Roman von Freder van Holk
Der Umfang dieses Buchs entspricht 256 Taschenbuchseiten.
Frank Stiffles, Erbe der Washington Electric Company, erhält Besuch einer verschleierten Dame, die ihm einen Umschlag übergeben will, der jedoch für seinen Onkel Noel bestimmt ist. Kurz darauf findet er diesen ermordet auf. Hat die Unbekannte den Onkel getötet – und warum? Noel Stiffles war Ingenieur und der erste Mann in der Forschungsabteilung bei WEC. Hat sein Tod etwas mit den „Untertassen“ zu tun, mit diesen „grünen Feuerkugeln“, von denen in den Medien berichtet wird und von denen es heißt, dass sie aus dem Weltraum stammen. Frank Stiffles' Neugier ist geweckt – zumal die junge Dame, Kathleen Croons, offensichtlich in die Sache verwickelt ist. Dass für ganz Amerika eine Bedrohung bevorsteht, weiß er zu diesem Zeitpunkt noch nicht ...
Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker
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© Cover: Nach einem Motiv von Maynard Dixon mit Tatjana Shepelova/123RF und Steve Mayer, 2018
© dieser Ausgabe 2018 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.
Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.
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Frank Stiffles stand gemächlich auf und wischte sich behutsam die Ameisen von der nackten Brust herunter.
„Ich glaube nicht, dass sie es mit Ameisen versucht haben“, sagte er nachdenklich. „Diese Tierchen sind zu munter und reagieren nicht auf Konzentration. Ich habe sie jedenfalls ganz hübsch gespürt. Was ist mit meinem Rücken, Ben?“
Ben Bywater erschauerte beim Anblick der erdigen und der kribbelnden Reste des Ameisenhaufens, die auf dem Rücken Frank Stiffles’ haftengeblieben waren. Er opferte sein Taschentuch.
„Stark gerötet, aber im Ganzen gut erhalten, Mr. Stiffles“, stellte er sachlich fest. „Was versprachen Sie sich davon?“
„Oh, eigentlich nichts. Ich war nur neugierig“, antwortete er heiter und hielt am Rand seiner Badehose Nachlese. „Selbstbeherrschung und was noch alles. Sie hätten sicher scheußlich geflucht.“
„Sicher“, bestätigte Ben Bywater ernst, trat zurück und schüttelte sein Taschentuch gründlich aus. „Sie werden ohnehin noch schwimmen. Eine Dame möchte Sie sprechen.“
Ben Bywater sah allerdings nicht so aus, als ob er seine Beherrschung sehr schnell verlieren würde. Er war ein untersetzter Mann von ungefähr vierzig Jahren mit ruhigen Bewegungen, dessen Gesicht viel Gelassenheit ausdrückte. Er legte sogar vor sich selbst Wert darauf, sich durch nichts überraschen zu lassen. Er konnte sich jedoch nicht schlüssig werden, ob ihm der Gleichmut in die Wiege gelegt oder in den letzten fünfzehn Jahren von Frank Stiffles beigebracht worden war.
Frank Stiffles stand wie das missratene Modell eines Bildhauers zwischen den Büschen, abgesehen von der Schwimmhose, nackt und trotz seiner gesunden Hauttönung weiß genug, um an Marmor oder wenigstens Gips zu erinnern. Seine leichte Übergröße drückte sich restlos in Hagerkeit aus, und obgleich ihm objektiv nichts an den Normalmaßen fehlte, erweckte er doch den Eindruck, vorwiegend aus Knochen zu bestehen, die durch die Gelenke nur reichlich lose miteinander verbunden wurden. Er war nicht muskulös, sondern bestenfalls sehnig, besaß keinen ansehnlichen Brustkasten und wäre bei einem Schönheitswettbewerb für Männer wohl kaum zugelassen worden. Er konnte auch nicht viel gewinnen, wenn er sich anzog, denn weder sein verwaschenes helles Haar noch die kräftige Nase oder sein großer, schmallippiger Mund machten ihn hübsch. Er brachte es zwar irgendwie fertig, einige Jahre jünger auszusehen, als er wirklich war, aber selbst das geriet ihm zum Nachteil, denn wenn man die Dreißig noch nicht erreicht hat, werden einem die fehlenden Jahre gern am Charakter und der geistigen Reife abgezogen. Es fiel nicht schwer, Frank Stiffles für einen reichlich harmlosen jungen Mann zu halten. Man musste schon gut in seine tiefliegenden grauen Augen hineinsehen, um zu begreifen, dass die Schablone nicht passte.
In der Tat besaß Frank Stiffles seine Eigenheiten. Er hatte als Säugling eine wochenlange Entführung und anschließend eine monatelange ärztliche Betreuung überstanden, um dann das Opfer einer höchst eigenwilligen Erziehungsmethode seines Vaters zu werden. James Stiffles hatte bis zu seinem vor wenigen Monaten erfolgten Tod seinem einzigen Jungen kaum etwas erspart, was ihn umbringen konnte, obwohl er ein Vermögen dafür ausgab, ihn von der kidnappenden Menschheit zu isolieren. Frank Stiffles hatte alles verdaut — die Rohkost wie die Abhärtung und die Atemlehre, Boxen, Judo und Scharfschießen, chinesisches Seelentraining, buddhistische Meditation und einen Lamaisten, Sprachlehrer, Philosophen und Taschendiebe, Astrologen, Yogi, Hungerkuren, Physikstudium, Schopenhauer, Laotse und hundert andere Schicksalsfügungen, die sein Vater mit einem seltenen Talent für den ungeeigneten Zeitpunkt über ihn verhängte. Kein Wunder, dass er etwas eigenartig geraten war.
„Eine Dame, Ben?“, vergewisserte er sich, denn Besucherinnen hatte es im Hause Stiffles praktisch nie gegeben. „Wissen Sie bestimmt, dass Sie sich nicht getäuscht haben?“
„Sie bestand darauf, Sie zu sprechen“, ging Ben gelassen über den unangebrachten Zweifel hinweg. „Eine Dame in Trauer.“
„Oh?“, dehnte Frank Stiffles mitfühlend. „Hoffentlich ist ihr niemand gestorben. Legen Sie einen passenden Anzug zurecht.“
Er blickte zwischen den Bäumen hindurch, als müsste er Abschied nehmen, obgleich jeder andere froh gewesen wäre, ins warme Haus zu kommen. Die Stadt lag unter einem grauen, kühlen Dunst. Das Haus der Stiffles befand sich auf den Potomac Heights, im Rücken gedeckt durch den Palisaden-Park, der zum Potomac abfiel. Der Fluss kam allerdings erst seitlich ins Blickfeld, unterhalb von Theodore Roosevelt Island, wo die Arlington Memorial Bridge und die Highway Bridge Klammern zum Pentagon hinüberschlugen und weiter drüben der Anacostia um Hains Point in den Potomac hineindrängte.
Die Mall zog den Blick herum. Frank Stiffles wusste zu dieser Zeit noch nicht, dass sie wie ein Richtscheit auf Benning wies, denn dieser Vorort lag praktisch für ihn so fern wie der Nordpol, aber er dachte später recht oft daran. Das Lincoln-Denkmal stand wie in Nebel gehüllt. Das Weiße Haus duckte sich hinter die Straßenzüge, aber das Capitol hob sich deutlich heraus und markierte gleichsam das Zentrum des riesigen Schachbretts, an dem die North Capitol Street, die East Capitol Street, die South Capitol Street und die Mall rechtwinklig zusammenstießen, die geometrisch genauen Risslinien der Zwischenstraßen einfassend, die wiederum von den breiteren Schlitzen der Avenuen schräg durchbrochen wurden. Pennsylvania-Avenue, Maryland-Avenue, Massachusetts-Avenue, New York-Avenue — da kam hinter den Columbia Heights das McMillan Reservoire herein, dahinter die weiten Grünflächen des Soldiers Home, von denen das Auge hinübersprang zu dem mächtigen, dunstigen Schlauch des Rock Creek Park, der sich im Norden verlor.
Eine große Stadt und eine schöne Stadt, dieses Washington D. C., die Hauptstadt der Staaten, aber jetzt fehlte ihr die Sonne, und für Frank Stiffles war sie selten mehr gewesen als ein gewohntes Bild, das wandhoch den Raum seines Lebens abschloss und keine Tiefen besaß, in denen man sich verlieren konnte. Er kannte die Stadt, aber er besaß keine Beziehungen zu ihr, weil er keinen Menschen kannte, der ihm das Bild an irgendeiner Stelle hätte farbig machen können. Nicht einmal das Werk bedeutete etwas für ihn. Es blieb weit drüben hinter den Washington Highlands unsichtbar.
Er stelzte durch die Büsche und warf sich in das Schwimmbecken, wobei Ben Bywater zum zweiten Male erschauerte, denn er hatte am Morgen die Wassertemperatur gemessen. Der Frühling war noch nicht sehr weit gediehen und beschränkte sich noch auf die Büsche und Bäume. Der Hügel über dem Potomac, auf dem das langgestreckte zweistöckige Haus der Stiffles stand, hatte noch die Kahle des Winters.
Frank Stiffles trug helle Shorts, ein buntes Hemd und leichte Turnschuhe, als er eine Viertelstunde später sein Wohnzimmer betrat. Beim Anblick des diskret dunkelgrauen Anzugs, den ihm Ben bereitgelegt hatte, war ihm eingefallen, dass es taktlos sein könnte, einen fremden Schmerz zu unterstreichen und damit stärker ins Bewusstsein zu rufen.
„Tut mir schrecklich leid, meine liebe trauernde Hinterbliebene“, sagte er herzlich, während er mit ausgestreckten Händen auf die Besucherin zuging, die sich aus ihrem Sessel erhob. „Hoffentlich war es kein Angehöriger. Man muss über diese Dinge hinwegkommen. Wenn man den Statistiken trauen darf, sterben so ziemlich alle Menschen. Freut mich, Sie kennenzulernen.“
Er schüttelte energisch die Hand, die aus dem schwarzen Schleiergewoge zum Vorschein kam, aber sonst fand seine Freude kaum Anhaltspunkte. Die Besucherin war von Kopf bis Fuß in Schwarz eingehüllt, und der Schleier, der von einem winzigen Hut herunterfiel, deckte ihr Gesicht vollkommen ab. Es überraschte fast, dass wenigstens die Stimme durchkam.
„Sie sind Mr. Stiffles?“
„Genau geraten“, lächelte Frank liebevoll. „Sie können mich nicht richtig sehen, nicht wahr? Die alten Augen von Tränen geschwollen und so. Genieren Sie sich nicht, Sie stoßen auf ein mitfühlendes Herz. Diese Vorhänge vor dem Gesicht — auf die Dauer wird Ihnen das doch nur zu warm — wenn Sie nichts dagegen haben ...?“
Er hob den schwarzen Schleier behutsam über den Kopf zurück. Die Besucherin hatte aber offenbar doch etwas dagegen, denn sie gab einen Laut der Entrüstung von sich, trat einen Schritt zurück und versuchte, die Enthüllung zu verhindern. Es gelang ihr jedoch nicht recht, da die verschiedenen Schleierschichten durcheinander gerieten. Ihre Hände verfingen sich, und als Frank Stiffles hilfsbereit wieder Zugriff und das Durcheinander erhöhte, warf sie das Gewoge entschlossen über den Kopf zurück, sodass ihr Gesicht völlig frei wurde.
Kathleen Croons brannte vor Ärger. Sie hatte den Schleier als ihr wichtigstes Requisit betrachtet und befürchtete nun für die Zukunft Unannehmlichkeiten. Nebenbei irritierte es sie, dass dieser Stiffles allzu wenig ihren Vorstellungen entsprach.
„Sie — Sie ...“ setzte sie empört an, aber Frank Stiffles nahm davon keine Kenntnis.
„5 — 7 — 10“, sagte er bewundernd, während er sie anstarrte. „Das ist eine seltene Kombination. Die Nieren sind vielleicht ein bisschen anfällig, aber sonst ...? Großartig sehen Sie aus. Ich würde keine Vorhänge tragen, wenn ich Ihr Gesicht hätte, Miss ... hm, Miss ...?“
„Soll ich Ihnen etwa auch noch meinen Namen nennen?“, fragte sie wütend. „Sie werden genug zu tun haben, um mein Gesicht zu vergessen. Dombruck schickt mich zu Ihnen.“
„Dombruck?“, suchte Frank Stiffles ohne betontes Interesse, während er mechanisch mit seiner rechten Hand auf dem brennenden Rücken rieb. „Nett von ihm, dass er Sie zu mir schickt. Was halten Sie von Ameisensäure, Miss — ach so?“
„Ameisensäure?“, stutzte sie. „Haben die Untertassen mit Ameisensäure zu tun?“
Sie warf ihm einen misstrauischen Blick zu, dann fuhr sie nüchtern und entschlossen fort:
„Nun, das ist Ihre Angelegenheit. Ich bin über die wissenschaftlichen Details nicht unterrichtet. Ich soll Ihnen nur diese Papiere aushändigen, damit Sie weiterarbeiten können. Ich muss Sie jedoch vorher fragen, ob Sie weiterarbeiten wollen. Sie waren leider unvorsichtig, sodass man auf Sie aufmerksam wurde. Dombruck hält es für möglich, dass Sie sehr schnell in Lebensgefahr geraten können. Es kommt darauf an, ob Ihnen das etwas ausmacht.“
Frank Stiffles nahm den Umschlag, den sie aus ihrer Handtasche herausholte, nicht an, sondern steckte die Hände in die Hosentaschen. Er betrachtete seine Besucherin recht nachdenklich, wobei er die Stirn runzelte.
„Interessant, meine liebe junge Dame“, brachte er zögernd heraus. „Sie wissen wahrscheinlich nicht, dass ich schon lange tot bin. Schon als Säugling — aber Sie werden sich für meine frühen Jugenderlebnisse nicht interessieren. Ich wollte Ihnen nur sagen, dass mich persönlich diese Dinge mit Lebensgefahr und anderen blutrünstigen Sachen nicht umwerfen würden. Ich denke aber, Sie werden sich an Onkel Noel wenden müssen. Oder sind Sie sicher, dass Sie dieser nette alte Dombruck wirklich zu mir geschickt hat?“
Kathleen Croons holte scharf Luft.
„Sind Sie nicht Noel Stiffles?“
„Frank Stiffles, meine teure Hinterbliebene“, bekannte er verlegen. „Tut mir schrecklich leid, aber Sie sind an die falsche Haustür geraten. Das ist ein Doppelhaus, und wenn Sie die andere Tür ...“
„Oh!“, begriff sie, und dann schoss der Ärger in ihr hoch. „Das hätten Sie gleich sagen können! Sie geben sich für Ihren Onkel aus und reißen mir die Sachen vom Leib und ...“
„Mehr nicht“, fing er bestürzt ab. „Außerdem war es nur der Schleier, wenn ich Ihrer Erinnerung nachhelfen darf.“
„... und die Papiere möchten Sie mir auch noch abnehmen“, vollendete sie erbittert.
„Ich denke nicht daran“, protestierte er schwach. „Ich machte Sie auf den Irrtum aufmerksam, sobald Sie von Arbeit sprachen. Arbeit! Ich bin schwerkrank. Schon als Säugling ...“
„Pah!“, wehrte sie ab und entdeckte plötzlich die Fältchen in seinen Augenwinkeln. Das brachte sie wieder auf den Baum. „Sie wollen mich veralbern, nicht wahr?“
„Lieber nicht“, lächelte er sanft. „Sie sind ziemlich temperamentvoll, wenn ich nicht irre. Wenn ich nicht eben erst die Ameisen hinter mir hätte — aber wir könnten vielleicht morgen — hm, kein schlechter Einfall. Ich werde Sie engagieren. Was meinen Sie dazu? Mein Vater hat eine Menge Leute auf mich losgelassen, aber eine nette junge Dame war nicht dabei. Ich bin mächtig neugierig, ob Sie mich auf den Rücken legen.“ Kathleen wurde über diesem sonderbaren Antrag ruhig. Sie taxierte mit gewohnter Kühle den jungen Mann, der nicht gerade als Augenweide vor ihr stand. Dann schoss sie trocken und scharf.
„Falls Sie ein Kindermädchen oder eine Erzieherin brauchen, will ich eine Stellenvermittlung aufmerksam machen.“
„Ich glaube nicht, dass mir jemand so gut gefallen würde wie Sie“, gestand Frank Stiffles unbefangen. „Und ich denke, ich könnte Ihnen noch eine Menge beibringen.“
„Danke“, lehnte sie etwas heftiger ab und ging zur Tür. Er überholte mit einigen langen Schritten und öffnete rechtzeitig.
„Die nächste Haustür links, bitte, falls Sie zu Onkel Noel wollen. Haben Sie etwas gegen eine Anstellung als Sekretärin oder haben Sie etwas gegen mich?“
Sie blieb stehen, wandte sich zu ihm und musterte ihn noch einmal. Dabei geriet sie unversehens an die grauen Augen Frank Stiffles’. Damit verwirrte sich die Situation endgültig, denn sie erfasste instinktiv, dass diese Augen wieder etwas ganz anderes aussagten als das, was sie sich eben zurechtgelegt hatte.
„Sie sind — merkwürdig“, sagte sie etwas hilflos. „Sie wissen nicht, wie wenig das alles zusammenpasst. Ich hoffe, dass Sie mich nie wiedersehen.“
„Das ist die einzige Hoffnung, die ich Ihnen nicht machen kann“, antwortete er bestimmt.
Sie verzichtete auf mehr und ging hinaus.
Frank Stiffles bedachte die Angelegenheit zwischen Tür und Angel, dann ging er ins Wohnzimmer zurück und bedachte sie weiter. Er fand nachträglich den Besuch aufregend, und es gelang ihm nicht, seine Anteilnahme restlos auf die seltene Kombination 5 — 7 — 10 zurückzuführen. Schließlich fiel ihm ein, dass es nicht auffallen könne, wenn er sich wieder einmal nach Onkel Noel umsähe. Er begab sich ins Ankleidezimmer und machte nun doch noch von dem diskreten grauen Anzug Gebrauch, den Ben bereitgelegt hatte.
Als er aus der Haustür trat, um zum nächsten Portal hinüberzuwechseln — das Haus Stiffles bestand aus zwei getrennten Gebäuden, die aneinandergebaut worden waren —, kam er eben zurecht, um Kathleen Croons noch einmal von hinten zu sehen. Sie lief wie gejagt den Weg zur Pforte entlang, mit wehendem Schleier vor ihrem Gesicht und im Tempo eines Sprinters, und Frank Stiffles fand das an einer trauernden jungen Dame so kurios, dass er stehen blieb und ihr nachstarrte, bis sie jenseits der Pforte auf der Straße verschwand. Etwas später hörte er einen Wagen anfahren.
Da er nicht gesonnen war, seinem Onkel irgendwelche Freiheiten gegen die unbekannte junge Dame zuzubilligen, die sie zu einer derartigen Flucht veranlassen konnten, und außerdem hoffte, von seinem Onkel mehr zu erfahren, als er bisher wusste, setzte er schließlich doch seinen Weg fort. Er betrat eben das Haus, als hundert Meter hinter ihm Hugh Mills, der Diener seines Onkels, die Gartenpforte passierte.
Er fand seinen Onkel in dessen Arbeitszimmer, einem großen, hellen Raum mit Schreibtisch und vielen Büchern. Noel Stiffles lag vor dem Schreibtisch auf dem Teppich. Sein Körper war verkrampft, auf seinem Hemd befand sich in der Herzgegend ein hässlicher roter Fleck, von dem es langsam absickerte. Die Fächer des Schreibtischs und ein kleiner Wandsafe standen offen. Papiere lagen in wilder Unordnung herum.
Frank Stiffles kniete neben dem Toten und suchte vergeblich nach einem Lebenszeichen. Dann versuchte er, mit der Situation fertig zu werden. Sein Onkel hatte eine Menge für ihn bedeutet, und es fiel ihm nicht leicht, ihn im Handumdrehen zu den Toten zu stellen. Unangenehm war es auch, zu denken, dass er selbst die Mörderin herübergeschickt hatte.
Hugh Mills, ein grauhaariger, behutsamer Mann, betrat inzwischen das Haus und blieb an der offenen Tür hängen. Er stöhnte erschreckt auf und wollte eintreten, aber Frank Stiffles wies ihn mit einer Geste zurück.
„Sie bleiben besser draußen, Hugh. Das ist Mord“, sagte er gehemmt.
„Mein Gott!“, seufzte Hugh Mills und begann zu zittern. „Wenn ich nicht fortgegangen wäre ...?“
„Wir müssen die Polizei anrufen“, überlegte Frank. „Ich glaube, das ist das Übliche. Kennen Sie die Nummer?“
„Nein“, schauerte der Diener zusammen. „Das Telefonbuch — ich müsste nachsehen ...“
Er ging in die Halle zurück. Eine Sekunde später summte das Telefon auf dem Schreibtisch. Frank Stiffles drückte sich hoch, trat vorsichtig einen Schritt beiseite und meldete sich. Worte hasteten gegen sein Ohr. Er erkannte die Stimme sofort. Sie klang gehetzt, als dränge eine Panik gegen die Beherrschung an.
„Gott sei Dank! Ihr Diener sagte mir, dass Sie zu Ihrem Onkel gegangen seien, und gab mir die Nummer. Sie haben ihn schon gefunden, nicht wahr? Oh, es ist entsetzlich! Haben Sie die Polizei schon benachrichtigt? Bitte sagen Sie nichts davon, dass ich bei Ihnen war. Sie wissen doch, wer spricht — Ihre Besucherin von vorhin. Die Polizei darf nichts von mir erfahren, sonst wird alles noch viel schlimmer. Bitte versprechen Sie es mir.“
„Reichlich durcheinander, liebe Dame“, antwortete Frank Stiffles unfreundlich. „Mein Diener hat Sie gesehen, und ich denke nicht daran ...“
„Aber er hat mein Gesicht nicht gesehen“, drängte sie ein. „Sie dürfen nur keine Beschreibung geben, und ich wollte ja mein Gesicht auch gar nicht zeigen. Und Sie dürfen nichts von den Papieren erwähnen, und auch nichts von Dombruck. Bitte sagen Sie nichts. Sie richten ein furchtbares Unheil an. Bitte.“
„Nein!“, lehnte er ab. „Mein Onkel hat für mich gezählt, und ich werde mächtig hinter seinem Mörder her sein.“
„Aber Sie glauben doch nicht etwa, dass ich es war? Ich fand ihn tot. Ich habe mit dem Mord nichts zu tun.“
„Das wäre noch genau festzustellen. Nach meiner Uhr befanden Sie sich gut eine Viertelstunde lang bei meinem Onkel. Sie werden die Sache mit der Polizei ausfechten müssen.“
„Herrgott, was tue ich nur?“, klang es wie im Selbstgespräch zurück, dann drängte sie wieder. „Seien Sie doch vernünftig, Mr. Stiffles. Ich habe mit dem Mord wirklich nichts zu tun. Sie dürfen aber auch keine Beschreibung von mir geben und nichts von Dombruck erwähnen. Ich kann Ihnen das jetzt nicht erklären, aber es wäre furchtbar — für mich und einige andere —, wenn Sie mich in Verdacht bringen würden. Bitte sagen Sie nichts.“
Sie war dicht am Weinen, und Frank Stiffles runzelte schrecklich seine Stirn, weil er sich ergriffen fühlte.
„Sie werden hoffentlich nicht losheulen“, murmelte er besorgt. „Ich habe schwache Nerven. Und bei diesem Schleierzeug weiß man nie, ob es nicht abfärbt. Wenn Sie dann mit einer schwarzen Nase herumlaufen ...?“
„Bitte“, sagte sie, und dann gab es einen Klick. Frank Stiffles betrachtete den Hörer düster und legte ihn zögernd ab. Eine Kleinigkeit später nahm er ihn wieder auf, da Hugh mit der Rufnummer der Polizei zurückkam. Er sagte dem Beamten, der sich meldete, kurz Bescheid und ging dann auf Zehenspitzen zur Tür.
„Sie sind in ein paar Minuten hier“, teilte er dem Diener mit. „Trinken Sie einen Kognak, Hugh. Sie sehen ganz grau aus.“
„Ich kann nicht“, seufzte Hugh Mills. „Wenn ich hiergeblieben wäre ...?“
„Warum sind Sie fortgegangen?“
„Ich wollte ja nicht. Es waren nur ein paar Einkäufe, die ich auch später erledigen konnte, aber Mr. Stiffles sagte, ich sollte nur gehen. Er war zufällig in der Halle, als ich gehen wollte und der Mann vor der Tür stand. Ich kam ja nicht einmal dazu, ihn anzumelden, weil Mr. Stiffles dabeistand. Und er nahm ihn auch gleich mit in das Arbeitszimmer, als er sagte, er käme von — von — jetzt habe ich den Namen vergessen — etwas mit Kirche oder Kathedrale ...“
„Dombruck“, half Frank Stiffles nach.
„Dombruck“, nickte der Diener erleichtert. „Das war es. Und der Herr sah doch auch ganz unverdächtig aus.“
„Vielleicht hatte sie Männersachen unter diesem schwarzen Zeug an?“, überlegte Frank Stiffles halblaut. „Verkleidung und so. Manche Leute haben dafür besonderes Geschick. Konnten Sie das Gesicht sehen?“
„Gewiss, Mr. Stiffles. Es war ziemlich gewöhnlich, wenn ich mich so ausdrücken darf ...“
„Gewöhnlich nicht, Hugh. Ich würde das nicht gewöhnlich finden.“
„Ich weiß nicht — ich hielt ihn für einen Handwerker. Gegen seine Kleidung will ich nichts sagen, auch gegen sein Benehmen nichts, aber dieser ganze Typ? Hm, vielleicht war er auch ein Ringkämpfer. Das sind solche starken, schweren Männer, die mehr nach Muskeln als nach Fett aussehen. Er hatte aber eine Glatze.“
Frank Stiffles schüttelte den Kopf.
„Welche Verwandlungskunst! Ich möchte wahrhaftig wissen, wie sie es fertiggebracht hat — Glatze sagten Sie? Sind Sie sicher, dass es ein Mann war?“
Hugh Mills kannte den Neffen seines Herrn. Er fand diese Art angesichts eines Toten zwar unpassend, aber er ging darüber hinweg.
„Es war ein Mann, Mr. Stiffles. Ich werde ihn der Polizei genau beschreiben.“
„Das ist gut, Hugh“, nickte Frank Stiffles ihm zu. „Das ist ausgezeichnet. Vergessen Sie die Glatze nicht. Die Polizei wird genau wissen wollen, wer sich während dieser letzten Viertelstunde im Haus befand. Nur von diesem Kirchberg würde ich nichts erwähnen.“
„Kirchberg?“, horchte der Diener. „Sie meinen Dombruck?“
„Wieso Dumbrook?“, fragte Frank Stiffles tadelnd zurück. „Hören Sie, Hugh, das können Sie mit der Polizei nicht machen. Wenn Sie einfach nachschwatzen, was ich Ihnen vorgesagt habe — Zeugenbeeinflussung und so —, ich möchte damit nichts zu tun haben. Man täuscht sich mächtig leicht, wenn es um Namen geht. Vielleicht hieß er auch nur Kapelle? Irgendetwas mit Kirche oder Kathedrale, sagten Sie. Dabei müssen Sie schon bleiben.“
„Wenn Sie meinen ...?“, murmelte Hugh Mills leicht verwirrt.
„Immer schön genau“, mahnte Frank Stiffles. „Die Polizei ist nun einmal so. Präzision und was noch alles. Elf Uhr siebzehn habe ich das Haus betreten. Wenn Sie elf Uhr fortgegangen sind — Moment — wenn Sie um elf Uhr — aber dann ist es doch kein Mann gewesen — Moment, Hugh, jetzt verwirren Sie mich. Ich muss mir das erst einmal überlegen. Wenn Sie gegen elf einen Mann eingelassen haben, dann kann der Mann unmöglich ein Mann gewesen sein, denn nach meiner Uhr ...“
„Verzeihung, Mr. Stiffles, hier scheint ein Irrtum vorzuliegen. Es war genau zwanzig Minuten vor elf, als ich das Haus verließ.“
„Ah?“, verriet Frank Stiffles seine Überraschung. „Das erklärt vieles. Also kann es doch ein Mann gewesen sein. Richtig, ich sehe jetzt alles. Dieser Kirchgang oder Church oder Holzkirch kam zwanzig Minuten vor elf und ging dann wieder. Sagten Sie Brookchurch?“
„Es war irgendetwas mit Kirche, Mr. Stiffles“, seufzte Hugh Mills. „Sie können sich insofern auf mich verlassen. Die Polizei kommt.“
Die Polizei kam. Nach einigem Trubel lernte Frank Stiffles i n Inspector Bill Andson einen Mann kennen, der nach der Beschreibung Hughs eine ziemliche Ähnlichkeit mit jenem unbekannten Besucher seines Onkels haben musste. Auch Inspector Andson war massig und trotzdem beweglich, konnte für einen Handwerker gehalten werden und besaß eine Glatze. Seine Kleidung sprach nicht gerade von Schneiderkünsten, aber dafür ließ sich ebenfalls an seinem Benehmen nichts aussetzen. Er war sogar taktvoll genug, sich nicht gerade in den Schreibtischsessel des Toten zu setzen, nachdem sein Stab das Haus wieder verlassen und Noel Stiffles abtransportiert worden war.
„Ich muss hier noch ein bisschen herumstöbern und die Vernehmungen durchführen“, entschuldigte er sich. „Ich brauche Ihnen ja wohl nicht erst zu sagen, dass es sich um einen klaren Fall von Mord handelt. Ihr Onkel wurde mit einer schmalen Klinge, vermutlich einem Stilett, erstochen. Der Stich traf das Herz. Selbstmord ist ausgeschlossen. Alles andere ist jedoch noch dunkel. Diese Unordnung sieht nach Raubmord aus. Können Sie mir irgendwelche Hinweise geben?“
Frank Stiffles schüttelte den Kopf.
„Ich fand meinen Onkel auf dem Teppich, als ich herüberkam. Hugh erzählte mir, dass er zwanzig Minuten vor elf einen unbekannten Besucher eingelassen habe.“
„Hm, vermutlich der Mörder. Ich werde darüber mit dem Diener sprechen. Er befand sich unterwegs, wie ich hörte. Hatte Ihr Onkel nicht noch mehr Personal?“
„Köchin und Hausmädchen. Sie sitzen beide noch in der Küche.“
„Was ist mit einem Motiv?“
„Ich bin der Erbe, falls Sie das meinen.“
„Das meinte ich nicht“, lehnte der Inspector trocken ab. Er wusste genug von den Stiffles, um sich in dieser Richtung keine Hoffnungen zu machen. Frank Stiffles hatte das Vermögen seines Vaters geerbt und war praktisch der Alleinbesitzer der „Washington Electric Company“, von der Bill Andson liebend gern wenigstens eine einzige Aktie besessen hätte. Dabei hielt sich in Washington hartnäckig das Gerücht, dass der junge Stiffles vorwiegend von trockenem Brot und Haferschleim lebe.
„Sonst habe ich keine Ahnung“, sagte Frank Stiffles und wies mit einer vagen Geste über die Papiere hin. „Vielleicht hängt es damit zusammen. Ich bin jedenfalls mächtig neugierig, Inspector. Wie viel braucht die Polizei, um einen solchen Fall mit besonderer Liebe zu behandeln?“
„Nichts, aber wenn Sie später unserer Witwenkasse etwas stiften wollen, wird niemand etwas dagegen haben. Sie können natürlich auch Belohnungen aussetzen.“
„Das werde ich tun.“
„Später, Mr. Stiffles. Erst müssen wir einige Anhaltspunkte haben. Ihr Onkel war Privatgelehrter?“
„Offiziell. Tatsächlich war er der erste Mann für die Forschungsabteilung der WEC. Er arbeitete nicht im Werk, aber mein Vater ließ neue Erfindungen durch ihn überprüfen, nachdem die Teams ihren Vers gesprochen hatte. Der ganze Keller hier unten ist ein privates Labor.“
„Hm, könnte es damit zusammenhängen?“
„Ich bin über die Arbeiten nicht unterrichtet.“
„Als Besitzer der WEC?“
Frank Stiffles lächelte schwach.
„Warum so anzüglich, Inspector? Ich habe das Werk geerbt, aber nicht die Talente meines Vaters. Ein netter kleiner Detective wie Sie müsste wissen, wie die Dinge liegen. Die WEC läuft auch ohne mich, und ich denke nicht, dass einer von den Herren schon auf den Einfall gekommen ist, mich zu Rate zu ziehen. Sie halten mich für ein ziemlich überflüssiges Möbel. Ich würde mich an Ihrer Stelle an Hugh halten. Er assistiert meinem Onkel seit Jahrzehnten und wird sich auskennen.“
Er ging hinaus und rief Hugh Mills herein, ohne eine Stellungnahme des Inspectors abzuwarten.
„Es geht um das Motiv, Hugh“, erklärte er dem Diener. „Der Inspector meint, der Mörder müsse Gründe gehabt haben und diese könnten vielleicht mit Onkels Arbeit zusammenhängen. Was meinen Sie dazu?“
„Ich weiß nicht?“, meinte Hugh zögernd, wobei er zu Bill Andson hinschielte. „Nur — die Akte FS ist verschwunden.“ Frank Stiffles wollte weiterfragen, aber der Inspector fing ihn ab.
„Überlassen Sie das lieber mir. Woher wissen Sie, dass die Akte verschwunden ist?“
„Sie lag im Safe, ganz allein. Jetzt ist er leer.“
„Was enthielt sie?“
„Die Arbeitsunterlagen der letzten Monate.“
„FS bedeutet Frank Stiffles, nicht wahr?“
„Nein. Flying Saucers.“
„Fliegende Untertassen?“, wunderte sich Andson. „Hat Mr. Stiffles an fliegenden Untertassen gearbeitet?“
„Ja.“
„Er ist nicht ganz bei sich“, wandte sich Frank Stiffles entschuldigend an den Inspector. „Die WEC ist ein seriöses Unternehmen, und mein Onkel gehörte nicht zu den Leuten, die auf Zeitungsenten hereinfallen. Untertassen!“
Bill Andson schenkte ihm einen scharfen, abschätzenden Blick und widmete sich wieder dem Diener.
„Wie meinen Sie das?“
Hugh Mills hob die Hände an und ließ sie wieder sinken, als resigniere er selbst.
„Mr. Stiffles nannte es so. Mr. James Stiffles gab ihm den Auftrag. Das war kurz vor seinem Tod. Es handelte sich um Untersuchungen über elektrooptische Erscheinungen an Grenzschichten.“
„Über was?“
„Lichterscheinungen im Übergang zwischen zwei Medien, ausgelöst durch elektrische Vorgänge“, half Frank Stiffles nach.
„Medien? Ist das eine spiritistische Angelegenheit?“, erkundigte sich der Inspector misstrauisch.
„Physikalisch“, berichtigte Frank Stiffles vorwurfsvoll und nickte dem Diener aufmunternd zu. „Machen Sie sich nichts daraus, Hugh. Hat Onkel Noel etwas herausgefunden?“
„Künstliche Untertassen“, teilte Hugh Mills bedrückt mit. „Mr. Stiffles experimentierte zuletzt mit zirkular polarisierten Radarstrahlen an der Zentimetergrenze, die durch ein Vakuum geschickt wurden und auf ein komprimiertes Mischgas fielen. Dabei entstanden runde und elliptische Lichtscheiben mit verschiedenen Randdispersionen, die Mr. Stiffles als künstliche Untertassen bezeichnete. Er schien viel davon zu halten. Erst gestern meinte er ...“
„Was meinte er?“, schob der Inspector nach, als der Diener abbrach, worauf Hugh Mills den Kopf schüttelte und die Lippen zusammenpresste.
„Keine niedlichen kleinen Geheimnisse, Hugh“, mahnte Frank Stiffles. „Wenn Sie dem Inspector eine Witterung geben können ...?“
Hugh Mills schüttelte abermals den Kopf, gab dann aber doch seufzend nach.
„Er sprach über Sie, Mr. Stiffles. Er hatte die Angewohnheit, mit sich selbst zu sprechen, wenn er ein Experiment verfolgte. Er war wie ein Autofahrer, der sich über irgendwelche Dinge unterhält, während er gleichzeitig die Straße beobachtet — wenn Sie verstehen, was ich meine.“
„Konzentrationsreflex“, murmelte Frank Stiffles. „Andre Leute kauen an ihrem Bleistift. Sie brauchen diese privaten Dinge nicht wiederzugeben. Gedanken in Unterhosen und so. Nichts für unseren Inspector.“
„Vielleicht doch?“, setzte Bill Andson kurz dagegen. „Wenn er eine wichtige Erfindung gemacht hat, könnte das ein Motiv sein. Industriespionage. Ich würde schon ganz gern hören, was Mr. Stiffles von seiner Erfindung hielt.“
„Keine Erfindung, Inspector“, protestierte Hugh Mills mit deutlichem Tadel über so viel Unverstand. „Eine Entdeckung.“
„Wichtigkeit! Sie war ihm jedenfalls eine Menge wert, diese Erfindung oder Entdeckung, nicht?“