Enthüllung mystischer Umtriebe in und außer Leipzig

Ein Beitrag zur Geschichte unserer Zeit 

von

Professor Wilhelm Traugott Krug in Leipzig


Original:

Unter dem gleichen Titel erschienen in Leipzig, bei Ch. E. Kollmann. 1829.


So wir sagen, dass wir Gemeinschaft mit Ihm haben, 
und wandeln in Finsternis, 
so lügen wir und tun nicht die Wahrheit.
1 Joh. 1, 6.

In liebevollem Gedenken

Brigitte Hirschmann
(14.03.1939–03.04.2019)

Brigitte Hirschmann (geb. Groth) wurde in den Kriegsjahren geboren und wuchs in Lützen auf. Früh zeigten sich verschiedene Begabungen, spielte sie unter anderen mehrere Instrumente, doch galt ihr hauptsächliches Interesse der Literatur sowie Leipziger Stadtgeschichte. Als geschätzte Lehrerin und herzensgute Mutter vermittelte sie stets, den ideellen Wert in den Dingen zu sehen und zu schätzen. So setzte sie sich leidenschaftlich für die Bewahrung historischer Zeitzeugnisse ein und war maßgeblich am Entstehen der Buchreihe »Auf historischen Spuren« beteiligt.

In Wertschätzung, Dankbarkeit und Liebe setzen ihre Kinder die Reihe fort, um die ihnen geschenkte Liebe zu Büchern und zur Stadt Leipzig weiterzutragen und ihr Wirken über heutige Generationen hinaus lebendig zu halten.

Brigitte Hirschmann lebte viele Jahre in ihrer geliebten Stadt Leipzig, die sie für ihre Kinder mit ihnen verließ und bis zum letzten Tag auf eine gemeinsame Rückkehr hoffte. Leider war ihr das zu Lebzeiten nicht gegönnt. Ihre letzte Ruhestätte fand sie im Familiengrab auf dem Friedhof in Leipzig-Gohlis.


Vorwort zur Neuausgabe

Mit der Reihe »Auf historischen Spuren« hat sich die Autorin zur Aufgabe gemacht, Literatur vergangener Jahrhunderte für heutige Leser aufzubereiten und wieder zur Verfügung zu stellen.  

Dabei wird der Schreibstil des Verfassers möglichst unverändert übernommen, um den Sprachgebrauch der damaligen Zeit zu erhalten. Gleichwohl werden Änderungen, die sich beispielsweise aus der Überprüfung historischer Fakten ergeben, schonend eingearbeitet. 

Das vorliegende Buch enthält gegenüber vorangegangener Ausgaben unter anderen Berichtigungen kleinerer Irrtümer.

Leipzig, 01.06.2020

Claudine Hirschmann


Beitrag zur Geschichte unserer Zeit von Prof. Krug

Unsere vom Kampf des Lichtes und der Finsternis so tief bewegte Zeit bietet die seltsamsten Erscheinungen dar. Hier, wo man sich hoher Bildung und freier Verfassung rühmt, streitet man sich mit der größten Erbitterung über eine Frage, die eigentlich schon längst vor dem Gerichtshof der Vernunft entschieden ist, über die Frage nämlich, ob es recht und gut sei, Menschen, die gar nichts verbrochen haben, bloß um ihres Glaubens willen, an ihren Bürgerrechten zu verkürzen. Dort, wo man ganz besonders fromm und rechtgläubig sein will, errichtet man Galgen, um die treuen Anhänger einer legitimen Regierung aufzuknüpfen, während der Usurpator und seine Henker von der Kirche selbst geehrt und unterstützt werden. Anderwärts, wo alte Barbarei und neue Zivilisation sich feindlich berühren, unterhandelt man mit einer barbarischen Macht um den Frieden, indem man sie zwar bedroht, zu gleicher Zeit aber ihr mit der Einbildung schmeichelt, ihr Dasein und Bestand sei ganz unentbehrlich zur Erhaltung des Gleichgewichts unter den gebildeten europäischen Völkern.