Arthur Achleitner

Der Finanzer

Eine Erzählung vom Bodensee

 

 

 

Arthur Achleitner: Der Finanzer. Eine Erzählung vom Bodensee

 

Neuausgabe.

Herausgegeben von Karl-Maria Guth, Berlin 2016.

 

Umschlaggestaltung unter Verwendung des Bildes:

Ferdinand Hodler, Der Bodensee am Abend, 1895

 

ISBN 978-3-8430-8587-8

 

Dieses Buch ist auch in gedruckter Form erhältlich:

ISBN 978-3-8619-9008-6 (Broschiert)

ISBN 978-3-8619-9009-3 (Gebunden)

 

Die Sammlung Hofenberg erscheint im Verlag der Contumax GmbH & Co. KG, Berlin.

 

Erstdruck: Hesse und Becker Verlag, Leipzig 1916

 

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind über http://www.dnb.de abrufbar.

 

1.

Eine drückende Schwüle lag über dem perlmutterfarbenen See und der alten Stadt Bregenz trotz der frühen Stunde des Junitages. Es mochte etwa neun Uhr vormittags sein, als von der Harder Seite her drei Finanzwachaufseher zur Stadt schritten, geführt von einem Oberaufseher. Man konnte es den Leuten ansehen, daß sie müde, übernächtig sind, ermüdet vom Nachtdienst der Überwachung zur Verhütung jeglichen Schmuggels an der vorarlbergisch-schweizerischen Grenze. Der schlankgewachsene, schwarzhaarige Oberaufseher Anton Lergetbohrer führt seine müde Mannschaft, die mit ihm wieder einmal vergeblich »gepaßt« hat. Alles war ruhig geblieben die Nacht über; außerdem bestätigte sich die Wahrheit des alten Grenzersatzes, daß am lichten Tage am Bodensee und anderswo nicht geschmuggelt wird. So kehren die vier Wachleute, die Gewehre lässig im Riemen an der rechten Achsel tragend, müde, schier schleppenden Schrittes nach Bregenz in die Finanzerkaserne zurück. Mancher Fußgänger kommt an ihnen vorbei und manch geringschätziger Blick trifft die Mannschaft. Die Zöllner sind nirgends beliebt, und in den in Österreich schlechtweg »Finanzer« genannten Grenz- und Finanzwachaufsehern glaubt jeder minderwertige Menschen erblicken zu sollen, weil ihr strenger Dienst und dessen straffe Handhabung im Interesse des Staates den Leuten mit schlimmen Absichten eben sehr unbequem ist.

Knapp vor Eintritt in die Stadt Bregenz mahnt der Befehlshaber Lergetbohrer zu strammerem Auftreten; es soll die Mannschaft sich die Strapaze einer dienstlich durchwachten Nacht nicht anmerken lassen. Der Oberaufseher gibt für seine Person das beste Beispiel; stramm marschiert er an der Spitze seiner kleinen Abteilung und zwirbelt sich noch geschwind die pechschwarzen Schnurrbartspitzen schneidig auf. Die Finanzer schreiten tüchtig aus, nur der letzte zappelt etwas und gähnt zuweilen. Das ist ein junger Bursch, dem die Nachtwache noch wehtut und die Schlafsucht die Augendeckel niederdrückt.

Lergetbohrer mahnt zur Strammheit, denn eben biegt die Abteilung in eine Gasse ein, die stark frequentiert ist und am nächsten zur Finanzwachkaserne führt.

In dieser Gasse befindet sich eine Weinwirtschaft mit anstoßendem Garten, und in letzterem pflegen unter kühlem Baumschatten die Bregenzer gerne ihr Schöppli einzunehmen, Lergetbohrer konnte sich nun freilich selbst sagen, daß um neun Uhr vormittags kaum ein Gast schon beim Schoppen weilen wird; immerhin soll der Einzug doch so sein, als ob ihn kritische Augen mustern würden.

Die Bewohner in dieser Gasse ignorierten die Finanzer und gingen ihren Geschäften nach; höchstens daß ein Ladeninhaber der grün uniformierten Mannschaft einen spöttischen Blick nachsandte.

Im Schankgarten der Weinwirtschaft des Karl Wüsteler stand ein schmuckes Mädchen, die ob ihres Hochmutes in ganz Bregenz bekannte Zenzele, mit einer roten Nelke in der schmalen Rechten. Einfach gekleidet ist das Mädchen, absichtlich einfach, um die herrliche Gestalt um so besser zu heben. Braune, weiche Flechten umrahmen das Madonnagesichtchen, zu dem nur die stolzblickenden Augen nicht recht passen. So lieblich die Erscheinung des schlankgewachsenen Mädchens ist, der scharfe Blick stört die Harmonie. Nur wenn Zenzele lachend die Perlenzähne zeigt, wird auch der Blick weicher; doch können sich wenige Burschen rühmen, von Zenzele angelächelt worden zu sein.

Wie die Finanzer herankommen im strammen Schritt, mustert das Mädchen die kleine Schar scharf und kalt, offensichtlich geringschätzig.

Lergetbohrer warf einen leuchtenden Blick auf die Prachtgestalt am Gartenzaun und erwies dem Mädchen insofern eine militärische Ehrung, als er stramm die Rechte an den Gewehrschaft legte.

Unmutig drehte Zenzele dem grüßenden Oberaufseher den Rücken. Vielleicht sollte diese Unhöflichkeit die Röte der Verlegenheit verdecken. Das Mädchen fühlte es, wie die Glut in die Wangen schoß, und schritt eilig tiefer in den Baumschatten hinein.

Lergetbohrer biß sich auf die Lippen und schritt weiter. Die hinterdreinfolgenden Finanzer flüsterten sich Bemerkungen über die hochmütige Zenzele zu und wohl auch ein Wort über ihren anrüchigen Vater, der im Verdacht des Schmuggelns steht, den man aber leider bisher nicht zu fassen vermochte. Gelingt aber der Fang einmal, dann wird wohl auch die Tochter weniger hochnäsig auf die Finanzer herabblicken und vielleicht die Grünrocke um »gut Wetter« bitten.

In der Kaserne angekommen, geben sich die drei Mann der verdienten Ruhe hin, nachdem sie vorher den von Lergetbohrer ausgetragenen Rapport unterschrieben hatten. Lergetbohrer erstattete nun über die ereignislose Einrückung dem vorgesetzten Respizienten, namens Eiselt, einem behäbigen Manne mit gutmütigem Gesicht, Meldung.

»Also wieder einmal nichts!« meinte der Beamte. »Sie müssen schon schärfer dreingehen, Lergetbohrer! Die Schwärzerei muß ein Ende nehmen, sonst wachsen die ›Nasen‹ (Rügen) höher wie der Gebhardtsberg in die Höhe!«

»Zu Befehl, Herr Respizient! Aber im streng vorgeschriebenen Dienst nach der alten Schablone kann auch ich bei allem Pflichteifer nicht hexen! Wenn ich mehr freie Hand bekäme ...!«

»Wie meinen Sie das, Lergetbohrer?«

»Mit Verlaub, Herr Respizient! Ich meine, wenn ich so zuweilen auf eigene Faust ...«

»Das geht wohl nicht! Indessen, bei besonderen Anlässen! Halten S' halt die Augen offen! Sie haben ja so viel gute Augen! Ich will aber nichts gesagt haben! Sie wissen, die Verantwortung ist groß, und ich habe an den bisherigen Nasen gerade genug! Nur keine Blamage! Ja nichts übereilen und um Himmels willen den Leuten kein Recht zu Beschwerden geben! 'pfehl mich!«

Damit war der Oberaufseher entlassen und konnte seine Stube aufsuchen. Munter sprang ihm beim Eintreten in das kleine ihm zugewiesene Gemach, das dürftig mit einem Feldbett, Waschtisch und Kleiderhaken möbliert ist, sein Rattler »Flock« entgegen und bellte freudig den Willkommengruß, indem das Hündchen immer wieder am Gebieter in die Höhe hüpfte.

Lergetbohrer schmeichelte das kluge Tier und ließ es dann ins Freie. Bald ist Toilette gemacht und mit frischem Wasser die Müdigkeit der Nachtwache vertrieben. Anton Lergetbohrer könnte jetzt sofort wieder Dienst machen, gönnte sich aber doch etwas Ruhe, der Hitze wegen und mit Rücksicht auf den Umstand, daß nach dem Dienstturnus ihn heute nacht die Streifung zu Wasser trifft.

Anton liegt nicht lange auf dem Feldbett, da fordert Flock durch Kratzen an der Zimmertüre wieder Einlaß. Sofort erhebt sich der Finanzer und öffnet. »Bist schon wieder da, Flock? Ist recht! Da soll denn gleich der Unterricht beginnen! Du mußt ein richtiger Zollhund werden, Flock, verstanden!«

Der Rattler blickte seinen Herrn mit so klugen Augen an, als verstände er jedes Wort.

Anton schärfte nun des Hundes Nase speziell auf das Riechen von Tabak und Kaffee. »Wo ist Tabak, Flock?«

Augenblicklich begann der Hund die Suche im Zimmer, kroch unter das Bett, schnupperte am Kasten, rannte kreuz und quer, um schließlich zum Gebieter zurückzukehren.

»Nichts gefunden, Flock? Bist ein schlechter Zöllner! Deine Pflicht ist es, Konterbande zu riechen!« Anton hielt inne und lachte dann auf, »Wie ungeschickt von mir! Wo keine Konterbande ist, kann der Hund auch keine riechen!« Nun ließ er den Hund wieder hinaus, schloß die Türe und versteckte ein Paket Kommißtabak, wie solchen das österreichische Militär und die Finanzwache faßt, im Kleiderschrank, Als Flock wieder ins Zimmer gelassen wurde, befahl Lergetbohrer: »Such Tabak! Wo ist Konterbande?«

Munter begann Flock erneut die Suche, und bald stand er wie angewurzelt vor dem Kasten und winselte, zugleich durch Kratzen andeutend, daß er in den Kasten eindringen wolle.

»Brav, Flock! Such Tabak!« Mit diesen Worten öffnete Anton den Kleiderkasten, und schwapp hatte Flock das Tabakpaket im Fang und brachte es dem Gebieter.

Stolz nahm der Hund die Lobsprüche entgegen. »Das ABC, wie es ein Zollhund kennen muß, hätten wir! Nächstens folgt Fortsetzung mit Kaffeebohnen!« sprach Anton und rüstete sich zu einem Spaziergang mit Flock. Im letzten Augenblick entschloß sich Lergetbohrer, die Uniform mit dem schlichten, unauffälligen Zivilkleid zu vertauschen, wozu er vom Kommissär die Erlaubnis erhalten hatte.

So schritt der Oberaufseher in Zivil durch den Flur der Finanzkaserne, in welcher an Haken mit kleinen Namenstafeln die Gewehre der dienstfreien Mannschaft hängen, alles nach militärischer Art geordnet. Zum erstenmal fand es Anton befremdend, daß die Armatur doch ohne jegliche Aufsicht sich befinde und jedermann von der Gasse her eintreten und zum mindesten kontrollieren kann, wieviel Gewehre und damit auch wieviel Aufseher zu Hause sind. Merkwürdig, daß ihm das früher niemals aufgefallen ist. Anton hielt sich indes nicht länger auf und eilte ins Freie, munter voraus Flock der Rattler.

Wohin nun an diesem dienstfreien Tag? Pfänder oder Gebhardtsberg? Dazu ist die Zeit zu weit vorgeschritten und die Hitze zu groß. Anton schlug den Weg zur Schanz ein und kehrte dort zu einem Labetrunk in der Wirtschaft ein. Angenehm kühl ist's in der großen Stube, in welcher nur ein Gast hockt. Anton mustert den etwas angesäuselten Mann nach dienstlicher Gewohnheit und wird nicht recht klug, wohin er den einsamen Zecher hinsichtlich der Staatsangehörigkeit tun soll. »Ein Seehase« (Bewohner einer Bodenseeansiedelung) ist es sicher, das kündet das Selbstgespräch im Dialekt.

Der Weinselige blickt auf und fragt: »Wend er auch e Schöppli?«

Nun weiß Anton, daß er einen Schweizer vor sich hat. Der Mann interessierte ihn, noch mehr aber, daß der Zecher so einsam in der Schanz zwischen Lindau und Bregenz sitzt, untätig und vollgetrunken. Lergetbohrer sagt sich in Gedanken selbst, daß ja der Verkehr am See ein lebhafter ist, also auch Schweizer ebensogut zum Trunk turra (herüber), wie Bregenzer und Lindauer turri (hinüber) fahren können. Wer wird auch in jedem Menschen sogleich einen Schwärzer (Schmuggler) wittern wollen. Anton lächelt, trinkt dem Zecher zu und fragt im Schweizerdialekt: »Wie gaht's?«

Mißtrauisch mustert der Gast den Frager, doch angesichts der Gelassenheit Antons und seines leutseligen Verhaltens beruhigt sich der Mann sogleich wieder. Er beantwortet die Frage mit »gut« und leistet sich einen kräftigen Schluck.

Absichtslos erwidert Anton: »Ja, ja, nach der Arbeit ist gut ruhen!«

Der Zecher lacht in sich hinein und trinkt den Schoppen völlig leer, um dann sogleich mit heiserem Baß nach frischer Füllung zu rufen. Die eintretende Kellnerin, eine dralle Tirolerin, meint schnippisch: »Nun könnt Ihr aber decht genug haben! Vierzehn Vierschtele, sell zerreißt einen andern!«

Der Zecher gröhlt vergnügt: »Heut krieg' ich nünd genug. Lang noch alleweil e Schöppli, Maidi!« Damit reichte er die Flasche dem Mädchen zur frischen Füllung. Anton bewunderte die Leistungsfähigkeit des Mannes im Weinvertilgen ganz unverhohlen:

»Alle Achtung, Herr! Vierzehn Schöppli, das ist eine ganz respektable Leistung! Ihr begießt wohl ein besonderes Ereignis oder einen Glücksfall, was?«

Trotz der Trunkenheit warf der Zecher einen scharfen, forschenden Blick auf den Sprecher, und diesen Blick fing Anton auf. Der Verdacht, wenn auch nur ganz unbestimmt, ward wieder rege. Das Eintreten der Kellnerin überhob den Zecher einer Antwort, um so mehr, als die Hebe nun auf Zahlung der fünfzehn Viertele Wein bestand. Das brachte den Mann in Zorn, fluchend zog er einen Lederbeutel aus der Tasche und frug höhnisch, in welchem Gelde er zahlen solle, er habe Fränkli so viel wie Mark und Gulden.

»Dann zahl auf österreichisch, wie's Brauch ischt bei uns!« sagte schnippisch die Kellnerin.

Der Mann schob zwei Guldenstücke hin und frug, wieviel er für den Rest noch Schöppli bekommen werde.

Da lachte die Kellnerin: »Raiten können sie schlecht, die Schwizer! 's Vierschtele kostet zehn Kreuzer, einen Gulden funzig Kreuzer seid Ihr schuldig, aftn langt es noch auf fünf Vierschtele! Ich mein' aber decht, Ihr habt genug! Aber freilich, die Rorschacher Fischer sind durstig wie die Felchen, die sie oft nicht erwischen!«

Anton horchte hoch auf.

Der Zecher lachte und spottete dann über das eigene Gewerbe. Man müßte sich eben zu helfen wissen, und da wären die Schweizer immer voran.

»Warum denn gerade die Schweizer?« frug Anton.

»Weil sie besser dütsch könnet!« spottete der Rorschacher.

»Das möcht ich nicht so kecklich behaupten. Aber schlauer mögen sie schon sein, die Schweizer!«

»Das sind sie auch!« renommierte der Trunkene. »Bei uns ist der dümmste Spekulierer alleweil noch gescheiter als alle anderen Seehasen.«

Anton mußte an sich halten, um sich nicht zu verraten. Das eine Wort rechfertigte den bisher so unbestimmt gewesenen Verdacht. Der Mann spricht von »Ausspekulieren«, er gehört also einer Schmugglerbande an, daran gibt es keinen Zweifel. Es heißt nun aber schlau sein. Als sich die Kellnerin entfernt hatte, kam Anton auf das hochinteressante Thema wieder zurück, indem er möglichst harmlos bemerkte: »Na, ich meine, vom Ausspekulieren verstehen die Vorarlberger auch etwas!«

Der Wein tat beim Rorschacher nun doch schon so starke Wirkung, daß die Augen gläsern wurden und den Dienst versagten. Der Mann meinte wegwerfend, daß die Bregenzer immer noch zu wenig organisiert seien und die »Grünen« zu viel fürchten.

»Sind denn die ›Grünen‹ in Österreich nicht zu fürchten?«

Der Rorschacher hustete und trank dann. »Pah, eine Jammerbande ist das! Hungerleider und dumm wie die Nacht!«

»Warum denn dumm?«

»Weil sie bei allem Aufpassen noch nicht einmal die Signalordnung kennen! Lungern Tag und Nacht herum, haben Ohren und hören nicht!«

Anton log tüchtig: »Ich bin zwar keiner von den ›Grünen‹, aber ich meine doch, die Finanzer kennen die meisten Kniffe in jenem Handwerk!«

Erbost schlug der Mann mit der Faust auf den Tisch, so stark, daß sein Glas umfiel und der Wein sich über die Platte ergoß. »Nünd wissent se!«

Anton zitterte vor Begierde, die ihm tatsächlich bisher fremd gebliebene Signalordnung der Schmuggler kennen zu lernen; er wußte aber nicht, wie dem Trunkenen das Geheimnis herausgelockt werden könne. Ein Zufall sollte ihm wenigstens zum Teil zu Hilfe kommen.

Über das Wirtshaus zur »Schanz« strich eine Rabenkrähe und ließ mehrmals ihr widerliches Gekrächze vernehmen.

Schon beim ersten gedehnten Ruf »Raab« horchte der Schweizer erschrocken auf, soweit ihm dies im Dusel noch möglich war, und als die Krähe noch einige Male ihr Gekrächze hören ließ, da sprang der Mann fluchend auf und floh zur Türe hinaus, wie wenn ihn der Teufel selbst verfolgte.

Lergetbohrer staunte. Dann begann er zu überlegen, was diese Flucht zu bedeuten haben könnte. Die Veranlassung zu diesem blindtollen Davonlaufen kann nichts anderes als das Rabengekrächze gewesen sein. Also bedeutet der Rabenschrei, mehrmals wiederholt, Gefahr, es wird eine Warnung sein, und da der Davongelaufene mutmaßlich ein Schwärzer ist, so ergibt sich von selbst, daß Rabengekrächze ein Warnungssignal für Schmuggler ist.

Lergetbohrer bezahlte seine Zeche und beschloß nach Bregenz zurückzuwandern. Munter sprang Flock voraus. Nach einer Weile sah der Oberaufseher den Fischer auf der Straße dahintorkeln. Dies Schwanken des weinvollen Mannes reizte zum Spaß; Lergetbohrer steckte zwei Finger der Rechten in den Mund und ließ einen gellenden, gedehnten Pfiff ertönen.

Den Mann vorne reißt es schier um, und wie angewurzelt bleibt er stehen, mit blöden Augen um sich blickend.

Unwillkürlich pfiff Anton zweimal kurz und rasch nacheinander.

Der Mann machte augenblicklich kehrt und wankte auf der Straße zurück.