1

Lagos de Covadonga

Gehzeit 1.30 h

8C7

Kurze Rundtour bei den ehemaligen Gletscherseen von Covadonga

Diese kleine Wanderung bei den Covadonga-Seen präsentiert nahezu alle Facetten dieser faszinierenden Bergwelt: die auf 1000 m Höhe in grüne Matten eingebetteten Seen, dahinter die fast das ganze Jahr schneebedeckten Berge, idyllische Almen und Kuhweiden. Der Hayedo de Palomberu ist einer der für diese Höhenlage typischen Buchenwälder. Im bis zu 24 m tiefen Lago Enol liegt eine Statue der Muttergottes von Covadonga, der Schutzheiligen der Umgebung. Jeden 8. Sept. wird sie für eine feierliche Prozession aus dem See geholt.

Talort: Cangas de Onís, 60 m. Ausgangspunkt: Parkplatz am Lago de la Ercina, 1124 m. Von der AS-114 (Cangas–Arenas) bei Soto de Cangas Richtung Lagos de Covadonga (AS-262), ab Covadonga CO-4 bis Lago de la Ercina. Palmsonntag–Woche nach Ostern, um den 1. Mai und Maiwochenenden, Juni–30. Sept., Oktoberwochenenden und 6.–9. Dez. sowie an Feiertagen ist die Zufahrt für Pkw von 7.30 bis 21.30 Uhr gesperrt und die Anfahrt von 8 bis 19.30 Uhr (letzte Rückfahrt 20.30 Uhr) nur mit dem Bus möglich (ab Cangas de Onís bzw. den Parkplätzen entlang der Zufahrtsstraße Soto de Cangas–Covadonga möglich (Parkticket 2 €/Tag; alle 10–15 Min., hin und zurück: Erwachsene 9 €, Kinder unter 12 J. 3,50 € (Stand 2018), www.consorcioasturias.com (unter »Campañas«). Höhenunterschied: 160 m. Anforderungen: Leichte Wanderung über Pfade und Schotterstraßen. Gelb- weiße Markierungen des PR-PNPE 2. Festes Schuhwerk empfehlenswert. Einkehr: Ausflugslokale bei den Seen; Brunnen am Weg ohne garantierte Trinkwasserqualität (»sin garantía sanitaria«); Bar/Refugio Vega de Enol. Unterkunft: Restaurant und Refugio Vega de Enol (16 Plätze, HP 35 €, Kinder bis 10 Jahren HP 30 €), ganzjährig, Tel. 630 451 475, refugiovegadeenol.com.

Wir starten am Parkplatz des Lago de la Ercina (1). Auf den See und die dahinter liegenden Berge blickend, wandern wir auf dem mehr oder weniger gut erkennbaren Wiesenpfad am rechten Ufer des nur bis zu 2,5 m tiefen Sees entlang. Über die Treppe rechts oben kehren wir später zurück. Wir passieren einen Brunnen, nach 10 Min. folgen wir dem Schild »Laguna El Bricial« nach rechts oben zwischen den Felsen hindurch zur Majada de las Reblagas (2). Der Weg setzt sich nach schräg rechts, auf dem Trampelpfad am Hang, fort. Links unten liegt der – eventuell ausgetrocknete – Tümpel El Bricial. Der Pfad überwindet einen kleinen Hügel und führt uns hinunter zu der in einer Mulde am Hang gelegenen Majada del Bricial (3; 10 Min. ab Reblagas). Durch die Senke gehen wir nach schräg links den Hang hinauf weiter. Gelb-weiße Zeichen lotsen uns auf einem steinigen Pfad über einen kleinen Hügel zu einer kleinen Wiese, wo nach etwa ¼ Std. ab Bricial ein Schild nach scharf links Richtung »Lago Enol« in den Hayedo de Palomberu (4) weist. Der Pfad schlängelt sich nun durch das Labyrinth aus großen Felsen und malerisch darauf thronenden Buchen – nur so sind sie sicher vor gefräßigen Kühen. Nach etwa 5 Min. biegen wir bei der Informationstafel rechts ab und folgen dem felsigen Pfad durch den lichten Wald. Nach wenigen Metern gehen wir durch einen Hohlweg zwischen Felsen bergab, verlassen den Wald und erreichen eine Schotterstraße bei der Vega de Enol (5). Ihr folgen wir nach rechts oben (nach links: Tour 4) auf die von Weideflächen gesäumte Anhöhe vorbei am Refugio Vega de Enol (6) (links des Wegs) bis zum größeren der beiden Seen, dem Lago Enol. Am See angelangt gehen wir über die Wiese nach rechts unten zum Ufer, wo ein Pfad teils über große Steine direkt am Ufer weiterläuft. (Ist dies nicht möglich, muss der See nach links in etwa 20 Min. umrundet werden.) Der Pfad beschreibt, dem Ufer folgend, einen Linksbogen, passiert eine kleine Alm und stößt nach 10 Min. auf den etwas oberhalb der Straße gelegenen gepflasterten Fußweg zum Aussichtspunkt Entrelagos. Von hier bietet sich ein fantastischer Blick über die beiden Seen, das Westmassiv und bis zur Küste. Der Ausgangspunkt (1) liegt direkt unter uns.

Der Lago Enol vom Aussichtspunkt Entrelagos aus gesehen.

2

Vom Lago de la Ercina zu den Almen Las Bobias und Belbín

Gehzeit 3.00 h

87

Romantische Almen in kargen Landschaften

Die Wanderung zu den Majadas Las Bobias und Belbín zeigt im Gegensatz zu Tour 1 die kargere Seite des Westmassivs. Statt dichter Buchenwälder warten hier baumlose Landstriche, in denen die Almen wie Inseln in den grünen Bergmatten liegen.

Talort: Cangas de Onís, 60 m. Ausgangspunkt: Parkplatz am Lago de la Ercina, 1124 m. Anfahrt bzw. Buszufahrt siehe Tour 1. Höhenunterschied: 380 m. Anforderungen: Rundwanderung über Pfade und Wege mit moderaten Höhenunterschieden. Der nicht markierte Mittelteil verlangt etwas Orientierungsvermögen. Bis Bobias und ab Belbín gelb-weiße Markierung (PR-PNPE 4 und 8), dazwischen unmarkierte Hirtenpfade. Einkehr: Ausflugsrestaurant beim Lago de la Ercina, Restaurant/Refugio (Vega) de Enol (vgl. Tour 1); am Weg keine. Unterkunft: Ref. Vega de Enol (s. Tour 1). Variante: Statt über den Mirador del Príncipe bei im Text angegebener Stelle links über den Hügel und in 5 Min. direkt zum Ausgangspunkt (2 km/½ Std. kürzer und rund 50 Hm weniger). Kombinationsmöglichkeit: Mit Tour 3.

Mit Blick auf den Lago de la Ercina (1) und die dahinter aufragenden, meist verschneiten Gipfel beginnt unser Rundweg schräg links über die Wiese am linken Ufer des Sees vorbei. Schon nach wenigen Schritten vergeht die von den Tagesausflüglern verbreitete Unruhe. Bald ist der mit einem Schild gekennzeichnete Pfad zu erkennen, der einige Meter oberhalb des Sees um die kleine Felsnase zu den unter Eschen versteckten Steinhütten der Majada La Veguina (2), 1150 m, führt (10 Min.). Nun steigen wir leicht durch von Kalksteinen und kleineren Felsen durchsetzte Bergwiesen an. Nach Regenfällen können die Pfade sehr aufgeweicht und von Kühen zertrampelt sein. Nach weiteren knapp 30 Min. ist eine kleine, ebenfalls baumlose Anhöhe, 1293 m, erreicht. Der Pfad führt eben geradeaus, fällt dann wieder leicht ab und dreht nach rechts, nach einigen Minuten wieder nach links. Am Hang rechts lockert ein Buchenwald die karge Landschaft auf. Kurz darauf sehen wir schon die geschützt in einer Senke liegende Majada Las Bobias (3), 1250 m, die wir wenig später erreichen. Wir durchqueren die Alm der Länge nach und steigen am Ende wieder leicht an. Kurz darauf steht links vom Pfad ein markanter Fels, an dem sich bei genauem Hinsehen eine gefasste Quelle befindet. Hier verabschiedet sich der »PR-PNPE 4 Vega de Ario« (Tour 3) nach geradeaus. Unser Pfad nach Belbín biegt ohne Markierung nach links unten ab. Er führt in die wenige Meter unterhalb liegende Senke und schwenkt dann nach rechts in den durch den kleinen Buchenhain führenden Natursteinkanal. Schon nach wenigen Metern endet das Wäldchen. Weiter geradeaus gelangen wir rasch zu den vorwiegend verfallenen Steinhütten der Invernales de La Redondiella (4), 1200 m. Ab jetzt müssen wir uns auf die Hirtenpfade konzentrieren. Wir steigen nicht zwischen den Hütten ab, sondern wenden uns gleich an der Ecke der ersten Ruine nach links (Nordwest). Verschiedene Trampelpfade bieten sich an. Wir halten uns auf der linken Talseite, ohne in die Talsohle, durch die ein kleines Bächlein fließt, abzudriften. Nach etwa 5 Min. schwenken Tal und Bach nach rechts, unser Weiterweg führt leicht nach links. Nochmals rund 5 Min. später gelangen wir zu einer – je nach Jahreszeit – von Farnen durchsetzten, ebenen Wiesenfläche. Nun hält der Pfad auf die Anhöhe (5) leicht rechts zu. Dort steigen wir knapp 10 m hinauf und gelangen zu einer zweiten Wiesenfläche (5 Min.). Zunächst steuern wir auf den Hang links zu und folgen dann dem kleinen Tal nach rechts. Nach rund 200 m ist geradeaus ein Hang mit einem nach rechts oben ansteigenden Trampelpfad zu erkennen: Er ist unser Ziel. Auf einem Trampelpfad gehen wir also zunächst schräg links (Nordwest) durch steiniges Terrain bergab in die Senke, 1135 m. Rechts unten liegen die Hütten der Alm La Güelga in der Tiefe. Vor uns erkennen wir den nach rechts (Nordost) ansteigenden Pfad wieder deutlicher. Oben, 1150 m, bietet sich bei klarer Sicht ein schöner Blick über die Bergketten bis zum Meer. Unser Weg führt links (nordwestlich) um den Hügel herum und dann mit dem Meer zur Rechten geradeaus. Wenig später sehen wir geradeaus die in einem großen Talkessel gelegene Majada Belbín. Der Pfad verläuft weiter auf dem abfallenden Bergrücken bis zu einer Kreuzung mit einer Schotterstraße. Auf ihr erreichen wir nach links die große Majada Belbín (6), 1052 m. Nun ist die Orientierung auf dem gelb-weiß markierten »PR-PNPE 8 Los Lagos/Buferrera« wieder leicht. Auf der Schotterstraße gelangen wir in 20 Min. auf den kleinen Hügel Collado Llomba Cangas, 1149 m. Wir folgen entweder weiter der Straße nach rechts unten oder kürzen sie auf dem Pfad nach geradeaus ab. Nach einigen Minuten stößt der Pfad wieder auf die Straße und langt kurz darauf an einem von einem Holzzaun eingefassten Viehpferch (7), 1152 m, an. Wer sich für die kurze Variante entscheidet, biegt hier links ab, steigt über den Hügel und ist in gut 5 Min. am Ausgangspunkt. Wir aber gehen geradeaus weiter und kommen über eine kleine Anhöhe, 1169 m, in gut 20 Min. hinunter zum Aussichtspunkt Mirador del Príncipe (8), 1090 m, von dem aus man bis zum Meer sieht. Die Straße beschreibt hier eine Linkskurve und führt oberhalb des Besucherzentrums Pedro Pidal vorbei zum Picknickplatz am Eingang des Freilichtmuseums Minas de la Buferrera, in der einst Mangan und Eisen abgebaut wurden. Durch den kurzen Tunnel der alten Minenbahn gelangen wir in das Freilichtmuseum (Durchgang offen und gratis) und von dort auf einem der angelegten Wege hinauf zum Lago de la Ercina (1).

Der Lago de la Ercina vor herrlicher Bergkulisse.
In schöner Abgeschiedenheit liegt die Majada Las Bobias.
Ab dem Frühjahr bevölkern Mutterkühe mit Kälbern die Hochalmen.

3

Refugio Vega de Ario, 1624 m

Gehzeit 5.00 h

8C7

Aussichtsreiche Streckenwanderung durch das Westmassiv

Einst war die hoch über der Cares-Schlucht gelegene Alm der Vega de Ario eine der größten des Westmassivs. Heute sind nur noch einige wenige Ruinen erhalten. Geblieben ist die privilegierte Lage im Herzen der Picos und die atemberaubende Aussicht über die Cares-Schlucht hinweg auf das Zentralmassiv. Der Beiname des Refugio ist eine Hommage an Pedro Pidal, Marqués de Villaviciosa, ohne dessen Naturliebe es den Nationalpark vielleicht nicht gäbe.

Talort: Cangas de Onís, 60 m. Ausgangspunkt: Parkplatz am Lago de la Ercina, 1124 m. Anfahrt wie Tour 1. Wer eine Übernachtung in der Hütte reserviert hat, kann auch in den für Pkw gesperrten Zeiten zu den Seen fahren. Dazu muss am Kontrollpunkt die bezahlte Reservierung (Ausdruck der Überweisung) gezeigt werden. Höhenunterschied: 690 m. Anforderungen: Mittelschwere Streckenwanderung über gut markierte (PR-PNPE 4) und ausgetretene Pfade. Einkehr/Unterkunft: Ref. Vega de Ario (auch Marqués de Villaviciosa), 40 B/HP mit internat. Wander-/Bergsportverein-Ausweis: 30 €; ohne: 35 €. Schlaf- bzw. Hüttenschlafsack obligatorisch. Mahlzeiten, Snacks, Getränke. Osterwoche, um den 1. Mai, letztes Maiwochenende–12. Okt.; im Winter ständig verfügbar: 8 Biwak-Plätze. Tel. 984 092 000, mobil 656 843 095, www.refugiovegadeario.es; aktuelle Informationen auch auf der Facebook-Seite (Vega de Ario Refugio). Varianten: 1. Rückkehr kurz vor Majada Las Bobias mit Tour 2 über Belbín. 2. Abstieg über den Canal de Trea in das Cares-Tal (2½–3 Std./3,5 km/1150 Hm). Von dort weiter nach Caín (rund 4 km) oder Poncebos (knapp 9 km, vgl. Tour 22). Vom Refugio Pfad über Weide Richtung Südosten, dann gelbe Punkte/Steinmännchen entlang der Trittspur. Teils sehr steiler und auch steiniger Abstieg, gute Trittsicherheit erforderlich. Kombinationsmöglichkeit: Mit Tour 2 und 22.

Wie in Tour 2 wandern wir vom Parkplatz am Lago de la Ercina (1) knapp 1 Std. bis zur Majada Las Bobias (3), 1250 m. Wir durchqueren die Alm der Länge nach und erreichen kurz danach einen markanten Felsen links vom Pfad, an dem sich bei genauem Hinsehen eine gefasste Quelle befindet. Beim Rückweg können wir hier der Variante über die Alm Belbín folgen (Tour 2; 2 Std./7 km bzw. 1½ Std./5 km, wenn die dort beschriebene Abkürzung genommen wird). Der Weg zur Vega de Ario führt geradeaus weiter, klettert als schmaler Pfad kurz über Felsen aufwärts. Nach links reicht der Blick bald bis zur Küste. Vor uns verlaufen mehrere Pfade am Hang. Wir achten auf die Markierung, bleiben erst auf der Höhe und steigen dann wenige Meter in eine feuchte Senke, 1268 m, vor dem Las Reblagas (4) genannten Hang hinab (gut 10 Min.). Wir folgen den Schildern zu den Pfaden nach links und steigen rund eine ¼ Std. steil bergauf. Danach ist der Pfad gut markiert und zu erkennen. Mal als Graspfad, mal in kurzen, felsigen Passagen dringt er immer weiter in das Westmassiv ein, steile Abschnitte wechseln sich mit flachen Wegstücken ab. Die Landschaft wird karger und alpiner. Nach gut 1¼ Std. (ab Las Reblagas) markiert eine große Steinpyramide den Collado del Jitu (5), 1643 m, etwa 100 m weiter steht der 1975 von der Berggruppe Vetusta aufgestellte steinerne Orientierungstisch. Ein herrlicher Blick auf das Zentralmassiv und die schroff aufragende Bergkette zur rechten Hand bietet sich von hier. Der Weg führt nach links über Felsen und in knapp 10 Min. zur Hochalm Vega de Ario und in weiteren 5 Min. zum in einer grünen Senke gelegenen Refugio Vega de Ario (6), 1624 m. Der Rückweg verläuft über den Hinweg bzw. die Variante über Belbín. Variante Canal de Trea: Vom Refugio aus führt ein Pfad in südostlicher Richtung über die Almwiese auf die tief eingeschnittene Schlucht zu. Auf der anderen Seite ist bereits das wie eine zerklüftete Wand steil aufragende Zentralmassiv zu erkennen. Nach wenigen Minuten weist am Beginn des karstigen, von großen Felsblöcken durchsetzten Abschnitts ein verwittertes Holzschild nach rechts in den »Canal de Trea«. Gelbe Farbmarkierungen und Steinmännchen leiten durch und über die Felsen. Nach insgesamt gut 30 Min. schwenkt der Pfad nach links und führt an den oberen Rand des steil abfallenden Tals. Nun beschreibt der Pfad einen großzügigen Links-RechtsSchwenk und umgeht so einen markanten Felssporn am oberen Ende des Canal de Trea. Unter dem Felssporn angekommen schwenkt der Pfad nach links und steigt die fast senkrecht abfallende Talflanke hinunter. Wir folgen mehr oder weniger dem felsigen Bachbett eines Rinnsals, an einer Stelle müssen wir über die Gesteinsbrocken kraxeln. Auf rund 780 m Höhe klammern sich Eichen und Linden an den Hang, kurze Flachstücke bieten kleine Erholungspausen, ehe es am Ende nochmals fast senkrecht hinunter auf den Weg am Cares auf 435 m Höhe geht.

Einsam liegt das Refugio Vega de Ario im Hochtal. Davor gut zu erkennen: der Pfad zum Canal de Trea (Rückblick von diesem Pfad aus zur Hütte).
Imposanter Bulle am Lago de la Ercina.
Teilweise geht es extrem steil durch den Canal de Trea bergauf (Variante).

4

Mirador de Ordiales, 1764 m

Gehzeit 7.45 h

8C7

Wanderung ins »Königreich der Gämsen«

»Als großer Liebhaber des Nationalparks Covadonga möchte ich in ihm leben, sterben und ewig ruhen, in Ordiales, dem märchenhaften Königreich der Gämsen und Adler. Dort, wo ich himmlisches Glück erfahren habe, wo ich Stunden voller Bewunderung und traumhafter Gefühle erlebte.« Dies war der letzte Wille von Pedro Pidal, dem Initiator und Förderer des Nationalparks Picos de Europa. Er wurde ihm erfüllt, seine letzte Ruhestätte fand er am heutigen Mirador de Ordiales. Wer die Wanderung zu diesem herrlichen Aussichtspunkt auf 1764 m Höhe unternimmt, wird den Wunsch verstehen.

Talort: Cangas de Onís, 60 m. Ausgangspunkt: Parkplatz Buferrera, 1044 m. Anfahrt wie Tour 1, dann rechts zum Parkplatz Buferrera beim Besucherzentrum Pedro Pidal; sofern die Zufahrt über das Refugio Vega de Enol erlaubt ist, kann man auch bei Pandecarmen parken; die Tour verkürzt sich dann um rund 7 km/ 1¾ Std. Wer eine Übernachtung in der Hütte reserviert hat, kann auch in den für Pkw gesperrten Zeiten zu den Seen fahren. Dazu muss am Kontrollpunkt die bezahlte Reservierung (Ausdruck der Überweisung) vorgezeigt werden. Höhenunterschied: 870 m. Anforderungen: Mittelschwere Streckenwanderung mit sehr guter Markierung des PR-PNPE 5 Mirador de Ordiales. Der lange Hin- und Rückweg mit beträchtlichem Höhenunterschied erfordert gute Kondition. Die anfangs bequemen Pfade verlangen in den Höhenlagen gute Trittsicherheit. Dennoch ist die Tour, zumal wenn ab Pandecarmen begonnen, auch für ausdauernde Kinder geeignet. Einkehr/Unterkunft: Ausflugslokale bei den Seen. Restaurant und Refugio Vega de Enol (16 Plätze, HP 35 €, Kinder bis 10 Jahren HP 30 €), ganzjährig, Tel. 630 451 475, refugiovegadeenol.com. Refugio de Vegarredonda J. M. Remis. 68 Plätze/HP mit internat. Wander-/Bergsportverein-Ausweis: 30 €; ohne: 35 €. Mahlzeiten und Getränke. Eigener (Hütten-)Schlafsack obligatorisch. Mai–Okt. ständig bewartet, Dez.–Feb. geschl., Nov., März, April nur an Wochenenden. Tel. 985 922 952, www.vegarredondaremis.com. Refugio de Ordiales, kleine Steinhütte mit 6 Holzpritschen und Feuerstelle. Tipp: Abstecher zum Mirador del Rey, 20 Min. hin und zurück.

Vom Parkplatz Buferrera (1) gehen wir auf der Zufahrtsstraße zurück zum Lago Enol,1075 m, folgen der Straße rechts und biegen dann links in den Pfad am Seeufer entlang ein (oder folgen einfach der Straße weiter und dann links Richtung Refugio Vega de Enol). Der Uferpfad stößt auf eine Schotterstraße, nach gut 30 Min. passieren wir den Abzweig zum Refugio Vega de Enol. Vorbei an den Almhütten der Vega de Enol (2) führt die Schotterstraße in sanften Wellen an den in der Senke Vega de la Cueva liegenden Alm vorbei zum Collado de Pandecarmen (3), 1085 m (etwa ½ Std. seit Refugio Enol). Geradeaus gelangt man in 10 Min. zum Mirador del Rey, 1079 m. An klaren Tagen bietet dieser knapp 600 m entfernte Aussichtspunkt fantastische Blicke auf die Ausläufer des Westmassivs und bis zum Meer. Die scharfe Linkskurve bergab endet am Parkplatz Pandecarmen, 1073 m (auch Pan de Carmen). Außerhalb der Hochsaison ist es möglich, hier zu parken. Jetzt beginnt eine weniger gut ausgebaute Forststraße. Leicht bergab führt sie zur hübsch in einer von Buchen umgebenen Senke gelegenen Alm Vega el Huerto, 1065 m. Kurz danach überqueren wir über eine Brücke den Bach Río Pomperi nach rechts und steigen nun den schmaleren Fußweg leicht bergan. Wenig später knickt er scharf rechts ab. Ein Brunnen wird passiert, weiter auf dem Hauptweg folgen wir den gelb-weißen Markierungen nach scharf links oben und gelangen zur Vega und Majada de la Piedra (4), 1130 m (½ Std. seit Pandecarmen). Wir durchqueren die idyllische Alm nach rechts oben und folgen dann dem Weg nach links hinauf. Gelb-weiße Zeichen und eine lose Kette von Steinen markieren den Weg über die Almwiese im breiten Tal des Canal de Canrasu. Einige Minuten später dreht der nun wieder deutliche Weg nach rechts und beschreibt eine weite Linkskurve. Wir kürzen über den Pfad geradeaus ab. Nach dem kurzen, steilen Anstieg erreichen wir nach knapp ½ Std. die Vega de Canrasu, 1235 m, eine in einem flachen, kleinen Hochtal gelegene Weide. Wieder orientieren wir uns an der Steinkette, die uns leicht links über die Wiese zu einem ansteigenden Trampelpfad bringt. Wenig später durchziehen viele von Mensch und Tier ausgetretene Pfade die grünen Matten, ziehen sich im Zickzack den Hang hinauf. Vor uns bauen sich die Gipfel des Westmassivs auf, bis weit ins Jahr leuchten weiße Schneefelder auf dem grauen Kalkstein. Nach knapp 30 Min. seit Canrasu stehen wir in der halb verfallenen Alm La Rondiella, 1352 m. Etwa die Hälfte der zu bewältigenden Höhenmeter haben wir geschafft, die Baumgrenze ist überschritten, Almwiesen bilden die einzige Vegetation. Wir folgen dem Pfad durch die Alm. Nach etwa 20 Min. sehen wir vom Collado Gamonal (5), 1457 m, das unter mächtigen Berghängen geduckte Refugio. Der Pfad führt erst links an der Berghütte vorbei, beschreibt dann eine Rechtskurve und passiert die Rückseite des Refugio de Vegarredonda (6), 1470 m. Der Pfad fällt kurz leicht ab, dann beginnt der letzte Anstieg zum Mirador. Ein Schild gibt die Distanz mit 2 Std. an, der Aufstieg ist für geübte Wanderer aber auch in rund 1½ Std. zu schaffen. Ab jetzt umfängt uns eine ebenso karge wie faszinierende alpine Gebirgswelt. Zunächst steigen wir über einen sehr steinigen Pfad bergan. Er wird bald besser, gewinnt in leichten Serpentinen an Höhe und erreicht nach rund ½ Std. den Rand einer kleinen Senke. Wir durchqueren das einer Mondlandschaft ähnelnde Kar, steigen wieder leicht bergan und folgen dann dem mäßig steilen Höhenpfad am Hang entlang, rechts reicht der Blick an klaren Tagen bis zum Meer. Nach knapp ¾ Std. (ab der Senke) sehen wir schräg links oben das alte Refugio de Ordiales (7), 1705 m, zu dem wir über die Almwiese aufsteigen. Hier wenden wir uns nach rechts und gehen auf dem leicht ansteigenden, teils undeutlichen, aber markierten Pfad zum Mirador de Ordiales (8), 1764 m. Wie eine große Steinstufe ist das Grab Pedro Pidals in den Fels gebaut, darin eingelassen die steinerne Grabplatte mit der oben zitierten Inschrift. Auf der anderen Seite fällt der Fels senkrecht ins Tal des Río Dobra ab. Gegenüber erhebt sich der Cantu Cabroneru (2000 m), bei genauem Hinsehen sind auch Wegstrecken von Tour 8 auszumachen. Dahinter zeichnen sich die Gipfel des Naturparks Ponga ab, im Nordwesten, an der Küste, erstreckt sich die Sierra del Sueve, daneben an klaren Tagen das blaue Band des Atlantiks. Es wundert nicht, dass Pedro Pidal diesen ergreifenden Ort zur letzten Ruhestätte wählte. Der Rückweg erfolgt über dieselbe Strecke.

Über die Vega de la Piedra reicht der Blick bis zur Küste.
Die Aussicht vom Mirador de Ordiales ist der Lohn des Aufstiegs.

5

Cruz de Priena, 725 m

Gehzeit 2.30 h

87

Kurzweiliger Aufstieg auf einen kleinen Aussichtsberg

Covadonga ist das bedeutendste spanische Nationalheiligtum. Hier begann – laut Legende – mit der Schlacht von Covadonga unter dem westgotischen Heerführer Pelayo im Jahr 722 die Reconquista. Rund um das Heiligtum sorgen meist Ausflügler und Wallfahrer für regen Betrieb, zumal an den Wochenenden und im Sommer. Wer den kurzen Aufstieg zum Cruz de Priena wagt, steht nicht nur über den Dingen, sondern wird auch noch mit einer wunderschönen Aussicht auf die Picos und bis zur Küste beschenkt.

Ausgangspunkt: Covadonga, 190 m, Parkplatz beim Alojamiento Rural Casa Asprón bzw. kurz danach zweiter großer Parkplatz, kurz vor dem Heiligtum. Anfahrt über die AS-114, bei Soto de Cangas Abzweig der AS-262 nach Covadonga (ca. 7 km). Höhenunterschied: 530 m. Anforderungen: Teilweise steiler, aber kurzer Aufstieg über vorwiegend gute Waldpfade. Bis auf die Tafeln am Einstieg keine Markierung, Orientierung aber einfach. Schaut man vom Heiligtum Covadonga aus auf den Hang, ist der Zickzack-Weg gut zu erkennen. Einkehr: Ausflugslokale bei Covadonga, unterwegs keine. Tipp: Am 8. September große Wallfahrt nach Covadonga.

Vom unteren Parkplatz aus gibt es zwei Möglichkeiten (bei beiden warnt eine Tafel vor »Caídas de Piedras« (Steinschlag): Eine Wegtafel zeigt gegenüber der Casa Asprón (1) in den Wald, eine zweite weiter links, am unteren Ende des Parkplatzes (s. u.). Der Weg gegenüber dem Landhotel verläuft erst ein Stück durch den Wald und steigt dann in spitzen Zickzackkehren durch den teils neu aufgeforsteten Hang auf. Kurz nach der sechsten Spitzkehre gelangen wir wieder in ein Wäldchen und zu einer kleinen Felswand mit der Naturquelle Fuente Ginés (2), 567 m (knapp 1 Std.). Wir gehen nach links weiter bergan. Wenig später lichtet sich der Wald wieder und gibt den Blick frei auf Covadonga und das Panorama der Picos. Nach einer kurzen Zickzack-Passage verläuft der Pfad wieder am Hang entlang, dreht nach links und führt dann im Linksbogen zum bereits sichtbaren Cruz de Priena (3), 725 m, das wir nach knapp 30 Min. ab der Fuente Ginés erreichen. Das aus Röhren zusammengeschraubte Kreuz wurde 1953 errichtet. Obwohl nur gut 700 m hoch, ist der Hügel ein wahrer Logenplatz mit vortrefflichem Blick auf die Picos. Zurück auf Hinweg. Die weiter links von der Casa Asprón beginnende Variante steigt rund 10 Min. im Wald an und knickt dann scharf rechts in den Waldweg ein (nicht dem schwächer ausgeprägten Weg geradeaus folgen). Nach knapp 200 m gehen wir entweder geradeaus und treffen nach gut 10 Min. auf die zweite Spitzkehre des Hauptweges. Oder wir folgen dem Pfad nach scharf links oben durch den aufgeforsteten Hang, wo er kurz darauf vor einem Zaun wieder scharf rechts abknickt. Wir wandern stetig leicht ansteigend am Hang entlang, während rechts unten die Basilika von Covadonga immer kleiner wird. Bei einer schwach ausgeprägten Gabelung nach 10 Min. halten wir uns geradeaus (nicht links hinauf; Steinmann) und überwinden kurz danach eine wenige Schritte lange, ganz leicht ausgesetzte felsige Stelle. Bei der Gabelung nach knapp 5 Min. stoßen wir auf den Hauptpfad nach links oben zur Fuente Ginés (2).

Die Gipfelsäule beim Cruz de Priena.

6

Vega de Orandi

Gehzeit 2.15 h

87

Kurze Flucht vom Touristentrubel

Nach dem Aufstieg zum Cruz de Priena ist dies die zweite Möglichkeit, dem Tohuwabohu rund um Covadonga zu entkommen. Wer sich gut vorbereitet, rüstet sich für ein Picknick im idyllischen Hochtal rund um die Vega de Orandi. Heiratswilligen Damen sei das Brunnenwasser unterhalb der Cueva Santa empfohlen. Ein Sprichwort besagt: »Die hl. Maria von Covadonga birgt eine reine Quelle, das Mädchen, das davon trinkt, heiratet binnen eines Jahres.«

Ausgangspunkt: Covadonga, Cueva Santa, 254 m. Anfahrt über Soto de Cangas, dort auf der AS-262 nach Covadonga. Höhenunterschied: 370 m. Anforderungen: Leichte Wanderung, lediglich der Aufstieg zur Vega de Orandi durch den Wald ist teils steil, bei Feuchtigkeit rutschig. Gelb-weiße Markierung des PR-PNPE 6 Vega de Orandi und rot-weiße des GR-202 Ruta de la Reconquista. Einkehr: Ausflugslokale bei Covadonga, unterwegs keine.

Vom Teich unter der Cueva Santa (1) führt ein natursteingepflasterter, ausgeschilderter Weg hinauf in den Wald. Nach etwa 40 m zweigt scharf rechts ein Pfad ab. Hier nicht von den Pfeilen verwirren lassen, sondern den rot-weißen Markierungen (GR-202 Ruta de la Reconquista, Tour 50) folgen. Recht steil und evtl. auch rutschig gehen wir bergauf durch den Wald aus Edelkastanien, Ahorn und Haselsträuchern. Nach gut 30 Min. weist ein Schild nach rechts über eine kleine Lichtung. Vorbei an einem verfallenen Haus gelangen wir 15 Min. später im Wald auf die Anhöhe Colladín de Orandi (2), 536 m. Danach wandern wir nach rechts unten in 5 Min. bis zu der als große Lichtung im Wald liegenden Weide Vega de Orandi (3), 512 m. Rechts fließt ein kleiner Bach, der im Höhleneingang der Cueva de Orandi verschwindet. Der Pfad beschreibt links vom Bach einen weiten Linksbogen und wendet sich dann nach rechts zwischen Bäumen hindurch, um weiter dem Bach zu folgen. Im Sommer beäugen hier weidende Kühe die Wanderer. Kurz darauf überqueren wir über Steinstufen eine kleine Pforte, rechts davon steht ein Steinhäuschen, dann öffnet sich das Tal. Kurz darauf kreuzen wir bei einer flachen Stelle den Bach Río Les Mestes nach rechts und gehen über Steine und Felsen weiter neben dem Bach bis zu einem kleinen Steg auf Höhe der Alm Les Mestes (4) (gut 15 Min. ab Vega de Orandi). Ca. 200 m weiter liegt die verlassene Majada La Vega de Les Mestes (5), 570 m, in einer Feuchtwiese. Zurück am Steg wählen wir für den Rückweg denselben Weg oder überqueren den Steg und folgen dort dem Uferpfad. Retour ab Vega de Orandi wie auf dem Hinweg.

Der Eingang zur Cueva de Orandi.

7

Olla de San Vicente

Gehzeit 1.30 h

7

Badespaß für Faulenzertage

Diese kurze Tour zu einem Naturbecken im Río Dobra ist das Richtige für entspannte Tage, an denen man weder zu Fuß noch mit dem Auto Hunderte von Höhenmetern zurücklegen möchte. Ein idyllischer Waldpfad führt uns entlang des kristallklaren Río Dobra zu einem kleinen Steinstrand und Wiesen. Im Sommer ein beliebter Treffpunkt von Jung und Alt, außerhalb der Saison ein genialer Picknickplatz für die ganze Familie – in Gesellschaft von Kühen.

Talort: Cangas de Onís, 60 m. Ausgangspunkt: Restaurante Puente Dobra an der Brücke über den Dobra, 108 m. Anfahrt ab Cangas de Onís auf der N-625 Richtung Riaño ca. 5 km bis Tornín, kurz nach dem Ort bei braunem Schild Río Dobra links einbiegen und parken (Parkplatz links nur für Restaurantbesucher). Höhenunterschied: Unbedeutend. Anforderungen: Leichte, kurze Wanderung über einen Feldweg und einen schmalen Uferpfad. Für steinige und felsige Passagen festes Schuhwerk empfehlenswert. Nach starken Regenfällen kann der Wasserstand den Pfad unpassierbar machen. Keine Markierung, Orientierung aber einfach. Einkehr: Restaurante Puente Dobra (www.restaurantepuentedobra.com), unterwegs keine.

Bei der Brücke über den Río Dobra (1) schlagen wir den unbefestigten Weg zwischen Fluss und Restaurant ein. Auf ihm spazieren wir gemütlich am munter plätschernden Dobra entlang. Nach etwa 300 m steht rechts am Weg eine recht beeindruckende, einbogige Natursteinbrücke. Aufgrund ihrer Bauweise wird sie dem Frühmittelalter zugeschrieben. Wir gehen geradeaus daran vorbei, beschattet von Bäumen und Büschen, weiter durch das Tal. Etwa ¼ Std. später passieren wir zwei kleine Steinkaten (La Escosura), gleich darauf öffnet sich das Tal bei Martínalgo (2) in einer großen Flussschleife mit Wiesen, Weiden und locker gestreuten Steinkaten. Kurz danach endet der breite Weg direkt am Wasser. Wir wandern auf dem schmalen Pfad am linken Ufer weiter. Je nach Pegelstand schwappt das Wasser sehr nah an den Pfad heran, unter Umständen zwingt es uns sogar zur Umkehr. Nach rund 200 m auf dem Pfad passieren wir einen kleinen Felsüberhang mit einer alten Wegmauer, danach gehen wir auf dem teilweise etwas unbequemen Uferpfad weiter. Rechts von uns zieht das kristallklare Wasser immer wieder den Blick auf sich, während wir durch den schattigen Wald spazieren. Etwa ¼ Std. nach dem Felsüberhang wird der Weg wieder breiter, kurz darauf stehen wir am steinigen Ufer der Olla de San Vicente (3). An warmen Tagen verlockt »der Topf« von San Vicente zu einem erfrischenden Bad. Die Wiesen rundum laden zu Streifzügen und zum Sonnenbad ein. Zurück schlagen wir den gleichen Weg ein.

Am Ziel der Wanderung wartet eine kühle Erfrischung.