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Naomi Klein, Jahrgang 1970, ist Journalistin und Dokumentarfilmerin und eine der profiliertesten Intellektuellen unserer Zeit. Berühmtheit erlangte sie mit ihrem kapitalismuskritischen Bestseller No Logo!, den die New York Times die »Bibel einer Bewegung« nannte. Ihr Buch Die Schock-Strategie wurde als eines der wichtigsten Bücher des Jahrzehnts gefeiert. Zuletzt erschien Warum nur ein Green New Deal unseren Planeten retten kann. Naomi Klein schreibt u.a. für die New York Times und The Intercept und lehrt an der Rutgers University.
Rebecca Stefoff ist eine renommierte Autorin, die sich darauf spezialisiert hat, wissenschaftliche Themen für eine junge Leserschaft anschaulich aufzubereiten. Sie hat bereits Werke von Charles Darwin und Jared Diamond adaptiert.
Die Übersetzerinnen
Gabriele Gockel und Barbara Steckhan sind Mitbegründerinnen des Kollektivs Druck-Reif. Seit über 30 Jahren übertragen sie dort in kleinen Teams Bücher und andere Schriften – vorwiegend aus dem Englischen – ins Deutsche.
In liebender Erinnerung an
Teo Surasky (2002–2020)
N. K.
In meiner Kindheit verbrachte ich viel Zeit unter Wasser. Als ich sechs oder sieben war, lernte ich bei meinem Vater das Schnorcheln, und die Erinnerungen daran gehören zu den glücklichsten meines Lebens. Ich war ein schüchternes Mädchen und oft unsicher. Aber es gab einen Ort, an dem das alles von mir abfiel, wo ich mich stets frei fühlte: das Meer. Den darin lebenden Geschöpfen ganz nahe zu kommen hat mich immer fasziniert.
Wenn man auf ein Korallenriff zuschwimmt, ergreifen die Fische für gewöhnlich sofort die Flucht. Doch wenn man sich ein paar Minuten still verhält und ruhig durch das Luftrohr atmet, wird man für sie zu einem Teil der Meereslandschaft. Dann schwimmen sie direkt auf die Maske zu oder knabbern sanft an der Haut deines Arms. Solche Augenblicke kamen mir immer vor wie im Traum. Alles war so friedlich.
Als ich Jahre später aus beruflichen Gründen nach Australien reiste, wollte ich meinem vierjährigen Sohn Toma dasselbe Erlebnis verschaffen, das mich als Kind so begeistert hatte. Das Meer mag an der Oberfläche vielleicht wenig aufregend oder sogar eintönig wirken, wenn man aber abtaucht, lernt man eine ganz neue bunte Welt kennen.
Toma hatte gerade schwimmen gelernt, und für mich war es der allererste Ausflug zum Great Barrier Reef. Es ist das größte aus Lebewesen bestehende Gebilde der Erde und besteht aus Millionen und Abermillionen kleiner und kleinster Geschöpfe.
Wir fuhren mit einer Filmcrew und einem Wissenschaftlerteam, das die Korallen bereits seit längerem untersuchte, zu dem Riff. Ich war mir nicht sicher, ob die Korallen Toma wirklich interessieren würden, aber dann war er von ihrem Anblick unglaublich begeistert. »Ich habe Nemo gesehen«, verriet er mir hinterher. Er entdeckte eine Seegurke, und wahrscheinlich hatte er auch eine Meeresschildkröte gesehen.
Als ich ihn am Abend in unserem Hotelzimmer ins Bett brachte, sagte ich: »Heute hast du herausgefunden, dass es unter Wasser eine geheimnisvolle Welt gibt.« Er blickte auf, und das Strahlen in seinem Gesicht zeigte mir, dass er es verstanden hatte. »Ich hab sie gesehen«, antwortete er.
Ich empfand Freude, aber auch Kummer, denn ich wusste, dass die Schönheit dieser Welt, die mein kleiner Sohn gerade erst zu entdecken begann, immer mehr verschwindet.
Für mich war das Great Barrier Reef das aufregendste Naturschauspiel, das ich je erlebt hatte – die Farbenpracht der Korallen, die Meeresschildkröten, die exotischen Fische überall. Zugleich aber war das Riff auch das Erschreckendste, was mir je unter die Augen gekommen war, weil große Abschnitte – Abschnitte, die ich Toma nicht zeigte – tot waren oder im Sterben lagen.
Diese Riff-Abschnitte kamen mir vor wie Friedhöfe. Da ich mich als Journalistin mit dem Thema Umweltzerstörung und Klimawandel beschäftigt hatte, wollte ich über das Riff schreiben. Mir war bekannt, was hier vor sich ging. Die Korallen sind von einer Krankheit befallen, die man »Massenbleiche« nennt. Zu diesen Bleichen kommt es in Zeiten, wenn die Wassertemperaturen sehr hoch sind. Die Korallen werden dabei gespenstisch weiß wie Knochen. Wenn die Temperaturen rasch wieder sinken, können sie sich erholen. Doch im Frühjahr 2016 hielten die hohen Temperaturen monatelang an. Ein Viertel des Riffs starb ab und wurde zu einem braunen fauligen Schwamm. Über die Hälfte des Riffs war ebenfalls schon angegriffen.
Für ein solch massives Sterben des Great Barrier Reef bedurfte es keiner großen Erwärmung des Pazifischen Ozeans. Die Meerestemperatur stieg nur um 1 Grad Celsius über das Niveau, in dem diese Korallen leben können. Das reichte für das Sterben und den Tod von großen Teilen des Riffs.
Aber es sind nicht nur die Korallen, die unter der Bleiche zu leiden haben. Viele Fischarten und andere Meeresbewohner sind angewiesen auf die Korallen, als Lebensraum und als Nahrungsquelle. Und viele Millionen Menschen auf der ganzen Welt sind angewiesen auf die Fische, weil sie sich von ihnen ernähren oder mit Fischfang ihren Lebensunterhalt verdienen. Das Sterben der Korallen hat also weitreichende Folgen. Traurigerweise ist das große australische Riff nicht das Einzige, was im Sterben liegt. Denn die Temperaturen steigen überall, und das verändert unsere Welt. In dem Buch, das ihr in Händen haltet, geht es um diese Veränderung. Es handelt davon, warum die Temperaturen steigen, wie dieser Anstieg das Klima verändert und dem Planeten Schaden zufügt, auf dem wir alle zusammen leben. Das Buch zeigt aber auch – und das ist das Wichtigste –, was wir dagegen tun können.
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Das pulsierende Leben eines gesunden Korallenriffs.
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Durch zu warmes Wasser gebleichte Korallen sterben und werden braun, wenn sich das Meer nicht rasch wieder abkühlt. Sobald ein Riff abstirbt, kann es anderen Arten nicht mehr als Lebensraum dienen.
Jeder und jede Einzelne sollte sich darum bemühen, dass die Umweltverschmutzung, die unser Klima verändert, verringert wird. Alle zusammen müssen wir den Klimawandel bekämpfen, um die Natur und den ganzen Planeten, der unsere Lebensgrundlage ist, zu schützen. Aber es geht um noch mehr.
Vieles, was mit dem Klimawandel zusammenhängt, ist ungerecht. Ungerecht ist zum Beispiel, dass er jungen Menschen wie meinem Sohn Toma einen gesunden, sauberen Planeten vorenthält. Und euch genauso! Ungerecht ist überhaupt, dass der Klimawandel die Menschen in unterschiedlichem Maße trifft. Arme Gemeinschaften und Minderheiten leiden unter den Auswirkungen weitaus mehr als andere. Deshalb geht es in diesem Buch auch um Gerechtigkeit und Fairness, darum, wie wir nicht nur die Umweltverschmutzung reduzieren, sondern auch, wie wir eine gerechtere Welt für alle erschaffen können.
Ihr und eure Generation habt nichts zu diesem Klimawandel beigetragen. Aber ihr und die Generationen nach euch werdet mit ihren schlimmen Auswirkungen leben müssen. Es sei denn, wir ändern die Dinge.
Ich habe dieses Buch geschrieben, um euch zu zeigen, dass diese Veränderungen möglich sind. Doch gerade als ich am Schluss des Buches angelangt war, passierte etwas völlig Unerwartetes. Eine ansteckende Krankheit breitete sich aus, verursacht durch eine bisher nicht bekannte Variante des Corona-Virus. Anfang 2020 entwickelte sich dies zu einer Pandemie, das heißt, die Krankheit trat in fast allen Ländern der Welt auf. Die Ansteckungs- und Todesraten schossen in die Höhe. Fast überall auf der Welt mussten die Menschen strenge Regeln einhalten. Sie mussten zu Hause bleiben und Kontakte zu anderen meiden, damit sich die Ausbreitung des Virus verlangsamte. In vielen Ländern wurden die Schulen geschlossen, die Kinder mussten sich an das Lernen zu Hause gewöhnen und vermissten ihre Freunde.
Ich habe daher dem Buch am Ende einen Text hinzugefügt, in dem ich beschreibe, was wir – alle Menschen auf der Welt – aus dieser Pandemie lernen können.
Doch wenn ihr die nun folgenden Kapitel lest, vergesst nicht: Die Corona-Pandemie hat das Thema »Klimawandel« vielleicht aus den Zeitungen und aus dem Fernsehen verdrängt, aber damit ist die Gefahr natürlich nicht vorbei, und die Bewegung, die dafür kämpft, die Katastrophe aufzuhalten, ist auch immer noch da.
Auch jetzt, während der Corona-Pandemie, ist die Umweltschutzbewegung aktiv, die es sich zum Ziel gesetzt hat, den Klimawandel zu bekämpfen – und zugleich auch eine gerechte und lebenswerte Zukunft für alle möglich zu machen. Das nennt man »Klimagerechtigkeit«. Und junge Menschen sind nicht nur Teil dieser Bewegung, sondern sie führen sie an und weisen ihr den Weg.
Willst du dich ihnen anschließen?
Ich hoffe, dieses Buch wird euch helfen, eine Antwort darauf zu finden. Es soll euch informieren, viel mehr aber noch inspirieren und ganz konkret das Werkzeug an die Hand geben, um aktiv zu werden.
In Teil eins beschreibe ich, was junge Menschen schon heute gegen den Klimawandel und im Einsatz für soziale Gerechtigkeit unternehmen, zu der auch ethnische und wirtschaftliche sowie Geschlechtergerechtigkeit gehören. Im zweiten Teil beschreibe ich, was wir über den gegenwärtigen Zustand des Klimas wissen und welche Ursachen der Klimawandel hat. In Teil drei geht es um euch und darum, welche Schritte ihr unternehmen könnt. Ihr werdet sehen, dass ihr nicht allein seid, denn ihr werdet auf den folgenden Seiten junge Aktivistinnen und Aktivisten aus der ganzen Welt kennenlernen, die sich für den Schutz unseres Planeten und zugleich für Klimagerechtigkeit einsetzen.
Es kann einem Angst machen, wenn man sich mit den Folgen des Klimawandels beschäftigt, doch lasst euch davon nicht abschrecken. Denn Tatsache ist auch, dass wir noch immer etwas gegen den Klimawandel unternehmen können. Das ist ja der Grund, warum Hunderttausende junge Leute überall auf der Welt aktiv geworden sind. Das massive Aufbegehren gegen Rassismus ebenso wie die Demonstrationen für Klimaschutz zeigen, dass sich Millionen Menschen nach Veränderungen sehnen. Wir können die Zukunft zum Guten wenden – wenn wir bereit sind, alles zu ändern.
Sichtlich aufgeregt verließen sie ihre Schulen. In kleinen Rinnsalen ergossen sie sich aus Seitenstraßen auf die großen Alleen, wo sie sich mit Strömen singender und schwatzender Kinder und Jugendlicher vereinten. Man sah alle möglichen Outfits – von Leggings mit Leopardenmuster, Jeans und T-Shirt bis hin zu adretten Schuluniformen. In Dutzenden Städten auf der ganzen Welt wurden an diesem Tag aus den Rinnsalen rauschende Flüsse. Es waren Hunderte, Tausende, Hunderttausende.
Die Angestellten, die aus ihren Bürofenstern hinunter auf die Straße blickten, fragten sich wahrscheinlich, warum die vielen Jugendlichen nicht in der Schule waren. Und die Kunden in den Geschäften wunderten sich vermutlich über die aufgeregte Stimmung, die überall herrschte. Worum es ging, erfuhren sie von den Transparenten, die die Demonstrierenden trugen:
Unter den Zehntausenden von Schülerinnen und Schülern, die in New York auf die Straße gingen, befand sich ein Mädchen, das sein selbst gemaltes Plakat mit Hummeln, Blumen und Tieren des Dschungels hochhielt. Das Bild war bunt und fröhlich, der dazugehörige Text dagegen düster: 45 Prozent der Insekten vernichtet durch den Klimawandel. 60 Prozent der Tierarten in den letzten fünfzig Jahren ausgerottet. In die Mitte hatte das Mädchen eine rieselnde Sanduhr gemalt.
Die Organisatoren des ersten Schulstreiks schätzen, dass es ungefähr 2100 Klimastreiks in 125 Ländern mit über 1,5 Millionen jungen Teilnehmenden gab. Die meisten von ihnen blieben für eine Stunde oder einen ganzen Tag dem Unterricht fern, manche mit offizieller Genehmigung, andere ohne.
Viele gingen auf die Straße, weil sie eine erschreckende Entdeckung gemacht hatten. Ihre Schulbücher und die Dokumentarfilme im Unterricht zeigten ihnen die vielen Wunder unseres Planeten – das ewige Eis der Polarregionen, atemberaubende Korallenriffe, Regenwälder und exotische Tiere. Zugleich aber erfuhren sie, dass ein Großteil dieser Wunder wegen des Klimawandels bereits nicht mehr vorhanden war. Und dass noch viel mehr verloren gehen würde, wenn sie warteten, bis sie erwachsen waren, um etwas dagegen zu unternehmen.
Was sie über den Klimawandel erfahren hatten, hatte sie zu der Überzeugung gebracht, dass es so nicht weitergehen konnte. Deshalb folgten sie dem Beispiel so vieler Gruppen vor ihnen, die für Veränderungen gekämpft hatten, und versammelten sich zu Demonstrationen.
Doch die jungen Leute streikten nicht nur, um weiteren Schaden in naher Zukunft zu verhindern. Für viele von ihnen war die Klimakatastrophe schon jetzt in ihrem Alltag spürbar. Im südafrikanischen Kapstadt stimmten Hunderte Demonstrierende Sprüche an, mit denen sie die Politikerinnen und Politiker aufforderten, keine neuen Projekte mehr zu genehmigen, die zur weiteren Erwärmung unseres Planeten beitragen würden. Ein Jahr zuvor hätte es in der Großstadt fast kein Wasser mehr gegeben. Es hatte in der Region seit Jahren nicht mehr geregnet, sodass es zu schweren Dürren gekommen war, was wahrscheinlich durch den Klimawandel verursacht oder zumindest durch ihn verschlimmert worden war.
Im Inselstaat Vanuatu im Pazifischen Ozean skandierten junge Streikende: »Hebt eure Stimme, nicht den Meeresspiegel!« Im Nachbarstaat, den Salomonen, waren bereits fünf kleine Inseln im Meer versunken, das ständig ansteigt, da sich bei höheren Temperaturen Wasser ausdehnt und Gletscher und Eisschilde abschmelzen.
»Ihr habt unsere Zukunft für eure Profite verkauft«, riefen Schüler in der indischen Hauptstadt Delhi durch ihre weißen Schutzmasken. Delhi leidet unter Luftverschmutzung, die so schlimm ist wie fast nirgendwo sonst auf der Welt. Dies liegt daran, dass in Indien besonders viel Kohle verbrannt wird. Dabei entstehen gesundheitsschädliche Smogwolken. Aber diese sichtbare Luftverschmutzung ist nicht das einzige Problem. Zugleich werden nämlich auch unsichtbare Stoffe freigesetzt, die sogenannten Treibhausgase. Und wie die dort streikenden Schüler wussten und wie wir euch zeigen werden, sind diese Gase verantwortlich für die Veränderung unseres Klimas.
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Aufbruchstimmung beim ersten Schulstreik für das Klima im australischen Sydney. Über den Aktivisten schwebt eine große aufblasbare Erdkugel.
An diesem Tag im März 2019 formierte sich der erste weltweite Schulstreik für das Klima. Ausgerufen und organisiert hatten ihn Schülerinnen und Schüler. Mit der Aktion und den weiteren, die folgten, forderten junge Menschen auf der ganzen Welt ein Mitspracherecht bei der Gestaltung ihrer Zukunft.
Mit dem Schulstreik für das Klima im März 2019 trat eine große und immer weiter anwachsende Jugendbewegung in Erscheinung, die im Wesentlichen auf den Einsatz eines fünfzehnjährigen Mädchens in Stockholm zurückgeht.
Greta Thunberg hatte zum ersten Mal vom Klimawandel gehört, als sie acht Jahre alt war. Damals sah sie Dokumentarfilme über schmelzende Gletscher und aussterbende Tierarten. Sie erfuhr, dass bei der Verbrennung von fossilen Energieträgern (wie Kohle, Öl und Gas) Treibhausgase freigesetzt werden, die, sobald sie in die Atmosphäre gelangen, den Klimawandel befördern. Treibhausgase entstehen in Kraftwerken und Fabriken und durch Autos und Flugzeuge.
Greta erfuhr aber auch, dass eine weitere Ursache für Treibhausgase unser Fleischkonsum ist. Denn für die Viehzucht, vor allem für die Rinderhaltung, werden riesige Waldflächen gerodet, um Weideland zu gewinnen. So gehen uns Bäume verloren, die das schädliche Treibhausgas Kohlendioxid aufnehmen könnten, was verhindern würde, dass es in die Atmosphäre gelangt. Außerdem entsteht bei der Rinderhaltung und den Ausscheidungen der Tiere Methan – ein weiteres Treibhausgas.
Als Greta älter wurde, befasste sie sich viel mit wissenschaftlichen Texten, in denen beschrieben wurde, wie die Erde in den Jahren 2040, 2060 und 2080 aussehen wird, wenn wir Menschen unsere jetzige Lebensweise beibehalten. Ihr wurde klar, was das für sie selbst bedeuten würde: Sie würde in einer Welt leben, in der es ständig zu Naturkatastrophen käme, in einer Welt, in der unzählige Tierarten für immer verschwunden wären. Und eine solche Welt würde sie am Ende ihren eigenen Kindern hinterlassen, wenn sie denn einmal welche haben würde.
Greta erkannte aber auch: Wenn wir jetzt etwas unternehmen, können wir immer noch einige Gletscher retten. Wir können viele Inselstaaten davor bewahren, vom Meer verschluckt zu werden. Wir können Dürren, Missernten und Hungersnöte abwenden und damit verhindern, dass Millionen oder gar Milliarden Menschen aus ihrer Heimat fliehen müssen.
Und Greta fragte sich: Warum befassen sich nicht alle mit der Frage, wie man die Klimakatastrophe verhindern kann? Warum unternahm ein Land wie Schweden nicht alles, um die Menge an Treibhausgasen in der Atmosphäre zu verringern? Die Welt stand in Flammen, und doch hatten die Menschen nur ihre eigenen Angelegenheiten im Sinn und kauften sich neue Autos und Kleider, die sie nicht brauchten, als wäre alles in Ordnung.
Im Alter von elf Jahren bekam Greta eine schwere Depression, die sich hartnäckig hielt. Sie konnte sich auch deswegen nicht so leicht daraus befreien, weil sie an einer bestimmten Form von Autismus litt. Diese sorgte dafür, dass sie sich in Themen, die sie interessierten, immer mehr vertiefte und nicht mehr davon loskam. Wie mit einem Laserstrahl richtete Greta ihre ganze Aufmerksamkeit auf den Zusammenbruch des Klimas. Sie sah dessen Folgen und spürte sie direkt am eigenen Körper. Nichts konnte sie ablenken. Sie fühlte Angst und Trauer um den Planeten und konnte einfach nicht begreifen, warum die Mächtigen dieser Welt so wenig gegen den Klimawandel unternahmen. Empfanden sie nicht auch Angst? Und Wut?
Doch schließlich konnte sich Greta doch aus ihrer Depression befreien, indem sie einen für sie unerträglichen Konflikt löste: den Widerspruch zwischen ihrem Wissen über den Klimawandel und der Lebensweise in ihrem Elternhaus. Sie überzeugte ihre Eltern, kein Fleisch mehr zu essen und auf Flugreisen zu verzichten. Das war aber nur ein erster Schritt. Als Nächstes suchte sie nach einer Möglichkeit, sich an die Öffentlichkeit zu wenden. Sie wollte den Menschen klarmachen, dass man nicht mehr so tun dürfe, als wäre alles in Ordnung.
So ging Greta im August 2018, als sie fünfzehn war, zu Beginn des neuen Schuljahrs nicht in die Schule zum Unterricht, sondern zum Sitz des schwedischen Parlaments und stellte sich mit einem handgeschriebenen Schild davor, auf dem stand: Schulstreik für das Klima. Von da an verbrachte sie in ihrem Kapuzenshirt und mit ihren dunkelblonden Zöpfen jeden Freitag Stunden dort. Diese Aktion eines einzelnen jungen Mädchens war der Beginn der Bewegung »Fridays for Future«.
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Greta Thunberg, das schwedische Schulmädchen, setzte allein eine Bewegung in Gang, die bald Anhängerinnen und Anhänger auf der ganzen Welt fand.
Öffentlicher Protest kann ein wirksames Mittel sein, um seine Meinung kundzutun. Aber er führt nicht dazu, dass sich die Dinge über Nacht ändern. Am Anfang beachteten die Menschen Greta kaum, wenn sie mit ihrem Schild dastand. Allmählich aber wurden einige Medien auf ihre Aktion aufmerksam. Viele Menschen waren derselben Meinung wie Greta, sahen aber keine Möglichkeit, ihre Sorge zum Ausdruck zu bringen. Das aber änderte sich nun, und mit der Zeit tauchten auch andere Schülerinnen und Schüler und sogar einige Erwachsene mit Plakaten auf. Bald wurde Greta gebeten, bei Kundgebungen gegen den Klimawandel eine Rede zu halten, dann bei Klimakonferenzen der Vereinten Nationen in New York, vor den Politikern der Europäischen Union in Brüssel, vor dem britischen Parlament und vor anderen großen Versammlungen.
Greta sagte einmal, dass Menschen, die wie sie das Asperger-Syndrom hätten, »nicht gut lügen können«. Bei ihren Reden spricht sie in einfachen Sätzen und konfrontiert ihr Publikum mit harten Vorwürfen. »Sie haben uns im Stich gelassen«, hielt sie den Politikerinnen und Politikern in ihrer Rede vor den Vereinten Nationen im September 2019 vor. »Aber wir jungen Leute durchschauen allmählich Ihren Verrat. Die Augen aller zukünftigen Generationen sind auf Sie gerichtet. Und wenn Sie uns im Stich lassen, werden wir Ihnen das niemals vergeben. Wir werden Ihnen das nicht durchgehen lassen. Genau hier, genau in diesem Augenblick setzen wir die Grenze. Die Welt wacht auf, und es wird Veränderungen geben, ob es Ihnen gefällt oder nicht.«
Gretas Reden haben die Mächtigen der Welt bislang nicht dazu gebracht, die nötigen drastischen Maßnahmen zu ergreifen, um den Klimawandel aufzuhalten. Aber viele andere Menschen wurden aufmerksam auf Greta und das Thema. Videos von Greta machten in den sozialen Medien die Runde. Plötzlich wurde Greta für Jugendliche auf der ganzen Welt zum Vorbild und sie versuchten, ebenso engagiert auf die Probleme hinzuweisen. Sie organisierten eigene Schulstreiks, und viele brachten Plakate mit, auf die sie Sätze von Greta geschrieben hatten wie: Ich möchte, dass ihr in Panik geratet. Unser Haus steht in Flammen.
Im Dezember 2019 wählte die amerikanische Zeitschrift Time Greta Thunberg zur Person des Jahres – die jüngste, seit es diesen Titel gibt. Begründet wurde die Auszeichnung mit Gretas mutigem Einsatz, mit dem sie die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf den Klimawandel gelenkt habe. Greta selbst aber verweist auf andere junge Aktivistinnen und Aktivisten, die als Vorbilder gedient haben.
Zum Beispiel die Schüler in Parkland, im amerikanischen Bundesstaat Florida. Im Februar 2018 war es an einer Schule in Parkland zu einem Amoklauf gekommen. Ein Neunzehnjähriger drang in die Schule ein und erschoss siebzehn Menschen. Nach dem Amoklauf organisierten die Schüler der Parkland-Schule Proteste und forderten ein strengeres Waffengesetz, was zu einer landesweiten Welle von Schulstreiks führte. Diese Schulstreiks nahm sich Greta zum Vorbild und brachte damit die junge Klimabewegung auf die Bühne der Welt. Tausende junge Menschen wie sie engagieren sich heute dafür, das gefährliche Fortschreiten des Klimawandels aufzuhalten, indem sie wiederum Gretas Beispiel folgen.
Ein Leben mit Autismus ist nicht einfach. Greta sagte einmal, für die meisten Betroffenen sei es »ein endloser Kampf gegen die Schule, am Arbeitsplatz und gegen Mobbing. Doch unter den richtigen Bedingungen, mit der richtigen Haltung kann Autismus eine Superkraft sein.« Deshalb sagt Greta, sie verdanke es dem Autismus, dass sie bestimmte Dinge klarer sehe als andere Menschen. »Wenn der Ausstoß von Treibhausgasen aufhören soll, müssen wir den Ausstoß beenden«, erklärt sie. »Für mich gibt es nur Schwarz und Weiß. Wenn es ums Überleben geht, gibt es keine Grautöne. Entweder wir machen als Zivilisation weiter wie bisher oder nicht. Wir müssen uns verändern.«
Die Beschäftigung mit dem Klimawandel und seinen Folgen kann Traurigkeit, Wut oder Angst auslösen. Greta entdeckte, dass sie mit diesen Gefühlen besser zurechtkam, wenn sie handelte und sich in der Öffentlichkeit zur Wehr setzte. Als sie das tat, wurde sie zu einer Person, der sich viele andere anschließen wollten. So wie sich um ein kleines bisschen Sand in einer Auster eine Perle bildet, so trug Gretas ganz einfache Art des Protests dazu bei, dass etwas Schönes und Kraftvolles entstand.
Junge Leute gehen für das Klima nicht nur auf die Straße. Sie gehen dafür auch vor Gericht. Sechzehn Jugendliche und Kinder aus zwölf Ländern von fünf Kontinenten wollen herausfinden, ob sie mit Hilfe des Völkerrechts etwas gegen den Klimawandel ausrichten können.
Im September 2019 reichten diese Klimaaktivisten im Alter zwischen acht und siebzehn Jahren bei den Vereinten Nationen eine Beschwerde ein. Dass so etwas möglich ist, haben wir der UN-Kinderrechtskonvention zu verdanken. Diese Konvention (oder Abmachung) trat 1990 in Kraft und sollte in den Staaten, die sie unterzeichnet hatten, die Kinder schützen. Unter anderem heißt es in dem Text, dass jedes Kind das »Recht auf Leben« hat und die Unterzeichnerstaaten »in größtmöglichem Umfang das Überleben und die Entwicklung des Kindes gewährleisten« sollen.
Die Beschwerde der Gruppe richtet sich gegen Argentinien, Brasilien, Frankreich, Deutschland und die Türkei. Das sind die Länder, die von allen Unterzeichnerstaaten des UN-Abkommens die größte Menge an Treibhausgasen produzieren. (In den Vereinigten Staaten und in China liegt sie noch höher, aber die USA gehören nicht zu den Unterzeichnern der Konvention, und China hat einen bestimmten Teil nicht unterzeichnet, der solche Beschwerden erleichtert.)
Die sechzehn Kinder und Jugendlichen begründen ihre Beschwerde damit, dass die fünf Länder nicht genug getan hätten, um den Klimawandel aufzuhalten. Damit erfüllten sie nicht ihre Pflicht, das Leben und die Gesundheit der Kinder zu schützen. Es ist weltweit die erste UN-Klimabeschwerde im Namen von Kindern.
Als Nächstes werden die Vereinten Nationen prüfen, ob die Beschwerde zulässig ist. Wenn die Vereinten Nationen den Kindern recht geben, werden sie die fünf Länder auffordern, ihre Pflicht zu erfüllen, mehr für den Klimaschutz zu tun. Zwingen können die Vereinten Nationen die Länder nicht, aber die Länder haben sich mit ihrer Unterzeichnung nun einmal dazu verpflichtet, die Kinderrechte zu schützen.
Die sechzehn jungen Aktivisten sind Greta Thunberg und Ellen-Anne aus Schweden, Chiara Sacchi aus Argentinien, Catarina Lorenzo aus Brasilien, Iris Duquesne aus Frankreich, Raina Ivanova aus Deutschland, Ridhima Pandey aus Indien, David Ackley III., Ranton Anjain und Litokne Kabua von den Marshallinseln, Deborah Adegbile aus Nigeria, Carlos Manuel aus Palau, Ayakha Melithafa aus Südafrika, Raslen Jbeili aus Tunesien sowie Carl Smith und Alexandria Villaseñor aus den Vereinigten Staaten.
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Catarina Lorenzo aus Brasilien sprach im September 2019 über die von sechzehn jungen Menschen bei den Vereinten Nationen eingereichte Beschwerde, in der sie mehrere Länder beschuldigen, zu wenig gegen den Klimawandel zu unternehmen. Auch Carlos Manuel aus Palau (links) und David Ackley von den Marshallinseln (rechts) haben die Beschwerde unterzeichnet.
David, Ranton, Litokne und Carlos haben selbst erfahren, was sterbende Korallenriffe, steigende Meeresspiegel und immer heftigere Stürme bedeuten. Als Bürger der Marshallinseln und des Inselstaats Palau im Pazifischen Ozean wollen sie der Welt deutlich machen, dass der Klimawandel vielleicht nicht für alle sichtbar, aber trotzdem für alle eine Gefahr ist. Er findet jetzt statt, in diesem Augenblick, und er wird immer deutlicher auch in den größeren und reicheren Ländern sichtbar werden.
»Der Klimawandel beeinträchtigt mein Leben«, erklärte Litokne in der Beschwerde. »Er hat mir mein Zuhause, das Land und die Tiere genommen.«
Und Carlos aus Palau schrieb: »Ich möchte den größeren Ländern vor Augen führen, dass wir kleinen Inselstaaten am meisten unter dem Klimawandel leiden. Unsere Heimat wird langsam vom Meer verschlungen.«
Wie immer die Entscheidung der Vereinten Nationen ausfallen wird: Wichtig ist – es sind junge Menschen wie ihr, die mit Zorn und Entschlossenheit für den Schutz des Lebens auf der Erde eintreten. Andere Jugendliche auf der ganzen Welt folgen dem Beispiel und haben bei verschiedenen Gerichten Beschwerden oder Klagen eingereicht.
Nachdem wir nun geschildert haben, was junge Leute unternehmen, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Klimakatastrophe zu lenken, wollt ihr vielleicht genauer wissen, welche Überlegungen hinter ihren Aktionen stecken. Wir wollen daher in den folgenden Kapiteln näher auf die Ursachen der Klimakatastrophe eingehen und zeigen, was so viele junge Menschen dazu bewog, aktiv zu werden.
Am Heiligen Abend des Jahres 2019 kam es in der Antarktis zu einem neuen Rekord – aber keinem guten. An diesem Tag schmolz die Eisdecke des Kontinents innerhalb von vierundzwanzig Stunden so weit wie noch nie zuvor. Auf 15 Prozent seiner Oberfläche wurde Eis zu Wasser. Aber es war nicht nur an diesem einen Tag zu warm.
Im Dezember ist in der Antarktis Sommer, denn die Jahreszeiten auf der südlichen Erdhalbkugel sind denen auf der nördlichen Halbkugel entgegengesetzt. Doch selbst im Sommer war dort noch nie so viel Eis in so kurzer Zeit getaut. Zu Weihnachten übertraf das Volumen der Schmelze den normalen Monatsdurchschnitt um 230 Prozent. Wie war es dazu gekommen? Ein Wissenschaftler sagte, auf dem Kontinent hätten schon während der gesamten Jahreszeit »deutlich wärmere Temperaturen als im Durchschnitt« geherrscht.
© NASA
Die beiden Fotos wurden im Februar 2020 im Abstand von nur neun Tagen aufgenommen. Sie zeigen das Ausmaß der Eisschmelze an der Spitze der antarktischen Halbinsel, nachdem die Temperaturen Rekordwerte erreicht hatten.
Zur selben Zeit stand Moskau im hohen Norden, wo im Dezember Winter ist, vor einem ganz ähnlichen Problem: Es gab keinen Schnee!
Moskau ist bekannt für seine strengen Winter. Normalerweise ist es dort im Dezember bitterkalt, und für gewöhnlich fällt noch vor dem Jahreswechsel viel Schnee. Doch im Dezember 2019 war es auch dort wärmer als sonst. In den Gärten und Parks grünte und spross es. Die Kinder spielten auf den Eislaufbahnen Fußball, da es kein Eis zum Eishockeyspielen gab. Für ein Snowboard-Event am Neujahrstag musste die Stadtverwaltung tonnenweise künstlichen Schnee herankarren lassen.
Während man in Moskau Kunstschnee aufhäufte, ereignete sich auf der gegenüberliegenden Erdhälfte eine Tragödie. In den letzten Tagen des Jahres 2019 flüchteten in Südostaustralien Tausende von Menschen an die Küsten, um den Flammen zu entkommen, die ihre Häuser und ganze Gemeinden verschlangen.
Obwohl auf der Südhalbkugel der Erde der Sommer gerade erst begonnen hatte, litt Australien bereits unter einer schlimmen Hitzewelle. Nach drei Jahren, in denen es deutlich weniger geregnet hatte als sonst, waren große Teile des Landes komplett ausgedörrt. Die Bäume und Pflanzen waren knochentrocken, Zunder für eine mögliche Katastrophe. Und die ließ nicht lange auf sich warten. Einzelne Funken – vielleicht entstanden durch Blitzschlag oder Lagerfeuer oder durch eine fortgeworfene Zigarette – entwickelten sich rasch zu ausgewachsenen Bränden, die wie eine riesige Feuerwalze durch die ausgetrockneten Gebiete rasten. Und wie so oft verschlangen sie auch Häuser, Geschäfte und andere Gebäude.
Überraschend waren diese Großfeuer wohl nicht. Kaum ein Jahr zuvor hatte Australien die schlimmste Hitzewelle aller Zeiten erlebt. In einigen Gegenden hatte über vierzig Tage lang eine Temperatur von 40 Grad Celsius geherrscht. Auch damals hatten Brände verheerende Schäden angerichtet und große Gebiete der alten Wälder Tasmaniens zerstört. Dieser australische Bundesstaat erlebte in jenem Jahr den trockensten Januar seit Aufzeichnungsbeginn.
Ende 2019 waren in Australien mindestens neun Menschen bei den Bränden umgekommen. Über 900 Häuser waren zerstört und mehr als 4,45 Millionen Hektar Land verbrannt. Rauch und Asche hingen in der Luft, und selbst in der Mittagszeit war der Himmel dunkel. Eine halbe Milliarde Tiere fiel dem Feuer zum Opfer, darunter Tausende von Australiens berühmten Koalabären. Wahrscheinlich sind einige bedrohte Tierarten sogar gänzlich ausgelöscht worden. (Bei den Bränden im darauffolgenden Jahr wurde es sogar noch schlimmer: Ende März 2020 waren 34 Menschen umgekommen, über 3500 Häuser zerstört, mehr als 18,62 Milliarden Hektar verbrannt und 3 Milliarden Tiere verendet, verletzt oder aus ihrem Lebensraum vertrieben.)
Im Jahr 2019 kam es zu mehreren Naturkatastrophen auf der ganzen Welt, und sie alle stehen im Zusammenhang mit der Klimaerwärmung.
In Asien zogen so viele Zyklone – heftige Tropenstürme – über die Länder im Indischen Ozean wie noch nie zuvor. In den Vereinigten Staaten litten weite Teile des Landesinneren unter Überschwemmungen, die die Ernten zerstörten und Menschen zum Verlassen ihrer Häuser zwangen.
In Europa und in Alaska verzeichnete man Rekordtemperaturen. Der Juli 2019 war weltweit der heißeste Monat, der seit Beginn regelmäßiger Temperaturaufzeichnungen gemessen wurde. Und im September war die Eisdecke, die sich seit (mindestens) Tausenden von Jahren über den Arktischen Ozean spannte, auf die zweitkleinste Fläche seit Beginn der Messungen zusammengeschmolzen.
Fast ein Jahr später litt Sibirien – schon immer eine der kältesten Regionen der Welt – unter ungewöhnlich hohen Temperaturen. Im Juni 2020 wurden in der Stadt Werchojansk 38 Grad Celsius gemessen, der höchste Wert, der in der Arktis je verzeichnet wurde. In einigen Teilen Sibiriens war es wärmer als in Florida. Und auch hier kam es zu Hunderten von Flächenbränden. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf der ganzen Welt schlugen Alarm.
Und was hatten alle diese Ereignisse gemeinsam? Die hohen Temperaturen!