Matthias Pöhlmann
Die Freimaurer
Mythos und Geschichte
Erweiterte Taschenbuchausgabe
Titel der Originalausgabe:
Freimaurer. Wissen, was stimmt
© Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2008
ISBN 978-3-451-05964-3
© Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2019
Alle Rechte vorbehalten
www.herder.de
Umschlaggestaltung: Agentur IDee
Umschlagmotiv: © antadi1332/iStock/GettyImages
E-Book-Konvertierung: Carsten Klein, Torgau
ISBN Print 978-3-451-06876-8
ISBN E-Book 978-3-451-81863-9
Einführung
1. Daten und Fakten
Freimaurerei zwischen Fiktion und Realität
Freimaurerei als »Königliche Kunst«
Das Ideal: Humanität, Toleranz und Brüderlichkeit
Loge, Tempel und Grade
Das Ritualerlebnis als freimaurerisches Geheimnis
Freimaurerei und inneres Erleben
2. Entstehung und Geschichte der Freimaurerei
Ursprungslegenden und Mythen
Die Welt der mittelalterlichen Steinmetzbruderschaften
Zeitgeschichtlicher Hintergrund
Freimaurerische Gründerjahre
Loge d’Hambourg – die erste deutsche Loge (1737)
Hochgrade, Ritterromantik und Illuminaten
Die deutsche Freimaurerei im 19. Jahrhundert
Spaltung: Christliche und humanitäre Richtung
Die deutsche Freimaurerei im 20. Jahrhundert
Freimaurerei im Nationalsozialismus: Zwischen Ergebenheit und Selbstauflösung
Freimaurerei in Ostdeutschland nach 1945
Freimaurerei in Westdeutschland seit 1945
3. Grundlagen und Praxis
Brauchtum und Zeichen
Hauptsymbole
Geheimnisvolle Zeichen auf der 1-US-Dollar-Note
Tempel
Verpflichtung und Gelöbnis
Verschwiegene Männer
Ämter in der Loge
Freimaurerbekleidung
Feste
Tempelarbeit
Bruderabende, Instruktionen und Gästeabende
Initiation in einen Lebensbund
Aufnahme (Lehrlingsgrad)
Beförderung (Gesellengrad)
Erhebung (Meistergrad)
Hochgradsysteme
4. Freimaurer heute
Unterscheidung zwischen englischer und französischer Freimaurerei
Königliche Kunst zwischen Mitgliederschwund und Stagnation
Freimaurer im deutschsprachigen Raum
Hilfe und Brüderlichkeit
Frauenlogen
Gemischte Logen
Freimaurer und Service-Clubs
5. Zirkel, Winkelmaß und das Kreuz
Männerbund zwischen Ethik und Religion
Christliche Kirchen und Freimaurerei
6. Königliche Kunst zwischen Geheimnis und Öffentlichkeit
Anhang
Zeittafel zur Geschichte der Freimaurerei
Berühmte Freimaurer
Internetadressen in Auswahl (Stand: 9/2019)
Literaturverzeichnis
Abbildungsnachweis
Über den Autor
Harmloser Männerverein oder gefährlicher Geheimbund? Regieren die Freimaurer die Welt? Was wollen sie wirklich? Von jeher ranken sich viele Gerüchte und Spekulationen um den Männerbund. Seine Symbolwelt und geheimnisvollen Rituale bieten Stoff für spannende Inszenierungen in Literatur und Film, aber auch für böswillige Behauptungen. Verschwörungstheoretiker unterstellen den Freimaurern »dunkle Machenschaften« und sehen in ihnen die heimlichen Drahtzieher des Weltgeschehens. Freimaurer sind verschwiegene Männer. Sie schätzen die Tugend der Verschwiegenheit, die ihnen allerdings oft negativ angelastet wird. Die Spekulationen und Fantastereien nehmen kein Ende. Solide Informationen sind deshalb besonders gefragt.
Die Freimaurerei in Deutschland verändert sich. Sie hat sich in den vergangenen Jahren zunehmend den Erfordernissen der Medien- und Kommunikationsgesellschaft angepasst. Im Vergleich zu früheren Jahren und Jahrzehnten wenden sich einzelne Freimaurer und die Logen bzw. Großlogen in stärkerem Maße der interessierten Öffentlichkeit zu: Neu gestaltete Internetauftritte, Diskussionsforen, Buchpublikationen, die Beteiligung an öffentlichen Aktionen wie »Die lange Nacht der Museen« oder dem »Tag des Denkmals« zeigen zum einen eine neue Offenheit, zum anderen aber auch das große Informationsbedürfnis einer interessierten Öffentlichkeit. Darauf reagieren Freimaurer mit Ausstellungen in städtischen Museen, die damit einen Beitrag zur Erforschung und Dokumentation der Regionalgeschichte leisten. Zusätzlich verschaffen neuere, oft flott geschriebene Bücher von Freimaurern dem eigenen Anliegen eine größere Öffentlichkeit. Bei Tagungen der freimaurerischen Forschungsloge Quatuor Coronati wird der wissenschaftliche Diskurs mit Nichtfreimaurern gepflegt.
2017 jährte sich für die Freimaurer ein besonderes Ereignis zum 300. Mal: der – wenngleich historisch nicht belegbare – Beginn der organisierten Freimaurerei. Ein Jahr später, 2018, konnten die deutschen Freimaurer auf das 60-jährige Bestehen der Vereinigten Großlogen von Deutschland (VGLvD), einer Art Dachverband der fünf Großlogen, zurückblicken. Mit deren Gründung erlebte die Freimaurerei nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland eine neue organisatorische Basis. Von jeher waren die Freimaurer ein Männerbund. Doch mittlerweile haben auch Frauen die »Königliche Kunst« für sich entdeckt. In den letzten Jahren sind hierzulande mehrere Frauenlogen entstanden.
Bei dieser Veröffentlichung handelt es sich um eine aktualisierte und erweiterte Neubearbeitung des Buches, das unter dem Titel »Freimaurer« in der Reihe »Wissen, was stimmt« 2008 und zuletzt in zweiter Auflage 2010 erschienen ist. Sie konzentriert sich auf die Geschichte und das heutige Erscheinungsbild der Freimaurerei im deutschsprachigen Raum. Ausführlicher als bisher wird auf die Geschichte in West- und Ostdeutschland eingegangen. Ein eigenes Kapitel befasst sich mit der Frage nach Religion in der Freimaurerei und dem Verhältnis der christlichen Kirchen zur Königlichen Kunst. Eingearbeitet wurden neue Zahlenangaben und neue Literatur.
Das Buch will zuverlässig und sachlich über die Geschichte und über das Leben in den Logen informieren. Die im Anhang genannten Internetadressen und die angegebene Literatur sollen dem Leser dabei helfen, sich eine eigene Meinung über die Freimaurer zu bilden – jenseits von Spekulation und Verschwörungsdenken.
München, im September 2019
Matthias Pöhlmann