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Impressum

© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2017

© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2017

Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.

Redaktionsleitung: Susanne Kronester

Redaktion: Wilhelm Klemm

Lektorat: Edda Benedikt

Bildredaktion: Lisa Grau

Layoutkonzept/Titeldesign: La Voilà, Marion Blomeyer & Alexandra Rusitschka, München und Leipzig (Coverkonzept, Ergänzungen Innenteil) Independent Medien Design, Horst Moser, München (Innenteil)

Kartografie: Kunth Verlag GmbH & Co. KG für MERIAN-Kartographie

eBook-Herstellung: Anna Bäumner, Martina Koralewska

ISBN 978-3-8342-2639-6

1. Auflage 2017

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Bildnachweis

Coverabbildung: (Villefranche sur Mer), mauritius images: travelbild.com/Alamy

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Schifffahrtszeichen

Auch auf dem Wasser herrschen Ver- und Gebote – die wichtigsten Zeichen für eine sichere Fahrt.

Liegeverbot (Ankerverbot und Verbot des Festmachens am Ufer) Festmacheverbot Verbot für Fahrzeuge, die weder mit Maschinenbetrieb noch unter Segel fahren Verbot des Wasserskilaufen Fahrverbot für Fahrzeuge mit Maschinenantrieb
Vorgeschriebene Fahrtrichtung Durchfahrt verboten Abstand in Metern, in dem sich Fahrzeuge vom Zeichen entfernt halten sollen Empfehlung, in Pfeilrichtung zu fahren Nicht frei fahrende Fähre
Fahrverbot für Sportboote Fahrverbot für Segelfahrzeuge Verbot des Segelsurfens Wendeverbot Fahrerlaubnis für Wassermotorräder
Wellenschlag vermeiden Überholverbot allgemein Verbot des Begegnens und Überholverbot Ende eines Geoder Verbots Ankern erlaubt
Fernsprechstelle Verpflichtung, das Funkgerät auf dem angegebenen Kanal in Betrieb zu nehmen Geschwindigkeitsbeschränkung (in km/h) Schallsignal geben Gebot, besondere Vorsicht walten zu lasse
Fahrwassertiefe begrenzt Durchfahrtshöhe begrenzt Beschränkung auf zusätzlicher Tafel angegeben Anhalten Erlaubnis zum Durchfah

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Merian Tipps

Mit MERIAN mehr erleben. Entdecken Sie auf Ihren Landgängen das Leben und die besonderen Orte in den Hafenstädten des westlichen Mittelmeeres.

1 Colmado Quilez, Barcelona

Gourmets kaufen in diesem Kolonialwarenladen (Colmado) von anno dazumal mit katalanischen und spanischen Delikatessen würzige Schinken, Käse, Oliven, Weine und Cavas (>>).

2 »Roter Blitz«, Palma

Eine nostalgische Eisenbahnfahrt führt über »La Luminosa«, wie die Mallorquiner ihre Insel nennen, von Palma nach Sóller. Es geht durch 13 Tunnel und über viele Brücken (>>).

3 Bootsausflug: Îles Sanguinaires, Korsika

Naturschutz: Die vier schroffen Porphyrinseln stehen am Golf von Ajaccio. Geführte Bootsausflüge erkunden das Gebiet (>>).

4 Café de Paris, Monaco

Exklusiver Sitzplatz mit Blick auf das Casino, ausgesprochene Nobelkarosserien und vielleicht auch auf prominente Nachbarn am Nebentisch (>>).

5 Bacco, Savona

Die zünftige Osteria mit maritimem Ambiente und einem Urgestein an Wirt ist ein bei den Einheimischen beliebter Treffpunkt (>>).

6 Schokolade im Rivoire, Eis im Vivoli, Florenz

Heiße Schokolade im Caffè Rivoire auf der großen Bühne der Piazza Signoria. Vorzügliches Eis bei Vivoli (>>).

7 Terrazza Caffarelli, Rom

Bei einem Cappuccino oder Espresso den Blick über die Dächer der ewigen Stadt schweifen lassen (>>).

8 Napoli Sotterranea, Neapel

Ausflug in die Unterwelt: Mit einer Führung gelangt man in das ehemalige Zisternensystem im historischen Zentrum von Neapel (>>).

9 Fontanella Tea Garden, Mdina

Der Besuch dieses Cafés auf der Stadtmauer mit wunderbarem Blick über die alte Stadt und die Insel ist ein Muss (>>).

! Marché Central, Tunis

Lebhaftes Markttreiben: Gemüse und Obst, Meeresfrüchte und auch sonntags geöffnet – was braucht man mehr (>>).

Nicht nur in den adretten Straßencafés auf den Plazas von Valencia (>>) kann man die unendliche Vielfalt der mediterranen Küche genießen.

Zu Gast im westlichen Mittelmeer

Die Länder rund um das Mittelmeer geben dem Kreuzfahrer reichlich Gelegenheit zum Genießen auf mediterrane Art.

Erholung an Deck – bis es heißt: bereit machen zum Landgang (>>).

Praktische Infos

Einige Informationen, die das Leben an Bord erleichtern und die Reise angenehm gestalten, von Kabinenwahl über Seenotrettungsübung bis Sport- und Wellnessangebot.

Neben der Karibik stellt das Mittelmeer die wichtigste Kreuzfahrtdestination dar – und es ist das beliebteste Kreuzfahrtziel der Deutschen: Die vom Deutschen Reiseverband herausgegebene Broschüre »Der Deutsche Reisemarkt. Zahlen und Fakten 2015« (auch online) widmet den Kreuzfahrten ein eigenes Kapitel: »Boom-Markt Kreuzfahrten. Immer mehr Passagiere auf Flüssen und Meeren.« Die aktuellen Zahlen, die in den Nachbarländern Österreich und der Schweiz ähnlich aussehen dürften: 77 % der Bundesbürger fahren in den Urlaub. Von diesen Urlaubsreisen (gemeint sind Reisen ab fünf Tage Dauer) entfallen 3,1 % auf Kreuzfahrten. In den 20 Jahren seit 1995 ist die Zahl der Kreuzfahrtpassagiere um 710 % auf 2,2 Millionen angestiegen. Der durchschnittliche Reisepreis beträgt 1580 , die durchschnittliche Reisedauer 8,7 Tage. Fast alle Reedereien bieten Kreuzfahrten auf dem Mittelmeer an.

Das riesige Angebot macht eine solche Reise für fast alle erschwinglich: Mittelmeerkreuzfahrten in einer Innenkabine werden schon für unter 1000  angeboten. Da die Zahl reiner Seetage meist gering ausfällt, lässt es sich auch mit einer Innenkabine durchaus leben: Die Tage verbringen die Kreuzfahrer ohnehin an Land oder auf dem Sonnendeck.

Die Reedereien

Zwei große italienische Reedereien unterhalten ihre Heimathäfen am westlichen Mittelmeer: Costa Kreuzfahrten wurde als Costa Crociere bereits 1860 in Genua gegründet. 2004 wurde der Heimathafen nach Savona verlegt und dort ein riesiges Kreuzfahrtterminal gebaut. MSC-Kreuzfahrten (Mediterranean Shipping Company) sind in Neapel beheimatet.

Beide Reedereien sind auf dem Mittelmeer mit riesigen Schiffen für mehrere Tausend Gäste, die mehrheitlich aus den Ländern nördlich des Mittelmeers kommen, unterwegs. Kapitäne und Oberkellner dagegen sind italienischer Herkunft. Die bislang größten Schiffe der MSC sind »Splendida« und »Fantasia« mit 1637 Kabinen für 3247 Passagiere.

Neben den italienischen Reedereien sind alle großen Veranstalter von Kreuzfahrten auf dem westlichen Mittelmeer unterwegs, auch Royal Caribbean, das größte Kreuzfahrtunternehmen der Welt, und Carnival Cruises, die Nummer zwei. Einige Reedereien haben Angebote für Familien mit Kindern: Bei MSC fahren zwei Kinder bis 17 Jahre zu den meisten Terminen gratis in der Kabine der Eltern mit. Bei NCL liegt diese Altersgrenze bei 15 Jahren. Für Eltern mit kleineren Kindern gibt es eine Kinderbetreuung, für den schon älteren Nachwuchs eine Teenie-Disco. Auch bei anderen Reedereien sind die Kosten für Kinder, die in der Kabine der Eltern reisen, relativ gering.

Deutsche Anbieter kreuzen ebenfalls auf dem Mittelmeer: TUI Cruises u. a. starten ihre Rundreise auf dem westlichen Mittelmeer in Mallorca. Mit »Mein Schiff 3« können Sie beispielsweise innerhalb von zehn Nächten von Palma de Mallorca nach Korsika, Civitavecchia, La Spezia, Monaco, Toulon, Barcelona und Ibiza fahren. Eine andere Reise führt innerhalb von ebenfalls zehn Nächten nach Sardinien und Sizilien. AIDA Cruises bieten ebenfalls Kreuzfahrten ab Mallorca an. Auf den sogenannten Clubschiffen ist legere Kleidung angesagt.

Die Reeder mit kleineren Schiffen hatten es in den letzten Jahren deutlich schwer. Die Reederei Deilmann (»MS Deutschland«) ging 2015 Konkurs, Hansa Kreuzfahrten bereits 2012, ihre charmante »Princess Daphne« wurde 2014 in Alang in Indien abgewrackt. Für TransOcean Kreuzfahrten fährt jedoch die »MS Astor« mit maximal 578 Passagieren von Genua nach Livorno, Civitavecchia, Neapel, Palermo, Sardinien und zurück. Das luxuriöseste Kreuzfahrtschiff, die »MS Europa« der Reederei Hapag Lloyd, befindet sich im Herbst in der Regel ebenfalls im westlichen Mittelmeer. In zehn Tagen geht es von Lissabon am Atlantik, bis Civitavecchia. Das Flaggschiff der Flotte setzt seine Reise nach Venedig fort, dann wird kehrtgemacht, und es geht nach Barcelona zurück.

Das Luxussegment wird neben Hapag Lloyd u. a. von der Seabourn Cruise Line bedient. Für ungefähr 10 000  geht es auf der »Seabourn« drei Wochen lang durch das westliche Mittelmeer. Wie es auf einem solchen Schiff zugeht, hat der amerikanische Reiseschriftsteller Paul Theroux eindrucksvoll beschrieben (>>). Die kleinen Luxusschiffe laufen auch kleinere Häfen wie Portoferraio auf Elba an.

Viele Veranstalter bieten außerdem spezielle Themenkreuzfahrten an, etwa für Golfspieler und Musikliebhaber. MSC organisiert Kreuzfahrten für Tänzer, Schach- und Bridgespieler, außerdem für Hobbymaler.

Die Kabinenwahl

Die Kabine will mit Bedacht gewählt sein. Die Entscheidung für eine Innenkabine ist nur dann ratsam, wenn man den meisten Teil der Reise an Deck oder auf Landgängen verbringt. Auf großen, eher unpersönlichen Schiffen ist eine bessere (und leider auch teurere) Kabine, in die man sich zurückziehen kann, empfehlenswert. In den Kabinen achtern (im Heck des Schiffes) ist die Schiffsmaschine meist stärker zu hören. Hier sind auch die Vibrationen stärker. Bei älteren Schiffen sind die Wände meist sehr dünn. Ein schreiender Säugling in der Nachbarkabine ist aber auch in modernen Schiffen zu hören. Seekrankheit ist bei einer Fahrt auf dem Mittelmeer im Sommer kein Thema, da die See spiegelglatt ist. Wer jedoch auf Nummer sicher gehen will, sollte eine Kabine mittschiffs oder achtern und auf den unteren Decks wählen. Zum Bug hin und auf den oberen Decks schaukelt es meist stärker. Die Kopfkabinen des Schiffes sind in der Regel der Besatzung vorbehalten. Die teuersten Kabinen sind Suiten mit Balkon, die teilweise über 50 qm groß sind. Nach einem anstrengenden Landausflug lädt hier der eigene Whirlpool zum Relaxen ein. Gleichzeitig kann man die Speisekarte für das Galadiner am Abend studieren. Diese wird den Gästen, die eine Suite bewohnen, eigens in die Kabine gebracht.

Neueste Entwicklung ist die Einrichtung eines Premium-Bereichs auf den Schiffen: MSC bietet auf den Großschiffen »Fantasia« und »Splendida« einen VIP-Bereich an, der sich MSC Yacht Club nennt. Hier bleibt, wer es sich leisten kann, unter sich: Für die 99 Suiten gibt es auf dem Vordeck einen eigenen Pool sowie eine eigene Lounge. Auch beim Ein- und Ausschiffen gibt es eine Vorzugsbehandlung. Bei NCL nennt sich die entsprechende Kabinenklasse »Garden and Courtyard Villas«.

Sonnenhut nicht vergessen

Ins Reisegepäck einer Mittelmeerkreuzfahrt gehört unbedingt luftige Kleidung, die für Landausflüge nicht zu freizügig sein darf – in Kirchen ist das Tragen von Shorts und schulterfreien Tops häufig verboten. Mit einpacken sollte man einen Sonnenhut und Sonnencreme mit einem sehr hohen Lichtschutzfaktor. Abends auf Deck benötigt man durchaus mal einen warmen Pullover. Badekleidung sollten Sie ebenfalls nicht vergessen. Wer sich nicht im meist sehr knapp bemessenen Schiffspool drängen will, findet sicher Gelegenheit, beim Landgang einen ortsnahen Strand aufzusuchen. Ausreichend Lektüre ist ebenfalls wichtig, da reine Seetage schon einmal lang werden können und das deutschsprachige Angebot in den Bordbibliotheken der preiswerteren Anbieter recht dürftig ist. In den Hafenorten sind aber meist auch deutschsprachige Zeitungen zu bekommen. Die Bordzeitung enthält nur die wichtigsten Nachrichten.

Das Einschiffen

Mit den Reiseunterlagen werden Kofferanhänger verschickt, auf denen die Kabinennummer steht (sofern Sie nicht eine unspezifizierte Kabinenklasse gebucht haben). Beim Einschiffen gibt man die Koffer schon vor dem Einchecken ab. Sie werden vom Personal vor die Kabine gestellt. Achten Sie deshalb darauf, alles Wichtige – Medikamente, Papiere, Zahnbürste – im Handgepäck aufzubewahren. Das Gepäck pro Passagier darf 100 kg nicht übersteigen. Hier werden den Reisenden vor allem von den Freimengen der Fluggesellschaften Grenzen gesetzt.

Gerade bei größeren Kreuzfahrtschiffen kann das Einschiffen eine zeitraubende Prozedur darstellen. Es ist daher ratsam, sich rechtzeitig am Kai einzufinden. Meist beginnt das Einschiffen drei Stunden vor dem Ablegen des Schiffes und dauert zwei Stunden. Wer früh an Bord ist, hat genügend Zeit, sich schon vor Auslaufen des Schiffes in seiner Kabine einzurichten und heimisch zu machen und schon einmal eine Runde auf Deck zu drehen.

Auf den Schiffen hochpreisiger Anbieter werden die Gäste von einem Steward zu ihrer Kabine geleitet, auf den Großschiffen müssen Sie sich selbst zurechtfinden. Auch nach einer Woche werden Sie sich hier immer noch statt steuerbord plötzlich backbord befinden oder achtern statt im Bugbereich.

Steward oder Zimmermädchen händigen die Schlüsselkarten oder – neuerdings – RFID-Armbänder aus, falls man sie nicht schon beim Einchecken bekommen hat. Diese Karten bzw. Armbänder haben eine vielseitige Funktion. Sie dienen als Bordkreditkarten und müssen an eine Kreditkarte (Visa, Mastercard oder American Express) gekoppelt sein. Wer keine Kreditkarte besitzt, muss pro Tag eine größere Geldsumme hinterlegen (bei NCL sind es 450 Dollar pro Passagier für eine Kreuzfahrt von acht Tagen Dauer).

Sicherheit wird großgeschrieben: Am ersten Tag auf See findet eine Seenotrettungsübung (>>) statt, an der alle Reisenden teilnehmen müssen.

Seenotrettungsübung

Nach Ablegen des Schiffes finden meist in mehreren Sprachen und oft von einer Powerpointpräsentation unterstützt Informationsveranstaltungen statt. Diese sollten Sie sich nicht entgehen lassen: Hier erfahren Sie alles Wissenswerte über die Angebote auf dem Schiff und über die Landausflüge. Darüber informiert auch das Tagesprogramm, das jeden Abend an alle Kabinen verteilt wird. Bei Fragen können Sie sich jederzeit an den Empfang wenden, der rund um die Uhr besetzt ist. Die Sprechstunden der Bordhostessen sind im Tagesprogramm verzeichnet.

Am ersten Tag nach dem Ablegen findet immer die Seenotrettungsübung statt, die für alle Reisenden Pflicht ist. Mit der Schwimmweste angetan, die in allen Kabinen liegt, haben sich alle auf dem Promenadendeck unter den Rettungsbooten einzufinden. Auf den großen Schiffen führt das meist zu einem ziemlichen Gedränge.

Tischgepflogenheiten

Der Kabinensteward verrät Ihnen Ihre Tischnummer. Auf den meisten Schiffen gibt es zwei Tischzeiten, für die Sie sich bereits bei der Buchung entscheiden müssen. Meist beginnt die erste Tischzeit um 18 Uhr, die zweite um 20.30 Uhr oder erst um 21 Uhr, was den normalen Gepflogenheiten am Mittelmeer entspricht. Einige Schiffe, beispielsweise die von Hapag Lloyd, haben nur eine Tischzeit. Sollten Sie mit Ihrer Tischgesellschaft nicht zufrieden sein, ist Ihnen der Oberkellner sicher behilflich, einen anderen Platz zu finden.

Welche Kleidung jeweils im Restaurant erwünscht ist, können Sie im Tagesprogramm nachlesen. Abends dürfen Sie in der Regel nicht in Shorts oder T-Shirt im Restaurant erscheinen. Gerade auf amerikanischen Schiffen ist dies sowieso nicht ratsam. Durch die Klimaanlage ist es dort in den Restaurants recht kühl. Es wird jedoch allgemein Wert darauf gelegt, dass sich die Kreuzfahrtgäste zum Essen umziehen. Bei einem Galadiner sollten die Herren im Anzug oder zumindest im Jackett erscheinen. Bei den Damen ist »festliche« Garderobe angesagt.

Falls Sie eine Mahlzeit versäumen, ist das kein Problem: Auf den größeren Schiffen werden immer irgendwo Hamburger und Pizzastücke in einem Büfettrestaurant serviert, das fast rund um die Uhr geöffnet ist. Die Mahlzeiten fallen ohnehin so üppig aus, dass man auch getrost einmal eine auslassen kann.

Nach dem Einschiffen steht meist die erste Mahlzeit im Restaurant an. Bis auf die Getränke ist alles inklusive. Bei einigen Anbietern sind allerdings auch Bier oder ein einfacher Tafelwein im Preis eingeschlossen. Auf den meisten Schiffen wird auf Sonderwünsche Rücksicht genommen, so gibt es auch vegetarische oder glutenfreie Gerichte.

Entertainment

Nach dem Essen empfiehlt es sich, die lauen Nächte des Mittelmeers auf dem Promenadendeck zu genießen und einen Drink an der Poolbar zu nehmen. Sie können allerdings auch in der Bar dem Bordpianisten lauschen. Auf den großen Kreuzfahrtschiffen ist die Nacht jetzt noch jung: Sie können sie mit einer Show im Bordtheater beginnen und dann in der Disco bis in die frühen Morgenstunden Ihren Bewegungsdrang ausleben oder im Kasino Ihr Geld verspielen. Kasinos gibt es auf deutschen Schiffen allerdings nicht. Hier wurden sie wegen zu geringer Nachfrage wieder abgeschafft. Wer sich dann noch einmal stärken muss, für den gibt es ein Mitternachtsbüfett oder im Premiumbereich einen »Late Night Snack«.

Auf kleineren Schiffen wird den Passagieren häufig ein kulturelles Rahmenprogramm geboten. Lektoren führen in Vorträgen in die Kultur und Geschichte der Region und der Reiseziele ein. Auf einigen Schiffen finden zudem Filmvorführungen unter freiem Himmel statt.

Sport- und Wellness

Größere Schiffe verfügen über Ten-nisplätze, eine Joggingbahn und ein Fitnessstudio mit einem reichhaltigen Wellnessangebot. Die modernsten Schiffe haben neben riesigen Wasserrutschen auf dem Oberdeck neuerdings auch Kletterwände und Golfplätze mit bis zu neun Löchern. Wer möchte, kann auch Personal Coaching in Anspruch nehmen, das manche Schiffe anbieten. Dabei nimmt sich ein persönlicher Trainer Ihrer an und stellt ein spezielles Fitnessprogramm für Sie zusammen.

Größere Schiffe stellen mit ihren Swimmingpools und Pizzabüfetts das reinste Kinderparadies dar. Für eine nahezu lückenlose Betreuung der Kinder durch die Entertainment-Mitarbeiter ist gesorgt, damit sich auch die Eltern unter den Passagieren hinreichend entspannen können. Bei Costa werden die Sprösslinge in Mini (3 bis 6 Jahre), Maxi (7 bis 11 Jahre), in Teen Junior (12 bis 14 Jahre) und Teen (15 bis 17 Jahre) eingeteilt. Neben Disco, Karaoke und Pizzapartys geht es auf die Piratenschatzsuche. Auf einigen Schiffen können Eltern ihre Kinder auch betreuen lassen, während sie einen Landgang unternehmen.

Nach dem Landgang (>>) – hier am Hafen in Barcelona – müssen Sie sich bei der Crew als Passagier ausweisen, um wieder an Bord zu gelangen.

Landgang und Ausflüge

In manchen Häfen am Mittelmeer, etwa in Cannes, liegen die größeren Schiffe auf der Reede. Dann werden die Passagiere in Rettungsbooten (die dann als Tenderboote bezeichnet werden) an Land gebracht. Hier nimmt der Landgang mehr Zeit in Anspruch, aber in den kleinen Tenderbooten sind Sie dem Meer näher als auf dem Promenadendeck des Kreuzfahrtschiffs. Im Hafen warten die Busse für die organisierten Ausflüge bereits am Kai. Für jeden Geschmack gibt es Angebote: Sightseeing-Fahrten zu antiken Stätten, Museen oder einfach nur in den Ort mit einem Rundgang durch die Altstadt. Auch Verkostungstouren (Wein, Tapas, Olivenöl), Fahrten an einen besonders schönen Strand oder Aktivtouren mit Radfahren, Tauchen oder Strandritten werden gern unternommen. Häufig, wie zum Beispiel in Genua und Barcelona, ist das Tagesziel aber auch vom Hafen aus in wenigen Minuten zu erreichen, und Sie können es auf eigene Faust erkunden.

Bedenken Sie bei Ihren Ausflügen, dass Sie spätestens eine Stunde vor Ablegen wieder an Bord sein müssen. Auf die Ablegezeit Ihres Schiffes werden Sie an Bord mehrmals hingewiesen. Das ist vor allem wichtig, wenn Sie sich keinem organisierten Ausflug anschließen, sondern auf eigene Faust unterwegs sind. Ist das Schiff einmal weg, können Sie ihm nicht ohne Weiteres hinterherfahren, um es wieder einzuholen.

Am letzten Abend der Reise werden meist auch die Kataloge für die nächste Kreuzfahrtsaison auf den Kabinen verteilt. Dann können Sie sich überlegen, wo es das nächste Mal hingeht, ins östliche Mittelmeer oder gar ins Schwarze Meer.

Das Ausschiffen

Alle Koffer werden in der Nacht vor dem Ausschiffen eingesammelt. Achten Sie darauf, dass Sie keine Wertsachen oder notwendige Medikamente einpacken und dass Sie noch etwas zum Anziehen haben. Manch ein Passagier soll das Schiff im Schlafanzug verlassen haben.

Am Morgen der Ankunft müssen Sie eventuelle Schulden der Bordkreditkarte begleichen (man lässt Sie sonst nicht von Bord), falls diese nicht an eine Kreditkarte gekoppelt ist, oder sich den Rest Ihrer Bareinlage zurückholen. Bei großen Schiffen mit mehreren Tausend Gästen ist das Ausschiffen eine zeitraubende Sache. Sie können von der Reling aus verfolgen, wann die Container mit den Koffern ausgeladen werden. Erst dann können Sie von Bord gehen. Vorher empfiehlt es sich, eine ruhige Ecke aufzusuchen und es sich bequem zu machen. Fast alles ist geschlossen, da die Bordkreditkarten seit der Nacht vorher nicht mehr funktionieren und nur noch bar bezahlt werden kann. Außerdem wird inzwischen alles für die nächsten Passagiere vorbereitet, die am Abend an Bord gehen werden. Und vergessen Sie nicht, noch einmal beim Bordfotografen vorbeizuschauen. Dieser hat sicher während der Reise schöne Erinnerungsfotos gemacht.

B Grüner reisen

Kreuzfahrten sind aus ökologischer Sicht nicht unumstritten: Auf den riesigen Schiffen wird nicht nur überproportional viel Energie für den reinen Passagiertransport verwendet, sondern auch für andere Dinge wie Wasseraufbereitung oder Heizung. Zudem entstehen täglich mehrere Tonnen Müll sowie Abwässer und Emissionen. Doch die Kreuzfahrtreedereien sind sich ihrer Verantwortung für das Ökosystem Meer inzwischen durchaus bewusst. Die Entwicklung neuartiger Antriebssysteme, technische Innovationen, z. B. bei der Abwasseraufbereitung, oder das Einsparen und Recyceln von Müll sind bei allen großen Anbietern selbstverständlich. Die AIDA-Schiffe beispielsweise sind nach der internationalen Umweltnorm ISO14001 zertifiziert, und der Anbieter Costa Crociere arbeitet mit dem WWF Italien zusammen, um maritime Ökoregionen im Mittelmeer zu erhalten.

Während einer Kreuzfahrt durchs Mittelmeer bieten sich Ihnen viele Möglichkeiten, sich an Land umweltbewusst zu verhalten und Menschen zu unterstützen, denen ein verantwortungsvoller Umgang mit der Natur am Herzen liegt, beispielsweise durch den Besuch von Restaurants, die (Bio-)Produkte aus der Region verwenden, oder den Einkauf in kleinen Läden, die noch traditionelle Produkte fertigen.

Familientipps

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Preise für ein dreigängiges Menü ohne Getränke:

€€€€ ab 60

€€€ ab 40

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