Buch
Jack Reacher ist der vielleicht größte Action-Held unserer Zeit. Er ist »Clint Eastwood, Mel Gibson und Bruce Willis in einem.« (Irish Times) Er verlässt sich nicht auf die offiziellen Gesetzeshüter und schon gar nicht auf die Gesetze, die sie vertreten. Doch ohne Regeln ist ein Mann nicht mehr als ein wildes Tier, und so folgt Reacher strikt seinem eigenen Verhaltenskodex: Jack Reachers Gesetz!
Dies ist kein Roman, sondern ein Begleitbuch für die Fans von Jack Reacher. Wenn Sie die Romane gelesen haben, werden Sie es lieben. Wenn nicht, sollten Sie das ändern.
Autor
Lee Child wurde in den englischen Midlands geboren, studierte Jura und arbeitete dann zwanzig Jahre lang beim Fernsehen. 1995 kehrte er der TV-Welt und England den Rücken, zog in die USA und landete bereits mit seinem ersten Jack-Reacher-Thriller einen internationalen Bestseller. Er wurde mit mehreren hoch dotierten Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem »Anthony Award«, dem renommiertesten Preis für Spannungsliteratur.
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Lee Child
JACK
REACHERS
GESETZ
LEKTIONEN FÜRS LEBEN
Übertragung aus dem Englischen:
Wulf Bergner
Jack Reacher, ohne festen Wohnsitz, ist ein ehemaliger Major der U.S. Military Police. Seit seinem Ausscheiden aus der Army haben die Behörden seinen Aufenthaltsort nicht mehr feststellen können, obwohl sein Name von Zeit zu Zeit auf geheimnisvolle Weise im Zusammenhang mit Ermittlungen wegen Mordes, terroristischer Bedrohungen und anderer Straftaten auftaucht.
INHALT
Vorwort
Allzeit bereit
Einbruchdiebstahl
Wahl der Waffen
Die Militärpolizei der U.S. Army
Die Kaffeeregeln
Seine Angst besiegen
Dem Tod ins Auge sehen
Codes und Passwörter knacken
Hunde
Kämpfen
Essen
Erste Hilfe
Fitnesstraining
Wütend werden
Nahkampf
Wie man Hände schüttelt
Der Wimbledon-Cup
Per Anhalter unterwegs
Vernehmungsmethoden
Orientierung in Großstädten
West Point
In Bewegung bleiben
Von der Militärpolizei verwendete Codes
Beim Militär gelernte Lektionen
Unter dem Radar bleiben
Hogan’s Alley
Wie man durch eine schmale Tür geht
Die zehn besten Fundorte für einen sorgfältig versteckten Schlüssel
Wie man merkt, dass jemand lügt
Mann betritt Bar – die Regeln
Den Gegner respektieren
Augen offen halten
U.S. Army Military Police – Ehrenkodex
Reachers Moralkodex
Wie man ein versperrtes Eisentor mit einem Chrysler öffnet
Die Wissenschaft vom … perfekten Schuss
Körperpflege
Das Pentagon
Warum man kein Handy haben sollte
Potenzielle Decknamen am Motelempfang
Seinen Verstand gebrauchen
Die Rechte eines Festgenommenen
Wie man ein Gebäude niederbrennt
Schlaf
Die Uhrzeit wissen
Mit leichtem Gepäck reisen
Schweigen ist Gold
Blind Blake
Wie man eine Schlacht gewinnt
Wie man den Krieg gewinnt
Männerspielsachen
Frauen
Wie man für 50 Dollar in einem Hotelzimmer für 350 Dollar übernachtet
Wie man die Stadt verlässt
»Ich bin ein Mann mit einer Regel. Lassen die Leute mich in Ruhe, lasse ich sie in Ruhe. Tun sie’s nicht, tu ich’s auch nicht.«
REACHERS GESETZE
VORWORT
Wenn Sie die Menschen lange genug beobachtet haben, wissen Sie eines ganz sicher: Die prägende Eigenschaft des Menschen ist Stammesbewusstsein. Wir alle unterteilen die Menschheit in ständig kleinere Fragmente, bis wir eine Gruppierung finden, in der wir uns wohlfühlen, zu der wir wirklich gehören.
Und sobald wir dort angekommen sind, stellen wir Regeln für das Verhalten dieser Gruppe auf. Wir wollen verlässliche Leitlinien für unser Handeln, wir wollen Bollwerke gegen Außenstehende errichten, wir wollen einen sicheren Mechanismus für unsere Zugehörigkeit, wir wollen uns vergewissern, dass die weitere Zugehörigkeit garantiert ist, wenn wir uns nur konform verhalten.
Manche Regeln sind gewissermaßen amtlich. Wir bilden Vereine, Gesellschaften und Vereinigungen und geben ihnen Bestimmungen und Satzungen, die komplizierter als die für Ministerien sind.
Andere Regeln sind nur halbamtlich. Sich an die feste Freundin eines Freundes ranmachen? Ausgeschlossen. Einen Komplizen verpfeifen? Niemals. Als Streikbrecher auftreten? Lieber sterben.
Manche Regeln sind nur Slogans, tröstend und ermutigend. Vielleicht ist Ihre Kinderbande – ein Teil Ihrer Straße in einem Teil Ihrer Stadt in Ihrem Land in der verwirrend großen Welt – wie so viele Kinder von ihren Eltern und Lehrern ermahnt worden, sich vor Fremden in Acht zu nehmen. Nein, haben sie gesagt. Fremde sollten gewarnt werden, sich vor uns in Acht zu nehmen.
Reacher hat sich stets nur an seine eigenen Regeln gehalten. Er ist in ruhelosen Verhältnissen aufgewachsen, ein halbes Jahr hier, ein Vierteljahr dort, ständig in Bewegung, nie stabil, niemals verwurzelt. Danach war er Soldat, aber zu clever, um all den Unsinn zu glauben. Er hielt sich nur an die Regeln, die ihm vernünftig erschienen. Dann wurde er entlassen und entwickelte sich zu einem echten Außenseiter, für den Einsamkeit ein höchst behaglicher Zustand war. Gehört er einem Stamm an? Natürlich. Er ist ein Mensch. Aber in seinem Fall ist die Unterteilung in ständig kleinere Fragmente weitergegangen, bis nur noch ein Stamm mit einem einzigen Angehörigen übrig war – mit ihm selbst. Aber selbst dieser Stamm brauchte Regeln als Orientierung und Ermutigung, zur Vereinfachung und Bestätigung.
Hier folgen einige von ihnen.
LEE CHILD
ALLZEIT BEREIT
»Aufs Beste hoffen, aufs Schlimmste vorbereitet sein.«
• Zähle niemals auf etwas außer Überraschung, Unberechenbarkeit und Gefahr.
• Klingle mit Fingerknöcheln oder Ellbogen, um keine Fingerabdrücke zu hinterlassen.
• Setz dich in Diners oder Bars mit dem Rücken zur Wand, damit niemand dich von hinten überraschen kann.
• Behalte alle Ausgänge im Blick.
»Wir machen hier ein Omelette … dazu müssen wir ein paar Eier zerschlagen.«
• Tritt außen auf Treppenstufen, damit sie möglichst wenig knarren. Stufen knarren in der Mitte, wo sie am schwächsten sind.
• Leg dich vollständig bekleidet schlafen, damit du sofort in Aktion treten kannst.
• Sieh niemals durch Spione in Türen. Auf der anderen Seite könnte jemand stehen, der darauf wartet, dass das Glas sich verdunkelt, um dir ins Auge zu schießen.
»Optimismus ist gut. Blindes Vertrauen nicht.«
• Hebe jede Tür an der Klinke an. Türen quietschen nur, weil sie schwer in den Angeln hängen. Gegendruck nach oben hilft.
• Klettere durch jedes Loch mit den Füßen voraus. Lieber die Beine als den Kopf hinhalten, falls eine Axt oder eine Kugel auf dich wartet.
• Könnte jemand auf dich schießen, bist du mitten in einem voll besetzten Restaurant am sichersten.
»Die meisten Kerle, die neue Ausrüstungsgegenstände nicht überprüfen, leben noch, aber bei Weitem nicht alle.«
• Traue keiner Waffe, mit der du nicht selbst ein paar Probeschüsse abgegeben hast.
• Lass einen Wagen, mit dem du ein Verbrechen begehen willst, vorher zweimal innen und außen reinigen, damit du keine DNA hinterlässt.
• Hab immer einen Cent in der Tasche; du weißt nie, wann du eine Münze brauchst, um ein Autokennzeichen abzuschrauben.
• Steigst du in ungeklärter Situation zu einer Falltür hinauf, katapultiere dich die letzten Meter in die Höhe, so schnell du nur kannst.
»Je weniger ich relaxe, desto eher habe ich Glück.«
WAS MAN REACHER NIE SAGEN HÖREN WIRD
»Sorry, ich hab meine Uhr vergessen.«
EINBRUCHDIEBSTAHL
• Bevor du dich daranmachst, ein Schloss zu knacken, kontrollierst du, ob es nicht schon offen ist. Du kommst dir nie dämlicher vor, als wenn du ein nicht abgesperrtes Schloss knackst.
• Je größer und reicher verziert ein Schloss ist, desto leichter ist es zu knacken.
»Hast du ein Problem, löse ein Problem.«
• Eisenstäbe, die zum Schutz vor einem Fenster angebracht sind, lassen sich mit einem Montiereisen weghebeln. Ramme es in der Nähe einer der Schrauben unter den Putz. Vergrößere die Lücke, schiebe das Eisen weiter hinein und ziehe daran, bis die Stäbe nachgeben.
• Bei einer Tür mit Glaseinsatz trittst du ein Loch in die Scheibe und greifst hindurch, um die Klinke zu erreichen.
• Eine Tür mit einem Tritt aufbrechen: Du rennst in aufrechter Haltung darauf zu und trittst mit deinem stärkeren Bein kräftig mit Schuhsohle oder -absatz an eine Stelle unterhalb des Türknopfs.
(PS: Alle diese Methoden sind am erfolgreichsten, wenn niemand zu Hause ist.)
WAHL DER WAFFEN
»Ein Magazin, von dem er wusste, dass es voll war, in einer Pistole, von der er wusste, dass sie funktionierte. Eine vernünftige Maßnahme für einen Mann, der die kommenden fünf Minuten überleben wollte.«
• Nach einer Schrotflinte ist ein Billardstock die beste Waffe, wenn’s zum Kampf kommt.
• Eine Handfeuerwaffe aus siebzig Metern Entfernung ist so wirksam, als wenn man sich die Daumen drückt.
• Es hat keinen Zweck, eine Waffe zu tragen, wenn sie nicht sofort einsetzbar ist.
• Verlass dich auf keinen Revolver Kaliber .38. Er macht einen Gegner nicht zuverlässig kampfunfähig.
• Ein Meißel, der dir von hinten in den Kopf gerammt wird, kann dir echt den Tag verderben.
WIE MAN EINE ZIGARETTE ALS WIRKUNGSVOLLE WAFFE BENUTZT
Nimm rasch ein paar tiefe Züge, um die Zigarettenglut auf 800 bis 1000 °C zu bringen. Sobald sie eine Art Pfeilspitze bildet, drückst du sie schnell auf verwundbare Körperteile. Zum Beispiel in ein Auge.
• Münzrollen in deinen Fäusten – gute altmodische Technik.
• Wähle die Waffe, von der du sicher weißt, dass sie funktioniert.
• Je länger der Lauf, desto präziser der Schuss.
• Auch eine Tasse Kaffee kann in den richtigen Händen zu einer Waffe werden.
»Ein Schrotschuss Kaliber 12 beendet die meisten Dispute nach der ersten Frage.«
• Die beste Methode, sich eine nicht nachweisbare Waffe zu beschaffen, ist es, sie jemandem zu stehlen, der sie selbst gestohlen hat. Auf diese Weise gibt es keine amtlichen Nachforschungen.
• Bewahre eine Pistole mit einer einzelnen Patrone im Verschluss und alle übrigen Patronen lose auf. Ermüdete Magazinfedern verursachen mehr Ladehemmungen als jeder andere Defekt.
WIE MAN AUS EINER KERAMISCHEN BADEZIMMERFLIESE EINE WAFFE MACHT
Schleife sie in Messerform zu. Eine keramische Fliese ist härter als alles andere außer Diamanten. Härter als Stahl, schärfer als Stahl. Und sie löst keinen Metalldetektor aus.
WAS MAN REACHER NIE TUN SEHEN WIRD
Einen Versicherungsantrag ausfüllen