„Und am Ende sind es nicht die Jahre in deinem Leben, die zählen.

Es ist das Leben in deinen Jahren.“

Abraham Lincoln (1809 – 1865)

Impressum

Danke für Rat und Unterstützung an:

Roland Schymik, Christian Förster, Simone Albrecht, Tino Philippeit, Doris Weisenhorn, Antje Leinhoß, Stephan Hölger, David Strixner, Dirk Kersken, Markus Michels, Matthias Neumann, Alois (Luigi) Rathgeb, Markus Roppelt, Marcella Pini, Fabio Pini, Vincenzo Osmetti

Bibliographische Informationen der Deutschen Bibliothek:

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliothek; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über „www.dnb.de“ abrufbar.

© 2005 Andreas Albrecht – 15. Auflage – 2021 Ringbuch

Konzept, Texte und Ideen: Andreas Albrecht (www.transalp.info)

Lektorat, textliche und inhaltliche Beratung: Christian Förster

Layout und Satz: Druckmedienzentrum Gotha GmbH, Franziska Hänel, Pia Kriegk

Coverentwurf: Druckmedienzentrum Gotha GmbH, Franziska Hänel

Kartographisches Material:

• Übersichtskarte: erstellt von Roland Schymik

• Übersichtskarten der einzelnen Etappen:

© mit freundlicher Genehmigung des Falk Verlags Ostfildern – Auszüge aus den Generalkarten 1 : 200.000

Höhenprofile:

erstellt aus GPS-Daten mit Hilfe des Programms HRMProfil von Ralph Welz – www.hrmprofil.de

Fotos:

Matthias Eckardt: Seite → oben, →, → oben

Antje Leinhoß: Seite →

Roland Schymik: Cover vorn

David Strixner: Cover hinten

Andreas Albrecht: alle anderen Fotos

Cover vorn: Trail Montozzo-Scharte zum Lago Pian Palu – Fahrer: Andreas Albrecht

Cover hinten: Trail Montozzo-Scharte zum Lago Pian Palu – Fahrer: Roland Schymik

Herstellung und Verlag: BoD - Books on Demand GmbH, Norderstedt

Printed in Germany

ISBN: 978-3-7504-5659-4

» Inhaltsverzeichnis

Siehe auch aktuelle Informationen auf:

» www.transalp.info

Zur Neuauflage 2021

Die Albrecht-Route hat sich zum Dauerbrenner in der Transalp-Szene entwickelt. Trotzdem lässt sie sich immer noch verbessern. Einerseits werden neue Wege gebaut. Andererseits habe ich gezielt danach gesucht, Straßenpassagen verschwinden zu lassen zugunsten von Schotterpisten oder noch besser Trails. Die Ergebnisse resultieren auch aus meinen Recherchen zur Version v2 der Albrecht-Route, die vorrangig im Internet dokumentiert wird. Dazu gibt es jetzt auch Hinweise in diesem Buch.

Änderungen an der klassischen Route habe ich nur sehr behutsam vorgenommen. Diese werden in dieser Neuauflage zusammengefasst und dokumentiert. Der Tourbericht aus der Befahrung im Jahr 2004 bleibt die Grundlage für dieses Buch. Das hat historische Gründe. Er spiegelt den Geist der Albrecht-Route wieder, so wie sie ist.

Die Änderungen im Vergleich zur 14. Auflage sind im Internet dokumentiert – siehe

» transalp.shop – Rubrik: Albrecht-Route – Roadbook

» https://transalp.shop/transalp-roadbook-1-die-albrecht-route

Transalp auf der Albrecht-Route

Als ich im Jahr 2000 begonnen habe, nach der für mich „optimalen“ Transalp zu suchen, konnte ich nicht ahnen, welche Resonanz ich damit auslösen würde. Inzwischen sind Tausende von Transalplern meinen Routenvorschlägen gefolgt, was mich selbst am meisten überrascht hat. Vielleicht liegt das daran, weil die Routen wohl alles bieten, was das Herz des Mountainbikers höher schlagen lässt:

Grandiose Passübergänge, einsame Hochtäler, Traum-Singletrails, urige Hütten und jede Menge fahrbarer Strecken.

Selbst in WIKIPEDIA findet sich nun ein Artikel zur Albrecht-Route.

Wie alles begann

Angeregt durch Tourberichte in Mountainbike-Zeitschriften nahm ich seit 1994 Wege in den Alpen und am Gardasee unter die Stollenreifen. Am Anfang fuhr ich einfach erprobte Touren nach. Aus Vorsicht wählte ich diese Vorgehensweise. Meine Erfahrungen sollten mir Recht geben. Schritt für Schritt, Jahr für Jahr formte sich dann in mir ein Bild, wie „meine“ Transalp aussehen könnte. Wer in den Alpen unterwegs ist, merkt bald, dass sich mit dem Mountainbike einzigartige Erlebnisräume er-fahren lassen. Pfade weitab vom Massentourismus vermitteln im Herzen Europas das Gefühl von Weite und Größe. Trotzdem ist man bergab mit dem Mountainbike oft in nur einer halben Stunde wieder mitten im pulsierenden Leben. Eine Transalp mit dem Mountainbike zu fahren, übt deshalb eine unvergleichliche Faszination aus. Auf eine ordentliche Vorbereitung sollte man nicht verzichten, um das Erlebnis genießen zu können und es nicht zum unkalkulierbaren Wagnis werden zu lassen. Meine Philosophie ist: Das Fahren mit dem Rad soll bei Transalp im Mittelpunkt stehen. Stundenlanges Schieben will ich möglichst vermeiden. Tragepassagen sollen die Ausnahme sein. Auf vielbefahrene Straßenpässe auszuweichen, ist allerdings keine wirkliche Alternative, wenn man die stille Bergwelt erleben will. Eine Transalp zu planen, wird deshalb immer ein Kompromiss sein zwischen Fahrbarkeit der Strecken und dem Eintauchen in die Felswelt des Hochgebirges. Der östliche Alpenhauptkamm zwischen den Ötztaler Alpen und den Hohen Tauern bietet für Mountainbiker kaum fahrbare Übergänge, abgesehen vom Pfitscher Joch und den Passstraßen für Autos. Mindestens eine Stunde Schieben oder Tragen ist z.B. in den Krimmler Tauern immer angesagt. Weiter westlich sieht es günstiger aus. Hinter dem Fernpass liegen jene Übergänge in greifbarer Nähe, die eine Transalp in Richtung Gardasee, dem klassischen Endpunkt, auch ohne stundenlanges Schieben möglich machen. Die wilde und zerklüftete Verwall-Gruppe ist wie die Silvretta durchzogen von den hier typischen V-Tälern. Sie führen relativ sanft in Höhen von 2.400 bis 2.600 Metern und sind zu großen Teilen fahrbar. Wenn man dann die Gletscherfestung des Ortler-Massivs westlich umfährt, ergibt sich die Streckenführung fast von selbst. Doch es brauchte schon ein paar Transalp-Touren, bis ich eine „optimale“ Route nach meinen Maßstäben gefunden hatte. Mittlerweile bin ich sie in etlichen Varianten gefahren und habe sie auf meiner Homepage » www.transalp.info detailliert beschrieben.

Aus diesen Berichten entstand das „Transalp Roadbook 1“, das erstmalig im Jahr 2005 erschienen ist. Aber die Route lebt. Mindestens einmal im Jahr bin ich auf der gesamten Route oder Teilstrecken unterwegs. Mal ist ein neuer Weg gebaut worden, oder es findet sich ein neuer Trailabschnitt bzw. eine interessantere Schotterpassage. Außerdem habe ich Varianten ausprobiert, wie man die Route sinnvoll in 6 Tagen zurücklegen kann, z. B. um die einmalige Hüttenübernachtung in Alessandros „La Baita“ im Val di Rèzzalo (» www.rezzalovacanze.com) erleben zu können.

Die Albrecht-Route ist in 7 oder 6 Tagesetappen eine traumhafte Transalp. Das Wetter muss natürlich mitspielen. Der Riesenvorteil bei der Route ist, dass es bei schlechtem Wetter oder Schnee in den Regionen über 1.500 m (auch im Sommer keine Seltenheit in den Alpen) sichere Tal- und/oder Straßenvarianten gibt.

Die Touren sind beschrieben, so wie ich sie selbst gefahren bin. Sie sind nicht für Hochleistungssportler konzipiert, sondern für normale Mountainbiker, die sich mit entsprechender Vorbereitung ihren Transalp-Traum erfüllen können. Modifizierungen aufgrund der Wettersituation oder unterschiedlicher konditioneller Voraussetzungen sind auf jeder Etappe möglich. Ich weise jeweils darauf hin.

Haftungsausschluss

Die sorgfältig recherchierten und sauber dokumentierten Tourenvorschläge spiegeln den Zeitpunkt der Erstellung wider. Für die Aktualität und Richtigkeit der Informationen kann ich aus verständlichen Gründen nicht garantieren. Ich freue mich über jeden Hinweis zu aktuellen Änderungen. Das Nachfahren der Routenvorschläge geschieht auf eigene Gefahr, jegliche Haftung aus der Benutzung der Roadbooks und/oder GPS-Tracks ist ausgeschlossen. Das gilt vor allem für Unfälle, angerichtete Flurschäden oder begangene Ordnungswidrigkeiten. Einzelne Streckenabschnitte können zwischenzeitlich einem Fahrverbot unterliegen oder nur für Fußgänger erlaubt sein. An diesen Strecken muss das Fahrrad geschoben werden.

Von der Montozzo-Scharte ins Val di Sole

TOURBERICHT

Hauptroute: 7 Tage

  • Strecke » Garmisch-Partenkirchen » Fernpass » Landeck » St. Anton » Verwall-Tal » Galtür » Fimberpass » Scuol » Pass da Costainas » Münstertal » Val Mora » Passo Verva » Grosio » Val Rézzalo » Passo Gavia » Montozzo-Scharte » Val di Sole » Madonna di Campiglio » Gardasee
  • Länge » ca. 470 km
  • Höhenmeter » ca. 12.000 hm
Tag Strecke km hm
1 Garmisch-Partenkirchen – Fernpass – Imst – Landeck 77 900
2 Landeck – St. Anton am Arlberg – Verwalltal – Heilbronner Hütte – Galtür – Ischgl – Fimbertal – Bodenalpe (Variante über Tobadill: 38 km, 1.500 hm) 77 2.250
3 Bodenalpe – Fimberpass – Vna – Sent – Scuol – S-charl – Pass da Costainas – Münstertal 64 2.050
4 Münstertal – Val Mora – Passo Verva – Eita – Grosio (Variante ab Torri di Fraéle über Bormio: 72 km, 900 hm) 78 1.350
5 Grosio – Le Prese – Fumero – Val Rézzalo – Passo dell‘ Alpe – Gaviapass – Ponte di Legno/Pezzo (Variante über Passo Foppa/Mortirolo: 40 km, 1.550 hm) 47 2.150
6 Pezzo/Ponte di Legno – Pezzo – Montozzo-Scharte – Pejo – Val di Sole – Dimaro – Madonna di Campiglio (Variante über Passo Tonale: 59 km, 1.800 hm) 61 2.100
7 Madonna di Campiglio – Val d‘Agola – Passo Bregn de l‘Ors – Val d‘Algone – Stenico – Ponte Arche – Passo Ballino – Riva – Torbole (Variante über Sarca-Tal, Dro, Arco: 73 km, 900 hm) 67 1.150

Prolog

Meine erste Transalp bin ich im Jahre 1994 gefahren. Danach kamen Jahre des Ausprobierens, des Suchens nach einer optimalen Route. Seit dem Jahr 2000 bin ich auf der richtigen Fährte, Jahr für Jahr, Tour für Tour. Jetzt, ein paar Jahre später, bin ich endlich zufrieden. Alles passt zusammen. Die Strecke, die Truppe und auch das Wetter; es spielt mit. 7 Tage Sonnenschein, stahlblauer Himmel und nicht zu heiß; besser kann es gar nicht sein. Ich hatte mich im Vorfeld mit einem Augenzwinkern sogar an den Mondphasen orientiert, um den richtigen Zeitpunkt für die Transalp festzulegen. Wir sind am Ende einer Vollmondphase losgefahren, da ist die Wahrscheinlichkeit am größten, dass es eine Schönwetterphase wird. In die Route habe ich schließlich alle Highlights einbauen können, die ich in den letzten Jahren erkundet hatte. Von Anfang an habe ich darauf geachtet, dass es eine Schlechtwettervariante gibt, auf der die Transalp im Fall des Falles weitergehen kann. Zum Glück habe ich diese bisher selten gebraucht. Bei dieser Tour hätte ich diesmal gut zwei Kilogramm Gepäck im Rucksack sparen können. Regensachen, Winterklamotten – alles nicht notwendig. Aber wer weiß das schon vorher.

1. Tag Fernpass