DOKTORFISCHE

IM MEERWASSERAQUARIUM

Ellen Thaler

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2. Auflage 2012

eISBN: 978-3-86659-353-4

© 2008 Natur und Tier - Verlag GmbH

Inhalt

Vorwort

Doktorfische

Familie Doktorfische (Acanthuridae)

Aquarienhaltung von Doktorfischen

Futter und Fütterung

Futterzusammensetzung

Die Größe des Aquariums

Die Einrichtung: Struktur ist alles!

Vergesellschaftung

Tricks zur Vergesellschaftung von Doktorfischen

Wie erkennen wir Paar-Partner?

Kranke Doktorfische?

Der gesunde Fisch – und wie erkenne ich ihn?

Im Handel erhältliche Arten

Gattungen Acanthurus und Paracanthurus, Skalpell-Doktorfische

Pazifik-Mimikrydoktor (Acanthurus pyroferus)

Indik-Mimikrydoktor (Acanthurus tristis)

Gitter-Doktorfisch (Acanthurus triostegus)

Brandungs-Doktor (Acanthurus guttatus)

Orangefleck-Doktor (Acanthurus olivaceus)

Spätblauer Doktor (Acanthurus coeruleus)

Streifendoktor (Acanthurus lineatus) und Arabischer Doktor (Acanthurus sohal)

Indischer Weißkehldoktor (Acanthurus leucosternon)

Philippinen-Doktor (Acanthurus japonicus) und Samtdoktor (Acanthurus nigricans)

Achilles-Doktor (Acanthurus achilles)

Paletten-Doktor (Paracanthurus hepatus)

Brauner Doktorfisch (Acanthurus nigrofuscus)

Gattung Zebrasoma, Segelflossen-Doktorfische

Gelber Segelflosser (Zebrasoma flavescens)

Brauner oder Weißdorn-Segelflosser (Zebrasoma scopas)

Blauer Segelflosser (Zebrasoma xanthurum)

Mauritius-Segelflosser (Zebrasoma gemmatum)

Langschnauzen-Segelflosser (Zebrasoma rostratum)

Pazifischer Fledermaus-Segelflosser (Zebrasoma veliferum)

Gattung Ctenochaetus, Borstenzahn-Doktorfische

Tominis Borstenzahn-Doktor (Ctenochaetus tominiensis)

Goldring-Borstenzahn-Doktor (Ctenochaetus strigosus)

Orangestreifen-Borstenzahndoktor (Ctenochaetus striatus)

Hawaii-Borstenzahndoktor (Ctenochaetus hawaiiensis)

Gattung Naso, Nasendoktoren

Gelbklingen-Nasendoktor (Naso lituratus)

Langnasen-Doktor (Naso brevirostris)

Literatur

Körperpflege ist wichtig – Zebrasoma gemmatum wird von Lysmata amboinensis geputzt

Vorwort

Doktorfische sind Fisch-Persönlichkeiten, die eine Fülle interessanter Verhaltensweisen zeigen, lernfähig sind, wunderschön aussehen und sehr alt werden können. Im guten Fachhandel finden wir mit Sicherheit die eine oder andere Art, die sich in unserem Aquarium wohlfühlen kann. Schwierige oder selten gehaltene Pfleglinge sollte man meiden, auch wenn sie immer wieder im Handel erscheinen und gelegentlich auch in einem Riffbecken in guter Verfassung leben: Es entspricht nicht einer verantwortungsvollen Einstellung gegenüber einem Wildtier – und ein solches ist jeder Korallenfisch – wenn man Haltungsverluste aus Prestigegründen in Kauf nimmt. Das wird – in jeder Hinsicht – zu teuer.

Das vorliegende Bändchen ist kein Bestimmungsbuch. Taxonomische Detailinformationen finden Sie überreichlich in guter Bestimmungsliteratur – allerdings ohne die Vorbehalte und Kritikpunkte, die ich hier im Sinne des Arten- und Tierschutzes anzubringen versucht habe. Vielfältiger Erfahrungsaustausch und lange Diskussionen mit Kollegen und Freunden haben zu diesem Bändchen beigetragen, und entscheidende Hilfe in jeder Hinsicht habe ich von meinem Freund und Redakteur Daniel Knop erhalten!

Prof. Dr. Ellen Thaler,
Innsbruck, im Herbst 2008

Paarhaltung – Schlüssel zu natürlichem Verhalten (hier je zwei Zebrasoma flavescens und Z. rostratum)

Doktorfische

Ihre Populärbezeichnungen („Doktorfisch“ und „Seebader“, auf Englisch surgeonfish, Italienisch Pesce chirurgo, Französisch Poisson chirourge usw.) verdanken die Fische, um die es in diesem Buch geht, einem im ursprünglichsten Wortsinn hervorstechenden Merkmal: dem messerscharfen, skalpellähnlichen Dorn an der Schwanzwurzel, der eine gefährliche, sehr wirkungsvolle Waffe darstellt und bei Bedrohung eingesetzt wird. Sie sind auch sonst in jeder Hinsicht besondere Fische: farbenprächtig, selbstbewusst-draufgängerisch, intelligent, lebhaft. Und sie stellen ganz bestimmte Ansprüche, die wir nach besten Kräften erfüllen sollten – kurz gesagt, Doktorfische sind sehr interessante Pfleglinge!

Zunächst ist ein kurzer Blick auf die große Gruppe der Doktorfische nötig, um sie in einen übersichtlichen wissenschaftlichen Rahmen zu stellen und gleichzeitig jene Eigenschaften aufzuzeigen, die alle Vertreter dieser Gruppe einen.

Die Unterordnung Doktorfisch-Verwandte (Acanthuroidei) umfasst in der Familie Acanthuridae folgende Unterfamilien: Skalpell-Doktorfische (Acanthurinae), Sägedoktorfische (Prionurinae), Nasendoktorfische (Nasinae) und Halfterfische (Zanclinae). Von manchen Autoren (z. B. VELTE 2005) werden auch die Hahnenfische (Familie Luvaridae), Fledermausfische (Familie Ephippidae) und Argusfische (Scatophagidae) in diese Unterordnung gestellt.

Acanthurus- und Zebrasoma-Arten besitzen ein in die Haut in der Schwanzwurzel eingebettetes „Messer“.

Foto: D. Knop

Familie Doktorfische (Acanthuridae)

Doktorfische leben in tropischen bis subtropischen Meeren, mit dem Verbreitungsschwerpunkt Indopazifik. Es handelt sich um vorwiegend scheibenförmige bis lang gestreckte Fische mit hoher, steiler Stirnpartie. Der Körperquerschnitt ist flach spindelförmig. Die Augen liegen relativ hoch, das Maul ist endständig. Der hart- und der weichstrahlige Anteil der Rückenflosse bilden einen geschlossenen Saum. Die Schwanzflosse kann tief gegabelt sein oder nahezu gerade verlaufen, diese Unterschiede können auch alters- oder geschlechtsbedingt sein.

Acanthurus- und Zebrasoma-Arten haben je ein Paar beweglicher, in die Haut eingebetteter „Messer“, die durch eine Schwanzbewegung vorn ausklappbar sind. Bei Naso-Arten können es mehrere Paare sein, die aber unbeweglich festsitzen. Sie werden in der Wissenschaft unter anderem zur Unterscheidung der Unterfamilien herangezogen.

Soweit bekannt, tritt bei Doktorfischen eine Geschlechtsum-wandlung auf, die dann von Veränderungen der Morphologie und/oder einem Farbwechsel begleitet sein kann. In ihren Ursprungsländern werden Doktorfische als Speisefische genutzt. Sie erreichen Größen zwischen 12 und 100 cm.

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