3
Auch wenn er es nicht wahrhaben wollte: Aus dem Fenster schaute er hinaus ins Paradies.
Sonnenstrahlen durchbrachen die Wolken und tasteten sich über das sich im Wind wiegende Korn. Fruchtbare Erde. Goldene Felder, fast endlos. Und Störche. Überall Störche, die ohne jede Scheu durch ihre Welt schritten. Dazwischen schattige Wälder. Birken, Eichen und immer wieder Erlen glitten lautlos an ihm vorbei.
So viel Wasser. Grünes, blaues und schwarzes Wasser, das im warmen Sommerlicht übermütig glitzerte. Ein schmaler Fluss, der die Felder in sanften Schwüngen zerteilte, um dann im Dunkel eines Dickichts zu verschwinden. Da war ein Karpfen, der über den schlammigen Grund eines Baches huschte und sich hinter einem Stein versteckte. Funkelnde Libellen schwärmten über die Wasserfläche, bevor sie sich im dichten Schilf an den üppig bewachsenen Ufern niederließen. Dann ein Feld. Hochwasser hatte es überspült, den Boden in eine glatte Fläche verwandelt, aus der nur noch vereinzelt Pflänzchen sprossen.
Er musste die Augen zusammenkneifen, so sehr blendete ihn die Sonne, die sich im Wasser spiegelte. Dann verzog sich sein Gesicht zu einem verächtlichen Lächeln. Tatsächlich, es war ein Paradies. Ein lautloses Paradies. Er konnte weder das Rauschen der Wälder noch das Singen der Vögel hören, auch die Wärme des Spätsommers war nicht zu spüren. Stattdessen schmeichelten sanfte Mollakkorde seinen Sinnen, versuchten ihn für das Paradies zu gewinnen.
»Mama, Emma hat schon wieder Scheiße in der Hose.«
Robert schreckte aus seinen Gedanken auf. Verlegen blinzelte er und streckte seinen Rücken durch, der von der langen Fahrt schmerzte. Im Autoradio lief Whitney Houston, und Marie, seine Frau, drehte sich auf dem Beifahrersitz mit vorwurfsvoller Miene nach hinten zu ihrem zehnjährigen Sohn um.
»Lars! Wie redest du denn?«
Der Junge hielt sich seine Nase zu und deutete mit dem Finger auf seine kleine Schwester neben sich im Babysitz. Mit großen Augen starrte Emma ihn an.
»Jetzt riech doch mal. Das stinkt wie Hölle. Ich glaub, ich muss gleich kotzen.«
»Lars, noch so ein Wort, und …«
Erschrocken über das verärgerte Gesicht ihrer Mutter verzog Emma das Gesicht und fing an zu wimmern. Lars verschränkte trotzig seine Arme vor der Brust und schwieg. Marie sah ihn vorwurfsvoll an, bevor sie einen leicht verzweifelten Blick auf ihre Tochter warf. Mit einem hilflosen Seufzer wandte sie sich an Robert.
»Ich versteh das einfach nicht. Wir müssten doch schon längst da sein?«
Robert zuckte gleichgültig mit den Schultern. »Keine Ahnung, ich war ja noch nie hier. Ich dachte, du kennst den Weg?«
Marie warf ihrem Mann einen finsteren Blick zu. Der verzog keine Miene und drückte einen Knopf auf der Mittelkonsole. Die Musik verstummte.
»Tut mir leid, aber ich kann dieses Gedudel nicht mehr ertragen.«
Einige Minuten lang fuhren sie schweigend durch die Landschaft. Die Straßen waren schmal, gerade breit genug für ein Auto. Bei Gegenverkehr musste einer der Fahrer in eine der Buchten ausweichen, die im Abstand von einigen Kilometern angelegt waren. Aber ihnen kam niemand entgegen. Kein Mensch weit und breit. Roberts Blick streifte die Anzeige auf dem Armaturenbrett. Er schüttelte den Kopf.
»Vielleicht hätten wir auf der Autobahn doch besser noch mal tanken sollen.«
»Wir sind doch gleich da«, erwiderte Marie.
Endlich begegneten sie einem Beweis dafür, dass sie doch nicht die einzigen Menschen auf der Welt waren. Ein Trecker versperrte ihnen auf der schmalen Straße den Weg. Vom Fahrer keine Spur.
»Verdammt!«, fluchte Robert. »Das hat uns gerade noch gefehlt.«
»Jetzt entspannt dich mal. Uns hetzt doch keiner.«
»Und wie lange sollen wir noch durch diese verlassene Gegend fahren? Ich will endlich ankommen.«
»Ach, auf einmal?« Marie seufzte.
Robert betrachtete seine Frau, die aus dem Fenster blickte und die Felder nach dem Fahrer des Treckers absuchte. Sie tat ihm leid. Ihm war klar, dass er sie mit seiner abweisenden Haltung verletzte, aber, verdammt, Marie wusste doch genau, wie wenig Lust er auf diese Einöde hatte. Genau genommen auf den ganzen Umzug. Natürlich, er hatte ihrem penetranten Drängen schließlich nachgegeben, hatte eingewilligt, und vielleicht gab es ja tatsächlich keine Alternative. Aber musste er deshalb ständig gute Laune heucheln? Nein, ganz bestimmt nicht. Das grinsende Teufelchen, das unsichtbar auf seiner Schulter hockte, forderte ihn auf, seinen gerechten Trotz noch lange nicht aufzugeben.
Mit beiden Händen drückte Robert auf die Hupe. Emma hörte auf zu wimmern, Lars und Marie zuckten zusammen.
»Musste das jetzt sein?«
Robert nickte mit grimmigem Grinsen und hupte unbeeindruckt weiter. Nach wenigen Augenblicken erschien ein älterer Mann. Seine Wangen schimmerten rot von geplatzten Äderchen, und sein kariertes Hemd trug er über seinem stattlichen Bauch bis zum Bauchnabel geöffnet. Provozierend langsam schleppte er sich zu seinem Trecker.
Robert öffnete das Fenster und bedeutete dem Bauern, sich zu beeilen. »Geht’s vielleicht auch ein bisschen schneller? Wir haben nicht ewig Zeit!«
Mit unbeweglicher Miene schaute der Mann kurz auf das Berliner Kennzeichen des Chrysler Voyager und zog sich träge auf seinen Fahrersitz. Dann endlich setzte sich der Trecker in Bewegung, fuhr ein kleines Stück weiter und blieb an der Einfahrt zu einem Feldweg stehen. Der Bauer ließ gerade einmal so viel Platz, dass sich Robert nur mit viel Augenmaß an seinem Gefährt entlangschleichen konnte.
Als sich die stummen Blicke der Fahrer trafen, zeigte der Bauer keine Regung. Mit kalten, blauen Augen starrte er Robert ins Gesicht, der sich aus dem Fenster beugte.
»Nach Glubitz? Wo müssen wir da lang?«
Ohne eine Miene zu verziehen hob der Bauer seine Hand und deutete in ihre Fahrtrichtung. Robert dankte mit einem spöttischen Kopfnicken.
»Idiot«, stieß Robert so leise aus, dass nur Marie seinen Fluch hören konnte, und gab Gas.
Seine Frau schüttelte vorwurfsvoll den Kopf. »Hast du einen neuen Freund gefunden?«
»Quatsch. Sag mir lieber, wie lange wir noch brauchen.«
Hilflos studierte Marie den Shell-Autoatlas, der aufgeschlagen auf ihrem Schoß lag. »Vielleicht hätten wir uns eine richtige Karte kaufen sollen? Ich habe nicht das Gefühl, dass hier alle Straßen eingezeichnet sind.«
Robert verdrehte die Augen. »Vielleicht gibt es von dieser gottverlassenen Gegend ja gar keine richtige Karte.«
Zu seiner Genugtuung musterte Marie ihn wieder mit einem vorwurfsvollen Kopfschütteln. Auf dem Rücksitz steigerte sich Emmas Wimmern zu einem lauten Schluchzen.
Am Straßenrand erblickte Robert ein kleines Schild.
»Schmogrow, 4 Kilometer«. Darunter der sorbisch-wendische Name: Smogorjow. Marie stöhnte auf.
»Das kann nicht sein. Wir sind ja völlig falsch!«
»Aber der Kerl …?«
»Der Kerl hat eigentlich gar nichts gesagt. Hast du das nicht gemerkt?«
»Tja, Ossi und Bauer, was soll man da auch anderes erwarten?« Robert lächelte zufrieden. Wieder mal stimmten seine Vorurteile über die Landbevölkerung. Marie betrachtete verärgert ihren Mann. Als Emmas Geheul stärker wurde, sagte sie: »Schau, ob du hier irgendwo halten kannst. Ich muss sie wickeln.«
Unter den Rädern des Chrysler knirschte es, als Robert in den nächsten Feldweg einbog. Marie stieg aus und kramte die Wickeltasche aus dem bis unters Dach voll beladenen Van hervor. Dann öffnete sie die hintere Tür des Wagens. Emma strampelte vor Freude. »Hallo, mein Engel«, sagte Marie lächelnd.
Lars öffnete seinen Gurt. »Darf ich raus?«
Marie nickte. »Aber lauf nicht weg, wir fahren gleich weiter.«
Lars sprang aus dem Wagen und atmete tief durch. Kein Windelgestank mehr. Neugierig betrachtete er den Bach, der direkt neben der Straße floss. Ein paar Stichlinge huschten durch das Wasser. Schnell sammelte Lars ein paar Steinchen von der Straße auf und versuchte, einen der kleinen Fische damit zu erwischen.
Auch Robert kletterte aus dem Wagen und streckte sich in der spätsommerlichen Mittagssonne. Die Hitze außerhalb des klimatisierten Wagens drückte ihn zu Boden. Er bewegte den Kopf hin und her, um die Verspannungen in seinem Nacken zu lösen, und stöhnte leise auf. Das lange Sitzen tat weder seinem Rücken noch seinem Bauch gut. Als er sich wieder aufrichtete, hatte er das Gefühl, jemand würde ihm mit einem Ruck ein übergroßes Pflaster von einer behaarten Körperstelle reißen. Der stechende Schmerz nahm ihm für einen kurzen Augenblick den Atem.
Marie bemerkte sein verzerrtes Gesicht. »Alles in Ordnung?«
Robert nickte. »Ich bin gleich wieder da«, verkündete er und verschwand im Feldweg.
Marie blickte ihm nachdenklich hinterher und kümmerte sich wieder um die glücklich strampelnde Emma.
Robert ging ein paar Meter, bis er hinter einer kleinen Biegung eine ruhige, nicht einzusehende Stelle fand, dann holte er eine Dose mit kleinen gelben Tabletten aus seiner Hosentasche. Er betrachtete sie einen Moment lang. Diese Scheißdinger. Ihm war klar, dass es falsch war, sie so häufig zu nehmen. Nur zwei Stück am Tag, hatte der glatzköpfige Doktor in der Charité gesagt. Der Blödmann. Wie sollte er denn seiner Meinung nach ein halbwegs normales Leben führen, wenn er schon nach vier Stunden ohne diese kleinen Pillen vor Schmerzen an die Decke ging? Egal, was passiert war, er hatte immer noch eine Familie, um die er sich kümmern musste.
Seufzend schraubte er die Dose auf, schüttete sich zwei Tabletten auf die Hand, schluckte sie hinunter und hustete. Er hätte an etwas zu trinken denken sollen. Ohne war das Zeug kaum runterzukriegen.
Er suchte sich einen Baum und öffnete den Reißverschluss seiner Hose. Während er pinkelte, ließ er den Blick über die Felder schweifen. Absolute Stille. Nur das Zirpen der Grillen und das Zwitschern einiger Spatzen. In der Ferne muhte eine Kuh, in der Nähe düngte ein Bauer seine Felder. Vielleicht ja sogar der Depp, den sie gerade getroffen hatten? Der Gestank war jedenfalls fürchterlich. Landluft! Angewidert verzog Robert die Nase und versuchte dabei mit einer Hand den Mückenschwarm zu vertreiben, der sich gerade auf ihn stürzen wollte.
Robert lächelte bitter. Genau das hatte er immer zu Marie gesagt. Von wegen Paradies! Das hier war der Arsch der Welt …
Ein lautes Rascheln. Direkt hinter ihm. Hastig zog Robert den Reißverschluss seiner Hose hoch und drehte sich um.
»Hallo?«
Nichts zu sehen. Aber Robert war sich sicher, dass er etwas gehört hatte. Obwohl ein Rascheln in freier Natur nichts Besonderes bedeuten musste, schaute er sich nervös um. Ein Tier? Dem Geräusch nach zu urteilen musste es sich um ein großes Tier handeln. Aber da war nichts.
»Marie? Lars?«
Keine Antwort. Er schaute sich verwirrt um. Die Luft über dem Weg flimmerte. Der Pfad führte unter den Bäumen auf das Feld, immer entlang an einem in der Sonne funkelnden Bach. Es war nicht mehr einfach nur leise, die Stille um ihn herum war binnen Sekunden absolut geworden. Keine Grillen und keine Spatzen mehr. Und auch keine Kühe.
Auch der Geruch nach Feldern, Dung und frisch geschnittenem Gras war mit einem Mal verschwunden. Stattdessen roch es nach Wasser, nach altem, abgestandenem Wasser und faulem Schlamm. Der Sinneseindruck war so intensiv, dass er Robert fast den Atem nahm. Er stöhnte auf. Wo, zum Teufel, kam auf einmal dieser Gestank her?
Sein Blick fiel auf einen toten Vogel, der halb verwest vor ihm auf dem Boden lag. Maden krochen über seinen kleinen Körper. Angeekelt verzog Robert das Gesicht, schaute sich wieder um. Seltsam. Er hatte den Eindruck, als würde ihn jemand beobachten. Ein Tier? Nein. Es war noch jemand hier …
Das Atmen begann ihm schwerzufallen, als würde eine große Last auf seinen Lungen liegen. Robert schluckte nervös. Ein Herzanfall? Seine Nackenhaare stellten sich langsam auf, und eine unbestimmte Kälte kroch über seinen Rücken – während sein Bauch von der drückenden Hitze noch immer feucht war. Seine Kiefer begannen zu mahlen, wie immer, wenn er unter großer Anspannung stand.
Hinter ihm war jemand!
Mit einem Ruck drehte er sich um. »He!«
Nichts. Er stand allein auf dem Feldweg, die Natur wirkte wie erstarrt, und das unheimliche Gefühl, beobachtet zu werden, war immer noch da. Genau wie der unerträgliche Gestank nach abgestandenem Wasser.
»Robert! Wo bleibst du denn? Wir wollen weiter!«
Maries Rufe aus der Ferne holten ihn zurück in die reale Welt. Er hörte wieder den Wind, die Vögel und sogar eine Kuh. Die Geräusche kamen mit einer Wucht zurück, dass er erschrocken zusammenzuckte. Was war nur los mit ihm? Auch von dem fauligen Wassergestank war jetzt nichts mehr zu bemerken. Lag es vielleicht an dem plötzlichen Temperaturwechsel? Daran, dass er aus dem klimatisierten Wagen gestiegen und in die heiße Mittagssonne getreten war? Hatte er sich alles nur eingebildet?
»Robert!«, rief Marie jetzt ungeduldiger, und er meinte, aufrichtige Sorge in ihrer Stimme zu hören.
Erschöpft machte er sich auf den Weg zum Wagen, als er erneut ein Rascheln hinter seinem Rücken hörte. Wieder schnellte er herum – und sah diesmal eine kleine Feldmaus. Mit einem kleinen Stock im Mäulchen starrte sie ihn kurz an, bevor sie leise unter einem Blätterhaufen verschwand.
Robert grinste. Verdammt, was war er nur für ein Waschlappen. Von wegen Großstadtcop. Jetzt ließ er sich schon von einer Maus ins Bockshorn jagen. Er zog sein Hemd zurecht und ging zu seiner Familie zurück.
Marie saß schon im Auto, jetzt hinter dem Steuer. Auch Lars legte sich wieder seinen Gurt um, während die frisch gewickelte Emma ihren Vater mit großen Augen anstrahlte. Robert klopfte an die Scheibe und winkte seiner Tochter zu. Emma quietschte vor Glück.
»Geht’s dir gut?«, fragte Marie, als er in den Wagen stieg.
Robert zuckte mit den Schultern. »Ich hätte auf der Raststätte nicht so viel von dieser Ost-Cola trinken sollen.«
Marie startete den Wagen.
»Du fährst?«
Sie legte entschlossen den ersten Gang ein und nickte. »Du hast doch gesagt, du willst endlich ankommen.«
»Weißt du denn jetzt, wo lang wir müssen?«
Marie nickte. »Ich hab mir die Karte noch mal angeguckt.«
Robert lächelte gequält. »Na, dann los!«
Marie war eine noch forschere Fahrerin als Robert. Der Van rutschte etwas in dem feinen Sand des Feldwegs, als sie mit einem Ruck losfuhr. Robert blickte auf den Rücksitz. Emma fielen die Augen zu, und Lars schaute auch schon müde aus dem Fenster. Langsam lehnte er sich in seinem Sitz zurück und versuchte, das schmerzhafte Pochen in seinem Rücken zu ignorieren.
»Tut’s wieder weh?«, erkundigte sich Marie besorgt.
»Geht schon«, log er, wandte sich von seiner Frau ab und schaute in die menschenleere Landschaft.
Schwalben flogen auf der Jagd nach Mücken über die Felder. Wie war das noch mit tief fliegenden Schwalben? Bedeutete das nicht, dass es bald regnen würde? Am Horizont zogen tatsächlich dunkle Wolken auf.
Robert wandte sich wieder Marie zu und beobachtete schläfrig, wie sie mit konzentriertem Blick nach dem richtigen Weg suchte. Auch wenn er sich heute vorgenommen hatte, den Trotzkopf zu spielen, musste er doch zugeben, dass Marie eine sehr attraktive Frau war. Trotz der Geburt der beiden Kinder hatte sie ihre sportliche Figur behalten. Früher, als sie noch regelmäßig ins Büro gegangen war, hatte sie am liebsten Blusen und knielange Röcke getragen. Es gab keinen Kollegen, der sich nicht nach ihr umgedreht hätte. Robert liebte sie am meisten, wenn sie nur Jeans und T-Shirt trug. Marie war eine natürliche Schönheit. Noch immer bekam Robert jedes Mal eine wohlige Gänsehaut, wenn er sah, wie sie bei dem Versuch scheiterte, ihre wilden, blonden Haare hochzustecken, und einzelne Strähnen sich widerspenstig über ihren Ohren kräuselten. Oder wenn ihr Haar im Wind ihr klares, norddeutsches Gesicht umspielte.
Seine Lider wurden immer schwerer. Er war kurz davor wegzudämmern, als Marie ihm auf das Knie klopfte. »He, du Schlafmütze, schau mal!«
Tatsächlich, auf einem rostigen, etwas abgeknickten Schild, neben einer kleinen Straße, die schon nach wenigen Metern in einem schattigen Hohlweg verschwand, stand: »Glubitz, 5 Kilometer«. Marie stieß ihn stolz in die Seite: »Siehst du, was hab ich gesagt? Gleich sind wir da.«
»Ich kann’s kaum erwarten«, erwiderte Robert trocken.
Marie zog grinsend eine Augenbraue hoch und bog in einen Weg ein. Schon nach wenigen Augenblicken wurde der Chrysler von der Dunkelheit wie von einem großen Schlund verschluckt.