Wie bekomme ich die GPS-Tracks?
Download der GPS-Tracks über dieses Formular
» www.gps-bikeguide.com/gps-comer-see-v3.php
Auszug aus Reliefkarte Straßen 1:1.000.000
geodata © swisstopo
IMPRESSUM
Danke für Rat und Unterstützung an:
Monica Ruffoni, Alexander Krzepinski, Hella Neumann, Albert Krementz, Filippo Pighetti, Tomasz Pawłusiewicz, Marzia Fioroni, Simone Philippeit, Tino Philippeit, Matthias Neumann, Nadine Ploch, Antje Leinhoß, Benedikt Braun, Mario Seyfarth, Katja Schlecht, Dirk Kersken, Rainer und Anette Kälberer, Arne Seeber, Margret und Reto Venanzoni, Gabi und Ewald Weber
Bibliographische Informationen der Deutschen Bibliothek:
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliothek; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über „www.dnb.de“ abrufbar.
© 2015 Andreas Albrecht – 3. Auflage 2019
Konzept, Texte: Andreas Albrecht (www.gps-bikeguide.com, www.transalp.info)
Layoutentwurf: Franziska Hänel, Druckmedienzentrum Gotha GmbH
Coverentwurf: Franziska Hänel, Druckmedienzentrum Gotha GmbH
Endlayout: Andreas Albrecht (Danke für Designberatung an Tino und Simone Philippeit)
Kartographisches Material:
digitale Vektorkarte der Region Como-Garda-Grappa mit freundlicher Genehmigung von
Albert Krementz – www.garda-gps.de
Gesamtübersicht auf Seite → : Reliefkarte Straßen 1:1.000.000
geodata © swisstopo
Höhenprofile:
erstellt aus GPS-Daten mit Hilfe des Programms HRMProfil von Ralph Welz – www.hrmprofil.de
Fotos:
Andreas Albrecht: Seiten → oben und unten rechts, →, →, →, → oben, →, → oben links, →, →, →, →, →, →, →, →, →, →, →, →, → unten, →, →, →, → oben, →, →, →, →, → oben Tomasz Pawłusiewicz: Seiten → unten links, → oben rechts und unten, Dirk Kersken: Seiten → unten
Alexander Krzepinski: Seiten →, → oben, → unten, →, → unten, Front und Back Cover
Ewald Weber: Seite →
Front Cover: San Bartolomeo (Biker – Andreas Albrecht)
Back Cover: Monti di Vercana (Biker – Andreas Albrecht)
Herstellung und Verlag: BoD - Books on Demand GmbH, Norderstedt
Printed in Germany
ISBN: 978-3-7494-1201-3
Wenn Andreas Albrecht Mountainbiketouren veröffentlicht, steht das für sorgfältige Recherche und hohen Erlebniswert. Mit einem Augenzwinkern sagt er: „Ich brauche nur in die Berge hineinzufahren und schon findet sich wieder eine neue Tour.“ Das ist am Comer See auch nicht so schwer. Seit unzähligen Generationen leben die Menschen hier davon, was der See und die umliegenden Berge hergeben. Im Laufe der Jahreszeiten wanderten sie mit dem Vieh vom Seeufer hinauf bis auf die Hochalmen. Dabei entstand ein vielfältiges Wegenetz.
Nach dem Bau der Bergstraßen für Autos im 20. Jahrhundert weint von den alten Bewohnern keiner mehr den alten Bergpfaden und Karrenwegen nach. Zu beschwerlich waren die täglichen Gänge auf den groben Pfaden zum See, ins nächstgelegene Dorf oder auf die Almen. Dem Mountainbiker geht heutzutage das Herz auf, wenn er die clever angelegten Wege noch im Originalzustand vorfindet. Erstaunlich, wie gut manche Trassen noch nach Jahrhunderten erhalten sind. Das zeugt von der Kunst und dem handwerklichen Geschick der alten Wegebauer.
Andreas Albrecht hat das „La Fiorida“ bei seinen Recherchen für sein Buch „Alta Rezia Trailguide“ kennengelernt und sofort ins Herz geschlossen. Das weiträumige Agriturismo liegt im Valtellina, eingerahmt von hohen Bergen, nicht weit vom Nordufer des Comer Sees entfernt. Direkt daneben verläuft der Sentiero Valtellina. Dieser Radweg ist die ideale Anfahrtsstrecke zu vielen Mountainbike- und Radtouren in der nächsten Umgebung. Wenn sich an einem sonnigen Tag vor einem das Panorama des Comer Sees mit der Kulisse des alles überragenden Monte Legnone aufbaut, dann ist dem Radfahrer ein perfekter Tag gewiss.
Vor allem, wenn man nach der Tour den professionellen Service im „La Fiorida“ in Anspruch nimmt. Im riesigen warmen Whirlpool des Wellness-Bereiches entspannt man die Muskulatur und lässt die Seele baumeln. Im Schwimmbecken zieht man seine Bahnen mit Blick auf die Berge. Erfrischt und ausgeruht genießt man danach die kulinarischen Köstlichkeiten der Sterne-Küche.
Das Agriturismo „La Fiorida“ war schon bei meinen Tourrecherchen für den „Alta Rezia GPS Trailguide“ einer der Standorte, von denen ich mit dem Mountainbike in die Umgebung ausschwärmte. In jenem Buch habe ich dieses Gebiet wie folgt benannt:
Deshalb orientiere ich mich bei der Tournummerierung an dem bestehenden Schema, da meine Trailsuche auch im gesamten Gebiet von Alta Rezia weitergeht. Der nächste Schritt war, Touren ausgehend von „La Fiorida“ zu erkunden und zu dokumentieren. Die vielfältigen Möglichkeiten sprangen mir förmlich ins Auge. So sind diese Touren für diesen speziellen Band entstanden. Sie unterteilen sich in:
Diese Bikeregion erstreckt sich vom Comer See über das Valchiavenna bis in die Rhätischen Alpen. Aus nördlicher Richtung erreicht man Chiavenna über den Splügenpass. In östlicher Richtung überquert man im Val Bregaglia die Grenze zur Schweiz. Die Verbindung ins Engadin ist der Malojapass. Für Radtouren ist das Gebiet in den Tälern erschlossen durch den Radweg zwischen Comer See und Chiavenna, weiter durch den Radweg im Val Bregaglia sowie durch die Regionalbahn zwischen Colico und Chiavenna. Zwischen Grosio und Colico am Comer See verläuft durchgehend der Radweg Sentiero Valtellina, ideal als Zubringer zu verschiedenen Touren in die Region am Comer See. Mit diesen Transfermöglichkeiten erweitert sich das Tourenspektrum in der Region gewaltig, ohne das Auto als Zubringer nutzen zu müssen.
Hier sind die bereits veröffentlichten Touren zusammengefasst, die vom Standort „La Fiorida“ aus gefahren werden können. Abweichende Startorte bei den Touren 302, 303, 304, 305 und 306 sind über die Strecken der Easy-Touren bzw. über separat genannte Anfahrten leicht erreichbar. Hinweise befinden sich jeweils in den Tourbeschreibungen.
Übersicht der Touren:
Kurzcharakteristik » atemberaubender Trail auf alter Bahntrasse in einer Felswand – absolute „must do“-Tour
Routenbeschreibung:
Tomek sagt zu mir: „Andreas, du bist Schuld! Wegen dir habe ich meinen gut bezahlten Bankjob in Krakau aufgegeben, nur um mit dem Mountainbike die Alpen unsicher zu machen!“ „Wieso?“, erwidere ich lachend, „das Einzige, was du im Leben beeinflussen kannst, sind deine eigenen Entscheidungen. Und diese hast du nun mal ganz allein und für dich getroffen.“ „Aber dein Transalp-Virus hat mich angesteckt.“ „Da kann man nichts machen, wenn es ausbricht, ist es nicht heilbar.“ So stehen wir da und flachsen auf dem Parkplatz von La Fiorida in der Nähe des Comer Sees und machen dabei unsere Bikes startklar. Vor Jahren haben wir uns mal am Gardasee getroffen. Ich betreibe die Webseite Transalp.info, Tomek Transalp.pl. Da liegt es nahe, dass man sich trifft, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Sprachprobleme gibt es nicht. Ich beherrsche zwar nur die polnischen Basics - bitte, danke, Guten Tag und Auf Wiedersehen – und könnte mir ein Bier bestellen. Tomek hingegen schreibt und spricht Deutsch so gut, besser als mancher Muttersprachler. Aus dem Treffen hat sich eine Zusammenarbeit entwickelt. Tomek hat den ersten Band meiner „Gardasee GPS Bikeguides“ ins Polnische übersetzt und wir versorgen uns wechselseitig mit Transalp-Informationen. Ich habe immer das Gefühl, dass meine Infos gut bei ihm aufgehoben sind. Seine Tipps wiederum sind für mich sehr nützlich und immer bestens recherchiert.
Also machte ich den Vorschlag, dass wir mal gemeinsam auf Tourrecherche gehen könnten. Das hat nun zum Saisonende geklappt. Fangen wir mit dem berühmten „Tracciolino“ an. Das ist sozusagen das Val d’Uina in der Horizontalen. Um Material für den Bau eines Stausee zur Stromgewinnung anzuliefern, wurde oberhalb von Verceia am Lago di Mezzola eine Trasse für eine Schmalspurbahn in den Fels geschlagen. Exakt auf 912 Metern Höhe windet die sich durch die Felswand und verbindet den Stausee mit einer Seilbahn, die das Material aus dem Tal heraufholt. Die Trasse verläuft höhengleich bis ins Val Codera, das man auf diesem Weg heute leider nicht mehr auf direktem Wege erreichen kann. Nach einer Rechtskurve ist ein Tunnel eingebrochen. Die Tunnels sind überhaupt der Clou bei der Strecke. Der längste ist sogar beleuchtet.
Man muss nur wissen, dass da ein Schalter ist, um das Licht anzuknipsen. Ich bin nun zum zweiten Mal hier, und diesmal erschließt sich mir die Schönheit dieser ungewöhnlichen Tour so richtig. Wir haben aber auch ein Traumwetter: glasklare Sicht, angenehme Temperaturen. Da macht es durchaus Sinn, daraus eine Tagestour mit einer längeren Anfahrt zu machen. Wir haben im La Fiorida eingecheckt: das ist ein gehobenes Agriturismo mit angeschlossener Landwirtschaft und Wellness-Tempel vom Feinsten. Ein idealer Ausgangspunkt für Touren in dieser Region. La Fiorida liegt direkt am Sentiero Valtellina, so dass man in die Umgebung mit dem Rad ausschwärmen kann. Nach der Tour lädt ein richtiges überdachtes Schwimmbecken mit 20 m Länge zum Auslockern ein. Der Whirlpool hat gigantische Ausmaße und würde andernorts als Schwimmbecken durchgehen. Die Küche bietet erlesene Köstlichkeiten aus eigener Produktion. Im angeschlossenen Hofladen schlecken wir nach unseren Touren jeweils hausgemachtes Eis – oberlecker.
Die Anfahrt von La Fiorida bis Verceia ist ungefähr 16 km lang und verläuft schön flach, zunächst entlang der Adda und dann auf dem Radweg in Richtung Chiavenna. Dabei passieren wir den Lago di Mezzola und sind gut eingestimmt und warmgefahren, als wir in Verceia den Anstieg ins Valle dei Ratti beginnen.
Ich für meinen Teil hasse es geradezu, wenn ich aus dem Stand heraus gleich und ohne Vorwarnung bergauf fahren muss. Bis zum Tracciolino sind es von Verceia aus ziemlich genau 700 Höhenmeter. Davor muss man nun nicht erschrecken, es dauert ca. anderthalb Stunden. Zunächst ist die Stichstraße asphaltiert, später wird daraus eine Schotterpiste, die inzwischen bis ganz oben zum Tracciolino verlängert wurde. Früher musste man ab der Kastanienwiese sein Bike den Maultierpfad hinaufschieben. Für den Rückweg ergibt das einen schönen Trail. Denn eins muss man wissen. Der Tracciolino ist eine One-Way-Strecke. Auch wenn der besagte Tunnel auf der direkten Strecke ins Val Codera nicht eingebrochen wäre, müsste man umdrehen. Es gibt aus dem Val Codera keinen sinnvollen fahrbaren Ausgang für Mountainbiker, nur steilste Bergpfade verlaufen über Hunderte in den Fels gehauene Treppen, vor denen selbst die gewieftesten Fahrtechniker wie Carsten Schymik einen Heidenrespekt haben.