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Inhaltsverzeichnis

Widmung
Vorwort
Der Nebel
Hier seyen Tiger
Der Affe
Kains Aufbegehren
Mrs. Todds Abkürzung
Der Jaunt
Der Hochzeitsempfang
Das Floß
Der Textcomputer der Götter
Der Mann, der niemand die Hand geben wollte
Dünenwelt
Das Bildnis des Sensenmanns
Nona
Für Owen
Überlebenstyp
Onkel Ottos Lastwagen
Morgenlieferungen (Milchmann 1)
Große Räder: Eine Geschichte aus dem Wäschereigeschäft (Milchmann 2)
Omi
Die Ballade von der flexiblen Kugel
Die Meerenge
Anmerkungen
Quellennachweis
Der Autor
Copyright

Der Autor

Stephen King wird am 21. September 1947 in Portland, Maine, geboren. Als er zwei Jahre alt ist, verlässt der Vater die Familie, und die Mutter muss King und seinen Bruder mit wechselnden Jobs durchbringen. Durch das Erfinden von Horrorgeschichten will King, der sich stets als Außenseiter empfindet, der Langeweile des ländlichen Lebens entfliehen. Seinen ersten Kontakt mit phantastischer Literatur bekommt er, als er eine Kiste mit Horror- und Science-Fiction-Büchern im Haus seiner Tante entdeckt. Bereits im Alter von sieben Jahren beginnt King mit ersten eigenen Schreibversuchen.Von 1966 bis 1970 studiert er Englische Literatur an der University of Maine und arbeitet anschließend als Englischlehrer. Nach den Erfolgen seiner ersten Romane Carrie und Brennen muss Salem widmet sich King nur noch seiner Karriere als Schriftsteller. Er veröffentlicht einige Romane unter dem Pseudonym Richard Bachman, »nur um zu testen, ob sich meine Bücher auch gut verkaufen lassen, wenn nicht Stephen King auf dem Umschlag steht« (King). Stephen King ist der populärste Schriftsteller der Vereinigten Staaten und der meistgelesene Horrorautor der Welt. Von seinen Romanen wurden bereits mehrere hundert Millionen Exemplare verkauft. Viele davon wurden erfolgreich verfilmt, am bekanntesten sind die Verfilmungen Carrie – des Satans jüngste Tochter, Shining, Stand by Me, Die Verurteilten und The Green Mile. Im November 2003 erhielt er den Sonderpreis der National Book Foundation für sein Lebenswerk.

 

Seit 1980 lebt King mit seiner Frau Tabitha, die ebenfalls als Schriftstellerin erfolgreich ist, in einem viktorianischen Herrensitz in Bangor, Maine.

Anmerkungen

Nicht jeden interessiert, woher Kurzgeschichten kommen, und das ist durchaus in Ordnung – man muss das Prinzip des Verbrennungsmotors nicht verstehen, wenn man Auto fahren will, und man muss die Umstände nicht kennen, die zu einer Geschichte geführt haben, um sie genießen zu können. Motoren interessieren Mechaniker; das Entstehen einer Kurzgeschichte interessiert Akademiker, Fans und Schnüffler (Erstere und die Letztere sind fast identisch, aber lassen wir das). Ich habe nachfolgend einige Anmerkungen zu einigen Geschichten angefügt – ich dachte mir, sie könnten den gründlichen Leser interessieren. Falls Sie nicht ganz so gründlich sind, versichere ich Ihnen, dass Sie das Buch jetzt ohne Gewissensbisse zuschlagen können – Sie versäumen nicht viel!

 

»Der Nebel« habe ich im Sommer 1976 für eine Anthologie mit neuen Geschichten geschrieben, die Kirby McCauley, mein Agent, zusammengestellt hat. McCauley hatte schon zwei oder drei Jahre vorher ein anderes Buch mit dem Titel Frights herausgegeben. Das Buch war ein Taschenbuch. Dieses sollte ein gebundenes und viel anspruchsvolleres Buch werden. Es trug den Titel Dark Forces. Kirby wollte eine Geschichte von mir, und er beharrte darauf mit Leutseligkeit, Hartnäckigkeit und einer behutsamen Diplomatie, die meines Erachtens einen guten Agenten auszeichnet.

Mir fiel überhaupt nichts ein. Je angestrengter ich nachdachte, umso weniger fiel mir ein. Ich glaubte schon, dass die Kurzgeschichtenmaschine in meinem Kopf vorübergehend oder auf Dauer kaputt gegangen war. Dann kam der Sturm, der in dieser Geschichte ausführlich beschrieben wird. Auf dem Höhepunkt raste tatsächlich eine Wasserhose über den Long Lake in Bridgton, wo wir damals wohnten, und ich bestand darauf, dass meine Familie eine Zeit lang mit mir in den Keller ging (meine Frau heißt zwar Tabitha, aber Stephanie ist der Name ihrer Schwester). Der Ausflug zum Supermarkt spielte sich fast ebenso ab, wie in der Geschichte beschrieben, nur wurde mir die Gesellschaft einer Nervensäge wie Norton erspart – in Wirklichkeit waren die Leute, die in Nortons Sommerhaus wohnten, ein netter Doktor, Ralph Drews, und seine Frau.

Im Supermarkt hat mir meine Muse plötzlich auf den Kopf geschissen – das geschah wie immer, plötzlich, ohne Vorwarnung. Ich war auf halbem Weg durch den Mittelgang und suchte nach Brötchen für Hotdogs, als ich mir vorstellte, wie ein großer prähistorischer Vogel flatternd in Richtung Fleischtheke im hinteren Teil flog und dabei Dosen mit Pfirsichschnitzen und Flaschen mit Tomatensauce umstieß. Als mein Sohn Joe und ich an der Kasse anstanden, lenkte ich mich mit einer Geschichte über Menschen ab, die in einem Supermarkt eingeschlossen sind und von prähistorischen Tieren belagert werden. Ich fand das urkomisch – wie Alamo, wenn Bert I. Gordon Regie geführt hätte. In dieser Nacht schrieb ich die halbe Geschichte, und den Rest in der kommenden Woche. Sie wurde ein wenig lang, aber Kirby fand sie gut und sie wurde in das Buch aufgenommen. Mir hat sie bis zur Überarbeitung nie besonders gut gefallen – am wenigsten gefiel mir, dass David Drayton mit Amanda schlief und nie herausfand, was aus seiner Frau geworden war. Das kam mir feige vor. Aber beim Überarbeiten entdeckte ich einen sprachlichen Rhythmus, der mir gefiel – und mit diesem Rhythmus im Hinterkopf gelang es mir, die Geschichte besser auf das Wesentliche zu reduzieren als bei vielen anderen langen Geschichten (»Der Musterschüler« in Frühling, Sommer, Herbst und Tod ist ein besonders gutes Beispiel für die Krankheit, an der ich leide – literarische Elefantiasis).

Der wahre Schlüssel zu diesem Rhythmus lag in der absichtlichen Verwendung der ersten Zeile der Geschichte, die ich einfach aus Douglas Fairbairns brillantem Roman Shoot gestohlen habe. Diese Zeile ist für mich die Essenz aller Geschichten, eine Art Zenbeschwörung.

Ich muss Ihnen noch sagen, dass mir auch die Metapher gefiel, die in David Draytons Erkenntnis seiner eigenen Grenzen verborgen liegt, und mir gefiel das unbekümmert Triviale der Geschichte – Sie sollten sie in Schwarzweiß sehen, den Arm um die Schultern Ihres Mädchens (oder Ihres Liebhabers) gelegt, und einem großen Lautsprecher am Fenster. Sie können sich den zweiten Film selbst ausdenken.

 

»Hier seyen Tiger« – Meine Lehrerin in der ersten Klasse in Stratford, Connecticut, war Mrs. Van Buren. Sie war ziemlich furchteinflößend. Ich glaube, wenn ein Tiger gekommen wäre und sie gefressen hätte, hätte mir das gefallen. Sie wissen ja, wie Kinder sind.

 

»Der Affe« – Ich hatte vor etwa vier Jahren geschäftlich in New York City zu tun. Nach einem Besuch bei New American Library ging ich zum Hotel zurück, als ich einen jungen Burschen sah, der auf der Straße aufziehbare Affen verkaufte. Eine ganze Schwadron stand auf einer grauen Decke, die er an der Ecke Fifth and Forty-fourth auf dem Gehsteig ausgebreitet hatte. Alle hopsten und grinsten und schlugen ihre Zymbeln. Ich fand, dass sie wirklich beängstigend aussahen, und ich habe mich den ganzen restlichen Weg zum Hotel gefragt, warum. Ich kam zum Ergebnis, es lag daran, dass sie mich an die Dame mit der Schere erinnerten … die eines Tages den Schicksalsfaden von uns allen durchschneidet. Mit diesem Bild vor Augen schrieb ich die Geschichte größtenteils handschriftlich im Hotelzimmer.

 

»Mrs. Todds Abkürzung« – Meine Frau ist die wahre Mrs. Todd; sie ist wirklich verrückt nach Abkürzungen, und der größte Teil der in der Geschichte erwähnten existiert wirklich. Und sie hat sie erfunden. Und Tabby scheint manchmal wirklich jünger zu werden, obwohl ich hoffe, dass ich nicht wie Worth Todd bin. Ich versuche es jedenfalls.

Diese Geschichte gefällt mir sehr gut; sie kitzelt mich. Und die Stimme des alten Mannes ist beruhigend. Ab und zu schreibt man etwas, was die alten Zeiten heraufbeschwört, als alles, was man schrieb, frisch und innovativ zu sein schien. So ging es mir bei »Mrs. Todd«, als ich die Geschichte geschrieben habe.

Eine letzte Anmerkung dazu – drei Frauenmagazine haben sie abgelehnt, zwei wegen der Zeile, dass sich eine Frau am Schenkel hinunterpinkelt, wenn sie sich nicht hinsetzt. Sie dachten offenbar, dass Frauen entweder nicht pinkeln oder nicht gern daran erinnert werden wollen. Das dritte Magazin, Cosmopolitan, hat sie abgelehnt, weil sie der Meinung waren, die Heldin wäre so alt, dass sie ihr Zielpublikum nicht mehr interessieren würde.

Kein Kommentar – außer, dass Redbook sie schließlich genommen hat. Gott sei Dank.

 

»Der Jaunt« – Die Geschichte war ursprünglich für Omni gedacht, die sie zu Recht ablehnten, weil der wissenschaftliche Hintergrund auf so wackligen Füßen steht. Es war Ben Bovas Einfall, die Kolonisten in der Geschichte nach Wasser schürfen zu lassen, und ich habe das in diese Version übernommen.

 

»Das Floß« – Diese Geschichte habe ich 1968 unter dem Titel »The Float« geschrieben. Ende 1969 verkaufte ich sie an das Magazin Adam, die wie die meisten Herrenmagazine nicht bei Vertragsabschluss bezahlten, sondern erst bei Erscheinen. Als Honorar sagten sie mir zweihundertfünfzig Dollar zu.

Im Frühling 1970, als ich nachts um 12:30 Uhr mit meinem weißen Ford Kombi vom University Motor Inn nach Hause fuhr, fuhr ich eine Reihe Kegel um, die einen Fußgängerüberweg kennzeichneten, der an diesem Tag gemalt worden war. Die Farbe war trocken, aber niemand hatte sich die Mühe gemacht, die Kegel einzusammeln, als es dunkel wurde. Einer wurde hochgeschleudert und hat den Dämpfer von den verrotteten Überbleibseln meiner Auspuffanlage gerissen. Sofort überkam mich der allmächtige, rechtschaffene Zorn, den nur ein betrunkener Student empfinden kann. Ich beschloss, durch die Stadt Orono zu fahren und diese Warnkegel einzusammeln. Am nächsten Morgen wollte ich sie alle vor die Tür des Polizeireviers legen, und dazu einen Zettel mit der Aufschrift, dass ich zahllose Dämpfer und Auspuffanlagen vor der Vernichtung gerettet hatte und einen Orden bekommen müsste.

Ich kam etwa hundertfünfzig Meter weit, als ich blaue Blinklichter im Rückspiegel erkennen konnte.

Ich werde nie den Polizisten von Orono vergessen, der sich nach einem langen, langen Blick ins Heck meines Kombi fragte: »Junge, gehören diese Warnkegel Ihnen?«

Die Kegel wurden konfisziert, ich ebenfalls; in dieser Nacht war ich Gast der Stadt Orono, dem Liebling der Kreuzworträtsel. Einen Monat später stand ich vor dem Gericht des Bezirks Bangor und wurde wegen grobem Unfug angeklagt. Ich war mein eigener Anwalt und hatte wahrhaftig einen Narren als Klienten. Ich wurde zu zweihundertfünfzig Dollar verurteilt, die ich natürlich nicht hatte. Man gab mir sieben Tage Zeit, das Geld zu beschaffen, oder weitere dreißig Tage Gast des Countys Penobscot zu sein. Ich hätte es wahrscheinlich von meiner Mutter leihen können, aber die Umstände waren nicht leicht zu verstehen (wenn man nicht genügend Fusel intus hatte).

Obwohl man heutzutage niemals einen »deus ex machina« beim Schreiben verwenden darf, weil die Götter aus der Maschine nicht glaubwürdig sind, ist mir aufgefallen, dass sie im richtigen Leben andauernd auftreten. Meiner kam drei Tage, nachdem der Richter das Urteil verkündet hatte, in Form eines Schecks von Adam über die zweihundertfünfzig Dollar. Sie waren für meine Story »The Float«. Es war, als hätte jemand einem eine echte Du-kommst-aus-dem-Gefängnis-frei-Karte geschickt. Ich löste den Scheck sofort ein und bezahlte die Strafe. Ich beschloss, von nun an nüchtern zu bleiben und einen großen Bogen um alle Verkehrskegel zu machen. Nüchtern bin ich nicht gerade geblieben, aber glauben Sie mir, wenn ich Ihnen sage, dass ich mit Warnkegeln fertig bin.

Aber jetzt kommt der Clou: Adam bezahlte erst bei Erscheinen, verdammt, und da ich das Geld bekommen habe, muss die Geschichte veröffentlicht worden sein. Aber ich bekam kein Exemplar zugeschickt und habe auch nie eins am Kiosk gesehen, obwohl ich regelmäßig Ausschau gehalten habe – ich drängte mich einfach zwischen den geilen alten Männern durch, die literarische Juwelen wie Boobs and Buns – »Titten und Ärsche« – oder Spanking Lesbian – »Peitschende Lesben« – durchblätterten, und sah in jede Zeitschrift, die Knight Publishing herausbrachte. Ich habe die Geschichte nicht gefunden.

Und irgendwie habe ich auch das Originalmanuskript verloren. 1981, dreizehn Jahre später, habe ich dann wieder an die Geschichte gedacht. Ich war in Pittsburgh, wo Creepshow geschnitten wurde, und langweilte mich. Daher beschloss ich, die Geschichte neu zu schreiben, und das Ergebnis war »The Raft«. Sie gleicht dem Original inhaltlich, aber ich glaube, die Einzelheiten sind weitaus schauriger.

Wie dem auch sei, wenn jemand von Ihnen »The Float« je zu Gesicht bekommen hat oder gar ein Exemplar besitzt, könnten sie mir dann eine Fotokopie schicken? Eine Postkarte, die bestätigt, dass ich nicht verrückt bin, würde auch genügen. Sie muss in Adam oder Adam Quarterly oder (am wahrscheinlichsten im Adam Bedside Reader erschienen sein (kein toller Titel, ich weiß, aber damals besaß ich nur zwei Paar Hosen und drei Garnituren Unterwäsche, und Bettler können nicht wählerisch sein, und glauben Sie mir, es war immer noch besser als Spanking Lesbians). Ich wüsste nur gern, ob sie wirklich noch anderswo als in der »Toten Zone« veröffentlicht worden ist.

 

»Überlebenstyp« – Eines Tages dachte ich über Kannibalismus nach – weil Typen wie ich ab und zu über so etwas nachdenken –, und meine Muse entleerte wieder ihre magischen Eingeweide auf meinem Kopf. Ich weiß, wie schlimm sich das anhört, aber es ist der beste Vergleich, der mir einfällt, anrüchig oder nicht, und glauben Sie mir, ich würde diesem kleinen Fornit Kaviar füttern, wenn er ihn wollte. Wie dem auch sei, ich fragte mich, ob sich ein Mensch selbst essen könnte, und wie viel er von sich selbst verschlingen könnte, bevor das Unausweichliche geschieht. Diese Vorstellung war so durch und durch ekelerregend, dass ich vor Freude völlig aus dem Häuschen war und ein paar Tage gar nicht daran denken konnte  – ich zögerte, die Story zu schreiben, weil ich dachte, dass ich sie nur versauen könnte. Als mich meine Frau eines Tages fragte, worüber ich lachte, als wir Hamburger auf der Veranda aßen, beschloss ich, es zumindest einmal probeweise zu versuchen.

Damals wohnten wir in Bridgton, und ich unterhielt mich eine Stunde lang mit Ralph Drews, dem Doktor im Ruhestand von nebenan. Obwohl er zuerst zweifelnd dreinsah (im Jahr zuvor hatte ich ihn wegen einer anderen Story gefragt, ob es möglich wäre, dass ein Mensch eine Katze schluckt), stimmte er schließlich zu, dass sich ein Mensch eine Zeit lang von sich selbst ernähren konnte  – wie alles Stoffliche, legte er dar, ist auch der menschliche Körper lediglich gespeicherte Energie. Aha, fragte ich ihn, aber was ist mit dem wiederholten Schock der Amputation? Die Antwort, die er mir gab, bildet mit nur geringfügigen Änderungen den ersten Absatz der Geschichte.

Ich schätze, Faulkner hätte nie so etwas geschrieben? Na ja.

 

»Onkel Ottos Lastwagen« – Den Lastwagen gibt es wirklich, auch das Haus; ich habe mir die zugehörige Geschichte eines Tages während einer langen Autofahrt ausgedacht, um mir die Zeit zu vertreiben. Sie gefiel mir, und darum habe ich ein paar Tage geopfert und sie niedergeschrieben.

 

»Die Meerenge« – Tommy, Tabbys jüngster Bruder, war bei der Küstenwache. Er war im Osten, im Abschnitt Jonesport-Beals der langen und unregelmäßigen Küste von Maine stationiert, wo die Hauptaufgaben der Wache darin bestehen, die Batterien der großen Bojen zu wechseln und verblödete Drogenschmuggler zu retten, die sich im Nebel verfahren oder auf den Felsen auflaufen.

Es gibt eine Menge Inseln da draußen, und eine Menge verschworener Inselgemeinschaften. Er erzählte mir von einem Konterpart von Stella Flanders, die auf ihrer Insel lebte und starb. War es Pig Island? Cow Island? Ich weiß es nicht mehr. Auf jeden Fall irgendein Tier.

Ich konnte es kaum glauben. »Sie wollte nicht einmal aufs Festland?«, fragte ich.

»Nein, sagte sie, sie wollte die Meerenge erst überqueren, wenn sie tot war«, sagte Tommy.

Der Begriff »Meerenge« – »Reach« – war mir nicht bekannt, daher erklärte Tommy ihn mir. Er erzählte mir auch den Witz der Hummerfischer von der gewaltigen Meerenge zwischen Jonesport und London, den ich in die Geschichte eingebaut habe. Sie wurde ursprünglich unter dem Titel »Do the Dead Sing?« in Yankee veröffentlicht, ein hübscher Titel, aber nach längerem Nachdenken habe ich mich hier dann doch für den ursprünglichen entschieden.

 

Nun, das war es. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber mir ist jedes Mal, wenn ich zum Ende komme, als würde ich aufwachen. Es ist ein bisschen traurig, den Traum zu verlieren, aber dennoch sieht alles ringsum – die Wirklichkeit  – ziemlich gut aus. Danke, dass Sie mich begleitet haben, es hat mir viel Spaß gemacht. Wie immer. Ich hoffe, Sie sind wohlbehalten angekommen und begleiten mich wieder einmal – denn wie der komische Butler dieses merkwürdigen Clubs in New York sagt – es gibt immer weitere Geschichten.

 

Stephen King
Bangor, Maine

Quellennachweis

Vorwort/Introduction. Übersetzt von Joachim Körber.

 

DER NEBEL/The Mist. Copyright 1980 by Stephen King. Zuerst erschienen in Im Morgengrauen. Übersetzt von Alexandra von Reinhardt; überarbeitet von Joachim Körber.

 

HIER SEYEN TIGER/Here There Be Tygers. Copyright 1968, 1985 by Stephen King. Zuerst erschienen unter dem Titel »Achtung – Tiger!« in Im Morgengrauen. Übersetzt von Joachim Körber.

 

DER AFFE/The Monkey. Copyright 1980 by Montcalm Publishing Company. Zuerst erschienen in Der Fornit. Übersetzt von Alexandra von Reinhardt; überarbeitet von Joachim Körber.

 

KAINS AUFBEGEHREN/Cain Rose Up. Copyright 1968, 1985 by Stephen King. Zuerst erschienen in Der Gesang der Toten. Übersetzt von Joachim Körber.

 

MRS. TODDS ABKÜRZUNG/Mrs. Todd’s Shortcut. Copyright 1984 by Stephen King. Zuerst erschienen in Der Gesang der Toten. Übersetzt von Joachim Körber.

 

DER JAUNT/The Jaunt. Copyright 1981 by Stephen King. Zuerst erschienen unter dem Titel »Travel« in Der Gesang der Toten. Übersetzt von Joachim Körber.

 

DER HOCHZEITSEMPFANG/The Wedding Gig. Copyright 1980 by Stephen King. Zuerst erschienen in Der Gesang der Toten. Übersetzt von Joachim Körber.

 

PARANOID: EIN GESANG/Paranoid: A Chant. Copyright 1985 by Stephen King. Zuerst erschienen in Der Fornit. Übersetzt von Joachim Körber.

 

DAS FLOSS/The Raft. Copyright 1982 by Stephen King. Zuerst erschienen in Der Gesang der Toten. Übersetzt von Joachim Körber.

 

TEXTCOMPUTER DER GÖTTER/Word Processor Of The Gods. Copyright 1983 by Stephen King. Zuerst erschienen in Der Fornit. Übersetzt von Joachim Körber.

 

DER MANN, DER NIEMAND DIE HAND GEBEN WOLLTE/The Man Who Would Not Shake Hands. Copyright 1982 by Stephen King. Zuerst erschienen in Im Morgengrauen. Übersetzt von Joachim Körber.

 

DÜNENWELT/Beachworld. Copyright 1985 by Stephen King. Zuerst erschienen unter dem Titel »Der Dünenplanet« in Der Fornit. Übersetzt von Joachim Körber.

 

DAS BILDNIS DES SENSENMANNS/The Reaper’s Image. Copyright 1969 by Stephen King. Zuerst erschienen unter dem Titel »Der Sensenmann« in Der Gesang der Toten. Übersetzt von Joachim Körber.

 

NONA/Nona. Copyright 1978 by Stephen King. Zuerst erschienen in Der Gesang der Toten. Übersetzt von Joachim Körber.

 

FÜR OWEN/For Owen. Copyright 1985 by Stephen King. Zuerst erschienen in Der Fornit. Übersetzt von Joachim Körber.

 

ÜBERLEBENSTYP/Survivor Type. Copyright 1982 by Stephen King. Zuerst erschienen in Der Fornit. Übersetzt von Monika Hahn; bearbeitet von Joachim Körber.

 

ONKEL OTTOS LASTWAGEN/Uncle Otto’s Truck. Copyright 1983 by Stephen King. Zuerst erschienen in Der Gesang der Toten. Übersetzt von Martin Bliesse; überbearbeitet von Joachim Körber.

 

MORGENLIEFERUNGEN/Morning Deliveries. Copyright 1985 by Stephen King. Zuerst erschienen in Im Morgengrauen. Übersetzt von Joachim Körber.

 

GROSSE RÄDER: EINE GESCHICHTE AUS DEM WÄSCHEREIGESCHÄFT /Big Wheels: A Tale of the Laundry Game. Copyright 1982 by Stephen King. Zuerst erschienen unter dem Titel »Der Milchmann schlägt wieder zu« in Der Fornit. Übersetzt von Joachim Körber.

 

OMI/Gramma. Copyright 1984 by Stephen King. Zuerst erschienen in Im Morgengrauen. Übersetzt von Joachim Körber.

 

DIE BALLADE VON DER FLEXIBLEN KUGEL/The Ballad of the Flexible Bullett. Copyright 1984 by Stephen King. Zuerst erschienen unter dem Titel »Der Fornit« in Der Fornit. Übersetzt von Joachim Körber.

 

DIE MEERENGE/The Reach. Copyright 1981 by Stephen King. Zuerst erschienen unter dem Titel »Der Gesang der Toten« in Der Gesang der Toten. Übersetzt von Alexandra von Reinhardt; überarbeitet von Joachim Körber.

 

Anmerkungen/Notes. Übersetzt von Joachim Körber