Judas der Erzschelm

 

Abraham a St. Clara

 

 

 

 

Inhalt:

 

Abraham a Santa Clara – Biografe und Bibliografie

 

Judas der Erzschelm

 

Erstes Bändchen.

Zweiter Band.

Dritter Band.

Vierter Band.

Fünfter Band.

Sechster Band.

Siebenter Band.

 

 

 

Judas der Erzschelm, Abraham a Sancta Clara

Jazzybee Verlag Jürgen Beck

Loschberg 9

86450 Altenmünster

 

ISBN: 97838496345782

 

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Abraham a Santa Clara – Biografe und Bibliografie

 

Eigentlich Ulrich Megerle, Kanzelredner und volkstümlich-humoristischer Schriftsteller, geb. 4. Juli 1644 in Kreenheinstetten bei Meßkirch in Baden, gest. 1. Dez. 1709 in Wien, trat 1662 in das Barfüßer-Augustinerkloster Maria-Brunn bei Wien, wurde nach der Priesterweihe 1666 nach Maria-Stern bei Taxa in Oberbayern geschickt, kehrte aber bald nach Wien zurück, wo er als Prediger großen Beifall fand und 1677 zum Hofprediger ernannt wurde. 1682–89 war er in Graz tätig, dann wieder in Wien. A. ist der eigenartigste Vertreter der geistlichen Burleske; er war ein tüchtiger Seelenhirt, schneidiger Wortführer der jesuitischen Reaktion, ausgezeichneter Anekdotenerzähler, derbdrastischer Schilderer des Wiener Lebens seiner Zeit, daher kulturhistorisch sehr wichtig, ein ehrlicher Wahrheitsfreund, aber marktschreierisch in Wesen und Stil. Von seinen Werken heben wir hervor: »Prophetischer Willkomm, d.i. Ein Weissagung von Glück ohn Tück« (Wien 1676); »Huy und Pfuy! der Welt« (das. 1680); »Mercks Wienn, d.i. des wüthenden Todts umständige Beschreibung« (das. 1680); »Auff, Auff ihr Christen!« (das. 1683, Predigt wider die Wien bedrohenden Türken, von Schiller für die Kapuzinerpredigt in »Wallensteins Lager« benutzt, Neudruck von Sauer, das. 1883). Das Hauptwerk Abrahams, in dem seine Stärken und Schwächen am lebhaftesten und interessantesten zu Tage treten, ist »Judas der Ertz-Schelm« (Salzb. 1686–95, 4 Bde.; Neudruck in Auswahl in Kürschners »Deutscher National-Lit.«, Bd. 40). Seine »Sämtlichen Werke« erschienen zu Passau und Lindau 1835–54 in 21 Bänden. Vgl. Karajan, Abraham a Santa Clara (Wien 1867); Sexto, Abraham a Santa Clara (Sigmaring. 1896); Blanckenburg, Studien über die Sprache Abrahams a Santa Clara (Halle 1897).

 

 

 

Judas der Erzschelm

 

 

Erstes Bändchen.

 

Dem Hoch- und wohlgebornen Grafen und Herrn, Herrn Hans Jakoben Kißl, Grafen zu Gottschen, Freiherrn auf Kaltenbrunn und Ganowitz etc.

 

 Hoch- und wohlgeborner Graf,

 Gnädiger Herr Herr!

 

Weilen Euer hochgräfliche Gnaden den preiswürdigen Namen tragen Jakob, also kann ich es nit läugnen, will es nit läugnen, und soll es nit läugnen, sondern nennen und bekennen, daß mir um das Herz sey, was in dem alten Testament der allmächtige Gott von dem Jakob ausgesprochen: »Jakob dilexi etc., den Jakob hab ich geliebt« Röm. 9. Ursach solcher tragender Lieb seynd Euer hochgräflichen Gnaden sowohl demüthige als anmuthige Affekten, welche sie allen Geistlichen und Ordensleuten, folglich auch mir unwürdigstem Diener allerseits ganz gnädig erweisen.

Indem nun Euer hochgräflichen Gnaden neben andern hochadeligen Chargen auch Erbland jägermeister in Krain- und Windischmark seyn, so werden Sie unbezweifelt wohl wissen, was das wildfreundliche oder freundlichwilde Echo in dem dicken Gehölz und schattenreichen Wäldern zwischen Berg und Thal im Brauch habe, daß es nämlich diejenigen resalutire wie es begrüßt wird, und allemal die Lieb' mit Lieb' bezahle. Solchem leiblosen Sprachmeister hab' ich Gebühr halber wollen nacharten, und diejenige große Lieb', welche Euer hochgräflichen Gnaden gegen unser Kloster bei St. Anna, wie auch gegen mich erzeigen, mit andern Lieb' oder Liebeszeichen wollen erwiedern; weil ich aber in dem Münzgraben weder Silber noch Gold, sondern nur Erz ausgegraben, nämlich Judam den Erz-Schelmen, also habe ich mich vielleicht gar zu keck unterfangen, solchen Euer hochgräflichen Gnaden demüthigst zu offeriren.

Freilich wohl mag mancher Nasenwitziger über solche rare Schenkung die Stirn runzeln, aber bei bescheiden und becheidenen Leuten findet sich eine weisere Auslegung, als welche ohne fernern Bedacht jenem Sprichworte der Weltweisen beifallen »contraria juxta se posita magis elucescunt:« wenn man das Gold zu dem Blei, den Schnee zu dem Ruß, einen heiligen Engel zu dem Teufel, eine hübsche Helene zu einer alten, ungestalten Xantippe stellet, so verlieren sie nit allein hierdurch ihren Werth nit, sondern kommen noch schöner und scheinender heraus, in Gegenwart ihres Widerspiels. Indem ich dann Euer hochgräflichen Gnaden den argen, kargen Geizhals Judam vorstelle, so erhellet desto ruhmwürdiger Euer hochgräflichen Gnaden bekannte Freigebigkeit, welche wir mehrmalen in unserm armen Convent erfahren.

Dem wüsten Teufel und garstigen Wauwau hat es dazumal nit gelungen, wie er in der Wüste den Herrn Jesum versucht hat und kurzum angehalten, der Heiland solle aus einem Steine Brod machen: »dic lapidi huic ut panis fiat.« Luk. 4. v. 3; aber uns Augustiner Baarfüßern in dem Münzgraben ist schon öfters ein Stein zu Brod worden, indem Euer hochgräflichen Gnaden Graf Kißl sich ganz und gar nit steinhart erwiesen, sondern mehrmalen, ein Brod ins Kloster geschafft.

Des Bauern und arbeitsamen Ackersmann ist seine einige Hoffnung auf Jakobi; denn um Jakobi herum hat er seinen Schnitt auf dem Felde. Mir ist fürwahr nit anders (es mags jemand für ein Bauernconcept auslegen oder nit): um Jakobi hab ich und das arme Kloster bei St. Anna den besten Schnitt. Und hat wohl recht der Himmel also angeordnet, daß Euer hochgräflichen Gnaden den Namen Jakob bekommen; denn gleich wie Jakob in dem alten Testament sehr viel weiße und scheckigte Schäflein auf die Weide geführt, also haben Euer hochgräflichen Gnaden bishero manche Unterhaltung und Weid sehr vielen geistlichen Schäflein beigeschafft, worunter die Schwarzen das Me-Me-Me-mento nit verhalten.

Zum andern hat mich veranlasset, daß ich Euer hochgräflichen Gnaden diesen ersten Theil demüthigst dedicire: weilen nämlich ein jedes Buch einen Schutzherrn von Nöthen hat; und wer kann mich dann besser schirmen, als Euer hochgräflichen Gnaden? massen auch der David sich mit einem Kieselstein wider den Großkopfeten Goliath defendirt hat. Dahero so arm als ich bin, schätze ich mich dennoch steinreich, wenn ich Euer hochgräflichen Gnaden auf meiner Seite habe, und ist mir dießfalls der Kieselstein tausendmal lieber, als der Edelstein: Bin demnach der tröstlichen Zuversicht, Euer hochgräflichen Gnaden werden dieses winzige Werklein in Gnaden aufnehmen, weil ich nit habe andere kostbare Präsenten, deren Eure hochgräflichen Gnaden ein Feind seynd, und mir nur gar zu wohl bekannt, daß ihnen keine Musik mehr zuwider, als wenn man auf dem Regal spielt, verstehe die Regalien, nach welchen andere mögen schnappen und tappen, thun sie ihn allweg hassen.

Befehle mich also, und förderst das arme Convent im Münzgraben in Euer hochgräflichen Gnaden beharrlichen Favor und Gunst, wünsche beinebens Deroselben nichts anders, als durch die Vorbitt der heiligen Anna Annos longaevos, und nochmals dasjenige, was durch ein Anagramma oder Buchstabenwechsel aus dem Wort Kisel genommen wird, nämlich selik.

 

Euer hochgräflichen Gnaden

 demüthigster Diener,

Fr. Abraham a St. Clara.

 

Eltern, Vaterland und Herkommen Judas des Erzschelmen, und wie es seiner Mutter von ihm geträumet.

 

Zu Jerusalem in der weltkundigen Stadt, welche die göttliche Weisheit zu einem Platz der höchsten Geheimnisse auserkiesen, war wohnhaft ein Paar Ehevolk, mit Namen Ruben und Liboria, beede aus dem unglückseligen Geschlecht Dan, aus welcher danitischen Schlangenbrut und Zunft auch der Antichrist herstammen wird.

Erst benannte Liboria, als sie großen Leibs gegangen mit dem Judas, hatte bei nächtlicher Weil einen unvermuthen Traum, welcher ihr in dem Schlaf mit einem prophetischen Pinsel vormalte, als trage sie unter ihrem Herzen einen so lasterhaften Bösewicht, welcher eine Schand und Schad der gesammten Freundschaft seyn werde, auch mit seinen verdammten Unthaten das ganze Haus beflecken, woraus sattsam zu schließen, daß auch der finstere Nachttraum gar oft die helle Wahrheit an den Tag bringe.

Es ist aber förderist nothwendig, zu wissen, daß dreierlei Traum dem Menschen in seinem ruheseligen Schlaf können vorkommen, welche eigentlich entweder von der Natur, dem bösen Feind, oder Gott herrühren.

Der natürliche Traum wird zum öftesten von dem unterschiedlichen Geblüt vorgebildet: es träumet manchem, er habe einen ernstlichen Befehl von dem türkischen Kaiser, unter Kopfverlieren, daß er alle Mauslöcher der ganzen Welt mit jetziger Treu und Redlichkeit solle zustopfen, und dafern eines offen bleibe, werde man von dem Baum seines Leibs den Gipfel abstutzen: in was Aengsten befindet sich nit ein solcher? Diesen Traum aber verursachte das melancholische Geblüt. Einem andern träumt ganz lebhaft, wie er das Meer, in welchem der halsstärrige König Pharao ersoffen, habe mit dem Rheinstrom verheirathet und haben auf der Hochzeit alle Flüß der ganzen Welt getanzt. Diesen Traum brüten aus die phlegmatichen Humores und übrigen Feuchtigkeiten. Einem träumet, er fliege mit schnelleifrigem Flügel über den ganzen Deutsch-Boden; allein es seyen ihm etliche Federn ausgefallen, als man so erbärmlich geschossen zu Straßburg, wie selbige Festung anno 1681 erobert worden. Diesen Traum veursachen die subtilen Humores und trockne Complexion des Menschen. Solche Träume zu anatomiren gehet eigentlich die erfahrenen Medicos an, woraus sie dann, als aus einem wahrhaften Zeugen, ganz scheinbar können abnehmen, wie das innere Uhrwerk der menschlichen Gesundheit behaftet sey. Noch andere natürliche Träume gebähret die unruhige Phantasey des Menschen, als welche fast niemalen keinen Feiertag hält, und protokolliret bei nächtlicher Weil dasjenige worin sich einer des Tags zum mehrsten beschäftigt: als, einem Jäger träumet, wie er in einem furchtbaren Eichwald ein wohlgewaffnetes Wildschwein anträfe, dessentwegen mitten im Schlaf aufschreiet: Hui Sau, daß auch darüber das Weib erwacht, und fragt: Mann, was willst? Einem Maler träumet, wie er eine wohlgestalte Dame in einem prächtigen Aufzug, mit sonders emsigem Pinsel abmahle, und als er auch einen Schleier um den Hals wollte führen, stielt ihm der Teufel die Farben, daß dessenthalben der Hals blos geblieben. Einem liederlichen Schlemmer träumet, der gewöhnlich in allen Wirthshäusern einen steten Umkreis macht, wie daß er beim goldenen Hufeisen das beste Pferd versoffen. Noch mit andern verwickelten, verwirrten, verwechsleten, verwildten, verwegenen Träumen mattet sich die menschliche Phantasey ab, denen aber keineswegs ein Glaub noch Wahrheit beizumessen. Ja es ist ziemlich lachenswerth, die aberwitzige Meinung der alten Weiber, welche in dergleichen Schlafgrillen einen prophetischen Geist suchen. Sie geben vor, wenn es einem träumet, es fallen ihm die Zähne aus, so sey es ein unfehlbares Anzeigen, daß jemand aus der Freundschaft sterben werde; sie sagen aus: wenn es einem träumet, als werde er an den Galgen gehenkt und mit den Füßen die Luft trete, so seye es eine genaue Weissagung, daß er zu höherer Würde gelangen werde; sie schwören: wenn es einem träumet, daß ihm ein Pfannenstiel aufs Maul falle, so sey gewiß, daß er den morgigen Tag bei einer vornehmen Mahlzeit werde als Gast sitzen; sie wollen es hartnäckig behaupten: so einem träumet, er esse hart's Eisen, und kaue krumme Hufnägel, so sey es unfehlbares Vortrapp eines langen Lebens. Tausend dergleichen Schlafflaufen, Kinderrollen, Schattengewicht und Possen dichten etliche Abergläubige, und vermeinen es seye lauter Sybillenwahrheit was die von dem überfüllten Magen aufsteigenden Dämpfe in der Phantasey bei nächtlicher Weil ausschnitzlen.

Ein anderer Traum ist, welcher von dem bösen Feind als einem Gründer und Erfinder alles Uebels herkommt. Solcher verkündet wohl zuweilen in aller Wahrheit künftige Begebenheiten, gar oft aber ist es ein bloßer vermantleter Betrug, und verzuckerte Falschheit, zumal dieser Fürst der Finsterniß nichts anderes sucht, als die unbehutsamen Menschen hinter das Licht zu führen. Er machts auf die Art eines vortheilhaften und gewinnsüchtigen Spielers, welcher anfänglich dem Gegentheil freimüthig den Gewinn läßt, nur durch solche Speckschwarten denselben mehr zu locken, bis er endlich unvorsichtig in die Falle kommt, und ihm der Eichel-Ober den Untergang weiset. Also vermaskirt sich gar oft der böse Satan, schicket den Menschen in dem Schlaf einen Traum, welcher nachgehends einen wahrhaften Ausgang nimmt und zeiget, daß die Träum nicht leer seynd, wodurch der leichttrauende Mensch also bethört wird, daß er allen Träumen einen festen Glauben gibt.

Zu Dortrecht in Holland war nicht gar vor vielen Jahren ein Gesell, welcher fein sauber all das Seinige verschwendet durch stete Schlemmerei und Unsauberkeit; denn diese beede gemeiniglich verwandt seynd, und wenn Bachus hinter dem Ofen sitzt, so heizt die Venus ein, und seynd diese so nah beieinander wie der Knopf bei den Hosen; auch zeigt es die öftere Erfahrnuß, daß Feuchtigkeit und Nässe den Kalk anzünde: nit weniger thut das Uebermaß des Weintrinkens ungebührende Venusflammen in dem verwandten Leib erwecken; die Weiber aber und Weinbeer machen mehrstentheil alle Beutel eitel; und gleichwie in dem Kalender auf den Weinmonat der Wintermonat folgt, also auf vieles und ungezähmtes Weinsaufen geht es gemeiniglich kühl her, und schleicht die Armuth ein, wie ein stummer Bettler. Dessenthalben soll Bachus von Rechtswegen in einer Hand einen Regimentsstab, in der andern Hand einen Bettelstab führen. Nit weniger auch Venus thut die Taschen leeren; bringen also die Kandel und Andl einen Menschen zu einem armen Wandel. – Auf solchen Schlag ist es begegnet obbemeldetem Holländer, welcher durch sein unmäßiges Leben nit allein das Gewissen beschweret, den Beutel geringert, sondern auch noch dazu sich mit großen Schulden überladen, dergestalten, daß er zu Winterszeit nicht Noth hatte, vor seinem Haus eine Bahn zu führen, zumalen ihm ohnedieß die überdrüßigen Schuldenforderer durch vieles Laufen den Weg gebahnet. Die Sache kam also so weit, daß er wie die Fledermäus den Tag haßte und sich nicht traute sehen zu lassen, aus Ursachen, weil männiglich ihn mauloffen anschaute, auch mit Finger auf ihn deutete. Dieser Schwärmer in seiner tiefen Melancholey hatte bei nächtlicher Weil einen Traum, und gedunkte ihm, als sehe er einen Mann mittlern Alters und feiner Leibsgestalt, welcher ihm seinen sträflichen Wandel sattsam zu Gemüth führte, beinebens stark befehle und einbinde: er soll sich unverzüglich nach der Stadt Kempen befügen, allda werde er auf der Brucken einen Menschen antreffen, der ihm gewisse Mittel werde an die Hand reichen, wodurch er zu dem vorigen Vermögen gelangen konnte. Der erwacht endlich, vermerkt beinebens, daß es ein Traum, bildet sich dennoch ein, es müßte etwas dahinter seyn, gehet deßwegen geraden Weg von Dortrecht nach der Stadt Kempen, verweilet daselbst einen ganzen Tag auf der Bruck, wird endlich über sich selbsten zornig, daß er einem nichtigen Traum einen so festen Glauben gebe, und beschließt bei sich, wieder mit dieser langen Nasen nach Haus zu kehren. Indem aber redet ihn ein Bettler an fragend, warum er eine geraume Zeit so bestürzt auf und nieder gegangen? Ei, sagt er, es hat mir getraümet, daß ich an diesem Ort werde ein Pflaster über meine Wunden, will sagen einen Schlüssel zum vorigen gehabten Glück finden. Finden? – ja finden, sagt der Bettler, eine Narrenkappen wirst du da ertappen: ist das nicht eine ungeräumte Thorheit, auf einen Traum glauben, und deßwegen eine solche Reis' auf sich nehmen? Du mußt wohl ein leichtgläubiger Tropf seyn, sagt der Bettler. Auf solche Weis' hätt ich schon längst müssen nach Dortrecht reisen, alldort einen Schatz zu graben unter einer Dornhecken in diesem und diesem Garten, wie es mir geträumet; – und erzählt den Traum mit allen Umständen, aus welchen der Holländer augenscheinlich wahrgenommen, solcher Ort sey seines Vaters Garten, stellt sich aber, als achte er all dieß wenig, gibt dem Bettler ein freundliches: »Behüt' dich Gott,« und eilet nach Haus auf Dortrecht, gräbt unter dem gedachten Dorngesträuß, und findet wahrhaftig einen großen gold- und silberreichen Schatz.

Daß dieser Traum, auf welchen solche gewünschte Wahrheit gefolgt, soll seyn von Gott kommen, ist ein harter Zweifel, glaub' es dann erst, wann die Eselinn des Propheten Balaams wird ja dazu sagen; denn dieser gewissenlose Schlemmer solche Gnad von dem beleidigten Gott nicht verdienet hat; sondern allem Ansehen nach hat der arglistige Satan, dem dergleichen verborgene Schätz wohl bekannt, diesem lasterhaften Gesellen solches offenbart, damit er wiederum Mittel und Gelegenheit habe, seinen verdammten Luderwandel ferners zu treiben, und an die alten Sünden neue Missethaten zu knüpfen.

Vor Zeiten bei den Heiden war allgewöhnlich, daß man in dem Götzentempel das Nachtquartier genommen, darin geschlafen, zu dem End, damit ihnen der Traum einige Wissenschaft künftiger Dinge einblase, sodann öfters durch die bösen Feind' geschehen. Absonderlich in den gefährlichen Krankheiten hat der Teufel offenbaret gewisse Kräuter und heilsame Mittel, dadurch solche Leibespresten zu wenden, wie es Alexandro Magno und Andern begegnet. Mit solchen phantastischen Gesichtern nächtlichen Gestalten und öftern Traumwerken betrügt annoch die alte Schlang manchen unbedachtsamen Menchen, wovon es kommt, daß bei Vielen der Traum gleichsam mit der heiligen Schrift in gleichem Gewicht ist, und sündigen förderst hierin die vorwitzigen jungen Töchter, welche den mehrsten Träumen von den Heirathen einen hartnäckigen Glauben stellen: Wie dann vor wenig Jahren in dem Unterösterreich einem solchen Kittelaffen geträumet, sie werde denjenigen heirathen, den sie zu Morgens nach der Frühmesse wird sehen vor der Kirche stehen. Wie sie nun eifrig aufgestanden und ganz schleunig nach dem Gotteshause geeilet, trifft sie bei der Kirchenpforte einen an in langer schwarzer Kutte und einem Chorrock, worüber sie dergestalten erbleicht, in närrischer Meinung, sie muß einen Geistlichen heirathen, daß sie kraftlos zur Erde gesunken. Es war aber bei ihr ein blinder Irrthum; denn dieser nur der Meßner desselbigen Orts war, welcher pflegte im wirklichen Kirchendienst dergleichen Kleidung an zu tragen.

Kaum hat Absalon so viel Haar in seinem Strobelkopf, kaum quackten so viel Frösche in Aegypten zu Pharaonis Zeiten, wie viel Weis' der höllische Raubvogel gebrauchet, dem Menschen zu schaden, absonderlich in dem Traum; denn gleichwie unterschiedliche Aemter unter den bösen Feinden seynd ausgetheilt, also finden sich nit wenig unter dieser satanischen Schaar, welche den Namen und Titel tragen der Traumteufel: wie es dann einst die heil. Maria dam leidigen Satan, welcher einen gottseligen Mann stets durch verwegene Träume überlästigte, so weit getrieben, daß er in ganz trutziger Gestalt vor ihr erschien, und als sie fragte, wer er sey? geantwortet: Ich bin derjenige, den du Verfluchte mit deinem Gebet genöthet, zu dir anhero zu kommen, die du mir meinen Freund abzudringen dich unterfängst, ich werde genannt der Traumteufel, bethöre und führe nicht wenig Menschen hinter das Licht.

Es ist leicht zu glauben, daß jener grobe Bauren-Lümmel in Elsaß seinen Traum von dergleichen Schmutz-Engel geschöpft habe: Dem Stocknarren träumte, als sehe er im Schlaf eine ohnzählbare Menge der Mäus, so auf den Aeckern und Traid-Feldern großen Schaden verursachten, ja es dünkt ihm, als habe er mit seiner Kühnheit alle diese schädliche Traid-Dieb vertrieben. Solchen Traum legte er eigensinnig dem Baurenvolk aus, und bewies, wie daß durch die Mäus die Edelleut verstanden seyen, welche dem armen Unterthan sein Stückel Brod immer abnagten; es sey demnach Gottes Willen, daß sich der gemeine Mann rechtmäßig wider seine Obrigkeit auflehne, und zum Gewehr greife; woraus dann ein so blutiger Krieg entstanden, daß sehr viel aus dem hohen Adel umkommen, der Bauren aber fast in die hundert tausend ins Gras gebissen: ist also des bösen Feinds einige List und Lust, den Menschen im Traum, durch Traum und mit Traum zu bethören, daher der Prophet Jeremias uns schon längst gewarnet mit diesen Worten: Dieß sagt der Herr der Heerschaaren, der Gott Israel, lasset  euch eure Propheten und Wahrsager, die unter euch sind, nicht betrügen, und achtet auf eure Träume nicht, die ihr träumet.

Gleichwohl aber sind nit alle Träum zu verwerfen, aus Ursachen, weil Gott der Herr gar oft dem Menschen im Traum große Geheimnisse offenbaret, ja nit selten durch seine Engel solche Träum zuschicket, welche zuweilen einen Unterweis oder Verweis geben.

Von Gott ist gewest jener Traum des Josephs, welchem im Schlaf vorkommen, als binde er mit seinen Brüdern Garben auf dem Feld, und scheine endlich, daß seine Garbe allein sich aufrichte, der Brüder aber ihre Garben rings herum die seine anbeten, tiefe Referenz und Compliment machen. Durch solchen Traum wollte Gott schon von fern andeuten, wie daß der gerechte Joseph zu hohen Würden soll gelangen, seine Brüder aber der Lakeien Stell verrichten, denen der Schneidermeister Neydhart die Livree verfertiget.

Von Gott ist gewest sein anderer Traum, den er seinen Brüdern erzählte, worin er eigentlich sah, daß Sonn und Mond sammt eilf Sternen ihn angebetet, in welchem Nachtgesicht die helle Wahrheit verhüllt gewesen; denn es war eine vermantelte Prophezeihung, daß er werde sehr hoch steigen, die eilf Brüder aber werden sich müssen auf Eilfe legen, und in niederträchtigem Stand vorlieb nehmen, ja es soll noch dazu kommen, daß Vater, Mutter und alle Brüder ihm gebührmäßig werden aufwarten.

Von Gott ist gewest jener Traum des königlichen Mundschenken, wie auch des Hofbäckers bei dem großen Pharao, welche beede durch Königlichen Befehl in der Keichen verhaftet lagen, und einst zwei ungleiche Träum hatten, benanntlich: dem Mundschenk hat geträumet, als sehe er vor ihm einen Weinstock mit drei Reben, auch solche Presse, nach dem sie genug gezeitiget, in dem Mundbecher des Pharao, und reiche dieses Trinkgeschirr wirklich dem König. Joseph, der gleichmäßig ein Gefangener war in solchem Kerker, wird höflich ersucht, als ein von Gott erleuchteter Traumausleger, was doch dieses möchte bedeuten? Du, antwortet er, wirst nach dreien Tagen wieder zum vorigen Amt gelangen: Bruder memento mei, »mach dir einen Knopf auf die Nasen und vergiß meiner nicht.« Der Hofbäcker erzählt auch ganz umständlich seinen Traum, wie das daß er gesehen im Schlaf als trage er drei Körb auf seinem Haupt, und waren in dem obern Korb allerlei Brode, Leib, Mund-Semmeln, Pretzen, Wecken, viel lange, kurze, krumme und gerade Kipfel etc.; auch hats ihm gedunkt, als fressen die Vögel aus diesem Brodkorb. Joseph was hältst du davon? Du, sagt Joseph, du wirst den König um Gnad flehentlich ersuchen, wirst aber einen Korb erhalten, und nach dreien Tagen wird der Henker auf deiner Hochzeit tanzen. Der Galgen wird dir im obern Stock ein Logement vergönnen; in der Luft wirst du das Luftschöpfen vergessen, und die Raben werden bei dir eine Freitafel haben. Auf beiden Seiten ist ein solcher Ausgang gefolget, wie es der gerechte Joseph angedeutet.

Von Gott ist gewest der Traum des Salomon, des Abrahams, des Nabuchodonosors, des Jakobs etc. Es wird herentgegen in Zweifel gestellt, von wem jener Traum verursachet worden, welchen gehabt hat die Frau Gemahlinn des Pilatus, damalen, als sie in aller Früh den Pagen zu ihrem Herrn geschickt, da er schon im Rath gesessen, ihm die Ordinaripost lassen ablegen und beinebens ernstlich ersuchen, er wolle sich doch nicht vergreifen an Christo von Nazareth, noch weniger ein unreifes Urtheil über ihn fällen; denn sie habe heut Nacht einen erschrecklichen Traum deßhalben gehabt, und nehme ab in Allem ganz handgreiflich, daß er ein gerechter und unschuldiger Mensch seye. Es seynd wohl etliche der Meinung, als habe dieser Traum von dem bösen Feind hergerührt, der durch solches Weib gesucht, den seligmachenden Tod des Herrn zu verhindern; es ist aber der mehrsten Lehrer einhellige Aussag', daß solcher von Gott kommen, denn so der Satan hätte wollen hinterstellig machen den Tod Christi, so hätte er die Gemüther der Hebräer nit also mit Neid und Haß gegen ihn angefeuert: Folget demnach, daß solchen Traum Gott habe geschickt, zumalen diese des Pilatus Frau eine gottselige Dame war, mit Namen Claudia Procula, welche nachgehends an Christum eifrigst geglaubt, und den Namen einer Heiligen verdient.

Gott der Herr ist nicht ungleich einem Magnet; denn gleichwie dieser wunderseltsam das harte Eisen ziehet, also ziehet der mildherzigste Erlöser die harte Sünde zu sich. Moses war auf eine Zeit ganz heißbegierig, die Glorie Gottes zu sehen; dem aber Gott den Bescheid geben, er solle ihm auf den Rücken schauen: Gott der Herr aber trägt auf dem Rücken und Achseln nichts anders, als das verlorne Lämmlein, welches er als ein guter Hirt wiederum gefunden. Es hält dieß also der Höchste für seine Glorie, wenn er einen irrenden Sünder wieder auf den rechten Weg bringet; ja Gott ist wie der Agtstein: solcher zieht durch verborgene Wirkung an sich das Stroh. Nit weniger zieht Gott der Herr an sich den Sünder, welcher dem unfruchtbaren Stroh ganz gleich, ja wohl ein Stroh-Kopf selbst zu benennen, indem er um ein geringes Affenspiel der Welt so unweislich das Ewige vertändelt.

Unzählbar aber scheinen die Manieren, wodurch der Allmächtige das sündige Adams-Kind zu sich locket, und geschieht gar oft durch einige Träum', die er manchem Lastergemüth zuschicket:

Die selige Margarita von Cortona hat Gott zu sich gezogen durch einen Hund, welcher sie bei dem Saum des Rocks geführet hat hinter ein dickes Gesträuch, und ihr allda gezeigt den todten und bereits mit Würmern überhüllten Jüngling, den sie so unsinnig geliebt hat: Hat ihr also der Hund gesagt, was ein Mensch sey. – Den heiligen Ignatium Lojola hat Gott zu sich gezogen durch eine starke Wunde an seinem Fuß in der Pampelonesischen Belagerung, wovon er liegerhaft worden und zur Vertreibung der Zeit geistliche Bücher gelesen, welche ihn also in der Liebe Gottes angefeuert: Hat demnach Ignatius mit krummen Füßen lernen besser Christo nachfolgen, als mit geraden. – Den gottseligen Petrum Consalvum in Spanien hat Gott zu sich gezogen durch eine Kothlachen; denn als er einst vor großer Menge Volk mit absonderlichem Gepräng' auf einem stolzen Klepper den Damasen zu Ehren daher trappte, fällt er unverhofft in eine wüste Kothlache, worin er als in einem Saubad herumgewälzet, und einem Mistfinken nit ungleich gesehen, welches denn jedermann zu einem ungestümmen Gelächter bewogen. Er aber wahrgenommen, daß ihn die Welt also auslachet, resolvirt sich augenblicklich, dieselbe hingegen wieder auszulachen, tritt in einen heiligen Orden, und lebt gottselig: Dem hat gleichsam die Kothlachen das Gewissen gesäubert. – Den seligen Johannem aus dem heiligen Orden des Franziscus hat Gott durch die Schwein zu sich gezogen; denn als dieser ein vornehmer Advokat war, und einmal gesehen, wie daß einer die Schwein' wollte in den Stall treiben, solche aber auf alle Weise widerspenstig sich weigerten hineinzugehen, sagte der Hirt aus Unwillen: Ey daß euch der Teufel hineinführe, wie die Advokaten in die Hölle. Kaum daß solche Worte vollendet, seynd die Säu' haufenweis hineingedrungen, und eine über die andere hinein geeilt, welches diesen Advokaten dergestalten erschreckt, daß er von Stund an der Welt den Rücken gezeigt, und in den strengen Orden des heiligen Franziskus getreten: Ist also dieser durch die Säue in den Schafstall Gottes kommen. – Den muthwilligen Clericum hat Gott zu sich gezogen durch die Würfel. Denn als ihm der heilige Abt Bernhardus begegnete, und zur ernstlichen Bekehrung anfrischte: Meinethalben, antwortete er, Herr Pater, wir wollen würfeln, und so ihr mehr Augen werft als ich, so will ich euer Mönch werden; dafern aber ich euch an Wurf überwinde, so gehört euer Roß mir zu. Der heilige Abt läßt sich in diese Bedingnuß ein. Der freche Clericus ziehet heraus drei falsche Würfel, und wirft gleich das erstemal 18 Augen, der heilige Bernhardus wirft auch voll der Hoffnung, da fallen zwei Würfel, ein jeder mit 6 Augen; der dritte aber ist mitten von einander gesprungen, und ein Theil 6 und der andere 5 Augen gezeigt, welches Wunder den Clericum in das Kloster gezogen: Er hat also durch dieses Verspielen das Beste gewonnen.

Noch viel' andere Weisen hat der allgütigste Gott, wodurch er den irrenden Menschen zu sich locket; absonderlich aber pflegt er solches zu thun durch den Traum, und schicket manchem einen Traum, der ihm anstatt eines apostolischen Predigers ist; der ihm anstatt eines klaren Spiegels ist, worin er die Wahrheit ersiehet; der ihm anstatt eines Sporens ist, welcher ihn auf dem Weg' Gottes besser antreibet; der ihm anstatt eines Weckers ist, und von dem Schlaf der Sünden aufmuntert. Gesetzt, es ist jemand, der mit dem Kain neidig, mit dem Absalon stolz, mit dem Ammon buhlerisch, mit dem Achan diebisch, mit dem Joab falsch, mit dem Dathan lügenhaft, mit dem Nabal liederlich und in allem sündig: dem träumet einmal oder zweimal, wie daß er vor Gottes Richterstuhl stehe, und sehe das große Protokoll seiner Sünden, das zornige Angesicht des Richters, die verschwendeten Blutstropfen des Erlösers, die versäumte güldene Zeit, die triumphirenden höllischen Geister, den aufgesperrten Rachen des Teufels, ja es träumet ihm, als wäre er wirklich in dieses ewige Weh hineingestürzt, ängstiget sich dermaßen ab im Schlaf, daß er hierüber erwacht, und findet das Angesicht mit kaltem Schweiß überloffen: Glaub du mir, dieser Traum rühret nicht anderswo her, als von Gott, welcher sucht, dich verlorenes Lämmlein, mit solcher Weis' auf den rechten Weg zu bringen, dich aus dem sündigen Egypten ins gelobte Land zu führen, dich in dem Jordan der Pönitenz von dem sündigen Aussatz zu reinigen, und deine Seele als eine Sclavinn des bösen Feindes wiederum zu einer Bürgerinn des Himmels zu machen. – Es träumet einem Jüngling, wie daß er eine große Weltkugel vor sich sehe, mit unterschiedlichen Schubladen, die er alle auf das genaueste durchsucht, und träumet ihm, als habe er in dem ersten gefunden eine Larve mit Schellen verbrämt, in dem andern lauter faule Fische, in dem dritten Staub und Asche mit etlichen zerbrochenen Glasscherben untermenget, in dem vierten einen wurmstichigen Lebzelten mit einem Gläslein Wermuth, im fünften ein Zettelchen, darauf diese Worte stunden: reim dich Bundschuh; die andern Schublädlein waren alle leer etc., welches ihn also verdrossen, daß er die Weltkugel mit Füßen getreten, und als er im währenden Schlaf den Fuß an die Bettwand gestoßen, wird er wach: Glaub du mir, entdecke diesen Traum deinem verständigen Beichtvater, begehre und bitte von Gott dessenthalben eine Erleuchtung, du wirst augenscheinlich finden, daß der Traum nit leer, sondern Gott will auf solche Weis dich vor der öden und schnöden Welt absondern, damit du ihm in einem geistlichen Stand desto eifriger dienst. Einem, der gefährlich krank lieget, und dem der Doctoren Recept und Concept keine Linderung bringen, träumet und kommet im Schlaf vor, als soll er sich verloben nach Maria Zell in Steiermark, nach Maria Einsiede in der Schweiz, nach Maria Alten-Oetting in Bayern nach Maria Täferl in Oesterreich etc.: dort werde er unfehlbar bei der Mutter der Barmherzigkeit seine gewünschte Gesundheit erhalten, als welche gar recht in der Lauretanischen Lobverfassung, Salus infirmorum, ein Heil der Kranken benennet wird: Glaube du mir, dieser Traum ist nicht leer, und hat solchen unbezweifelt dein lieber Schutzengel dir eingegeben, als der da sucht sein liebstes Pflegkind unter dem Marianischen Schutzmantel zu verhüllen, und den Eifer zu dieser mildesten Himmelsköniginn mehr anzuflammen.

Zu wissen aber eigentlich, welcher Traum gewiß von Gott herrühre, können unfehlbare Kennzeichen nit beigebracht werden, weilen auch der böse Feind unter heiligen Larve pflegt zu spielen; doch ist dieses wohl in Obacht zu nehmen: Wenn man mit guten Gewissen und nüchterm Magen schlafen gehet, auch sich mit gewöhnlichem Gebet und Weihwasser bewaffnet, daß selten den höllischen Laurern in solchem Fall ein Zutritt von Gott gestattet wird, auch wohl zu merken: wann Gott einem einen Traum schicket, daß er gemeiniglich pflege auch desselben Gemüth zu erleuchten, wie begegnet dem Abraham, dem Jakob, dem Salomon, dem Daniel, dem Joseph, dem frommen Herzog in Bayern, Wilhelmus, von welchem Drexel. Protr. Paragr. 38.

Die Mutter des heiligen Eligius, die Mutter des heiligen Furseus, die Mutter des heiligen Bonifacius, des heiligen Willebrordus, des heiligen Bernhardus, des heiligen Dominicus, Andreas, Corfinus, Franziskus, Robertus, Pabst Pius II. Leo X. etc. haben Träume gehabt, daß sie werden Kinder gebären, welche zu großer Ehr' und Heiligkeit sollen gelangen. Zweifels ohne seynd solche Träum von Gott gewest.

Wie es aber Ciboria der Mutter des Judas geträumet hat, daß sie werde einen Erzschelmen auf die Welt bringen, von wem solcher Traum herkommen, laß ich es dem verständigen Leser über, von welchem mir geträumet, daß er es zum besten werde erörtern und auslegen.

 

Der unglückselige Ehestand der Ciboria und des Ruben, als Eltern des Judas.

 

Nachdem die unglückselige Ciboria ihrer schweren Leibesfrucht entbürdet worden, und mit dem Juda niederkommen, hat sie geschöpft, von welcher Christus gesagt bei dem Joh. 16: »Ein Weib, wenn sie gebäret, so hat sie Traurigkeit, denn ihre Stund ist kommen; wenn sie aber das Kind geboren hat, so gedenkt sie nicht mehr an die Angst, um der Freude willen, daß ein Mensch in die Welt geboren ist;« sondern es war die Ciboria ganz bestürzt, weilen sie einen solchen Bösewicht ans Tageslicht gebracht, der ihre ganze Freundschaft wird verfinstern. Sie weigerte sich demnach kurzum, ihm die mütterliche Brust zu reichen, der keine andere Amme als wie Romulus und Römus gehabt zu haben verdient; ja damit sie sammt der Freundschaft dessen künftige Schandthaten nit ansichtig wurde, ist sie von aller mütterlichen Neigung abgetreten, hat den neugebornen großkopfeten Buben in ein Binsenkörblein gelegt, und dem wilden Meer überantwortet. Zu schmerzen ist, daß er in dem Falle dem gerechten Moses gleichete. »Was an Galgen gehört, ertrinket nit,« dieß ist absonderlich an diesem jungen Unkraut wahr worden, zumalen dieser junge Judas ohne Gefahr fortgeschwommen und von den Meerwellen in die Insel Iscarioth getrieben worden, wovon er den Namen geschöpft. Gleich damalen ging die Königinn selbigen Orts an dem Meeresufer spazieren, nimmt wahr, daß ein Körblein zum Gestade schwimmet, und weil sie darinnen ein kleines Kind ersehen, befiehlt sie alsobald, solches in aller Still' nach Hof zu tragen, stellte sich, weil sie eine geraume Zeit unfruchtbar, als wäre sie großen Leibs, auch endlich, durch Beihülf' anderer Weiberlist, zeigt sie sich, als wäre sie niederkommen, und hätte dieses Kind geboren. Da heißt es wohl: wie größer der Schelm, je besser das Glück.

Allhier ist sattsam abzunehmen, wie unglückselig der Ehestand der Ciboria und des Ruben der Eltern des Judas gewest. Weilen sie einen solchen Unflat gezeuget, ist muthmäßig, daß solcher Ehestand mit andern Unthaten befleckt sey gewest, und weil er so schlecht von Gott gesegnet war.

Als der jüngere Tobias auf eine Zeit wollte die Füß' waschen, wird er ansichtig eines großen Fisches, so mit aufgesperrtem Rachen schnell zum Gestade geschwommen, welchen er aber alsbald aus Befehl des Engels auf das trockene Ufer hinausgezogen. Der Fisch aber zappelte, tanzte, hüpfte vor seinen Füßen dergestalten, als wollt er vor Freuden etliche nasse Capriolen schneiden, worauf der Engel alsbald dem Tobias geschafft, er solle den hüpfenden Fisch ausweiden, und neben anderm viel Galle heraus nehmen.

Diesem Tobias'schen Fisch ist nit ungleich der Ehestand, welcher äußerlich das Ansehen hat, als steckt er voller Freuden; aber du, mein lieber Welt-Mensch, beschaue diesen Fisch einwendig, da wirst schier nichts als Galle antreffen, in dem Ehestand viel und fast unzählbare Bitterkeit finden.

Jenes Confect, in welches die ersten Eltern – wohl rechte Stiefeltern – gebissen, und auf solches Beißen das Büßen gefolgt, ist nach etlicher Lehrer Aussag' kein Apfel gewest, sondern eine indianische Feige, welche man noch heutiges Tages die Adams-Frucht nennet, ist aber am wenigsten gleich den Feigen unserer Länder, sondern ganz rund, und überaus schöner Gestalt, als hätte sie die Farben von einem Regenbogen entlehnt, und so man dieses Obst aufschneidet, findet man darin ganz natürlich das Kreuz Christi mit allen Passionsinstrumenten, welches ja zu verwundern, und soll eben diese jene Frucht seyn gewest, in welche Adam so unbedachtsam gebissen.

Dieses Obst ist ein eigentlicher Entwurf des Ehestandes, welcher äußerlich den Schein hat, als seye er nichts als süß, ja ein lauteres Zuckergewölb, ein Honigfaß, ein Herzenfest, ein Freudenkelter, ein Lustgarten, ja ein himmlisches Leckerbissel, aber, aber, und wiederum aber, das Inwendige stimmt nit zu mit dem Auswendigen, denn inwendig im Ehestand nichts als Kreuz und Leiden zu finden.

Lieber Weltaff – verzeihe es mir, daß ich dich also fremd titulire – gehe mit mir zur angenehmen Sommerszeit ein wenig hinaus, eine günstige Luft zu schöpfen, da wirst du gleich hören der Nachtigall ihr vielstimmiges Flötlein, des Gimpels sein abgeschmacktes Feilen, der Wachtel ihre schlagende Halsuhr, des Kukuk sein bäurisches Waldgeschrei, der Amsel ihr gemeines Schleiferliedlein, der Lerche ihr Te Deum laudamus, des Stieglitz sein Passarello etc.; da wirst du gleichförmig sehen der Wiesen ihre gestickte Arbeit, des Wasen grünsammeten Teppich, der Felder ihre häufige Fruchtbarkeit, der Wälder ihr lustiges Lauberfest, aller Erdgewächs fröhliche Auferstehung, des ganzen Erdbodens hochzeitliches Gepräng. Gehe weiter und genieße der güldenen Zeit nach Genügen: laß uns ein wenig spazieren gehen auf den grünen Gestaden des rauschenden Flusses, welcher mir und dir vorkommt, wie ein Spiegel in einem grünen Rahmen, und wie ein fließender Krystall; was noch mehr, wir sehen in diesem Wasser die schönen gefärbten Wolken, die schöne strahlende Sonne, das schöne helle Gewölb, den schönen Himmel selbsten. Demnach, lieber Bruder, hast du Lust in den Himmel, so stürz dich hinein und schicke mir fein förderlich eine Staffette wie es im Himmel zugehet! Da antwortet dieser, daß er in solchem Spiel pflege zu passen, denn so er sich möchte in den Fluß hinein senken, würde solcher den Namen verlieren und nachmals eine Stockfischbrühe genannt werden in Bedenkung seiner Thorheit; denn in diesem Wasser kein Himmel, sondern nur ein bloßer Schein des Himmels, ja anstatt des Himmels würde er das trübe Wasser saufen, und gar den Untergang leiden.

Es gibt so viel unbesonnene Adamskinder: Wenn man vom Ehestand redet, so spitzen sie die Ohren, wie der Schimmel, da er sieht den Habersack schütteln, es schlägt ihnen der Puls, als ob sie auf der Post reiten, wenn nur die geringste Meldung geschieht von der Hochzeit; es dünket ihnen, als sey in dem Ehestand ein lauterer Himmel. O Lümmel! es ist weit gefehlt: es ist nur also der bloße Schein, es ist nichts darin zu finden, zu gründen, als trübes Wasser, verstehe Betrübniß und Widerwärtigkeit.

Es kann nicht bald der Ehestand lebendiger entworfen werden, als durch jenen Wunderbaum zu Asca in Niederland, allwo ein gemeines Bauernweib mit Schulden also überladen war, daß sie endlich aus Noth ihre eigenen Kleider den Juden allda um ein wenig Baarschaft zu verpfänden gesucht, damit sie nur in etwas die Creditoren befriedigen möchte. Die Juden aber, als verstockte Satansgemüther, tragen der armen Haut vor, wie daß sie in Ansehung der Kleider nit einen Heller wollten vorstrecken, wohl aber eine ziemliche Summe Geld ihr in die Hand werfen, wenn sie ihnen wollte eine consecrirte Hostie einhändigen; welches gar füglich möchte geschehen dazumalen, als sie solche aus des Priesters Hand empfangen, und unvermerkt Anderer wieder aus dem Maul ziehen würde. Das Weib läßt sich von dem angebotenen Geld verblenden, gehet bei der österlichen Zeit zu dem Altar Gottes, empfangt auf ihre verrätherische Zunge das höchste Geheimnuß, und nimmt solches wiederum aus dem Mund, des verruchten Vorhabens, dieses den Hebräern zu überliefern; unterwegs aber nagt sie der unruhige Gewissenswurm dergestalten, daß sie ihr Gemüth verändert, und solche Hostie in dem nächst am Wege verdorrten Eschenbaum verborgen. Nun siehe Wunder! augenblicklich hierauf fängt der lang verdorrte Baum zu grünen an und sich mit schattenreichen Blättern bekleiden, wessenthalben ein großer Zulauf des Volks entstanden, und – was solches Wunder vergrößert – viel krumme, lahme, blinde und andere presthafte Menschen ihre gewünschte Gesundheit erhalten. Der Herr aber desselbigen Grundes, auf dem der Baum gestanden, empfand hierdurch einen merklichen Schaden, um weilen durch den großen Zudrang der Treid-Acker unnützbar zertreten wurde: gehet demnach hin, und will solchen Baum umhauen, vermerkt aber dieses größte Wunder, daß alle Scheiten, so herunter gefallen, eine Gestalt der blutigen Kreuz' hätten, und siehet mit zusammengeschlagenen Händen, daß dieser Baum voller Kreuz, ja ein lauters Kreuz, welches nachmals der geistlichen Obrigkeit ist umständig angedeutet worden, sammt freiwilliger Bekenntniß obbemeldten Weibsbildes.

Der Ehestand ist ein Baum, welchen der allmächtige Gott selbsten gepflanzt hat. Dieser Baum grünet dermaßen lieblich, breitet seine blättervollen Zweige also aus, daß er den Menschen fast die Augen, und mit den Augen das Gemüth auf Magnetart anziehet, derenthalben eine so große Menge zu diesem Baum eilet, und denselben umfängt. Aber schauet ein wenig, ihr Weltmenschen, wie dieser Baum beschaffen, werdet spüren, daß er voller Kreuz, ja fast lauter Kreuz daran, darin, darum.

Anno 1503 hat man, zu Regensburg, Nürnberg, Landshut und andern Orten auf den Kleidern der Leut' röthlichte Kreuz gefunden, welche vom Himmel gefallen, und durch kein Waschen konnten ausgebracht werden, bis sie endlich den neunten Tag selbst verschwunden. Aber in dem Ehestand regnet es nicht nur im Jahr einmal Kreuz, sondern wohl alle Monate, ja alle Wochen, auch oft alle Tag' und Stund'.

In Spanien auf allen Gebäuden, welche der Cardinal Peter Consalez de Mendozza hat aufrichten lassen, wachset noch heutigen Tag durch ewiges Wunderwerk ein Kraut wie ein Kreuz, welches der Andacht zugemessen wird, die gedachter fromme Cardinal zu solchem heiligen Siegeszeichen hatte; – aber in dem Ehestand ist solches gar kein Wunder, zumalen nicht allein Kreuz auf dem Haus, sondern auch im Haus, Stuben und Kammer, ja allenthalben wachsen.

Die ungereimten israelitischen Maulaffen seynd auf eine Zeit überdrüssig worden über das süße Manna oder Himmelsbrod, in welchem doch aller Saft und Kraft war; ja sie haben noch darüber dem Moses üble Mäuler angehängt, den Sanftmüthigen mit Lästerworten angetast' und unverschämt ins Gesicht gesagt: sie wünschten, daß sie noch in Egypten waren bei den Zwiebeln; solche würden ihnen tausendmal besser schmecken. O ihr undankbaren Gesellen, ihr stinkenden Knoblauchmäuler, sollen euch die Zwiebeln angenehmer seyn, als das liebliche Manna? daß euch diese das Herz abstossen, so gibts euch eine Kraft! Pfuy! Aber sag an du mürrisch Gesind, wo die mehresten Zwiebel anzutrefen, vielleicht in Egypten? – ihr Zwiebelmäuler sagt die Wahrheit nit, müßt wissen, daß in dem Ehestand die mehresten zu finden; allda ohne Zweifel gibts Zwiebel ohne Zahl: wie zwiebelt nicht mancher sein armes Weib? wie zwiebelt nit manche ihren Mann, wie zwiebeln nit oft einen seine Kinder, wie zwiebeln nicht manchen seine Dienstboten, etc. Es giebt mit einem Wort hierin Zwiebel ohne Abgang, Leiden ohne Zahl, Elend ohne Maß, Keyerei ohne Grund: in der Kuchel, Stuben und Kammer findet man oft lauter Jammer.

Der heilige Petrus befand sich einst in der Stadt Joppe, und betete; in währendem Gebet geräth er in eine Verzuckung, und wurde ihm gezeigt ein seltsames Gesicht: Er thäte wahrnehmen, was massen ein großes leinenes Tuch mit vier Zipfeln vom Himmel herab gelassen wurde zu ihm, und als er in solches mit Fleiß hineinschaute, merkte er, daß sowohl gehende Thiere, fliegende Thiere, und auch kriechende, benanntlich Schlangen, Ottern, Blindschleichen etc. darinnen waren; hörte beinebens eine Stimme vom Himmel, die ihm schafft, er soll aufstehen, alles dieses schlachten und essen. Petrus aber schüttelt hierzu den Kopf, sagt: Herr, das laß ich wohl seyn, denn niemalen nichts Unreines in mein Maul kommen. – Ich weiß zwar, daß dieses Gesicht, so dem Petrus begegnet, voller Geheimniß war, und viel schöne Ausdeutungen von den heiligen Lehrern daraus gezogen werden: Ich aber sag es denen Eheleuten, daß sie gar oft solche Bissel, welche Petrus geweigert zu essen, schlücken müssen: Wie oft muß er Galgenvogel, plumper Esel, fauler Hund, harter Büffel, ungeschickter Gimpel etc. schlücken: wie oft muß sie Bestie, Krott, Diebsvieh, giftige Schlang, Teufelsaß etc., schlücken, und Geduld tragen, aus Sorg, es möchte noch trüberes Wetter hernachfolgen.

Darum: die Eheleut' müssen einen guten Kopf haben, denn sie gar oft das Abkämpeln leiden.

Die Eheleut, müssen gute Zähn' haben, denn sie müssen gar oft etwas verbeißen.

Die Eheleut müssen gute Finger haben, denn sie müssen gar oft durch dieselben schauen.

Die Eheleut müssen einen guten Rucken haben, denn sie gar viel müssen übertragen.

Die Eheleut müssen einen guten Magen haben, denn sie müssen gar viel harte Brocken schlücken.

Die Eheleut müssen eine gute Leber haben, denn es kriecht ihnen gar oft etwas darüber.

Die Eheleut müssen gute Achseln haben, denn sie müssen dieselben oft über eine Sach schupfen.

Die Eheleut müssen gute Füß' haben, denn es druckt's der Schuh gar vielfältig: mit einem Wort: Patientia ist die erste Haussteuer, so die Eheleut haben müssen.

Man wird bald nicht andächtigere Leut finden, als die Eheleut', denn sie gehen fast alle Tage mit dem Kreuz, und kommen mir vor, wie die Schiffe am Gestade, welche zwar angebunden, und scheinen als genießen sie Ruhe, man wird aber doch sehen, daß eines das andere stößt: also seynd gleichförmig die Eheleut zusammen gebunden durch das heilige Sakrament und einhelliges Ja. Auch scheint ihr Stand ein Ruhestand; man wird aber dennoch merken, daß eines das andere plaget, und thut es nicht haglen, so zeigen sich doch zuweilen die Blitze. Der Ehestand mag endlich verglichen werden der vergoldeten Arche des Bundes im alten Testament, auf welcher zwei goldene Cherubim waren, welche aus Befehl Gottes einander mußten anschauen. Also im Ehestand soll eins das andere freundlich ansehen, und nit sie gegen den Orient und er gegen den Occident. Auf solche Weise seynd sie gleich den samsonischen Füchsen, welche die Philistäischen Felder in Brand gesteckt: diese waren zwar zusammengebunden, aber die Köpf waren weit von einander, und schauete einer hi, der andere hot; o Gott! das ist ein Spott.

Dahero, meine Welt-Menschen, so euch doch die Zähne wässern nach dem Ehestand, so leget zuvor alles wohl auf die Wagschale, fahret nit gar zu gähe in den Haberbrei, damit ihr euch das Maul nit verbrennet, erwäget fein reiflich alle Umständ', alle Eigenschaften und Neigungen selbiger Person, mit welcher ihr euch wollet verbinden. Jener muß ein unbedachtsamer Lapp seyn gewest, von dem das Evangelium registrirtet, wie daß er neben Andern zum Hochzeit-Mahl ein heftiges Ladschreiben empfangen, nachmals aber persönlich nicht erschienen, sondern durch die Diener, so ihn zum andern mal ruften, folgende ungereimte Antwort beibringen lassen: wie daß er habe ein Dorf gekauft, und nun vonnöthen wäre, daß er hinaus gehe, und selbiges besichtige; soll ihn also entschuldiget haben. Laß mir den einen Strohkopf seyn, der etwas einkauft, welches er noch nicht gesehen. Er hätte fein sollen vor dem Kauf das Dorf genau besichtigen, den Augenschein aller Einwohner und Unterthanen einnehmen, Grund und Aecker umbreiten etc. Also soll man fein zuvor, ehe man sich in eheliche Verbindniß einlässet, Alles wohl betrachten, damit man nit anstatt einer Gertraud eine Bärenhaut, anstatt eines Paulen einen Faulen, anstatt einer Dorothee ein Ach und Weh, anstatt einer Sybill eine Pfeffermühl heyrathe; zuvor muß man alles erwägen, auf daß man nicht auf dem Roßmarkt einen Esel einhandelt, und Rüben für Rettig einkaufet.