Autor
Frank Hole, Jahrgang 1965, ist seit 1999 in unterschiedlichen, überwiegend leitenden Funktionen bei DB Regio, S-Bahn München, Omnibusverkehr Franken sowie im Verkehrsverbund VGN tätig. Als Pendler und auf Geschäftsund Urlaubsreisen sammelte er jahrzehntelange Erfahrungen mit der Bahn in Deutschland und Europa.
In dieser Buchreihe „Praxisbuch Eisenbahn“ sind erschienen:
Band 1: Wie das System Eisenbahn funktioniert
Band 2: Einfach Bahnfahren
Band 3: Bahnfahren unter erschwerten Bedingungen
Praxisbuch Eisenbahn
Band 2
Einfach
Bahnfahren
© 2020 Frank Hole
www.praxisbuch-eisenbahn.de
Layout und Umschlaggestaltung: Frank Hole
Korrektorat und Lektorat: Dr. Grit Zacharias (www.umwelt-lektorat.de)
Verlag und Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
ISBN |
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Paperback: |
978-3-347-04215-5 |
e-Book: |
978-3-347-04217-9 |
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Dieses Werk wurde vom Autor mit größter Sorgfalt erarbeitet und recherchiert. Eine Gewährleistung für die Aktualität und Richtigkeit der Informationen, Empfehlungen und Aussagen kann jedoch nicht übernommen werden.
Inhalt
Einleitung
Teil 1: Vor der Fahrt
1 Wie möchten Sie Bahn fahren?
2 Informieren
2.1 Welche Informationen sind nötig?
2.1.1 Die Basis
2.1.2 Erweiterte Planung
2.1.3 Der beste Plan
2.2 Informationsquellen im Überblick
2.2.1 Persönliche Auskunft und Beratung
2.2.2 Gedruckte Fahrpläne
2.2.3 Internet: Online-Fahrplanauskunft
2.2.4 Internet: Weitere Fahrplandarstellungen
2.2.5 Smartphone
2.2.6 Fahrkartenautomat
2.2.7 Kartografische Informationen
2.3 Praktische Übungen zur Internetauskunft
2.3.1 Die Verkehrsmittelwahl
2.3.2 Zusätzliche Verbindungen und Sortierfunktion
2.3.3 Umsteigezeiten beurteilen und verändern
2.3.4 Unterwegshalte angeben
2.3.5 Fahrtdetails anzeigen
2.3.6 Eingabe des Autokennzeichens
2.3.7 Adressen, POI und ÖPNV-Haltestellen
2.3.8 Direktverbindungen anfordern
2.3.9 Spielerische Übungen
2.4 Praxisbeispiele: Netz- und Linienpläne nutzen
2.4.1 Liniennetzplan Mecklenburg-Vorpommern
2.4.2 Streckenkarte Baden-Württemberg-Ticket
2.4.3 Verkehrslinienplan München
2.4.4 Resümee
2.5 Praxisbeispiel: Kursbuch lesen
2.5.1 Die Kursbuchstrecke 470 Koblenz-Köln
2.5.2 Die Grenzen des Kursbuchs
2.6 Die Herkunft der Fahrplandaten
3 Fahrkarten
3.1 Einfach an die beste Fahrkarte kommen
3.1.1 Das Einsteigerlevel
3.1.2 Das Fortgeschrittenenlevel
3.2 Tarife und Fahrkartentypen
3.2.1 Einteilung nach räumlicher Gültigkeit
3.2.2 Einteilung nach zeitlicher Gültigkeit
3.2.3 Einteilung nach Anzahl der Reisenden
3.2.4 BahnCard
3.2.5 Kombitickets
3.3 Kaufmöglichkeiten
3.3.1 Persönlicher Verkauf
3.3.2 Internet
3.3.3 Smartphone
3.3.4 Fahrausweisautomat
3.4 Ticketmedium
3.5 Umtausch und Erstattung des Fahrpreises
3.6 Empfehlungen
3.7 Sitzplatz reservieren
3.8 Praktische Übung: Preisinformationen im Internet abrufen
3.9 Fahrausweisautomaten – eine Annäherung
3.9.1 Technik
3.9.2 Software und Funktionen
3.9.3 Grenzen des DB-Automaten
3.10 Der Fahrkartenautomat in der Praxis
3.10.1 Der Startbildschirm
3.10.2 Die Start- und Zielwahl
3.10.3 Fahrkartenkauf im Verkehrsverbund VGN
3.10.4 Ein Länderticket kaufen
3.10.5 Ergänzende Hinweise
3.11 Die Zukunft
Teil 2: Ihre Reise
4 Es geht los
4.1 Gepäck
4.2 Verbindung überprüfen
4.3 Zum Bahnhof
5 Im Bahnhof
5.1 Information und Orientierung
5.1.1 Beschilderung
5.1.2 Anzeigetafeln und Monitore
5.1.3 Dynamische Schriftanzeiger
5.1.4 Ansagen
5.1.5 Gedruckte Fahrplanaushänge
5.1.6 Baustelleninformationen
5.1.7 DB Information
5.2 Zum richtigen Bahnsteig
5.3 Der Halteort des Zuges
5.3.1 Orientierung über den Monitor
5.3.2 Wagenstandanzeiger oder Wagenreihungsplan
5.3.3 Weitere Orientierungsmöglichkeiten
5.4 Praktische Übung: Exkursion zum Bahnhof
5.5 Praxisbeispiele: Abfahrtsfahrpläne im Bahnhof verstehen
5.5.1 München Hbf: Internationaler Fernverkehrszug RJX 61
5.5.2 München Hbf: RE 4006
5.5.3 München Hbf: RB 59090
5.5.4 München Hbf: Flügelzug ALX 84104/84134
5.5.5 München Hbf: Flügelzug BOB 86805/86855
5.5.6 Pirmasens Nord: Taktfahrplan im Regionalverkehr
5.5.7 Weßling: Taktfahrplan im S-Bahnsystem
5.5.8 Allgemeines zu Aushangfahrplänen
5.6 Besonderheiten bei Bahnhöfen
6 In den richtigen Zug sicher einsteigen
6.1 Informationen an der Außenseite des Fahrzeugs
6.2 Allgemeine Sicherheitsregeln am Bahnsteig
6.3 Zugtüren und Zugabfertigung
6.4 Türöffner
6.5 Das Verhalten der Fahrgäste
6.6 Sicherheitshinweise für besondere Situationen
7 Mit dem Zug unterwegs
7.1 Informationsmöglichkeiten im Zug
7.1.1 Displays und Durchsagen im Zug
7.1.2 Gedruckte Informationen
7.1.3 Smartphone und Laptop
7.1.4 Mitreisende
7.1.5 Personal
7.1.6 Orientierung im Netz
7.2 Kontrolle
7.3 Schwarzfahren
7.4 Von der Theorie in die Praxis
7.4.1 Eine kurze Fahrt ohne Umsteigen
7.4.2 Zum nächsten Knotenbahnhof
7.4.3 Einen Tag lang unterwegs
7.4.4 Zum Arbeitsplatz
8 Unterwegs umsteigen
8.1 Planmäßig umsteigen
8.1.1 Knappe Anschlüsse
8.1.2 Umsteigen ist Erfahrungssache
8.2 Umstieg von einem Flügelzugteil in einen anderen
8.2.1 Beispiel 1: ICE 1600/ICE 1710 nach Binz/Hamburg
8.2.2 Beispiel 2: Erfurter Bahn nach Saalfeld/Hof
9 Schienenersatzverkehr
9.1 Was Sie als Fahrgast bei Schienenersatzverkehr tun können
9.1.1 Vorbeugen
9.1.2 Informieren und planen
9.1.3 Unterwegs im Schienenersatzverkehr
9.1.4 Allgemeine Hinweise
9.2 Was die Bahn tut
9.2.1 Information der Fahrgäste
9.2.2 Planung und Organisation
9.2.3 Konzepte entwickeln
9.3 Praxisbeispiel: SEV Eching-Neufahrn
9.4 Hintergründe und Zusammenhänge
10 Ankommen
10.1 Aussteigen
10.2 An Ihren Zielort kommen
Teil 3: Zwei längere Bahnreisen
11 Passau-Köln
11.1 Informieren und Fahrkarte kaufen
11.2 Die eigentliche Fahrt
11.3 Tipps
11.4 Praktische Übungen
11.4.1 Planung einer Fahrt Passau-Köln
11.4.2 Eine lange Fahrt selbstständig planen und durchführen
12 Berlin-Bad Wiessee
12.1 Informieren und Fahrkarte kaufen
12.2 Die eigentliche Fahrt
12.3 Tipps
12.4 Praktische Übung
Teil 4: Handlungsspielräume erweitern
13 Verkehrsverbünde: eine Fahrkarte, alle Möglichkeiten
13.1 Einführung
13.1.1 Verkehrliche Möglichkeiten fast ohne Grenzen
13.1.2 Verbreitung von Verkehrsverbünden
13.1.3 Merkmale von Verkehrsverbünden
13.1.4 Organisation
13.1.5 Erste Empfehlungen
13.2 Die Verkehrsmittel in Verbünden
13.2.1 Eisenbahn
13.2.2 U-Bahn
13.2.3 Straßenbahn
13.2.4 Stadtbahn
13.2.5 Omnibus
13.2.6 Bedarfsverkehr
13.2.7 Integration weiterer Dienste und Verkehrsmittel
13.2.8 Weitere Merkmale der Verbund-Verkehrsmittel
13.3 Fahrausweise in Verkehrsverbünden
13.3.1 Allgemeingültige Spielregeln
13.3.2 Bonn-Köln: Eine Fahrt innerhalb eines Verbundes
13.3.3 München-Rosenheim: Fahrt aus einem Verbund heraus
13.3.4 Gera-Meerane: Fahrt durch drei Verbünde
13.3.5 Treysa-Marburg: Fahrt durch zwei Verbünde
13.3.6 Empfehlungen für verbundübergreifende Fahrten
13.3.7 Besondere Fahrausweise
13.4 Entwertung
13.5 Allgemeine Empfehlungen
13.5.1 Das richtige Ticket über die Verbindungssuche finden
13.5.2 Checkliste für häufigere Fahrten im Verkehrsverbund
13.5.3 Was im Verkehrsverbund nicht zielführend ist
13.6 Beispiele aus Verkehrsverbünden
13.6.1 Große Verkehrsverbünde
13.6.2 Große kommunale Verkehrsunternehmen
13.6.3 Große Busunternehmen
13.6.4 Informationsangebot ausgewählter Verkehrsverbünde
14 Fahrräder mitnehmen
15 Mit Kindern Bahn fahren
15.1 Beschäftigungsmöglichkeiten für Kinder
15.2 Mit Kindern sicher bahnfahren
15.3 Resümee:
16 Mobilitätseingeschränkte
17 Bahnfahren im Ausland
17.1 Allgemein informieren über Netz und Fahrplan
17.2 Spezielle Informationen
17.3 Fahrkarten
17.4 Allgemeine Hinweise
Teil 5: Vereinfachen und optimal einrichten
18 Ihre Anbindung an die Bahn: Die Basis
19 Ihre Anbindung an die Bahn: Vertiefung und Erweiterung
20 Geld sparen, angenehmer fahren
21 Lebensqualität verbessern: Strategien entwickeln
21.1 Fahrtnotwendigkeit und Verkehrsmittelwahl überdenken
21.2 Fahrtalternativen berücksichtigen
21.3 Platzalternativen nutzen
21.4 Der Weg zum Bahnhof
21.5 Die Wahl des richtigen Tickets
21.6 Optimal mobil sein
Teil 6: Zum Abschluss
22 TOP 5-Empfehlungen
22.1 TOP 5 für eine umfassende Information zu Hause
22.2 TOP 5 zum Mitnehmen für unterwegs
22.3 TOP 5 der Bahnstrecken in Deutschland und Europa
22.4 TOP 5 der Bahnhöfe in Deutschland
22.5 TOP 5 der Fahrkarten
23 Nachwort zum zweiten Band
Anmerkungen und Quellennachweise
Vorwort
Ein ganzes Buch nur darüber, wie man Bahn fährt? Ist das so kompliziert?
Umgekehrt betrachtet: Es sind keine 750-seitigen Bedienungsanleitungen nötig wie für die neuen Automodelle, auch keine teuren, aufreibenden monatelangen Fahrstunden mit Theorieunterricht oder irgendwelche Fahrsicherheitstrainings.
Denn Bahnfahren ist einfach: Auf den Fahrplan schauen, Fahrkarte kaufen, in den richtigen Zug einsteigen und im richtigen Bahnhof aussteigen. Fertig. Wozu also noch ein Buch lesen?
Das ist leicht zu beantworten: Mit ein paar Tipps und Informationen fahren Sie bequemer, souverän und kostengünstiger Bahn. Die Zugfahrt macht deutlich mehr Spaß und es gibt größere Freiheiten, wenn Sie sich ein klein wenig mehr auskennen. Vieles bringt zwar die Erfahrung, doch leichter erschließt sich die Eisenbahn mit etwas Know-how.
Eine verständliche Einführung oder umfassende praktische Hilfestellungen für das Eisenbahnfahren gibt es bislang so gut wie nicht, mal abgesehen vom sporadisch angebotenen Seniorenkurs zum Fahrkartenkauf am Automaten, etlichen satirischen Büchern und vielen Detailerklärungen zu ganz speziellen Fragestellungen.
Dieses Buch soll die Lücke schließen. Themen sind Planung und Information, Ticketwahl und die eigentliche Zugfahrt. Darüber hinaus geht es um Apps, Türautomatik, Wagenreihung, Umsteigen und den Bahnhof. Einen Schwerpunkt bildet Ihre persönliche Anbindung an die Bahn: sich so einrichten, dass Sie dieses faszinierende System mit allen seinen großen und unschlagbaren Vorteilen jederzeit einfach und selbstsicher nutzen können.
Dieses praxisnahe Buch habe ich für all jene geschrieben, die nur selten oder vielleicht noch nie Bahn gefahren sind, und die, aus welchen Gründen auch immer – Umweltschutz, Beruf, Neugier, Stress auf der Straße –, ihre ersten Versuche mit dem Verkehrsmittel Eisenbahn machen oder machen wollen.
Anhand zahlreicher Abbildungen, Beispiele und Übungen geht es anschaulich und verständlich zu. Auf überflüssige Fachsprache, Abkürzungen und unnützes Detailwissen habe ich verzichtet.
Ganz bewusst handelt dieses Buch ausschließlich von der idealen Bahnfahrt. Dass die Realität die Pläne einholen kann, wie bei jedem anderen Verkehrsmittel auch, das ist Thema von Band 3. Wenn Sie die Hintergründe des Bahnsystems verstehen wollen, dann empfehle ich Ihnen die Lektüre von Band 1. Dort geht es darum, wie die Bahn insgesamt funktioniert.
Viele Menschen sind sehr häufig und lange unterwegs, im Laufe eines Lebens summiert sich das auf einige Jahre reine Fahrzeit. Das ist Grund genug, diese Zeit möglichst gut zu verbringen. Die Eisenbahn bietet genau diese Möglichkeit, sie kann sehr entspannend, anregend und unterhaltsam sein und stellt zusätzlich eine sehr sichere, außerordentlich umweltfreundliche Art der Fortbewegung dar.
Ich wünsche Ihnen bei der folgenden Lektüre und den praktischen Übungen viel Vergnügen und hoffe, dass Ihnen die zahlreichen Hinweise das Bahnfahren deutlich vereinfachen und verständlich machen. Und dass Sie die Lebenszeit, in der Sie mobil sind, sicher und angenehm nutzen können.
Einleitung?
Die Bahn ist eine geniale Erfindung, die Ihnen die Welt erschließt. Sie steigen ein und kommen überallhin, wo auch immer die Gleise hinführen und ein Bahnhof liegt. Regelmäßige Bahnnutzer müssen kein eigenes Fahrzeug kaufen und unterhalten, auch haben sie während der Fahrt viel Zeit, die sie ganz nach ihren Wünschen nutzen können. Bahnfahrer sind außerdem außerordentlich umweltfreundlich, sicher und in vielen Fällen sehr schnell unterwegs. Und die Bahn ist in fast jedem Fall kostengünstiger, als ein eigenes Auto vorzuhalten.
Bahnfahren zu können bedeutet eine ganz große Freiheit. Staufrei, kommunikativ und selbstbestimmt reisen und erleben, beobachten und erfahren. Je nach Strecke und persönlichem Empfinden gleiten, rollen, schweben, ziehen oder fliegen Sie dahin. Und legen spielend Entfernungen zurück, mühelos und ohne die Notwendigkeit, sich ständig zu konzentrieren, orientieren oder organisieren zu müssen.
Die Eisenbahn macht Lust, aufzubrechen, weiterzufahren und zu entdecken. Es ist auf vielen Fahrten auch etwas Abenteuerliches dabei, es gibt Unerwartetes, interessante Begegnungen und Gespräche, und Sie haben Zeit und Muße, Schönes wahrzunehmen und zu genießen. Es gibt fast magische Fahrten, im nächtlichen Schneetreiben beispielsweise oder entlang eines Flusses im Nebel, durch den streckenweise die Sonne bricht. Bahnerlebnisse füllen Bücher und Tagebücher, sie sind Stoff für Gespräche und Diskussionen, sie bringen Menschen zusammen und ins Gespräch.
Die Bahn ist ein starkes, vielgestaltiges und großes System, das sehr viele Wege und Möglichkeiten bietet, die Fahrt noch einfacher, bequemer, schneller, schöner, günstiger, interessanter, abwechslungsreicher und unterhaltsamer zu gestalten – nach Ihren persönlichen Wünschen und Vorlieben.
Was zusätzlich schön ist am Bahnfahren: Auch wenn es sich im Hintergrund um ein äußerst komplexes System handelt, muss jeder Fahrgast nur wenige Grundregeln und Informationsquellen kennen, um gut durch das Land zu kommen. Und mit jeder Fahrt wächst die Erfahrung. Es wird dann einerseits immer einfacher und selbstverständlicher, andererseits werden die Handlungsspielräume größer.
Wie wäre es mit einem kurzen Blick auf das Auto? Dessen Image: Vor der Tür einsteigen, losfahren, Radio einschalten, entspannen und ankommen. Und die Realität? Kümmern, organisieren, zahlen: Voll- oder Teilkasko, Haftpflicht, Fahrerschutzversicherung, Schutzbrief, Warten bei der wöchentlichen Autowäsche, Staub oder Regen nach der Autowäsche, Finanzierung des Autos, alljährlicher Winterreifenwechsel, Eiskratzen, Lackkratzer, Schönheitsreparaturen, beschlagene Scheiben, Autostaubsauger, Gepäckträgermontage, Polieren der Zierleisten, Ölwechsel, TÜV, Preisvergleich beim Sprit, Anstellen bei der Tankstelle, Routensuche, Routenoptimierung, Einbahnstraßenregelungen, Orientierung in der Stadt, nervige Staus, zähfließender Verkehr, Lastwagenkolonnen, schlechte Sicht, Anschnallen, gefährliche und stressige Situationen, Ärgern über Raser oder Langsamfahrer oder Falschparker, Pannen, Automobilclubbeiträge, große Reparaturen, Runden um den Block bei der Parkplatzsuche, unübersichtliche Parkhäuser, Münzgeldsuche am Parkautomaten und so weiter. Die Liste ist fast beliebig lang, die Freude gering, die Kosten hoch.
Wenn Sie mit der Bahn fahren, fallen diese Themen fast alle weg. Sie haben dann besseres zu tun.
Denn Bahnfahren ist einfach.
Und mit etwas Wissen sind Sie mit der Bahn kostengünstiger, flexibler und angenehm unterwegs.
Teil 1:
Vor der Fahrt
1 Wie möchten Sie Bahn fahren??
Die Bahn ist eine großartige Erfindung: Während Sie gefahren werden und andere Menschen und die Technik sich um Ihr Vorwärtskommen kümmern, nutzen Sie die gewonnene Zeit nach Ihren Wünschen und Bedürfnissen.
Im Zug können Sie sitzen, stehen und gehen, jederzeit aus dem Fenster sehen, schlafen, die Toilette nutzen, die Gedanken schweifen lassen, Musik hören und Filme ansehen, Nachrichten anschauen, sich unterhalten, in Ruhe essen oder Schach spielen.
Wer unterwegs beruflich am Laptop arbeiten will, braucht vielleicht eine Steckdose am Sitzplatz und WLAN. Und ein gutes Buch liest sich im Ruhebereich vermutlich besser. Falls Sie das Bedürfnis nach mehr Platz haben: Dieser steht in aller Regel in der 1. Klasse zur Verfügung, dort sind häufig auch weniger Fahrgäste unterwegs, oder Sie nutzen je nach Einstiegsbahnhof die Wagen ganz vorn oder hinten am Zug. Wenn Sie telefonieren wollen, gibt es in Fernverkehrszügen Handybereiche, und gegen Hunger oder Durst gibt es ein Bordrestaurant.
Sie sind eher gesellig und gemeinsam unterwegs? Eine Gruppenfahrt mit entsprechender Reservierung ist eine gute Lösung. Für Kinder mit Eltern gibt es in bestimmten Zügen eigene Kleinkinder- und Familienbereiche, für Radfahrer Mehrzweckbereiche.
Wenn Sie eher aus dem Fenster schauen und viel Landschaft sehen möchten, können Sie Züge auswählen, die interessante Strecken fahren und in denen Sie auf der richtigen Seite in Fahrtrichtung sitzen.
Wollen Sie sehr kostengünstig reisen? Möglichst schnell? Möglichst in leeren Zügen? Legen Sie Wert auf einen bestimmten Sitzplatz? In Zügen einer bestimmten Baureihe? Wollen Sie maximale Flexibilität in Bezug auf die Reiseroute, die Reisezeit und die Züge?
Diese Aufzählung ist längst nicht vollständig, soll Ihnen aber einen Eindruck vermitteln, welche großen Möglichkeiten Ihnen die Eisenbahn als Verkehrsmittel bietet. Und um diese zu nutzen, ist es günstig, wenn Sie sich vor der Reiseplanung darüber im Klaren sind.
Abbildung 1: Eine von vielen Möglichkeiten, auf angenehme Weise mit der Bahn zu reisen: das tun, was Ihnen gefällt. [Copyright inno-mobil Jens Gertsen/Photo: Paavo Blåfield]