Lindas Hand zitterte stark, nachdem sie den Anruf entgegengenommen hatte. Das konnte nicht sein, das durfte nicht sein. Geschockt sank sie auf den Stuhl und der Hörer glitt ihr aus der Hand. Die Kollegen vor Ort mussten sich getäuscht haben, anders war es nicht zu erklären.
Wie paralysiert starrte sie auf Jörgens Schreibtisch. Dass dieser Platz von nun an leer bleiben würde, konnte sie nicht begreifen. Ein verhaltenes Klopfen an der Tür stoppte ihre Gedankengänge.
„Linda, wir brechen jetzt zur Unfallstelle auf.“
„Okay, ich komme mit.“
Wie in Trance erhob sie sich und folgte der Kollegin nach draußen.
„Soll ich fahren?“, fragte Eva.
„Ja, bitte …“, hauchte Linda, der es ausgesprochen schwerfiel, sich zusammenzureißen. Noch war sie sich der gesamten Tragweite überhaupt nicht bewusst, noch glaubte sie an einen Irrtum. Die ganze Fahrt über versuchte sie, die Bedeutung dieser Schreckensnachricht zu erfassen, doch es wollte ihr einfach nicht gelingen.
„Linda? Wir sind da.“
„Danke.“
Sie stieg aus und knallte die Autotür hinter sich zu. Das Szenario, das sich ihr bot, hatte es in sich. Schuhe, Taschen, Rucksäcke, Jacken und jede Menge Blut verteilten sich über die Kreuzung, die weiträumig abgesperrt worden war.
„Oh mein Gott …“, stammelte Linda entsetzt. Sie hatte ja schon eine Menge miterlebt, aber dieser Anblick übertraf vieles.
„Fünf Tote, drei Schwer- und sieben Leichtverletzte“, wurde sie von einem Kollegen auf den neuesten Stand gebracht.
Die Kriminaltechniker hatten bereits mit der Arbeit begonnen. Nach der Dokumentation des Unfalls sammelten die Männer die Gegenstände vom Asphalt, um diese zu katalogisieren.
„Ich möchte einen letzten Blick auf Jörgen werfen“, bat Linda.
„Das ist kein schöner Anblick, Jörgen musste freigeschnitten werden“, sagte Eva. „Der Wagen ist über die Kreuzung gerast und anschließend die dahinterliegende Böschung hinuntergeschossen.“
„Ich muss es mit eigenen Augen sehen, sonst ist sein Tod für mich nicht real“, erwiderte Linda und näherte sich der Bahre, auf der ein Leichensack lag. Sie hielt den Atem an, als sie den Reißverschluss öffnete.
Ihren Kollegen in diesem Zustand zu sehen, verschlug ihr die Sprache.
„Er muss unter Einfluss von Barbituraten gefahren sein“, merkte Eva an.
„Jörgen? Niemals!“, widersprach Linda heftig. „Was ist mit seinem Ohr passiert?“
„Das muss durch die Wucht des Aufpralls abgetrennt worden sein“, antwortete Eva.
Linda zog den Reißverschluss wieder zu. Jörgen war bei Rot über die Kreuzung gerast und soll absichtlich fünf Menschen in den Tod gerissen haben. Unmöglich.
Sie schloss für einen Moment die Augen und massierte die Schläfen. Ausgerechnet jetzt fiel er aus, wo sie gerade einen schwierigen Fall zu lösen hatten. Nein, er fiel nicht nur aus, er würde auch niemals wieder an seinen Schreibtisch zurückkehren. Alles aus und vorbei.
Bittere Tränen der Verzweiflung stiegen auf und Linda wandte sich ab, um sich mit dem Handrücken verstohlen über die Augen zu wischen. Als sie wieder klar sehen konnte, entdeckte sie einen fremden Mann in Jeans und Lederjacke, der sich an einem der Tische zu schaffen machte, auf dem die Kriminaltechniker die Beweisstücke aufgereiht hatten, um sie zu nummerieren.
„Hey, was machen Sie da?“, rief sie erzürnt und stürmte in seine Richtung.
„Ich schaue mir die Beweismittel an“, lautete seine knappe Antwort.
„Können Sie sich ausweisen?“, herrschte sie ihn an.
„Andreas Hold, Kriminalpolizei Smedjebacken.“ Er hielt Linda seinen Dienstausweis unter die Nase.
„Und was suchen Sie ausgerechnet hier?“
„Den Polizistenmörder, der seit Wochen sein Unwesen treibt“, antwortete er lakonisch.
„Aber doch nicht an der Unfallstelle“, brauste Linda auf, der es egal war, dass sie diesen Mann gerade als Blitzableiter benutzte. Der Schmerz über den Verlust ihres überaus geschätzten Kollegen ließ sie blind und gefühllos reagieren.
„Sehen Sie diese Schachtel?“, fragte er.
„Was ist damit?“
„In diesen Schachteln werden die abgetrennten Körperteile aufbewahrt“, erklärte der Kommissar aus Smedjebacken.
„Woher wollen Sie das wissen?“
Ihre Frage blieb unbeantwortet, stattdessen untersuchte der Mann ein paar Turnschuhe. Linda erkannte sie auf Anhieb, sie hatten Jörgen gehört.
„Was zum Teufel tun Sie da?“, fragte sie.
„Mir einen Überblick verschaffen. Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich mir den Wagen einmal genauer ansehe?“
Bevor Linda etwas erwidern konnte, eilte der Kommissar mit forschen Schritten voraus und stieg die Böschung hinunter zum Fahrzeug. Dort ging er vor dem rechten Vorderrad in die Hocke und leuchtete mit der eingeschalteten Lampe seines Smartphones hinein.
„Schauen Sie sich das an“, rief er in Lindas Richtung.
Sie kam seiner Aufforderung nach und hockte sich neben ihn.
„Können Sie diese Rillen erkennen?“, fragte er. „Wenn jemand eine Vollbremsung macht, hinterlässt das deutliche Spuren.“
„Das bedeutet demnach …“
„Genau, Ihre Vermutung ist richtig. Ihr Kollege wollte den Unfall unbedingt verhindern.“
„Ich verstehe das alles nicht“, murmelte Linda, die keinen klaren Gedanken fassen konnte.
„Jemand hat diesen Unfall fingiert und Ihren Kollegen mit Betäubungsmitteln zugedröhnt.“
„Woher wollen Sie das wissen? Und selbst wenn, wer soll derjenige sein?“, fragte Linda und zuckte hilflos mit den Schultern. Ihre Welt schien ohne Jörgen auseinanderzubrechen.
„Das müssen Sie herausfinden. Aber alles deutet darauf hin, dass auch hier der Polizistenmörder sein Werk getrieben hat.“
„Was noch bewiesen werden muss“, konterte sie. „Dennoch sind Sie nicht berechtigt, an diesem Tatort Ihr Unwesen zu treiben.“
„Nun ja, was soll ich sagen“, fuhr Andreas Hold fort. „Ich hatte nicht das Gefühl, dass Sie mit der nötigen Hartnäckigkeit diesen Fall verfolgen, und wollte mir selbst einen Überblick verschaffen.“
Diese unverfrorene Arroganz ihres Gegenübers brachte Linda auf die Palme.
„Erstens, woher wussten Sie von dem Unfall? Und zweitens, wie konnten Sie so schnell am Tatort sein? Sind Sie von Smedjebacken nach Ludvika geflogen?“
„Ich hatte in der Gegend zu tun“, lautete die knappe Antwort des Kommissars.
„Aha“, erwiderte Linda frostig und nahm sich vor, diesen Mann sofort zu überprüfen, sobald sie ins Büro zurückgekehrt wäre. „Ein wenig seltsam finde ich das allerdings schon“, fügte sie hinzu.
„Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass ich …“ Er lachte auf.
„Ich habe während meiner gesamten Laufbahn als Kommissarin schon so einige Dinge erlebt“, erwiderte sie.
Hold wurde schlagartig ernst. „Jetzt werden Ihre Anschuldigungen absurd.“
„Das fällt nicht in Ihren Ermittlungsbereich und ich möchte Sie bitten, den abgesperrten Tatort unverzüglich zu verlassen.“
„Sie halten nicht viel von einem Austausch unter Kollegen“, sagte er forsch. „Kein Wunder, dass die Ermittlungsergebnisse auf sich warten lassen.“
Linda platzte der Kragen. „Es reicht! Verschwinden Sie, oder ich werde Beschwerde einlegen.“
Schulterzuckend wandte sich der Kommissar ab, hob das Absperrband hoch und verschwand zwischen den parkenden Fahrzeugen. Eva hatte aus der Ferne das Gespräch mitverfolgt.
„Dreister Kerl“, sagte sie.
„Kennst du ihn näher?“, fragte Linda interessiert.
„Nur vom Hörensagen“, antwortete Eva. „Hold soll Schmiergelder erhalten und unterschlagen haben und ist für einen längeren Zeitraum suspendiert worden. Leider konnte ihm nichts nachgewiesen werden. Als kurz darauf sein Partner ermordet wurde, hat man ihm indirekt die Schuld zugeschoben.“
„Das ist ja mal eine außergewöhnliche Vita. Ich will hoffen, dass sich unsere Wege nicht mehr kreuzen.“
„Kann ich gut verstehen. Andreas Hold ist bekannt dafür, sehr unkonventionelle Ermittlungsmethoden anzuwenden, und auch sonst soll er ein typischer Einzelgänger sein.“
„Gut zu wissen“, antwortete Linda. „Ich halte es für besser, wenn wir wieder ins Büro zurückfahren. Alles fühlt sich so unwirklich an, ich muss mich erst einmal sammeln.“
Auf dem Weg zum Wagen verdrängte sie erneut die aufkommenden Tränen und kämpfte gegen die erdrückende Trauer an. Wie sollte sie die täglichen Aufgaben ohne Jörgen bewältigen? Sie waren ein eingespieltes Team gewesen, hatten sich blind vertraut und bestens verstanden. Sie spürte Evas Hand auf ihrer Schulter.
„Wir sind alle fassungslos und können nicht fassen, was geschehen ist. Außerdem bin ich mir hundertprozentig sicher, dass Jörgen nicht mit Absicht in die Menge gerast ist. Was immer auch geschehen sein mag, er hat versucht zu bremsen.“
„Ja, aber ein Zeuge will gesehen haben, dass Jörgens Wagen vor der Kreuzung extrem beschleunigt hat“, entgegnete Linda. „Auf der einen Seite bin ich froh, dass er verstorben ist, weil er mit dieser Schuld niemals hätte leben können. Aber auf der anderen wünsche ich mir Jörgen an meine Seite zurück.“
Kaum hatte Linda diese Worte ausgesprochen, brachen alle Dämme. Eva öffnete rasch die Autotüren, damit sie einsteigen konnten. Dann reichte sie Linda ein Taschentuch.
„Danke“, schniefte Linda leise. Sie hatte sich keine Blöße geben und erst im stillen Kämmerlein weinen wollen, aber die Gefühle fuhren gerade Achterbahn.
Eva scherte aus der Parklücke, wendete und ließ den Dienstwagen langsam bis zur nächsten Kreuzung rollen.
„Stand hier nicht eben noch ein Abschleppwagen?“, fragte Linda unvermittelt. „Wo ist er hin?“
„Stimmt, jetzt wo du es sagst“, erwiderte Eva. „Ich habe gedacht, dass er angefordert worden wäre, um den SUV abzuschleppen.“
Linda griff zum Funkgerät, um nachzufragen.
„Nein, wir haben keinen Abschleppdienst beauftragt. Dafür ist eine spezielle Firma zuständig, die schon seit Jahren fest mit uns zusammenarbeitet“, lautete die Antwort.
„Und?“ Eva warf ihr einen fragenden Seitenblick zu.
„Ist von den Kollegen nicht angefordert worden“, antwortete Linda.
„Dann ist doch alles in Ordnung“, sagte Eva.
„Da bin ich mir nicht so sicher“, erwiderte Linda.
„Warum? Vielleicht war der Fahrer nur einkaufen oder hat bis zum nächsten Einsatz eine Pause gemacht.“
„Halte mich für verrückt, aber ich will der Sache nachgehen“, sagte Linda und suchte im Internet die infrage kommenden Abschleppdienste heraus. Anschließend rief sie die Nummer an, um sich nach einem Fahrzeug zu erkundigen, das eine Delle in der Beifahrertür hatte. Die Antwort folgte prompt und Linda gab die Suchmeldung an sämtliche Streifenwagen weiter.
„Willst du mir nicht endlich sagen, was dich daran so beunruhigt hat“, fragte Eva.
„Ist dir die Menschentraube rund um die Absperrung nicht aufgefallen? Diese neugierigen Gaffer mit ihren gezückten Kameras?“
„Ja, natürlich sind mir die Leute aufgefallen.“
„Autounfall? Abschleppwagen? Klingelt es jetzt?“ fragte Linda.
„Nicht so richtig.“
„Wundert es dich nicht, dass sich der Fahrer einen möglichen lukrativen Auftrag entgehen lässt?“, half Linda ihr auf die Sprünge.
„Das nenne ich Kombinationsgabe“, erwiderte Eva anerkennend.
„Es muss ja nichts bedeuten, aber ich möchte auf Nummer sicher gehen“, sagte Linda. „Jörgen mit diesem schrecklichen Unfall in Verbindung zu bringen, ist der blanke Horror.“
Mittlerweile hatten sie die Behörde erreicht und stiegen aus.
„Soll ich dir auch einen Kaffee holen?“, fragte Eva.
„Danke, das wäre wirklich nett von dir. Ich glaube, ich muss mich erst einmal sammeln, bevor ich die üblichen Formalitäten in Angriff nehme.“
„Dann bis gleich“, sagte Eva und verschwand in Richtung des Automaten.
Linda drückte die Klinke zum Büro herunter und trat ein. Der Anblick des leeren Schreibtisches überwältigte sie und war kaum zu ertragen. Linda fragte sich, wer wohl Jörgens Nachfolge antreten würde. Sein Tod machte ihr schmerzlich bewusst, wie vergänglich das Leben doch war.
Hör auf damit, dich zu quälen, ermahnte sie sich im Stillen, du brauchst einen klaren Kopf.
„So, da bin ich wieder“, sagte Eva und stellte die Kaffeebecher auf den Tisch. „Ich habe den Boss im Flur getroffen und er hat gemeint, dass ich dir die nächsten Tage zur Hand gehen soll.“
„Das ist eine gute Idee“, antwortete Linda, die sich in dem leeren Büro regelrecht verloren fühlte. Als das Telefon klingelte, zuckte sie zusammen. „Kriminalhauptkommissarin Linda Sventon“, meldete sie sich förmlich und lauschte ihrem Gesprächspartner. Dann legte sie auf.
„Du bist ja ganz blass“, merkte Eva an. „Schlechte Nachrichten?“
„So sieht’s aus. Der Fahrer des Abschleppwagens hat sich mit zwei Streifenwagen eine wilde Verfolgungsjagd geliefert. Bei einem riskanten Überholmanöver ist er gegen einen Baum geprallt und das Fahrzeug hat Feuer gefangen.“
„Hat der Fahrer überlebt?“
„Nein, er ist auf dem Weg ins Krankenhaus verstorben.“
„Was für ein Tag. Dass er sich nicht gestellt hat, spricht nicht gerade für ihn“, sagte Eva.
„Kein schöner Gedanke, falls er nur wegen einer Kleinigkeit ums Leben gekommen sein sollte. Ich habe schon wegen Jörgen eine Menge Schuldgefühle.“
„Glaubst du, dass Jörgen vielleicht Medikamente eingenommen haben könnte?“, fragte Eva.
„Prinzipiell würde ich meine Hand dafür ins Feuer legen, dass er es nicht getan hat. Andererseits kenne ich nicht den Grund für sein Handeln. Aber ich glaube auch nicht, dass ihn jemand auf dem Weg zur Arbeit gekidnappt hat“, antwortete Linda.
„Also fangen wir nach der Konferenz gleich mit der Ermittlungsarbeit an.“
„So ist es. Und bis dahin bin ich auch wieder einigermaßen einsatzbereit“, erwiderte Linda, die fest darauf baute, Jörgens weiße Weste, die einen schwarzen Fleck bekommen hatte, wieder reinwaschen zu können.
Nach dem Abendessen lag Linda in legerer Kleidung auf der Couch und starrte an die Decke. Lillemor war nach diesem grauenerregenden Tag eingesprungen und hatte einen Auflauf aus den Restbeständen – die der Kühlschrank noch hergegeben hatte - in den Backofen geschoben. Das Kilo Käse, das von ihrer Ältesten großzügig darüber gestreut worden war, hatte dem Ganzen wenigstens noch etwas Würze verliehen. Nur Lillemor zuliebe hatte Linda ihre Portion hinuntergeschlungen.
Der melodische Klingelton ließ sie überrascht auffahren. Wer wollte ihr um diese Uhrzeit noch einen Besuch abstatten?
Neugierig linste sie durch den Spion, dann riss sie die Tür auf und fiel Alex um den Hals. Leise schluchzend verbarg sie ihren Kopf an seiner Brust und ließ den Tränen freien Lauf.
Lillemor und Elina kamen neugierig die Treppe heruntergelaufen, aber als sie Alex und ihre Mutter sahen, zogen sie sich diskret wieder in ihre Zimmer zurück.
„Ach Liebes, du glaubst gar nicht, wie leid mir das tut“, raunte er und strich ihr tröstend übers Haar. „Dass es ausgerechnet Jörgen getroffen hat, macht mich sprachlos.“
Erst als die Nachbarin die Tür einen Spaltbreit öffnete, um ihren Voyeurismus zu befriedigen, zog Linda ihn in den Flur.
„Warum bist du hier?“, fragte sie.
„Um dir beizustehen“, lautete seine knappe Antwort.
„Aber woher wusstest du …“
„Mein Kommen hat auch einen beruflichen Hintergrund.“
„Sie haben dich geschickt?“
Er nickte.
„Weil wir mit der Aufklärung dieses Falles nur im Schneckentempo vorankommen?“
„Unter anderem.“
Linda ging ins Wohnzimmer und ließ sich mit einem Seufzen wieder auf das Sofa fallen.
„Ich fühle mich, als hätte ich auf ganzer Linie versagt. Drei tote Streifenpolizisten und ein toter Kommissar. Die tote Beamtin aus Smedjebacken noch nicht dazugezählt. Und von den zusätzlichen Toten, die der Unfall gefordert hatte, will ich gar nicht erst sprechen.“
Alex setzte sich neben sie und streckte seine Beine unter dem Couchtisch aus.
„Wir haben es mit einem ganz besonders perfiden Mörder zu tun, der euch immer einen Schritt voraus zu sein scheint.“
„Danke, du baust mich wirklich auf“, erwiderte Linda resigniert.
„Liebes, denk an die Fälle, die du bereits erfolgreich zum Abschluss gebracht hast. Deine Vita kann sich sehen lassen, bei der Aufklärungsrate liegst du über dem landesweiten Durchschnitt.“
„Ohne Jörgen bin ich nur halb so gut, keine Ahnung, wie ich ohne ihn zurechtkommen soll. Traust du ihm diese Tat zu?“ Sie suchte seinen Blick.
„Diese Frage hast du dir doch bestimmt schon selbst beantwortet“, erwiderte er.
„Ich wollte es dennoch aus deinem Mund hören.“
„Nein. Auf Jörgen konnte man sich hundertprozentig verlassen.“