen En­gel, ich will euch jetzt bei­de gleich­zei­tig kit­zeln.« Sie leg­te uns eine ne­ben die an­de­re auf das Bett, und auf ih­ren Rat kreuz­ten sich un­se­re Hän­de, so­dass wir uns ge­gen­sei­tig er­re­gen konn­ten. Ihre Zun­ge drang zu­erst in die Schei­de Eu­phro­si­nes ein, dann ver­ließ sie mei­ne Ge­nos­sin, um sich in die mei­ne zu stür­zen. Nach ei­ni­gen Au­gen­bli­cken dreh­te uns die Schel­min um, so­dass wir ihr den Popo dar­bo­ten, und sie kit­zel­te uns von un­ten, wäh­rend sie uns den Popo leck­te. Dann er­hob sie sich wie eine Bac­chan­tin: »Ihr müsst mir jetzt den­sel­ben Dienst leis­ten!«, rief sie. »Ich wer­de in dei­nen Ar­men lie­gen, Ju­li­et­te, und dei­nen Mund küs­sen. Da­bei wirst du mir die­ses Go­de­miché in mei­ne Schei­de hin­ein­trei­ben», fuhr sie fort, und gab mir ein der­ar­ti­ges Ding, »und du, Eu­phro­si­ne, du wirst dich mit mei­nem Popo be­fas­sen. Du wirst ihn mit die­sem klei­nen Werk­zeug kit­zeln.« Dann wand­te sie sich wie­der zu mir: »Du darfst mei­ne Kli­to­ris nicht im Stich las­sen, Ju­li­et­te, rei­be sie, bis sie blu­tet, ich bin ab­ge­här­tet und er­schöpft und be­darf star­ker Din­ge. Ich will mich in eu­ren Ar­men auf­lö­sen, ich möch­te bei euch zwan­zig­mal nach­ein­an­der ent­la­den.«

O Gott, wie ar­bei­te­ten wir, un­mög­lich könn­te eine Frau bes­ser be­dient wer­den. Schließ­lich er­ho­ben wir uns.

»Ich kann dir nicht ge­nug mei­ne Freu­de aus­drücken«, sprach das ent­zücken­de Ge­schöpf zu mir, »dei­ne Be­kannt­schaft ge­macht zu ha­ben. Du bist ein rei­zen­des Kind und ich will dich an al­len mei­nen Ver­gnü­gun­gen teil­neh­men las­sen. Fra­ge nur Eu­phro­si­ne, ob sie zu­frie­den mit mir ist.«

»Oh, Ge­lieb­te, mei­ne Küs­se mö­gen es dir be­wei­sen«, sprach un­se­re jun­ge Freun­din und stürz­te sich in die Arme der Dél­ben. »Du hast mei­nen Geist ge­formt, du hast ihn von den stumpf­sin­ni­gen Vor­ur­tei­len der Kind­heit be­freit. Oh, wie glück­lich ist Ju­li­et­te, dass du dir mit ihr die­sel­be Mühe ge­ben willst.«

»Ja«, er­wi­der­te Mme. Dél­ben, »ich will mich mit ih­rer Er­zie­hung be­fas­sen. Ich will in ihr, wie bei dir, die nie­der­träch­ti­gen, re­li­gi­ösen Tor­hei­ten ver­nich­ten, die das gan­ze Le­bens­glück ei­nes Men­schen stö­ren kön­nen. Jetzt aber wol­len wir es­sen ge­hen, mei­ne Freun­din­nen, wir müs­sen das ein­brin­gen, was wir ver­lo­ren ha­ben.«

Ein wun­der­vol­les Mahl, das wir nackt ein­nah­men, gab uns die nö­ti­gen Kräf­te, von neu­em an­zu­fan­gen. Wie­der kit­zel­ten wir uns und stürz­ten uns in tau­sen­der­lei Ver­ir­run­gen der Wol­lust.

Auf die­se Wei­se ver­ging ein Mo­nat, nach Ver­lauf des­sen Eu­phro­si­ne das Klos­ter und ihre Fa­mi­lie ver­ließ, um sich in die Arme der Wol­lust zu wer­fen. Sie be­such­te uns nach­her noch ei­ni­ge Male, und wir wa­ren ge­nug ver­derbt, ihr kei­nen Vor­wurf über ih­ren Le­bens­wan­del zu ma­chen. »Sie hat es gut ge­macht«, sprach Mme. Dél­ben zu mir, »ich habe schon tau­send­mal die­sel­be Lauf­bahn er­grei­fen wol­len, und ich hät­te es auch ge­tan, wenn die Män­ner in mir die­sel­be Lei­den­schaft er­we­cken wür­den wie die Frau­en; trotz­dem je­doch be­grei­fe ich es, dass man Män­ner liebt, wie ich über­haupt al­les ver­ste­hen kann, das mit der Wol­lust im Zu­sam­men­hang steht.«

»Die obers­ten Grund­sät­ze mei­ner Phi­lo­so­phie«, fuhr Mme. Dél­ben fort, die sich, seit sie Eu­phro­si­ne ver­lo­ren hat­te, mir en­ger an­schloss, »be­ste­hen dar­in, der öf­fent­li­chen Mei­nung zu trot­zen. Du kannst dir nicht vor­stel­len, mei­ne Teu­re, wie sehr ich mich über al­les lus­tig ma­che, was man von mir spre­chen kann.«

»Wie!«, rief ich aus. »Ihr Ruf ist Ih­nen gleich­gül­tig?«

»Durchaus, mei­ne Teu­re. Ich ge­ste­he so­gar, dass ich we­der Ge­nuss da­von habe, einen schlech­ten Ruf zu be­sit­zen, wie wenn er gut wäre. Oh, Ju­li­et­te, mer­ke dir, der Ruf ist ein Gut, das gar kei­nen Wert be­sitzt, er ent­schä­digt uns nie­mals für die Op­fer, die wir ihm brin­gen. Ober al­les dies wer­den wir noch plau­dern.

Ich habe dir schon ge­zeigt, mei­ne Freun­din, dass ich mich mit dir ab­ge­ben will. Dei­ne Un­schuld und dei­ne Rein­heit be­wei­sen mir, dass du ei­nes Füh­rers auf dem Dor­nen­pfad des Le­bens be­darfst.«

In der Tat gab es nichts zwei­fel­haf­tes wie der Ruf der Mme. Dél­ben. Eine Non­ne, der ich emp­foh­len wor­den war, teil­te mir mit, dass sie ein ge­fal­le­nes Weib sei und dass sie fast alle Pen­sio­nä­rin­nen des Klos­ters be­reits ver­dor­ben hat­te. Sie sei eine Frau ohne Ehre, ohne Ge­setz, ohne Re­li­gi­on, sag­te man, die ihre Grund­sät­ze scham­los vor al­ler Welt zeig­te und die schon lan­ge ab­ge­setzt wor­den wäre, wenn sie nicht so­viel Ein­fluss be­ses­sen hät­te. Ich lach­te über die­se Er­mah­nun­gen. Ein ein­zi­ger Kuss der Dél­ben, ein ein­zi­ger ih­rer Ratschlä­ge be­saß mehr Macht über mich als alle die­se War­nun­gen. Hät­te sie mich in den Ab­grund mit­zie­hen wol­len, so wäre es mir lie­ber ge­we­sen, mit ihr zu­grun­de zu ge­hen, als mit je­mand an­de­rem in die Höl­le zu kom­men.

Aber un­se­re lie­bens­wür­di­ge Obe­rin zeig­te mir bald, dass nicht ich al­lein sie be­schäf­tig­te, son­dern dass auch an­de­re sich in ih­ren Ver­gnü­gun­gen teil­ten. »Kom­me mor­gen Nach­mit­tags zu mir«, sprach sie ei­nes Ta­ges, »Eli­sa­beth Fla­via, Mme. de Vol­mar und Sein­te Elmé wer­den auch an­we­send sein.«

»Wie«, rief ich aus, »du ver­gnügst dich mit al­len die­sen Frau­en?«

»Aber, wie, du glaubst, dass ich mich da­mit be­gnü­ge? In die­sem Haus sind drei­ßig Non­nen, und zwei­und­zwan­zig da­von sind durch mei­ne Hän­de ge­gan­gen. Wir ha­ben acht­zehn No­vi­zin­nen, und eine ein­zi­ge ist mir noch un­be­kannt. Ihr seid sech­zig Pen­sio­nä­rin­nen, und nur drei ha­ben sich mir wi­der­setzt. Oh, Ju­li­et­te, mei­ne Wol­lust ist eine Epi­de­mie, sie verdirbt al­les, was mich um­gibt, die Ge­sell­schaft kann glück­lich sein, dass ich mich bei die­ser mil­den Form, Bö­ses zu tun, be­gnü­ge.«

»Ah, was wür­dest du sonst tun?«

»Was weiß ich. Die Ge­dan­ken ei­nes so ver­derb­ten Geis­tes, wie der mei­ni­ge ist, sind wie die un­ge­stü­men Wo­gen ei­nes Flus­ses, der sei­ne Ufer über­schwemmt.

Oh, Ju­li­et­te, lebe so wie ich glück­lich im Ver­bre­chen, denn ich be­ge­he vie­le, mei­ne Teu­re, ge­wöh­ne dich dar­an, und du wirst nicht mehr le­ben kön­nen, ohne wel­che zu be­ge­hen; dann wer­den alle mensch­li­chen Ge­set­ze und Übe­rein­künf­te dir lä­cher­lich er­schei­nen, du wirst aus al­len mensch­li­chen Tu­gen­den Las­ter ma­chen, und alle Las­ter wer­den dir zur Tu­gend wer­den, dann wird ein neu­es Wel­tall vor dir ent­ste­hen, ein ver­zeh­ren­des, won­ne­vol­les Feu­er wird durch dei­ne Adern strö­men und wird je­nes elek­tri­sche Flui­dum ent­zün­den, auf dem das Le­ben be­ruht. Alle We­sen, die dich um­ge­ben, er­schei­nen dir dann nur mehr als vom Ge­schick zu­ge­sand­te Op­fer dei­nes per­ver­sen Her­zens. Es wird kei­ne Fes­seln, kei­ne Ket­ten mehr für dich ge­ben, al­les wird rasch in der Glut dei­ner Be­gier­den ver­schwin­den. Du wirst von Aus­schwei­fung zu Aus­schwei­fung schrei­ten, nie­mals aber darfst du dich der Ver­lo­ckung wi­der­set­zen, dann wür­den dir alle er­blüh­ten Freu­den wie­der ver­lo­ren­ge­hen. Du wirst nichts ken­nen, wenn du nicht al­les ken­nen­ge­lernt hast, und wenn du ein­mal so furcht­sam sein soll­test, ein­zu­hal­ten, wird dir al­les Glück auf Nim­mer­wie­der­se­hen ent­schlüp­fen.«

Nun frag­te mich Mme. Dél­ben, wie weit ich in re­li­gi­ösen Din­gen hiel­te. »Ich habe mei­ne ers­te Kom­mu­ni­on noch vor mir«, war mei­ne Ant­wort.

»Ah, de­sto bes­ser«, fuhr sie fort, in­dem sie mich um­arm­te, »ich will dir die­se Nar­ren­pos­se er­spa­ren, mein En­gel. Wenn man dir von der Beich­te spricht, so sage, dass du noch nicht vor­be­rei­tet bist. Die Vor­ste­he­rin bei den No­vi­zen ist mei­ne Freun­din, sie ist von mir ab­hän­gig, und ich will dich ihr emp­feh­len. Was die Mes­se an­be­langt, so wirst du lei­der eben­so wie ich dazu er­schei­nen müs­sen. Aber sieh mal hier die­se klei­ne Bü­cher­samm­lung«, sprach sie, in­dem sie auf un­ge­fähr drei­ßig in Maro­quin­le­der ge­bun­de­ne Bü­cher wies, »ich will dir die­se Wer­ke lei­hen, und du brauchst sie bloß wäh­rend des Got­tes­diens­tes zu le­sen, um nichts da­von hö­ren zu müs­sen.«

»Oh, mei­ne Freun­din«, rief ich aus, »wie bin ich dir zu Dank ver­pflich­tet. Mein Herz und mein Ver­stand ge­hen wil­lig auf dei­ne Ratschlä­ge ein. Was du mir über die Moral ge­sagt hast, ist mir nicht so neu, als dass es mir nicht schon durch den Sinn ge­gan­gen wäre, aber ich habe von dir nicht er­war­tet, dass du die Re­li­gi­on so ver­ab­scheu­en wür­dest. Ich habe ihre Ge­set­ze nur mit dem äu­ßers­ten Wi­der­wil­len be­folgt, und du be­rei­test mir un­end­li­ches Ver­gnü­gen, wenn du mir ver­sprichst, mich auch hier­über auf­zu­klä­ren.«

Nun hör­te man die Ge­sell­schaft an­kom­men, und das hin­der­te die Dél­ben, mei­ne bren­nen­de Neu­gier­de zu be­frie­di­gen. »Ruhe, Ruhe«, sag­te sie zu mir, »den­ken wir jetzt ans Ver­gnü­gen. Küs­se mich, Ju­li­et­te, ich ver­spre­che, dir ei­nes Ta­ges al­les mit­zu­tei­len.«

Wir müs­sen nun un­se­re ein­tre­ten­den Freun­din­nen be­schrei­ben. Frau von Vol­mar hat­te den Schlei­er vor un­ge­fähr sechs Mo­na­ten ge­nom­men. Sie war kaum zwan­zig Jah­re alt, groß, schmal, kas­ta­ni­en­braun und be­saß ne­ben ei­nem leuch­ten­den Teint eine wun­der­vol­le Ge­stalt. Sie war eine der Lieb­lin­ge von Ma­da­me Dél­ben, und nach ihr die sinn­lichs­te al­ler Teil­neh­mer an die­ser Or­gie.

Sein­te Elmé war eine sieb­zehn­jäh­ri­ge No­vi­zin, von rei­zen­dem Aus­se­hen, die au­ßer wun­der­vol­len Au­gen von sehr sinn­li­cher Glut einen herr­li­chen Bu­sen be­saß. Zwei Pen­sio­nä­rin­nen, Eli­sa­beth und Fla­via, wa­ren drei­zehn be­zie­hungs­wei­se sech­zehn Jah­re alt.

Die ers­ten Be­grü­ßun­gen dau­er­ten nicht lan­ge, da je­der die Ur­sa­che der Zu­sam­men­kunft kann­te und bald zur Ta­ges­ord­nung über­ge­hen woll­te. Al­lein ich muss ge­ste­hen, dass mich ihre Re­dens­ar­ten in Er­stau­nen setz­ten. Selbst in ei­nem Bor­dell konn­te man der­glei­chen nicht so leicht hö­ren, und ihre Zu­rück­hal­tung der Welt ge­gen­über stand in selt­sa­mem Ge­gen­satz zu der kräf­ti­gen Scham­lo­sig­keit, die sie bei die­sen Zu­sam­men­künf­ten zeig­ten.

»Ich glau­be nicht, dass ich heu­te eine Num­mer zu­stan­de brin­gen wer­de«, sag­te Frau von Vol­mar im Ein­tre­ten zur Dél­ben, »ich bin er­schöpft, mei­ne Teu­re, denn ich habe die Nacht mit Fon­te­nil­le ver­bracht. Ich bete die­se klei­ne Schel­min an, und man hat mich auch in mei­nem Le­ben nie bes­ser ge­kit­zelt. Ich habe nie­mals noch so vie­le Num­mern ge­macht. Oh, mei­ne Gute, wir ha­ben Din­ge auf­ge­führt!«

»Un­glaub­lich, nicht wahr?«, sag­te die Dél­ben. »Nun denn, ich will, dass wir heu­te Abend noch viel, viel Au­ßer­ge­wöhn­li­che­re an­stel­len.«

»Teu­fel, dann be­ei­len wir uns aber«, sag­te Sein­te Elmé, »ich bin geil, denn ich habe al­lein ge­schla­fen.«

»Ei­nen Au­gen­blick«, sag­te die Obe­rin, »wir ha­ben noch eine Auf­nah­me­ze­re­mo­nie zu voll­zie­hen. Ich neh­me Ju­li­et­te in un­se­re Ge­sell­schaft auf, und ich muss da­bei die her­kömm­li­chen For­ma­li­tä­ten an­wen­den.«

»Wen … Ju­li­et­te?«, frag­te er­staunt Fla­via, die mich noch nicht ge­se­hen hat­te. »Ich ken­ne die­ses hüb­sche Mäd­chen noch gar nicht. Du wichst also, Herz­chen«, fuhr sie fort, in­dem sie mich auf den Mund küss­te. »Du bist also geil wie wir und ein Freu­den­mäd­chen wie wir.« Und die Schel­min fass­te gleich­zei­tig nach mei­ner Scham und mei­nem Bu­sen. »Lass sie doch«, sag­te die Vol­mar, die mei­ne Rö­cke hin­ten em­por­ge­ho­ben hat­te und nun mei­nen Popo prüf­te, »sie muss zu­erst auf­ge­nom­men sein, be­vor wir uns an ihr be­frie­di­gen.«

»Dél­ben, sieh doch die Vol­mar an«, sag­te Eli­sa­beth. »Sie küsst Ju­li­et­te auf den Popo; wahr­schein­lich hält sie sie für einen klei­nen Kna­ben und will ihn nun von hin­ten lie­ben.«

»Weißt du nicht«, sag­te Sein­te Elmé, »dass die Vol­mar ein Mann ist. Sie hat eine Kli­to­ris, die drei Zoll lang ist.« Dann trat auch sie zu mir her­an und prüf­te mich von al­len Sei­ten. »Tat­säch­lich ist die klei­ne Schel­min gut ge­baut«, fuhr sie fort, »und ich schwö­re, dass ich noch vor Abend den Ge­schmack ih­res Sa­mens ken­nen­ge­lernt ha­ben wer­de.«

»Ei­nen Au­gen­blick nur, mei­ne Da­men«, sag­te die Dél­ben, in­dem sie die Ord­nung wie­der her­zu­stel­len ver­such­te. — »Aber hol dich der Teu­fel, be­ei­le dich!«, sag­te Sein­te Elmé, »ich bin geil! Worauf war­test du denn? Her­un­ter mit den Klei­dern, Freun­din­nen!« Und so­fort konn­te man sechs herr­li­che Mäd­chen sich be­wun­dern se­hen.

»Jetzt aber kön­nen Sie mir ein we­nig Ge­hor­sam nicht ver­wei­gern«, sag­te die Delbén ge­bie­te­risch. »Hö­ren Sie zu: Ju­li­et­te wird sich auf die­ses Bett le­gen, und Sie wer­den eine nach der an­de­ren mit ihr an­fan­gen, was Ih­nen ge­fällt. Beim Weg­ge­hen wer­de ich eine jede emp­fan­gen und Sie sol­len dann an mir vollen­den, was Sie an Ju­li­et­te be­gon­nen ha­ben. Aber ich wer­de mich nicht be­ei­len und wer­de erst ent­la­den, wenn ich euch alle auf mir ge­habt ha­ben wer­de.«

Die Be­feh­le der Obe­rin wur­den ge­nau aus­ge­führt. Alle wa­ren sehr geil, und ich glau­be, dass Sie nicht un­ge­hal­ten sein wer­den, wenn ich Ih­nen er­zäh­le, was jede von mir ha­ben woll­te. Da das Al­ter maß­ge­bend war, kam Eli­sa­beth als ers­te dar­an. Die hüb­sche Klei­ne prüf­te mich über­all, und nach­dem sie mich mit Küs­sen be­deckt hat­te, glitt sie zwi­schen mei­ne Schen­kel und rieb sich an mir, bis wir bei­de er­schöpft wa­ren. Auf sie folg­te Fla­via, die sorg­sa­mer vor­ging. Nach tau­send ent­zücken­den Plän­ke­lei­en leg­ten wir uns in ent­ge­gen­ge­setz­ter Rich­tung zu­ein­an­der, und un­ter un­se­ren Zun­gen spran­gen bald Gieß­bä­che von Schei­den­was­ser her­vor. Nun nah­te Sein­te Elmé. Sie leg­te sich aufs Bett und ließ mich auf ihr Ge­sicht sit­zen, der­art, dass ihre Nase in mein hin­te­res Loch und ihre Zun­ge in mein vor­de­res ein­drang. Ich war da­bei über sie ge­beugt und leck­te sie gleich­falls. Mei­ne Fin­ger kit­zel­ten ih­ren Hin­tern und bald über­zeug­ten mich fünf Er­güs­se, dass ihr Be­dürf­nis wirk­lich nicht ge­heu­chelt war.

Die Vol­mar woll­te nur mei­nen Popo ha­ben. Sie be­deck­te ihn mit Küs­sen, und nach­dem sie den en­gen Weg mit ih­rer ro­si­gen Zun­ge her­ge­rich­tet hat­te, wälz­te sie sich auf mich, steck­te ihre Kli­to­ris in mei­nen Hin­tern und stieß lang­sam zu. Da­bei küss­te sie mich feu­rig auf den Mund, zün­gel­te dann ein we­nig mit mir und kit­zel­te mich vor­ne. Das Lum­pen­weib ging aber noch wei­ter. Sie band mir ein Go­de­miché um und hieß auch mich in ih­ren Hin­tern hin­ein­fah­ren. Ich stieß so zu, dass sie vor Lust fast starb.

Nach die­ser letz­ten Ar­beit nahm ich mei­nen Platz auf dem Kör­per der Dél­ben ein.

Freu­den der Ta­fel folg­ten auf die der Lie­be. Ein herr­li­ches Mahl er­war­te­te uns, aber nach­dem wir ver­schie­de­ne Wei­ne und an­de­re Ge­trän­ke hin­un­ter­ge­gos­sen hat­ten, be­gan­nen wir wie­der un­se­re wohl­lüs­ti­gen Spie­le. Es bil­de­ten sich drei Grup­pen. Sein­te Elmé, die Delbén und die Vol­mar durf­ten sich als äl­tes­te jede eine von uns an­de­ren aus­su­chen. Durch Zu­fall oder Fü­gung fiel ich der Dél­ben zu. Eli­sa­beth war von Sein­te Elmé und Fla­via von der Vol­mar ge­wählt wor­den. Jede Grup­pe war so auf­ge­stellt, dass sie die zwei an­de­ren se­hen konn­te, und man kann sich nicht vor­stel­len, was wir auf­führ­ten! Wir kit­zel­ten uns bis zur Be­wusst­lo­sig­keit.

Et­was war mir auf­ge­fal­len, und das war die selt­sa­me Vor­sicht, die man für die Jung­fern­haut der Pen­sio­nä­rin­nen be­zeig­te. Mit de­nen, die auch spä­ter im Klos­ter ver­blei­ben soll­ten, ging man nicht so zart um. »Ihre Ehre hängt dar­an«, sag­te nun die Dél­ben, die ich dar­über be­frag­te, »wir wol­len uns gern mit die­sen jun­gen Mäd­chen un­ter­hal­ten, aber warum ih­nen Scha­den zu­fü­gen? Nein, so ver­dor­ben wir auch sind, wir sind doch so tu­gend­haft, un­se­re Freun­din­nen vor Un­heil zu be­wah­ren.« Die­se Rück­sicht dünk­te mich sehr zart­füh­lend. Aber ver­bre­che­risch, wie ich schon da­mals war, hat­te ich von nun ab nur den einen bren­nen­den Wunsch, eine mei­ner Ge­nos­sin­nen zu ent­jung­fern, wie ich schon vor­her den Ge­dan­ken ge­habt hat­te, selbst ver­ge­wal­tigt zu wer­den.

Die Dél­ben be­merk­te bald, dass ich ihr Sein­te Elmé vor­zog. Ich be­te­te die­ses ent­zücken­de Mäd­chen tat­säch­lich an, und ich war au­ßer Stan­de, ohne sie zu le­ben. Es war aber nur eine na­tür­li­che Nei­gung, die mich wie­der zur Delbén zu­rück­zog, denn un­se­re Obe­rin war un­ge­mein geist­vol­ler als sie.

»Da ich sehe, dass du lei­den­schaft­lich wünschst, zu ent­jung­fern oder selbst ent­jung­fert zu wer­den«, sag­te mir ei­nes Ta­ges die­se rei­zen­de Frau, »wür­de es mich nicht wun­dern, wenn Sein­te Elmé dir die­ses Ver­gnü­gen schon ver­spro­chen hät­te. Sie läuft ent­schie­den kei­ner­lei Ge­fahr, denn sie muss, gleich mir, ihr Le­ben in die­sem Klos­ter ver­brin­gen. Aber, Ju­li­et­te, wenn sie sich auch an dir ver­ge­hen wür­de, könn­test du dich nie­mals ver­hei­ra­ten, und wer weiß, wie viel Un­glück noch aus die­sem Fehl­tritt ent­ste­hen wür­de. Je­doch du weißt, mein En­gel, wie sehr ich dich lie­be. Schwö­re mir, mit Sein­te-Elmé nicht wei­ter zu ver­keh­ren, und ich will alle dei­ne Wün­sche be­frie­di­gen. Du kannst im Klos­ter das­je­ni­ge Mäd­chen aus­su­chen, de­ren Erst­lin­ge du ha­ben willst, und ich selbst will dir die dei­ni­gen neh­men. Um aber in die­se Ge­heim­nis­se ein­ge­führt zu wer­den, musst du mir noch­mals dein hei­li­ges Wort ge­ben, mit Sein­te Elmé nicht mehr zu spre­chen, oder mei­ne Ra­che kennt kei­ne Gren­zen.« Da ich auf die ver­spro­che­nen Genüs­se brann­te, ver­sprach ich al­les.

»Nun gut«, sag­te die Dél­ben nach ei­nem Pro­be­mo­nat, »hast du ge­wählt? Wen willst du ent­jung­fern?«

Sie wer­den si­cher­lich nicht er­ra­ten, mei­ne Freun­de, auf wen mei­ne wol­lüs­ti­gen Au­gen ge­fal­len wa­ren? Auf die­ses Mäd­chen, das Sie hier vor sich se­hen, auf mei­ne Schwes­ter. Aber Ma­da­me Dél­ben kann­te sie nur zu gut und riet mir ab.

»Nun gut«, sag­te ich, »so gib mir Lau­ret­te. Ihre Kind­lich­keit, ihr hüb­sches, klu­ges Ge­sicht, ihre vor­neh­me Ab­stam­mung reizt mich un­ge­mein.« Die Obe­rin sah kein Hin­der­nis, da die jun­ge Wai­se nur einen ent­fernt woh­nen­den On­kel als Vor­mund be­saß, und ich op­fer­te ihre Un­schuld schon in Ge­dan­ken hin.

Am Vora­bend des zur fei­er­li­chen Hand­lung be­stimm­ten Ta­ges lud mich die Dél­ben ein, bei ihr zu schla­fen.

Die Dél­ben küss­te mich wie­der und wie­der. Ihre Lieb­ko­sun­gen wur­den da­bei im­mer feu­ri­ger.

»Nun also, da du ent­jung­fert wer­den willst«, sprach sie zu mir, »will ich dich so­fort zu­frie­den­stel­len.« In trun­ke­ner Wol­lust be­waff­ne­te sich die Schel­min mit ei­nem Go­de­miché. Erst kit­zel­te sie mich, um, wie sie sag­te, die Schmer­zen ein­zu­schlä­fern, dann aber fuhr sie so kräf­tig dar­auf los, dass mei­ne Jung­fern­schaft beim zwei­ten Sto­ße weg war. Man kann sich nicht vor­stel­len, was ich litt; aber bald folg­ten auf die bren­nen­den Schmer­zen der Tren­nung die sanf­ten Freu­den des Ge­nus­ses.

Die Dél­ben, die nichts er­schöp­fen konn­te, war noch lan­ge nicht müde. Sie ritt kräf­tig wei­ter, wäh­rend sie mit mir zün­gel­te, bis ich end­lich nach ei­ner Stun­de um Gna­de bat. »Tu du jetzt an mir das­sel­be, was ich an dir ge­macht habe«, sag­te sie. »Ich bin toll vor Wol­lust, denn ich wur­de wäh­rend der Ar­beit nicht be­frie­digt. Auch ich möch­te jetzt fer­tig wer­den.«

Ich wur­de nun aus der ver­zär­telts­ten Ge­lieb­ten der lei­den­schaft­lichs­te Lieb­ha­ber. Ich nahm sie vor, und ich glau­be, es gab kein Weib, das lie­bes­tol­ler und im Ge­nuss ver­zück­ter war als sie. Zehn­mal nach­ein­an­der wur­de sie in mei­nen Ar­men fer­tig, und ich glaub­te schon, sie wür­de mir über­haupt zer­flie­ßen.

»O mei­ne Teu­re«, frag­te ich, »ich glau­be, je mehr Geist man be­sitzt, de­sto mehr ge­nießt man die Freu­den der Wol­lust.«

»Si­cher­lich«, er­wi­der­te die Dél­ben, »und der Grund hier­für ist sehr ein­fach. Die Wol­lust ver­trägt kei­ne Fes­seln und sie ist nie sü­ßer, wie wenn sie alle zer­ris­sen hat. Nun, je mehr Geist ei­ner hat, de­sto mehr Fes­seln wird er lö­sen und de­sto grö­ße­ren Ge­nuss wird er ha­ben.«

»Ich glau­be auch, dass die Ver­fei­ne­rung der Or­ga­ne viel dazu bei­trägt«, er­wi­der­te ich. — »Da­ran kann man nicht ernst­haft zwei­feln«, war die Ant­wort, »je glat­ter der Spie­gel ist, de­sto bes­ser wirft er das Bild der Ge­gen­stän­de zu­rück, die sich in ihm be­schau­en.«

Nach­dem wir nun bei­de er­schöpft wa­ren, er­in­ner­te ich mei­ne Er­zie­he­rin an ihr Ver­spre­chen be­züg­lich der Ent­jung­fe­rung Lau­ret­tes.

»Ich habe das nicht ver­ges­sen«, er­wi­der­te Ma­da­me Delbén, »und so­bald ihr heu­te Abend in die Schlaf­ge­mä­cher geht, musst du zu ent­schlüp­fen trach­ten. Die Vol­mar und Fla­via kom­men auch; we­gen des üb­ri­gen brauchst du dir kei­ne Sor­gen zu ma­chen. Du bist jetzt in un­se­re Ge­heim­nis­se ein­ge­weiht, sei mu­tig, Ju­li­et­te, und ich wer­de dir er­staun­li­che Din­ge vor­füh­ren.«

Ich ver­ließ nun mei­ne Freun­din, um in un­ser Haus zu­rück­zu­keh­ren. Wie groß aber war mein Er­stau­nen, als ich er­zäh­len hör­te, dass eine Pen­sio­nä­rin sich aus dem Klos­ter ge­flüch­tet habe. Ich frag­te rasch nach ih­rem Na­men: Es war Lau­ret­te. »Lau­ret­te«, rief ich aus, und setz­te dann zur Sei­te hin­zu: »Oh, mein Gott, und ge­ra­de auf sie habe ich ge­rech­net, ge­ra­de sie ent­flamm­te mei­ne Wün­sche.« Ich frag­te nach Ein­zel­hei­ten, aber nie­mand konn­te mir Aus­kunft ge­ben, ich eil­te zur Dél­ben, um sie zu be­nach­rich­ti­gen, al­lein ich fand ihre Türe ver­schlos­sen und ich konn­te sie vor der ver­ein­bar­ten Stun­de un­mög­lich auf­fin­den. Ah! Wie mir die Zeit lang­sam ver­ging!

End­lich schlug die Stun­de. Die Vol­mar und Fla­via wa­ren vor­an­ge­gan­gen, und ich traf sie schon bei der Dél­ben an.

»Nun, wie wirst du dein Wort hal­ten«, frag­te ich die Obe­rin, »Lau­ret­te ist nicht mehr hier. Wer soll sie er­set­zen?« Und dann füg­te ich ein we­nig är­ger­lich hin­zu. »Ah, ich sehe wohl, dass ich nie­mals den Ge­nuss ha­ben wer­de, den Sie mir ver­spro­chen ha­ben.«

»Ju­li­et­te«, ant­wor­te­te mir Ma­da­me Dél­ben mit sehr erns­ter Mie­ne, »das obers­te Ge­setz der Freund­schaft ist das Ver­trau­en. Wenn du eine der un­se­ren sein willst, musst du dir mehr Vor­sicht und we­ni­ger Arg­wohn an­ge­wöh­nen. Ist es denn wahr­schein­lich, dass ich dir ein Ver­gnü­gen ver­spre­che, um es dann nicht zu hal­ten, und mu­test du mir nicht mehr Ge­schick­lich­keit und Macht zu, als ich be­nö­ti­ge, um dei­nen Wün­schen nach­zu­kom­men? Fol­ge uns, al­les ist still. Habe ich dir üb­ri­gens nicht ge­sagt, dass du selt­sa­me Din­ge se­hen wirst?«

Die Dél­ben zün­de­te eine klei­ne La­ter­ne an und ging vor­aus. Die Vol­mar, Fla­via und ich folg­ten ihr zur Kir­che nach. Wie groß war mein Er­stau­nen, als sie dort eine Gruft öff­ne­te und in das Heim des To­des hin­ab­stieg! Mei­ne Ge­nos­sin­nen folg­ten still­schwei­gend nach, al­lein mir war es nicht mög­lich, ein we­nig Furcht zu ver­ber­gen. Je­doch die Vol­mar be­ru­hig­te mich, und bald be­fan­den wir uns in un­ter­ir­di­schen, als Grab­stät­te für die to­ten Klos­ter­frau­en be­stimm­ten Räu­men. Wir schrit­ten fort, ein Stein hob sich, und über fünf­zehn bis sech­zehn Stu­fen ge­lang­ten wir in eine Art künst­le­risch ge­schmück­ten Saal, des­sen Luft­öff­nun­gen nach den Gär­ten hin­aus­gin­gen.

Oh, mei­ne Freun­de! Wen soll­te ich hier tref­fen! Lau­ret­te, ge­schmückt wie die Jung­frau, die man ehe­mals im Bac­chu­stem­pel op­fer­te, dann den Abbé Du­croz, den Groß­vi­kar des Bi­schofs von Pa­ris, einen drei­ßig­jäh­ri­gen Mann, der spe­zi­ell mit der Auf­sicht über Pan­the­mont be­traut war, und schließ­lich Pa­ter Télè­me, den schö­nen Beicht­va­ter un­se­rer No­vi­zin­nen und Pen­sio­nä­rin­nen.

»Sie hat Angst«, sag­te die Dél­ben, in­dem sie zu den zwei Män­nern hin­trat und mich ih­nen vor­führ­te. »Er­fah­re denn, du Un­schuld«, fuhr sie fort, in­dem sie mich küss­te, »dass wir hier nur um zu lie­ben und um Greu­el­ta­ten zu be­ge­hen, zu­sam­men­kom­men. Wenn wir in die Re­gi­on des To­des hin­ab­stei­gen, ge­schieht es nur, um von den Le­ben­den so weit als mög­lich ent­fernt zu sein. Wenn man so ver­derb­te Nei­gun­gen hat wie wir, möch­te man sich am liebs­ten ins In­ne­re der Erde ver­krie­chen, um bes­ser die Men­schen und ihre un­sin­ni­gen Ge­set­ze flie­hen zu kön­nen.«

Ich muss ge­ste­hen, dass — so­weit ich auch schon vor­ge­schrit­ten war — mich die­ses De­büt stut­zig mach­te.

»Him­mel«, sag­te ich er­regt, »was wer­den wir denn in die­sen Ge­wöl­ben be­ge­hen?«

»Ver­bre­chen«, ant­wor­te­te mir Ma­da­me Dél­ben, »wir wer­den dich leh­ren, wie du es ma­chen musst. Aber ver­spürst du viel­leicht Schwä­che und habe ich mich in dir ge­irrt?«

»Fürch­te nichts«, er­wi­der­te ich leb­haft, »ich ver­spre­che dir, über nichts zu er­schre­cken.«

Nun be­fahl die Dél­ben der Vol­mar, mich zu ent­klei­den.

Als ich nackt da­stand, be­merk­te der Groß­vi­kar: »Sie hat den schöns­ten Popo der Welt.« Und als­bald be­deck­ten Küs­se und Lieb­ko­sun­gen mei­ne Ba­cken. Dann griff der Got­tes­mann nach mei­ner Mu­schel, wäh­rend er das Glied in mei­nen Hin­tern ein­zu­füh­ren trach­te­te. Er drang mü­he­los hin­ein, und im sel­ben Au­gen­blick be­warb sich Télè­me um mei­ne Schei­de. Bei­de ent­lu­den, und ich muss ge­ste­hen, dass ih­nen bald vol­ler Ge­nuss nach­folg­te.

»Ju­li­et­te«, sag­te jetzt mei­ne Obe­rin, »wir ha­ben Ih­nen eben die bei­den größ­ten Genüs­se ver­schafft, die eine Frau er­le­ben kann. Sa­gen Sie uns jetzt of­fen, wel­cher der grö­ße­re war.«

»Wahr­haf­tig, Ma­da­me«, er­wi­der­te ich, »bei­de ha­ben mich so er­götzt, dass ich un­mög­lich ent­schei­den kann. Und noch jetzt emp­fin­de ich in der Erin­ne­rung eine sol­che Er­re­gung, dass ich un­fä­hig bin, klar zu se­hen.«
»Wir müs­sen sie noch­mals vor­neh­men«, sag­te Télè­me, »nur wer­den der Abbé und ich jetzt die Plät­ze wech­seln, und wir bit­ten die schö­ne Ju­li­et­te, sich ge­nau Re­chen­schaft über ihre Emp­fin­dun­gen ab­zu­le­gen.«

»Ger­ne«, er­wi­der­te ich, »ich glau­be wie Sie, dass ich nur bei ei­ner Wie­der­ho­lung wer­de ent­schei­den kön­nen.«

Neue Tran­kop­fer für die cy­pri­sche Göt­tin be­schlos­sen die­se zwei­te Pro­be, und man be­frag­te mich jetzt.

»Oh, mei­ne Freun­din«, sprach ich zur Dél­ben, »wenn ich die Wahr­heit sa­gen soll, so muss ich ge­ste­hen, dass das Glied, das in mei­nen Hin­tern ein­drang, mir viel leb­haf­te­re Genüs­se be­rei­tet, wie das, das mei­nen Vor­der­teil durch­bohr­te. Ich bin jung, un­schul­dig, furcht­sam und we­nig für die eben ge­nos­se­nen Freu­den ge­schaf­fen; es wäre also mög­lich, dass ich mich über die Art und Wei­se die­ser Genüs­se täu­sche. Da Sie mich aber nach dem ge­fragt ha­ben, was ich emp­fand, so sage ich das of­fen her­aus.«

»Küs­se mich, mein En­gel«, sprach Ma­da­me Dél­ben zu mir, »du bist un­se­rer wür­dig. Ah, zwei­fel­los gibt es kein Ver­gnü­gen, das sich mit dem im Popo ver­glei­chen lie­ße. Die ar­men ein­fäl­ti­gen Mäd­chen, die sich die­sen Ge­nuss nicht zu ver­gön­nen wa­gen! Nie­mals wird sie die Göt­tin von Pa­phos mit ih­rer Gunst be­schen­ken! Ah, man lie­be mich von hin­ten!«, rief sie aus und knie­te sich auf ein Sofa.

Ihr Wunsch wur­de aus­ge­führt. Nach der Rei­he ka­men ihre bei­den Lieb­ha­ber dran. Nun schrit­ten wir an die Ent­jung­fe­rung Lau­ret­tes.

Da ich be­stimmt war, die Rol­le des Ho­he­pries­ters zu spie­len, be­klei­de­te man mich mit dem größ­ten künst­li­chen Glied, das zu fin­den war.

Lau­ret­te wur­de auf einen Sche­mel ge­bun­den, und zwar der­art, dass ihre bei­den weit aus­ein­an­der­ge­spreiz­ten Bei­ne ei­ner­seits und ihre Arme an­de­rer­seits mit Rin­gen an der Erde be­fes­tigt wa­ren. In die­ser Stel­lung bot das Op­fer am bes­ten den schma­len, zar­ten Kör­per­teil dar, den die Lan­ze durch­boh­ren soll­te. Télè­me muss­te ih­ren Kopf stüt­zen und sie zur Ge­duld er­mah­nen. Die­ser Ge­dan­ke – sie in die Hän­de ih­res Beicht­va­ters zu brin­gen, wie wenn sie auf der Fol­ter läge — er­götz­te die grau­sa­me Dél­ben au­ßer­or­dent­lich. Du­croz soll­te mich von hin­ten be­stei­gen.

Be­vor ich an die Ar­beit kam, woll­te Du­croz vor­erst mei­ne Ein­fahrt er­leich­tern. Er be­feuch­te­te die Schei­den­wän­de Lau­ret­tes und mein Go­de­miché mit ei­ner schlüpf­ri­gen Flüs­sig­keit, die ein leich­tes Ein­drin­gen be­güns­tigt. Trotz­dem wur­de Lau­ret­te fürch­ter­lich zer­ris­sen. Al­lein man er­mun­ter­te mich von al­len Sei­ten, und ich selbst war der­art auf­ge­regt, dass ich mich wie der glü­hends­te Lieb­ha­ber be­nahm. Die Ma­schi­ne drang ein, aber die Blut­bä­che, die un­ter ihr her­vor­spran­gen und die gräss­li­chen Schreie des Op­fers kün­de­ten uns an, dass die Ope­ra­ti­on nicht ge­fahr­los ver­lau­fen sei. Tat­säch­lich war die arme Klei­ne so ver­wun­det, dass wir für ihr Le­ben fürch­te­ten. Du­croz, der es be­merk­te, gab es auch der Dél­ben durch ein Zei­chen zu ver­ste­hen, so­dass die­se nä­her trat. »Die Hure ist un­ser Ei­gen­tum«, rief sie aus, »scho­nen wir sie nicht. Ich habe nie­man­dem über sie Re­chen­schaft ab­zu­le­gen.«

Sie wer­den be­grei­fen, wie mich der­ar­ti­ge Re­dens­ar­ten er­mu­tig­ten. Wohl be­wusst, dass nur mei­ne Un­ge­schick­lich­keit an dem Un­glück Schuld war, ver­dop­pel­te ich trotz­dem mei­ne An­stren­gun­gen. End­lich stak al­les drin, Lau­ret­te wur­de ohn­mäch­tig. Du­croz lieb­te mich von hin­ten, wäh­rend der ent­zück­te Télè­me den Kopf der Ster­ben­den zwi­schen sei­ne Bei­ne press­te und sich an ih­rem hüb­schen Ge­sicht kit­zel­te. »Wir müs­sen Hil­fe ho­len«, sag­te er zur Dél­ben. »Ach wo, nur Sa­men nützt uns jetzt«, er­wi­der­te die Äb­tis­sin, »Sa­men ist die ein­zi­ge Hil­fe, die ihr zu­kom­men soll.« Wir fuh­ren alle in un­se­rer Tä­tig­keit fort und ge­rie­ten fast alle gleich­zei­tig in Ver­zückung. Die drei Freu­den­mäd­chen auf dem Al­tar ent­lu­den, wäh­rend ich mit mei­nem Sa­men das Go­de­miché be­feuch­te­te und Du­croz mei­nen Popo über­schwemm­te.

Un­se­re Er­schöp­fung und die Not­wen­dig­keit, Lau­ret­te ins Le­ben zu­rück­zu­ru­fen, woll­ten wir uns noch wei­ter an ihr er­göt­zen, zwan­gen uns, jetzt in­ne­zu­hal­ten. Man band sie los, und sie wur­de ge­drückt, ge­quetscht und geohr­feigt, bis sie wie­der zu sich kam. »Was hast du denn?«, frag­te die Dél­ben in ro­hem Ton. »Bist du denn so schwach, dass ein leich­ter An­griff dich schon in die Höl­le jagt?«

»Ach, Ma­da­me, ich kann nicht mehr«, sag­te die arme un­glück­li­che Klei­ne, de­ren Blut in Strö­men floss, »man hat mir einen emp­find­li­chen Schmerz zu­ge­fügt; ich wer­de dar­an ster­ben.«

»Gut«, sag­te kalt­blü­tig die Obe­rin, »jün­ge­re Mäd­chen wie du ha­ben der­ar­ti­ge An­grif­fe ge­fahr­los über­stan­den, so set­zen wir un­se­re Tä­tig­keit fort.« Und ohne wei­te­re An­teil­nah­me wur­de das Op­fer nun­mehr eben­so wie frü­her, jetzt auf dem Bauch lie­gend, an­ge­bun­den und nach­dem sich die Dél­ben mit ih­rem Ge­fol­ge wie­der hin­ge­legt hat­te, schick­te ich mich an, die Fes­tung von der an­de­ren Sei­te zu neh­men. Dies­mal muss­te mich Télè­me hin­ten be­ar­bei­ten, und Du­croz war da­mit be­auf­tragt, mir die Kli­to­ris zu kit­zeln. Al­lein die Schwie­rig­kei­ten wa­ren un­über­wind­lich. Ent­we­der war mein In­stru­ment in Un­ord­nung ge­ra­ten oder ich stieß nicht rich­tig zu, kurz, ich ge­riet wie­der in die Schei­de, was mei­nem Op­fer von neu­em einen Schmer­zens­schrei ent­lock­te. Nun wur­de die Dél­ben un­ru­hig und be­auf­trag­te Du­croz, mir mit sei­nem ei­ge­nen Glied den Weg zu bah­nen, und wie Sie sich den­ken kön­nen, miss­fiel ihm die­ser Auf­trag durch­aus nicht. Da der Schuft kein Ver­schie­ben und Ver­rücken zu be­fürch­ten hat­te, war er im Ver­lau­fe ei­nes Au­gen­blickes im In­ners­ten des jung­fräu­li­chen Hei­lig­tums. Er zer­stör­te roh den Hauch der Un­be­rührt­heit und war eben im Be­griff zu ent­la­den, als ihm die Obe­rin be­fahl, zu­rück­zu­zie­hen. »Teu­fel noch ein­mal!«, sag­te er, in­dem er schäu­mend vor Wol­lust sein die deut­li­chen Spu­ren des Sie­ges zei­gen­des Glied her­aus­zog. »Ah, ich fol­ge, aber ich wer­de mich im Popo Ju­li­et­tes schad­los hal­ten.«

»Nein«, ant­wor­te­te die Dél­ben, die um un­ser Ver­gnü­gen eben­so be­sorgt war wie um ihr ei­ge­nes, »der Popo mei­ner Ju­li­et­te ist jetzt Télè­mes Ei­gen­tum, und ich dul­de nicht, dass man ihn in sei­nem Rech­te schmä­lert. Aber da du einen sol­chen Stän­der hast, du Ver­bre­cher, so ste­cke ihn der Vol­mar von hin­ten hin­ein. We­nigs­tens wird sie mich dann bes­ser kit­zeln.«

»Ja, ja«, sag­te die Vol­mar, »hier ist mein Hin­te­rer, steck ihn mir hin­ein, du Schuft, noch nie­mals habe ich sol­che Sehn­sucht ge­habt, von hin­ten ge­fickt zu wer­den, wie ge­ra­de jetzt.« Al­les ge­sch­ah nach Wunsch und in­ner­halb ei­ner Mi­nu­te fühl­te die arme Klei­ne mein In­stru­ment im Grun­de ih­res Hin­tern. Ihr Schrei­en wuchs nach­ge­ra­de ins Gräss­li­che, aber Télè­me und die Dél­ben er­mun­ter­ten mich so leb­haft, dass Lau­ret­tes Hin­tern bald das er­leb­te, was eben ih­rer Schei­de zu­ge­sto­ßen war.

Da­nach tra­ten wir in einen klei­nen be­nach­bar­ten Kel­ler­raum, wo die vor­züg­lichs­ten Ge­rich­te und er­le­sens­ten Wei­ne be­reits auf uns war­te­ten. Wir setz­ten uns zu Tisch. Lau­ret­te be­dien­te uns, und ich konn­te bald an dem Ton, in dem die Ge­sell­schaft mit ihr sprach, so­wie an der Be­hand­lung, die sie er­litt, be­mer­ken, dass die arme Klei­ne schon nur mehr als Op­fer an­ge­se­hen wur­de. Je mehr die Geis­ter sich er­hitz­ten, de­sto är­ger wur­de sie miss­han­delt. Sie mach­te kei­nen Gang, ohne dass sie einen Schlag oder eine Ohr­fei­ge er­hal­ten hät­te, und für die leich­tes­te Unacht­sam­keit wur­de sie von uns furcht­bar be­straft. Ich über­ge­he die Vor­gän­ge beim Mah­le mit Still­schwei­gen, Freun­de; nur so­viel will ich sa­gen, dass sie an al­les her­an­reich­ten, was ich seit­her an der­ar­ti­gen Din­gen ge­se­hen habe.

Wir wa­ren noch beim Es­sen, als ein von der Mut­ter ge­schick­ter La­kai ein­trat, der der Obe­rin von dem schreck­li­chen Un­glück un­se­res Hau­ses und der Krank­heit mei­nes Va­ters Mit­tei­lung zu ma­chen hat­te. Man ver­lang­te nach mei­ner Schwes­ter und mir, und wir muss­ten auf der Stel­le auf­bre­chen. »Him­mel«, sag­te Ma­da­me Dél­ben, »ich habe ver­ges­sen, dei­ne Jung­fern­schaft wie­der her­zu­stel­len; war­te, mein En­gel, hier nimm die­ses Ge­fäß; in ihm ist eine Myr­then­es­senz, mit wel­cher du dich wäh­rend neun Ta­gen mor­gens und abends ein­rei­ben musst. Du kannst be­ru­higt sein, dass du am zehn­ten Tag eben­so Jung­fer sein wirst, wie wenn dir nie et­was ge­sche­hen wäre.« Dann übergab sie uns dem Die­ner, in­dem sie uns er­mahn­te, so­bald als mög­lich zu­rück­zu­keh­ren, und wir reis­ten ab.

Mein Va­ter starb. Sie wis­sen, wel­che Un­glücks­fäl­le sei­nem Tode folg­ten: Mei­ne Mut­ter schloss gleich­falls nach ei­nem Mo­nat die Au­gen, und wir stan­den ver­las­sen da. Jus­ti­ne, die von mei­nem ge­hei­men Ver­kehr mit der Obe­rin nichts wuss­te, er­fuhr auch nichts von dem Be­such, den ich ihr ei­ni­ge Tage nach­her ab­stat­te­te und der zu sehr ge­eig­net ist, den Cha­rak­ter die­ser ein­zig­ar­ti­gen Frau zu ent­hül­len, als dass ich ihn mit Schwei­gen über­ge­hen könn­te. Vor al­lem ver­wei­ger­te mir die Dél­ben den Ein­tritt, und ich muss­te das, was ich zu sa­gen hat­te, durch das Git­ter vor­brin­gen. Als ich mein Er­stau­nen mer­ken ließ und un­se­re Freund­schaft gel­tend mach­te, er­wi­der­te sie: »Mein Kind, die­ses gan­ze Elend ver­gisst man, wenn man nicht mehr zu­sam­men lebt, und was mich be­trifft, so muss ich sa­gen, dass ich mich an kei­ne ein­zi­ge von den Ge­schich­ten er­in­ne­re, von de­nen Sie mir spra­chen. Was die Not an­langt, von der Sie be­droht sind, so er­in­nern Sie sich an das Schick­sal der Eu­phro­si­ne. Sie warf sich ohne Zwang der Hu­re­rei in die Arme, tuen Sie es, weil Sie vom Elend ver­folgt wer­den. Das ist das ein­zi­ge, was Sie tun kön­nen, und das ein­zi­ge, wozu ich Ih­nen rate.Aber be­su­chen Sie mich dann nicht mehr. Vi­el­leicht sind Sie er­folg­los, Sie be­nö­ti­gen dann Geld oder Emp­feh­lun­gen und ich könn­te Ih­nen we­der ei­nes noch das an­de­re ge­ben.« — Bei die­sen Wor­ten brach die Dél­ben die Un­ter­re­dung ab und ließ mich in ei­nem Er­stau­nen zu­rück, das viel­leicht we­ni­ger leb­haft ge­we­sen wäre, wenn ich einen phi­lo­so­phisch ge­schul­ten Geist be­ses­sen hät­te. So aber hing ich den trau­rigs­ten Ge­dan­ken nach. Ich kehr­te so­fort um und fass­te den fes­ten Ent­schluss, den Rat­schlag die­ses bös­ar­ti­gen Ge­schöp­fes zu be­fol­gen, so ge­fähr­lich es auch wer­den konn­te. Ich er­in­ner­te mich zum Glück an den Na­men und die Adres­se der Frau, von der Eu­phro­si­ne eins­tens ge­spro­chen hat­te, als ich, ach!, noch nicht ge­dacht hat­te, die­se Hil­fe be­nö­ti­gen zu müs­sen. Ich eil­te zu ihr. Die Du­ver­gier emp­fing mich un­ge­mein lie­bens­wür­dig. Das vor­züg­li­che Mit­tel der Dél­ben täusch­te so­wohl ih­ren Ken­ner­blick, wie auch je­den an­de­ren, ich trenn­te mich von mei­ner Schwes­ter und trat in das Haus ein, um hier eine von der ih­ren ganz ver­schie­de­ne Lauf­bahn ein­zu­schla­gen.

Da mei­ne Exis­tenz nun­mehr voll­stän­dig von mei­ner neu­en Wir­tin ab­hing, tat ich al­les, was sie mir emp­fahl. Al­lein kaum be­fand ich mich al­lein, als ich von neu­em über die Un­dank­bar­keit der Dél­ben nach­zu­den­ken be­gann. Ach, sprach ich zu mir, warum stößt sie mich in mei­nem Un­glück zu­rück? Ist die rei­che Ju­li­et­te et­was an­de­res als die arme Ju­li­et­te? Wie kommt es denn, dass man den Über­fluss liebt und das Elend flieht? Ich be­griff noch nicht, dass das Un­glück dem Reich­tum eine Last ist, ich wuss­te noch nicht, dass es ihn er­schreckt und dass aus die­ser Furcht die An­ti­pa­thie ent­springt. Aber, fuhr ich in mei­nen Ge­dan­ken fort, be­fürch­tet denn die­se aus­schwei­fen­de, ja ver­bre­che­ri­sche Frau nicht, dass ich sie ver­ra­ten könn­te? Wie­der eine Kin­de­rei von mir. Ich kann­te noch nicht die Frech­heit, die das Las­ter be­sitzt, wenn es durch den Reich­tum und den Ein­fluss ge­stützt wird. Ma­da­me Dél­ben war die Vor­ste­he­rin ei­nes be­rühm­ten Pa­ri­ser Frau­enklos­ters, sie be­zog eine jähr­li­che Ren­te von 60 000 Fran­cs und hat­te zum gan­zen Hof und den vor­nehms­ten Krei­sen der Stadt Ver­bin­dun­gen. Wie sehr muss­te sie ein ar­mes Mäd­chen, wie ich war, ver­ach­ten!

Al­lein ich war schon der­art ver­dor­ben, dass die­ses Bei­spiel ei­ner of­fen­ba­ren Un­ge­rech­tig­keit mir eher ge­fiel als es mich ab­stieß, ob­wohl ich doch dar­un­ter zu lei­den hat­te. Gut! sag­te ich zu mir, ich muss also bloß da­nach trach­ten, eben­falls reich zu wer­den, dann kann ich eben­so scham­los sein und die­sel­ben Rech­te und Freu­den ge­nie­ßen, wie die­se un­ver­schäm­te Frau. Hüte dich, tu­gend­haft zu sein, denn das Las­ter tri­um­phiert stets und das Elend ver­ach­tet man. Aber da ich nichts habe, wie soll ich der Ar­mut ent­ge­hen? Zwei­fel­los durch ver­bre­che­ri­sche Hand­lun­gen. Was liegt dar­an? Die Ratschlä­ge der Dél­ben hat­ten be­reits mein Herz und mei­nen Geist be­fruch­tet und ich fuhr in Ge­dan­ken fort: Ich glau­be nicht, dass es et­was ›Bö­ses‹ gibt, ich bin über­zeugt, dass das Ver­bre­chen eben­so in den Ab­sich­ten der Na­tur liegt wie die Keusch­heit und die Tu­gend. Stür­zen wir uns also in die­se las­ter­haf­te Welt, in der die größ­ten Be­trü­ger am wei­tes­ten vor­wärts kom­men. Da die Ge­sell­schaft nur aus Schwind­lern und de­ren Op­fern be­steht, so müs­sen wir selbst­ver­ständ­lich die Rol­le der ers­te­ren wäh­len. Die Ei­gen­lie­be kommt da­bei bes­ser weg.

Ge­stärkt durch die­se Über­le­gun­gen war­te­te ich mit Er­ge­ben­heit die kom­men­den Er­eig­nis­se ab, wohl ent­schlos­sen, mein Schick­sal um je­den Preis zu ver­bes­sern.

Mei­ne Lehr­jah­re, die ich bei der Kupp­le­rin Du­ver­gier ver­brach­te, wa­ren recht bit­ter und verd­ar­ben mich der­art, dass ich Ein­zel­hei­ten über­ge­hen möch­te, um nicht vor Ihren Au­gen ein Ge­mäl­de von un­ge­heu­er­li­chen Aus­schwei­fun­gen auf­rol­len zu müs­sen.

Ma­da­me Du­ver­gier hat­te nur sechs Frau­en bei sich, aber mehr als drei­hun­dert stan­den in ih­ren Diens­ten. Zwei fünf Fuß acht Zoll hohe La­kai­en mit un­mensch­li­chen Glie­dern und zwei vier­zehn- bis fünf­zehn­jäh­ri­ge Jockeys stan­den eben­falls den Lie­be-su­chen­den zur Ver­fü­gung, und ge­nüg­ten die­se nicht, so hat­te sie im­mer Er­satz in acht­zig au­ßer Hau­se le­ben­den Män­nern be­reit. Das Haus der Du­ver­gier lag ent­zückend in­mit­ten ei­nes Gar­tens, so­dass die Zu­sam­men­künf­te voll­kom­men mit dem Schlei­er des Ge­heim­nis­ses um­ge­ben wa­ren. Die Ein­rich­tung war herr­lich, und die Bou­doirs eben­so wol­lüs­tig wie ver­schwen­de­risch aus­ge­schmückt. Sie be­saß einen aus­ge­zeich­ne­ten Koch und sehr gute Wei­ne. So vie­le An­nehm­lich­kei­ten muss­ten na­tür­lich teu­er er­kauft wer­den, und das ein­fachs­te Tête-à-tête kos­te­te schon min­des­tens zehn Louis. Ver­derbt und gott­los, Kupp­le­rin al­ler großen Her­ren, von der Po­li­zei un­ter­stützt, be­ging die Du­ver­gier Din­ge, die ihr nie­mand wie­der nach­mach­te.

Wäh­rend sechs Wo­chen ver­kauf­te die­se ge­schick­te Gau­ne­rin mei­ne Jung­fern­schaft an mehr als fünf­zig Per­so­nen, in­dem sie je­den Abend das, was die Un­ge­duld zer­ris­sen hat­te, mit ei­ner Sal­be wie­der heil­te. Da sich alle die­se Jung­fern­räu­ber sehr plump be­nah­men, will ich Ih­nen die Ein­zel­hei­ten schen­ken.

Fünf­zehn oder sech­zehn Män­ner pas­sier­ten in ei­nem Mo­nat mit mehr oder we­ni­ger selt­sa­men Zwi­schen­fäl­len mei­nen Kör­per, als ich zu ei­nem Mann ge­schickt wur­de, der sich da­bei so selt­sam be­nahm, dass ich es er­zäh­len muss. Wie wird es Sie über­ra­schen, zu er­fah­ren, dass die­ser Mann Noir­ceuil war. In sei­nem un­glaub­li­chen Raf­fi­ne­ment woll­te die­ser ent­zücken­de Mann, dass sei­ne Frau Zeu­ge sei­ner Aus­schwei­fung sei und ihm da­bei die­ne. Be­ach­ten Sie wohl, dass man mich noch im­mer für jung­fräu­lich hielt und dass Noir­ceuil nur mit an die­sem Kör­per­teil un­be­rühr­ten Mäd­chen zu tun ha­ben woll­te. Ma­da­me de Noir­ceuil war sehr hübsch und höchs­tens zwan­zig Jah­re alt. Sie war jung an ih­ren un­ge­fähr vier­zig­jäh­ri­gen und zü­gel­los aus­schwei­fen­den Mann ge­bun­den wor­den, und so kön­nen Sie sich wohl den­ken, was die­ses arme Ge­schöpf al­les hat­te er­dul­den müs­sen. In dem Bou­doir, in das ich ein­trat, er­war­te­ten mich bei­de. Kaum war ich da, als auf ein Klin­gel­zei­chen zwei fast nack­te Kna­ben von sech­zehn und acht­zehn Jah­ren er­schie­nen. »Man sagt, mein Herz­chen, dass Sie den schöns­ten Popo der Welt ha­ben«, sag­te Noir­ceuil zu mir; »las­sen Sie mich ihn doch se­hen. Ma­da­me«, fuhr er, zu sei­ner Ge­mah­lin ge­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­