Diese Geschichten sind für meine Tochter Claudia, für meine Enkelkinder Anna Sabine, Claus Uwe und Marie Ida
Sowie für alle großen kleinen Leser
in einem großen, tiefen Wald steht ein Hasenhaus. Es ist nicht wahr, dass Hasen keine Häuser besitzen und in der Ackerfurche schlafen müssen. Kluge Hasen bauen sich ein Haus. Denn in einem Haus ist es schön warm und trocken, viel angenehmer als in einer Ackerfurche.
In diesem Haus wird eine Hasenfamilie mit Hasenpapa und Hasenmama und zwei Hasenjungen, Herr Lammel und Herr Lümmel genannt. Herr Lammel besucht schon die Klasse 2 der Hasenschule, Herr Lümmel geht erst in die Gruppe 3 der Hasen - Kita. Es sind zwei niedliche kleine Hasenjungen, mit großen Hasenohren, zwei neugierigen braunen Augen, einem süßen kleinen weißen Schwänzchen und einem dichten braunen Hasenfell. Da höre ich dir sage, dass man kleine Hasen nicht als Herr anspricht. Und überhaupt, was soll das für Namen sein, Herr Lümmel und Herr Lammel. Darauf antworte ich Euch: „Warum denn nicht?“ Ihr werdet sehen, wie tapfer die beiden Hasenherren sind, denn ihr Wald steckt voller Abenteuer. Ich werde euch gerne davon berichten.
Als erstes sollt ihr erfahren, wie das Lieblingslied der beiden Hasenkinder lautet. Ihr könnt es bestimmt bald selber singen:
Herr Lümmel und Herr Lammel,
die haben keinen Bammel.
Das sind zwei Hasenherrn,
die haben alle gern.
Wie, ihr kennt die Melodie nicht? Das ist nicht schlimm, fangt nur an zu singen, dann fällt euch schon eine Melodie ein.
Vom Hasenwald ist ein bunter Garten nicht weit entfernt. Dort wächst eine schöne Blume mit großen rosa Blütenblättern. Sie möchten euch von ihren Erlebnissen berichten. Denkt jetzt der eine oder andere, dass Blumen nicht erzählt werden können? Und wenn doch? Unsere Blume kann es jedenfalls. Und eure Blumen zu Hause? Hört doch bitte einmal genau hin. Vielleicht habt ihr Glück und sie berichtet euch von ihren Erlebnissen in der wunderbaren Natur.
Viel Spaß beim Lesen oder Zuhören wünscht euch
Euer Uwe Drewes
Inhalt
1. Anglerlatein.
2. Das Wettschwimmen
3. Das Boot
4. Das Cabriolet
5. Das Fahrrad
6. Der Drachen
7. Der erste Schultag
8. Die Opa-Enkel-Band
9. Eislaufen
10. Ostern
11. Der böse Zahn
12. Der König des Waldes
13. Der Weihnachtshase
14. Die Geschichte von der traurigen Blume
15. Die Geschichte von der Müden Blume
16. Die Geschichte von der kichernden Blume
17. Die Geschichte von der frierenden Blume
18. Die Geschichte von der edlen Blume
19. Die Geschichte von der träumenden Blume
20: Die verliebte Blume
21. Der Hochzeitsstrauß
So ein Hasenwald steckt voller Überraschungen und Abenteuer. Man muss nur mutig sein, dann gibt es keine Langeweile. Eines Tages, als Herr Lümmel und Herr Lammel durch den Wald stromerten, gelangten sie an einen großen Waldsee. Dort erblickten sie Frau Flugente. Sie saß am Ufer und hielt einen langen Holzstock ins Wasser. Herr Lümmel musste lachen. „Was machst du denn da, Frau Flugente, das sieht ja lustig aus?“ Frau Flugente war sofort eingeschnappt. Sie neigte sowieso zum leichten Eingeschnapptsein. Sie schnatterte beleidigt los: „Nur weil sie nichts vom Angeln verstehen, müsst ihr euch nicht über mich lustig machen.“
„Wie geht das Angeln“, fragte Herr Lümmel seinen großen Bruder. Aber Frau Flugente hatte sofort die Antwort und sagte mit belehrender Stimme: „Angeln ist, wenn man eine Angelrute mit einer starken Schnur und einem scharfen Haken benutzt. Den Haken wirft man ins Wasser und wartet, bis einer anbeißt. “
„Wer soll denn so blöd sein und in diesen scharfen Haken beißen“, lachte Herr Lümmel, „ich würde das auf jeden Fall nicht machen.“
„Aber ich werde ja auch keine neunmalklugen Hasen angeln, sondern Fische. Schließich leben wir Flugenten von Fischen. “
„Donnerwetter, das ist ja toll“, Herr Lümmel war sofort begeistert und sagte, „ich möchte unbedingt eine Angel haben, dann fange ich die allergrößten Fische.“
Aber Herr Lammel war sehr skeptisch und sagte; „Was willst du mit einem großen Fisch anfangen, wir Hasen essen keine Fische.“
Frau Flugente hatte sofort einen Vorschlag zu machen: "Ich helfe euch gerne, euren Fang zu entsorgen."
Gesagt, getan. Herr Lümmel borgte sich bei Frau Flugente eine Angel und hielt sie ins Wasser. Es passierte erst einmal gar nichts, und danach auch gar nichts, und dann gar nichts. Da verlor Herr Lümmel die Lust und zog den Schnur aus dem Wasser. Doch oh Schreck, da war eine große runde Flasche an der Angelschnur. So eine schöne Flasche hatten sie noch nie gesehen. Herr Lammel entfernte vorsichtig den Korken. Da zischte und knallte es gewaltig, und aus der Flasche stieg ein großer Geist. Mit Donnerstimme sagte er: „Ich danke dir für meine Rettung. Du hast dafür drei Wünsche frei. “
Herr Lümmel ergriff sofort das Wort: „Ich bin dein Retter. Nur mir steht dein Lohn zu. Mein erster Wunsch ist. Ich möchte eine große Kiepe mit Mohrrüben. Und diese Kiepe darf nie leer sein, egal wie viel ich esse. “ Und so viel er mit seinem Bruder davon futterte, die Kiepe wurde nicht leer.
Herr Lümmel war begeistert. Daraufhin fragte ihn der gute Geist, worin denn sein zweiter und dritter Wusch bestünde. Da musste Herr Lümmel nicht lange überlegen. Er sagte: „Das mit der Kiepe voller Mohrrüben hat ja prima geklappt. Da nehme ich doch glatt noch zwei Stück von diesen tollen Dingern. “
Da schallte ein lautes Lachen durch den Märchenwald. Alle Tiere hörten von diesen Wünschen des Herrn Lümmel und konnten nicht mehr aufhören zu lachen.
Und ihr, liebe Kinder, wisst ihr denn, warum die Tiere Herrn Lümmel auslachten?
Eines Tages ereignete es sich, dass Herr Lümmel sagte: „Mir ist so langweilig, dass ich weiß nicht, was wir spielen sollen.“ Da sagte die Hasenmama: " Schaut nur, was wir für einen wunderschönen Sommertag haben. Genau das richtige Wetter für ein Bad in unserem Waldsee. "„ Oja, prima Idee “, sagte Herr Lümmel, „da kann ich gleich meine neue Taucherbrille ausprobieren, die ich zum Geburtstag bekomme habe. “
„Aber seid schön vorsichtig“, ermahnte sie die Mama, „der See hat Schlingpflanzen, die halten euch fest, dass ihr ertrinken müsst. Bleibt immer schön im abgesperrten Badebereich, da kann euch nichts passieren. Herr Schwan ist der Schwimmmeister. Er passt auf, dass euch nichts passiert. Ihr müsst aber auf ihn hören, wenn er euch Anweisungen erteilt. “
Herr Lümmel fing an zu lachen: „Du hast wohl vergessen, dass ich das Seepferdchen besitze. Ich bin ein hervorragender Schwimmer, der beste im ganzen Wald. Mir kann nichts passieren. Es kann nur sein, dass ich Herrn Schwan rette, wenn er zu weit raus schwimmt. “
Es dauerte auch nicht lange, da die beiden Hasenherren den Waldsee erreichten. Da sahen sie viele Tiere, die sich bei dem warmen Sonnenschein im Wasser erfrischten. Herr Lümmel wollte sofort im Mittelpunkt stehen und rief: „Alle mal herhören, ich biete ein Wettschwimmen an. "Wer zuerst auf der anderen Seeseite ist, hat gewonnen."
„Bist du verrückt“, sagte Herr Lammel, „das sind mindestens 500 Meter. Da musst du aus dem Badebereich raus, das dürfen wir doch nicht. “