Bound – Tödliche Erinnerung
Twisted – Riskante Wahrheit
Shattered – Dunkle Vergangenheit
Torn – Spiel mit dem Feuer
Taken – Eiskalte Jagd
Wrecked – Mörderische Spuren
Dark Obsession – Watch me
Dark Obsession – Want me
Dark Obsession – Need me
Er darf sie nicht verlieren …
Verbrecher. Killer. Monster. Es gibt viele Bezeichnungen für Ethan Barclay. Doch ihm ist egal, was andere Menschen über ihn sagen. Er ist so gefährlich und brutal, wie es für seinen Job nötig ist. Nur bei Carly Shay wird er schwach. Ihre Vergangenheit bindet sie aneinander – eine Vergangenheit voller Blut und Tod. Sie zu verlassen, war das Härteste, was er je tun musste. Aber Carly hat ein besseres Leben verdient, eins, in dem sie nicht für seine Taten büßen muss. Doch als alte Geheimnisse ans Licht kommen, schwebt Carly wieder in Gefahr – und Ethan wird Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um sie zu beschützen. Denn er kann Carly nicht verlieren – nicht noch einmal.
Heiße Bodyguards, die durchs Feuer gehen für die Frauen, die sie beschützen sollen. Doch nicht alle Bodyguards sind so unschuldig, wie sie scheinen. Eine explosive Mischung aus Spannung und Leidenschaft.
Romantic Suspense bei beHEARTBEAT – Herzklopfen garantiert.
New-York-Times-Bestsellerautorin Cynthia Eden schreibt düstere Romantic-Suspense- und sexy Paranormal-Romance-Romane. Sie hat Soziologie und Kommunikationswissenschaften studiert. Eden gehörte bereits dreimal zu den Finalisten des RITA® Award. Seit 2005 ist sie Vollzeitautorin und hat bislang über 70 Romane und Kurzgeschichten veröffentlicht.
CYNTHIA EDEN
DARK OBSESSION
BEWARE OF ME
Aus dem amerikanischen Englisch von
Maximilian Boßeler
beHEARTBEAT
Deutsche Erstausgabe
»be« – Das eBook-Imprint von Bastei Entertainment | Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG
Für die Originalausgabe:
Copyright © 2015 by Cindy Roussos
Titel der amerikanischen Originalausgabe: »Beware of me«
Originalverlag: Hocus Pocus Publishing, Inc.
Für diese Ausgabe:
Copyright © 2019 by Bastei Lübbe AG, Köln
Textredaktion: Natalie Röllig
Covergestaltung: Guter Punkt, München | www.guter-punkt.de unter Verwendung von Motiven
© BlueSkyImage/shutterstock; leolintang/thinkstock
eBook-Erstellung: hanseatenSatz-bremen, Bremen
ISBN 978-3-7325-5571-0
www.be-ebooks.de
www.lesejury.de
Für meine wunderbare Lektorin Joan – Danke für all deine Unterstützung.
Carly Shay kämpfte gegen die Seile an, die sie gefangen hielten. Der grobe Hanf schnitt ihr in die Handgelenke, die nun ebenfalls bluteten. Der Holzstuhl, an den sie gefesselt war, knarzte. Das Haar fiel Carly ins Gesicht, als sie schrie: »Nein! Hör auf!« Tränen strömten ihre Wangen hinunter. »Bitte, ich flehe dich an, tu ihm nicht mehr weh!«
Aber die Männer ließen nicht von ihm ab. Carly schienen sie für einen Moment vergessen zu haben. Sie war gerade nicht ihr Ziel.
Sondern Ethan.
Ethan Barclay. Der Mann, der die meiste Zeit über ihr einziger Freund gewesen war. Der Mann, in den sie seit mehr als zwei Jahren heimlich verliebt war.
Jetzt lag Ethan auf dem Boden, und vier von Quincys Schlägern droschen auf ihn ein.
Quincy Atkins war der Inbegriff des Bösen.
Bewegte sich Ethan noch? War er noch am Leben?
»Bitte!«, rief sie, halb wütend, halb verzweifelt. »Lasst ihn in Ruhe!«
Quincy trat vor. Er war groß und kräftig. Er hat mir wehgetan. So sehr. Aber … Carly verdrängte den Gedanken. Dafür war keine Zeit, nicht im Moment. Was hatte er ihr nicht alles genommen? Später würde sie sich wieder daran erinnern, da war sie sicher.
Aber jetzt … musste sie erst einmal Ethan helfen. Er war ihr zu Hilfe geeilt, und wenn sie nicht bald etwas unternahm, würde er das alles nicht überleben.
Quincy Atkins war ein Gangsterboss, und Washington, D.C. gehörte praktisch ihm. Er war furchterregend und verrückt. Und er wollte sie.
Wenn Quincy etwas wollte, nahm er es sich.
Denk nicht daran. Nicht. Konzentrier dich auf Ethan.
Der schaute sie nun mit seinen goldenen Augen an. Wahrscheinlich sammelte er gerade all seine Kraft und bereitete sich auf einen Angriff vor.
Ethan. Zweiundzwanzig Jahre alt. Bereits jetzt hatte er sich auf den Straßen von D.C. einen Namen gemacht. Er hatte ihr immer den Rücken freigehalten. Carly kannte das Gemunkel, dem zufolge Ethan im Begriff war, ebenso kriminell zu werden wie Quincy. Man sagte sich, Ethan hätte für ihn sogar jemanden umgebracht. Aber …
An diesen Gerüchten war nichts dran. Ethan war ein guter Mensch. Er war ihr Freund, und er riskierte sein Leben für sie. Es spielte keine Rolle, was andere von ihm hielten.
Ethan ist ein guter Mensch …
Doch wenn sie Quincy nicht aufhielt, war Ethan so gut wie tot.
Quincy gab seinen Männern ein Zeichen, und sie verließen den Raum. Vor Erleichterung wurde Carly schwindelig. Vielleicht lassen sie ihn endlich in Ruhe. Vielleicht …
Doch als die anderen Männer hinausgegangen waren, zog Quincy ein Messer aus einem Holster, das an seinem Gürtel befestigt war. »Ich werde deinen Lover nun aufschlitzen«, verkündete er. »Dann gehörst du mir. Körper und Seele. Jeder Zentimeter von dir wird mir gehören … und niemand wird dir jemals wieder zu Hilfe kommen.«
Es war ihre Schuld. Alles ihre Schuld. Sie hatte den Job als Tänzerin in Quincys Club angenommen. Hatte ein falsches Alter angegeben, um die Stelle zu bekommen, weil sie so verzweifelt Geld gebraucht hatte. Ihr Vater … Es ging ihm nicht gut. Wenn sie nicht genug verdient hätte, wären sie und ihr Vater aus ihrem Haus geflogen.
Carlys Blick fiel wieder auf Ethan. Sein schönes Gesicht war verquollen, aber seine goldenen Augen funkelten. Er würde nicht aufhören zu kämpfen. Aufgeben lag nicht in seiner Natur. Er würde gegen Quincy und seine Männer kämpfen – bis zum Tod.
Und was würde sie dann machen? Sie sträubte sich noch einmal gegen ihre Fesseln. Jede Faser ihres Körpers tat ihr weh. Sie hatte überall blaue Flecken. So viel Schmerz. Aber sie würde nicht zulassen, dass Quincy ihr Ethan wegnahm. Dann hörte sie sich plötzlich selbst sagen: »Bitte. Tu ihm nicht mehr weh. Bitte nicht. Ich mache alles – hör einfach auf!«
Doch noch bevor sie den Satz beenden konnte, hatte sich Quincy bereits auf Ethan gestürzt. Er trat ihm gegen die Rippen, immer und immer wieder, während Carly an ihren Fesseln zerrte. Dann rollte Quincy Ethan auf den Rücken und hielt ihm das Messer direkt über das Herz.
Das darf nicht passieren! Das lasse ich nicht zu!
Ihre Angst verflog und wich einer brennenden Wut. Quincy hatte ihr schon so vieles genommen. Ethan würde er nicht auch noch kriegen.
Quincy hatte ihr den Rücken zugewandt. Als sie sah, wie er das Messer über Ethans Herz hielt, brach etwas in Carly – und die Seile, die sie an den Stuhl fesselten, gaben endlich nach. Sie sprang auf und stürzte sich auf Quincy. »Tu ihm nicht weh!« Diesmal waren ihre Worte kein Flehen, sondern ein wildes Brüllen.
Sie prallte mit Quincy zusammen, und sie beide stolperten über Ethan und fielen zu Boden. Carly hörte Quincy erstickt keuchen, als sie sich hochrappelte.
Dann kniete sie sich neben Ethan auf den Boden. Offenbar hatte Quincy es nicht geschafft, Ethan das Messer in die Brust zu rammen. Carly hatte Ethan also tatsächlich gerettet, indem sie Quincy umgeworfen hatte. Sie wollte schon erleichtert lächeln, als sie sah …
Das Messer steckt in Quincys Brust. Dabei hatte sie ihn doch nicht erstechen wollen! Oder doch? Nein, nein, sie hatte ihn nur aufhalten wollen, und er war hingefallen. Er war gestolpert, und irgendwie musste er sich dabei selbst verletzt haben. Der Griff war noch zu sehen, aber die Klinge steckte zu mehr als der Hälfte in Quincys Brust. In seinem Herzen?
Quincy öffnete den Mund, und Carly wurde klar, dass draußen noch immer seine Männer warteten. Wenn Quincy nach ihnen rief, würden sie ihm zu Hilfe eilen und sehen, was sie getan hatte …
Dann bin ich tot. Und Ethan auch.
Carly legte Quincy eine Hand auf den Mund. Tränen strömten ihr die Wangen hinunter, und sie zitterte am ganzen Leib. Sie spürte, wie er unter ihrer Hand die Lippen bewegte. Ihr wurde schlecht, und sie fürchtete, sich übergeben zu müssen.
Ethan kam auf sie zugekrochen und hinterließ dabei eine Blutspur auf dem Boden. Er hob die Hand und –
Ethan?
Und er stieß das Messer noch tiefer in Quincys Brust. Seine Lippenbewegungen erstarben.
Aber Carly nahm die Hand nicht weg, unfähig, sich zu rühren. Plötzlich schien sie nichts anderes mehr zu hören als den Schrei, der in ihren Gedanken widerhallte.
Sie hatte das getan. Sie hatte Quincy umgebracht. Den Mann, der sie angegriffen und vergewaltigt und versucht hatte, Ethan umzubringen.
Und jetzt … Jetzt standen seine Männer draußen vor der Tür. Sie würden Carly nicht entkommen lassen. Es gab keinen Ausweg für sie.
Ethan packte sie am Handgelenk. »Ist schon gut, Süße«, krächzte er heiser.
Nein, es war so was von nicht gut, dass sie gar nicht wusste, wie Ethan so etwas sagen konnte. Aber Carly brachte kein Wort hervor.
»Ich … werde mich um alles kümmern«, versicherte Ethan. Seine Stimme war nur noch ein leises Flüstern. »Du musst mir nur … vertrauen.«
Er hob eine Hand – die Hand, mit der er Quincy wenige Augenblicke zuvor das Messer in die Brust gestoßen hatte –, und fasste sie am Unterarm. Dann zog er ganz langsam ihre Finger von Quincys Mund.
Ich war das. Ich habe ihn umgebracht.
Für Ethan. Um zu überleben … Ich würde es wieder tun.
In ihrem Inneren breitete sich eine Dunkelheit aus, die drohte, sie zu verschlingen. Sie presste die Lippen zusammen, um den Schrei zurückzuhalten, der aus ihr herausplatzen wollte.
»Vertrau mir«, sagte Ethan.
Aber sie fürchtete, nie mehr irgendjemandem trauen zu können.
Insbesondere nicht … sich selbst.